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Berieh~: Allgenaeine analyfische Methoden, Apparate und Reagentien 37 Die Beweglichkeit organischer Ionen in der Papierelektrophorese. Die Be- weglichkeit (%) organischer Ionen, also auch eine Aussage fiber ihre elektrophore- tisehe Trennbarkeit, ]~gt sich nach J. T. ]~DWAI~D 1 aus der Beziehung 1,14"10-3z (~) ~o -- ?'w vorausberechnen, wenn mit z die Ladung und mit % der vA~ DE~ W~ALS-Radius bezeiehnet werden und (]o//) einen Faktor darste]It, mit dem die Abweichung yon der synanaetrisehen sph~rischen Gestalt gekennzeichnet wJrd. Naeh dieser Formel berechnete Bewegliehkeiten stimmten in 100 Beispielen nait den aus Grenzleitfahig- keiten abgeleiteten Werten auf 5% fiberein. Auf die Bedeutung dieser Beziehung for die Abseh~tzung der Beweglichkeiten in der Elektrophorese, zur Ernaittlung yon Strukturen und schlieBlieh auch yon Leiff~higkeiten, ist hingewiesen. Die aus- ffihrliehe Publikation der Berechnung wird angekfindigt. Systematische Untersuchungen zur ele~trochromatographischen Wanderung von Komplex-[onen auf Whatman Nr. 120-Papier haben J. MILLER, W. F. PICKE- ~IN~ und F. L. WA~I) 2 ausgefiihrt. Es wird zwischen Glasplatten n~eh der Vor- schrift yon M. LED~,a~Rund F. L. W~m) 3 nait 5 V/cna jewefls 70 nain elektrolysiert. Als Tr~gerelektrolyt wird 1, 0,1 und 0,01 n KaliumnitratlSsung vm~vendet. 0,004 ml Probe werden zentral aufgebrach~. Untersucht werden Ag, Pb, Hg, Bi, Cd, Cu, Mn, Ni und Co in 1, 0,1 und 0,01m LSsung. Konaplexl6sungenwerden hergestellt, indem 1 in L5sungen dutch einen Ubersehug Ananaoniak, alkalisehe Kaliumeyanidl6sung, KaliumrhodanidlSsung und schwach saute oder schwach basJsche J~thylendi~nain- tetraessigs~urel5sung (ats Dinatriumsa]z) auf die Konzentr~tion 0,1 na verdfinnt werden. Die Zonen werden mit Schwefelwasserstoff (z. T. naeh Zersetzen der Kona- plexe) sichtbar genaaeht. Als interessante Ergebnisse seien hervorgeh0ben: Mit der Verdfinnung des Tr~gerelektrolyten wachsen Diffusionserscheinungenund elektro- osmotischer Effekt. Mit sinkender Kationkonzentration steigen Sorptionseffekte, wie durch Vergleieh der Fleckgr5Ben ermittelt werden kann. Stark adsorbierte Ionen (Ag, Pb, Bi, Hg u. Fe) weisen starke Abh~ngigkeiten der Wanderung yon der Konzentration auf. Mn, Ni und Co werden nur sehwaeh adsorbiert und wandern unter Mlen Bedingungen nahezu gleich schnel], ttohe Tr~gere]ektrolytkonzentr~tion erhSht durch Auss~lzeffekt die Adsorption. Allerdings wird dann die Adsorptions- kapazit&t des Papiers erniedrigt, so d~B Kationen in hOheren Konzentrationendann weniger verzSgert w~ndern kSnnen. Stabile Komplexe (Cyanide yon Ag, Cu, Ni, Co) wandern gleichartig und sehneller als weniger stabile (Hg, Cd, M_u). Nur ttg verh&lt sich in RhodanidlSsung anionisch. Neben der bekannten Abh&ngigkeit der W~nderung fOr J~thylendi~nainkomplexe vona p~-Wert und yon der Ionenst~rke ist besonders hervorgehoben, dag viele Kationen Doppelflecke liefern und zwar einen anionischen ftir den Konaplex und einen kathodisehen fiir das Metallion. K. CRUSE Die wichtigsten elektroehemisehen Analysenaethoden hat D. B#.zIE~ 4 i~ber- sichtlich im Zus~mnaenhang mit den Eigentfimlichkeiten yon Polarisationskurven erl~utert. Behandelt werden: Gravinaetrie bei Elektrolyse, Polarographie, Anapero- mettle, Potentiometrie, Coulometrie und Konduktometrie, Jhre ttauptanwendungs- naOglichkeiten, ihre Vorteile, aber auoh ihre Grenzen. K. C~vsE Chem. and Ind. ]956, 929--930. Trinity College, Dublin (Irland). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 1~, 538--544 (1956). N.S.W. Univ. of Techno- logy, Tighes Hill (AustrMien). Anal. ehim. Acta 6, 355 (1952); vgl. diese Z. 138, 387 (1953). China. anMytique 38, 273--283 (1956). t~cole sup~rieure de Physique et de Chimie industrielles, Paris.

Die Beweglichkeit organischer Ionen in der Papierelektrophorese

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Page 1: Die Beweglichkeit organischer Ionen in der Papierelektrophorese

Berieh~: Allgenaeine analyfische Methoden, Apparate und Reagentien 37

Die Beweglichkeit organischer Ionen in der Papierelektrophorese. Die Be- weglichkeit (%) organischer Ionen, also auch eine Aussage fiber ihre elektrophore- tisehe Trennbarkeit, ]~gt sich nach J. T. ]~DWAI~D 1 aus der Beziehung

1,14"10-3z ( ~ ) ~ o - - ?'w

vorausberechnen, wenn mit z die Ladung und mit % der vA~ DE~ W~ALS-Radius bezeiehnet werden und (]o//) einen Faktor darste]It, mit dem die Abweichung yon der synanaetrisehen sph~rischen Gestalt gekennzeichnet wJrd. Naeh dieser Formel berechnete Bewegliehkeiten stimmten in 100 Beispielen nait den aus Grenzleitfahig- keiten abgeleiteten Werten auf 5% fiberein. Auf die Bedeutung dieser Beziehung for die Abseh~tzung der Beweglichkeiten in der Elektrophorese, zur Ernaittlung yon Strukturen und schlieBlieh auch yon Leiff~higkeiten, ist hingewiesen. Die aus- ffihrliehe Publikation der Berechnung wird angekfindigt.

Systematische Untersuchungen zur ele~trochromatographischen Wanderung von Komplex-[onen auf Whatman Nr. 120-Papier haben J. MILLER, W. F. PICKE- ~IN~ und F. L. WA~I) 2 ausgefiihrt. Es wird zwischen Glasplatten n~eh der Vor- schrift yon M. LED~,a~R und F. L. W~m) 3 nait 5 V/cna jewefls 70 nain elektrolysiert. Als Tr~gerelektrolyt wird 1, 0,1 und 0,01 n KaliumnitratlSsung vm~vendet. 0,004 ml Probe werden zentral aufgebrach~. Untersucht werden Ag, Pb, Hg, Bi, Cd, Cu, Mn, Ni und Co in 1, 0,1 und 0,01m LSsung. Konaplexl6sungen werden hergestellt, indem 1 in L5sungen dutch einen Ubersehug Ananaoniak, alkalisehe Kaliumeyanidl6sung, KaliumrhodanidlSsung und schwach saute oder schwach basJsche J~thylendi~nain- tetraessigs~urel5sung (ats Dinatriumsa]z) auf die Konzentr~tion 0,1 na verdfinnt werden. Die Zonen werden mit Schwefelwasserstoff (z. T. naeh Zersetzen der Kona- plexe) sichtbar genaaeht. Als interessante Ergebnisse seien hervorgeh0ben: Mit der Verdfinnung des Tr~gerelektrolyten wachsen Diffusionserscheinungen und elektro- osmotischer Effekt. Mit sinkender Kationkonzentration steigen Sorptionseffekte, wie durch Vergleieh der Fleckgr5Ben ermittelt werden kann. Stark adsorbierte Ionen (Ag, Pb, Bi, Hg u. Fe) weisen starke Abh~ngigkeiten der Wanderung yon der Konzentration auf. Mn, Ni und Co werden nur sehwaeh adsorbiert und wandern unter Mlen Bedingungen nahezu gleich schnel], ttohe Tr~gere]ektrolytkonzentr~tion erhSht durch Auss~lzeffekt die Adsorption. Allerdings wird dann die Adsorptions- kapazit&t des Papiers erniedrigt, so d~B Kationen in hOheren Konzentrationen dann weniger verzSgert w~ndern kSnnen. Stabile Komplexe (Cyanide yon Ag, Cu, Ni, Co) wandern gleichartig und sehneller als weniger stabile (Hg, Cd, M_u). Nur ttg verh&lt sich in RhodanidlSsung anionisch. Neben der bekannten Abh&ngigkeit der W~nderung fOr J~thylendi~nainkomplexe vona p~-Wert und yon der Ionenst~rke ist besonders hervorgehoben, dag viele Kationen Doppelflecke liefern und zwar einen anionischen ftir den Konaplex und einen kathodisehen fiir das Metallion.

K. CRUSE Die wichtigsten elektroehemisehen Analysenaethoden hat D. B#.zIE~ 4 i~ber-

sichtlich im Zus~mnaenhang mit den Eigentfimlichkeiten yon Polarisationskurven erl~utert. Behandelt werden: Gravinaetrie bei Elektrolyse, Polarographie, Anapero- mettle, Potentiometrie, Coulometrie und Konduktometrie, Jhre ttauptanwendungs- naOglichkeiten, ihre Vorteile, aber auoh ihre Grenzen. K. C~vsE

Chem. and Ind. ]956, 929--930. Trinity College, Dublin (Irland). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 1~, 538--544 (1956). N.S.W. Univ. of Techno-

logy, Tighes Hill (AustrMien). Anal. ehim. Acta 6, 355 (1952); vgl. diese Z. 138, 387 (1953). China. anMytique 38, 273--283 (1956). t~cole sup~rieure de Physique et de

Chimie industrielles, Paris.