20
Die Große Transformation Jahresbericht 2018 muss (an)fassbar werden!

Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

Die Große

Transformation

Jahresbericht 2018

muss (an)fassbar werden!

Page 2: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

InhaltVorwort

Über uns

‚Mit vereinten Kräften‘

Schwerpunktthema Transnationale Partnerschaften

Die Foren im EPN Hessen

Vernetzung nach außen

Die hessischen Eine Welt-Promotor*innen

Die Finanzierung unserer Arbeit

3

4

6

10

12

15

16

18

DankeschönDie Programm- und Projektarbeit des EPN Hessen wurde auch 2018 aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung (BMZ), des Hes-sischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie des Bistums Limburg gefördert.Allen Unterstützer*innen sei herzlich ge-dankt! Ein gesonderter Dank geht nochmal an die EKHN und EKKW für ihre Förderung der Redaktionsarbeit des EPN Hessen-Newsletters bzw. der Bereiche Öffentlichkeits- und Ver-netzungsarbeit. Außerdem danken wir dem Subnetz Hessen von RENN.west für die Unter-stützung der Zukunftswerkstatt.

Herausgeber und RedaktionEntwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen), Vilbeler Straße 36,60313 FrankfurtTelefon +49 69 [email protected] www.epn-hessen.de

Page 3: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

Damit (entwicklungs-)politisches Engagement gestärkt wird und von der notwendigen gro-ßen Transformation in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft nicht nur auf dem Papier und zu Feierstunden die Rede ist, braucht es verschie-dene Ansätze, Instrumente und Strategien. Als zivilgesellschaftliches Netzwerk mit zahlrei-chen Kontakten zu Partnerorganisationen welt-weit wollen wir Druck machen, damit konkrete Schritte der tiefgreifenden Veränderung in Gang gesetzt werden – weg von der Ausbeu-tung von Mensch, Tier und Umwelt und hin zu deutlich mehr Respekt vor Natur und Men-schenrechten. Wir bieten politisch positionier-te Unterstützungsangebote, suchen nach Ver-bündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch Projekte, in politischen Dialogen und auch immer mal wieder mit anderen zusammen auf der Straße. Weltweit nehmen autoritäre Tendenzen zu und für die zunehmende Einschränkung der öffent-lichen Räume für politische Kritik und Mitbe-stimmung wurde deshalb eigens der Begriff der „shrinking spaces“ geprägt. Diese bzw. der Verlust demokratischer Rechte, beeinflusst auch unsere global-aktive Netzwerkarbeit. Die Formen reichen dabei von Einschüchterungen und offener Gewalt z.B. gegenüber Men-schenrechts- und Umweltaktivist*innen wie in Honduras, Indien und Brasilien oder gegen basisdemokratische Autonomieprojekte wie in Kobanê oder auch im Süden Mexikos. Ein-schränkungen funktionieren aber auch hier im Norden, etwa durch Ein- oder Ausreiseverbote vor politischen Mobilisierungen, Residenz-pflicht für Geflüchtete oder auch durch den Entzug der Gemeinnützigkeit. Demokratische Räume für nachhaltige Entwicklung stehen unter Beschuss und erfordern gemeinsame Positionierung und Solidarität, weil ohne den Schutz und die Verteidigung demokratischer Rechte die große Transformation ganz sicher nicht zu machen ist. Deshalb beschäftigten sich zahlreiche Veranstaltungen im letzten Jahr mit Prozessen der Selbstorganisierung – lokal wie global.

Daneben gab es aber auch dezentrale und thematische Vernetzungstreffen mit den unterschiedlichsten Bündnispartner*innen sowie Zukunfts- und Ideenwerkstätten, um positive Zukunftsvisionen weiterzuentwickeln. Wir boten Qualifizierungsmaßnahmen für Multiplikator*innen und viele Workshops für Schüler*innen und Jugendliche. Wir arbeite-ten in längerfristigen Bündnissen, Koopera-tionsprojekten und Gremien, boten Antidiskri-minierungs- und Empowerment-Workshops, machten uns auf die hessenweite Suche nach Nachhaltigkeitsakteur*innen und unterhielten einen regen Dialog mit der Landesregierung und den politischen Fraktionen.Unser Landesnetzwerk mischt sich ein, es wächst und gewinnt gemeinsam an Stärke. Und diese können wir dann wiederum nutzen, um mit vereinten Kräften die große Transfor-mation voranzutreiben – denn die Zeit drängt.Wie immer freuen wir uns über neue Mit-streiter*innen und wünschen eine anregende Lektüre.Mit herzlichen Grüßen von Vorstand und Ge-schäftsstelle des EPN Hessen

VorwortDie Große Transformation muss (an)fassbar werden! Partizipation und Intervention – global-lokal

Andrea Jung Koordinatorin

Maria Gubisch Vorstand

Page 4: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

4

Mitglieder102 Mitgliedsorganisationen & 2 Fördermitglieder(Stand Ende 2018)

Mitgliederversammlung Foren und ArbeitsgruppenForum Globales LernenHeKo / Nicaragua-Forum(bestehend aus Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern) AG Landespolitik (berät den Vorstand)

VorstandRalf Dörschel (ISW / Weltladen Marburg)Maria Gubisch (Weltladen Hailer)Franziska Uhlen (Masifunde Bildungsförderung)Kathrin Walz (Christoffel-Blindenimssion, CBM) bis 26.05.2018

Carolin Bernhardt, Bildungsreferentin, Betreuung Jugendforum Andrea Jung, Koordination Landesnetzwerk und Promotor*innen-Programm, Capacity Building, Bildungsarbeit Nadja Losse, Fachpromotorin für Migration, Entwicklung und interkultu-relle Öffnung, Capacity Building, Bildungsarbeit, FinanzkoordinationEdith Moser, Finanzen und VerwaltungTzehaie Semere, Fachpromotor für Migration, Diaspora und PartizipationVincent da Silva, Fachpromotor für Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsarbeit

v.o.l.n.u.r.: Vincent da Silva, Edith Moser, Carolin Bernhardt, Andrea Jung, Tzehaie Semere, Nadja Losse

Ralf Dörschel, im Vorstand seit 2017. Er ist zuständig für Personal, Finanzen und das Eine Welt-Promotor*innen- ProgrammMaria Gubisch, im Vorstand aktiv seit 2014. Sie betreut die Bereiche Finanzen, Lobby- und ÖffentlichkeitsarbeitFranziska Uhlen, seit 2017 im Vorstand des EPN Hessen aktiv und zuständig für die Bereiche Bildung und Jugendforum Kathrin Walz, im Vorstand des EPN Hessen betreut sie seit 2015 die Themen Personal, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und das Eine Welt-Pro-motor*innen-Programm

Vorstand v.l.n.r.: Franziska Uhlen, Maria Gubisch, Kathrin Walz, Ralf Dörschel

• Andrea Jung

• Praktikan*innenEyerusalem MasaleMichael DieraufMona WagnerEva Fliethmann

• Nadja Losse • Vincent da Silva • Tzehaie Semere

• Carolin Bernhardt

Hesssisches Eine Welt - Promotor*innen-Programm

Geschäftsstelle in Frankfurt am Main

• Lydia Koblofsky (angesiedelt bei: Initiative Solidarische Welt e.V., Marburg)

• Maria Tech (angesiedelt bei: Solidarisch Handeln e.V., Darmstadt)

Wir über uns

Die Geschäftsstelle

Der Vorstand

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Page 5: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

kopfstand e.V. ist ein Bildungs-kollektiv aus Kaufungen, das emanzipatorische und kriti-

sche (entwicklungs-)politische Bildung in Nordhessen und angrenzenden Regionen stärkt. So werden – auch bundesweit – in einem engagierten und interdiszipli-nären Team Workshops, Seminare und Projekte für Jugendliche und Erwachsene entwickelt.>> www.kopfstand-bildung.org

Das Deutsche Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft GmbH (DITSL) ist ein Kompetenzzentrum für transdisziplinäre „Forschung

für Entwicklung und Transformation“ in sozialökolo-gischen Landnutzungssystemen weltweit, mit Sitz in Witzenhausen. Es ist spezialisiert auf die Förderung von Innovationen in der landwirtschaftlichen Produk-tion und Wertschöpfung in heterogenen und variablen Umwelten.>> www.ditsl.org/de

Abá e.V. – Arbeitskreis für Menschenrechte in Brasilien aus Frankfurt/M. setzt sich für den Kulturaustausch und In-klusion in Deutschland sowie

die Förderung der Menschenrechte in Brasilien ein. Mit seinen Projekten will der Verein einen Beitrag zur Bil-dungsarbeit, Völkerverständigung und für das Mitein-ander in Deutschland und Europa leisten sowie soziale Projekte in Brasilien durchführen und unterstützen.>> www.aba-ev.org

Nepra e.V. aus Kronberg setzt sich seit 1987 für Leprabetrof-fene und anderweitig margi-nalisierte Menschen in Nepal ein. Ziel ist die soziale Integra-

tion der Betroffenen und der Abbau von Stigmata. Um dies zu erreichen, wird vor allem auf schulische und berufliche (Aus-)Bildung und Einkommensförderung gesetzt, z.B. in einer Fairtrade-Behinderten-Werkstätte.>> www.nepra.de

Verabschieden mussten wir uns leider vom Nord-Süd-Forum Bensheim (Mitglied seit 2004) und Hilfe für Malawi e.V. (Mitglied seit 2007). Beide Strukturen haben sich aus internen und externen Gründen auf-gelöst. Zudem ausgetreten ist der Partnerschaft Ost-preußen-Bergstraße e.V. (Mitglied seit 2004), dessen Vereinsstrukturen und -ziele sich verändert haben. Wir wünschen dieser Organisation weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

5EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Hilfe für Afrika e.V. aus Frank-furt/M. unterstützt hauptsächlich Bildungsprojekte, u.a. Schul-projekte und Kindertages-stätten, Straßenkinderprojekte und Projekte zur Förderung

zivilgesellschaftlichen Engagements in Konfliktgebieten. Darüber hinaus werden Projekte zur Einkommenserzie-lung gefördert.>> www.hilfefuerafrika.de

Gemeindevorstand Roden-bach: Die Gemeindevertretung möchte den fairen Handel auch auf kommunaler Ebene stärken und die Zivilgesellschaft dafür

sensibilisieren. Es wird angestrebt, sich für den Titel „Fair Trade Town“ zu bewerben. Es bestehen langjährige Ko-operationen mit dem Weltladen vor Ort.>> www.rodenbach.de/Rathaus/Gemeindegremien/Gemeindevorstand>> www.kurzlink.de/rodenbach

Das Care Revolution Netzwerk Rhein-Main betreibt als Teil des Netzwerks Care Revolution (Zusammenschluss von über 80 Gruppen und Personen, die in verschiedenen Feldern sozialer

Reproduktion aktiv sind) Aufklärung und Öffentlichkeits-arbeit über die Zentralität von Sorgearbeit und die Aus-beutung von Sorgearbeitenden, auch in der Nord-Süd- bzw. West-Ost-Zusammenarbeit.>> https://care-revolution.org/regionale-vernetzungen/frankfurt

Der Kulturprojekt 21 e.V. ist Träger des Veranstaltungsortes Brotfabrik in Frankfurt/M. und bereichert als soziokulturelles Zentrum das gesellschaftliche

Leben in der Region, weckt durch ein internationales Programm Neugier für verschiedene Kulturen und initiiert Diskussionen über kulturelle und politische Hintergründe. Im Zentrum steht dabei das möglichst nachhaltige Leben in der globalisierten Welt von heute.>> www.brotfabrik.de/ueber-uns

Mitgliederentwicklung 2018

Page 6: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

Beratung und ServiceAuch in diesem Jahr gingen wieder zahlreiche Beratungsanfragen in unserer Geschäftsstelle ein. Gemeinsam mit der Unterstützung der Eine Welt-Promotor*innen und auch immer wieder in Rücksprache mit Mitgliedsgruppen waren wir dazu in der Lage, nahezu alle An-fragen von Zivilgesellschaft, Verbänden und Politik zu beantworten. Durch Aktualisierungen der Webseite bemühten wir uns auch diese wichtigen Informationsquellen und Vorlagen auf dem Stand zu halten. Außerdem wurde die interne Netzwerkkommunikation zwischen Mit-gliedern, Vorstand und Geschäftsstelle durch regelmäßige Mitgliedergrüße und Zuarbeiten ermöglicht.

QualifizierenNeben individuellen telefonischen oder auch persönlichen Beratungen bieten wir im Rah-men der Programmarbeit auch immer wieder gezielt Qualifizierungsangebote wie Work-shops oder Fortbildungen. Im vergangenen Jahr organisierten wir unter anderem den Fachtag „Junge Erwachsene mit Wirkung? Globales Lernen und Jugendpartizipation im Zeichen der SDGs II“, der in Kooperation mit EPN Hessen-Mitglied Karl Kübel Stiftung sowie dem Islamischen Informations- und Serviceleis-tungen e.V. (IIS) und dem Frankfurter Jugend-ring vorbereitet und durchgeführt wurde. Den Input zur gemeinsamen Diskussion darüber, wer Jugend ist und was Partizipation in der eigenen Praxis bedeuten kann, lieferte Dr. Thomas Schroedter, Soziologe mit Schwer-punkt Jugendbildung und Jugendpolitik an der Universität Paderborn. Er differenzierte nach Milieuhintergründen, unterstrich jedoch, dass die Themen Ökologie, Armut und Frie-den übergreifend wieder an Relevanz gewin-nen, auch wenn es häufig noch an Formen der gemeinsamen politischen Aneignung fehle.

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 20186

Mit vereinten Kräften: Beraten – Qualifizieren – Informieren – Vernetzen – Interessen vertreten

In der Geschäftsstelle unseres Eine Welt-Landesnetzwerks zielen viele der Aufgaben auf die Unterstützung und Befähigung der Aktiven, die Sichtbarmachung des vorhandenen und das Aufsuchen des uns noch unbekannten entwicklungspolitisch relevanten Engagements in Hes-sen sowie das Setzen gezielter Vernetzungsangebote. Im Sinne der Weiterentwicklung einer modernen Eine Welt-Arbeit gehen wir dabei auch zunehmend auf Akteur*innen aus angrenzen-den Bereichen wie Umweltbewegungen, ‚Recht auf Stadt‘-Gruppen, antirassistische Initiativen und Nachhaltigkeitsakteur*innen zu – um Kräfte zu bündeln und voneinander zu lernen.

Fachtag „Junge Erwachsene mit Wirkung? Globales Lernen & Jugendpartizipation im Zeichen der SDGs II“am 17.05.2018

Page 7: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

7EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

InformierenZukunftswerkstatt II zur Großen Transforma-tion. „Die Welt im Wandel: Transformation verstehen, Austausch stärken, Bildung ge-stalten“: Zum zweiten Mal kamen Bildungs-aktive aus sehr unterschiedlichen schulischen wie außerschulischen Kontexten zu Austausch und Diskussion zusammen, um den Anspruch nach Transformativer Bildung weiter zu ent-wickeln. Nach Impulsen zu „Visionen einer transformierten Gesellschaft“ durch Elfriede Hart (Care Revolution Rhein-Main) und Dirk Posse (Postwachstumsökonom) fanden an Flying Tablets, einer Fishbowl und natürlich in den Pausen angeregte Diskussionen über deren Bedeutung für die eigene Bildungs-arbeit und gemeinsame Forderungen für eine transformativere Bildung statt. Mit der erneut von gut 50 Teilnehmenden besuchten Zukunftswerkstatt zur Großen Transforma-tion konnte die sich in Hessen immer stärker aufeinander beziehende kritische politische Bildungsarbeit im Sinne global nachhaltiger Entwicklung weiter gestärkt werden, was auch deren gemeinsame Artikulation gegenüber der Bildungspolitik fördert. Auch der Kreis der EPN Hessen-Bündnispartner*innen für die Zu-kunftswerkstatt hat sich weiter vergrößert und umfasste neben den EPN Hessen-Mitgliedern Christoffel-Blindenmission, ebasa und Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW auch Attac, Bildung trifft Entwicklung, BUNDJugend, ge-waltfrei handeln, RENN.west, Umweltlernen in Frankfurt, Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft, der Fachbereich Gesell-schaftswissenschaften der Universität Kassel sowie Viele Kleine Leute.

Vernetzen und Interessen vertretenAuch dieses Jahr fand wieder in Zusammen-arbeit mit den Eine Welt-Promotor*innen ein Regionales Eine Welt Vernetzungstreffen in Kassel statt. Es diente dazu, die Angebote des Netzwerks Bekannten wie neuen Interessen-tieren vorzustellen, Kontakte und Austausch untereinander zu stärken und mehr von den spezifischen Handlungsbedingungen in Nord-hessen zu erfahren.Weitere wichtige Vernetzungsprozesse stan-den im Zeichen der SDG, so der erste de-zentrale SDG Dialog in Marburg „Regionale Handlungsspielräume für globale Gerechtig-keit“ am 20. Oktober. Er wurde gemeinsam mit dem Projekt ‚Engagierte Stadt‘ der Frei-willigenagentur Marburg-Biedenkopf und dem Marburger Weltladen vorbereitet. Nach einem informativen Vortrag von Jens Martens vom Global Policy Forum Bonn und einer an-schließenden regen Diskussion vertieften die Teilnehmer*innen die aufgeworfenen The-menaspekte an Arbeitstischen zu sozialen und ökonomischen, zu ökologischen sowie zu glo-balen Dimensionen der SDG. Die dort begon-nenen Diskussionen wurden im Nachgang im Rahmen der Regionalkonferenz NACHHALTIG HANDELN sowie in den Entwicklungsprozess des Nachhaltigkeitskonzeptes des Landkreises eingebracht.

Für den zweiten dezentralen SDG-Dialog in Frankfurt konnte auch eine aktive Beteiligung der Stadt erreicht werden.

Ohne Bewegung keine Veränderung. Teilnehmer*innen der Zukunftswerkstatt II am 16.11.2018.

Page 8: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 20188

Ein wichtiges Projekt – sowohl im Hinblick auf Vernetzung und den Aufbau neuer Bündnisse für die große Transformation als auch im Hin-blick auf die Sichtbarmachung und Vertretung zivilgesellschaftlichen Engagements und zivilgesellschaftlicher Interessen – war die Er-stellung der Broschüre „Global vernetzt lokal aktiv im Entwicklungsland Hessen. Initiativ/en für globale Nachhaltigkeit“: In Kooperation

mit der Außenstelle Mainz der Engagement Global gGmbH wurden über Monate hinweg Nachhaltigkeitsakteur*innen in Hessen aufge-spürt. Wir wollten darüber in Erfahrung brin-gen, welchen Stellenwert die Agenda 2030 und die SDG in der Arbeit dieser Akteur*innen einnimmt und uns einen besseren Einblick in die Vielfalt des zivilgesellschaftlichen En-gagements in diesem Bereich verschaffen. Gleichzeitig wurde auch die SDG-Politik der Landespolitik näher unter die Lupe genom-men. Beide Recherchen sind letztlich in der Broschüre zusammengeflossen: Nach einer Einführung in die Agenda 2030 und die SDG finden sich entlang der 17 SDG insgesamt 33 Porträts von ausgewählten Initiativen-Beispie-len sowie eine Auseinandersetzung zum Stand der Umsetzung der einzelnen Nachhaltigkeits-ziele auf Landesebene.

Fischbowl mit Niels Bremer (Büroleiter von OB Peter Feldmann)

und Janina Steinkühler (Umweltdezernat).

Page 9: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

9EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre fand dann unter dem Motto: „Global vernetzt – lokal aktiv! Ideen und Herausforderungen für globale Nachhaltigkeit in und aus Hessen“ kurz vor den Landtagswahlen ein Politischer Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft statt. Eingeladen zur gemein-samen Diskussion und auch zur Vorstellung ihrer Arbeit auf einem „Markt der Initiativen“ waren zivilgesellschaftliche Organisationen, Einzelakteur*innen sowie Vertreter*innen und Interessierte aus Verbänden und Politik. Die Veranstaltung, die in Kooperation mit der Außenstelle Mainz der Engagement Global gGmbH und der Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom realisiert wurde, begann mit einem Input von Prof. Dr. Uta Ruppert von der Goethe-Universität Frankfurt zur Frage, wie Hessen die Umsetzung der global nach-haltigen Entwicklungsziele vorantreiben kann. Auf den Vortrag folgte eine moderierte Gesprächsrunde mit Vertreter*innen aller im Landtag vertretenen Fraktionen, welche schließlich zu einer für alle Teilnehmenden offene Fishbowl geöffnet wurde.

Keine Ausbeutung mit Steuergeldern! – Das Bündnis für eine faire Vergabe in Hessen forderte eine zeitgemäße Novellierung des Hessischen Tariftreue- und Vergabegesetzes: Bei einer Pressekonferenz am 24. September im hessischen Landtag vertrat Maria Tech,

Fachpromotorin für Fairen Handel und nach-haltige Beschaffung, die Forderungen des Bündnisses gegenüber dem Land nach einer deutlichen Ablehnung und Kontrolle von Arbeitsrechtsverletzungen und Umweltzerstö-rung im Rahmen der öffentlichen Beschaffung des Landes.Keine Ratifizierung von CETA im Bundesrat! – Gemeinsam mit dem hessischen Landesver-band des BUND und NaturFreunde Hessen forderte EPN Hessen anlässlich des Hessi-schen Tags der Nachhaltigkeit am 6. Septem-ber alle im Landtag vertretenen Parteien dazu auf, sich statt für CETA – dem umfassenden Handels- und Investitionsschutzabkommen zwischen der EU und Kanada – verstärkt für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen und brachte sich aus gleichem Anlass auch in ein bundesweites Bündnis für ge-rechten Welthandel ein.

v.l.n.r.: Helmut Törner Roos moderiert als Ver-treter der EPN Hessen-AG Landespolitik das Podium mit Violetta Bock (DIE LINKE), Dr. Thorsten Lieb (FDP), Stephan Grüger (SPD), Kaya Kinkel (Bünd-nis 90/DIE GRÜNEN) und Dr. Ralf-Norbert Bartelt (CDU).

Page 10: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 201810

Partnerschaften & transnationale Solidarität: Notwendige Interventionen im In- & Ausland

Den Auftakt dazu machte gleich zu Beginn des Jahres Jean Ziegler (UN-Menschrechtsrat) mit einem politischen Gespräch zum Thema „Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen“. Eingeladen hatte das neu ge-gründete Frankfurter Forum Globale Entwick-lung – Globale Gerechtigkeit, eine Koopera-tion zwischen dem Schwerpunkt Süd-Süd- und Geschlechterforschung der Goethe-Universi-

tät Frankfurt, medico international und EPN Hessen. Weit über 500 Teilneh-mer*innen waren angereist, um der kritischen und durch die langjährige Arbeit in diversen Gremien und Tätigkeiten für die Vereinten Natio-

nen erfahrungsgesättigten Abrechnung mit kapitalistischer Ausbeutung und politischem Machtmissbrauch zu lauschen. Gleichwohl ermunterte Ziegler dazu, sich weiterhin mitten ins Handgemenge zu werfen und sich u.a. für die radikale Reform der UN – zentraler Bezugs-rahmen für zivilgesellschaftliche Menschen-rechts- und Entwicklungspolitik – einzusetzen, damit diese auch gegenüber dem Sicherheits-rat ihrer Aufgabe „Wohlstand und Gleichheit für alle, die Wahrung der Menschenrechte und kollektive Sicherheit (Abwesenheit von Krieg)“ besser gerecht werden könne. (Die Veranstaltung kann hier nachverfolgt werden: www.youtube.com/watch?reload=9&v=laI1t-JHCAxY)

Zwei Tage später stand angesichts des verant-wortungslosen Sterbenlassens von Flüchten-den entlang der Festung Europa im Rahmen eines Informations- und Diskussionsabends der „Zustand Mittelmeer“ im Zentrum. Jedes Jahr setzen sich Tausende von Freiwilligenaus ganz Europa an den europäischen Außen-grenzen ganz konkret und solidarisch für die Wahrung und Verteidigung elementarer Menschenrechte ein. Bei dieser gut besuch-ten Kooperationsveranstaltung zwischen dem Offenen Haus der Kulturen, Solidarity City Frankfurt, Netzwerk konkrete Solidarität – Tea-chers on the Road und EPN Hessen berichte-ten Aktivist*innen von No border kitchen, Cars of hope und Sea Watch von ihrer wichtigen Arbeit in überfüllten Flüchtlingslagern sowie entlang der Fluchtrouten zu Land und zu Wasser.

Im vergangenen Jahr drehten sich einige unserer Aktivitäten um die Frage, wie das Projekt globaler Gerechtigkeit trotz wachsender Ungleichheiten, massiver Abwehr von Migrant*innen und Menschen mit Fluchterfahrung sowie verschärfter ökologischer und ökonomischer Krisen wieder in die Offensive kommen kann.

Page 11: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

11EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Neben der konkreten Intervention in öffentli-chen Räumen ging es mit dem Dialog.Raum „Flucht, Ankommen & Partizipation“ am 11. Februar um die internen Widersprüche und Herausforderungen, die sich (nicht nur aber auch) der entwicklungspolitischen Szene stellen, wenn sie geflüchtete Menschen als Akteur*innen in ihre bisherigen oder neu ins Leben gerufenen Aktivitäten „gleichberech-tigt“ einbinden bzw. gemeinsam und „auf Augenhöhe“ (Bildungs-, Kultur- oder politi-sche)Projekte realisieren möchte. Der Work-shop-Tag mit Inputs von Rex Osa von Refugees 4 Refugees – Flüchtlinge für Flüchtlinge sowie Hassan Numan und Ibrahim Algrewi von Executive Committee of Sudanese Refugees in Ickerweg, ECSRO / Solidarity City Osna-brück bot Raum zur (selbst)kritischen Hinter-fragung der praktischen Zusammenarbeit: Wer spricht wann, wie und wie viel? Wer setzt Themen und Agenda? Wer schlägt welches (soziale, symbolische, politische) Kapital aus der gemeinsamen Arbeit? Inwieweit sind den Beteiligten diesbezügliche Unterschiede über-haupt bewusst?

Um grenzüberschreitende Solidarität drehten sich auch mehrere Veranstaltungen zu „Part-nerschaften in Zeiten der SDG“. Sie setzten sich aus verschiedenen Blickpunkten mit den politischen Situationen in Honduras, Mexico oder Kobanê auseinander. So z.B. das Poli-tische Gespräch und Konzert „Acordamos vivir cantando“ mit Menschenrechtsaktivistin und Sängerin Karla Lara aus Honduras. Mit ihren Texten gegen Korruption, Gewalt gegen Frauen, indigene Organisierungen, Land und den neoliberalen Ausverkauf des Landes gilt sie weit über ihr Heimatland hinaus als Stimme des Widerstandes. Die Kooperationsver-anstaltung mit den EPN Hessen-Mitgliedern Yanacona – kolumbianischer Kulturverein e.V. und peace brigades international Regional-gruppe Rhein-Main sowie der Katholischen Hochschulgemeinde und Ya Basta Rhein-Main drehte sich um die aktuelle Menschenrechts-lage in Honduras, Handlungsspielräume von sozialen Bewegungen, transnationale Solidari-tät durch z.B. zivile Konfliktbearbeitung sowie um internationale Begleitung von Menschen-rechtsaktivistinnen vor Ort.

Maria Gubisch (Vorstand) und Tzehaie Semere (Fach-promotor Migration, Diaspora und Partizipation) bei der Großdemonstration am 19.09.2018.

Ein weiteres Highlight war die Unterstützung der Seebrücke-Demonstration „Sei kein Horst“ am 17. September in Frankfurt. EPN Hessen unterstützte den Aufruf und war mit mehreren Mitgliedern wie auch Vorstand und Geschäfts-stelle auf der Demonstration vertreten. Mehr als 7.000 Menschen hatten am Vorabend eines geplanten Besuchs von Bundesinnenmi-nister Horst Seehofer gefordert, dass sich auch Frankfurt am Main zur sicheren Hafenstadt und damit bereit erklärt, auf dem Mittelmeer geret-tete Flüchtlinge aufzunehmen. Mehrere Kom-munen in Europa machen Druck auf nationale Regierungen und die EU, das Sterbenlassen im Mittelmeer ebenso wie die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung endlich zu beenden.

Page 12: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 201812

Die Foren im EPN Hessen

Forum Globales LernenIm Mittelpunkt der Forentreffen seit Mai 2018 standen Austausch und Kooperation mit den hessischen Fachpromotor*innen, dem Vor-stand und der AG Landespolitik. Forderun-gen aus dem Forum flossen so ebenso in die „entwicklungspolitischen Forderungen an eine zukünftige hessische Landesregierung“ des EPN Hessen ein wie in die Einschätzungen der Wahlprogramme der verschiedenen Parteien im Vorfeld der Landtagswahlen. Dauerbrenner ist dabei die Forderung zur Verankerung und Stärkung des Globalen Lernens in der Schule sowie der Lehramtsaus- und -weiterbildung in Hessen, so u.a. durch entsprechende Stellen im Hessischen Kultusministerium.Der enge Austausch und die Einbindung sowohl der Bildungsstelle im EPN Hessen als auch der Fachpromotorin für Globales Lernen ermöglichen die punktuelle gegenseitige Un-terstützung sowie die Realisierung konkreter Vorhaben. So konnten sich Mitglieder des Fo-

rums an der Vorbereitung und Durchführung der Zukunftswerkstatt II zur Großen Transfor-mation und der SDG-Ideenwerkstatt beteili-gen und stellvertretend für das EPN Hessen an unterschiedlichen Fachkonferenzen- und -tagungen u.a. zu Jugendpartizipation oder auch am WeltWeitWissen-Kongress teilneh-men. Nach zwei Jahren der eher theoretischen Befassung mit transformativer Bildung planen wir aktuell, die Fortbildungsreihe „Globales Lernen unter der Lupe“ wieder aufzunehmen, um auch die praktisch/methodische Um-setzung u.a. mit einem Fachtag „Informelles Lernen mit den SDGs“ zu bearbeiten.Koordiniert wird das Forum von Sabine Striet-her (Zentrum Oekumene) in enger Absprache und Kooperation mit der Fachpromotorin für Globales Lernen, Anna Dobelmann (Initiative Solidarische Welt e.V.).Neue Interessierte können sich melden bei: [email protected]

Innerhalb des EPN Hessen-Netzwerks bilden die Foren eine dauerhafte Struktur für kollegiale Beratung, Absprachen und Abstimmungsprozesse sowie ein Raum, in dem auch gemeinsame Planungen und Aktivitäten stattfinden. Die Foren sind offen sowohl für EPN Hessen-Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder. Sie tragen zur Meinungsbildung und Öffentlichkeitsarbeit des EPN Hessen bei und werden im Rahmen der Interessenvertretung zu Rate eingebunden. Sie arbeiten weitgehend eigenständig, kooperieren projektbezogen mit der EPN Hessen-Geschäftsstelle und werden bei Bedarf durch diese unterstützt. Neben dem Nicaragua Forum und dem Forum Globales Lernen, die beide bereits auf eine längere Geschichte zurückblicken können, befinden sich aktuell zwei neue Foren im Aufbau: Eines zur Förderung von Jugendpartizipation und eines zur Stärkung migrantisch-diasporischer Selbstorganisierung.

Page 13: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

13EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Nicaragua-Forum / HeKo(Koordinationsgruppe hessischer Nicaragua-Initiativen und kommunaler Partnerschaften)Bei den reihum bei verschiedenen Mitglieds-gruppen stattfindenden Treffen tauschen wir unsere Erfahrungen – gute und schlechte – aus, diskutieren die Politik der nicaraguani-schen Regierung, der Bundesregierung, der EU und der Landesregierung, beteiligen uns an politischen Kampagnen und engagieren uns dadurch politisch – nicht nur im fernen Nicaragua, sondern auch hier. Wir arbeiten seit Jahren sehr offen und vertrauensvoll zusammen und wickeln trotz überwiegend eh-renamtlicher Struktur auch große Projekte mit erheblichem Verwaltungsaufwand gut ab.Unsere Vernetzung funktioniert seit über 34 Jahren. Durch sie erhalten wir viele Informatio-nen und Anregungen. Die langjährig gepfleg-ten freundschaftlichen Beziehungen machen es leichter, Rückschläge – die es auch in unserer Arbeit gibt – besser zu verkraften, sie gemeinsam zu reflektieren und für neue, bes-sere, Aktionen und Projekte zu nutzen. Auch angesichts der aktuellen politischen Krise ist unsere Vernetzungsarbeit sowohl mit unseren Partnern in Nicaragua als auch (bundesweit) hier in Deutschland eine Kraftquelle der inter-nationalen Solidarität.

Zur aktuellen Situation: Am 18. April 2018 begann in Nicaragua eine spontane Protest-bewegung gegen die Regierung von Präsi-dent Daniel Ortega und seiner Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo. Die Regierung sprach von „Terroristen und Putschisten“ und ging gewaltsam gegen die Demonstrationen vor. Mehrere Hundert Tote und Gefängnisse voller politischer Gefangener waren das Er-gebnis.Mitte 2018 mussten wir unsere „weltwärts“- Freiwilligen aus Nicaragua zurückholen. Seit-dem sind nur noch „weltwärts“-Süd-Freiwillige aus nicaraguanischen Partnerkommunen in Hessen. Für manche in der Nicaragua- Soli-darität war es ein schwieriger Prozess, die aus der ehemaligen Befreiungsbewegung FSLN hervorgegangene Regierung als die Diktatur zu sehen, als die sie sich jetzt zeigte.Auch Aktive der HeKo waren bei der Konfe-renz „Nicaragua und die Zukunft linker Politik“ in Berlin dabei.Weitere Infos: www.heko-nic.de. Zentraler Ansprechpartner: Reinhold Dallendörfer [email protected]

Auch Aktive der HeKo waren bei der Konferenz „Nicaragua und die Zukunft linker Politik“ in Berlin dabei.

Page 14: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 201814

Die aktuellen und zukünftigen globalen Problemlagen betreffen junge Menschen auf besondere Weise. Trotzdem finden sie sich häufig nur als Adressat*innen, nicht aber als aktiv Gestaltende in politischen Prozessen wider. Dabei lassen sowohl die Fridays for Future Bewegung als auch die Jugendstudien der letzten Jahre eine deutliche Aufbruchs-stimmung erkennen. Der Wunsch nach mehr Teilhabe äußert sich in veränderten Enga-gementformen: flexibler, kurzfristiger und medienbezogener.

Viele der lang bestehenden Gruppen und Vereine des Netzwerks haben häufig wenig Überschneidungen mit jüngeren Aktiven. Die Stärkung partizipativer Jugendbeteiligung wie auch die Heranführung jüngerer Menschen an bestehende Vereine ist daher wichtig, um dem kontinuierlichen Älterwerden der Eine Welt-Arbeit entgegen zu wirken. Betreut wird das entstehende Jugendforum JES! durch Franziska Uhlen (Masifunde / Vorstand EPN Hessen), Carolin Bernhardt (EPN Hessen) so-wie Carolin Runte (Christoffel-Blindenmission, CBM) und Marie van Vliet (Multiplikatorin des EPN Hessen). Für junge Menschen ist es eher attraktiv und sinnstiftend sich zu engagieren, wenn konkre-te Veränderungspotentiale im Alltag sicht-bar sind, Qualifikationen erworben werden können, Kontaktaufnahme unbürokratisch und über Social Media möglich sind und das eige-ne Handeln auch nach außen z.B. durch öffent-liche Aktionen und im Netz sichtbar wird.

Um mit Herausforderungen wie der hohen Fluktuationen u.a. aufgrund des hohen Drucks auf junge Erwachsene in der Schule oder der Ausbildung umgehen zu können, arbeiten wir in einer zeitlich gut überschaubaren Projet-logik, bemühen uns um möglichst einfache Sprache und nutzen stark soziale Medien für Ansprache und Sichtbarkeit. Zu Beginn berieten und unterstützten wir vor allem bereits bestehende Jugendgruppen wie die NaturFreundeJugend Hochschulgruppe, die Landesschüler*innenvertretung, Masifunde oder die Jugendgruppe des Islamischen Infor-mations- und Serviceleistungen e.V. (IIS), zum Beispiel durch EPN Hessen-Angebote wie En-gagement- oder Empowerment-Workshops.

Zusätzlich wollten wir aber auch neues Enga-gement anregen. Deshalb bauten wir nach und nach eine eigenständige kleine EPN Hessen-Jugendgruppe auf, die über direkte Ansprache und Vorstellung von JES! an Hoch-schulen, Unis, Berufsschulen, bei Jugendkon-gressen und in Jugendclubs, vor allem aber über die Präsenz in sozialen Netzwerken, über Instagram, Facebook und WhatsApp sowie über Engagementportale neue Mitstreiter*in-nen fand. Aktuell arbeitet die JES!-Gruppe zum Thema „soziale Klimagerechtigkeit“. Geplant ist ein kurzer Filmclip, in dem Klima-aktivist*innen und Gewerkschaftler*innen dazu befragt werden, wie ein sozialverträgli-cher Umgang mit dem Klimawandel aussehen kann. Erfreulich sind dabei auch die engen Kooperationen mit EPN Hessen-Mitgliedern wie dem Klima-Bündnis, Tropica Verde, Netz Bangladesch oder Masifunde sowie mit anderen Gruppen außerhalb des Netzwerks. Aus diesen Kontakten und Zusammenarbei-ten entsteht allmählich ein lebendiges und partizipatives Netzwerk aus Mitgliedern und JES!-Aktiven.

Jugendforum des Entwicklungspolitischen Netzwerks Hessen: JES!

Kampagnenworkshop Mai 2018

Wichtig auch: Spaß am Engagement!

Page 15: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

15EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

global & regional vernetzt – lokal aktivAls Geschäftsstelle des hessischen Eine Welt-Landesnetzwerks bemühen wir uns, die Themen und Arbeitsschwerpunk-te in unserem Netzwerk durch längerfristige Vernetzung in Hessen aber auch auf der Bundesebene auszuweiten bzw. weiterzuentwickeln. Neben den zahlreichen projektbezogenen Kooperationen ist diese Einbindung in beständige Netz-werke, Bündnisse und Dachverbände entscheidend für den Erfolg und die Weiterentwicklung unserer eigenen Arbeit. Durch eine enge Zusammenarbeit, die wir im Sinne der global nachhaltigen Entwicklungsziele auch immer gezielter in Richtung von z.B. Jugend-, Umwelt- und Sozialverbänden ausbauen, stehen diese Vernetzungskontakte auch den Mit-gliedsgruppen zur Verfügung – so wie wir umgekehrt in der Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern von deren Kontak-ten und Einbettung vor Ort profitieren.

EPN Hessen ist eines von 16 Landesnetzwerken. Die Zu-sammenarbeit mit den weiteren Eine Welt- Landesnetzwerken im Rahmen der Arbeitsgemein-schaft der Eine Welt-Landes-

netzwerke in Deutschland (agl) ist entscheidend für die gemeinsame Entwicklung und Implementierung von Programmen und Angebotsprofilen zur Förderung der zivilgesellschaftlichen Eine Welt-Arbeit sowie für die Posi-tionsentwicklung, Interessenvertretung und Lobbyarbeit auf Bundes- wie auch auf Landesebene.

Seit 2016 beteiligt sich das EPN Hessen an den Diskussionen um die Einrichtung der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstra-tegien (RENN) des Bundes. Seit 2017 ist das EPN Hessen formal

Partner im Subnetz Hessen von RENN.west, wirkt mit an der regionalen Bekanntmachung der Nachhaltigkeitsdis-kussion und der Gestaltung konkreter Aktivitäten vor Ort und trägt dafür Sorge, dass globale Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit Berücksichtigung finden.

Die Initiative Rhein.Main.Fair will Städte und Kommunen dazu motivieren, sich stärker für fai-ren Handel sowie faires Handeln zu engagieren und sich gemein-

sam im Rahmen einer fairen Metropolregion zertifizieren zu lassen. Rhein.Main.Fair mit Leben zu füllen, ist dann die gemeinsame Aufgabe der Kommunen sowie vieler zivilgesellschaftlicher Kräfte in der Region. EPN Hessen bringt sich mit der bestehenden Netzwerkarbeit im Rah-men der Steuerungsgruppe in das Projekt ein.

Transnationale Unternehmen, ihre Töchterunternehmen und Zulieferer sollen in ihrem täg-lichen und weltweiten Handeln die Menschenrechte sowie international vereinbarte soziale

und ökologische Normen einhalten. Dieses Ziel verfolgt das CorA-Netzwerk, in dem das EPN Hessen seit 2010 Mitglied ist. CorA bietet (insbesondere für die Arbeit in den Themenfeldern Unternehmensverantwortung, Wirtschaft und Menschenrechte sowie nachhaltige Be-schaffung) einen wertvollen Diskussions- und Aktions-zusammenhang, in den sich das EPN Hessen durch die Beteiligung an Kampagnen und durch Öffentlichkeits-arbeit einbringt.

In Hessen haben sich die Welt-läden in einem eigenen regiona-len Dachverband Weltläden in Hessen e.V. zusammengeschlos-sen. EPN Hessen arbeitet eng mit Weltläden in Hessen zusam-

men, etwa in der Erstellung und Weiterentwicklung der Ausstellung Hessen fairändert!, in zahlreichen einzelnen Kooperationen und im Rahmen der AG Landespolitik.

Das Bündnis für soziale Gerech-tigkeit in Hessen setzt sich für eine inklusive Sozialpolitik ein und ist ein hessenweiter Zusam-menschluss von 30 Initiativen und Arbeitsgemeinschaften

aus dem Sozialbereich sowie Kirchen, Gewerkschaften und der Freien Wohlfahrtspflege. Bereits seit 2009 ist das EPN Hessen im Bündnis aktiv, beispielsweise durch Beteiligung an den Hessischen Sozialforen oder durch gemeinsame Stellungnahmen.

Eine Welt Arbeit vor Ort bedeutet auch Anti-Diskriminierung und Empowerment für migrantische Aktive und Kooperationspart-ner*innen. Deshalb ist das EPN Hessen 2012 dem Netzwerk

gegen Diskriminierung beigetreten. Interessierte Mit-glieder können sich zu Anlaufstellen für Erstberatung qualifizieren lassen oder als Multiplikator*innen fungie-ren.

Im Bündnis für eine faire Vergabe in Hessen engagieren sich entwicklungs- und umweltpolitische Nichtregie-rungsorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften. Es wurde 2013 gegründet und betreibt Advocacy- und Öffentlichkeitsarbeit, um Politik und Verwaltung an die Verantwortung der öffentlichen Hand zu erinnern: Auf-träge der öffentlichen Hand sollen in Hessen unter Be-rücksichtigung ökologischer, sozialer und fairer Kriterien vergeben werden. EPN Hessen ist seit Gründung aktiver Teil des Bündnisses.

Page 16: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 201816

Das hessische Promotor*innen-Programm möchte insgesamt Wissen und Kompetenz für eine weltweit nachhaltige Entwicklung in unserer Gesellschaft vermitteln, Handlungsbereitschaft und Engagement in diesem Bereich wecken und unterstützen, sowie Netzwerke und Kooperationen initiieren und stärken. Im vergangenen Jahr wurde das Programm bundesweit evaluiert und konzeptionell für die dritte Phase (2019-2021) weiterentwickelt. In Hessen wurden außerdem Abstimmungen über die inhaltlichen und regionalen Schwerpunkte geführt. Eine zunächst für 2018 geplante Stelle für eineN Regionalpromotor*in Nordhessen musste aufgrund nicht bewil-ligter Mittel mitten im Ausschreibungsverfahren abgebrochen werden, soll nun jedoch in 2019 noch besetzt werden.

Das hessische Eine Welt-Promotor*innen-Programm

Fachpromotorin für Fairen Handel und nachhaltige EntwicklungMaria Tech, Weltladen Darmstadt

Was können wir tun für menschen-würdige Arbeit und zukunftsfähige Produktionsmuster weltweit? Die

Fachpromotorin zeigt Hand-lungsmöglichkeiten auf: Zum Beispiel mit der Wandelkarte – einem nachhaltigen Stadtplan für Darmstadt, der Impulse zum Konsumverhalten und einer nachhaltigen Lebenswei-se gibt. Eine Reihe von öffentlichen Veranstal-tungen – Vorträge, Filmabende oder

die bio-regio-faire Sommermesse – zeigten globale Zusammenhänge auf und machten deutlich: Wir brauchen Veränderung und Aktion! Über die Aktionswoche „Fashion Revolution Week Darmstadt“ brachte die Pro-motorin das Thema „faire Mode“ im Bündnis mit mehreren lokalen Organisationen in die Öffentlichkeit.Nachhaltige Beschaffung war ein weiteres zentrales Themenfeld. Die Fachpromotorin beriet Kommunen, wie sie sozial verantwor-tungsvoll einkaufen können. Darüber hinaus unterstützte sie mit dem Vernetzungstreffen der hessischen Fairtrade-Towns in Bad Nau-heim Kommunen und Kreise auf ihrem Weg, nachhaltig zu handeln.Auf Landesebene setzte sie sich für eine Stärkung von Nachhaltigkeit im hessischen Vergabegesetz ein, u.a. im Bündnis für eine faire Vergabe in Hessen und im Rahmen einer Anhörung im hessischen Landtag.

Fachpromotor Öffenlichkeitsarbeit und PartizipationVincent da Silva, EPN Hessen-GeschäftsstelleEin wesentlicher Teil der Arbeit des Fachpro-motors Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation besteht darin, das vielfältige Eine Welt-Enga-gement in Hessen öffentlich stärker sichtbar

zu machen sowie gesellschaftliche und politische Teilhabe und Parti-zipation zu stärken und zu erwei-tern. Ein gelungener Beitrag zur besseren Sichtbarkeit der beein-druckenden Vielfalt des hessischen Engagements im Bereich globa-ler Nachhaltigkeit, konnte zum Beispiel mit der Printpublikation „Global vernetzt lokal aktiv im Ent-wicklungsland Hessen. Initiativ/en

für globale Nachhaltigkeit“ geleistet werden, an deren Herausgabe der Fachpromotor als einer von vier Redakteur*innen mitgewirkt hat. In der Broschüre sind auch einige Mitglieder des Netzwerks vertreten. Zur Arbeit des Promotors gehört aber auch, entwicklungspolitische Akteur*innen zu emp-owern, zu unterstützen und sie weiter dafür zu qualifizieren, sich und ihren Themen sowie ih-rer Arbeit selber mehr Sichtbarkeit und Gehör zu verschaffen und so Teilhabe zu stärken. Wie so etwas in Form eines gemeinschaftlichen Projekts des Netzwerks realisiert werden kann, macht die entwicklungspolitische Film- und Diskussionsreihe FERN:WELT:NAH deutlich, die über die Promotorenstelle im dritten Jahr koordiniert wurde.Die Förderung und Stärkung von Partizipation und Teilhabe stand im März theoretisch wie praktisch auch auf der bundesweiten Tagung „Wir müssen reden!“ in Zentrum, die der Fach-promotor als Teil des agl-Fachforums Zivilge-sellschaft und Partizipation mitkonzipiert und mitorganisiert hat.

Foto links: 3. Vernetzungstreffen

der hessischen Fairtrade-Kommunen und -Kreise

in Bad Nauheim

Foto rechts: Entwicklungspolitischer

Film- und Diskussions-abend „Das Kongo

Tribunal“ im Rahmen der FERN:WELT:NAH-Reihe.

Mit Gastreferent Boniface Mabanza (KASA)

Page 17: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

17EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Fachpromotorin für Migration, Diaspora und interkulturelle Öffnung (bis Juni)Nadja Losse, EPN Hessen-Geschäftsstelle

Fachpromotor für Migration, Diaspora und PartizipationTzehaie Semere, EPN Hessen-Geschäftsstelle

Die nachhaltigen Entwicklungsziele gemein-sam umzusetzen, beinhaltet auch die Beteili-gung aller entwicklungspolitischer Akteur*in-

nen. Für die Fachpromotorin für Migration, Diaspora und interkulturelle Öffnung geht es dabei um eine macht- und rassismussensible Zusammen-arbeit weißer Menschen mit People of Colour und Mig-rant*innen- und Diasporaorga-nisationen (MDO) im Globalen Süden und hier vor Ort. Auf

struktureller Ebene bedeutet dies, sich mit in-terkultureller Öffnung als Prozess zu befassen. Diese inhaltlichen Ansprüche übersetzten sich im Arbeitsalltag u.a. in Beratungen für migran-tisch-diasporische und weiße Akteur*innen, in Kooperationsveranstaltungen wie Vorträge und Diskussionen sowie Konferenzen wie „Af-rika neu denken VI: Wissen und Innovationen für gesellschaftliche Transformationsprozesse“. Der Fachpromotor für Migration, Diaspora und Partizipation fokussiert parallel auf die Stärkung migrantisch-diasporischer Struktu-ren. Im Vordergrund steht hier die stärkere

Fachpromotorin Globales Lernen und NachhaltigkeitLydia Koblofky, Initiative Solidarische Welt (ISW) / Weltladen Marburg

Das Ziel der Fachpromotorin für Globales Lernen und Nachhaltigkeit besteht darin, zivilgesellschaftliche Strukturen im Globalen

Lernen zu stärken. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt da-bei auf der Stärkung des Globalen Lernens in der beruflichen Bildung sowie der Erwachsenenbildung. In diesem Rahmen berät sie hes-senweit zu inhaltlichen als auch pädagogischen Fragen des Globa-len Lernens. Sie unterstützt die Umsetzung des Globalen Lernens

in (Berufs-)Schulen und Volkshochschulen u.a. durch bedarfsorientierte Informations- und Qualifizierungsangebote für Multiplikator*in-nen in Hessen, insbesondere für Schulen und entwicklungspolitische Organisationen. Die Fachpromotorin möchte den fachlichen Aus-tausch und die Zusammenarbeit zwischen den

Einbindung dieser Zielgruppen in die (kriti-sche) entwicklungspolitische Szene. Neben der individuellen Beratung geht es darum, ihre Partizipationsmöglichkeiten auszuweiten, d.h. öffentlich besser sichtbar zu sein, eigene Themen setzen und spezifische Expertise ein-bringen sowie nicht zuletzt auch mehr haupt-amtliche Stellen besetzen zu können.Beide Stellen funktionieren in enger Zusam-menarbeit und Abstimmung als Tandem. Ein Herzensprojekt ist in diesem Zusammenhang die Gründung einer Arbeitsgruppe aus MDO, die im Netzwerk, aber auch darüber hinaus, organisiert sind. Einen thematischen Schwerpunkt bildete das Thema „Flucht und Migration“: In Kooperation mit Migrant*innen- und Diasporaorganisatio-nen sowie Referent*innen mit Migrationser-fahrung wurden u.a. die Veranstaltungsreihe „Das Streben nach Glück – Fluchtursachen und Aktivismus in der Arbeit mit Geflüchteten“ oder die mehrteilige Vortrags-, Diskussions-, und Vernetzungsreihe „Fluchtursachen auf dem Kontinent Afrika und das Engagement von Migrant*innen- und Diasporaorganisatio-nen für Geflüchtete“ in Frankfurt veranstaltet.

verschiedenen Akteuren des Globalen Ler-nens verbessern. Sie beteiligt sich deshalb an Vernetzungsarbeit zu entwicklungspolitischen Themen und Globalem Lernen auf Landes- und Bundesebene. 2018 wurden mehrere Lehrkräftefortbildungen durchgeführt, z.B. beim Treffen der Europaschulen Mittelhessen, an der Universität Kassel und in der universi-tären Lehramtsausbildung an der Universität Gießen, für die sie Referent*innen vermittelte und zusammen mit mehreren hessischen Kooperationspartner*innen ein breites Work-shop-Angebot für die erste Fairtrade-Schü-ler*innenakademie in Hessen entwickelte, an der über 90 Schüler*innen teilnahmen. Mit dem Verband Arbeit & Leben Hessen und der DGB Jugend wurde für das darauffolgende Jahr ein Bildungsurlaub für Auszubildende zum Thema Arbeitsbedingungen hier und weltweit geplant.

Foto rechts: Meron Mebrahtu (ADAN

e.V.) referiert am 12.12.18 in Frankfurt im Rahmen

der Veranstaltungsreihe zu Fluchtursachen

Foto rechts: Fairtrade-Schüler*innen-

Akademie in Hessen

Page 18: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 201818

Die Finanzierung unserer Arbeit: Jahresabschluss 2018

Fördermittel gesamt(84,1%)

Umsätze gesamt (0,8%)

Erstattungen gesamt

(1,0%)

Rücklagen gesamt (11,7%)

Eigenmittel gesamt

(2,4%)

Personal gesamt(55,2%)

Rücklagen gesamt (13,8%)

Programme gesamt (25,8%)

Organisations-/ Vereinskosten gesamt (5,2%)

MittelherkunftIm Jahr 2018 stand dem EPN Hessen ein Gesamtetat von 449.488,91 Euro zur Verfügung. Damit verzeichnete der Verein im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 7.709,55 Euro. Der Großteil der Einnahmen stammt mit 84 Prozent wie in den Vorjahren aus projektbezogenen Fördermitteln verschiedener Geldgeber für Personal-, Sach- und Verwaltungskos-ten:

• für Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsmaß-nahmen aus Mitteln des BMZ, die das EPN Hessen im Rahmen des Entwicklungspolitischen Basisprogramms (EBP) der Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landes-netzwerke in Deutschland (agl) erhält,

• für entwicklungsbezogene Bildungsarbeit durch das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) der Engagement Global gGmbH aus Mitteln des BMZ sowie durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landwirtschaft (HMWEVL),

• für Informations-, Beratungs-, Qualifizierungs- und Vernetzungsmaßnahmen durch fünf hessenweit ange-siedelte Fachpromotor*innen im Rahmen der Initiative

MittelverwendungAuf der Ausgabenseite bezieht sich der höchste Posten mit 55 Prozent der Gesamtausgaben auf die ausschließlich pro-jektfinanzierten Personalkosten der hauptamtlichen Geschäftsstellenmitarbeiter*innen (orientiert am Vergütungssystem des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (Bund)). Den beiden externen Anstellungsträgern im Eine Welt-Promotor*innen-Programm – Initiative Solidarische Welt e.V. (Träger des Weltladen Marburg) und Solidarisch handeln e.V. (Träger des Weltladen Darmstadt) – wurden vereinbarungs-gemäß Mittel für Personal- und Sachkosten weitergeleitet. Im Bereich der Sachausgaben flossen die meisten Gelder im Rahmen der einzelnen Programme: An erster Stelle der Bil-dungsarbeit, gefolgt vom Eine Welt-Promotor*innen-Programm sowie der Entwicklungspolitischen Inlands- und Projekt-arbeit in Hessen (EIP). Die Organisationskosten für die Geschäftsstelle und den Verein liegen bei 5 Prozent der Gesamt-ausgaben.

Inlandsarbeit / des Eine Welt-Promotor*innen-Programms aus Mitteln des HMWEVL und des BMZ (über die agl),

• für die Entwicklungspolitische Inlands- und Projektarbeit in Hessen (EIP) durch das HMWEVL sowie durch die bei-den evangelischen Mitgliedskirchen Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

• für sonstige Projekte durch: Bistum Limburg, Abteilung Weltkirche (Konferenz „Afrika neu denken, Organisations-entwicklung/ Supervision) sowie Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien West, RENN.west (Anteil Perso-nalkosten).

Die Einnahmen bestanden hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen und in kleinerem Umfang aus Spenden. Die Teilnahme-beiträge flossen in vollem Umfang in die Eigenanteilfinanzierung von Fördermittelanträgen. Die Unterhaltung der Ge-schäftsstelle erfolgte fast ausschließlich über die Verwaltungskosten aus den einzelnen Programmen sowie in geringem Maße über Eigenmittel.

Einnahmen-Diagramm 2018

Ausgaben-Diagramm 2018

Page 19: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

19EPN HESSEN. JAHRESBERICHT 2018

Einnahmen 2018

UmsätzeTeilnahmebeiträge (Bildungsarbeit) + VerkaufserlöseFördermittelBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ(FEB & EBP über die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland, aglLand Hessen (HMWEVL)Kirchen (EKHN und EKKW sowie Bistum Limburg)Zentrum Oekumene (Fördermittel zur Weiterleitung AND Konferenz VI) Sonstige Projekte (RENN.west, Brot für die Welt)ErstattungenErstattung VersandkostenPersonalkosten - AAG Erstattung (Aufwendungsausgleichsgesetz) EigenmittelSonstige betriebliche Erträge (Betriebsfremde Erträge, Zinsen u.a.) SpendenMitgliedsbeiträgeRücklagenBetriebsmittelrücklageGesamtSaldo

Ausgaben 2018

PersonalkostenPersonalOrganisations-/ Vereinskosten MietkostenLaufende Bürokosten (Telekommunikation, Bürobedarf, Versicherung u.a.) Mitgliedsbeiträge an andereKosten der Treffen des Vortandes (Fahrkosten, Verpflegung) Fremdarbeiten (Externe Buchhaltung, Rechts- und andere Beratung) Sonstige AusgabenProgrammeBildungsarbeit (Sachkosten und Honorare)Eine Welt-Promotor*innen-Programm:EPN HessenExterne Anstellungsträger*innen (Weiterleitung von Personal- und Sachkosten)Entwicklungspolitische Inlands- und Projektarbeit in Hessen, EIP (Sach- und Honorarkosten, inklusive Kooperationsmittel)Sonstige Projekte (Sachkosten, inkl. Weiterleitung von Fördermitteln)RücklagenBetriebsmittelrücklageGesamt Saldo

3.604,00 €3.604,00 €

378.126,06 €

221.126,06 €137.000,00 €

13.000,00 € 2.000,00 € 5.000,00 € 4.702,36 €

153,00 € 4.549,36 €

10.623,90 € 1.167,90 €

846,00 € 8.610,00 €

52.432,59 € 52.432,59 €

449.488,91 €-€

247.998,13 €247.998,13 €23.406,83 €

9.815,87 € 4.666,40 € 2.600,00 €

653,23 € 4.296,13 € 1.375,20 €

115.909,26 €30.587,62

6.186,36 € 67.136,47 €

4.995,89 €7.002,92 €

62.174,69 €62.174,69 €

449.488,91 € - €

Ausgaben 2018

Einnahmen 2018

Page 20: Die Große Transformationbündeten auch außerhalb der eng gesteckten eigenen Eine Welt- Reihen und bemühen uns um die gemeinsame Artikulation und Vertretung von Interessen – durch

MITGLIEDER IM EPN HESSEN: Abá e.V. – Arbeitskreis für Menschenrechte in Brasilien • ADRA Deutsch-land e.V. • Africa Foundation e.V. • Afrika-Projekt e.V. • Aguablanca e.V. • Aktion Selbstbesteuerung e.V., Regionalgruppe Südhessen Mainz • Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW), Regionalgrup-pe Rhein-Main • Association des Bamboutos du Hessen e.V. (ABH) • Atrium e.V. • BanaFair e.V. • Ba-obab e.V. • Bischöfliches Generalvikariat Fulda, Referat Weltkirche • Bistum Limburg, Abteilung Welt-kirche im Bischöflichen Ordinariat • Bistum Mainz, Referat Weltmission, Gerechtigkeit und Frieden im Bistum Mainz • Care Revolutino Netzwerk Rhein-Main • Christliche Initiative Internationales Lernen e.V. (CIL) • Christoffel-Blindenmission e.V. (CBM) • Deutsches Institut für tropische und subtropische Land-wirtschaft GmbH (DITSL), Träger des Weltgarten Witzenhausen • Deutsch-Indische Zusammenarbeit e.V. (DIZ) • DiKoM e.V. • Dritte Welt Haus e.V. • ebasa e.V. • Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) • Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck (EKKW) • Evangelischer Kirchenkreis Braunfels • Evangelischer Kirchenkreis Wetzlar • Fair-Ein e.V. • Focus e.V. • Forum für mehr Integration e.V. • Freundeskreis Hofheim-Tenkodogo e.V. • Freundeskreis Nepalhilfe e.V. • Fulda-Mosocho-Projekt des Centers for PROFS • Gemeindevorstand Rodenbach • Gemeinsam TECHO e.V. Deutschland • Gipanic e.V. • Globalisierungskritischer Stadtrundgang Frankfurt, Initiative der Naturfreundejugend Hessen • Hessische Nicaraguainitiativen und kommunale Partnerschaften HEKO • Hilfe für Afrika e.V. • Imbu-to e.V. • Initiative Black & White e.V. • Initiativgruppe Bedingungsloses Grundeinkommen Frankfurt/Rhein-Main • Jugend – Bildung – Hilfe in Bolivien e.V. • Karl Kübel Stiftung • Kekeli e.V. • KGSS – Old Girls‘ Association e.V. • Klima-Bündnis / Allianza del Clima e.V. • KONE – Netzwerk zur Föderung Kom-munikativen Handelns e.V. • kopfstand e.V. Bildungskollektiv • Kulturprojekt 21 e.V. • Le Chantier – Af-rikawerkstatt e.V. • Lernen dürfen e.V. • lobOlmo GbR • Masifunde Bildungsförderung e.V. • Mati e.V. • medico international e.V. • Miteinander – für Menschen in Afrika e.V. • Motivés e.V. • Nepali Samaj e.V. • Nepra e.V. • NETZ e.V. Bangladesch • Oikocredit Hessen-Pfalz e.V. • Ökobau Nord-Süd e.V. • Ökumeni-sche Initiative Eine Welt e.V. • Partnerschaft Dritte Welt-Dornheim 1980 e.V. • Partnerschaftsverein Kreis Groß-Gerau-Masatepe/Nicaragua e.V. • Peace Brigades International, Regionalgruppe Rhein-Main • pendaKenia e.V. • PROBONO Schulpartnerschaften für eine Welt e.V. • Schule fürs Leben e.V. • Society for International Development (SID), Chapter Frankfurt/M. • Solidarisch Leben Lernen e.V. • SOS-Kin-derdörfer weltweit, Büro Frankfurt/M. • Sozialer Friedensdienst Kassel e.V. (SFD) • Städtefreundschaft Frankfurt-Granada e.V. • Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê e.V. • Terra Tech Förderprojekte e.V. • TROPICA VERDE e.V. • uno, eine Welt in Fulda e.V. • U.N.P.O. e.V. • Verein zur Förderung der pädagogi-schen Arbeit an der Ernst-Reuter-Schule II e.V. • WeltGarten am Tropengewächshaus Witzenhausen • Weltladen Aktion Weltmarkt GmbH • Weltladen Alsfeld e.V. • Weltladen Bornheim GmbH • Weltladen Darmstadt, Solidarisch Handeln e.V. • Weltladen Dieburg, Eine Welt Verein Dieburg e.V. • Weltladen Eppertshausen • Weltladen Fulda, Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt Fulda e.V. • Weltladen Gelnhausen, AK Dritte Welt e.V. • Weltladen Gießen, Solidarische Welt e.V. • Weltladen Hailer, Aktionsgemeinschaft Dritte Welt e.V. • Weltladen Langen, FairHandeln e.V. • Weltladen Marburg, Initiative Solidarische Welt e.V. • Weltladen Neu-Isenburg e.V. • Weltladen Oberursel, Eine-Welt- Verein Oberursel e.V. • Welt-laden Regenbogen e.V., Weilburg • Weltladen Wetzlar, Eine Welt-Haus Wetzlar e.V. • Weltladen Wit-zenhausen, Arbeitskreis Eine Welt, Witzenhausen e.V. • Weltweit – Gesellschaft zur Förderung lokaler Initiativen e.V. • Werkhof Darmstadt, Verein zur Förderung der Selbsthilfe e.V. • Weltweite Initiative für Soziales Engagement e.V. (WISE) • World Vision Deutschland e.V. • Yanacona – kolumbianischer Kultur-verein e.V. • Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW, Außenstelle Kassel • Fördermitgliedschaf-ten/Einzelpersonen

Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen) | Vilbeler Straße 36, 60313 Frankfurt/M. | Telefon +49 69 913 951 70 | [email protected] | www.epn-hessen.de