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254 Camphren. - &f&btb Dcrivate dea Naphthalins. crunphren, Erhitzt man Carnpher mit englischer Schwefelsaure im Wasserbade 5 bis 6 Stunden lang, so bildet sich ein braunes, diinnfliissiges, gewiirzhaft riechendes Oel auf der Mischung, welches Camphren genannt wird. Dasselbe ist nach der Beschreibung von H. Schwanert im rei- nen Zuctande eine fast farblose dihne Flussigkeit von angenehmem, gewiirzhaftem, dem Camphergeruch wenig ahnlichen Geruch und etwas scharfem Geschmack, ist vollstkndig und unzersetzt fliichtig, siedet bei 2300 bis 2350, ist optisch unwirksam, unloslich in Wasser, leicht loslich in Wein eist und Aether. Durch seine Zusarii- mensetzung = gc 18H14 02 unterscheidet sich dies Cam- ren von dem von C h a u t a r d Camphren gerianntcn orper, welcher der Formel Cl6HlzOz entspricht. Das ren von Sch w a n e r t ist dem Phoron isomer, un- Eigenschaften, namentlich durch seinen um 27-300 hohe- ren Siedepunct. Auch sind seine Derivate von anderer Ueschaffenheit. Camphren giebt namlich mit Phosphor- eiiureanhydrid einen dcm Cumol Cl8Hlz isomeren Koh- lenwasserstoff mit einem etwa 300 hiiheren Siedepnnct, durch Salpetersaure wird es in ein Harz umgewandelt, welches sich wie. eine zweibasische Saure verlialt und Camphrensaure = Cl8 H* 08 genannt wird, durch Phos- phorchlorid wird aus ihm das Chlorcamphryl = Cl8I113Cl gebildet, welches sich nur durch seinen um 300 hoheren biedepunct, so wie durch sein grosseres spec. Gewicht vor dem unter gleichen Umstanden entstehenden Chlor- phoryl nuszeichnet. Auch wurde eine Methyl- und Ace- tylverbindung des Cam hrens dargestellt. Erstere ent- spricht der Formel C18&13 (C2H3) 02 und ist eine ange- nehm atherisch gewiirzhaft riechende, farblose, bei 2250 bis 2300 siedende Fliissigkeit, letztere ist nsch dcr For- me1 C36H27 (C4H302) 04 zusammengesetzt und besteht aus einem gelblichen, ewiirzhaft aber eigenthiimlich un- det. (Ann. der Chem. u. Pharm. CXXIII. 298-314.) G. R". tersc Csrn!lh eidet sich aber von diesem in eeinen physiknlischen angenehm riechenden 8 ele, welches bei 220- 2400 sie- Die gefiirbtcn Dcrivrtte des Naphthalins; von Lea. Wenn man in eine kocliende Losung von Aetzkali und Zinn einige Milligramme Binitronaphthalin bringt, so

Die gefärbten Derivate des Naphthalins

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254 Camphren. - &f&btb Dcrivate dea Naphthalins.

crunphren, Erhitzt man Carnpher mit englischer Schwefelsaure

im Wasserbade 5 bis 6 Stunden lang, so bildet sich ein braunes, diinnfliissiges, gewiirzhaft riechendes Oel auf der Mischung, welches Camphren genannt wird. Dasselbe ist nach der Beschreibung von H. S c h w a n e r t im rei- nen Zuctande eine fast farblose dihne Flussigkeit von angenehmem, gewiirzhaftem, dem Camphergeruch wenig ahnlichen Geruch und etwas scharfem Geschmack, ist vollstkndig und unzersetzt fliichtig, siedet bei 2300 bis 2350, ist optisch unwirksam, unloslich in Wasser, leicht loslich in Wein eist und Aether. Durch seine Zusarii- mensetzung = gc 18H14 0 2 unterscheidet sich dies Cam-

ren von dem von C h a u t a r d Camphren gerianntcn orper, welcher der Formel Cl6HlzOz entspricht. Das

ren von Sch w a n e r t ist dem Phoron isomer, un-

Eigenschaften, namentlich durch seinen um 27-300 hohe- ren Siedepunct. Auch sind seine Derivate von anderer Ueschaffenheit. Camphren giebt namlich mit Phosphor- eiiureanhydrid einen dcm Cumol Cl8Hlz isomeren Koh- lenwasserstoff mit einem etwa 300 hiiheren Siedepnnct, durch Salpetersaure wird es in ein Harz umgewandelt, welches sich wie. eine zweibasische Saure verlialt und Camphrensaure = Cl8 H* 0 8 genannt wird, durch Phos- phorchlorid wird aus ihm das Chlorcamphryl = Cl8I113Cl gebildet, welches sich nur durch seinen um 300 hoheren biedepunct, so wie durch sein grosseres spec. Gewicht vor dem unter gleichen Umstanden entstehenden Chlor- phoryl nuszeichnet. Auch wurde eine Methyl- und Ace- tylverbindung des Cam hrens dargestellt. Erstere ent- spricht der Formel C18&13 (C2H3) 0 2 und ist eine ange- nehm atherisch gewiirzhaft riechende, farblose, bei 2250 bis 2300 siedende Fliissigkeit, letztere ist nsch dcr For- me1 C36H27 (C4H302) 0 4 zusammengesetzt und besteht aus einem gelblichen, ewiirzhaft aber eigenthiimlich un-

det. (Ann. der Chem. u. Pharm. CXXIII. 298-314.) G.

R". tersc Csrn!lh eidet sich aber von diesem in eeinen physiknlischen

angenehm riechenden 8 ele, welches bei 220- 2400 sie-

Die gefiirbtcn Dcrivrtte des Naphthalins; von Lea .

Wenn man in eine kocliende Losung von Aetzkali und Zinn einige Milligramme Binitronaphthalin bringt, so

Das eUh&ache Kam&llend. a55

wid die Flussigkeit schwarzgriin, bei Zusatz von viol kaltem Waeeer wird sie schon purpurfarben ; diese Farbe widersteht fkuren, Alkslien und dein diffusen Lichte, wird lebhafter in warmem und in Seifenwasser, wird im Sonnenlichte gebleicht. Auf Wolle und Seide haftet die schwarzgrune Farbe leicht und wird im Wasser rotk. Bei einem Verhaltnisse von 2 - 3 Theilen Binitronaph- thalin zu 200 Theilen der reducirenden Fliissigkeit nimmt diese eine braune oder olivengriine Farbe an, die durch vie1 Wasser l i b oder griin wird. (Journ. de Pharni. et de C’him. Avn’l 1863.) Dt.. Reich.

Medifieatiea des Verfahrens von Millon zur Cewinaaag dcr riechenden Pllaazerstoffe, von Piver.

M i l l on hat vorgeschlagen, statt der festen Fette Aiichtige FliisPigkeiten (Aether, Schwefelkohlenstoff) an- zuwenden, urn den Pflanzen die riecbenden Yrincipien zu entziehen. P i v e r findet, dasg die harzi en Korper, das Parfum zuriickhaltend, immer den Geruc P des Schwefel- kohlenstoffes zeigen, und schlatgt vor, das rohe Product mit einer kleinen Menge alkalischen W assers abzadam- pfen, die letzten Spuren des Schwefels verschwinden und das Parfum tritt hervor.

Die Operation, durch welche man vermittelst eines E’ettes die fliichtigen Oele und die ricchenden Stofl’e der Blumen erhiilt, nennt man EnJeurage. Die Rlumen wer- den auf Haarsieben, die man uber einander stellt, gelegt, dazwischen Schichten eines fetten Kiirpers, der sich all- miilig in der Atmosphare der Blumen mit ihrem Aroma siittigt. Diese Methode ist sehr theuer, sehr langsam und wegen der Lange der Zeit leidet das Prrrfiim an’Lieb- lichkeit. P i v e r modificirt das Verfahren. Die Blumen- rahmen werden nebst den Schichten eines weichen Fet- tes in einen Ychrank mit Trageleisten eingeschlossen, an einen gezahnten Kesselhaken gehangt, so dam man den- Relben fortnehmen und wieder anhgngen kanh. In dem

eschlossenen Kasten wird die Enfleurage durch die in %ewegung gesetzte Luft in wenigen Stunden beendigt. ( h m . de Pharm. et de Chim. Am2 186.3.) Dr. Reid.

Das Btherischc Kamillenil hat Riz io genaner untersucht und diirfte das Fol-

Es gefriert bei - 200 C. ; verdiinnte gende neu aein.