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VII. Die Einwirkung der Kohlens~iure auf salicylsaures Natron. Yon C Binz. Frcie Salicylsaure hat starke antizymotische Kraft i an bTatrium zu ~eutralsalz gebunden zcigt sic dieselbe in neutralen oder alkali- schen L~sungen nur sehr wenig. 1) Salkowski zog aus der Weiter- verfolgung letzterer Thatsache den Sehluss, die Salicylsaure sei fiir innerliehe Anwendung ungeeignet, well sie im Blut zum hTatronsalz werde; hier verdienten Carbols~ure und deren Substitutionsproducte den u Ich wies naeh, dass es nicht zuliissig ist, das Natriumsalieylat als chemisch wirkunffslos im Organismus zu bezeichnen; denn abge- sehen yon mehffaeher Anwesenheit freier S~uren in den Geweben ~) ist schon die Kohlensiiare allein, wie ich zeigte, im Stande, die Salicyls~ure yon dem Natrium so zu lockern, dass man sie mit Aether ausschtitteln kann. 4) Es liegt kein Grund zu der Annahme vo5 dieses niimliche Verhalten, d. h. das Locker- und Disponibelwerden des Antizymoticums, sei im Organismus unmiJfflieh. Meine Mitthciluugen wurden durch Nachuntersuchungen yon It. K Shler best~tigt und auf den kranken Thierk(irper ausgedehnt. Auch das Erstickungsblut yon Kaninchen und Katzen enthalt nach vorheriger Einfiihrung yon Natriumsalicylat die SaHcylsiiure in einem dUreh Aether ausschiittelbaren Zustande. 5) 1) Journ. f. prakt. Chemic. Bd, 12. S. 203. Bd. 13. S. 117. 2) Berl. klin. Wochenschr. 1875. No. 22. 3) Den fr~her angezogenen Beispielen babe ich nachzutragen die yon G s c h e i d - len erwiesene saute Reaction der lebenden grauen 8ubstanz yon Gehirn und Rtickenmark und der GanglienzeIlen ausserhalb derselben (Arch, f. Physiol. VIII S. 1~5). 4) Berl. klin. Wochenschr. t876. ~o. 27. 5) Vgl, dieses Archly. VII. 276. 10"

Die Einwirkung der Kohlensäure auf salicylsaures Natron

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Page 1: Die Einwirkung der Kohlensäure auf salicylsaures Natron

VII.

Die E i n w i r k u n g der Kohlens~iure auf sal icylsaures Nat ron . Yon

C Binz .

Frcie Salicylsaure hat starke antizymotische Kraft i an bTatrium zu ~eutralsalz gebunden zcigt sic dieselbe in neutralen oder alkali- schen L~sungen nur sehr wenig. 1) S a l k o w s k i zog aus der Weiter- verfolgung letzterer Thatsache den Sehluss, die Salicylsaure sei fiir innerliehe Anwendung ungeeignet, well sie im Blut zum hTatronsalz werde; hier verdienten Carbols~ure und deren Substitutionsproducte den u

Ich wies naeh, dass es nicht zuliissig ist, das Natriumsalieylat als chemisch wirkunffslos im Organismus zu bezeichnen; denn abge- sehen yon mehffaeher Anwesenheit freier S~uren in den Geweben ~) ist schon die Kohlensiiare allein, wie ich zeigte, im Stande, die Salicyls~ure yon dem Natrium so zu lockern, dass man sie mit Aether ausschtitteln kann. 4) Es liegt kein Grund zu der Annahme vo5 dieses niimliche Verhalten, d. h. das Locker- und Disponibelwerden des Antizymoticums, sei im Organismus unmiJfflieh.

Meine Mitthciluugen wurden durch Nachuntersuchungen yon It. K S h l e r best~tigt und auf den kranken Thierk(irper ausgedehnt. Auch das E r s t i c k u n g s b l u t yon Kaninchen und Katzen enthalt nach vorheriger Einfiihrung yon Natriumsalicylat die SaHcylsiiure in einem dUreh Aether ausschiittelbaren Zustande. 5)

1) Journ. f. prakt. Chemic. Bd, 12. S. 203. Bd. 13. S. 117. 2) Berl. klin. Wochenschr. 1875. No. 22. 3) Den fr~her angezogenen Beispielen babe ich nachzutragen die yon G s c h e i d -

l e n erwiesene saute Reaction der lebenden grauen 8ubstanz yon Gehirn und Rtickenmark und der GanglienzeIlen ausserhalb derselben (Arch, f. Physiol. VI I I S. 1~5).

4) Berl. klin. Wochenschr. t876. ~o. 27. 5) Vgl, dieses Archly. VII. 276.

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14S YI!. C. BL~z

Indirect schaffte dana die yon A. E wa ld gefundene Thatsaehe weitere Kl~trung, class namlieh die Kohlens~urespannung in entzttn- deten Geweben um 5 - - 7 pCt. h~her ist, als im Ers~iekungsblut.0 Wean also schon hier die Salieylsaure des eingefUhrten Salzes so lose wird, dass sic an einen sic aufnehmenden KSrper herantritt, - - yon dem Natrium ganz sieh trennend unter seinem Einfluss -- , so muss das bei der hSheren Spannung des sauren Gases und bei der die Dissociation noeh mehr begtinstigendea hSheren Warme des fiebernden Menschen erst reeht mSglleh sein.

Ieh hatte in meiner ersten Abhandlung tiber diesen Gegenstand bereits angedeutet, dass salieylsaures Natron unter dem Einfluss der Kohlens~ure faulnisswidrig wirke. Unter Einriehtungen, welehe als Schema dem Leben besser angepasst sind, habe ieh dig betreffenden Versuehe wiederholt.

Beim ersten Mal in den neuen Versuehen bedlente ich reich starker Flaschen yon etwa 3004 O.-Ctm. Inhalt mit friseheno gut sehliessenden Gummistopfen. Als Prtifungsfltissigkeit nahm ieli die yon D r a g e n d o r f f and B u e h h o l t z angegebene Bakteriennahr- flttssigkeit aus Candiszueker, phosphorsaurem Kali und weinstein- saurem Ammoniak. 2) Sorgfaltiges Filtriren, Zusatz yon etwas Soda bis zur a l k a l i s e h e n Reaction, Darchleitung yon reiner Kohlen- s~ure bis zur Siitti~unff.

20 Proeent des Rauminhaltes der Plasehen warden sodann mit tibersehttssiger, also frei tiber der Flnssigkeit stehender Kohlensaure gefiillt, eine den Gummistopfen durehbohrende Zuleitungsr0hre mit einer Wulff'sehen Flasehe, die Qneeksilber enthielt~ in Verbindung gesetzt and diese mit dner grossen Druekflasehe, auf deren Inhalt an Luft ein Hahn unserer st~tdtisehen Wasserleitung wirken konnte. So gelang es leieht, bei einem Druck yon etwa 360 Mm. Hg .... ein Manometer war seitlieh eingesehaltet --7 die 20 Proeent Kohlen- saute in dig Fltissigkeit hineinzudrangen, also diejenigen "Zust~tnde naehzuahmen, welehe E w a l d besehreibt. Die Plasehen warden dann abgeklemmt, isolirt and bei einer Durehschnittstemperatur yon 18 ~ C. horizontal znr Beobaehtung niedergelegt.

Folgende Pri~parate waren angei~rtigt worden, yon denen I, I I I and IV noch vor dem Alkalisehmaehen dureh die Soda einen Z u s a t z yon 0,5 P r o e e n t n e u t r a l e n s a l i e y l s a u r e n N a t r o n bekommen batten:

1) Arch. f. Ana t . u. Physiol. 1876. S. 446. 2) Diescs Archiv. IV. S. 3.

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Einwirkung der Kohlensgure auf salicylsaures Natron. 149

I. Natr. salicyl, d- 20 pCt. angeliister C02 -t- 360 Mm. Hg Druck. iI. 20 pCt. ungel~ste C02 allain d -dem nitmlichen Druck.

III. Natr. salieyl, d- 20 pCt. Luft -4- dem Druek. IV. Natr. salicyl. ~- Luft ohna Druck.

In I and II wurde das Gas yon der Fltissigkeit ganz absorbirt~ in III yon der Luft nur ein kleiner Theil.

Von diasan Praparaten war IV nach einigan Tagan durch Pilz- bildnng nnilurchsiehtig gawordan. Drai Wochen spi~tar sind II-and III trtibe~ I noch ganz win zu Anfang.

Zwei Monata spitter ist II ganz undurchsiehtig, III hat dicke Pilzballen, I n n v e r ~ i n d a r t k lar . Ebenso am 90. Tage nach Ein- richtnng des Versnehes. Bat I zeigta sich jetzt auf dam Bodan lie- gend eine iiusserst leichte wolkige Triibung~ welehe mikroskopisch sich als der Anfang yon Pilzbildnng erwias.

Es ergab sich aus diasem Varsucb, dass die Anwesenhait des Ueberschusses der Kohlens~tura and dar Druck yon etwa ether halbert Atmosphiira, fernar das Vorhandensain yon 0,5 pCt. salicylsauram Natron and der comprimirten Luft die Ze~'setzung der Fltissigkeit etwas aufgehalten hatta 1), class jadoch das salieylsaure Natron p 1 u s der Kohlensiiurespannung yon 20 pCt. ungleich mehr leistata.

Weil ieh Badenken hatte hinsichtlieh der tiberail vorhandenen Diehtigkeit des Flaschenverschlussas~ so traf iah nine bassere Ver- suehsanordnung. Iah liess mir yon Dr. G e i s s l e r exact einge- schliffene GlasstSpsel anfartigan. Sic waren yon zwei in sin einge- sahmolzenen RShran durchbohrt~ wovon die eine i Meter hoah senk- recht in dcr Flasche deren Boden fast bcrtihrte~ die andere viel ktirzere erst am Boden des St(ipsels begann und spitzwinklig ans der Flasehe hinausleitete. Jane war weit und oben wie unten offan~ diese war eng and mit einem Glashahn Yersehen.

Die fi~ulnissfiihige alkalisch gemaehte Fliissigkeit wnrde nun in drai Flasehen zu 4/~ ihres Inhalts eingeftillt, I und II waren mit dam eben baschriebenen Apparat versahan, III diente als einf~tcha Con- trole. In I und II wurde yon der langen senkraehtan R(ihra aus reine Kohlansaure so langa eingeleitet~ bis die Fltissigkeit gesiittigt and das freigebliebene t/~ mit dam Gas allain angeftillt war. I hatte ganz zu Anfang einen Zusatz yon 0,5 l~rocent reinstam salicylsaurem Natron erhalten~ III ebenso~ II nicht. Durah die senkrachte R~hre wurde, nach vorheriger Sehliessung der seitliehen R(ihre dt~rch den

l) Es steht d~s in Einklang mit den Untersuchungen yon P. Bert, wo~z~Ch bet dem Druek mehrerer Atmospharen ein niederer _OrganismLls fiberhaupt nicht entstehe~ oder fangiren kann.

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150 VII. C. BIsz

Glashahn, in I und II soviel Quecksilber gegossen~ dass im Laufe yon einigen Stunden vollstiindige Absorption der Kohlensiiure ein- trat. Ich hatte auch hier, wie das vorige Mal, gegen 360 Mm. dazu n~ithig. Die drei Flaschen wurden alsdann in ein nach der Sonne gelegenes Zimmer gestellt, dessen Temperatur zuweilen 25 0 C. betrug und yore $. August an hier beobachtet.

III ist naeh wenigen Tagen dutch Pilzbildung undurchsiehtig, [I ebenso. Am 15. August giihrt II so stark, dass das Quecksilber aus der I Meter hohen Rtihre herausgcschleudert wird~ ein Beweis, wie mi~chtig die Tcndenz zur Zersetzung in der Bakterienniihrfiiis- sigkeit und wie zuverllissig schliessend die Construction meiner Flaschen war. I ist und bleibt absolut klar his zum 3. December, an welehem Tag die Correctur dieser Abhandlung yon mir abge- schickt wurde.

Des bessern Ueberblicks wegen stelle ich die Anordnung und das Ergebniss dieses Versuehes hier zusammen:

A l k a l i s c h e B a k t e r i e n n i i h r fltis s i g k e i t . I. Mit 0,5 pCt. Natriumsalicylat und 20 pCt. Kohlensiiure zeigt

innerhalb 4 Monarch bei Sommer- und Zimmerwiirme keine Spur yon Zersetzung.

II. Mit ~0 pCt. Kohlensiiure allein giihrt naeh einer Woche aufs stlirkste.

III. Mit 0~5 pCt. Natriumsalieylat allein ist nach wenigen Tagen zersetzt.

Zur Kenntniss des salicylsauren Natrons sei uoeh dies mitge- theilt: III, mit seinem Gehalt yon 0,5 pCt. des aromatischen Salzes, wurde zuerst trtibe, verharrte abet auf einem hestimmten Punkte. Zur sichtbaren Gasbildung kam es nicht. Die Pilze zeigten sieh als dicke zu Boden sinkende Conglomerate, welehe ohne Vermehrung dort liegen blieben. II, das nut die Pilznahrittissigkeit, den Zusatz yon Soda und die C02 enthielt, war ganz und gar yon Bakterien gleiehmi~ssig getrtibt und zeigte andauernde Siiuregiihrung, als IiI sieh schon Range nicht mehr veranderte. In diesem hhrte der Zer- setzungsprocess n~mlich auf mit der Bildung der freien Siiure.l) Sie loekerte nothwendig ebenfalls etwas Salieylsi~ure aus dem b~atrium- salz und sehuf damit sich selbst ein Hinderniss gegen die fernere Giihrung, welches bei II ganz fehlte. Es wird sich diese Hemmunff

1) Es wird Milchs~ure, Schleim- oder Zuckers~ure gewesen sein. 5Ti~her untersucht habe ich das nicht, weil es f~ir meine Sache indiffereat war. Die stark saure Reaction und die Formen tier vorhandenen Fermentgebilde weisen darauf bin.

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Einwirkung der Kohlens~ture auf salicylsaures Natron. 151

einer im Gang begriffenen Zersetzung durch alas n i c h t zersetzungs- widrige salicylsaure Natron tiberall wiederholen, we das vorwiegende Resultat der Gahrung eine freie Saure ist. Wo das Salz in der noeh unzersctzten Gahrungsmischung eine bleibende saute Reaction bereits vorfindet, wird es tiberhaupt gar nieht oder nur sehwer zur Zersetzung kommen. Ieh glaube, dass darin die Erkli~rung licit ftir die allerdlngs tiberraschenden und datum auch v0n Einigen ~) nicht roll acceptirten Resultate yon B u e h o l t z , wonach salicyl- saures Natron sieh kriittiger gi~hrungswidrig zeigte als selbst Phenol und Chinin. Die yon B u c h o l t z verwendete Mischung yon Zucker, weinsteinsanrem Ammoniak und phosphorsaurem Kali reagirt selbst s auer . Es war das der Grund, weshalb ieh zur Anpassnng der Versuchsverhaltnisse an die Zustiinde des Organismus jene Mischung zuerst mit Soda alkalisch maehte.

Dies beilaufig. Ieh unternahm meinen Versuch noch ein drittes Mal, wieder mit gleiehem Erfo!g. Es gcht aus ihm hervor:

S a l i c y l s a n r e s N a t r o n in a l k a l i s c h e r , l e i e h t s i e h z e r - s e t z e n d e r B a k t e r i e n n a h r f l t i s s i g k e i t mi t s o v i e l K o h l e n - s a u r e i m p r a g n i r t , a l s den e n t z U n d e t e n G e w e b e n des Me n- s c h e n e n t s p r i e h t , w i r k t e n e r g i s e h z e r s e t z u n g s w i d r i g .

Well wir wissen, dass die Abnahme yon Entztindung und Fieber, z. B. im aeuten Gelenkrheumatismus, unter dem Einflnss yon grosscn Gaben des genannten Salzcs vor sieh geht, ohne dass vorher Puls nnd Athmung irgendwie erkennbar alterirt wurden, so seheint mir alas Ergebniss meiner einfaehen Versuche nicht ohne Werth fiir die Deutung solcher tteilvorg~inge zu sein. Dabei is.t es gleichgiltig, ob man die Irritamente solcher Entztindungen als niederste Organismen oder als ungeformte Fermente auffasst. Es bleibt die Thatsache, dass in acut entztindetcn Partien eine gesteigerte chemische Action vorliegt, denn wir sehen und fiihlen deren Producte und k(innen deren Lcistungen stets im Harn als gestcigerte Stickstoffexcrete und in einzelnen Fallen sogar gasometrisch noch innerhalb des K~irpers verfolgen.

Ieh glaube kaum 7 dass gegen diese Dcutung der Versuch yon M arm 6 spricht~ wonach es ihm nicht gelang, aus dem Venenblut eines fieberndcn Itun'des, welcher Natriumsalicylat bekommen hatte, treie Salicylsaure durch Aether anszusehtitteln.:) Erstens ist es ja bekannt, dass in mancherlei Fiebern die Salicylsaure wirkungslos

1) Vgl. Nothnagel u. Rossbach, Arzneimittel!ehre. 1S78. S. 48i. 2} Nachrichten v. d. Ges. d. W. zu G6ttingen. 1878. No. 7. S. 385.

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152 VII. C. Bi~z, Einwirkm~g der Kohlens~ure auf salicytsaures Natron.

bleibt~ ihr Natronsalz also gar nieht die Bedingungen seiner Zer- legung vorzufinden braucht; ferner~ es verlaufen die Entztindungs- vorgiinge nicht im Blut sondern in den Geweben. Erst wenn die farblosen Zellen aus den Gefiissen ausgetreten sind~ haben wir Eiter- zellcn vor uns, die nun als Irritament ftir die Umgebung welter wirken, wahrscheinlich beladen mit den infectiSsen Krankheitserre- gem. Die Lymphbahnen, nicht die Blutgefi~sse, sind deren Einzugs- wege, and die Lymphdrtisen deren Herde. Gibt man zu~ dass die normalen Oxydationen nnd Umsetzungen in den Zellen der G e w e b e geschehen, so wird im Hinblick anf eine Menge pathologischer Thatsachcn dig krankhafte Steigerung der chemisehen Th~tigkeit eben dieser Zellen das Charakteristische scin fiir einen Haupttheil fiebererregender Zusti~nde~ und die therapeutische Betrachtung wird yon bier auszugehen haben. In den Zelleneomplcxen kann w~hrend ihrer krankhaften Irritation mancherlei gebildet werden~ wovon das Blut uns keine Kunde mehr gibt, well sein stets tiberschtissiges Alkali es sofort aufnimmt and vcrdeckt. - - Im Uebrigen ist auch Marm~ nicht geneigt, aus seinem negativen Ergebniss einen Sehluss gegen meine Theorie zu ziehen. Er sagt zum Sehluss seiner expcrimen- tellen Abhandlung: ,Nach allen bisherigen Erfahrungen wird man der ~ntiseptisehen Wirkung des NatriumsMieylats den LSwen~ntheil~ dcr etwaigen Depression yon Circulation und Respiration besten Falles eine begiinstigende Nebenwirkung bei der Antipyrese zugestehen."

Eigens zu bemerken bleibt nur noch, was ich schon frtihcr drucken liess '), dass, die Riehtigkeit der Deutung meiner Versuche vorausgesetzt~ dieses nicht die einzige Art der Heilwirkung des sali- cylsauren Natrons sein muss.

�9 1) Dieses Archly. VII. 281.