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Die Berufsbildungs- zusammenarbeit der GTZ

Die Berufsbildungs- zusammenarbeit der GTZ · Strategien, funktionale Strukturen und kompetente Institutionen für arbeitsmarktorientierte Systeme beruflicher Aus- und Weiterbildung

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Die Berufsbildungs-zusammenarbeit der GTZ

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Im Mittelpunkt der Mensch

Wir verstehen »Berufsbildung« als den Erwerb, Erhalt und die Weiterentwicklung vonKompetenzen, mit denen Beschäftigung und Einkommen erzielt sowie die Möglichkeitengesellschaftlicher Partizipation verbessert werden. Der Begriff umfasst Erstausbildung undWeiterbildung. Sie kann als Kurz- oder Langzeitangebot konzipiert und formal, nonformaloder informell durchgeführt sein.Unser Leitbild sind Menschen, die über die fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzenverfügen, um ihre Arbeits- und Lebenswelt in sozialer und ökologischer Verantwortung mitzugestalten.

Berufliche Bildung ist kein SelbstzweckDie Berufsbildungszusammenarbeit der GTZ steht im Kontext des Aktionsprogramms 2015 derBundesregierung sowie der Millennium Development Goals der Vereinten Nationen. ProduktiveBeschäftigung ist das beste Mittel gegen Armut. Berufliche Bildung erschließt die produktivenPotenziale von Menschen und Unternehmen. Sie trägt zur Steigerung der wirtschaftlichen Dynamikbei. Durch berufliche Bildung werden die Kapazitäten und Kompetenzen entwickelt, die für einenachhaltige und breitenwirksame Entwicklung beispielsweise solcher Bereiche wie Gesundheit,Wasser, Energie, ländliche Entwicklung und Umwelt benötigt werden.

Kennzeichen unserer ArbeitWir knüpfen an die bestehenden Strukturen und Traditionen an. Dabei bringen wir angepassteElemente aus verschiedenen Berufsbildungssystemen ein. Damit tragen wir dem Umstand Rechnung,dass Berufsbildungssysteme in komplexen historischen Prozessen wachsen und nicht alleindas Ergebnis bewusster Planung und Entwicklung sind.Phasen systematischen Lernens im Arbeitsprozess sind ein bewährtes Mittel, um Praxisrelevanzzu gewährleisten und berufliche Handlungskompetenz auszubilden. Darum fördern wir eine engeZusammenarbeit mit der Wirtschaft. Durch die Anbahnung öffentlich-privater-Partnerschaften (PPP)erschließen wir dem Bildungswesen neue Ressourcen und den Unternehmen eine adäquate Bedienungihres Bedarfs.Wir stehen für innovative Methodik und Didaktik, die neben den fachlichen auch soziale undmethodische Kompetenzen für eigenverantwortliches Handeln in der Arbeitswelt und gesellschaftlichePartizipation entwickelt.Die Wirtschaftssysteme unserer Kooperationsländer werden durch ein Nebeneinander von ländlichemund städtischem Raum, modernen Wirtschaftssektoren, traditionell geprägtem Handwerk und Handelsowie einem häufig bedeutenden informellen Sektor geprägt. Um den unterschiedlichen Heraus-forderungen zu entsprechen, favorisieren wir einen Pluralismus von Angebotsformen und öffentlichenwie privaten Trägern beruflicher Bildung. Wir befürworten eine Verlagerung der Entscheidungen aufdie sachnächste Ebene und eine situationsangepasste Nutzung marktwirtschaftlicher Mechanismen.

DieBerufsbildungszusammenarbeitder GTZ

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Die Gleichberechtigung der Geschlechter hat für uns einen hohen Stellenwert.Der verbreiteten Benachteiligung von Frauen wirken wir entgegen, indem wirPilotmaßnahmen vorzugsweise in den Fachrichtungen durchführen, die auch Frauenattraktive Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven eröffnen. Bei der inhaltlichen undorganisatorischen Ausgestaltung von Qualifizierungsmaßnahmen achten wir darauf, dass der besonderenSituation der Frauen Rechnung getragen wird.Um die durch berufliche Bildung erreichte Beschäftigungsfähigkeit in realen Beschäftigungszuwachszu führen, stellen wir - wo möglich und angebracht - die Berufsbildungsförderung in den Kontextvon wirtschaftspolitischer Beratung, Privatwirtschaftsförderung und/oder Finanzsystementwicklung.

Unser AngebotWir stärken existierende Berufsbildungsstrukturen für die Herausforderungen breitenwirksamerWachstumsstrategien. Schwerpunkte unserer Arbeit sind:Die Reform von BerufsbildungssystemenPolitikberatung und Unterstützung beim Aufbau bzw. der Stärkung von Institutionen und Organisationenfür die Entwicklung und Steuerung arbeitsmarktorientierter Berufsbildungssysteme.Die Integration sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen in das BeschäftigungssystemKonzeption und Umsetzung zielgruppenspezifischer Qualifizierungsprogramme für deninformellen Sektor, kombiniert mit dem Aufbau von Netzwerken und der Organisation vonPolitikdialogen.Der Auf- bzw. Ausbau von Trainingskapazitäten für technologieintensive UnternehmenUnterstützung beim Auf- bzw. Ausbau von marktfähigen Technologiekompetenzzentren fürFach- und Führungskräftetraining sowie Unternehmensdienstleistungen auf dem Gebiet modernerTechnologien.

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbHist ein weltweit tätiges Unternehmen der Internationalen Zusammenarbeit

für nachhaltige Entwicklung.In mehr als 130 Ländern des Südens und Ostens realisiert die GTZ

rund 2.700 Entwicklungsprojekte und -programme, vornehmlich im Auftragder deutschen Bundesregierung.

Ziel ist es, die Lebensbedingungen und Perspektiven der Menschenin Kooperationsländern nachhaltig zu verbessern.

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Strategien, funktionale Strukturen und kompetente Institutionen fürarbeitsmarktorientierte Systeme beruflicher Aus- und Weiterbildung

Heterogene Wirtschaftsstrukturen, in denen moderne Segmente, traditionelles Handwerk undtraditioneller Handel sowie ein informeller Sektor nebeneinander existieren, benötigen ein aus-differenziertes Berufsbildungssystem. Nur so kann sowohl dem Bedarf der Betriebe als auch demder arbeitenden oder Arbeit suchenden Bevölkerung Rechnung getragen werden. Unternehmenbrauchen qualifizierte Arbeitskräfte, Jugendliche eine berufliche Grundbildung, Erwachsene einelaufende Aktualisierung und Erweiterung ihrer beruflichen Kompetenzen.

Der NutzenWir ermöglichen berufsbildungspolitische Entscheidungen, die auf umfassender Information beruhenund Wirtschaft und Zivilgesellschaft einbinden. Wir stärken die für die Entwicklung und Steuerungdes Berufsbildungssystems zuständigen Institutionen, damit sie die politischen Vorgaben kompetentumsetzen können.Durch die Optimierung von Abläufen, die Erschließung neuer und die effizientere Nutzung vorhandenerRessourcen wird die Breitenwirksamkeit des Angebotes erhöht. Das kommt vor allem auch sozialbenachteiligten Bevölkerungsgruppen zugute. Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltungberücksichtigt die Lebenssituation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das senkt die Zahl derer,die ihre Berufsausbildung abbrechen.Arbeitsmarktorientierte Berufsbildung richtet sich am Bedarf der Wirtschaft aus. Die Unternehmenhaben Zugriff auf qualifiziertes Personal für die Steigerung ihrer Produktivität und für Innovationen.Das macht Betriebe und Regionen wettbewerbsfähiger und beeinflusst das Investitionsklima positiv.Die Beschäftigungsfähigkeit von Männern und Frauen wird gesteigert. Dadurch verbessern sich dieChancen auf Einkommen und Beschäftigung.

Die Leistungen der GTZIm Rahmen der Politikberatung stellen wir für die Entscheidungsträger internationaleVergleichsstudien, Situationsanalysen, Konzepte und Entscheidungsvorlagen zur Gestaltung desPolitik- und Rechtsrahmens beruflicher Bildung bereit und organisieren Informationsreisen. Themensind: funktionale Ausrichtung der Institutionenlandschaft, (inter-)nationale Vernetzung öffentlicherund privatwirtschaftlicher Angebote und deren gegenseitige Ergänzung; Einbindung der Sozialpartnerin die Gestaltung, Durchführung und Zertifizierung beruflicher Bildung; Dezentralisierung undRegionalisierung sowie Finanzierung der Berufsbildung.Institutionen für Forschung, Entwicklung und Steuerung beruflicher Bildung stärken wir durchOrganisationsentwicklung, die Fortbildung von Fach- und Führungskräften, den Auf- bzw. Ausbauvon Infrastruktur und Ausstattung sowie die Vermittlung internationaler Fachexpertise und vonKontaktmanagement. Themen sind: Arbeitsmarktbedarfsanalysen, Berufsbilder und Tätigkeitsprofile;Standards und Curricula; Qualifizierung betrieblichen und schulischen Ausbildungspersonals;Bereitstellung von Lehr- und Lernmitteln; Prüfungswesen und Zertifizierung. Einen besonderenStellenwert hat die Konzeption und Einführung von Wissensmanagement sowie adäquater Mechanismenfür das Wirkungsmonitoring beruflicher Bildung.Um der in vielen Ländern besonders ausgeprägten Jugendarbeitslosigkeit zu begegnen, werdenOrganisationen gefördert, die Jugendlichen den Übergang von der allgemeinen zur beruflichenBildung erleichtern sowie deren spätere Integration in das Beschäftigungssystem. Neben dem Aufbauvon Arbeitsmarktinformationssystemen stehen hier die Berufsinformation und -beratung sowiedie Arbeitsvermittlung für Jugendliche im Vordergrund.

ArbeitsmarktorientierteBerufsbildungssysteme

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Kennzeichen unserer ArbeitUnser Beratungsansatz ist umsetzungsorientiert. Politikberatung ergänzen wir mit Pilot-maßnahmen und Capacity Development. Ein Konzept, das sich seit mehr als 25 Jahren bewährt.Wir stehen für eine praxisorientierte Berufsbildung. Dafür sorgen integrierte Phasen systematischenLernens im Arbeitsprozess. Für die Konzeption und Umsetzung können wir auf eine Vielzahlkompetenter Fach- und Forschungseinrichtungen des international hoch geschätzten deutschenBerufsbildungssystems zurückgreifen.Durch handlungsorientierte Aus- und Weiterbildung werden gemeinsam mit den fachlichen auchmethodische und soziale Kompetenzen entwickelt. Die so erworbenen Fähigkeiten sind eine wichtigeVoraussetzung für eigenverantwortliches Handeln in der Arbeit, gesellschaftliche Partizipation unddas immer wichtiger werdende lebenslange Lernen. Um das zu erreichen, arbeiten wir mit innovativerMethodik und Didaktik, bei der Deutschland weltweit führend ist.Eine Besonderheit unseres Förderansatzes sind die in vielen Fällen schon erfolgreich umgesetztenöffentlich-privaten-Partnerschaften (PPP). Dadurch können neue Ressourcen für die Berufsbildungerschlossen und eine bessere Ausrichtung am Bedarf von Unternehmen gewährleistet werden.

Beispiel Südafrika:Reform der formalen Berufsbildung

Berufliche Bildung steigert Wettbewerbsfähigkeit der VolkswirtschaftUm die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft Südafrikas langfristig zu sichern,

werden qualifizierte Fachkräfte benötigt. Mit einer neuen Berufsbildungsgesetzgebung wurde eineflexible Grundlage für die praxis- und bedarfsorientierte Berufsbildung geschaffen. Bei deren

Umsetzung unterstützt die GTZ die südafrikanische Regierung durch Sektorpolitikberatung, Träger-und Personalentwicklung bei neu entstandenen staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen sowie

die Entwicklung von bedarfsgerechten Lernsystemen. Des weiteren wurde ein Modell geschaffenfür die massenwirksame Implementierung der beruflichen Bildung und deren Ausrichtung auch

am Bedarf des formalen Kleingewerbes.Mehr Informationen finden Sie unter: www.sdsigtz.org.za

Beispiel Ägypten:Einführung kooperativer AusbildungMit der Praxis für die Praxis

Zur Ausschöpfung seines hohen Wachstumspotenzials braucht Ägypten praxisnah qualifizierte Fachkräfte.Als Teil des nationalen Programms zur Berufsbildungsreform unterstützt die GTZ die Einführung

von Formen kooperativer Ausbildung, die an die ägyptischen Rahmenbedingungen angepasst sind.Neben dem Erziehungsministerium berät sie dazu auch andere Fachministerien und die nationalen

Wirtschaftsverbände zu Fragen der Erstellung des nationalen Berufsbildungskonzeptesund dessen Institutionalisierung, der Schaffung gesetzlicher Grundlagen und der Finanzierung

beruflicher Bildung. Die neue Praxisorientierung soll sich in bedarfsgerechten Berufsstandards sowieim Prüfungs- und Zertifizierungswesen wiederfinden. Die Bereitstellung von Lehr- und Lernmitteln,

die Qualifizierung des Ausbildungspersonals und des Berufsbildungsmanagementssind ebenfalls Thema der Beratung durch die GTZ.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.ntvet.com

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Qualifiziertes Personal und kompetente Beratungfür technologieintensive Unternehmen

Die Öffnung der Märkte hat insbesondere in Transformations- und Schwellenländern zu einemerheblichen Zufluss an Direktinvestitionen und der Einführung neuer Produktionsverfahren geführt.Um als Zulieferer größerer Industriebetriebe, aber auch als Anbieter von Fertigprodukten, denAnforderungen an Qualität und Preis zu entsprechen, müssen auch kleine und mittelständischeUnternehmen zunehmend automatisierte und hochpräzise Fertigungstechnologien einsetzen.

Der NutzenModerne Technologiekompetenzzentren bieten einen umfassenden Service, der vor allem techno-logieintensiven kleinen und mittelständischen Unternehmen zugute kommt. Dazu gehören maß-geschneiderte und praxisorientierte Trainingsangebote für Beschäftigte sowie Angebote beruflicherErstausbildung und berufsbegleitende Ausbildungsgänge. Darüber hinaus bieten sie Unterstützungbeim Technologietransfer sowie Beratungsleistungen in den Bereichen Einführung neuer Technologien,Personal- und Organisationsentwicklung, Informations- und Kontaktmanagement, Qualitätssicherungund Existenzgründung.Institutionen der Wirtschaftsförderung finden in Technologiekompetenzzentren kompetente Partnerbei der Entwicklung von Wirtschaftsräumen und -sektoren.Technologieintensive Unternehmen erhalten qualifiziertes Personal und kompetente Beratungs-leistungen, so dass sie neue Technologien einführen und bereits vorhandene Technologien effizientnutzen können. Das sind wesentliche Voraussetzungen für (inter-)nationale Wettbewerbsfähigkeitauf Basis hoher Qualitätsstandards und Produktivität sowie laufender Produkt- und Prozessinnovationen.Beschäftigte der Unternehmen sichern sich in einem Umfeld ständiger Veränderungen ihre Beschäf-tigungsfähigkeit und damit ihren Arbeitsplatz. Außerdem erschließen sie sich neue Aufstiegschancen.Junge Menschen auch aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen haben die Möglichkeit, praxisrelevanteKompetenzen zu erwerben, die ihnen neue Einstiegsmöglichkeiten in den formalen Arbeitsmarkteröffnen.

Wettbewerbsfähige Unternehmen sind der Motor wirtschaftlichen Wachstums. Die Konzentrationauf Sektoren und Regionen mit Wachstums- und Beschäftigungspotenzial und die Berücksichtigungder speziellen Situation sozial marginalisierter Bevölkerungsgruppen tragen zu einem breitenwirksamenWachstum bei.

Die Leistungen der GTZWir bieten ein umfassendes Paket an Beratung und an Fördermaßnahmen, das entsprechendder Nachfrage aus folgendem Leistungsangebot zusammengestellt wird:Entwicklung und Umsetzung von Förderkonzepten für ausgewählte Branchen oder Wirtschaftsräume;Konzipierung und Umsetzung nachhaltiger Finanzierungsmodelle für Aufbau und Betriebvon Technologiekompetenzzentren;Durchführung von Marktstudien;Entwicklung und Umsetzung von Marketing- und Akquisekonzepten;schrittweiser Auf- bzw. Ausbau von Infrastruktur und Ausstattung entsprechend der Marktdurch-dringung und Auslastungsgrade;Arbeitsmarkt- und Qualifikationsbedarfsanalysen;Erstellung bedarfsorientierter Curricula für betriebsbezogene Trainingsmaßnahmen, berufsbegleitendeKurse und Angebote beruflicher Erstausbildung;

Technologie-kompetenzzentren

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Rekrutierung und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften;Organisations- und Managemententwicklung inklusive derEinführung von Cost- und Profit-Centern sowie derEinführung leistungsbezogener Entlohnungssysteme;Aufbau von Informations-, Wissens- und Qualitätsmanagementsystemen;Organisation von Institutionen- und Firmenpools, Kontaktbörsen und Fachsymposien;Einbindung in regionale und internationale Fachnetzwerke.

Kennzeichen unserer ArbeitWir praktizieren eine Berufsbildungszusammenarbeit »auf Augenhöhe«. Dabei setzen wir unserelangjährige internationale Erfahrung im Auf- bzw. Ausbau marktorientierter und nachhaltig finanzierterTechnologiekompetenzzentren ein. Über unsere deutschen, regionalen und internationalen Netzwerkeermöglichen wir Technologie- und Know-how-Transfer.Wir vernetzen die Arbeit der Zentren mit internationalen Gebern und erschließen durch öffentlich-private-Partnerschaften (PPP) zusätzliche Ressourcen. Wir vermitteln Konsortialpartnerschaften zurErschließung neuer Geschäftsfelder, auch über Landesgrenzen hinaus.

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Beispiel Thailand:Thai-German Institute (TGI)

Landesweite Führungsrolle bei modernen TechnologienMit deutschen Qualitätsprinzipien, modernster Ausstattung und hochqualifiziertem Personal bietet das TGI

thailändischen Ingenieuren und Technikern eine landesweit einmalige Gelegenheit zur Weiterbildung.Das Institut leistet aber noch mehr, denn auch Konzeption und Umsetzung von Industrieprojekten gehören

zum Angebot. Zu den Kunden gehören vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die hierihr Personal für moderne Produktionstechnologien qualifizieren lassen und so »ganz nebenbei«

vom Technologietransfer profitieren.Mehr Informationen finden Sie unter: www.tgi.or.th

Beispiel Indien:Centre for Research and Industrial Staff Performance (CRISP)

High Tech und Armutsorientierung müssen kein Widerspruch seinDas ehemalige Polytechnikum ist heute ein von Staat und Privatwirtschaft gemeinsam getragenes

High Tech-Institut, das sich am Markt bewährt hat. Zur besseren Auslastung seiner personellen undmateriellen Kapazitäten engagiert sich CRISP auch im Rahmen staatlicher Programme zur Förderung

Benachteiligter. Dadurch werden tausenden von Jugendlichen Perspektiven in modernenWirtschaftssektoren erschlossen und gleichzeitig für abgelegene Dörfer im ländlichen Raum

qualifizierte Fachkräfte für die Energie- und Wasserversorgung ausgebildet.Mehr Informationen finden Sie unter: www.crispindia.com

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Wirtschaftliche und soziale Integration armer Bevölkerungsgruppen

In Entwicklungs-, aber auch in Schwellen- und Transformationsländern können Arme von einemArbeitsplatz im modernen Sektor meist nur träumen. Nicht nur, dass es hier zu wenig Arbeitsplätzegibt – Armen bleibt oft der Zugang zu einer entsprechenden Ausbildung verwehrt. Die Hürden –beispielsweise ein formaler Grundbildungsabschluss – sind für sie unüberwindlich. Doch auch iminformellen Sektor bleiben produktive und soziale Potenziale der Menschen ungenutzt und damitauch die Entwicklungspotenziale dieses Sektors. In den Städten und insbesondere auf dem Landfehlt es an Qualifizierungsmaßnahmen, die sich an der konkreten Arbeits- und Lebenswelt armerBevölkerungsgruppen ausrichten – und sie auch dazu befähigen, ihre Interessen zu artikulierenund zu vertreten.

Der NutzenInstitutionelle Netzwerke schaffen die Voraussetzungen für die Steuerung und Durchführungbreitenwirksamer Qualifizierung armer Bevölkerungsgruppen. Die Qualifizierungsmaßnahmenbefähigen die Menschen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Partizipation,berücksichtigen die jeweiligen sozio-kulturellen und ökonomischen Rahmenbedingungen,richten sich an der spezifischen, schnellen Veränderungen ausgesetzten Lebenssituationunterschiedlicher Zielgruppen aus,tragen den unterschiedlichen Bedarfen im städtischen und ländlichen Raum Rechnung undwerden unter aktiver Beteiligung der betroffenen Bevölkerungsgruppen konzipiert.

Dadurch erhöht sich die Breitenwirksamkeit und Effektivität sozialpolitisch orientierterQualifizierungsprogramme. Arme können ihre eigenen Potenziale erschließen und sich als Selbständigeoder abhängig Beschäftigte Einkommen erwirtschaften. Sie lernen, ihre Interessen zu artikulierenund sie beispielsweise gegenüber der öffentlichen Verwaltung und lokalen Entscheidungsträgernzu vertreten.Die ökonomische und gesellschaftliche (Re-)Integration marginalisierter Bevölkerungsgruppen trägtmaßgeblich zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stabilisierung eines Landes bei.

Die Leistungen der GTZIm Mittelpunkt unserer Leistungen steht die Unterstützung beim Auf- bzw. Ausbau von Strukturen,Institutionen und Organisationen (Capacity Development). Das sind:Kompetenzzentren für die Entwicklung angepasster Konzepte und für die Personalqualifizierungzur Durchführung partizipativer Bedarfsanalysen, für die Entwicklung und Umsetzung handlungs-und lebensweltorientierter Qualifizierungsmaßnahmen sowie für Organisationsentwicklung und-management;Netzwerke von Qualifizierungsanbietern mit Schwerpunkt Informations- und Wissensmanagement;selbstorganisierte Lerner-Netzwerke;Steuerungsmechanismen, Koordinations- und Kontrollinstanzen, die Qualitätssicherung gewährleistenohne die notwendige Flexibilität und Partizipation der Zielgruppen infrage zu stellen;Rechtsrahmen und Finanzierungsmodelle, die den Besonderheiten sozialpolitisch orientierterQualifizierungsprogramme Rechnung tragen.

Grundlage der Beratung sind Pilotmaßnahmen, die gemeinsam mit nationalen Anbietern und denBetroffenen konzipiert und durchgeführt werden. Zielgruppen sind insbesondere Jugendliche undFrauen aus armen Verhältnissen im städtischen wie auch ländlichen Raum, aber auch Ex-Kombattanten,Bürgerkriegsflüchtlinge und Opfer von Naturkatastrophen.

BeschäftigungsorientierteQualifizierung für deninformellen Sektor

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Kennzeichen unserer ArbeitDie strukturbildenden Maßnahmen auf der Mesoebene kombinieren wir immer mit Politikberatungund Pilotvorhaben. Unsere Partner profitieren dabei von unserer langjährigen Erfahrung, unserenbewährten Konzepten und unserem qualifizierten Netzwerk von regionalen und internationalenFachkräften und Nichtregierungsorganisationen.Wir stehen für einen Ansatz, dessen didaktisches Prinzip der Lebensweltbezug ist und der das Lernenin der Arbeitswelt auch für den informellen Sektor praktikabel macht. Das Wesentliche dabei ist, aufallen Ebenen partizipative Mechanismen zu verankern, denn nur so wird sichergestellt, dass dieInteressen der Betroffenen berücksichtigt werden. Den von Armut besonders betroffenen Frauenund Jugendlichen gilt unser besonderes Augenmerk.Unsere Erfahrung in den Bereichen der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung lassen wir einfließen,indem wir Qualifizierungsmaßnahmen mit Förderprogrammen wie Micro-Finance und BusinessDevelopment Services (BDS) verknüpfen.Wir stehen mit unserer Arbeit für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen sozialpolitischer Orientierungund ökonomischem Realismus.

Beispiel Afghanistan:Komponente berufliche Bildung im Programm Wirtschaftsreform und Aufbau der Marktwirtschaft

Mit »Steinzeitmethoden« in die NeuzeitBeschäftigungsorientierte Trainingsmaßnahmen sind für viele das Sprungbrett zu einem eigenen Einkommen.

Mehr als tausend Menschen – unter ihnen viele arme Jugendliche und ehemalige Kämpfer – fanden soin der »Basari«-Wirtschaft Arbeit. Die von der GTZ geförderten Maßnahmen setzen am Wiederaufbaubedarf

des kriegsgeschüttelten Landes an. Nationale Trainingsprovider, deren Mitarbeiter ihre grundlegendenKompetenzen oft vor mehr als 20 Jahren und mit deutscher Hilfe in afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan

erworben haben, bieten genau das, was in Afghanistan gebraucht wird. Es hat sich ein eigener »Markt fürTrainingsleistungen« gebildet. Inzwischen greifen auch andere Geber das von der GTZ entwickelte Konzept auf

und bedienen sich der Trainingsprovider. Nach und nach werden auch die für die Steuerungund Qualitätssicherung notwendigen Kapazitäten beim Arbeitsministerium geschaffen.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.gtz.de (Länder/Asien/Afghanistan)

Beispiel Uganda:Local Skills Development (LSD)

Qualifizierung für alle – Selbstbestimmung ist der beste WegSchulen und Trainingscenter sind Mangelware im Umkreis von Bbowa und Kanziira – wie überall auf dem

Lande. Aber alle wollen Veränderung, alle wollen lernen: Junge und Ältere, Frauen und Männer.Sie organisieren sich in Lerner-Gruppen. Sie bestimmen, was sie lernen wollen, und auch wo, wie und

von wem. Dafür entrichten sie ihren Obulus – und handeln mit der lokalen Verwaltung eine Unterstützung aus.Sie lernen, was sie im täglichen Leben gebrauchen können: zum Beispiel Spenglerarbeiten, Nähen, Kosmetik,

Anbau von Vanille, Verarbeitung von Ananas, Sprache oder funktionale Alphabetisierung.Um solche Prozesse an vielen, auch abgelegenen Orten zu initiieren und zu begleiten, braucht man Organisa-

tionsstrukturen, ausgebildete Fazilitatoren, spezifische Informationen und Ressourcen sowie Akzeptanzund Unterstützung durch die nationale und lokale Regierung. Hier steht die GTZ in Kooperation mit dem DED

(Deutscher Entwicklungsdienst) den Beteiligten auf allen Ebenen mit Rat und Tat zur Seite.Ein Ansatz, den andere Geber aufmerksam verfolgen.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.gtz.de (Länder/Afrika/Uganda)

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Neue Medien für neue Herausforderungen

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) finden sich heute in allen Lebens-und Arbeitsbereichen. Eine Entwicklung, die auch vor Transformations-, Schwellen- und Entwick-lungsländern nicht Halt macht. Das stellt die berufliche Bildung vor große Herausforderungen.Im Bereich der Produktion, des Betriebs und der Wartung von Hard- und Software entstehen neue,anspruchsvolle Tätigkeitsprofile. Traditionelle Tätigkeiten im Produktions- und Dienstleistungssektorwerden immer stärker durch den Einsatz der neuen Technologien geprägt.

Der NutzenFür die Berufsbildung eröffnen sich durch den Einsatz von IKT neue Chancen. Als Lehr- undLernmedium können sie den Unterricht interessanter, lebendiger und praxisrelevanter machen.Lernende können selbst bestimmen, wann, wo, was und in welchem Tempo sie lernen. AlsDistributionsmedium können sie zum Abbau von Barrieren beitragen. Große Entfernungen zwischenSchüler und Schule können überwunden werden. Erwerbstätige können sich dann weiterbilden,wenn sie Zeit dazu haben.

Die Leistungen der GTZWir befähigen nationale Institutionen und Organisationen, bedarfsgerechte und zielgruppenorientierteAus- und Weiterbildungsangebote für das Fachpersonal im Bereich der IKT zu konzipieren undumzusetzen. Einen besonderen Stellenwert nehmen in diesem Zusammenhang sektor- undbetriebsspezifische Qualifizierungsbedarfsanalysen sowie die Umsetzung der Ergebnisse inbedarfsgerechte Qualifizierungsmaßnahmen ein.Wir unterstützen unsere Kooperationspartner bei der Konzipierung und Umsetzung von angepasstenIKT-gestützten Unterrichtskonzepten. Eine herausragende Rolle spielt in diesem Zusammenhang diePersonalentwicklung für die Erstellung und den Einsatz handlungsorientierter IKT-gestützterUnterrichtsmaterialien sowie qualifiziertes Tutoring.Durch die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle für öffentliche und privateTelezentren leisten wir einen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs breiter Bevölkerungsschichtenzu IKT-Lernangeboten und anderen IKT-gestützten Dienstleistungen.

Kennzeichen unserer ArbeitFür uns ist der Einsatz von IKT kein Selbstzweck. Wir verzichten auf »Patentrezepte«. Art und Umfangdes IKT-Einsatzes werden unter Abwägung der Opportunitätskosten aus den Zielen und Möglichkeitenlandes- und sektorspezifisch abgeleitet und durch eine angepasste Kombination aus Präsenz- undE-Learning-Phasen (blended learning)‚ umgesetzt.Unsere Konzepte sind umsetzungs-, handlungs- und praxisorientiert. Zu ihrer Entwicklung greifenwir unter anderem auf unser Netzwerk deutscher und internationaler Fach- undForschungseinrichtungen zurück. Wir arbeiten mit einer »Open Source-Software«, die es allenAnwendern erlaubt, ihre Angebote selbst zu gestalten und zu aktualisieren.Wir haben Erfahrung bei der Einbindung auch benachteiligter Bevölkerungsgruppen in IKT-gestützteQualifizierungsmaßnahmen. Diese Erfahrungen werden systematisch ausgewertet und fließen inneue Ansätze ein.

Lernen für und durchInformations- undKommunikationstechnologien

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Beispiel Südafrika:Global Trade Training (GTT)

Praxisnahe Ausbildung via Internet2001 wurde in Midrand das privatwirtschaftlich organisierte Ausbildungsinstitut Global Trade Training (GTT)

gegründet. GTT ist das Ergebnis einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen internationalenLogistikunternehmen und der GTZ, die im Auftrag der deutschen Bundesregierung Südafrika bei der

Reform seines Berufsbildungssystems unterstützt. Die Unternehmen lassen ihren Nachwuchs aus-und das bereits vorhandene Personal weiterbilden. Die praxisnahen Qualifizierungsangebote können

via Internet im ganzen Land von Interessierten genutzt werden. Ganz im Sinne der Berufsbildungsreformwird so die Zahl nachfrageorientierter Berufsbildungsangebote erhöht. Die Erfahrungen werden aufbereitet

und können so auch in anderen Sektoren in die Ausweitung IKT-gestützter Lernangebote einfließen.Mehr Informationen finden Sie unter: www.globaltradetraining.com

Beispiel Uganda und Indien:Crystal – Netzwerk für Lehr- und Lernmittel

Aufbau von E-Learning-Kompetenzzentren und FachnetzwerkenSeit 2001 unterstützen wir die Entwicklung von E-Learning-Produkten in ausgewählten Kooperationsländern.

Mit dem Aufbau von E-Learning-Kompetenzzentren und Fachnetzwerken befähigen wir Bildungsanbieterin Uganda und Indien die notwendigen Strukturen zu entwickeln, um selbstständig IKT (gestütztes Lernen)

für den Arbeitsprozess zu organisieren, zu gestalten und durchzuführen. Dies wird insbesondere durchdie Bereitstellung einer Open Source-Plattform, eines handlungsorientierten Trainingsprogramms und durch

kontinuierliches Projektcoaching erreicht. Die Vorhaben sind nicht primär technisch orientiert,vielmehr stehen die Aspekte »Institutional Building« und »Change Management« im Vordergrund.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.crystal-elearning.net

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Mehr Selbstbestimmung, höheres Selbstbewusstsein,bessere Perspektiven

Armutsminderung ist die übergreifende Zielsetzung der Millenniumserklärung der Vereinten Nationenund des Aktionsprogramms 2015 der Bundesregierung.Die treibende Kraft nachhaltiger Armutsminderung sind die betroffenen Menschen selbst.Sie haben die höchste Motivation und das größte Interesse an einer positiven Veränderung.Berufliche Qualifizierung kann Armen helfen, ihre Potenziale zu erschließen. Dadurch schafftsie eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe –ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Armutsminderung.

Kernthesen für eine armutsorientierte BerufsbildungUm im Sinne nachhaltiger Armutsminderung wirksam zu werden, muss berufliche Qualifizierungdort zur Steigerung wirtschaftlicher Dynamik beitragen, wo die Armen leben.Dies gilt für den städtischen wie für den ländlichen Raum. Ob als Selbständige oder abhängigBeschäftigte, durch den Zugang zu Arbeit und Einkommen eröffnet sich Armen die Chance, ihreprekäre Situation zu überwinden. Dabei müssen die Einkommens- und Beschäftigungspotenzialein der Landwirtschaft, im informellen Sektor und im traditionellen Handwerk ebenso Berücksichtigungfinden wie die Möglichkeiten im modernen Sektor der Wirtschaft.Arme in die Lage versetzen, ihre eigenen Interessen zu artikulieren und in gesellschaftlichen Prozessenangemessen zu vertreten.Solche gesellschaftlichen Prozesse können zum Beispiel die Gründung von Interessenvertretungensein. Selbstbewusstsein und die Befähigung zur Selbstorganisation, gesellschaftliche Integration undAnerkennung stehen dabei im Mittelpunkt. Um das zu erreichen, müssen sich Inhalte und Organisationder Bildungs- und Qualifizierungsprozesse sowohl an der Arbeits- als auch an der Lebenswelt derArmen orientieren.Integraler Bestandteil umfassender Wirtschafts- und Beschäftigungsstrategien sein.Beschäftigungswirkungen von Qualifizierungsmaßnahmen können sich da am besten entfalten,wo sie auf ein förderliches Umfeld für kleine und Kleinstbetriebe treffen, mit Beratungsleistungenfür Existenzgründungen kombiniert werden können und der Zugang zu Kapital auch für Menschenaus armen Bevölkerungsgruppen sichergestellt ist.Die Lebenswelt der Frauen angemessen berücksichtigen.Mehr als 60 Prozent der Menschen, die in extremer Armut leben, sind Frauen. In Entwicklungsländernarbeitet die Mehrzahl der Frauen im informellen Sektor und in der Landwirtschaft. Sie sind oftdoppelt und dreifach belastet: durch ihre Pflichten innerhalb der Familie, durch Haushalt undLandwirtschaft und sie müssen gleichzeitig für sich und die Familie ein Einkommen sichern. Inhalteund Organisation der Qualifizierungsmaßnahmen müssen auf diese besondere Lebenssituationeingehen.Zugang zu Bildung auf allen Ebenen ermöglichen.Der Abbau von Zugangsbarrieren zu formalen Bildungsangeboten spielt hier eine genauso großeRolle wie die Anerkennung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die außerhalb des formalenBildungswesens erworben wurden; ebenso die Integration allgemeinbildender Elemente in Quali-fizierungsmaßnahmen, die sich gezielt an arme Bevölkerungsgruppen richten.

Den Armen eine Chance

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Konsequenzen für eine armutsorientierteBerufsbildungszusammenarbeitDie Berufsbildungszusammenarbeit muss mittelbar und unmittelbar zur Armutsminderung beitragen.

Mittelbare Armutsminderung durch berufliche BildungQualifiziertes Personal ist eine der Voraussetzungen für verbesserte Produktions- und Dienst-leistungsprozesse, den Einsatz angepasster Technologien, die Absicherung sozialer und ökologischerMindeststandards, ein optimiertes Management und die Einbindung auch kleiner und kleinsterProduktionseinheiten in Wertschöpfungsketten. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit der Unternehmenträgt dann zur Armutsminderung bei, wenn sich die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmenin mehr Beschäftigung mit positiven Einkommenseffekten für arme Zielgruppen niederschlägt.Berufsbildungsmaßnahmen auch für arme Bevölkerungsgruppen sollten sich daher am Bedarfder Sektoren mit Wachstums- und Beschäftigungspotenzial ausrichten.

Unmittelbare Armutsminderung durch berufliche QualifizierungUm die Arbeits- und Lebenssituation armer Menschen direkt zu beeinflussen, sollten zielgruppen-spezifische Angebote beruflicher Bildung eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen.Die wichtigsten sind:Unmittelbare Verwertbarkeit der erworbenen QualifikationenDie Menschen, die an beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen, müssen genau wissen,dass und wie sie ihr neues Wissen Gewinn bringend umsetzen können. Egal, ob sie an technischoder kaufmännisch orientierten Kurzzeitmaßnahmen in Ausbildungseinrichtungen teilnehmen,an Trainingsmaßnahmen zur Stärkung unternehmerischer Fähigkeiten, an einer traditionellenLehrlingsausbildung oder an selbstorganisierten Lerner-Netzwerken.Bezug zur Lebenswelt der Armen, ihren Bedürfnissen und den Ursachen der ArmutDiese Ursachen können Modernisierungsprozesse und ein damit verbundener Strukturwandel sein,ethnische oder religiös begründete Marginalisierung, Traditionen, gewalttätige Konflikte oderNaturkatastrophen. Um die Zielgruppen zu erreichen, müssen sich Inhalte und Umsetzung vonQualifizierungsmaßnahmen an den jeweiligen Umständen ausrichten, unter denen die Menschenleben.Das Machbare machenAuch die schönsten Konzepte nützen nichts, wenn man sie nicht umsetzen kann. Daher muss mansich schon von vornherein auf das technisch, organisatorisch und finanziell Machbare konzentrieren.Eine Optimierung der Ressourcennutzung und damit möglichst hohe Qualitätsstandards undBreitenwirksamkeit erfordern nachhaltige, das bedeutet institutionell verankerte Steuerungs- undRegelungsmechanismen.

Gender und berufliche Qualifizierung zur ArmutsminderungDie Berufsbildungszusammenarbeit muss die besonderen Bedürfnisse von Männern und Frauenberücksichtigen. Spezifische Fördermaßnahmen sind hier ein geeignetes Mittel. Ziel ist, die Fähigkeitengerade von Frauen zu verbessern, ihre sozialen und politischen Rechte wahrzunehmen sowie ihre(Wahl-)Möglichkeiten zu erweitern.

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Brückenschlag zwischen Schule und Arbeitswelt

Weltweit sind über 40 Prozent der Bevölkerung jünger als 20 Jahre. Mehr als vier Fünftel von ihnenleben in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie sind von Arbeitslosigkeit und Armut besondersbetroffen. Häufig fehlt es ihnen an den Qualifikationen, die einen Einstieg in das Arbeitslebenerleichtern können. Gerade Jugendliche aus armen Bevölkerungsschichten und Frauen haben nureinen unzureichenden Überblick über den Arbeitsmarkt und das existierende Angebot beruflicherBildung. Häufig treffen sie Entscheidungen zu ihrer beruflichen Zukunft ohne Alternativen einschätzenzu können oder diese überhaupt zu kennen. Die Folgen sind hohe Abbrecherquoten in der Ausbildungund Frustration, weil sich die erworbene Qualifikation nicht verwerten lässt.

Der NutzenInstitutionen und Organisationen mit gutem Zugang zu Jugendlichen auch aus benachteiligtenBevölkerungsschichtenmachen Jugendlichen aktuelle und relevante Informationen über den Arbeitsmarkt zugänglich;informieren über Beschäftigungsperspektiven, dafür benötigte Qualifikationen und die Möglichkeiten,diese zu erwerben;unterstützen die Jugendlichen bei einer Entscheidungsfindung entsprechend ihrer Interessen,Fähigkeiten und Möglichkeiten;helfen den Absolventen von Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen bei der Suche nach undder Bewerbung um einen Arbeitsplatz oder beim Einstieg in eine selbständige Beschäftigung.

Der Brückenschlag zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung sowie zwischen Berufsbildungs-und Beschäftigungssystem erhöht den Wirkungsgrad der für berufliche Qualifizierung eingesetztenöffentlichen und privaten Ressourcen. Die Jugendlichen lernen motivierter und damit effektiver.Die Abbrecherquoten werden gesenkt, die Übergangsquoten in das Beschäftigungssystem erhöht.Insgesamt wird die Abstimmung zwischen Berufsbildungs- und Beschäftigungssystem verbessert.Dadurch kann die Jugendarbeitslosigkeit gesenkt und ein Beitrag zur Minderung der Jugendarmutgeleistet werden.

Arbeitsmarkt-informations-

system

Berufsberatungund

-informationenArbeits-

vermittlung

Berufsvorbereitung

BeruflicheErstausbildung

Trainingsmaßnahmen

Abbrecher

Allgemeine Bildung

Absolventen

Beschäftigungs-system

Beratung, Information, VermittlungBrückenschlag zwischen Schule und Arbeitswelt

Legende

PersonenInformationen

Information, Beratung,Vermittlung

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Page 15: Die Berufsbildungs- zusammenarbeit der GTZ · Strategien, funktionale Strukturen und kompetente Institutionen für arbeitsmarktorientierte Systeme beruflicher Aus- und Weiterbildung

Die Leistungen der GTZWir unterstützen beim Auf- bzw. Ausbau von Strukturen, Institutionen und Organisationen (CapacityDevelopment) für Berufsinformation und -beratung sowie Arbeitsvermittlung. Das beinhaltet dieEinrichtung von lokalen, regionalen oder nationalen Arbeitsmarktinformationssystemen einschließlichKlassifizierung der Arbeitsmärkte auch im ländlichen Raum und im informellen Sektor, Fach- undFührungskräftequalifizierung sowie Organisationsentwicklung;zielgruppengerechte Aufbereitung und Präsentation von Informationsmaterialien;Konzipierung und Implementierung von IKT-gestützten Beratungs- und Informationsangeboten;Personalentwicklung öffentlicher und privater lokaler Einrichtungen für Berufsberatung und-information;Qualifizierung von Lehrpersonal an allgemeinbildenden Schulen für die Entwicklung und Durchführungberufskundlichen Unterrichts;Anbahnung und Unterstützung von Partnerschaften für den Fach- und Personalaustausch zwischenlokalen und internationalen Fach- und Forschungseinrichtungen.

Kennzeichen unserer ArbeitGrundlage unserer Arbeit sind Pilotvorhaben, die wir gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnernund der Zielgruppe konzipieren und durchführen.Wir bringen eine an die jeweiligen Landesspezifika angepasste interaktive Software ein. So werdendie Jugendlichen motiviert und unterstützt, ihre eigenen Entscheidungen anhand aktuellerArbeitsmarktinformationen und der Einschätzung ihrer Interessen und Fähigkeiten selbständig zutreffen.Unser Konzept sieht vor, dass Frauen und Männer eine Beratung erhalten, die ihre geschlechtsspezifischeSituation berücksichtigt. Dadurch wird gewährleistet, dass beide Geschlechter gleichermaßen vonBeratung profitieren.Wir verfügen über eine langjährige Beratungsexpertise auf dem Gebiet der Arbeitsmarktpolitik. Fürunsere Arbeit greifen wir auf unser Netzwerk bewährter nationaler und internationaler Fach- undForschungsinstitutionen zurück.

Beispiel China:Förderung junger Frauen durch Beratung, Information und Vermittlung

Selbst ist die FrauNeue Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven für junge Frauen – das ist das Ziel des Projekts,

das sich an Frauen aller Bildungsstufen wendet. Um zu erreichen, dass die Frauen ihr eigenes Einkommenals abhängig Beschäftigte oder auch als Selbständige verdienen können, kommen verschiedene Maßnahmen

zum Einsatz: Berufsberatung und Arbeitsvermittlung gehören ebenso dazu wie Ausbildung, Hilfe bei Unter-nehmensgründungen und Einführung flexibler Arbeitsformen, zum Beispiel Zeitarbeit. Eine weitere wichtige

Aufgabe des Projekts ist die Verbesserung des Zugangs zu Arbeitsmarktinformationen als Unterstützungfür politische Entscheidungsträger.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.gtz.de/china (Vocational & Technical Education & Employment)

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Abteilung Wirtschaft und BeschäftigungKompetenzfeld Berufliche Bildung

Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5Postfach: 51 8065726 Eschborn

Telefon: +49 6196 79-0Internet: http://www.gtz.deEmail: [email protected]

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Dezentralisierung,Dekonzentration und Privatisierungin BerufsbildungssystemenDas Subsidiaritätsprinzip – ein Weg zur Beschäftigungsrelevanz von Berufsbildung

Berufsbildung muss sich mit sozialen, ökonomischen und technologischen Veränderungen auseinandersetzen,die zunehmend an Dynamik gewinnen: Schon lange kann Erstausbildung keine lebenslange Beschäftigungs-fähigkeit mehr garantieren. Die Schaffung und Umsetzung von Modellen lebenslangen Lernens bildet einezunehmende Herausforderung. Berufsbildung bewegt sich dabei im Spannungsfeld, Massenwirksamkeit gekop-pelt mit einem möglichst direkten Beitrag zur Minderung von Armut zu erreichen und gleichzeitig bestehendeund künftige moderne Produktions- und Dienstleistungsmärkte zu bedienen. Darüber hinaus muss sie sich invielen Ländern den Konsequenzen umfassender Strukturanpassungsprogramme stellen, die oft mit einer Ver-schlankung des Staates verbunden sind. Auch wo dies nicht der Fall ist, sieht sie sich mit den Konsequenzenzunehmender staatlicher Budgetrestriktionen konfrontiert.Diese Spannungsfelder heißt es, konstruktiv für eine zukunftsorientierte Berufsbildung im Rahmen derTechnischen Zusammenarbeit (TZ) zu nutzen. Die Unterstützung der Verlagerung von Entscheidungs-befugnissen möglichst nahe zu den Akteuren, die hierfür die höchsten Kompetenzen aufweisen – die Sozial-partner auf dezentraler staatlicher oder privater Ebene, die Lernenden selbst und ihre Familien – spielt dabeieine wichtige Rolle. Diese Verlagerung der Steuerungsebenen bezieht sich typischerweise auf Elemente wiePolitikformulierung, Finanzierung, die Entwicklung von Standards, Curricula oder Zertifizierungssystemen, dieDurchführung von Aus- und Weiterbildung für Beschäftigungssuchende und in Beschäftigung stehendePersonen oder die Aus- und Weiterbildung von Management und Lehrpersonal. Dabei können unterschiedlicheModelle zur Anwendung kommen:

• die Dekonzentration, d.h. die Übertragung von Aufgaben auf eine untere Ebene innerhalb einer (z.B. staatlichen) Organisation,

• die Dezentralisierung, d.h. die Übertragung von Aufgaben, Ressourcen und politischer Macht an mittlere (z.B. Regionen) und untere Ebenen (z.B. Kommunen) oder

• die Privatisierung, d.h. die Durchführung bisher staatlicher Aufgaben durch Private.

Der NutzenUnterschiedliche Akteure profitieren von der Beachtung des Subsidiaritätsprinzips:

• Lernende und ihre potenziellen oder bereits existierenden Arbeitgeber durch eine ihren Bedarfen besser entsprechende Vorbereitung auf sich ständig wandelnde Anforderungen an den Produktionsfaktor Arbeit.

• Der Staat durch eine Verteilung der Verantwortlichkeit sowie der Ressourcenallokation für Berufsbildung auf mehrere Schultern.

• Akteure der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft durch ein Mitspracherecht bei Entscheidungen, die ihreEntwicklung sichern helfen.

• Alle Beteiligten durch einen ökonomischeren Mitteleinsatz, der sich aus einer höheren Bedarfsorientierungsowie aus einem gemeinsamen Monitoring ergibt.

Die Leistungen der GTZWir unterstützen die Prozesse der Veränderung in staatlichen und privaten Organisationen derBerufsbildung sowie des Aushandelns von Zuständigkeiten zwischen den Akteuren durch

• Beratung bei der Veränderungsprozessen vorausgehenden umfassenden Analyse des Kontextsund der Rahmenbedingungen,

• Zugang zu Erfahrungen in Berufsbildungssystemen anderer Länder, Ermöglichung des Austauschsund der gegenseitigen Beratung,

• Unterstützung bei der Strukturierung von Organisationsveränderungsprozessen sowie ihreBegleitung durch Fazilitation,

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• fachliche Beratung bei Veränderung der Steuerung von Elementen der Berufsbildung,• Beratung bei der Erstellung von Personalentwicklungsplänen und Unterstützung bei deren Umsetzung.

Kennzeichen unserer ArbeitWir betrachten die Verbreiterung und Verlagerung der Steuerungsebenen für Elemente der Berufsbildung alsTeil eines Wegs zu einer bedarfsgerechten und (selbst)beschäftigungsrelevanten Ausrichtung der Qualifizierungder Humanressourcen. Die Beratung unserer Partner bei der partizipativen Klärung ihrer Ziele steht für uns anerster Stelle. Überlegungen darüber, ob für deren Erreichung Dezentralisierung, Dekonzentration oderPrivatisierung geeignete strategische Elemente sind, stehen an zweiter Stelle.Strukturelle Veränderungsprozesse, wie sie die Verlagerung von Steuerungsebenen der Berufsbildung dar-stellen, setzen die Bereitschaft zur Veränderung auf Entscheidungsträgerebene der beteiligten Institutionenvoraus. Hier setzen wir an und nehmen uns Zeit, um im richtigen Moment mit Beratung und Prozessbegleitungwirksam werden zu können.Dezentralisierung, Dekonzentration und Privatisierung bedeuten auch immer die Abgabe bzw. den Zugewinnvon Macht für einzelne Akteure. Dem grundsätzlichen Postulat der TZ, die Steuerung von Reformprozessen inden Händen der Partner zu lassen, schenken wir hier höchste Beachtung und bringen unsere Kompetenzen innon-direktiven Methoden der Beratung und Prozessbegleitung ein.

Beispiel Ägypten:Mubarak-Kohl Initiative

Seit Jahren unterstützt die GTZ den Aufbau sowohl dezentraler staatlich-privater als auch privat-wirtschaftlicher Steuerungsstrukturen für die Gestaltung und Durchführung von beruflicher Weiterbildung und

Erstausbildung. Nach dem erfolgreichen Aufbau von Pilotmaßnahmen steht die Zusammenarbeit vor zweiHerausforderungen: Die landesweite Verbreitung dieses Ansatzes erfordert die Institutionalisierung partizipati-

ver Steuerungsmechanismen auch bei den zuständigen staatlichen Stellen. Damit einher geht auch, eineLücke auf zentralstaatlicher Stelle durch die Beteiligung von Akteuren der Wirtschaft und anderer gesellschaft-

licher Gruppen bei der Politikformulierung zu schließen.Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.ntvet.com/ sowie auf der CD-ROM

„Decentralisation, deconcentration, privatisation in VET systems“, erhältlich bei [email protected]

Beispiel Vietnam:Berufsbildungsprogramm

Seit 2001 unterstützt die GTZ die vietnamesischen Partner u.a. bei der Umsetzung von mehr Autonomiestaatlicher Ausbildungszentren bei der Konzipierung und Durchführung von Aus- und Weiterbildung. Neue

Modelle werden in fünf Instituten und einer Universität umgesetzt, die jeweils anderen Verwaltungsbehördenunterstehen. Auch wenn die Regierung hinter diesen Ansätzen steht, so besteht die Herausforderung doch in

der Etablierung von für ein zentralistisches Land völlig neuen Steuerungsstrukturen und der Schulung vonManagement, Verwaltungs- und Lehrpersonal der Schulen.

Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.bbpv.org/index-en.asp sowie auf der CD-ROM„Decentralisation, deconcentration, privatisation in VET systems“, erhältlich bei [email protected]