53
Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li Seite 1 Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen Studienarbeit von Meng Li Studienarbeit Nr.: 52 Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung Universität Stuttgart Azenbergstr.12 70174 Stuttgart Prüfer: PD Dr. Bernd Möbius Betreuer: PD Dr. Bernd Möbius Begonnen am: 22.11.05 Beendet am: 16.03.06

Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen · Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Embed Size (px)

Citation preview

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 1

Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen

Studienarbeit

von

Meng Li

Studienarbeit Nr.: 52

Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung

Universität Stuttgart

Azenbergstr.12

70174 Stuttgart

Prüfer: PD Dr. Bernd Möbius

Betreuer: PD Dr. Bernd Möbius

Begonnen am: 22.11.05

Beendet am: 16.03.06

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 2

Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst

habe und dabei keine andere als die angegebene Literatur verwendet habe.

Alle Zitate und sinngemäßen Entlehnungen sind als solche unter genauer

Angabe der Quelle gekennzeichnet.

Ort, Datum Meng Li

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 3

1 Einführung..............................................................................................6

2 Grundlegende Begriffe ..........................................................................7

2.1 Einführung ......................................................................................7

2.2 Suprasegmentale Merkmale............................................................8

2.3 Akustische Parameter......................................................................8

2.4 Prosodie...........................................................................................9

2.5 Intonation und F0-Kontur .............................................................10

2.51 Begriffserklärung für Intonation...........................................10

2.52 F0-Kontur..............................................................................11

3 Das Autosegmental-Metrische Modell und ToBI-System................12

3.1 Einführung ....................................................................................12

3.2 Töne und Akzente .........................................................................13

3.3 Intonatorische Domäne.................................................................13

3.4 Die Generierung des Modells .......................................................14

3.5 Das ToBI-System für amerikanische Intonation...........................15

4 Das GToBI-System für deutsche Intonation.....................................15

4.1 Einführung ....................................................................................15

4.2 Das intonatorische Labeln mit GTobI...........................................16

5 Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen................17

5.1 Einführung ....................................................................................17

5.2 Die Intonation der Ja/Nein-Fragen ...............................................17

5.3 Das Sprachmaterial .......................................................................19

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 4

5.31 Das Thema und die Datenverarbeitung ................................19

5.32 Frequenz Distribution vom finalen Anstieg und Abstieg .....20

5.4 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Informationsstruktur .20

5.41 Einführung ............................................................................20

5.42 Begriffserklärung für Informationsstruktur ..........................21

5.43 Alte Information und neue Information................................21

5.44 Die Hypothese von Grice und Savino ..................................22

5.45 Die Studie von Kügler ..........................................................23

5.46 Die Beispiele von Kohler......................................................24

5.47 Die Analyse mit dem Sprachmaterial ...................................25

5.5 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Sprechakt ..................30

5.51 Einführung ............................................................................30

5.52 Begriffserklärung ..................................................................30

5.53 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Indirekter

Sprechakt ......................................................................................32

5.6 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Emotion.....................36

5.61 Einführung ............................................................................36

5.62 Die Definition und Klassifikation von Emontionen.............36

5.63 Die Studie von Makarova und Petrushin..............................37

5.64 Die Analyse mit dem Sprachmaterial ...................................38

6 Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen vom

Mandarin-Chinesisch .............................................................................42

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 5

6.1 Einführung ....................................................................................42

6.2 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und die Töne ....................42

7 Zusammenfassung und Ausblick........................................................44

Anhang 1: Das Protokoll vom Sprachmaterial....................................47

Anhang 2 : Literaturverzeichnis ...........................................................49

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 6

1 Einführung

Es ist schon in vielen Lehrbüchern bekannt, dass die Ja/Nein-Fragen des Deutschen

eine steigende Intonation haben. Aber eigentlich könnten die Ja/Nein-Fragen auch mit

einem finalen Abstieg enden, was schon in manchen Studien bewiesen wird, z.B [16],

[18]. Jedoch gibt es noch keine vollständigen Literaturen zu zeigen, woran das

Phänomen liegt. Deshalb sollte im Rahmen dieser Studienarbeit das Phänomen

untersucht werden, mit dem Ziel, die Faktoren herauszufinden, die das Phänomen

beeinflussen. Solche Faktoren sollten sinnvoll für die Prosodiegenerierung der

Sprachsynthese und die Erkennung der Fragensätze sein.

Hierzu soll zunächst im zweiten Kapitel ein Überblick über die grundlegenden

Begriffe gegeben werden. Die Begriffe Suprasegmentale Merkmale, Prosodie und

Intonation werden erklärt und die Zusammenhänge dazwischen werden auch gezeigt.

Daraus wird der Kernbegriff F0-Kontur eingeführt, der auf den oben genannten

Begriffen basiert.

Im dritten Kapital wird das Modell der Intonationsbeschreibung vorgestellt, wobei

zunächst das Autosegmental-Metrische Modell gezeigt wird, das die theoretische

Grundlage für das intonatorische Labeln ist. Anschließend wird das ToBI-System für

amerikanisches Englisch besprochen, das ein Standardverfahren für die prosodische

Transkription verfasst.

Im vierten Kapitel wird das GToBI-System vorgestellt, was ein Standmaß für das

intonatorische Labeln des Deutschen anbietet, worauf die Annotationsweise der

Intonation von dieser Arbeit basiert ist.

Das fünfte Kapitel umfasst den praktischen Teil dieser Studienarbeit, nämlich die

Diskussion über die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen. Zuerst

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 7

werden die jüngeren Studien über das Thema diskutiert, mit dem Ziel zu zeigen, dass

die Ja/Nein-Fragen nicht immer mit finalem Aufstieg enden. Danach wird das

Sprachmaterial dieser Arbeit vorgestellt, die als die Datenbasis dient. Die Ergebnisse

von der Untersuchung der Datenbasis werden als Frequenz Distribution angegeben.

Anschließend werden die drei Faktoren Informationsstruktur, Sprechakt und

Emotionen ausführlich besprochen, die zum finalen Abstieg der Ja/Nein-Fragen

geführt haben. Dabei werden auch die jüngeren Studien als Grundlage der Theorie

gezeigt. Und viele Beispiele aus dem Sprachmaterial werden auch zur Unterstützung

von Hypothesen und Aussagen angegeben.

Im Sechsten Kapitel wird die F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen vom

Mandarin-Chinesisch vorgestellt, was mit dem Deutschen zu vergleichen ist. Da

Mandarin zu einer typischen Tonsprache gehört, die sehr anders als Deutsch ist, haben

die Töne einen großen Einfluss auf die F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen.

Im letzten Kapitel werden schließlich die Zusammenfassung und der Ausblick

gegeben, um die Ergebnisse von dieser Arbeit zusammenzufassen, und zu zeigen,

welche Anwendungsmöglichkeiten diese Arbeit hat.

Abschließend möchte ich mich bei meinem Betreuern Dr. Bernd Möbius für die nette

Unterstützung von allen Fragen und Problemen herzlichen bedanken.

2 Grundlegende Begriffe

2.1 Einführung

Im diesen Kapitel werden die grundlegenden Begriffe dieser Studienarbeit erklärt, die

auch die wichtigen Begriffe in Bereichen Phonologie, Phonetik und Prosodie zu

finden sind. Zum Schluss wird der Begriff von F0-Kontur besprochen.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 8

2.2 Suprasegmentale Merkmale

Sprachliche Einheiten sind entweder segmental oder suprasegmental. Eine

suprasegmentale Einheit besteht laut [1] aus suprasegmentalen Merkmalen, deren

Domäne nicht das Segment bzw. das Phonem oder Phon, sondern hauptsächlich die

Silbe, die phonologische Phrase und das phonologische Wort ist.

Die suprasegmentalen Merkmale bestehen nach [2] aus den folgenden drei

Merkmalsbereichen:

1. Quantität – Phänomene, die die zeitliche Dauer der Realisierung sprachlicher

Einheiten beschreiben

2. Intensität – Phänomene, die mit der Kategorie Betonung und Akzentuierung zu tun

haben

3. Intonation – alle melodischen Phänomene, die den Verlauf der Grundfrequenz

präsentieren

2.3 Akustische Parameter

Bei den suprasegmentalen Merkmalen spielt die Untersuchung der akustischen

Parameter eine große Rolle. Die akustischen Parameter sind nach [3] hauptsächlich

die Grundfrequenz(F0), Intensität und Dauer.

Die lautsprachlichen Merkmale werden durch die akustischen Parameter beschrieben.

Die Tabelle 2.1 liefert einen Überblick über diesen Zusammenhang.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 9

Grundfrequenz lokal: rasche Variation der Grundfrequenz(Pitchakzente,

Terminaltöne)

global: Variation des Tonregisters; genereller Stimmumfang;

Sprechstimmlage; Deklination

Intensität lokal: rasche Variation der Intensität von Segmenten zu Segmenten

bzw. von Silbe zu Silbe

global: genereller Lautstärkeumfang

Dauer lokal: Dehnung bzw. Reduktion von segmenten/Silben; Pausendauer

global: Sprechgeschwindigkeit; Rhythmus

Tabelle2.1: Phonetische Parameter und lautsprachliche Merkmale (aus [1] S.15)

Die folgende Abbildung2.1 stellt den Zusammenhang zwischen den akustischen

Parametern und suprasegmentalen Merkmalen dar.

Suprasegementale

Merkmale

Akustische Parameter

Abbildung 2.1: akustische Parameter und drei suprasegmentale Merkmale(aus [4], verändert)

2.4 Prosodie

Nach [5] wird Prosodie als Gesamtheit sprachlicher Eigenschaften wie Akzent,

Intonation, Quantität und Sprechpausen definiert.

Quantität Intensität Intonation

Dauer Intensität (Energie)

F0

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 10

Prosodie ist laut [6] Teildisziplin der Linguistik und Phonetik, die linguistische und

paralinguistische Funktion umfasst. Die Forschungsgegenstände der Prosodie sind

daher umfangreich, z.B. wie viele Pausen den Redefluss strukturieren, wie sich

betonte und unbetonte Silben abwechseln und welche Tonhöhenbewegungen ein

Fragesatz haben kann.

Die folgende Abbildung2.2 veranschaulicht den Zusammenhang zwischen

suprasegmentalen Merkmalen, Prosodie und Intonation.

Abbildung 2.2 Hierarchie der suprasementalen Merkmale, Prosodie und Intonation(aus [4])

2.5 Intonation und F0-Kontur

2.51 Begriffserklärung für Intonation

Intonation beschreibt laut [1] postlexikalische, suprasegmentale Phänomene der

Lautsprache, die primär durch die Variation der Grundfrequenz ausgedrückt werden.

Postlexikalisch bedeutet, die Intonation betrifft die höheren Ebenen der linguistischen

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 11

Hierarchie, z.B. Syntax, Semantik und Pragmatik.

2.52 F0-Kontur

Da die Grundfreguenz der wichtigste Parameter für Intonation ist, kann man

Intonation durch den Verlauf der Grundfrequenz beobachten. Der

Grundfrequenzverlauf wird wie Folgendes beschrieben:

Eine Intonationseinheit besteht normalerweise aus einer am Anfang der jeweiligen

Ausdruckseinheit steigenden Grundfrequenz, die sich dann zwischen einer Basislinie

und einer Dachlinie hin und herbewegt, wobei die obere Linie das höchste und die

untere das niedrigste Niveau angibt. Beide Begrenzungslinien fallen langsam ab, [...].

Nach jeder Ausdruckseinheit wird eine Pause eingeschoben, und die Basislinie wird

gleich nach der Pause neu gesetzt. (aus [7], S.135)

Daher ist die F0-Kontur nach [7] der Grundfrequenzverlauf, der zwischen einer

Basislinie und einer Dachlinie hin und herbewegt. Die Abbildung 2.3 veranschaulicht

die F0-Kontur einer Intonationseinheit.

Abbildung 2.3: F0-Kontur einer Intonationseinheit(aus [4])

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 12

2.53 Die funktionale Belastung von F0

Laut [4] ist F0 sehr funktional belastet. Mikroprosodie, Wortakzent, Satzakzent

sprecherspezifische emotionale Randbedingungen haben alle mit F0 zu tun, was durch

die Abbildung 2.4 gezeigt wird.

Abbildung 2.4 : die Funktionale Belastung der Grundfrequenz (aus [4])

Vor allem haben Sprechstil und Emotion großen Einfluss auf die F0-Kontur. Das wird

im fünften Kapitel dieser Arbeit erklärt.

3 Das Autosegmental-Metrische Modell und ToBI-System

3.1 Einführung

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 13

Basierend auf den Arbeiten von Liberman [8] und Bruce [9] hat Pierrehumbert [13]

das Tonsequenz Modell von der Englischen Intonation entwickelt. Ladd [10] hat

seiner Arbeit gefolgt und hat den Terminus „Autosegmental-Metrical

Modell“ eingeführt, was auf metrischer und autosegmentaler Phonologie beruht. Das

Modell präsentiert laut [11] die Intonation einer Äußerung als lineare Abfolge von

abstrakten Einheiten, die hauptsächlich aus L (Low) und H (High) bestehen. Das

Modell generiert F0-Konturen aus einer Sequenz phonologisch distinktiver Töne bzw.

kategorial unterschiedlicher Pitchakzente.

3.2 Töne und Akzente

Das Modell hat die folgenden drei Typen von Tönen bzw. Akzente (aus [11]).

1. Pitchakzente (Pitch accent): Sie sind einfache (H*, L*) oder bitonal (H*+L, H+L*,

L*+H, L+H*)Töne. Sie entsprechen prosodischen Wörtern. “*” markiert Assoziation

und Alignierung zwischen Ton und akzentuierter Silbe des prosodischen Wortes.

2. Phrasenakzent (Phrase accent): Sie sind durch “-” (H-, L-) markiert,

repräsentieren die finale Tonhöhe von intermediären Phrasen (intermediate phrases,

ip) und geben die F0-Kontur zwischen einem Pitchakzent und einem Grenzton vor.

3. Grenzton (Boundary tone): Sie sind durch “%” (%H, %L, H%, L%) markiert.

Sie sind mit den Rändern (edges) von Intonationsphrasen(intonationphrases,IP)

aligniert und geben F0 am Beginn und Ende einer IP vor.

3.3 Intonatorische Domäne

Das Modell hat laut [11] die folgende intonatorische Domäne eingeführt:

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 14

1. Intermediärphrase(ip) : ein oder mehrere prosodische Wörter

2. Intonationsphrase (IP): ein oder mehrere Intermediärphrasen

Im Modell werden nicht nur die Grenztöne sondern auch die Phrasenakzente am Ende

der Intonationsphrase eingesetzt, weil das Ende einer Intonationsphrase auch das

Ende einer Intermediärphrase ist. Die Intonationsphrase hat die folgende schematische

Struktur (aus [12] S. 61):

[ [ ... T* ... T]ip [ ... T* ... T]ip T% ]IP

T bedeutet einen undefinierten Ton. T* bedeutet einen einfachen oder komplexen

Pitchakzent.

3.4 Die Generierung des Modells

Die Finite-State-Grammatik generiert die wohlgeformten Tonsequenzen. Die folgende

Abbildung 3.1 stellt diese Generierung durch nicht deterministischen Automat dar.

Abbildung 3.1: Die Generierung des Modells (aus [11])

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 15

3.5 Das ToBI-System für amerikanische Intonation

Die Motivation für die Entwicklung des ToBI(Tones and Break Indices)-Systems

besteht darin, ein Standardverfahren für die prosodische Transkription zu verfassen.

Die amerikanischen Forscher wollten deshalb eine Transkiptionskonvention

entwickeln, die die wichtigsten prosodischen Parameter abdecken sollte. Das

ToBI-System wurde am Anfang der 90er Jahre präsentiert. Es basiert auf der

Tonsequenz-Modell-Analyse der Intonation des amerikanischen Englisch.

4 Das GToBI-System für deutsche Intonation

4.1 Einführung

Das Transkiptionssystem GToBI (German Tones and Break Indices) ist für die

Intonation des Deutschen entwickelt. Zwischen 1995 und 1996 haben die Forscher

aus Saarbrücken, Stuttgart, München und Braunschweig an dem Projekt gearbeitet,

damit man ein gemeinsames Labbellingsystem für die Transkiption der Intonation des

Deutschen aufbaut. GToBI ist eng mit ToBI verwandt, das wiederum auf dem

Tonsequenzmodell von Pierrehumbert und der Darstellung der

autosegmental-metrischen Phonologie basiert.

Nach [12] verfügt das System über drei Tiers, die für die Annotation von Text, Tönen

und Grenzen zuständig sind. Der Text-Tier präsentiert eine orthographische

Transkription der Wörter. Der Ton-Tier, was am wichtigsten ist, annotiert die Kontur

in Form von Akzenttönen und Grenztönen. Der Break- Index- Tier liefert die

Information über die Stärke von Phrasengrenzen. Die Abbildung 4.1 zeigt ein Beispiel,

das mit dem GToBI-System annotiert wird.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 16

Abbildung 4.1: F0-Kontur und Tiers der Äußerung ‘Also ich bin genau waagerecht rechts von der GOLDmine’ (aus [12])

4.2 Das intonatorische Labeln mit GTobI

In dieser Arbeit werden hauptsächlich die Grenztöne, die am Ende einer

Intonationsphrase stehen, intonatorisch gelabelt. Deshalb wird das intonatorische

Labeln für Grenztöne mit GToBI-System wie Folgendes vorgestellt (aus [14]):

1. Der Grenzton einer Intermediärphrase wird durch einen einzigen Ton repräsentiert,

dem ein ‚-’(Minus) folgt: L- oder H-.

2. Die Grenz einer Intonationsphrase fällt immer mit einer Intermediärphrasengrenze

zusammen, so dass am Ende einer Intonationsphrase immer eine Intermediär- und

eine Intonationsphrasengrenze vorkommen. Letztere wird mit einem ‚%’( Prozent)

gekennzeichnet.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 17

3. In der GToBI-Notation kommen folgende Grenztonkombinationen vor:

L-% Symbolisiert ein tiefes Ende einer Intonationsphrase.

H-% präsentiert ein hohes Plateau am Phrasenende.

H-^H% beschreibt eine hohe Grenze mit weiterem Anstieg auf der letzten Silbe.

L-H% symbolisiert eine steigende Tonbewegung von einer tiefen auf eine

mittlere Lage.

5 Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen

5.1 Einführung

Der Ausgangspunkt dieser Studienarbeit besteht darin, den finalen Verlauf der

F0-Kontur von Ja/Nein-Fragesätzen zu untersuchen, wie oft Ja/Nein-Fragen wirklich

einen finalen F0-Anstieg haben und wovon das abhängt.

In diesem Kapitel wird zuerst die Intonation der Ja/Nein-Fragen besprochen.

Anschließend wird das Sprachmaterial vorgestellt. Dann werden die Ergebnisse von

der Untersuchung vom Sprachmaterial als Frequenz Distribution angegeben. Zum

Schluss werden die drei Faktoren anhand des Sprachmaterials ausführlich diskutiert,

die die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen beeinflussen.

5.2 Die Intonation der Ja/Nein-Fragen

In vielen Sprachen könnten Fragen nur mit intonatorischen Mitteln ausgedrückt

werden. Nach Grabe [15] ist am Satzende der Ja/Nein-Fragen häufig eine ansteigende

Intonationskontur (L*+HH%).

Nach Fries [16] dagegen haben ja/Nein-Fragen des Englischen in 61.7% fallende und

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 18

nur in 38.3% steigende Intonation. Aber es ist auch wichtig herauszufinden, im

welchen Kommunikationsrahmen die untersuchten Daten anfielen. Laut Kohler [17]

handelt es sich um amerikanische Fernsehsendungen zum Thema des Beruferatens.

Diese Art des Fragens zielt darauf, eine ganz bestimmte, vom Sprecher

vorkonstruierte Antwort zu erhalten, um die Rateaufgabe zu lösen. In dieser

Kommunikationssituation passt die fallende, auf den Sprecher orientierte Intonation,

die steigende, den Befragten bittende ist weniger wahrscheinlich. Nach Selting [18]

wird diese Analyse als Kontextualisierung betrachtet. Obwohl das Sprachmaterial von

Fries sehr stark vom Kontext beeinflusst ist, hat er jedoch gezeigt, dass die Intonation

von Ja/Nein-Fragen in bestimmten Kontexten nicht immer eine steigende finale

Kontur hat.

Hann [19] hat durch seine Studie von den Fragensätzen der holländischen Sprache

festgestellt, 94% der Ja/Nein-Fragen haben eine steigende finale Kontur, während 6%

der Ja/Nein-Fragen mit einer fallenden Intonation produziert werden. Seine Studie hat

auch gezeigt, dass die Intonation der Ja/Nein-Fragen variieren kann.

Jetzt betrachten wir die Intonation der Ja/Nein-Fragen des Deutschen. Nach Féry[20]

werden Ja/Nein-Fragen des Deutschen mit steigender finaler Kontur charakterisiert.

Beispielsweise hat der folgende Satz eine steigende finale Kontur:

Wo hast du den Wagen geparkt?

H%

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 19

Abbildung 5.1 : F0-Kontur vom Satz „ Wo hast du den Wagen geparkt?”( aus [20] S. 92)

Aber Ja/Nein-Fragen des Deutschen mit fallender finaler Kontur kommen auch vor.

Selting [18] hat 65 Ja/Nein-Fragen des Deutschen in ihrer Studie beobachtet. Sie hat

festgestellt, dass 51 davon eine steigende Kontur haben, während 14 davon eine

fallende Kontur haben. In den folgenden Abschnitten wird meine Studie vorgestellt,

die das ähnliche Ergebnis wie die Studie von Selting hat.

5.3 Das Sprachmaterial

5.31 Das Thema und die Datenverarbeitung

Das Sprachmaterial dieser Arbeit ist ein Korpus von aufgenommenen Dialogen, die

aus der Radiosendung ‚Deutsche-Welle’[21] kommen. Es handelt sich um das

Sprachlernen für Deutsch. Das Material besteht aus 26 Hörszenen, die die

verschiedenen Themen der Wirtschaft umfassen.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 20

Das Material ist von dem Radiosender schon mit der Format MP3 digitalisiert .Es

wird analysiert und gelabelt mit dem Software Wavesurfer[© Kåre Sjölander and

Jonas Beskow 2005]. Das intonatorische Labeln ist nach der Annotationsweise des

GTobI-Systems. Um den Ausgangspunkt dieser Arbeit zu berücksichtigen, wird nur

die finale F0-Kontur gelabelt.

5.32 Frequenz Distribution vom finalen Anstieg und Abstieg

Alle Ja/Nein-Fragen werden aus den Dialogen ausgesucht, die insgesamt 46 Sätze

sind. Es wird festgestellt, dass 76.1% (35 von 46 Sätze) der Ja/Nein-Fragen einen

finalen Anstieg haben, während 23.9 % (11 von 46 Sätze) der Ja/Nein-Fragen einen

finalen Abstieg haben. Obwohl das Sprachmaterial noch nicht zu der Spontansprache

gehören kann, hat es gezeigt, dass die Ja/Nein-Fragen des Deutschen nicht immer mit

dem finalen Anstieg enden. In den folgenden Abschnitten werden die Faktoren

ausführlich besprochen, wovon das Phänomen abhängt.

5.4 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Informationsstruktur

5.41 Einführung

Das Ziel dieser Arbeit besteht drin, die Faktoren herauszufinden, die die finale

F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen beeinflussen.

Nach Kügler [22] wird eine Hypothese aufgestellt, die den Zusammenhang zwischen

der intonatorischen Variation und der Informationsstruktur erklärt. Die Hypothese

besagt, dass die intonatorische Variation mit der Sprechererwartung vom

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 21

Informationszustand zusammenhängt. Diese These ist auf der Arbeit von Grice und

Savino [23] beruht.

5.42 Begriffserklärung für Informationsstruktur

Der Terminus „Informationsstruktur“ wurde von Halliday [24] eingeführt. Unter

Informationsstruktur versteht man laut [25] die Strukturierung von sprachlicher

Information, die den Informationstransfer im Diskurs optimiert. Die wichtige

Vorstellung von Informationsstruktur ist, dass die Information nach Kontext und Ziel

des Diskurses verstanden werden soll. Durch Informationsstruktur kann man alte und

neue Information, Gegenstand(Topik) und Aussage(Kommentar), Kontrast(Fokus)

und Hintergrund unterscheiden. Diese Aspekte haben einen weitreichenden Einfluss

auf alle Sprachlichen Strukturierungsebenen: Sie steuern die phonetische Realisierung,

Sie verändern die prosodische Konturierung.

5.43 Alte Information und neue Information

Um dem Ziel dieser Arbeit zu dienen, wird das Begriffspaar- alte(erwartete)

Information und neue(unerwartete) Information genau erklärt. Nach [25] bezieht sich

dieses Gegensatzpaar darauf, ob Teilausdrücke sich auf etwas Vorerwähntes beziehen

und daher im Bewusstsein des Hörers bereits aktiviert sind, oder ob sie neu eingeführt

werden und dabei erst aktiviert werden.

Haliday [24] hat das folgende Beispiel eingeführt:

a. Mary always goes to [town]F on Sundays.

b. Mary always goes to town on [Sundays]F.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 22

Im Satz (a) ist „town“ die neue Information, wenn man fragt,“ Where does Mary go

on Sundays?“. Im Satz (b) ist aber “Sundays” die neue Information, wenn man fragt,

“When does Mary go to town?”. Die neue Information nennt Haliday auch Fokus.

Chafe [26] hat den Unterschied zwischen alten und neuen Informationen auch wie

Folgendes erfasst (aus [26] S.30):

„The key to this distinction is the notion of consciousness. […] Given (or old)

information is that knowledge which the speaker assumes to be in the consciousness

of the addressee at the time of the utterance. So-called new information is what the

speaker assumes he is introducing into the addressee’s consciousness by what he

says.“

5.44 Die Hypothese von Grice und Savino

Informationsstruktur ist laut [25] auch ein Begriff, der sich wesentlich auf die

Sprecherintension in der Kommunikation bezieht. Bolinger [27] hat zwei Begriffe

QUERIES (information questions) und CHECKS (confirmation questions) für

Ja/Nein-Fragen eingeführt, die der Informationsstruktur nach Grice und Savino [23]

entsprechen. QUERIES entspricht der neuen (unerwarteten)Information, während CHECKS

der alten (erwarteten) Information entspricht. Grice und Savino haben eine Hypothese

aufgestellt, die Folgendes besagt (aus [22] S. 13):

“The hypothesis is that the choice of a certain question tune is related to the

information being asked due to its contextual embedding. If a speaker has an

expection of the answer since it has been subject to the previous conversation, the

intonational question tune differs from a question where the speaker has no clue to the

answer. ”

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 23

Die Hypothese hat gezeigt, dass das Bewusstsein der Sprecher (Sprecherintension) bei

der intonatorischen Kontur eine große Rolle spielt.

5.45 Die Studie von Kügler

Kügler [22] hat die Hypothese von Grice und Savino mit dem Korpus von der

spontalen konversationalen Sprache des Deuschen (aus Niedersachen) getestet. Das

ist ein Beispiel von der Ja/Nein-Frage mit dem finalen Abstieg.

S1: Er (B) hat ihr (A) dann noch mal so gesagt.

S2: Was hat se wie hat sie reagiert?

Hat sie mich verteidigt?

L*H L-%

S1: Ja.

Abbildung 5.2: F0-Kontur von “Hat sie mich verteidigt?” (aus [17] S.18)

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 24

Die zwei Sprecher S1 und S2 sprechen über eine gute Freundin A von ihnen. A hat

mal einen Dialog mit B. Da S2 gerne Witze macht, glauben A und B, dass S2 niemals

seriös sein kann. Aber S2 kennt A sehr gut. Er glaubt, dass A ihn immer verteidigen

könnte. Deshalb erwartet S2 eine Ja-Antwort von S1. Seine Erwartung macht diese

Frage “Hat sie mich verteidigt“ als CHECKS. Er verlangt keine neue Information.

Kügler [22] hat durch seine Studie die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen genau

beobachtet. Er hat neue Information zu der Hypothese von Grice und Savino

hinzugefügt. Er hat festgestellt, eine Ja/Nein-Frage, die mit dem finalen Anstieg endet,

ist eine Information question(QUERIES), wenn der Sprecher keine bestimmte

Erwartung von der Antwort hat. Die Ja/Nein-Frage, die mit dem finalen Abstieg endet,

ist eine confirmation question (CHECKS), wenn der Sprecher bestimmte Erwartung

von der Antwort hat. Der Kontext vom Dialog liefert genügende Information, so dass

der Sprecher mit der Antwort der Frage schon bewusst ist.

5.46 Die Beispiele von Kohler

Kohler [28] hat auch eine Studie über finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen eingeführt.

Er hat einige Beispiele aus dem Kiel Korpus von Spontansprache ausgesucht.

Der Satz”Würde Ihnen das passen?” mit einem finalen Abstieg bedeutet, dass der

Sprecher von einer Ja-Antwort erwartet. Er hat eigentlich ausgedrückt:“ Ich hoffe,

dass du das Angebot nicht absagst.“ Wenn der Satz aber mal mit einem Anstieg

vorkommt, das bedeutet, der Sprecher lässt die Antwort von dem Hörer offen. Und

drückt seine Erwartung nicht aus.

Noch ein Beispiel ist der Satz “Haben Sie denn einen Termin noch im Mai frei?“. Die

Sprecherin benutzt eine fallende Intonation, um Ihr Bewusstsein zu zeigen, dass sie

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 25

einen passenden Termin im Mai bestimmt bekommen kann. Der Grund liegt an dem

Kontext: Sie hat sich vorher bei Ihrem Sprechpartner für seine Einladung bedankt.

Daher ist diese Frage auch eine confirmation question.

5.47 Die Analyse mit dem Sprachmaterial

In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse von Kügler durch das Sprachmaterial

getestet, was die Datenbasis dieser Arbeit ist. Die vier Beispiele werden ausführlich

analysiert.

Beispiel 1 aus dem Material:

S1: Was können wir denn für Sie tun? Sie erwähnten am Telefon etwas von einem

Betriebsausflug?

L-%

S2: Na ja, Betriebsausflug nicht gerade. Ich hatte von einem Bekannten gehört, dass

Sie nahezu jede Reise in die einstige glorreiche Sowjetunion organisieren können.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 26

Abbildung5.3: F0-Kontur von dem Satz „Sie erwähnten am Telefon etwas von einem Betriebsausflug?“

Diese Abbildung hat gezeigt, dass der Satz mit einem finalen Abstieg endet. Die Zwei

Sprecher S1 und S2 treffen sich für das erste Mal im einen Reisebüro. S1 ist eine

Mitarbeiterin im Reisebüro. S2 ist ein Angestellter aus einem Betrieb. Er hat schon

vorher am Telefon mit S1 gesprochen und mitgeteilt, dass sein Betrieb eine

Veranstaltung wie Betriebsausflug organisieren würde. Die Ja/Nein-Frage von S1 im

Dialog ist deshalb offensichtlich eine confirmation question (CHECKS). Die

Information, dass der Betrieb eine Veranstaltung wie Betriebsausflug organisieren

möchte, ist für die beiden Sprecher schon bekannt.

Beispiel 2 aus dem Material:

S1: ach, ich habe gar keinen Hunger. Weißt du, ich hab’s einfach satt: Den ganzen Tag

hinter der Theke stehen, abends das Putzen und dann noch die Buchführung. Das

ganze Leben besteht nur noch aus Arbeit- und wofür das alles? Wir haben viel zu

wenig Kunden und zu wenig Umsatz, wir verkaufen einfach nicht genug! Und

wenn es weitergeht, ist unser Traum vor der Selbständigkeit bald ausgeträumt.

S2: Ja, glaubst du vielleicht, mir macht das Spass? Ich hab’ auch gehofft, dass der

L-%

Laden besser läuft. Nur, jetzt haben wir schon so viel in die ganze Sache

reingesteckt, da können wir doch nicht einfach aufgeben.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 27

Abbildung 5.4: F0-Kontur von dem Satz „glaubst du vielleicht, mir macht das Spaß?

Durch die Abbildung 5.4 wird es gezeigt, dass der Satz einen leichten finalen Abstieg

hat. Der Sprecher S1 und S2 sind ein Ehrpaar. Sie haben eine Bäckerei geöffnet und

sind selbstständig. Die Frau (S1) beschwert sich über die anstrengte Arbeit und

schlechtes Geschäft. Sie ist ein bisschen verzweifelt, ob Sie und Ihr Mann den

richtigen Weg ausgewählt haben. Aber sie kennt Ihren Mann auch ganz gut. Sie weiß

schon, dass selbständig zu machen seit Jahren ein Wunsch von ihrem Mann ist. Sie

sollte auch schon bewusst sein, obwohl das Geschäft gar nicht leicht ist, es macht

ihrem Mann schon Spaß. Der Mann (S2) hat die Frage “Glaubst du vielleicht, mir

macht das Spaß“ mit einem fallenden Ton gestellt, weil er auch bewusst ist, dass seine

Frau schon so denkt. Daher ist diese Ja/Nein-Frage eine confirmation-Question

(CHECKS), die keine neue Information besagt.

Beispiel 3 aus dem Material:

S1: Sag mal, was hast du eigentlich mit dem Ami ausgemacht? Zahlt der etwa auch

erst in zwei Jahren?

L-%

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 28

S2: Na, reg dich nicht so auf. Der Ami zahlt sofort nach Lieferung und zwar in Dollar.

Zufrieden?

L-%

Abbildung 5.6: F0-Kontur von dem Satz „Zahlt der etwa auch erst in zwei Jahren?“

Abbildung 5.7: F0-Kontur von dem Satz „Zufrieden?“

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 29

Die Abbildungen 5.6 und 5.7 haben gezeigt, dass die beiden Sätze den finalen Abstieg

haben. S1 und S2 sind Geschäftspartner im Bereich Außenhandel. S2 hat einem

Kunden A versprochen, dass A erst in zwei Jahren bezahlen kann. S1 hat gemeint,

dass das ein schlimmer Fehler beim Außenhandel ist. S1 glaubt, dass S2 dem Kunden

Ami auch versprochen habe, dass er erst in zwei Jahren die Bezahlung wahrnehmen

kann. Deshalb hat er die Frage “Zahlt der etwa auch erst in zwei Jahren?“ mit einem

fallenden Intonation gestellt. Er erwartet von einer Ja-Antwort von S2. Daher ist diese

Frage auch eine confirmation question (CHECKS), um diese Ja-Antwort noch mal

festzustellen. S2 hat eigentlich nicht noch mal denselben Fehler gemacht. Er hat

gesagt, dass Ami sofort bezahlen wird. Jetzt erwartet er von einer Zufriedenheit von

S1, weil er dieses Mal das Richtige getan hat. Deshalb hat er gefragt „Zufrieden?“ mit

einer fallenden Intonation. Das ist auch eine confirmation queston(CHECKS), um die

Zustimmung von S1 zu erwarten.

Beispiel 4 aus dem Material

S1: Hallo Frau Wünsche, wo ist denn Ihr Mann?

S2: Der ist unterwegs. Wollen Sie die Remissionen holen?

L-%

S1: Ja, genau.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 30

Abbildung 5.8: F0-Kontur von dem Satz „Wollen Sie die Remissionen holen?“

Die Abbildung hat einen finalen F0-Abstieg deutlich gezeigt. S1 ist zuständig für die

Zulieferung der Zeitungen und holt auch jeden Tag die Remission von den Zeitungen

zurück. S2 ist die Frau vom den Besitzer dieses Kiosks.S2 kümmert sich auch um das

Geschäft. Sie kennt S1 und glaubt, dass er ist gekommen, um die Remission

abzuholen. Deshalb ist diese Frage auch eine confirmation question[CHECKS], um

ihre Vermutung noch mal festzustellen. Deshalb drückt sie die Frage mit einer

fallenden Kontur aus.

Aus den obigen Beispielen hat es gezeigt, dass der finale Abstieg der F0-Kontur von

Ja/Nein-Fragen häufig in der deutschen Sprache vorkommt. Es hängt eng mit der

Informationsstruktur zusammen.

5.5 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Sprechakt

5.51 Einführung

Die sematisch-pragmatische-Funktion einer Syntaktischen Frageform in einem

Kommunikationskontext bestimmt die Wahl der Intonation. Diese Aussage von

Kohler[28] hat gezeigt, die pragmatische Funktion hat Einflüsse auf die Intonation. In

diesem Kapitel wird besonders der Zusammenhang zwischen Intonation und

Sprechakt diskutiert.

5.52 Begriffserklärung

Der Begriff „Sprechakt“ kommt aus der Idee, dass sprachliche Äußerungen die

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 31

Funktionen von Handlungen übernehmen können. Dieser Begriff wurde von John L.

Austin in seinem Werk “How to do things with words“(1962) eingeführt. Das Ziel der

Sprechakttheorie besteht darin, die Wirkung von Äußerungen auf das Verhalten von

Sprecher und Hörer zu untersuchen. Die folgende Tabelle 5.9 gibt einen Überblick

über die verschiedenen Sprechakten.

Tabelle 5.1 : Der Überblick von Sprechakttypen(aus [29], gekürzt)

Laut [30] besteht ein Sprechakt aus den folgenden Teilhandlungen:

1. Lokution: grammatisch-syntaktische Satzstruktur, Lautbildungen

2. Proposition: Aussage über die Welt mittels Referent (Subjekt) und Prädikation

(Objekt)

3. Illokution: Intension des Sprechers, gestützt durch Mimik, Gestik, Intonation

4. Perlokution: beabsichtigte Wirkung beim Empfänger, und ob diese dies versteht

Ein Indirekter Sprechakt ist ausgedrückt, wenn die Lolution der Sprechakt nicht mit

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 32

der Illolution der Sprechakt übereinstimmt. Das heißt, beim indirekten Sprechakt wird

nicht direkt ausgedrückt, was der Sprecher gemeint hat. Beispielsweise kann die

Aussage “Dort ist die Tür“ im bestimmten Kontext ein indirekter Sprechakt sein.

Wenn der Sprecher keine Geduld mit dem Gespräch hat, dann sagt er dem Hörer

diesen Satz. Das ist eigentlich eine Aufforderung dazu, dass der Hörer den Raum

verlassen soll. Daher ist die Aufforderung indirekt ausgedrückt. „Könnten Sie mir den

Salz erreichen?“ ist beispielsweise eine Frage. Aber wenn diese Frage am Tisch einer

Mensa vorgekommen ist, versteht der Hörer die Frage natürlich als eine Aufforderung

dazu, dem Hörer das Salz zu geben. Diese Ja/Nein-Frage wird als Aufforderung

indirekt ausgedrückt.

Wie oben schon genannt ist, gibt es einen Zusammenhang zwischen Illokution und

Intonation. Die Intension vom Sprecher wird oft durch Intonation angedeutet. Um die

indirekten Sprechakte zu realisieren, geben Sprecher absichtlich Einflüsse auf die

Intonation. Um den Ausgangspunkt dieser Arbeit zu berücksichtigen, wird besonders

den Zusammenhang zwischen Indirektem Sprechakt und finaler F0-Kontur der

Ja/Nein-Fragen in den folgenden Abschnitten diskutiert.

5.53 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Indirekter Sprechakt

Es ist sehr oft vorgekommen, dass Ja/Nein-Fragen als indirekte Sprechakten

ausgedrückt werden. Durch meine Studie mit dem Sprachmaterial wird es festgestellt,

dass indirekter Sprechakt Einflüsse auf die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen hat.

In den folgenden Abschnitten wird diese These anhand des Sprachmaterials erklärt.

Beispiel 1 aus dem Sprachmaterial:

S1: Uwe, ich werde die nächsten zwei Abende etwas später kommen. Wir müssen bei

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 33

einer Zwischeninventur für eine Tochterfirma helfen. Kannst du dich da bitte

ums Abendessen kümmern?

L-%

S2: Ja kein Problem, Schatz. Noch habe ich ja abends Zeit.

Abbildung 5.9: F0-Kontur von dem Satz“ Kannst du dich da bitte ums Abendessen kümmern?“

Diese Abbildung hat den finalen F0-Abstieg dieser Frage gezeigt. S1 und S2 sind ein

Ehepaar. Wegen der Arbeit kann S1 sich die folgenden zwei Abende nicht ums

Abendessen kümmern. Und S1 weiß schon, dass S2 am Abend Zeit hat. Im diesen

Kontext ist diese Ja/Nein-Frage ein indirekter Sprechakt, den als eine Aufforderung

verstanden wird. Daher endet dieser Satz nicht typisch mit finalem Anstieg. Der finale

Abstieg hat auch die Intension der Sprecherin angedeutet.

Beispiel 2 aus dem Sprachmaterial:

S1: Auch das ist kein Problem. Auch dafür nehmen wir die Dienste unserer

Partner-Firma in Kiew in Anspruch. Die kennen einfach die Busfirmen besser als

wir. Und Sie bekommen dann einen modernen Bus mit einem zuverlässigen

Fahrer.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 34

S2: Ein Fahrer, der Deutsch spricht?

L-%

S1: Das wird es in Kiew wohl nicht geben. Aber ich versuche das.

Abbildung 5.10: F0-Kontur von dem Satz „Ein Fahrer, der Deutsch spricht?“

Durch die Abbildung 5.11 wird einen finalen Abstieg deutlich gezeigt. Das Gespräch

passiert im einen Reisebüro. S1 ist eine Mitarbeiterin im Reisebüro. S2 ist ein

Angestellter aus einem Betrieb. S1 bietet ein Reiseangebot für S2 an und erklärt die

Verkehrsmöglichkeit. S1 hat gemeint, dass einen Fahrer auch angeboten wird. S2

reagiert auf das Angebot mit dieser Frage “Ein Fahrer, der Deutsch spricht?“, die mit

dem finalen Abstieg endet. Das ist aber nicht typisch für solche Frage. Der Grund

liegt daran, dass der Sprecher eigentlich seinen Wunsch durch diese Frage

ausgedrückt hat. Diese Ja/Nein-Frage ist ein indirekter Sprechakt, der andeutet, dass

S2 einen Deutsch sprechenden Fahrer haben will.

Beispiel 3 aus dem Sprachmaterial

S2: Der Termin ist noch ein bisschen wackelig. Es kann sich alles um eine Woche

verschieben. Sind Sie und Ihre Partner denn so flexibel?

L-%

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 35

S1: Ich sagte Ihnen ja schon in unserem ersten Gespräch: Wir tun, was wir können.

Auf Terminänderungen gerade von Gruppen, von Firmenkunden sind wir

eingerichtet. Wenn Sie nicht gerade einen Tag vor der Abreise kommen und sagen,

wir müssen um eine Woche verschieben. Auch das machen wir, aber dann

entstehen höhere kosten oder Änderungen im Programm.

Abbildung 5.11: F0-Kontur von dem Satz „Sind Sie und Ihre Partner denn so flexibel?“

Die Abbildung 5.12 hat den finalen F0-Abstieg dieser Ja/Nein-Frage gezeigt. S1 und

S2 sind noch im Reisebüro wie im Beispiel 2. S2 ist nicht sicher mit dem festgelegten

Termin, den er mit S1 vereinbart hat. Er hat Sorgen dafür, dass der Termin nicht

verschoben werden kann. Deshalb hofft er, dass S1 dafür flexibel sein kann. Er hat

diese Frage mit fallender Kontur gestellt, um seinen Wunsch indirekt zu zeigen, dass

er einen flexiblen Termin haben will. S1 hat natürlich diesen indirekten Sprechakt

verstanden. Und Sie hat daher die Flexibilität ihres Unternehmens betont.

Die drei Beispiele haben gezeigt, dass Indirekter Sprechakt und die finale F0-Kontur

der Ja/Nein-Fragen eng zusammenhängen. Wenn der Sprecher das Ziel der

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 36

Kommunikation indirekt zeigen will, beendet er seine Ja/Nein-Frage oft mit einem

finalen Abstieg. Im diesen Fall funktioniert die Frage als anderer Typ vom Sprechakt.

Wenn der Sprecher seine Intension offensichtlich zeigen will, beendet er seine

Ja/Nein-Frage typisch mit einem finalen Anstieg.

5.6 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und Emotion

5.61 Einführung

Die Emotion eines Ausdrucks wird durch die akustischen Parameter wahrgenommen

werden. Es ist durch einige Studien bekannt, dass Emotionen die Prosodie

(Grundfreguenz, Sprechgeschwindigkeit, Intensität) beeinflusst. Die Intonation spielt

auch bei der Erkennung von Emotionen eine wichtige Rolle. Dieser

Forschungsbereich ist wichtig für die Menschen-Maschinen-Interaktion,

Multilingual-Kommunikaiton, Maschinelle-Übersetzung, Fremdsprachenerwerb und

Robotik. Um den Ausgangspunkt dieser Arbeit zu berücksichtigen werden in den

folgenden Abschnitten die Zusammenhänge zwischen der Emotion und der finalen

F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen diskutiert. Die folgende Frage wird in den folgenden

Abschnitten beantwortet: Wie wird die Finale F0-Kontur der Ja/Nein Fragen von den

Emotionen eines Sprechers beeinflusst?

5.62 Die Definition und Klassifikation von Emontionen

Nach [31] wird Emotion wie Folgendes definiert:

Emotion ist ein komplexes Interaktionsgenüge subjektiver und objektiver Faktoren,

das von neuronal/humorahlen Systemen vermittelt wird, die affektive Erfahrungen

wie Gefühle der Erregung oder Lust/Unlust bewirken können, kognitive Prozesse wie

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 37

emotional relevante Wahrnehmungseffekte, Bewertungen oder

Klassifikationsprozesse hervorrufen können, ausgedehnte physiologische

Anpassungen an die erregungsauslösenden Bedingungen in Gang setzen können, zu

Verhalten führen können, das oft expressiv, zielgerichtet und adaptiv ist.

Emotionen lassen sich nach [32] grob in angenehme und unangenehme Gefühle

einteilen. Man teilt die Gefühle meistens in vier Hauptgruppen ein: Angst, Ärger,

Freude und Trauer, ferner sind noch Enttäuschung, Mitleid, Neid, Stolz und

Verliebtheit.

5.63 Die Studie von Makarova und Petrushin

Makarova und Petrushin [33] haben eine Studie in der russischen Sprache ausgeführt,

die sich um den akustischen Charakter der emotionalen Ausdrücke handelt. Sie haben

sprachliche Ausdrücke in zwei Arten klassifiziert: emotionale Ausdrücke und

neutrale Ausdrücke. Unter emotionalen Ausdrücken gibt es noch eine feine

Klassifikation: Freude, Ärger, Trauer, Angst und Überraschung. Die Studie ist auf

einem russischen Korpus basiert, der 600 Äußerungen von 10 Sprecher umfasst.

Solche Äußerungen sind so ausgewählt, dass sie stark von Emotionen beeinflusst

sind.

Diese Studie hat besonders den Zusammenhang zwischen Emotionen und der

F0-Kontur von Ja/Nein-Fragen der russischen Sprache beobachtet. Sie haben die

folgende Hypothese aufgestellt:

1. Die Ja/Nein-Fragen mit den Emotionen von Ärger, Freude und Überraschung

haben ungefähr die gleiche F0-Kontur wie neutrale Ja/Nein-Fragen. Aber der

finale Anstieg ist stärker geworden(von 50-80 Hz zu 100-200Hz).

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 38

2. Die Ja/Nein-Fragen mit den Emotionen von Angst und Trauer haben dagegen den

finalen Abstieg der F0-Kontur.

5.64 Die Analyse mit dem Sprachmaterial

In dem Sprachmaterial von dieser Arbeit werden auch die Ja/Nein-Fragen des

Deutschen betrachtet, die mit Emotionen verbunden sind. Da der Umfang dieses

Materials relativ klein ist, könnten nur die Ja/Nein-Fragen mit den Emotionen von

Überraschung, Ärger und Angst beobachtet werden. Aber man kann dadurch einen

kleinen Blick von diesem Thema gewinnen. Daraus ergibt sich ähnliche und

unterschiedliche Ergebnisse wie die Arbeit von Makarova und Petrushin.

1. Die Ja/Nein-Fragen mit der Emotion von Überraschung haben ungefähr die

gleiche F0-Kontur wie neutrale Ja/Nein-Fragen, und zwar meistens mit finalem

Anstieg.

2. Die Ja/Nein-Fragen mit den Emotionen von Ärger und Angst haben dagegen

meistens einen finalen Abstieg.

Beispiel 1 aus dem Material:

S1: Ich will mal mit dir darüber sprechen, wie es weitergeht mit uns, beruflich, meine

ich. Mein Job in der Großbäckerei ist ja ganz in Ordnung, aber irgendwie geht mir

das auf den Geist in dieser Brotfabrik, alles automatisiert, ich hab kaum Kontakt

zu anderen Menschen, und überhaupt, ich bin da nur ein Rädchen im Getriebe…

S2: Was meinst du damit, Thomas? Willst du etwa kündigen? Wie sollen wir denn

H-%

dann weiter…

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 39

Abbildung 5.12: F0-Kontur von dem Satz „Willst du etwa kündigen?“

Das ist ein Beispiel für die Ja/Nein-Frage mit der Emotion Überraschung. S1 und S2

sind ein Ehepaar. S1 arbeitet in einer Großbäckerei. Er hat sich am diesen Abend

plötzlich über seine Unzufriedenheit von seiner Arbeit erzählt. Seine Frau ist sehr

sensitiv. Sie hat dadurch erfahren, dass ihr Mann vielleicht diesen Job kündigen will.

Sie hat es noch niemals gedacht. Deshalb fragt sie mit großer negativer

Überraschung“ Willst du etwa kündigen?“. Die finale F0-Kontur ist aber wie eine

neutrale Ja/Nein-Frage, die mit dem Anstieg endet.

Beispiel 2 aus dem Material:

S1: Morgen Herr Wünsche. Hier ist die Tageszeitung.

S2: Die können Sie gleich wieder mitnehmen, Herr Kröger. Sind die denn verrückt

bei Ihnen? Es ist schon bald Mittag, und Sie kommen jetzt mit der

L-%

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 40

Frühstückzeitung?

Abbildung 5.13: F0-Kontur von dem Satz „Sind die denn verrückt bei Ihnen?“

Das ist ein Beispiel für die Ja/Nein-Frage mit der Emotion Ärger. Der Sprecher S1

arbeitet für die Zulieferung der Zeitungen. S2 ist der Besitzer eines Kiosks. S2 ist sehr

unzufrieden mit S1, weil S1 die Tageszeitung erst am Mittag zu ihm gebracht hat.

Deshalb spricht er den Satz “ Sind die denn verrückt bei Ihnen?“ mit Ärger. Diese

Ja/Nein-frage endet nicht üblicherweise mit finalem Anstieg. Die Emotion Ärger hat

den finalen Verlauf dieser Ja/Nein-Frage beeinflusst. Daher hat dieser Satz einen

finalen Abstieg.

Beispiel 3 aus dem Material:

S1: Dieses Geschäft existiert schon seit, stell’ dir vor, hundert Jahren. Heute wird es

von der Ehefrau des Inhabers geführt. Der ist nämlich inzwischen über 80 und

macht zuhause nur noch die Buchführung.

S2: Ach so, und du möchtest dann vielleicht, dass ich dir die Buchführung mache,

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 41

bis ich eine alte Oma bin?

L-%

S1: Nee, solange nicht.

Abbildung 5.15: F0-Kontur von dem Satz” Und du möchtest dann vielleicht, dass ich dir die Buchführung mache, bis ich eine alte Oma bin?“ (wegen der Länge dieses gelabelten Satzes wird „und du“ nicht gezeigt)

Das ist ein Beispiel für die Ja/Nein-Frage mit der Emotion Angst. S1 und S2 sind ein

Ehepaar. S1 möchte das Geschäft übernehmen, das oben im Gespräch genannt wurde.

S1 hat die Frau des Geschäftsinhabers vorgestellt, die seit langem die Buchführung

macht. S2 arbeitet als Buchhalterin in einem Unternehmen. Sie hat daher die Angst

davor, dass sie noch für das Geschäft die Buchführung machen sollte. Wenn sie noch

das machen würde, wäre sie überfordert. Deshalb fragt sie „du möchtest dann

vielleicht, dass ich dir die Buchführung mache, bis ich eine alte Oma bin?“ mit der

Emotion von Angst. Diese Frage endet mit einem Abstieg, weil die Emotion von

Angst den finalen Verlauf der Ja/Nein-Frage beeinflusst hat.

Durch die drei Beispiele kann man den engen Zusammenhang zwischen Emotionen

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 42

und der finalen F0-Kontur von Ja/Nein-Fragen bemerken. Die finale F0-Kontur von

Ja/Nein-Fragen ist von Emotionen beeinflusst. Besonders enden die Ja/Nein-Fragen

mit absteigender Intonation, wenn der Sprecher die Emotion von Ärger oder Angst

hat. Aber die Ja/Nein-Frage mit der Emotion von Überraschung hat normalerweise

noch einen finalen Anstieg.

6 Die finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen vom Mandarin-Chinesisch

6.1 Einführung

Im diesen Kapitel wird die F0-Kontur von Ja/Nein-Fragen vom Mandarin-Chinesisch

vorgestellt, was mit dem Deutschen zu vergleichen ist. Da Deutsch keine Tonsprache

ist, spielt der Ton bei der F0-Kontur von Ja/Nein-Fragen keine Rolle. Aber

Mandarin-Chinesisch ist eine typische Tonsprache. Die F0-Kontur von Mandarin

enthält daher nicht nur die Information von Intonation sonder auch von Tönen. Der

Ton ist deshalb ein wichtigster Faktor für den Verlauf der finalen F0-Kontur von

Ja/Nein-Fragen des Mandarins. Aber die anderen Faktoren wie Informationsstruktur,

indirekter Sprechakt und Emotionen spielen dabei eher eine kleinere Rolle, was nicht

in dieser Arbeit diskutiert wird.

6.2 Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen und die Töne

Nach [34] sind Töne linguistisch funktionelle Elemente, die auf Silbenebene in

erster Linie durch Periodenfrequenzvariationen erzeugt werden. Und die Tonsprache

besitzt in der Silbe eine distinktive Tonhöhe oder eine distinktive Melodieform.

Es ist schon bekannt, dass Mandarin eine typische Tonsprache ist. Laut [35] hat

Mandarin vier lexikalische Töne: Ton1 (high), Ton2 (rising), Ton3 (low) und Ton4

(falling). Da die Grundfrequenz F0 ein wichtigster Parameter nicht nur für Intonation

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 43

sonder auch für Töne ist, zeigt die F0-Kontur die Information von Intonation und

Tönen. Das hat zu der Interaktionsbeziehung von Intonation und Tönen geführt.

Daher ist der Verlauf der finalen F0-Kontur von Mandarin sehr stark variiert, was

viele Probleme bei der Erkennung von Fragensätzen auslöst.

Nach [35] wird die folgende Hypothese aufgestellt, die den Zusammenhang zwischen

Tönen und F0-Kontur zeigt: Die Ja/Nein-Fragen mit dem finalen steigenden Ton

(Ton2) hat einen finalen Anstieg der F0-Konur. Aber die Ja/Nein-Fragen mit dem

finalen fallenden Ton (Ton4) hat einen finalen Abstieg der F0-Konur. Die folgenden

Abbildungen* haben diese Hypothese unterstützt.

Abbildung 6.1: F0-Kontur vom Satz „ni3 yao4 shang4 xue2? (Wirst du zur Schule gehen?)“

* Das chinesische Sprachmaterial kommt aus dem von mir aufgenommenen Dialog, der von zwei Chinesinnen

gesprochen wird.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 44

Abbildung 6.2: F0-Kontur vom Satz „Zhe4 Shi4 Zheng4 que4 de Lu4?(Ist das der richtige Weg?)“

Die Ja/Nein-Frage „ni3 yao4 shang4 xue2?“ hat einen finalen Anstieg, weil der finale

Ton dieses Satzes Ton2(rising) ist. Die Ja/Nein-Frage „Zhe4 Shi4 Zheng4 que4 de

Lu4?“ hat einen finalen Abstieg. Es liegt daran, dass der finale Ton dieses Satzes der

Ton 4 (falling) ist.

7 Zusammenfassung und Ausblick

Im Rahmen dieser Studienarbeit wurde ein Phänomen im Bereich Intonation

beobachtet: Die Ja/Nein-Fragen des Deutschen haben nicht immer einen finalen

Anstieg der F0-Kontur. Das hängt von linguistischen, paralinguistischen und

extralinguistischen Faktoren ab, z.B. Informationsstruktur, indirekter Sprechakt und

Emotionen. Meine Ansichten werden in drei Thesen zusammengefasst:

1. Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen und

Informationssturktur:

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 45

Wenn eine Ja/Nein-Frage einer “information question(QUERIES)” entspricht, endet

sie normalerweise mit einem finalen Anstieg. Während eine Ja/Nein-Frage einer

„confirmation question (CHECKS)“ entspricht, endet sie mit dem finalen Abstieg.

2. Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen und indirekter

Sprechakt:

Wenn der Sprecher seine Intension offensichtlich zeigen will, beendet er seine

Ja/Nein-Frage durch direkten Sprechakt typisch mit einem finalen Anstieg. Wenn der

Sprecher das Ziel der Kommunikation aber indirekt zeigen will, beendet er seine

Ja/Nein-Frage oft durch indirekten Sprechakt mit einem finalen Abstieg.

3. Finale F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen des Deutschen und Emotionen:

Die Ja/Nein-Frage mit der Emotion von Überraschung hat ungefähr die gleiche

F0-Kontur wie die neutrale Ja/Nein-Frage, und zwar meistens mit finalem Anstieg.

Die Ja/Nein-Frage mit den Emotionen von Ärger oder Angst hat dagegen meistens

einen finalen Abstieg.

Zum Schluss wird die F0-Kontur der Ja/Nein-Fragen vom Mandarin-Chinesisch

vorgestellt, was mit dem Deutschen zu vergleichen ist. Da Mandarin eine Tonsprache

ist, wird es gezeigt, wie Töne einen großen Einfluss auf die F0-Kontur der

Ja/Nein-Fragen haben. Der fallende Ton kann den Verlauf der F0-Kontur von

Ja/Nein-Fragen zum Abstieg führen.

Die Ergebnisse von dieser Arbeit könnten dabei helfen, eine verbesserte

Prosodiegenerierung für die Sprachsynthese zu implementieren, damit sich die

Intonation der Sprachsynthese zu der natürlichen Sprache nähert. Die Beobachtung

dieser Studienarbeit ist daher sinnvoll für die Menschen-Maschinen-Interaktion,

Emotionserkennung, Multilingual-Kommunikaiton, Maschinell-Übersetzung und

Fremdsprachenerwerb, die die verschiedenen Bereiche in der angewandten

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 46

Computerlinguistik sind.

Darüber hinaus könnten die Ergebnisse auf der Spracherkennung anwendet werden.

Da die interrogativen Sätze wie Ja/Nein-Fragen auch eine fallende F0-Kontur haben

können, was gleich wie die deklarativen Sätze ist, könnte es bei der Erkennung von

Satztypen helfen, die deklarativen und interrogativen Sätze leicht zu unterscheiden.

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 47

Anhang 1: Das Protokoll vom Sprachmaterial

Die Ja/Nein-Fragen mit dem finalen F0-Abstieg: 1.Sind die denn verrückt bei Ihnen? 2. Nehmen Sie jetzt die Zeitung? 3. Wollen Sie die Remissionen holen? 4. Kannst du dich da bitte ums Abendessen kümmern? 5. Und du möchtest dann vielleicht, dass ich dir die Buchführung mache, bis ich eine

alte Oma bin ? 6. Glaubst du vielleicht mir macht das Spaß? 7. Sie erwähnten am Telefon etwas von einem Betriebsausflug? 8. Ein Fahrer, der Deutsch spricht? 9. Sind Sie und Ihre Partner denn so flexibel? 10. Zahlt er etwa auch erst in zwei Jahren? 11. Zufrieden? 12. Wollen Sie nicht mal ‘ne Probefahrt machen? 13. Wollen Sie sich mal reinsetzen?

Die Ja/Nein-Frage mit dem finalen F0-Anstieg: 1. Alles in Ordnung? 2. kannst du nicht selbst machen? 3. Sind wir pleite? 4. Die Frau Finke? 5. Herr Markert?

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 48

6. Und es bleibt dabei, dass Sie dann mittags die Bestellung liefern? 7. was vergessen?

8. Und willst du auch mit solchen Experimenten anfangen? 9. Ein eigenes Geschäft? 10. Willst du dir denn jetzt auch ein Auto kaufen? 11. Hast du schon was Bestimmtes im Auge? 12. Bezahlst du für mich mit? 13. Hat der Wagen eigentlich auch irgendeine Garantie? 14. Bist du in Ordnung? 15. Hast du dir was getan? 16. Kannst du denn nie mal was einfach ganz normal machen? 17. Gibt’s Probleme mit dem neuen Auftrag? 18. Sie sind Frau Vollstädt? 19. Möchten Sie eine Tasse Tee? 20. Gibt es da Schwierigkeiten? 21. das ist der Einzelpreis? 22. Bekommen Sie beim Dnjepr keinen Gruppen-Tarif? 23. Ist es ja möglich, dass wir noch im Restaurant essen? 24. Zwei Jahre Zahlungsziel? 25. Der zahlt erst in zwei Jahren? 26. Zufrieden? 27. Meinen Sie wirklich?

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 49

28. Ist das denn überhaupt noch drin? 29. AKA-Kredit? 30. Ins Ausland? 31. Sind Sie mit Ihren Überlegungen bereits weiter fortgeschritten? 32. Könnten wir nicht für die Epson-Drucker nächste Woche einen Sonderangebot

machen und 90 Mark runtergehen?

Anhang 2 : Literaturverzeichnis

[1] J. Mayer: „Intonation und Bedeutung“. Dissertation. Institut für Maschinelle

Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart, 1997.

[2] I. Lehiste: „ Suprasegmental Features of Speech “. In: Norman J. Lass (ed.):

Principles of Experimental Phonetics. 1996. S. 226-241.

[3] J. Clark/C. Yallop: An Introduction to Phonetics and Phonology. 2. Auflage.

Blackwell press, Oxford, 1995.

[4] W. Hess: Lehrveranstaltung Grundlagen der Phonetik. Institut für

Kommunikationsforschung und Phonetik, Universität Bonn, 2003, URL:

http://www.ikp.uni-bonn.de/dt/lehre/materialien/grundl_phon/gph_4.pdf

(Zugriffsdatum: 19.12.05).

[5] H. Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. Alfred Körner Verlag, Stuttgart,

1990.

[6] B. Möbius: Proseminar „Einführung in die Phonetik und Phonologie“. Institut

für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart, WS 2003/2004, URL:

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 50

http://www.ims.uni-stuttgart.de/lehre/teaching/2003-WS/PhonPhon/ (Zugriffsdatum:

10.12.05).

[7] J. Neppert: Elemente einer akustischen Phonetik. 3. Auflage. Helmut Buske

Verlag, Hamburg, 1992.

[8] M. Libermann: „The Intonational System of English”. Dissertation, MIT, 1975.

[9] G. Bruce: „Swedish Word Accents in Sentence Perspective”. Working Paper,

University of Lund, 1977.

[10] R. Ladd: Intonational Phonology. Cambridge University Press, Cambridge,

1996.

[11] B. Möbius: Hauptseminar „Intonation und Prosodie“. Institut für Maschinelle

Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart, SS 2001, URL:

http://www.ims.uni-stuttgart.de/lehre/teaching/2001-SS/Prosodie/ (Zugriffsdatum:

15.12.05).

[12] M. Grice / S. Baumann: „ Deutsche Intonation und GToBI“. In: Linguistische

Berichte 181/2000 , Helmut Buske Verlag, Hamburg, 2000.

[13] J. Pierrehumbert: The phonology and phonetics of English intonation.

Dissertation, MIT, 1980.

[14] R. Benzmueller/M. Grice&/S. Baumann: „Trainingsmaterialien zur Etikettierung

Deutscher Intonation mit GToBI“. URL:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/lilab/lehre/VeranstaltungWS01-02/gtobi-version2.pdf

(Zugriffsdatum: 15.12.05).

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 51

[15] E. Grabe: „ Pitch realization in English and German“. In: Jornal of Phonetics

26, S.129-143.

[16] C.C. Fries: „On the intonation of ‚Yes-No’ questions in English“. In: D.

Abercrombie, D.B.Fry, P.A..D. MacCarthy, N. C. Scott, J. L. M. Trim (eds), In

Honour of Daniel Jones. London, Langmans, S.242-254, 1964.

[17] K. J. Kohler: „Pragmatic and attitudinal meanings of pitch patterns in German

syntactically marked questions“. Institut of Phonetics and Digital Speech Processing,

Universität Kiel.

URL:http://www.ipds.uni-kiel.de/kjk/pub_exx/kkbptw2003_1/QuestionsWeb.pdf

(Zugriffsdatum: 10.12.05).

[18] M. Selting: Prosodie im Gespräch. Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 1995.

[19] J. Hann: „ Speaking of Questions. An Exploration of Dutch Question

Intonation“. Dissertation, Netherlands Graduate School of Linguistics(LOT), 2001.

[20] C. Féry: German Intonational Patterns. Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 1993.

[21] „Marktplatz- Deutsche Sprache in der Wirtschaft“. Deutsche Welle.2005. URL

http://www.dw-world.de/dw/0,2142,2237,00 (Zugriffsdatum: 15.12.05).

[22] F. Kügler: „Do you know the answer? Variation in yes-no-question intonation“.

In: Linguistics in Potsdam 21(2003) S. Fischer, R.VandeVijver, R.Vogel(eds)

Experimental Studies in Linguistics 1, Potsdam, S. 9-29.

[23] M. Grice & M. Savino: „Can Pith accent type convey information status in

yes-no-questions? “. In: Alter, K., Pirker, H.& Finkler, W. (eds.) Proceedings of the

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 52

ACL97 Workshop on Concept-to-Speech Generation Systems. Universidad Nacional

de Educatión a Distancia, Madrid, Spain, S. 29-38.

[24] M.A.K. Halliday: „Note on transitivity and theme in English“. In: Part2,

Journal of Linguistics 3, S.199-244.

[25] M.Krifka: „Vorlesung Informationsstruktur: Prosodische, syntaktische,

semantische und pragmatische Aspekte“. WS 2004/2005, Institut für deutsche

Sprache und Linguistik, Humboldt-Universitaet zu Berlin URL:

http://amor.rz.hu-berlin.de/~h2816i3x//InfoStruktur_2004_01.pdf (Zugriffsdatum:

08.01.06)

[26] W. Chafe: „Giveness, contrastiveness, definiteness, subjects, topics and point

of view”. In: C.N.Li(Ed.), Subject and Topic, New York, Academic Press,1976,S.

27-55.

[27] D. Bolinger: Intonation and Its Use. Arnold, London, 1989.

[28] K.J.Kohler:„Lautmuster deutscher Spontansprache Symbolphonetische

Strukturen und signalphonetische Zeitvorgänge“. Abschlussbericht im

Forschungsprojekt Ko 331/22 der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Kiel, 2003

URL www.ipds.uni-kiel.de/kjk/pub_exx/kkbptw2003_1/Dfgabs_k.pdf (Zugriffsdatum:

01.01.06).

[29] Engel, Ulrich (1988, 1996): Deutsche Grammatik, Heidelberg: Julius Groos

Verlag 1988; 3., korrigierte Aufl. 1996 S.36 URL:

http://www.mediasam.de/deutsch/d_lingu/pragm/sprec_4_0_1.htm (Zugriffsdatum:

07.01.06).

Universität Stuttgart Institut für maschinelle Sprachverarbeitung Meng Li

Seite 53

[30] Sprechakttheorie. Die freie Enzyklopädie, WIKIPEDIA, 2005. URL:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sprechakt (Zugriffsdatum: 17.01.06).

[31] P.R.Kleinginna,/A.M. Kleinginna. „A categorized list of emotion definitions,

with suggestions for a consensual definition”. Motivation and Emotion, 5, S.345-346,

1981

[32] Emotion. Die freie Enzyklopädie, WIKIPEDIA, 2005. URL:

http://de.wikipedia.org/wiki/Emotion (Zugriffsdatum: 20.01.06).

[33] Makarova / Petrushin: „Phonetics of Emotion in Russian Speech“. Meikai

University, AIST, Japan/ Accenture Technology Labs, Accenture, Chicago, USA.

URL:

http://www.accenture.com/NR/rdonlyres/415BB462-D3E7-4227-96CA-8AFBE134C

0E7/0/russian.pdf (Zugriffsdatum: 30.01.06).

[34] Verena Teschke: „Akustische Merkmale der Prosodie“. Referat vom Proseminar

Übertragungsphonetik. SS 2004 Universität Trier. URL:

http://www.uni-trier.de/~mein4101/Download/UtPProsodie.pdf

(Zugriffsdatum:03.02.06)

[35] J. Yuan/ C. Shih: „Confusability of Chinese Intonation“. Department of

Linguistics, Cornell University/Department of East Asian Languages and Cultures and

Department of Linguistics, University of Illinois at Urbana-Champaige. URL:

www.ling.upenn.edu/~jiahong/sp2004.pdf (Zugriffsdatum:23.01.06)