12
1/08 Januar 2008 www.tu-berlin.de/presse/tui T Inhalt Neue Materie Licht ist die Basis für zukünftige optoelektronische Systeme. Was die Nanowissenschaft dafür leistet, diskutiert ein neuer „Think Tank“ Seite 3 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Hallo sagen Das neue Internetportal der TU-Alumni-Programme ist erfolgreich gestartet. Der Austausch hat schon begonnen Seite 9 AKTUELL Langsam, teuer, kompliziert Was das neue Urheberrecht für Wissenschaft und Bibliotheken bedeutet Seite 2 NEU BERUFEN Zukunftssäulen Verkehr, Mathematik, Werkstoff- technik und vieles mehr. Die TU Berlin hat eine Reihe neuer Fach- leute berufen Seite 6 FORSCHUNG Geld für neue Geräte In Kürze startet die Ausschrei- bung von TU-internen Mitteln zur Verbesserung der Forschungsin- frastruktur. Neue Konzepte sind willkommen Seite 7 Tief geblickt TU-Physikerin untersucht mit ih- rer weiterentwickelten Röntgen- fluoreszenzanalyse die berühmten Qumranrollen vom Toten Meer Seite 7 Energie aus der Unterwelt TU-Forscher und -Studierende prüfen mit 3-D-Seismik den Un- tergrund für die bessere Nutzung des größten Berliner Gasspeichers unter der Stadt Seite 8 „Lange Nacht“ – jetzt anmelden TU-Mitgliedern steht Online-Plattform zur Verfügung A m 14. Juni 2008 öffnet die TU Ber- lin wieder von 17 bis 1 Uhr ihre Pforten zur Langen Nacht der Wissen- schaften. Einmal im Jahr verwandeln die Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaft- ler der TU Berlin die Nacht zur span- nenden Experimentiershow und ge- ben Einblicke in neueste Forschungs- ergebnisse. Das öffentliche Interesse an Technik- und Naturwissenschaften ist sehr groß und die TU Berlin hat sich in den letzten Jahren als regelrechter Besuchermagnet erwiesen. Bis zum 10. Februar 2008 können interessierte Forscherinnen und Forscher sowie Studierende der TU Berlin ihre Projek- te wieder online anmelden. Bei Fragen rund um die Lange Nacht der Wissenschaften steht das LNDW- Team der Pressestelle gerne zur Verfü- gung. vbk 314-2 76 79/-2 78 79 [email protected] www.lndw.tu-berlin.de Die ersten fünf Studiengänge der TU Berlin haben Anfang De- zember 2007 ein europäisches Gütesiegel erhalten: Bauinge- nieurwesen (Bachelor und Master), Werkstoffwissenschaften (Bachelor), Energie- und Prozesstechnik (Bachelor) sowie Tech- nischer Umweltschutz. Das Bauingenieurwesen ist der erste Stu- diengang deutschlandweit mit diesem Siegel. Es handelt sich um eine Zusatzauszeichnung, die im Rahmen des normalen Ver- fahrens zur Akkreditierung von Studiengängen beantragt wer- den kann. Sie werden dabei auf Standards hin überprüft, die von dem europäischen Verbundprojekt EURACE (Accreditation of European Engineering Programmes) erarbeitet und den Akkre- ditierungsagenturen zur Verfügung gestellt wurden. Das Ver- fahren soll die Akzeptanz der Akkreditierungen im europäischen Hochschulraum erhöhen und zu einem europäischen Qualitäts- siegel führen. Die Urkunden wurden von der Akkreditierungs- agentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Infor- matik, Naturwissenschaften und Mathematik e.V. (ASIIN) aus- gestellt. „Ich bin mir ganz sicher“, so Dr. Patrick Thurian vom Strategischen Controlling der TU Berlin, „dass diese internatio- nale Akkreditierung insbesondere zu einem verbesserten Stu- dierendenaustausch in Europa beiträgt, und hoffe, dass das EU- RACE-Qualitätslabel auch außerhalb des Bologna-Raumes Be- achtung findet.“ Die TU Berlin plant, zukünftig weitere Studien- gänge diesem Verfahren zu unterziehen. Was das Studium bietet, zeigte das Institut für Bauingenieurwe- sen Studienbewerberinnen und -bewerbern, die noch vor Beginn des Semesters in die Peter-Behrens-Halle eingeladen wurden. Dort erlebten sie zum Beispiel, wie tragfähig eine Brücke ist (Foto). www.asiin.de Europäisches Gütesiegel TU-Studiengänge durch zusätzliche Akkreditierung ausgezeichnet Erfolgreich im ersten Wahlgang D er Erweiterte Akademische Senat der TU Berlin, der am 23. Januar 2008 von TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler konstituiert wurde, wählte am gleichen Tag im ersten Wahlgang mit überzeugender Mehrheit die drei Vize- präsidenten der TU Berlin. Das Amt des Ersten Vizepräsidenten übernimmt zum vierten Mal Professor Dr.-Ing. Jörg Steinbach (Foto oben). Sein Ressort umfasst Lehre und Studium sowie Beru- fungsangelegenhei- ten. Professor Dr. Jo- hann Köppel, Vize- präsident für For- schung seit Juni 2006, wurde ebenfalls im Amt bestätigt. Die neue Vizepräsidentin Prof. Dr. Gabriele Wendorf betreut das Ressort Lehrerbil- dung, wissenschaftli- che Weiterbildung und wissenschaftli- chen Nachwuchs. Die Amtszeit des Ersten Vizepräsidenten be- trägt vier Jahre, die der weiteren Vize- präsidenten zwei Jahre; die Amtszeiten beginnen am 18. Juni 2008 und enden mit der Amtszeit des Präsidenten. Der Erste Vizepräsident wird durch den Se- nat von Berlin in sein Amt bestellt, die weiteren Vizepräsidenten durch den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung. tui © TU Berlin/FG Statik und Dynamik Chemie sehr gut platziert Wissenschaftsrat legt bundesweites Forschungsrating Chemie vor Im Dezember veröffentlichte der Wissenschaftsrat die Pilotstudie „Forschungsrating Chemie“. Sie gibt einen Überblick über die Forschungs- leistung von 77 deutschen Universi- täten und außeruniversitären Ein- richtungen im Fach Chemie. Dabei können die Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler der TU Ber- lin auf ein sehr gutes Ergebnis verwei- sen. Insgesamt haben sie sich bei fünf von sechs Bewertungskriterien her- vorragend positioniert. Bei den Kriterien „Impact/Effektivi- tät“, „Effizienz“ und „Nachwuchsför- derung“ erreichen sie sehr gute Leis- tungen, bei drei weiteren Kriterien werden ihnen sehr gute bis gute Ergeb- nisse bescheinigt. Das betrifft die „Forschungsqualität“, den „Transfer in andere Bereiche“ und die „Wissens- vermittlung und -verbreitung“. Die Ergebnisse basieren auf einer brei- ten Datenbasis und einem ausführli- chen Bewertungsprozess durch eine Gutachtergruppe. Erfasst wurden Daten aus dem Zeitraum 2001 bis 2005. Die TUB-Wissenschaftlerinnen und - Wissenschaftler konnten diese sehr guten Ergebnisse auch in den Folgejah- ren fortsetzen und schafften es, den Generationswechsel im Institut für Chemie durch eine erfolgreiche Beru- fungspolitik sogar noch weiter auszu- bauen. Jüngster Erfolg ist ihr Ab- schneiden in der zweiten Runde des Exzellenzwettbewerbs von Bund und Ländern: Ihr Antrag zum Thema „Uni- fying Concepts in Catalysis“ (UniCat) wurde als einziger Exzellenzcluster im Bereich der Chemie innerhalb des Wettbewerbs bewilligt. Dahinter steht ein großes Netzwerk aus universitären und außeruniversi- tären Instituten, die gemeinsam im Be- reich der Katalyse forschen und ein starkes Netzwerk in die Wirtschaft aufbauen. Eingebettet in die Organisa- tionsstruktur von „UniCat“ ist die „Berlin International Graduate School of Natural Sciences and Engineering“ (BIG-NSE), die im Mai 2007 an der TU Berlin gegründet wurde. Die Graduiertenschule soll neue Sy- nergien für eine strukturierte Dokto- randenausbildung nutzen. Auch im jüngsten „Ranking of Excel- lent European Graduate Pro- grammes“ des Centrums für Hoch- schulentwicklung CHE (kurz: CHE- ExcellenceRanking) belegten die Che- mikerinnen und Chemiker der TU Berlin einen hervorragenden Platz (siehe H intern 12/2007). tui www.chemie.tu-berlin.de www.wissenschaftsrat.de Erstes Innovationszentrum an der TU Berlin: Energie für die Energie E nde Januar lud das neu gegründete Innovationszentrum Energie (IZE) der TU Berlin in den Lichthof zur offi- ziellen Auftaktveranstaltung. Es ist das erste seiner Art an der TU Berlin und nimmt so innerhalb der strategischen Ausrichtung der universitären For- schung eine Pionierrolle ein. „Wir set- zen bereits seit Längerem auf konse- quente Profilbildung. In dem neuen Zentrum verbinden wir das mit dem für Gesellschaft und Wirtschaft gleicher- maßen wichtigen Bereich der Energie“, erläuterte der Vizepräsident für For- schung, Prof. Dr. Johann Köppel. Die Innovationszentren seien dabei nur ein Baustein innerhalb dreier großer Re- formprojekte zur Forschungsförde- rung. Dazu gehören die grundsätzliche Neuausrichtung der Instrumente der internen Forschungsförderung (S. 7 und H intern Nr. 2–3/07), die Umset- zung der universitären Zukunftsfelder, unterstützt durch die genannten Inno- vationszentren, sowie eine Reform und prominentere Positionierung der TU- Forschungsabteilung. Das Innovations- zentrum Energie unter Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt repräsentiert ein Netzwerk von rund 50 Fachgebie- ten. stt www.energie.tu-berlin.de © TU-Pressestelle Größtes Puzzle Aus mehr als einer Million Ein- zelteile erarbeiteten TU-Studie- rende ein virtuelles Modell der Bauakademie Seite 5

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · neuer „Think Tank“ Seite 3 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Hallo sagen Das neue Internetportal

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

1/08Januar 2008

www.tu-berlin.de/presse/tuiTInhalt

Neue Materie

Licht ist die Basis für zukünftigeoptoelektronische Systeme.Was die Nanowissenschaftdafür leistet, diskutiert einneuer „Think Tank“ Seite 3

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Hallo sagen

Das neue Internetportal derTU-Alumni-Programme ist erfolgreichgestartet. Der Austausch hat schonbegonnen

Seite 9

AKTUELLLangsam, teuer, kompliziertWas das neue Urheberrecht fürWissenschaft und Bibliothekenbedeutet Seite 2

NEU BERUFENZukunftssäulenVerkehr, Mathematik, Werkstoff-technik und vieles mehr. Die TUBerlin hat eine Reihe neuer Fach-leute berufen Seite 6

FORSCHUNGGeld für neue GeräteIn Kürze startet die Ausschrei-bung von TU-internen Mitteln zurVerbesserung der Forschungsin-frastruktur. Neue Konzepte sindwillkommen Seite 7

Tief geblicktTU-Physikerin untersucht mit ih-rer weiterentwickelten Röntgen-fluoreszenzanalyse die berühmtenQumranrollen vom Toten Meer

Seite 7

Energie aus der UnterweltTU-Forscher und -Studierendeprüfen mit 3-D-Seismik den Un-tergrund für die bessere Nutzungdes größten Berliner Gasspeichersunter der Stadt Seite 8

„Lange Nacht“ –jetzt anmelden

TU-Mitgliedern stehtOnline-Plattform zur Verfügung

Am 14. Juni 2008 öffnet die TU Ber-lin wieder von 17 bis 1 Uhr ihre

Pforten zur Langen Nacht der Wissen-schaften.Einmal im Jahr verwandeln die Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler der TU Berlin die Nacht zur span-nenden Experimentiershow und ge-ben Einblicke in neueste Forschungs-ergebnisse. Das öffentliche Interessean Technik- und Naturwissenschaftenist sehr groß und die TU Berlin hat sichin den letzten Jahren als regelrechterBesuchermagnet erwiesen. Bis zum10. Februar 2008 können interessierteForscherinnen und Forscher sowieStudierende der TU Berlin ihre Projek-te wieder online anmelden.Bei Fragen rund um die Lange Nachtder Wissenschaften steht das LNDW-Team der Pressestelle gerne zur Verfü-gung. vbk

☎ 314-2 76 79/-2 78 79✉ [email protected]➥ www.lndw.tu-berlin.de

Die ersten fünf Studiengänge der TU Berlin haben Anfang De-zember 2007 ein europäisches Gütesiegel erhalten: Bauinge-nieurwesen (Bachelor und Master), Werkstoffwissenschaften(Bachelor), Energie- und Prozesstechnik (Bachelor) sowie Tech-nischer Umweltschutz. Das Bauingenieurwesen ist der erste Stu-diengang deutschlandweit mit diesem Siegel. Es handelt sichum eine Zusatzauszeichnung, die im Rahmen des normalen Ver-fahrens zur Akkreditierung von Studiengängen beantragt wer-den kann. Sie werden dabei auf Standards hin überprüft, die vondem europäischen Verbundprojekt EURACE (Accreditation of

European Engineering Programmes) erarbeitet und den Akkre-ditierungsagenturen zur Verfügung gestellt wurden. Das Ver-fahren soll die Akzeptanz der Akkreditierungen im europäischenHochschulraum erhöhen und zu einem europäischen Qualitäts-siegel führen. Die Urkunden wurden von der Akkreditierungs-agentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Infor-matik, Naturwissenschaften und Mathematik e.V. (ASIIN) aus-gestellt. „Ich bin mir ganz sicher“, so Dr. Patrick Thurian vomStrategischen Controlling der TU Berlin, „dass diese internatio-nale Akkreditierung insbesondere zu einem verbesserten Stu-

dierendenaustausch in Europa beiträgt, und hoffe, dass das EU-RACE-Qualitätslabel auch außerhalb des Bologna-Raumes Be-achtung findet.“ Die TU Berlin plant, zukünftig weitere Studien-gänge diesem Verfahren zu unterziehen. Was das Studium bietet, zeigte das Institut für Bauingenieurwe-sen Studienbewerberinnen und -bewerbern, die noch vor Beginndes Semesters in die Peter-Behrens-Halle eingeladen wurden. Dorterlebten sie zum Beispiel, wie tragfähig eine Brücke ist (Foto).

➥ www.asiin.de

Europäisches GütesiegelTU-Studiengänge durch zusätzliche Akkreditierung ausgezeichnet

Erfolgreich imersten Wahlgang

Der Erweiterte Akademische Senatder TU Berlin, der am 23. Januar

2008 von TU-Präsident Prof. Dr. KurtKutzler konstituiert wurde, wählte amgleichen Tag im ersten Wahlgang mitüberzeugender Mehrheit die drei Vize-präsidenten der TU Berlin. Das Amtdes Ersten Vizepräsidenten übernimmtzum vierten Mal Professor Dr.-Ing. JörgSteinbach (Fotooben). Sein Ressortumfasst Lehre undStudium sowie Beru-fungsangelegenhei-ten. Professor Dr. Jo-hann Köppel, Vize-präsident für For-schung seit Juni 2006,wurde ebenfalls imAmt bestätigt. Dieneue VizepräsidentinProf. Dr. GabrieleWendorf betreut dasRessort Lehrerbil-dung, wissenschaftli-che Weiterbildungund wissenschaftli-chen Nachwuchs. DieAmtszeit des ErstenVizepräsidenten be-trägt vier Jahre, dieder weiteren Vize-präsidenten zwei Jahre; die Amtszeitenbeginnen am 18. Juni 2008 und endenmit der Amtszeit des Präsidenten. DerErste Vizepräsident wird durch den Se-nat von Berlin in sein Amt bestellt, dieweiteren Vizepräsidenten durch denSenator für Bildung, Wissenschaft undForschung. tui

© T

U B

erlin

/FG

Sta

tik u

nd D

ynam

ik

Chemie sehr gut platziertWissenschaftsrat legt bundesweites Forschungsrating Chemie vor

Im Dezember veröffentlichte derWissenschaftsrat die Pilotstudie„Forschungsrating Chemie“. Sie gibteinen Überblick über die Forschungs-leistung von 77 deutschen Universi-täten und außeruniversitären Ein-richtungen im Fach Chemie.

Dabei können die Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler der TU Ber-lin auf ein sehr gutes Ergebnis verwei-sen. Insgesamt haben sie sich bei fünfvon sechs Bewertungskriterien her-vorragend positioniert.Bei den Kriterien „Impact/Effektivi-tät“, „Effizienz“ und „Nachwuchsför-derung“ erreichen sie sehr gute Leis-tungen, bei drei weiteren Kriterienwerden ihnen sehr gute bis gute Ergeb-nisse bescheinigt. Das betrifft die„Forschungsqualität“, den „Transferin andere Bereiche“ und die „Wissens-vermittlung und -verbreitung“.

Die Ergebnisse basieren auf einer brei-ten Datenbasis und einem ausführli-chen Bewertungsprozess durch eineGutachtergruppe. Erfasst wurdenDaten aus dem Zeitraum 2001 bis2005.Die TUB-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler konnten diese sehrguten Ergebnisse auch in den Folgejah-ren fortsetzen und schafften es, denGenerationswechsel im Institut fürChemie durch eine erfolgreiche Beru-fungspolitik sogar noch weiter auszu-bauen. Jüngster Erfolg ist ihr Ab-schneiden in der zweiten Runde desExzellenzwettbewerbs von Bund undLändern: Ihr Antrag zum Thema „Uni-fying Concepts in Catalysis“ (UniCat)wurde als einziger Exzellenzcluster imBereich der Chemie innerhalb desWettbewerbs bewilligt.Dahinter steht ein großes Netzwerkaus universitären und außeruniversi-

tären Instituten, die gemeinsam im Be-reich der Katalyse forschen und einstarkes Netzwerk in die Wirtschaftaufbauen. Eingebettet in die Organisa-tionsstruktur von „UniCat“ ist die„Berlin International Graduate Schoolof Natural Sciences and Engineering“(BIG-NSE), die im Mai 2007 an der TUBerlin gegründet wurde.Die Graduiertenschule soll neue Sy-nergien für eine strukturierte Dokto-randenausbildung nutzen.Auch im jüngsten „Ranking of Excel-lent European Graduate Pro-grammes“ des Centrums für Hoch-schulentwicklung CHE (kurz: CHE-ExcellenceRanking) belegten die Che-mikerinnen und Chemiker der TUBerlin einen hervorragenden Platz(siehe H intern 12/2007). tui

➥ www.chemie.tu-berlin.de➥ www.wissenschaftsrat.de

Erstes Innovationszentrum an der TU Berlin: Energie für die Energie

Ende Januar lud das neu gegründeteInnovationszentrum Energie (IZE)

der TU Berlin in den Lichthof zur offi-ziellen Auftaktveranstaltung. Es ist daserste seiner Art an der TU Berlin undnimmt so innerhalb der strategischenAusrichtung der universitären For-schung eine Pionierrolle ein. „Wir set-zen bereits seit Längerem auf konse-quente Profilbildung. In dem neuenZentrum verbinden wir das mit dem für

Gesellschaft und Wirtschaft gleicher-maßen wichtigen Bereich der Energie“,erläuterte der Vizepräsident für For-schung, Prof. Dr. Johann Köppel. DieInnovationszentren seien dabei nur einBaustein innerhalb dreier großer Re-formprojekte zur Forschungsförde-rung. Dazu gehören die grundsätzlicheNeuausrichtung der Instrumente derinternen Forschungsförderung (S. 7und H intern Nr. 2–3/07), die Umset-

zung der universitären Zukunftsfelder,unterstützt durch die genannten Inno-vationszentren, sowie eine Reform undprominentere Positionierung der TU-Forschungsabteilung. Das Innovations-zentrum Energie unter Leitung vonProf. Dr. Frank Behrendt repräsentiertein Netzwerk von rund 50 Fachgebie-ten. stt

➥ www.energie.tu-berlin.de

© T

U-P

ress

este

lle

Größtes Puzzle

Aus mehr als einer Million Ein-zelteile erarbeiteten TU-Studie-rende ein virtuelles Modell derBauakademie

Seite 5

Seite 2 TU intern Nr. 1 · Januar 2008AKTUELL

MeldungenWissenswertes zum Pakt

/tui/ 2008 werden die gemeinsamen Zu-wendungen des Bundes und der Länderan die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helm-holtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Ge-sellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft so-wie an die Deutsche Forschungsgemein-schaft 591 Millionen Euro oder 11,5 Pro-zent mehr betragen als im Jahr 2005. Dasergab eine Auswertung der Ergebnissedes „Paktes für Forschung und Innovati-on“, der für den Zeitraum 2006 bis 2010abgeschlossen wurde. Ende Novemberstartete das Internetangebot, das der in-teressierten Öffentlichkeit, Wissen-schafts-, Medien- und Politikvertretern al-les Wissenswerte zum Pakt aktuell verfüg-bar macht.➥ www.pakt-fuer-forschung.de

Neue Vizepräsidenten

/tui/ Am 14. Dezember 2007 wählte dieVersammlung der AkademiemitgliederProfessor Jürgen Kocka und Professor KlausLucas zu Vizepräsidenten der Berlin-Bran-denburgischen Akademie der Wissen-schaften. Sie treten die Nachfolge von An-gela Friederici und Volker Gerhardt an. DerLeibniz-Preisträger Jürgen Kocka war von2001 bis 2007 Präsident des Wissen-schaftszentrums Berlin für Sozialforschung(WZB), des größten sozialwissenschaftli-chen Forschungsinstituts in Europa. Er ge-hört zu den Gründungsmitgliedern derBerlin-Brandenburgischen Akademie derWissenschaften. TU-Alumnus Klaus Lucas,heute Professor an der RWTH Aachen, istseit 1999 Akademiemitglied und dort Sek-retär der Technikwissenschaftlichen Klas-se. Er ist Gründungsmitglied von „aca-tech“, der Deutschen Akademie der Tech-nikwissenschaften.➥ www.bbaw.de

Präsidentenwechselbei Akademieunion

/tui/ Prof. Dr. Günter Stock trat zum 1. Ja-nuar 2008 das Amt des Präsidenten derUnion der deutschen Akademien der Wis-senschaften an. Der Mediziner, ehemali-ges Schering-Vorstandsmitglied, löst denMikrobiologen Prof. Dr. Gerhard Gott-schalk ab. Die Amtszeit des neuen Präsi-denten Günter Stock wird drei Jahre be-tragen. Prof. Dr. Günter Stock ist seit 2006Präsident der Berlin-BrandenburgischenAkademie der Wissenschaften.

Forschungsplanungneu organisiert

/tui/ Am 1. Januar 2008 hat die Gemein-same Wissenschaftskonferenz (GWK) dieNachfolge der Bund-Länder-Kommissionfür Bildungsplanung und Forschungsför-derung (BLK) angetreten. Mitglieder derGWK sind Vertreter der Bundesministe-rien für Forschung und für Finanzen so-wie der zuständigen Ministerien der Län-der. Aus diesem Kreis wird je ein Vertreterin den Vorsitz gewählt, erstmalig auf derkonstituierenden Sitzung am 18. Februar2008. Die Einrichtung der GWK, die zu-künftig gemeinsam das gesamte Wissen-schaftssystem des Landes sowie die inter-national relevanten Fragen im Blick ha-ben soll, ist Folge der 2006 in Kraft getre-tenen Föderalismusreform.➥ www.gwk-bonn.de

Nachfolger für Volkmar Strauch

/tui/ Neuer Wirtschaftsstaatssekretär istseit 15. Januar der ehemalige Jugend- undFinanzstadtrat in Berlin-Mitte, Jens-PeterHeuer (Die Linke). Er löst Volkmar Strauch(SPD) ab, der in den Ruhestand geht.

Gemeinsame Strategie

/tui/ Berlin und Brandenburg planen dieIdentifizierung von wissensbasierten Zu-kunftsfeldern, die beide gemeinsam in ei-ner gezielten Innovationsstrategie künftigweiterentwickeln wollen. Ins Auge gefasstsind besonders die Bereiche Biotechnolo-gie/Medizintechnik/Pharma, Medien/In-formations- und Kommunikationstechno-logie, Verkehrssystemtechnik, Optik sowieEnergietechnik. Kooperationspartner sinddabei die ZukunftsAgentur BrandenburgGmbH und die Technologiestiftung Inno-vationszentrum Berlin GmbH.

„Wir müssen wissen, wo wir stehen“Universitäre Leistung nach Forschungsrankings beurteilen? Was der TU-Vizepräsident für Forschung sagt

Regelmäßig werden Hochschul-Ran-kings von den unterschiedlichsten Or-ganisationen veröffentlicht, jedes miteinem eigenen Methodenansatz. Wosind Stärken, wo sind Schwächen?In Deutschland sind etwa das DFG-und das CHE-Ranking zu nennen.Rankings wollen unter anderem dieEntwicklung der wissenschaftlichenForschung nachvollziehbar und ver-gleichbar machen. Das ist zu begrü-ßen, denn auch wir in der Universitätwollen wissen, wo wir stehen, und Ver-teilungsprozesse leistungsorientiertsteuern. Auch die Berliner Hochschul-verträge nutzen zunehmend Leis-tungsparameter zur Mittelverteilung.Die Ergebnisse von Rankings zeigenvor allem auch, wo man gezielt unter-stützen kann, das heißt, die Starkennoch stärker machen und die anderengezielt fördern. Die Rankings werdenzwar „von außen“ gemacht, viele be-nutzen aber Daten, die universitätsin-tern erhoben werden.Daher unterstützen wir die anfragen-den Organisationen auch mit einem er-heblichen Zeitaufwand unserer Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler sowie der Verwaltung. Darüberdürfen wir aber nicht vergessen, dasswir zum Glück auch unsere eigenenMethoden wie LINF (Leistungserfas-sung in Forschung und Lehre, Anm. d.Red.) entwickelt haben. Die externenRankings zeigen auch nur Ausschnitteder tatsächlichen Leistungen, die ander Universität erbracht werden. Sokönnen wir die Außensicht mit unse-

rer Innensicht abgleichen und mündigund verantwortungsvoll interpretie-ren. Es gibt auch eine Reihe systema-tischer Probleme von Hochschul-Ran-kings wie etwa Fächerabgrenzungenund andere umstrittene Fragen.

Das neue „Rating“ des Wissenschafts-rats, das als Pilotstudie die Chemieund Soziologie untersuchte, hatte denAnspruch, einige Schwächen andererRankings zu überwinden …Der Wissenschaftsrat wollte weg voneiner rein quantitativ-indikatorenba-sierten Erhebung und in seiner Be-trachtung eine Peer-Review einbau-en. Einen Vorteil sehe ich in dem dis-ziplinspezifischen Vorgehen. In derSoziologie – das Ergebnis wird dem-nächst veröffentlicht – und in derChemie sind jeweils andere Indikato-ren berücksichtigt worden. Das istzwar sehr aufwendig – auch für dieHochschulen nahm die Beantwortungder Fragen Monate in Anspruch –,doch es kommt dem Ziel, ein Fach zubewerten und einzuordnen, rechtnahe. So werden nicht Äpfel mit Bir-nen verglichen. Andererseits werdendie Ergebnisse allzu aggregiert veröf-fentlicht.

Wie ernst muss die Universität dieRankings nehmen?Die Hochschulen stehen im internatio-nalen und nationalen Wettbewerb,und da ist es wichtig, zu wissen, wo wirstehen, wie die Außenwirkung ist. Un-sere eigenen Daten liefern uns auch

eine Grundlage für die leistungsbezo-gene Besoldung für Professoren oderdie Mittelvergabe unter den Fakultä-ten. Man sollte aber auch die Grenzender einzelnen Rankings kennen, wirmüssen sie daher nicht fürchten, son-dern sorgfältig interpretieren. Es ist ander Zeit, hierüber noch besser hoch-schulintern zu informieren. Auch soll-te man die Beurteilung des eigenenStandorts nie allein abhängig machenvon der Erhebung einiger weniger In-dikatoren von außen. So kann es etwaim Sinne der angestrebten Profilbil-dung ja gewollt sein, in bestimmtenDisziplinen Forschungsstärken gezieltzu entwickeln, an anderer Stelle wie-derum liegen vielleicht überpropor-tionale Lehraufgaben, die dennochgerne zu erbringen sind. Zu den exter-nen Rankings ist noch zu sagen, dass

sich derzeit eine zunehmende Vielfaltherausbildet, wobei die einzelnen Or-ganisationen miteinander in Konkur-renz stehen und sich gegenseitig in denmethodischen Ansätzen abgrenzen.Das kann womöglich in eine gewisseBeliebigkeit der Interpretationenmünden.

Die meisten Studierenden benutzen dieRankings nach neueren Untersuchun-gen nur als untergeordnetes Kriteriumzur Studienortwahl. Ihnen sind Stadtund Wohnortnähe das Wichtigste.Die Frage, die zunächst für die Studie-renden wichtig ist, nämlich wie manerfolgreiche Lehre misst, ist ohnehinalles andere als trivial. Daran ist selbstder Wissenschaftsrat bislang geschei-tert. Das ist noch eine größere Heraus-forderung, an der bei uns aber auchschon gearbeitet wird.

Was hängt noch von den Rankings ab?Im hochschulpolitischen Raum wirdmöglicherweise allzu vereinfacht aufsolche Rankings geschaut. Die Diffe-renzierung, die wir uns wünschenwürden, kann in der Politik wahr-scheinlich gar nicht geleistet werden.Da es aber diese öffentliche Wahrneh-mung gibt, müssen wir jeweils sehr ge-nau hinschauen, wie manche Ergeb-nisse zustande gekommen sind undwelche Aussage sie tatsächlich überuns treffen, damit wir gezielt dazukommunizieren können.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Seit über einem Jahr ist der ehema-lige TU-Landschafts- und Umwelt-

planer Prof. Dr. Hartmut Kennewegim Ruhestand. Doch sein Tatendrangist, wie der vieler anderer Kolleginnenund Kollegen, weiterhin hoch. Mit H intern sprach er über seine Ideen zueiner möglichen Seniorprofessur.

Herr Kenneweg, wie an anderendeutschen Universitäten denkt manauch an der TU Berlin über die Mög-lichkeiten von Seniorprofessurennach. Welche Tätigkeiten zugunstender TU Berlin könnten Sie sich vor-stellen?Die Ziele des TU-Zukunftskonzeptessind sehr hoch gesteckt, sodass alle Re-serven mobilisiert werden sollten, umsie mit Aussicht auf Erfolg umzuset-

zen. ÄltereProfessorenkönnten vorallem auchihre Netz-werke inden Dienstihrer Uni-versität stel-len.

Haben Sie konkrete Ansatzpunkte?Ich wurde nach der Pensionierung alsFachberater für die Netzwerkorgani-sation „GEOkommnetworks“ tätig.Das ist ein Netzwerk aus mittelständi-schen Unternehmen und großen wis-senschaftlichen Einrichtungen im Be-reich Geoinformationen. Dieser Be-reich ist eine schnell wachsende Zu-

Professor Johann Köppel ist der für Forschungzuständige Vizepräsident der TU Berlin

Für die Bibliotheken und Wissen-schaftsbetriebe ist das, was die Jus-

tizministerin als Aufbruch in das digi-tale Zeitalter bejubelt, ein Rück-schritt“, klagt Dr. Wolfgang Zick. DerLeiter der Universitätsbibliothek derTU Berlin hat an dem neuen Urheber-recht zu knabbern, das am 1. Januar2008 in Kraft getreten ist. Dieser soge-nannte „Zweite Korb“ der Urheber-rechtsreform werde den Austausch unddie Verbreitung von wissenschaftlichenTexten und damit die Vermittlung vonWissen auch an die Studierenden lang-samer, teurer und komplizierter ma-chen. „Leider konnten sich die Vertre-ter der Verlage im Justizministeriumstärker durchsetzen als wir“, so Zick.Die Bibliotheken hofften nun auf den„Dritten Korb“, der die Belange derWissenschaft besser berücksichtigensoll. Die Verlage dagegen können jubi-lieren. Ihnen winken beträchtliche Ein-nahmen, auch im Internet.Digital darf die Bibliothek nur nochsolche Bücher zur Verfügung stellen,die in ihrem eigenen Bestand vorhan-den sind, und auch die nur in be-schränkter Zahl und an bestimmten

Plätzen. Ein Wissenschaftler muss nunin bestimmten Fällen eigens in die Bib-liothek kommen, um dort elektroni-sche Texte an speziellen Terminals zulesen. Braucht er ein Dokument aus ei-ner anderen Bibliothek und möchtesich dieses in digitaler Form übersen-den lassen, ist dies in Zukunft nichtmehr möglich, wenn das Dokumentbeim Verlag elektronisch verfügbarist. Dies hat zur Folge, dass zunächst ineinem aufwendigen Verfahren geprüftwerden muss, welcher Verlag welchesDokument liefern kann. LediglichPost- und Faxversand durch die Bibli-otheken sind immer noch möglich.„Das ist ein Rückfall ins Zeitalter vor

Hartmut Kenneweg

© T

U-P

ress

este

lle©

TU

-Pre

sses

telle

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

kunftstechnologie und wird durchBrandenburgs Wirtschaftsministeri-um besonders gefördert. Wissen-schaftliche Beratung und Unterstüt-zung bei der Produkt- und Projektent-wicklung sowie der Markterschlie-ßung sind dafür unverzichtbar. DieNetzwerkanforderungen wie „Ver-stärkung der Beziehungen zur Wirt-schaft“ oder „Technologietransfer“sind mit Zielen des TU-Zukunftskon-zeptes fast identisch. Die Verbindungzwischen altem und neuem Wirkungs-feld ist deshalb für mich naheliegend.

Welche weiteren Aufgaben könnte einSeniorprofessor an der TU Berlinübernehmen?Durch Lehr- und Gremientätigkeit istdie viel gepriesene akademische Frei-

heit für aktive Professoren doch sehreingeschränkt. Ich könnte mir vorstel-len, endlich mehr Zeit in die Organisa-tion großer Kongresse an der eigenenUniversität und in die Pflege fachli-cher Auslandsbeziehungen zu inves-tieren. Im August dieses Jahres habeich zum Beispiel zusammen mit demKollegen Uwe Tröger einen internatio-nalen Kongress zu Umweltplanungund -management mit 41 Beiträgen andie TU Berlin geholt. Die offizielle An-bindung an die Alma Mater wäre die-sen Aktivitäten sehr zuträglich, diedaraus resultierenden Kontakte insAusland könnten den Nachwuchswis-senschaftlern leichter zugänglich ge-macht werden.

Vielen Dank für dieses Gespräch

Auslandskontakte pflegenWelche Aufgaben „Seniorprofessoren“ an der Uni übernehmen könnten

Einführung der EDV“, so Zick. EineReihe von Dokumentenliefereinrich-tungen hat ihren Versand daraufhinbereits eingestellt; als Folge davonkann die UB ihre gut genutzte Dienst-leistung „Express-Fernleihe“ nichtmehr anbieten. Selbst Hochschulleh-rer können in der Regel ihre eigenenVerlagspublikationen nicht mehr ohneWeiteres zwecks E-Learning ins Inter-net stellen, da sie die Rechte dafür anden Verlag abgetreten haben. Derzeitist noch gar nicht zu übersehen, wel-che finanziellen Folgen das für dieHochschulen haben wird.Der Ausweg für die Forscher, nur überden hochschuleigenen Server in

„Open Access“-Magazinen zu veröf-fentlichen, ist für die meisten Wissen-schaftler keine Alternative. Aus Kar-rieregründen sind sie darauf angewie-sen, in renommierten Verlagsmagazi-nen wie „Science“ oder „Nature“ zuveröffentlichen.Dabei wäre eine so weitreichende Ver-schärfung gar nicht nötig gewesen, soWolfgang Zick. Argument für die Re-form sei nämlich die Anpassung derdeutschen Regularien an europäischesRecht. Doch dies ist nicht in allen Fäl-len so weitgehend wie das neue deut-sche Urheberrechtsgesetz. „Zumin-dest muss der digitale Dokumenten-versand möglich gemacht werden undein Zugang zu den Ressourcen der ei-genen Bibliothek von allen Arbeits-plätzen einer Hochschule aus erlaubtsein“, fordert Bibliotheksleiter Zick.„Wir können nur hoffen, dass es unsgelingt, zu zeigen, dass die derzeitigenRegelungen die Wissenschaft massivbehindern.“ Patricia Pätzold

➥ www.gesetze-im-internet.de/➥ www.urheberrechtsbuendnis.de/docs/

rundbrief_dini-urhg_20071206.pdf

Langsamer, teurer und komplizierterDas neue Urheberrecht behindert die Verbreitung von Wissen

TU intern Nr. 1 · Januar 2008 Seite 3AKTUELL

Gute Vorsätze und neue TrendsWas TU-Studierende vom Jahr 2008 erwarten

Pünktlich zum Jahreswechsel könnenwir aus der neuen Delphi-Studie„Visionen2017“ der Gesellschaft fürinnovative Marktforschung (GIM) inHeidelberg entnehmen, was uns inZukunft bewegen wird: „Weniger Ich– mehr Wir“ wird zum Beispiel eineneue Grundorientierung der Deut-schen sein. Waren die 90er-Jahre desletzten Jahrhunderts geprägt von In-dividualisierung, seien die Menschenin Deutschland nun bereit, sich aufsoziale Gemeinschaften einzulassenund ihre Ansprüche an die individu-elle Selbstverwirklichung zurückzu-fahren. H intern hat sich auf demTU-Campus in Charlottenburg umge-hört, welche Trends in diesem nochjungen Jahr schon gesichtet wurdenund ob es denn noch „gute Vorsätzefürs neue Jahr“ gibt.

Christian Paris studiert Energie- und Verfahrenstechnik

Im letzten Jahr waren diese grünenParkas total trendy. Das ging mir dannirgendwann auf die Nerven und ichhab mir eine neue Jacke gekauft. Jetzttrage ich eine Wolljacke und seheplötzlich immer mehr Leute damit he-rumlaufen. „Gute Vorsätze“ habe ichaus Prinzip nicht, weil die eh nichtsnützen.

Sule Deniz studiert Wirtschaftsingenieur-wesen

Mein Vorsatz für 2008: Ich will endlichmein Diplom fertig machen – nachacht Jahren – und danach eine Arbeits-stelle finden und arbeiten. Und einbisschen Spaß kann auch dabei sein,sonst wird es ein sehr langweiligesJahr.

Gergana Popova studiert Kultur undTechnik

Zum einen überlege ich, ob ich dieUniversität wechseln sollte. Zum an-deren will ich in diesem Jahr organi-sieren, für ein Semester nach Spanienzu gehen.

Filip Wierzbicki studiert Wirtschafts-ingenieurwesen

Ich habe eigentlich keine Vorsätze fürsneue Jahr. Ich versuche immer mitdem Rauchen aufzuhören, aber das ist

kein Vorsatz, das versuche ich einfachso. Vielleicht sollte ich öfter mal zurUni gehen, aber das war’s. Was Trendsangeht, ist mir aufgefallen, dass weni-ger von diesen Sportschuhen, Vans,auf der Straße zu sehen sind.

Bastian Herman studiert Verkehrswesen

Seit zwei Jahren habe ich schon keineVorsätze fürs neue Jahr mehr, weil ichsie sowieso nicht einhalte.

Nilgün Fidan studiert Wirtschafts-mathematik

Ich habe mir vorgenommen, mehrSport zu treiben, den Stress zu redu-zieren und die Uni zu beenden.

Kirsten Träger studiert Medien-wissenschaft

Ein medialer Trend ist auf jeden Falldie Weiterführung von Web 2.0 zuWeb 3.0, dem interaktiven Internet,das Internet als Wissensdatenbank etcetera. Ich glaube, dass die „alten“Medien nicht verschwinden werden,sondern in Zukunft ins Internet integ-riert werden. Da vertraue ich auf dasRiepl’sche Gesetz, das besagt, dasseinmal eingeführte und bewährteKommunikationsinstrumente niemalswieder ganz ersetzt werden – ich den-ke: Internet is it for 2008!

Zelekia Kombaka studiert Luft- und Raum-fahrttechnik

Mein Vorsatz: Erfolg im Studium ha-ben!

Cihan Mohtachemi studiertWirtschaftsmathematik

Meine Vorsätze für das Jahr 2008 sind:meine Flitterwochen nachholen, meinDiplom zu Ende schreiben, Arbeit su-chen und endlich Geld verdienen.

Neues aus der Kultusministerkonferenzschulen als auch von den Bewerbern als zent-rales Portal genutzt werden. Ein entsprechen-der Entwurf für einen Staatsvertrag liegt nunden Ministerpräsidenten vor. Die ZVS soll abdem Wintersemester 2008/2009 insbeson-dere Mehrfachbewerbungen in den einzel-nen Studienfächern abgleichen und damitdie Zulassungsverfahren vereinfachen undbeschleunigen. Die Kultusministerkonferenz(KMK) geht davon aus, dass nahezu alle Uni-versitäten und Fachhochschulen die Service-angebote der neuen ZVS nutzen werden.➥ www.ZVS.de

Gewachsene Traditionenin der Bildung

/tui/ Ein Positionspapier zur Bildungs-, Wis-senschafts- und Kulturpolitik in der Europäi-schen Union hat Ziele und Strategien für daskünftige Handeln der KMK in europäischenAngelegenheiten vereinbart. Die zwischen-

staatlichen Prozesse sollen dabei in den Be-reichen Bildung, Wissenschaft und Kulturden kulturellen Reichtum sowie die Vielfaltder Bildungssysteme aufgrund gewachse-ner Traditionen berücksichtigen und wah-ren.

Neue Präsidentin kommtaus dem Saarland

/tui/ Mit Beginn dieses Jahres hat Anne-gret Kramp-Karrenbauer, die saarländischeMinisterin für Bildung, Familie, Frauen undKultur, die Präsidentschaft der Kultusminis-terkonferenz für das Jahr 2008 übernom-men. Sie folgt Prof. Dr. Jürgen E. Zöllner,dem Berliner Wissenschaftssenator, derzum Vizepräsidenten gewählt wurde. Alsweitere Vizepräsidenten wurden gewählt:Henry Tesch, Mecklenburg-Vorpommern,und Staatsminister Dr. Thomas Goppel,Bayern.

Systemakkreditierungbeschlossen

/tui/ Ab Januar 2008 wird das Verfahren derQualitätsprüfung einzelner Bachelor- undMasterstudiengänge um die Systemakkredi-tierung ergänzt. Damit werden nicht mehrnur einzelne Studiengänge akkreditiert, son-dern es wird das Qualitätssicherungssystemeiner ganzen Hochschule in Studium undLehre überprüft. Damit soll der Aufwand beider Akkreditierung reduziert und das Verfah-ren beschleunigt werden.➥ www.kmk.de

Studienplatzvergabe wird weiterentwickelt

/tui/ Die Zentralstelle für die Vergabe vonStudienplätzen (ZVS) wird zu einer Service-einrichtung für Hochschulzulassung weiter-entwickelt. Sie soll sowohl von den Hoch-

„acatech“ nimmt Arbeit als Deutsche Akademie aufNeue Mitglieder aus der TU Berlin gewählt

Seit Anfang des Jahres haben dieTechnikwissenschaften in Deutsch-

land eine Interessenvertretung inForm einer nationalen Akademie. Un-ter dem Namen „acatech – DeutscheAkademie der Technikwissenschaf-ten“ wird sie sich dafür einsetzen, dasstechnologische und technologiepoliti-sche Themen in Deutschland ausgewo-gen und auf wissenschaftlicher Grund-lage diskutiert und bewertet werdenkönnen. „acatech“ will fachlich exzel-lente und weitsichtige Empfehlungenfür Politik und Gesellschaft erarbei-ten, um auf drängende gesellschafts-politische Fragen mit technologischem

Hintergrundwissen antworten zu kön-nen. Sitz der Akademie sind Münchenund Berlin. Mit dieser Einrichtungfolgt Deutschland dem Beispiel großerIndustrienationen wie Schweden,USA, Großbritannien und Japan, diezum Teil seit Jahrzehnten Akademienspeziell für die Belange der Technik-wissenschaften unterhalten. Auch inChina und in Korea gibt es mittlerwei-le entsprechende Institutionen. Kurzvor dem Start hat „acatech“ die inhalt-liche Arbeit durch die Zuwahl von sie-ben kompetenten Mitgliedern nocheinmal verstärkt. Darunter sind diebeiden TU-Professoren Frank Beh-

rendt, Fachgebiet Energieverfahrens-technik und Umwandlungstechnikenregenerativer Energien, sowie Christi-an Boit, Fachgebiet Halbleiterbauele-mente.In der von Bundesforschungsministe-rin Annette Schavan Ende letztenJahres zur Nationalen Akademie aus-gerufenen Deutschen Akademie derNaturforscher Leopoldina in Halleseien weder die Ingenieur- noch dieGeistes- und Sozialwissenschaftenangemessen vertreten. Darauf hattendie Präsidenten der Unionsakade-mien in einer Stellungnahme kürzlichhingewiesen. KoKo

Die Veranstaltung „TU Berlin – ThinkTank der Innovationen“ am 7. Februar2008 stellt die Nanophotonik in denMittelpunkt. Bauelemente, die aufPhotonen, den Elementarteilchen desLichts, basieren, werden wichtigewirtschaftliche Entwicklungen des21. Jahrhunderts vorantreiben.

Wo bisher elektrischer Strom undElektronen dominierten, werdenkünftig die schnellen Photonen dasGeschäft in der Datenübertragung,der Materialbearbeitung, der Chip-herstellung, der Umwelttechnik oderder Analyse von Materialien überneh-men. Nanostrukturierte Halbleiterstellen dabei eine entscheidende Ma-terialgrundlage für neuartige photoni-sche Bauelemente und Systeme dar.Die Deutsche Forschungsgemein-schaft investiert ab 1. Januar 2008 fürvier Jahre rund elf Millionen Euro in

den neuen Sonderforschungsbereich„Halbleiter–Nanophotonik: Materia-lien, Modelle, Bauelemente“, um dieForschung zu neuartigen Nanostruk-turen und darauf basierenden photo-nischen Bauelementen an der TU Ber-lin und ihren Partnerinstituten in derRegion entscheidend zu stärken. ImMittelpunkt stehen die internationalvon der Industrie als zentrale Materi-albasis betrachteten III-V-Halbleiter,neue Generationen von Bauelemen-ten und deren mathematische Model-lierung. Geplant sind zwölf Jahre För-derung bis Ende 2019 mit einer Sum-me von zirka 35 Millionen Euro.Während des „Think Tank“ werdendie Ziele der Nanophotonik-For-schung der TU Berlin und ihrer Part-ner, die Impulse für die Wirtschafts-entwicklung in der Region, wirtschaft-liche Anwendungen sowie die eu-ropäische Agenda der Nanophotonik-

Forschung beispielhaft präsentiert. ImVorfeld wird eine Laborführung ange-boten. An der anschließenden Diskus-sion nimmt auch der Berliner Staats-sekretär für Wissenschaft und For-schung, Dr. Hans-Gerhard Husung,teil. Es ist die fünfte Veranstaltung in derReihe „TU Berlin – Think Tank der In-novationen“, die die TU Berlin seitOktober 2005 zusammen mit der In-dustrie- und Handelskammer Berlinund der Gesellschaft von Freundender TU Berlin organisiert. Die bishe-rigen Themen waren „Human Cen-tric Communication“, „Gestaltungurbaner Infrastrukturen“, „Wasser inBallungsräumen“ sowie „Technologi-en für die Gesundheitsversorgungvon morgen“. tui

Anmeldung bis Anfang Februar 2008 unter➥ www.tu-berlin.de/?id=24633

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle/B

eyta

s (9)

Neue Materie für neues Licht„Think Tank“ Nanowissenschaften – Impulsgeber für künftige optoelektronische Systeme

Faszination Laser: 26 Arbeitsgruppen forschen an neuen nanophotonischen Bauelementen

Seite 4 TU intern Nr. 1 · Januar 2008KOLUMNENTITELINNENANSICHTEN

MeldungenJähnichen Chef der Informatiker

/tui/ Die Gesellschaft für Informatik e.V.(GI) hat Prof. Dr. Stefan Jähnichen, Leiterdes Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchi-tektur und Softwaretechnik (FIRST) undProfessor an der TU Berlin, für zwei Jahrezum neuen GI-Präsidenten gewählt. Da-mit steht er seit dem 1. Januar 2008 ander Spitze der rund 24 500 Mitgliederstarken, größten Informatikvertretung imdeutschsprachigen Raum. Jähnichenfolgt Matthias Jarke nach, der die GI vierJahre lang führte.

Erdmann neuer IAEE-Präsident

/tui/ TU-Professor Georg Erdmann, Lei-ter des TU-Fachgebiets Energiesystemeim Institut für Energietechnik, wurde zumPräsidenten der International Associationfor Energy Economics (IAEE) gewählt. DieIAEE mit Sitz in Cleveland, Ohio (USA), istdie Weltvereinigung für Energiewirt-schaft. Sie wurde Ende der 1970er-Jahregegründet und hat Sektionen in rundzwei Dutzend Ländern, darunter inDeutschland die Gesellschaft für Energie-wissenschaft und Energiepolitik (GEE)e.V., deren Präsident Georg Erdmann ist.Zu den IAEE-Mitgliedern gehören nebenvielen anderen auch die international re-nommierten Wissenschaftler RajendraPachauri (Nobelpreisträger 2007) undPeter Pearson, der unter anderem diediesjährige Queen’s Lecture an der TUBerlin hielt. Es ist erst das zweite Mal, dassein Wissenschaftler aus Deutschland zumPräsidenten der IAEE gewählt wurde. Pro-fessor Georg Erdmann, dessen Amtszeitvier Jahre betragen wird, beschäftigt sichunter anderem mit der Analyse von libe-ralisierten Energiemärkten für Gas undElektrizität und forscht zu den Marktbe-dingungen für Innovationen.

Der Weg zur Promotion

/tui/ Zielsicher zu Promotion und Etab-lierung im Wissenschaftsbetrieb: Die da-für notwendigen Kompetenzen vermit-telt das Weiterbildungsprogramm „Pro-Motion – Virtuelles Kolleg für Doktoran-dinnen“. Die Termine für 2008: 18./19. 2.: Effektive Gesprächsführung – Rhe-torik – Präsentation. 6./7. 3.: Zukunftsori-entiertes Zeit- und Selbstmanagement.7./8. 4.: Lösungsorientiertes Konfliktma-nagement. 1./2. 10.: Erfolgsstrategiendes Netzwerkens und der Akquisition.➥ www.tu-berlin.de/?id=10251

Karrierechancen für Frauen

/tui/ Bereits zum fünften Mal startet imJahr 2008 das Programm zur Förderungweiblicher Nachwuchstalente „ProFiL“.Mit einer kombinierten Abschluss- undAuftaktveranstaltung am 15. Februarwird es unter anderem um die strategi-sche Bedeutung der Nachwuchsförde-rung für die Profilbildung von Universitä-ten gehen. Anmeldung bis 4. 2. 2008.✉ [email protected]➥ www.profil-programm.de

Professorinnenprogrammbewilligt

/tui/ Berlin beteiligt sich am mit 150 Mil-lionen Euro geförderten Professorinnen-programm des Bundes und der Länder.Das Programm, das die Repräsentanz vonFrauen auf allen Qualifikationsstufen desWissenschaftssystems verbessern soll,wird bis 2012 zur Hälfte vom Bund getra-gen. Das Geld reicht etwa für die vorge-zogene Erstberufung von 200 Professo-rinnen.➥ www.berlin.de/sen/frauen/

Wo ist der Wickelplatz?

/tui/ Die Zentrale Frauenbeauftragte hatdie Hilfsangebote für Studierende und Be-schäftigte mit Kind in einem neuen Flyerzusammengestellt. Dort sind Beratungsan-gebote, Adressen der beiden Kinderzim-mer und der neun Räume mit geeignetenWickelmöglichkeiten auf dem TU-Campus,Beratungen für finanzielle Hilfen und Ver-netzungsmöglichkeiten für Eltern aufge-führt. Erhältlich bei der Zentralen Frauen-beauftragten, Hauptgebäude, Raum H1108, oder als Download im Internet.➥ www.tu-berlin.de/?id=1024

Promovieren in der FreizeitWM-Studie 2007: Hilfsangebote und Maßnahmen zur Verbesserung zu wenig bekannt

„Einiges hat sich verändert im Ver-gleich zu 2002, aber leider noch nichtgenug“, sagt Ulrike Strate, die für denwissenschaftlichen Nachwuchs zu-ständige Vizepräsidentin der TU Ber-lin, zu den Ergebnissen der „WM-Stu-die 2007“. Zum zweiten Mal wurdendamit die wissenschaftlichen Mitar-beiter (WM) der TU Berlin nach ihrerZufriedenheit mitihrer Arbeitssituati-on befragt, zum Bei-spiel in Bezug aufihre Lehrtätigkeit,eigene Weiterquali-fikation, For-schungsaufgabenund -kontakte, Arbeitsbelastung so-wie mögliche Probleme bei der Auto-renschaft von Veröffentlichungen. DieTU Berlin ist die einzige deutsche Uni-versität, die zum wiederholten Maleine solche Studie bei ihren WMdurchführt. Dass dies sinnvoll ist, zei-gen die Ergebnisse. Denn trotz unter-schiedlicher Maßnahmen, zentral wiein den Fakultäten, konnten die Auto-ren der Studie, Dr. Konrad Leitner undSacha Kubath, keine ausreichendenVerbesserungen zur „WM-Studie2002“ feststellen. Noch immer verlas-sen zu viele nach Vertragsende die TU

Berlin ohne Doktortitel. Die Befrag-ten führen dies unter anderem auf zuhohe Lehrbelastung, zu viele Dienst-leistungsaufgaben mit der Folge vonÜberstunden, aber auch auf nicht ge-nügende Betreuung zurück. Positivwurden die neuen Weiterbildungsan-gebote wie der Kurs „Teaching for Uni-versities’ Best“ für neu eingestellte

WM aufgenommen,wenn auch oft überzu wenig Zeit für dieWeiterbildung ge-klagt wird. In einerersten Stellungnah-me – die Studie zeigtteils erhebliche Un-

terschiede zwischen den Fakultätenauf – begrüßen die Fakultäten die neueStudie grundsätzlich. Sie gebe Hinwei-se für gezielte Verbesserungen, zumBeispiel eine bessere Bekanntma-chung von speziellen Maßnahmen.Der Akademische Senat (AS) nahm imDezember die Studie zur Kenntnis.Insbesondere will er dem Missstand aufden Grund gehen, wenn junge For-schende als Autoren von Publikatio-nen unerwähnt bleiben. Außerdemwurde die Einrichtung einer Arbeits-gruppe bei der Vizepräsidentin mitVertretern des AS und der Fakultäten

beschlossen. Sie soll über die Ergebnis-se und neue Maßnahmen diskutieren,unter anderem die Anwendung einer„Promotionsvereinbarung“. Diesewurde auf Veranlassung von UlrikeStrate mit Vertretern der Kommissionfür wissenschaftlichen Nachwuchs undForschung (FNK) und dem Personalraterarbeitet. Geprüft werden sollenebenfalls Möglichkeiten für ein „Pro-movenden-Coaching“. Ein ähnlichesModell für junge Wissenschaftlerin-nen, das „Doktorandinnen-Kolleg“,läuft mit großem Erfolg. „Es ist unssehr wichtig, dass die jungen Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler zu-frieden sind und wir möglichst vielezur Promotion führen können. Für dieUniversität ist eine hohe Promotions-quote auch Ausweis von Qualität“, er-klärt Ulrike Strate die umfangreichenBemühungen der TU Berlin. Das Prä-sidium hat darüber hinaus beschlossen,qualitative Interviews durchzuführen,die die Situation der betreuenden Pro-fessorinnen und Professoren beleuch-ten sollen. Für die Durchführung konn-te Prof. Dr. Nina Baur gewonnen wer-den. Die Ergebnisse werden dem-nächst vorliegen. KoKo

➥ www.wm-studie.tu-berlin.de

Tandem-Modelle sollen Wissen rettenGenerationswechsel steht auch bei den Beschäftigten an

Frau Müller-Klang, AnfangDezember gab der Personal-rat der TU Berlin den Beschäf-tigten in einer Personalver-

sammlung aktuelle Informationen.Welche Themen brennen Ihnen der-zeit besonders unter den Nägeln?Natürlich ist da zunächst die WM-Stu-die. Einige der Defizite, die ja bereits inder Studie aus dem Jahr 2002 auftauch-ten, müssen nun energischer und nach-haltiger angegangen werden. Überpro-portional hohe Überstunden gehörendazu. Ganz wichtig ist aber zum Bei-spiel auch die Klärung der Autoren-schaft von Publikationen. Mehr als 30Prozent der wissenschaftlichen Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter klagen,dass Professoren als Autoren von Pu-blikationen auftreten, die jedoch kei-nerlei Anteil an einer Publikation hat-ten. Und die Dunkelziffer liegt sichernoch viel höher. Wir möchten dieseAufgabe gern mit dem Präsidialamt ge-meinsam angehen. Zum Beispiel könn-te zunächst der Ombudsmann für wis-senschaftliches Fehlverhalten einge-schaltet werden. Es muss an der Univer-sität einfach ein Klima geschaffen wer-den, dass sich das kein Prof. mehr traut!Dazu muss die Promotionsvereinba-rung, die die Dritte Vizepräsidentin Ul-rike Strate zusammen mit dem Perso-nalrat ausgearbeitet hat, routinemäßigjeden neu eingestellten Wissenschaft-ler erreichen. Denn dort sind Pflichten,aber auch Rechte sehr genau geregelt.

Auch zum Thema psychischeBelastungen am Arbeitsplatzwurde viel diskutiert …Ja, „Arbeit darf nicht krank

machen“ ist unsere Forderung. In denletzten Jahren kam es durch den Stel-lenabbau zu einer großen Arbeitsver-dichtung. Viele Kollegen klagen, siesähen „kein Land“ mehr und hättenSchwierigkeiten, ohne schlechtes Ge-wissen ihren tariflichen Urlaub oderTage ihres Arbeitszeitkontos zu neh-men. Das zieht sich durch alle Arbeits-gebiete, Verwaltung, Labor, Werkstät-ten. Deshalb wollen wir bei den Ar-beitsstättenbegehungen, die wir zu-sammen mit den Betriebsärzten undMitarbeitern vom Sicherheitstechni-schen Dienst durchführen, zukünftignicht mehr nur nach äußerlichen Be-dingungen schauen: Also Lichtver-hältnisse, Geräteausstattung, Unfall-gefahren und Ähnliches. Vielmehrwollen wir auch behutsam versuchen,die psychische Belastung zu beurtei-len. Dafür wollen wir gemeinsam ei-nen Kriterien- beziehungsweise Fra-genkatalog entwickeln.

Auch der Generationswech-sel macht ja inzwischen derVerwaltung, den Werkstättenund Laboren zu schaffen …

Tatsächlich ist das Durchschnittsalterder derzeit Beschäftigten 52 Jahre.Etwa ein Drittel wird in den nächstenfünf Jahren ausscheiden. Mit ihnen

geht auch viel Wissen verloren. Wennwir die Maschinerie flüssig in Ganghalten wollen, müssen wir also früh-zeitig Überlegungen anstellen, wieder Wissenstransfer geleistet werdenkann. Der Personalrat hat bereits eini-ge Vorschläge gemacht, wie zum Bei-spiel ein Tandem-Modell „Jung/Alt“für bestimmte Arbeitsplätze einzu-führen oder eine verstärkte Übernah-me von Auszubildenden der TU Ber-lin zu übernehmen. Dazu suchen wirebenfalls das Gespräch mit der Unilei-tung.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

www.tu-berlin.de/personalrat/

„Alles vollautomatisch hier“Rückgabe von Medien und Abrechnung von Gebühren in der Unibibliothek automatisiert

Lange Wartezeiten an der Leihstellein der Bibliothek gehören bald der

Vergangenheit an. Seit Anfang Januarsteht im Leihstellenbereich der Zent-ralbibliothek der TU Berlin und derUdK ein Kassenautomat bereit, andem Bibliotheksgebühren in bar oderper EC-Karte beglichen werden kön-nen. Abgerechnet wird über denStrichcode des Bibliotheks- bezie-hungsweise Studierendenausweises,der eine Verknüpfung zum Biblio-thekskonto herstellt. Der Automatnimmt Münzen und Scheine bis zu50 Euro an und gibt Quittungen aus.Ab zehn Euro kann sogar per EC-Kar-te bezahlt werden.In Kürze wird außerdem ein Automatfür die Rückgabe entliehener Medien

eingerichtet. Das Gerät wird in derEingangshalle aufgestellt, sodass dieRückgabe unkompliziert möglich ist –ohne zuvor Jacken und Taschen in denGarderobenschränken einschließenzu müssen. Wenn das System das Buchnicht einlesen kann oder nicht erkennt– zum Beispiel Bücher aus anderenBibliotheken –, wird es nicht ange-nommen.Diese Automatisierung entlastet dasPersonal der Leihstelle von vielenRoutineaufgaben, sodass beispielswei-se ein neuer Beratungsplatz für dieLehrbuchsammlung und andere Fra-gen eingerichtet werden konnte. DieAutomaten werden während der ge-samten Öffnungszeit zur Verfügungstehen. pp

? ?

?

MichaelaMüller-Klang,Vorsitzendedes Perso-nalrats

Neuer Service in der Unibibliothek: Bezahlenund Rückgabe ohne Warteschlange

„Positiv wurden die neuen Weiterbildungsangebote

aufgenommen.“

Schöne neue WeltDie Reorganisation von

Information und Kommunikationan der TU Berlin schreitet voran

Alle Dienste unter einer Adresse,Studierende und Beschäftigte

können ihre Daten selbst verwalten,Prüfungsanmeldungen, Hardwarebe-stellungen, Räume für Videokonferen-zen und vieles mehr: Das ist die schö-ne neue Welt der kommunikations-technologischen Infrastruktur der TUBerlin, an der seit geraumer Zeit gear-beitet wird. Viele Maßnahmen sind in-zwischen umgesetzt. Am 12. Dezem-ber 2007 fand daher die erste Ver-sammlung der Nutzerinnen und Nut-zer des tubIT (Zentrales IT-Dienstleis-tungszentrum der TU Berlin) statt. tubIT-Direktor Prof. Dr. Odej Kao gabeinen Bericht über Aktivitäten und ak-tuelle Entwicklungen bei tubIT undpräsentierte eine Übersicht der bereitsverfügbaren Dienste sowie für die Zu-kunft geplanten Anwendungen.Ein Hauptanliegen bei der Reorganisa-tion der IT-Struktur an der TU Berlinwar und ist, den Nutzerinnen und Nut-zern kompetenten und schnellen Ser-vice aus einer Hand zu bieten. Hierzuwurden im Dezember 2006 die Zen-traleinrichtung Rechenzentrum (ZRZ)und die Prozessrechner-Verbundzen-trale (PRZ) zum zentralen IT-Dienst-leistungszentrum (tubIT) verschmol-zen. Unmittelbare Priorität hatte dieBereitstellung täglich benötigterDienste für alle Mitglieder der TU Ber-lin. Hierzu gehören insbesondere E-Mail und Internet, zentrale und lokaleRessourcen, Dateien zum Arbeiten so-wie Ansprechpartner bei Problemen.Welche Maßnahmen im Laufe des Jah-res 2007 bereits umgesetzt wurdenund welche für 2008 geplant sind,dazu hat die Pressestelle eine Zusam-menfassung ins Netz gestellt. Dort ste-hen auch die von Odej Kao gezeigtenFolien mit weiteren Details zumDownload bereit.Wer Fragen hat und unsicher ist, kanndie neu eingerichtete Hotline benut-zen. Sie ist unter einer zentralen Tele-fonnummer und E-Mail-Adresse zu er-reichen. tui

☎ 314-2 80 00 (Hotline)✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/?id=23206

Neu im Präsidialamt

Mit Forschungsförderung kenntsie sich aus, denn sie hat selbst

als Wissenschaftlerin im Forschungs-feld Erneuerbare Energien/Offshore-Windenergie sowie Umweltfolgenab-schätzung und -bewertung an der TUBerlin gearbeitet: Julia Köller ist dieneue persönliche Referentin und da-mit Ansprechpartnerin für die Belan-

ge des Zweiten Vizepräsidenten undder Dritten Vizepräsidentin der TUBerlin. Sie folgt Wiebke Metzler nach,die sich beruflich nach München ori-entiert hat.Nach einem freiwilligen ökologischenJahr und einer Ausbildung als Floris-tin studierte sie Landschaftsplanungan der TU Berlin und arbeitete an-schließend in einem Projekt als Wis-senschaftlerin. Nach einem Babyjahrist das Präsidialamt der Wiederein-stieg an der TU Berlin für Julia Köller– übrigens privat eine begeisterteChorsängerin. pp

☎ 314-2 43 16✉ [email protected]

3 Fragen an?

Julia Köller

© T

U-P

ress

este

lle/P

ätzo

ld

© T

U B

erlin

/Deh

n

© T

U-P

ress

este

lle/B

eyta

s

TU intern Nr. 1 · Januar 2008 Seite 5LEHRE UND STUDIUM

MeldungenSemesterticket gewünscht

/tui/ Die Studierenden der TU Berlin wol-len mit überwältigender Mehrheit das Se-mesterticket weiterführen. Das war daswichtigste Ergebnis einer Urabstim-mung, die im Dezember 2007 stattfand.Die TU-Studierenden waren außerdemaufgefordert, über die Beiträge zur Stu-dierendenschaft und die Rückkehr zumDiplomsystem abzustimmen. Das detail-lierte Ergebnis ist online veröffentlicht.➥ www.tu-berlin.de/?id=23209

10 000 Teilnehmer beim„Digitalen Adventskalender“

/tui/ Mit einem neuen Rekord konnte zumEnde des alten Jahres der „Digitale Ad-ventskalender“ des ForschungszentrumsMATHEON aufwarten. Fast 10 000 Men-schen aus dem In- und Ausland hatten sichan den 24 mathematischen Rätseln ver-sucht, darunter rund 4000 Schülerinnenund Schüler. 40 Teilnehmer hatten allesrichtig gelöst. Der Hauptpreis, ein Laptop,ging nach Berlin. Am 23. Januar nahmendie Gewinner auf Einladung von Bundes-bildungsministerin Annette Schavan ander Auftaktveranstaltung des „Jahres derMathematik“ teil, dessen Mit-KoordinatorTU-Professor Günter M. Ziegler ist.➥ www.matheon.de➥ www.jahr-der-mathematik.de

Wettbewerb um gute Lehre

/tui/ Der Stifterverband für die Deut-sche Wissenschaft will mit einer „Ex-zellenzinitiative für die Lehre“ und derGründung einer „Deutschen Lehrge-meinschaft“ den Stellenwert und dieQualität der Lehre an den deutschenHochschulen erhöhen. An der Aus-schreibungssumme von fünf Millio-nen Euro sollen sich nach Vorstellun-gen des Stifterverbandes auch Part-ner aus Unternehmen und Stiftungensowie der Bund beteiligen.➥ www.stifterverband.de

Hohe Nachfrage nutzen

/tui/ Im Jahr 2013 wird die höchste An-zahl von Studienanfängern in Deutsch-land erwartet. Das dann erreichte Niveaubleibt nach neuen Berechnungen derCentrum für HochschulentwicklungGmbH (CHE) bis mindestens 2020 erhal-ten. In den neuen Bundesländern würdenetwa 140 000 Menschen weniger ein Stu-dium aufnehmen, in den alten etwa eineMillion mehr. Obwohl das Nachfrage-hoch bis 2020 bei Ausfinanzierung derStudienplätze etwa 16 Milliarden Eurokosten könnte, könne Deutschland essich nicht leisten, dieses Potenzial unge-nutzt zu lassen, so das CHE.

Das wahrscheinlich größte Puzzle der WeltTU-Studierende erarbeiteten ein virtuelles Modell der Berliner Bauakademie

Aus mehr als einer Million Einzelteilehaben Diplomanden des TU-InstitutsGeodäsie und Geoinformationstech-nik mit Unterstützung des ehemali-gen Leiters des Fachgebiets Photo-grammetrie Prof. Dr.-Ing. Jörg Al-bertz, ein digitales Modell der ehe-maligen Schinkel’schen Bauakade-mie sowie eine 3-D-Filmanimationhergestellt.

Die 1836 vollendete Bauakademie,eine Vorgängereinrichtung der TUBerlin, stand einst am WerderschenMarkt in Berlin. Mehrere Vereine ha-ben es sich auf die Fahnen geschrieben,dieses Denkmal großer Architektur,dessen Ruine nach dem Krieg ge-sprengt wurde, wieder erstehen zu las-sen. Eine Stoffattrappe, die sogenann-te Schaufassade, in Originalgröße so-wie eine „Musterecke“ und ein origi-nalgetreuer Innenraum, der Rote Saal,zeugen von ihren Aktivitäten. Einerder Vereine ist der „Förderverein fürdie Schinkelsche Bauakademie e.V.“,der das digitale Modell kürzlich derÖffentlichkeit präsentierte. Es soll, soder Vereinsvorsitzende WolfgangSchoele, einen lebhaften Eindruck vondem Vorhaben vermitteln, insbeson-dere vorhandene Fassadenelementevisualisieren und zeigen, wie das Ge-bäude im Ensemble mit der Friedrich-werderschen Kirche und anderen his-torischen und modernen Bauten imStadtbild wirken würde. Neben derFilmanimation sind die vier vierge-schossigen Fassaden mit ihren jeweilsacht Fensterachsen einzeln zu besich-tigen. Sie erscheinen recht grau. Nuran einigen Stellen erstrahlen Relief-

platten und Terrakotten im warmenZiegelrot, das für die Bauakademie ty-pisch ist. Es sind die noch in verschie-denen Berliner Museen wie der AltenNationalgalerie, der Zitadelle Span-dau oder dem Schloss Charlottenburglagernden Originalterrakotten.„Wir haben zunächst ein virtuellesDrahtmodell aus mehr als einer Mil-lion Einzelteile mit dem Computer-programm ‚Auto CAD‘ hergestellt“,erzählt David Bornemann. Der Dip-lomand und sein Kommilitone Tho-mas Rox konnten sich bei dieser Auf-gabe auf ein Holzmodell der Modell-bau GmbH Monath & Menzel stützensowie einen 3-D-Plan der Innenstadt,

der durch Vermittlung von TU-Pro-fessor Thomas Kolbe vom FachgebietMethodik der Geoinformationstech-nik von der Senatsverwaltung fürStadtentwicklung zur Verfügung ge-stellt wurde. Das Drahtmodell muss-te anschließend mit Bildern (zum Bei-spiel der Terrakotten oder der Porta-le) verkleidet und teils perspektivischverzerrt werden, die sogenannteOberflächentexturierung. „DerSchmuck bestand aus 24 verschiede-nen Elementen aus dem ersten Ober-geschoss, aus acht weiteren ursprüng-lich über den Fensterbögen befindli-chen Reliefs und drei verschiedenenfloralen Schmuckelementen, die sich

im Obergeschoss mehrfach wieder-holten“, erklärt David Bornemanndie mühevolle, zwei Jahre dauerndeKleinarbeit. Das virtuelle Bauakade-mie-Modell, das der Verein auch alsAnschauungsmaterial nutzen will,um den Prozess zur Erreichung derDenkmaleigenschaft für das Gebäudezu unterstützen, ist nun auf der Web-site des Vereins zu besichtigen, derAnimationsfilm im Newsportal derTU-Pressestelle.

Patricia Pätzold

➥ www.schinkelsche-bauakademie.de/DigModellWeb.pdf

➥ www.tu-berlin.de/?id=24682

Zufriedene Kunden

Sind meine Immatrikulationsunter-lagen vollständig? Wann bekomme

ich Bescheid über meine Zulassung?“Das waren mit die wichtigsten Fragen,die die studentischen Call-Agenten desneuen Telefonservice-Express der TUBerlin in den ersten Monaten zu beant-worten hatten. Seit dem Start diesesneuen Informations- und Beratungs-Angebotes für Studierende und Be-werber im Mai 2007 stand das Telefon-service-Team rund 20 000 Anrufernwährend der Zulassungszeit zum Win-tersemester im Zwei-Schicht-Dienst30 Stunden wöchentlich Rede undAntwort. Auch wurden 2800 Mails be-antwortet, die sich neben den genann-ten auch oft mit den Themen Rückmel-dung und Immatrikulation oder Um-stellung auf Bachelor- und Masterstu-diengänge beschäftigten. Zum nächs-ten Wintersemester plant der Studie-rendenservice die Fragen zum Standder Bewerbung im Rahmen der On-line-Bewerbung durch eine Online-In-formation weiter abzufedern. Der Te-lefonservice-Express habe damit alsschnell erreichbare Anlaufstelle insbe-sondere in der Bewerbungszeit sehrzur Kundenzufriedenheit beigetragen,so Dr. Horst Henrici, Referat für Zulas-sung und Immatrikulation. tui

➥ www.ia.tu-berlin.de

Der „gute Ton“ ist kein ZufallBeschallungstechnik gewinnt an Bedeutung – Kompaktseminar im Februar

Eine anspruchsvolle akustische Dar-bietung im Konzertsaal, Kino,

Sportstadion oder sogar im Super-markt gehört heute allgemein zum„guten Ton“. Beschallungsanlagensind im öffentlichen Leben omniprä-sent. Dabei geht es nicht nur darum,Kunst, Werbung und Ähnliches akus-tisch möglichst gut zu präsentieren,sondern auch um handfeste Sicher-heitsinteressen, denkt man an Durch-sageanlagen für Flughäfen, Bahnhöfeoder große Stadien, die auch unter un-günstigen Bedingungen gut verständ-liche Notfalldurchsagen gewährleistenmüssen.In den vergangenen Jahren ist der An-

spruch an die Beschallungstechnik er-heblich gestiegen, was diverse techni-sche Neuerungen auf den Gebietender Signalverarbeitung und Übertra-gung sowie der Mess- und Simulations-technik zur Folge hatte. Auch für Stu-dierende des Fachgebiets Audiokom-munikation der TU Berlin bekommtdie Beschallungs- und Simulations-technik neben Aufnahme- und Studio-technik einen neuen Stellenwert. „DerBereich Beschallungstechnik wurdebisher ein wenig als Stiefkind behan-delt. Das wird sich jetzt ändern“, soProf. Dr.-Ing. Anselm Goertz. AlsFachmann für Wellenfeldsynthese so-wie Raumakustik und Beschallungs-

technik in Großprojekten (z. B. dasOlympiastadion Berlin) wird er imkommenden Semester über seine Ar-beitsfelder an der TU Berlin referie-ren. vbk

Seminar

Einführungsveranstaltung: 5. 2. 08;Kompaktseminar: 20.–22. 2. 2008, Kurs-gebühr (für Studierende des Masterstu-diengangs „Medienkommunikationund -technologie“ sowie für Tonmeis-terstudierende der UdK kostenlos).Anmeldung und Information unter☎ 314-2 22 36

Die schlichte Eleganz der Schinkel’schen Bauakademie wurde in dreidimensionalen Computeranimationen wieder zum Leben erweckt

Fliegen, ohne abzuhebenNeuer Flugsimulator für Lehre und Forschung an der TU Berlin

Endlich ist es so weit: Der Flugsimu-lator SEPHIR ist funktionsbereit

und steht für Lehr- und Forschungs-zwecke zur Verfügung. SEPHIR ist dieAbkürzung für „Simulator for Educa-tional Projects and Highly InnovativeResearch“. Studierende im FachgebietFlugmechanik, Flugregelung und Ae-roelastizität der TU Berlin sollen fort-an an SEPHIR die Theorie aus den Vor-lesungen in Simulatorübungen verfes-tigen. „SEPHIR ist ein sogenanntes ge-nerisches Cockpit“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Robert Luckner, „ein Cockpit, dasverschiedenen modernen Verkehrs-flugzeugtypen entspricht.“ Mit einemSpiegelsystem wird die Landschaft mitLandebahn und anderen Flugzeugenin das Cockpit projiziert und zwar so,dass das Auge ins Unendliche fokus-siert. Seitenruderpedale, Schub-,Klappen- oder Fahrwerkshebel sindoriginale Flugzeugteile, damit Flugei-genschaften richtig bewertet werdenkönnen. Robert Luckner ist über-zeugt: „Bei der Ausbildung von Luft-und Raumfahrtingenieuren ist es un-umgänglich, dass die Studierenden diedynamischen Flugeigenschaften sozu-sagen am eigenen Leib erfahren.“

Als Robert Luckner 2005 an die TUBerlin berufen wurde, brachte er denFlugsimulator mit. Er war ein Ge-schenk der Airbus Deutschland GmbHan die TU Berlin aus Anlass der Beru-fung ihres Entwicklungsspezialisten.Ursprünglich wurde SEPHIR als Simu-lator für ein 100-sitziges Verkehrsflug-zeug entwickelt. Der Umzug des Flug-simulators von Hamburg nach Berlin,

die Installation, die vielen Umbauar-beiten zur Anpassung an die räumli-chen und technischen Gegebenheiten,der Einbau zusätzlicher Komponentensowie die Erneuerung aller Simulati-onsrechner mit ihren Schnittstellen –es war ein langwieriger, aber lohnen-der Prozess. vbk

www.tu-berlin.de/?id=7387

Die digitale SchuleErgebnisse eines Workshops

Studierende und andere Lernendeakzeptieren digitale Medien und

Werkzeuge nur, wenn diese einen deut-lichen Mehrwert gegenüber „klassi-schen“ Medien und Arbeitsweisen bie-ten. Auch sind sie bei sogenanntenWeb-2.0-Anwendungen oft hilflos undbenötigen die Unterstützung erfahre-ner Lehrpersonen bei der Organisationdigital gestützter Kommunikation undGruppenarbeit. Hemmend auf die brei-tere Nutzung von E-Learning wirkensich auch die Zurückhaltung und Skep-sis vieler Lehrender gegenüber den di-gitalen Medien sowie das Fehlen adä-quater E-Learning-Produkte aus. Letz-teres betrifft vor allem benachteiligteZielgruppen, wie etwa Migranten, Se-

nioren, Behinderte oder Menschen mitLernschwächen, die dadurch nicht aus-reichend an der digitalen Entwicklungim Bildungssektor teilhaben können.Das waren unter anderem Ergebnisseeines Workshops mit Experten ausneun Ländern, den das IBI-Institut fürBildung in der Informationsgesellschaftder TU Berlin ausrichtete. Anlass wardie „Online Educa Berlin“, der welt-größte Kongress zum Thema E-Lear-ning. Präsentiert wurden Forschungs-und Entwicklungsvorhaben, jüngsteDissertationen von Berliner Forschen-den zum Thema sowie die von einer Ar-beitsgruppe um den IBI-Leiter Prof. Dr.Wilfried Hendricks entwickelte virtu-elle Lernumgebung „Schola 21“. Daskomplette Programm des Workshopssowie einige Präsentationen sind im In-ternet abrufbar. KoKo

➥ www.ibi.tu-berlin.de

ANZEIGE

M

© B

orne

man

n/Ro

x

© T

U B

erlin

Blick in das Cockpit des neuen Flugsimulators „Sephir“

Seite 6 TU intern Nr. 10 · Oktober 2007NEU BERUFEN

Zukunftssäulen für Forschung und LehreVerkehr, Mathematik, Werkstofftechnik und vieles mehr. Die TU Berlin hat eine Reihe neuer Fachleute berufen

Ihr geht es um nichts Geringeres, als den Zusam-menhang zwischen Verkehr und Mobilität neu

zu bestimmen. Dr. Christine Ahrend ist Profes-sorin für „Integrierte Verkehrsplanung“ undwird nun das an der TU Berlin seit vielen Jah-ren vakante Fachgebiet aufbauen. Ihr Perspek-tivwechsel in der Mobilitätsforschung von Pro-duktions- und Konsummustern zu den Verbrau-chern als Motor für eine nachhaltige Entwick-lung beruht auf ihrem Ansatz, das sozialökolo-gische Prinzip besonders zu beachten. „Zumneuen Berufsbild des Verkehrsingenieurs ge-hört die Fähigkeit, in Forschung und Praxis ander Schnittstelle zwischen Sozial- und Inge-nieurwissenschaften agieren zu können“, sagtAhrend. In ihrer Forschung wird sie sich damitbeschäftigen, wie Mobilitätsroutinen entstehen,deren Faktoren noch veränderbar sind, bevorsie sich zu Mobilitätsmustern verfestigen, und

aus Gesellschafts- und Technologietrends zu-künftiges Mobilitätsverhalten ableiten. Christi-ne Ahrend studierte an der TU Berlin Land-schaftsplanung. Hier promovierte sie auch aufdem Gebiet des Verkehrswesens. Vor ihrer Be-rufung nach Berlin arbeitete sie in der Forschungbei DaimlerChrysler und VW. sn

Perspektiven wechseln in der Mobilität

Hochkomplexe dünnwandige Strukturverbun-de zu modellieren, ihr Systemverhalten zu si-

mulieren und diese Strukturverbunde optimal zugestalten ist Gegenstand der theoretischen undexperimentellen Forschung des FachgebietesStrukturmechanik und Strukturberechnung, dasvon Prof. Dr. Manfred Zehn geleitet wird. „Ziel istes, Methoden und Algorithmen sowie Testumge-bungen zu entwickeln, um komplexe Bauteile bes-ser modellieren zu können. Dies wiederum ist dieGrundlage dafür, deren statisches und dynami-sches Verhalten besser vorhersagen zu können“,erklärt Manfred Zehn, der an der TechnischenHochschule Magdeburg Maschinenbau studierte,dort promovierte und lange Jahre in der Industrieforschte. Außerdem befasst sich Manfred Zehnmit der Robustheit von Strukturen. „Gerade beiSystemen der Verkehrstechnik dürfen Leichtbauund Optimierung nicht dazu führen, dass die er-forderliche Robustheit verloren geht“, so Zehn.Der Transfer von neuen Materialien und Techno-logien aus der Luft- und Raumfahrttechnik fürStrukturverbunde in andere Bereiche ist ein wei-teres Forschungsfeld. sn

Hoch qualifizierte Facharbeitersind gefragter denn je. Ohne

hoch qualifizierte Lehrkräfte abersind sie nicht zu haben. Ausgebildetwerden sie am Fachgebiet Fachdi-daktik für Bautechnik, Vermes-sungstechnik und Landschaftsge-staltung an der TU Berlin, das Prof.Dr. Johannes Meyser leitet. „Die be-rufliche Didaktik vermittelt zwi-schen den Ingenieur-, Natur- undGeisteswissenschaften und führt diejeweiligen Erkenntnisse zusam-men“, erklärt Meyser. Nur so wer-den die Facharbeiter befähigt, wis-senschaftliches Know-how, zum Bei-spiel der Bauingenieure, auf derBaustelle auch umzusetzen. „DieQualität der Bauausführung hängtnicht nur von der Planung der Ingenieure ab, son-dern ganz entscheidend von der Qualifikation derFacharbeiter“, so Meyser. Der beruflichen Bil-dung und damit der Ausbildung der Lehrkräftekomme deshalb eine Schlüsselrolle zu. „Qualität

durch berufliche Qualifikation ist ein Standort-vorteil.“ Johannes Meyser studierte in Hamburgund Berlin, arbeitete als Ingenieur und Berufs-schullehrer, promovierte an der TU Berlin undwar zuvor Professor an der TU Dresden. sn

Berufliche Qualifikation als Standortvorteil

Neben den klassischen Bereichen der Bauphy-sik zählen zu den Forschungsschwerpunkten

von Prof. Dr. Frank U. Vogdt die Gebrauchstaug-lichkeit und Dauerhaftigkeit von Hochbaukons-

truktionen, die Instandhaltung und Modernisie-rung des Gebäudebestandes sowie Fragen derNachhaltigkeit im Bauwesen mit dem Fokus aufLebenszyklusanalysen und Energieeinsparung.So untersucht Frank U. Vogdt, der an der TU Ber-lin das Fachgebiet Bauphysik und Baukonstruk-tionen leitet, die Lebensdauer von Sanierungs-maßnahmen, erarbeitet und erprobt Methodenfür den ökologischen Variantenvergleich vonBaumaßnahmen, entwickelt experimentelle In-situ-Verfahren zur Tragfähigkeitsuntersuchungvon Baukonstruktionen und begleitet Moderni-sierungsvorhaben in Mittel- und Osteuropa so-wie in China. Vogdt studierte an der TU BerlinBauingenieurwesen und promovierte hier auch.Nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit im Be-reich der Planung und der Baustoffindustrie ister seit 1998 stellvertretender Direktor des Insti-tuts für Erhaltung und Modernisierung von Bau-werken, eines An-Instituts der Universität. sn

Damit Häuser lange leben

Die strategischen Potenziale von Informati-ons- und Kommunikationstechnologien für

betriebliche Lösungen zu erkennen und umzu-setzen – darauf ist die Forschung von ProfessorRüdiger Zarnekow ausgerichtet, der an der TU

Berlin „Informations- und Kommunikationsma-nagement“ lehrt. Drei Schwerpunkte stehen da-bei aktuell im Mittelpunkt: erstens Modelle, Me-thoden und Lösungsansätze für die kundenori-entierte Planung und Steuerung der Leistungen

und Leistungserbringungsprozesse vonIT-Service-Providern zu entwickeln,zweitens die besonderen Management-aufgaben in der Computerspieleindus-trie zu analysieren und drittens die Po-tenziale moderner Informations- undKommunikationstechnologien für dieGestaltung von Geschäftsmodellen zuuntersuchen. So legte er jüngst eine Stu-die zu zukünftigen Geschäftsmodellenim Breitbandinternet, die auf dem Ange-bot von Qualitätsdienstleistungen beru-hen, vor. Rüdiger Zarnekow studierteWirtschaftsinformatik an der EuropeanBusiness School in Oestrich-Winkel,promovierte an der TU Freiberg und warAssistenzprofessor an der Universität St.Gallen. sn

Potenziale erkennen, neue Geschäftsmodelle entwickeln

Reinhold Schneider be-schäftigt sich mit der ma-

thematischen Modellie-rung, Simulation und Opti-mierung in den Natur- undIngenieurwissenschaften.„Wir arbeiten zurzeit inten-siv an der mathematischenAnalyse hinsichtlich Nume-rik und Optimierung zurBerechnung der elektroni-schen Struktur der Molekü-le“, sagt Reinhold Schnei-der. Mittels effizienter Ver-fahren kann man dann auchgrößere Moleküle und Kris-talle behandeln und es lässtsich ihr chemisches und physikalisches Verhaltenableiten. „Neben der numerischen Lösung derdabei auftretenden Differenzialgleichungen inte-

ressieren wir uns auch fürdie numerische effizienteBehandlung von Integral-gleichungen“, sagt der Ma-thematiker. Ihre Anwen-dung findet ReinholdSchneiders Arbeit zum Bei-spiel bei der Zusammenset-zung von Medikamenten,aber auch bei der Optimie-rung der Form von Werk-stücken. Dr. ReinholdSchneider studierte Mathe-matik an der TechnischenHochschule Darmstadt.Dort promovierte er undhabilitierte sich auch. Nach

Stationen an der Universität Essen, der RWTHAachen und der TU Chemnitz ist er nun neu be-rufener Professor an der TU Berlin. sn

Mathematik für moderne Medikamente

Johannes Meyser ist Fachdidaktiker für Bau- und Vermessungstechniksowie Landschaftsgestaltung

Christine Ahrend justiert denZusammenhangzwischen Verkehrund Mobilität neu

Modellierung, Simulation und Optimierung inden Natur- und Ingenieurwissenschaften sinddas Fachgebiet von Reinhold Schneider

Frank U. Vogdt beschäftigt sich mit Bauphysik und Bau-konstruktionen

Rüdiger Zarnekow lehrt Informations- und Kommunikations-management

Robuste Strukturen

Manfred Zehn forscht auf dem Gebiet der Strukturmecha-nik und Strukturberechnung

Den Studierenden die Grundlagen der Konstrukti-onslehre und die Prozesse bei der Produktentste-

hung komplexer Maschinensysteme wie Turbinen undGeneratoren zu vermitteln ist Kernpunkt der Profes-sur „Konstruktion und Produktzuverlässigkeit“ vonDr. Robert Liebich. Darüber hinaus soll die Bedeutungder Lebensdauer und Zuverlässigkeit im Konstrukti-onsprozess hervorgehoben werden. „Dieser neueSchwerpunkt wird der immer stärker werdenden Be-deutung des Produktlebenszyklus und der Funktions-sicherheit im industriellen Bereich gerecht“, sagt Ro-bert Liebich, der an der TU Berlin Luft- und Raum-fahrttechnik studierte und hier auch auf dem Gebietder Rotordynamik promovierte. Schwerpunkt seinerForschung sind unter anderem die Analyse von Maschi-nenschwingungen und deren Reduktion mit konstruk-tiven Mitteln. Dazu gehört ein neu entwickelter, welt-weit einmaliger Versuchsstand zur Simulation vonSchaufelabwürfen in Luftfahrttriebwerken. Ein weite-rer Schwerpunkt sind – wie in der Lehre auch – die Le-bensdaueranalyse von Maschinen und die Verbesse-rung der Produktzuverlässigkeit. sn

Designer des Maschinenbaus

Robert Liebichs Fachgebiet sind die Konstruktions-lehre und die Produktzuverlässigkeit

Als Juniorprofessor für Ökonomie und Ma-nagement von Gesundheitstechnologien be-

schäftigt sich Prof. Dr. Jonas Schreyögg mit derökonomischen Evaluation von Medizintechnik,der Wirkung von Regulierungsinstrumenten imMarkt für Medizintechnik sowie mit dem Marktfür pharmazeutische Produkte. Darüber hinausbilden die Krankenhausbetriebslehre sowie dieAnalyse von Gesundheitseinrichtungen hinsicht-lich ihrer Effizienz einen Schwerpunkt seiner Ar-beit – Themen, die im Zusammenhang mit demProblem der Finanzierbarkeit des deutschen Ge-sundheitssystems von enormer Relevanz sind.Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit ander TU Berlin ist Jonas Schreyögg auch assoziier-ter Forscher an der Stanford University in denUSA und Mitglied des Executive Board des Eu-ropean Health Technology Institute for Socio-

Economic Research in Brüssel. Vor seiner Beru-fung als Juniorprofessor war er als Harkness-Sti-pendiat an der Stanford University tätig. JonasSchreyögg studierte an der TU Berlin Betriebs-und Volkswirtschaftslehre. sn

Am Puls des deutschen GesundheitssystemsJonas Schreyöggstellt für medizinischeEinrichtungen dieKosten-Nutzen-Frage

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

PraktischeBerlinerin

Trotz Aussperrung vom Universitäts-betrieb im Dritten Reich blieb Claravon Simson Berlin treu und machtesich um die Stadt verdient

Seite 12

EnergiereicheUnterwelt

TU-Forscher prüfen mit 3-D-Seismikden Untergrund für die bessere Nut-zung des größten Berliner Gasspei-chers unter der Stadt

Seite 8

AmerikanischeRasenkante

Die Stadtzentren sind für US-Vor-ortbewohner bedeutungslos, weilschwer erreichbar. Warum sichdeutsche Vororte im Vergleich ganzanders entwickelten Seite 10

TU intern Nr. 1 · Januar 2008 Seite 7FORSCHUNG

N A C H G E F R A G T

Synthese des Lebens

H intern befragt Journalistinnen undJournalisten, was für sie die span-nendste Forschungsnachricht derjüngsten Zeit war und welches Themamehr mediale Aufmerksamkeit ver-dient. Martin Meister ist Geschäftsfüh-render Redakteur Wissenschaft beiGEO.

Für die Lebenswissenschaften kann imJahr 2007 wohl kaum etwas bedeutsa-mer gewesen sein als die Nachricht,dass es nunmehr gelungen ist, ein kom-plettes Genom von einem Bakteriumin ein anderes zu verpflanzen – ein ent-scheidender Schritt bei dem fausti-

schen Projekt,„Leben zu syn-thetisieren“. Fürunser Selbstbildscheinen mir diearchäologischenBefunde von Gö-bekli Tepe inSüdostanatolienepochal: Dieneolithische Re-volution, die Zi-

vilisierung des Menschen, begann vor11000 Jahren mit einem architektoni-schen Paukenschlag.Doch ist es realitätsfremd, nach dengroßen Klimakonferenzen, nach ein-dringlichen Berichten über den globa-len Klimawandel in nahezu allen Me-dien, auch in GEO, besseren Umwelt-journalismus zu fordern? Ich glaubenicht. Viele Kollegen berichten kom-petent und engagiert über Energieer-zeugung, Atmosphäre, Ozeane, Roh-stoffe – jene Materien, mit denen sichder technische Umweltschutz befasst.Die „grünen“ Themen – Ökologie imengeren Sinne, Biodiversitätsfor-schung, Naturschutz – bleiben Rand-themen. Gemessen an ihrer Bedeu-tung, an ihrem Forschungspotenzialund nicht zuletzt an den „Geschich-ten“, die sich journalistisch erzählenlassen, ist das unverständlich. Zwarwird die UN-Biodiversitätskonferenzin Bonn im Mai dieses Jahres vorüber-gehend für mehr Aufmerksamkeit sor-gen. Aber es muss sich erst nach demVorbild des Klimarats der VereintenNationen (IPCC) ein „Weltnatur-schutzrat“ bilden – mit 2500 Wissen-schaftlern aus 130 Ländern. Dannwerden auch die Nachrichten aus derBiosphäre unübergehbar erscheinen:All das verdient mehr Aufmerksam-keit auch in den Medien.

Martin Meister

Neu bewilligtVorzüge des Magnesiums

/tui/ Magnesium ist korrosionsanfällig,und deshalb ist sein Einsatz zum Beispielin der Automobil- und Luftfahrtindustrieproblematisch – obgleich wegen seinerLeichtigkeit gewünscht. Mithilfe vonStrangpressen will eine Arbeitsgruppeum Prof. Dr. Walter Reimers vom Institutfür Werkstoffwissenschaften und -tech-nologien nun das Magnesium mit Alumi-nium beschichten und dadurch von sei-ner Schwachstelle „Korrosion“ befreien.Die sogenannte „Zwillingsbildung“ imMagnesium, die beim Strangpressen imGegendruck stattfindet, wird in einemweiteren Projekt erforscht. Dabei erhöhtsich die Festigkeit des Magnesiums, dasin der Industrieanwendung oft wechseln-den Beanspruchungen unterliegt. Auchdie verschiedenen Werkstoffzuständewährend unterschiedlicher Beanspru-chung werden analysiert. Die Projektewerden von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft gefördert.✉ [email protected]

Geld für neue GeräteTU-interne Ausschreibung startet

Die TU Berlin will ihre Forschungs-infrastruktur verbessern und hat

dafür Geld aus zentralen Mitteln zurVerfügung gestellt, das in Kürze bean-tragt werden kann. Ziel dieser inter-nen Ausschreibung ist die Modernisie-rung oder Neuanschaffung von Gerä-ten im Wert von 5000 bis 250 000Euro. Das können Analysegeräte, Spe-zial-EDV oder auch feinmechanischeGeräte zum Bau von Versuchsanlagensein. Aus dem Antrag solle hervorge-hen, in welcher Weise die Anschaffungzur Akquisition weiterer Drittmittelbeitragen könne, so der Vizepräsidentfür Forschung, Prof. Dr. Johann Köp-pel. Außerdem seien Konzepte zurfachgebietsübergreifenden Nutzungsehr willkommen.Antragsberechtigt sind jeweils dieFachgebietsleiterinnen und Fachge-bietsleiter beziehungsweise die Spre-cherinnen und Sprecher einer Gruppevon Fachgebieten. Erwünscht sindeine Mitfinanzierung durch das Insti-tut oder die Fakultät sowie eine Eigen-beteiligung, zum Beispiel in Form vonBedienungspersonal. Mögliche anfal-lende Kosten für Baumaßnahmen oderFolgekosten sind nicht abgedeckt.Die Auswahl wird von einem Gremi-um aus Mitgliedern des Präsidiums,der Verwaltung, der Strukturkommis-sion sowie erfahrenen Forscherinnenund Forschern getroffen.Für die Beratung stehen ab sofort Lo-thar Bauch (IIIC1) und Ingo Einacker(SC1) zur Verfügung. Details der Aus-schreibung werden in Kürze im Inter-net veröffentlicht. pp

[email protected][email protected]☎ 314-2 53 46/-7 98 12➥ www.tu-berlin.de/zuv/IIIC/foerder/tu_

interne_forschungsfoerderung.html

Neues ausGesundheitswesenund Bauforschung

Das Gesundheitswesen ist einWachstumsmarkt. Wer vom Wan-

del in der Gesundheitswirtschaft pro-fitieren will, muss innovativ sein undvor allem seine Beschäftigten auf diezukünftigen Anforderungen vorberei-ten. Am Zentrum für innovative Ge-sundheitstechnologien (ZiG) der Tech-nischen Universität Berlin begannEnde Oktober das Projekt „Kompe-tenzbildung und Qualifizierung in derGesundheitswirtschaft Branden-burg“. Dort sollen zielgenaue innova-tive Qualifizierungsmodule für Be-schäftigte im Gesundheitssystem ent-wickelt und umgesetzt werden.Spezialwissen ganz anderer Arttauschten die 240 Teilnehmer desHans-Lorenz-Symposiums für Bau-grunddynamik und Spezialtiefbauaus, das mittlerweile zum dritten Malan der TU Berlin stattfand. In den Vor-trägen ging es unter anderem um mi-krophysikalische Vorgänge bei Boden-verformungen, um Tiefbohrungen zurLagerstättenerkundung für den Dia-mantenabbau, um die sehr komplexenPlanungs- und Tiefbauarbeiten beimU-Bahn-Bau in Amsterdam und vielesmehr. Soeben erschien der Tagungs-band, der im Fachgebiet Grundbauund Bodenmechanik erhältlich ist. pp

[email protected]➥ www.gesundheitswirtschaft-

brandenburg.de➥ www.clinicsearch.de➥ www.grundbau.tu-berlin.de/

symposium

Blick in die Tiefen der QumranrollenTU-Forscherin untersucht die berühmten Schriften vom Toten Meer

Trotz intensiver 60-jähriger For-schung ist nicht eindeutig geklärt,wo die Qumranrollen, jene 2000 Jah-re alten Dokumente, die auch Urtex-te der Bibel enthalten, eigentlichhergestellt wurden. Die Klärung derFrage hat enorme Auswirkungendarauf, ob die Rollen, die der Sekteder Essener zugeschrieben werden,wirklich in einer Beziehung zu derSekte stehen.

In Berlin forschen derzeit Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler derArbeitsgruppe von Birgit Kanngießeran der TU Berlin sowie der Arbeits-gruppe von Oliver Hahn an der Bun-desanstalt für Materialforschung und -prüfung zusammen mit Ira Rabin vonder Jüdischen National- und Universi-tätsbibliothek in Jerusalem, wo Teileder Rollen aufbewahrt werden, daran,die Herkunft einiger Rollen zu klären.So hat die Arbeitsgruppe für „Analyti-sche Röntgenspektroskopie“ von Bir-git Kanngießer eine Methode entwi-ckelt, um Hinweise darauf zu bekom-men. „Meine Methode ist eine Weiter-

entwicklung der Röntgenfluoreszenz-analyse. Das Neue daran ist, dass wirexakt Aufschluss darüber geben, inwelcher Tiefe des zu untersuchendenGegenstandes sich in welcher Kon-zentration die verschiedenen Elemen-te befinden, wie zum Beispiel Kupfer,Eisen oder Chlor“, erklärt Kanngießer.Der „Trick“ an dem experimentellenAufbau von ihr ist, dass sie zwei Rönt-genoptiken verwendet, deren Fokussegekreuzt werden. Die eine Röntgenop-tik bündelt die Strahlung auf das Un-tersuchungsobjekt, die andere sam-melt die spezifische Strahlung des Un-tersuchungsobjektes und führt sie zumDetektor, vor dem die zweite Röntgen-optik platziert ist. Der Detektor nunlöst die spezifische Strahlung des Un-tersuchungsobjektes in seine Bestand-teile auf. „Durch diesen neuen Ver-suchsaufbau bekommen wir jene tie-fenaufgelösten Informationen“, er-klärt Dr. Birgit Kanngießer. Durchge-führt werden die Messungen bei derElektronenspeicherring-Gesellschaftfür Synchrotronstrahlung in Berlin(BESSY). Analysiert wurden sehr

wertvolle Fragmente aus dem Konvo-lut von Apokryphen zur Genesis, alsoaußerbiblische Schriften zur Genesis,sowie zahlreiche kleinere Fragmente.Birgit Kanngießers dreidimensionaleRöntgenfluoreszenzanalyse unter An-wendung von Synchrotronstrahlung(3-D-Mikro-RFA-Methode) brachtewichtige Erkenntnisse über den Zu-stand der Apokryphen zur Genesis. Soist bei ihnen der Kupferfraß besorgnis-erregend vorangeschritten. Um he-rauszufinden, wo das Pergament derRollen produziert worden ist, könnteein Glücksumstand helfen. Das Was-ser in der Nähe des Toten Meeres hatein spezifisches Chlor-zu-Brom-Ver-hältnis. Ungewöhnlich hoch ist hierder Bromgehalt. In einigen kleinerenFragmenten konnte dieses besondereVerhältnis nachgewiesen werden.„Um jedoch auch über die Herkunftder Apokryphen zur Genesis und an-derer Fragmente gesicherte Aussagenmachen zu können, sind weitere Mes-sungen erforderlich“, sagt Kanngie-ßer. Die werden Anfang April in Ber-lin stattfinden. Sybille Nitsche

Wappnen gegen StörungenWie große Unternehmen sich besser vorbereiten können

Schnelllebig sind heute die Märktefür Produkte jeder Art, immer kür-

zer die Zyklen der Produktentwick-lung und des Produktlebens. Umsowichtiger ist es für Unternehmen,frühzeitig auf Veränderungen reagie-ren zu können. Sie brauchen verlässli-che Informationen über Veränderun-gen in Wettbewerb und Politik, überdie Entwicklungen neuer Technolo-gien sowie über soziokulturelle Verän-derungen. Die sogenannte „Strategi-sche Frühaufklärung“ diskutiert Me-thoden, diese Informationen zu ermit-teln und Managemententscheidungenvorzubereiten. Insbesondere hat dieFrühaufklärung die Aufgabe, wichtigeMarkt- und Betriebsstörungen oder-zerrüttungen (Disruptionen) frühzei-tig zu erkennen, zu bewerten und dasUnternehmen auf diese vorzuberei-ten.Das Forschungsprojekt zur strategi-schen Frühaufklärung am FachgebietInnovations- und Technologiemana-gement der TU Berlin unter Leitungvon Prof. Dr. Hans Georg Gemündenentwickelt derzeit ein Benchmarking-Rahmenmodell zur Analyse und ge-

zielten Verbesserungder StrategischenFrühaufklärung in Un-ternehmen. Dazu wirdeine umfangreicheStudie durchgeführt,an der bisher zehnmultinationale Unter-nehmen teilnehmen,unter anderem die Fir-men Philips, DeutscheTelekom, Siemens,British Telecom, Con-tinental und Vatten-fall. Teilnehmer derStudie erhalten einedetaillierte Auswertung für ihr Unter-nehmen und Hinweise auf Verbesse-rungspotenziale.Erste Erkenntnisse zeigen noch Ver-besserungspotenzial bei der Einbin-dung der Frühaufklärung in die Pro-zesse des Innovationsmanagements,des Strategischen Managements undder Kooperation mit anderen Unter-nehmen sowie bei der Interpretationvon Veränderungen.Im Dezember 2007 trafen sich die Teil-nehmer der Benchmarking-Studie auf

der „1st European Conference onStrategic Foresight“, um gemeinsamdie ersten Ergebnisse der Studie undBest Practices zu diskutieren. DieKonferenz soll nun jährlich wiederholtwerden, um damit auch eine Plattformfür Praktiker zur gemeinsamen Ver-besserung der strategischen Frühauf-klärung in ihren Unternehmen zuschaffen. Nico Thom

Deutsche Telekom Laboratories

➥ www.eurosf.org

Was bringt die Zukunft? In der Wirtschaft ist das kein Zufall

© c

reat

ive

com

mon

s/M

ark

Skip

per

© G

EO

TU-Physikerin Birgit Kanngießer (l.) und Ira Rabin von der Jüdischen Nationalbibliothek in Jerusalem warten gespannt auf Messergebnisse

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Seite 8 TU intern Nr. 1 · Januar 2008FORSCHUNG

PAT E N T E U N I V E R S I TÄT

AusgemustertEine Erfindung ist die Lösung für einProblem, die einen bedeutenden Ab-stand zum Stand der Technik hat undauch noch gewerblich anwendbar ist.Seit 2001 betreibt der ServicebereichKooperation Patente Lizenzen (KPL)der TU Berlin mit der ipal GmbH eineaktive Patentierungs- und Verwer-tungspolitik. H intern stellt einige Er-findungen, Patente und Verwertungs-erfolge der TU Berlin vor.Ob Sprache, Bilder oder Handschrif-ten erkannt werden sollen, Gense-quenzen analysiert, Computervirendetektiert oder klopfende Verbren-nungen in Ottomotoren: Für vielepraktische Anwendungen werden leis-

tungsfähigeund effi-ziente Mus-tererken-nungsver-fahren zurSequenz-analyse be-nötigt. Der-zeit stellensogenannteHiddenMarkov

Models (HMMs) den Stand der Technikbei der Lösung solcher Aufgabenstel-lungen dar. Wissenschaftler vom Fach-gebiet Elektronische Mess- und Diag-nosetechnik der TU Berlin haben nunein neuartiges Verfahren zur automa-tischen Mustererkennung entwickelt.Es ist wie die HMMs geeignet, verzerr-te Muster in sequenziellen elektroni-schen Daten aufzufinden, übertrifftdiese jedoch in Leistungsfähigkeit, Ein-fachheit und Genauigkeit. Der Bei-spieldatensatz, dessen Parameter be-stimmt werden sollen, wird dabei spe-ziell aufbereitet, sodass nicht längerauf einen komplizierten zweistufigenstochastischen Prozess zurückgegrif-fen werden muss. Das Verfahren wur-de zum Patent angemeldet. tui

Vorrichtung zur automati-schen Mustererkennung

MeldungenAlte Schiffe, neue Schiffe

/tui/ Wer sich für historische Schiffe, Boo-te und andere Wasserfahrzeuge interes-siert, kann nun auf eine neue Datenbankam Deutschen Schiffahrtsmuseum Bre-merhaven zurückgreifen. TechnischeMerkmale und Daten zum Schiffs-Lebens-lauf sind dort möglichst umfassend be-schrieben. Die „Schiffsliste“, die ständigergänzt werden soll, ist das Werk einervom ehemaligen TU-Professor Dr.-Ing.Horst Nowacki gegründeten Arbeitsgrup-pe der Schiffbautechnischen Gesellschaft.An der TU Berlin findet anlässlich des 75.Geburtstages von Horst Nowacki am 15.Februar 2008 ein Festkolloquium statt.➥ www.dsm.museum/Schiffsliste➥ www.naoe.tu-berlin.de

Physiker begehren auf

/tui/ In die Diskussion, ob das Promoti-onsrecht auf andere Insitutionen des Wis-senschaftssystems ausgedehnt werdensoll, zum Beispiel auf außeruniversitäre For-schungseinrichtungen, hat sich auch dieDeutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)eingeschaltet. Dies sei mit einem massivenEingriff in das deutsche Wissenschaftssys-tem verbunden – zulasten der Universitä-ten. Das Recht zur Promotion müsse denUniversitäten vorbehalten bleiben, fordertDPG-Präsident Eberhard Umbach. ➥ www.dpg.de

Gemeinsame Projekte gesucht

/tui/ Zum 1. Januar 2008 übernahm dieDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)das Programm der Deutsch-IsraelischenProjektkooperation (DIP). Mit dem bishervom Bundesforschungsministerium ver-antworteten Programm werden jährlichdrei bis vier herausragende Kooperationenzwischen Forschern aus Deutschland undIsrael ausgewählt und fünf Jahre lang un-terstützt. Neue Projekte können bis zum31. März 2008 eingereicht werden.➥ www.dfg.de

Energie aus der UnterweltTU-Wissenschaftler und die 3-D-Seismik für den Berliner Gasspeicher

„Man darf sich den Gasspeicher nichtvorstellen wie eine große unterirdi-sche Blase, die mit Gas gefüllt ist“,erklärt Prof. Dr. Wilhelm Dominik,Leiter des Fachgebiets Explorations-geologie an der TU Berlin. Mit seinenStudierenden begleitet er im Februarund März diesen Jahres die Untersu-chungen der Berliner GASAG amGasspeicher Ruhleben. Mit dem mo-dernsten geophysikalischen Verfah-ren, der 3-D-Seismik, werden vondem Technologiedienstleister DMT/Essen im Auftrag der GASAG in Char-lottenburg und Spandau die Ge-steinsschichten im tieferen Unter-grund wissenschaftlich erkundet.

Dort wird das Gas mit großem Druckin die winzigen, mit bloßem Augekaum sichtbaren Poren einer Sand-steinschicht, etwa 800 Meter unter derErdoberfläche, gepumpt. Die Porender Gesteine sind normalerweise mitWasser gefüllt, das dann zur Seite ver-drängt wird. Nach oben ist dieses Re-servoir durch mächtige Schichten vonvorwiegend Ton und Salz abgedichtet.„Auch in der Natur ist Gas auf dieseWeise gespeichert“, sagt Wilhelm Do-minik, „eine sicherere Methode, Gaszu speichern, gibt es nicht.“Nachdem es im Frühjahr 2004 in Span-dau durch einen Wartungsfehler an ei-ner Entnahmestelle zu einem Störfallkam, sind Fragen in Bezug auf denGasspeicher in der Bevölkerung auf-getaucht.Nun will die GASAG für den 1992 inBetrieb genommenen Gasspeicher diezulässige Gesamtkapazität von 1,1Milliarden Kubikmeter ausschöpfen.Dazu sind weitere Untersuchungendes Untergrundes notwendig.Fahrzeuge mit Rüttelplatten aus Stahlschicken in dem 42 Quadratkilometergroßen Gebiet im Westen Berlins zwi-schen Havel und Olympiastadion anden sogenannten „shot-points“ mittelsVibration Schallwellen in den Unter-grund. „Früher wurden die Vibratio-nen durch die Einbringung von Dyna-mit erzeugt, davon zeugt noch derName ‚shot-point‘“, erklärt Wilhelm

Dominik. „Heute bemerkt man dieleichten Erschütterungen nur noch,wenn man direkt neben der Fahrzeug-kolonne steht. Das ist neben seiner Ge-nauigkeit durch die Präzision der aus-gesendeten Signale auch noch ein sehrumweltschonendes Verfahren.“ Diesogenannten Geofone zeichnen ent-lang zwölf paralleler Aufnahmelinien(im Abstand von 40 Metern) die Re-flektionen der aus dem Untergrundzurückkehrenden Schallwellen auf.Aus den aufgezeichneten Daten ent-steht so im Untersuchungsgebiet eindreidimensionales Bild des Unter-grundes. „Das meiste wissen wir jetztschon“, so Wilhelm Dominik, „zumBeispiel, dass die Ausdehnung desSpeicherbereichs im Sandstein nuretwa fünf Quadratkilometer beträgtund auf einem sogenannten ‚Salzkis-sen‘ liegt, das poröse Reservoirgesteinist nach allen Seiten durch undurchläs-sige Gesteinsschichten abgeschlos-sen.“ Solche „Kissen“, wenn sie höher

und spitzer zulaufen, auch „Salzdo-me“ genannt, seien im Laufe von Jahr-millionen durch geologische Deforma-tion entstanden. Diese Strukturenwerden heute bei der Erforschung desUntergrundes im Rahmen der Explo-ration erkundet. Es gilt, sie aufzufin-den beziehungsweise ihre genaueLage und Größe abzubilden, weil sieentweder häufig Erdöl oder Erdgasenthalten oder uns – wie im Falle derGasspeicherung – auf natürliche Wei-se nützlich seien. Der RuhlebenerSpeicher ist beispielsweise einer derbedeutendsten Aquiferspeicher(Aquifer = wassergefülltes Reservoir-gestein) Deutschlands.Der Speicher soll eine nachhaltige Ver-

sorgungssicherheit gewährleisten.Durch den Zukauf von preiswertemGas im Sommer und die Bevorratungim untertägigen Speicher in unmittel-barer Nähe zum Berliner Bürger wer-den Verbrauchsspitzen im Winter auf-gefangen. Zuständig für die Genehmi-gung ist das brandenburgische Landes-amt für Bergbau, Geologie und Roh-stoffe. Noch vor Beginn der Brutsaisonheimischer Vögel Ende Februar sollendie Untersuchungen im Bereich desGrunewalds abgeschlossen sein. Fürdie TU-Studierenden bedeutet die Be-teiligung an den Messungen und derAuswertung der Daten eine idealeVerbindung von Forschung und Lehrein der Praxis. Patricia Pätzold

Landkarteder Sicherheit

Vierzig TU-Fachgebiete, verteilt auf30 Institute, beschäftigen sich der-

zeit in der einen oder anderen Weisemit dem Thema Sicherheitsforschung.Im Oktober 2007 hat eine erste Ini-tiative der TU Berlin diese identifi-ziert. Doch das ist nur ein Anfang. Nunwurde ein sogenanntes „Wiki“ für eine„TU-Sicherheitslandkarte“ eingerich-tet, um die vielseitigen Kompetenzenan der TU Berlin sichtbar zu machenund eine thematische Vernetzung derrelevanten Fachgebiete anzuregen. Ineiner vorgegebenen Struktur mit flexi-bel gestaltbaren Bausteinen sollenWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler das jeweilige Forschungspro-fil skizzieren. Voraussetzung zur Be-teiligung sind also nicht abgeschlosse-ne oder laufende Projekte. AuchIdeen, Perspektiven oder zukünftigeBausteine des Fachgebiets (zum Bei-spiel „Risikomanagement“, „Ausfall-sicherheit“) sind willkommen. Initia-toren sind Prof. Dr. Johann Köppel,Vizepräsident für Forschung der TUBerlin, Dr. Leon Hempel, Dr. Matthi-as Hovestadt und Dr. Martin Steiofvom Zentrum Technik und Gesell-schaft sowie den Fachgebieten Kom-plexe und Verteilte IT-Systeme undUmwelthygiene. Ende Februar/An-fang März sollen die dann vorhande-nen Forschungsprofile vorgestellt undthematisch zusammengefasst werden.Das Wiki, das zunächst nur TU-Mit-glieder zulässt, ist bereits online. pp

➥ https://cit-server.cit.tu-berlin.de/security-tub

Die längste Betonplatte der WeltAus einem Stück: der Boden für die Experimentierhalle des Deutschen Elektronen Synchrotrons DESY

Die längste in einem Stück gefertig-te Betonplatte der Welt ist 280

Meter lang, 24 Meter breit und einenMeter dick und wurde am 17. Dezem-ber 2007 in Hamburg auf dem Gelän-de der Deutschen Elektronen Syn-chrotron DESY gegossen. Sie dient alsBetonplatte für die neue Experimen-tierhalle, die derzeit für das PETRAIII-Projekt bei DESY gebaut wird. Mitbeteiligt an der Herstellung der Be-tonplatte war Professor Bernd Hille-meier vom Institut für Bauingenieur-wesen der TU Berlin. Um diese Plat-te quasi aus einem Guss zu haben, be-stand einer der Tricks der Betonbau-experten aus ganz Deutschland darin,die Platte auf einerdünnen Bitumen-schicht zu fertigen.„Wenn sich der Betonbeim Abkühlen zu-sammenzieht, mussdie Platte gut gleitenkönnen, um nicht zureißen“, erklärt Pro-fessor Hillemeier. Diebeim Abbinden derPlatte entstehendeTemperatur – bis zuzirka 40 Grad Celsius– verringert dabei dieViskosität des Bitu-mens. Es wirkt wie einSchmierfilm. Nachdem Abkühlen desBetons, das Mitte Ja-nuar 2008 beendetsein wird, hat die Bi-

tumenschicht ihre Funktion erfülltund die Platte liegt ruhig. In einem ei-gens eingerichteten Betonlabor prüf-ten Spezialisten erst die Eigenschaf-ten des Betons, bevor die Freigabe fürdie Baustelle erfolgte. Werte wie derWasser-Zement-Wert, die Tempera-tur und die Konsistenz mussten exaktstimmen, um die Platte in einem Stückfertigen zu können.Der einen Meter dicke Hallenbodenwurde aus Hochleistungsbeton in zweiLagen aufgetragen: Die untere Schichtist durch herkömmliche Stahlmattenund -stäbe bewehrt. Darüber kam eine50 Zentimeter dicke Schicht, die zu-sätzlich mit zwei verschiedenen Sor-

ten Stahlfasern verstärkt wurde, umeine hohe Zähigkeit und Zugfestigkeitzu garantieren.In dem PETRA-III-Speicherring flie-gen Elektronen nahezu mit Lichtge-schwindigkeit durch Spezialmagneteund senden dadurch besonders bril-lante Röntgenstrahlung aus. Damit derLichtstrahl ungestört die hochemp-findlichen Experimente erreichenkann, muss der Hallenboden frei vonErschütterungen und von anderen Tei-len des Bauwerks gut entkoppelt sein.Diese Anforderung erfüllt nur eine di-cke, in einem einzigen Stück geschüt-tete Betonplatte. 2009 wird der PE-TRA-Speicherring fertig sein. tui

© p

rivat

© D

ESY

Mit fünf Betonpumpen gleichzeitig wurde der Beton für die PETRA-III-Bodenplatte in die Experimentierhalle gepumpt

Querschnitt der verschiedenen Gesteins-schichten unter der Stadt im Bereich des Gas-lagers (oben). Kolonnen von Vibrationsfahr-zeugen lassen die Erde leicht erzittern und er-kunden mit geoseismischen Verfahren denUntergrund (rechts) ©

DM

T G

mbH

Ess

en

© G

ASAG

TU intern Nr. 1 · Januar 2008 Seite 9ALUMNI

MeldungenSkifahrten für TU-Alumni

/bk/ Auch in diesem Winter bietet derHochschulsport wieder verschiedene Ski-fahrten an, an denen auch Alumni teilneh-men können. Zum einen sind dies Lang-lauftouren im Riesengebirge (Tsche-chien). Termine: 9.–16. 2. und 16.–23. 2.2008. Aber auch Alpin-Ski und Snow-boardkurse stehen auf dem Programm.Sei es ein Aktivurlaub in Jerzens (Tirol), dervom 8. bis zum 15. März 2008 stattfindet.Dieser Kurs hat eher sportlichen Charak-ter und spricht vorwiegend ein jüngeresPublikum, aber auch Alumni an. Vom 14.bis zum 22. März 2008 gibt es eine Alum-ni-Fahrt ins Ahrntal (Südtirol). Diese Reiseist etwas komfortabler angelegt als dieklassischen Fahrten des TU-Sports: Gebo-ten wird neben zwei schönen Skigebietenein Hotel mit Sauna, Frühstücksbuffet undDrei-Gänge-Abendmenü.➥ www.tu-sport.de

Dies Mathematicus

/bk/ Am 7. Februar 2008 findet der vier-te „Dies Mathematicus“ des Instituts fürMathematik statt. Auf dem Programmsteht ein Vortragswettbewerb, bei demStudierende des Instituts Vorträge überihre Diplom- oder Seminararbeiten hal-ten. Die besten Vorträge werden an die-sem Tag prämiert, neue Studierende desInstituts begrüßt und diejenigen, die ihrStudium in den vergangenen zwölf Mo-naten abgeschlossen haben, werden ver-abschiedet. Zum Abschluss des Tages, ab18.30 Uhr startet im Foyer des Mathema-tikgebäudes eine Party mit Livemusik. Der„Dies Mathematicus“ beginnt um 14 Uhrund findet im Mathematikgebäude statt.Die genauen Veranstaltungsräume wer-den auf der Website bekannt gegeben.✉ [email protected]➥ www.math.tu-berlin.de/dies/2007/

„Ich sag mal kurz ‚Hallo!’“Das neue Internetportal der TU-Alumni-Programme ist erfolgreich gestartet

Treten Sie ein – in den Mitgliederbe-reich des neuen Alumni-Internetpor-tals! Kurz vor Weihnachten hat dieTU Berlin das Alumni-Netzwerk, dassie seit vielen Jahren erfolgreichpflegt, um einen weiteren wichtigenKnotenpunkt erweitert und bietetnun den 17 000 Mitgliedern des na-tionalen und den rund 5000 Mitglie-dern des internationalen Alumni-Programms ein neues Internetportal.

Das Herzstück dieses neuen Portals istein Mitgliederbereich mit der Möglich-keit, nach anderen Alumni zu suchen,aber auch das eigene Profil einzusehenund zu aktualisieren. Dass das Interes-se an diesem Angebot seitens der TU-Alumni hoch ist, zeigen die Zugriffs-zahlen nach der Freischaltung des neu-en Portals am 10. Dezember. Inner-halb der ersten fünf Wochen habensich bereits rund 3600 Alumni einge-loggt und rund 1450 Alumni haben ihrProfil für die Alumni-Suche freige-schaltet und können somit von ehema-

ligen Kommilitoninnen, Kommilito-nen oder früheren Kolleginnen undKollegen gefunden und schnell perMail kontaktiert werden. Nicht nur dieLog-in-Zahlen zeigen, dass es höchsteZeit war, einen interaktiven Mitglie-derbereich im Alumni-Portal einzu-richten, positive Rückmeldung gab esauch von vielen Alumni, zum Beispielim Gästebuch. „Ich sag mal kurz ‚Hal-lo‘. Gelungener Start. Weiter so“,steht dort, oder: „Sehr schön. Mankönnte im Profil noch Platz für dieWebsite vorsehen. Ansonsten bin ichwunschlos glücklich.“ Zusätzlich zurAlumni-Suche und der damit verbun-denen schnellen Kontaktaufnahmeuntereinander können sich TU-Alum-ni im Mitgliederbereich des Webpor-tals auch in Foren austauschen. Einweiterer Ausbau des Portals ist ge-plant. Denn wichtig war den beidenzentralen Alumni-Programmen – demnationalen und dem internationalen –beim Aufbau des neuen Internetange-bots, auch technische und strukturelle

Möglichkeiten einzurichten, über diesich zentrale sowie dezentrale Alum-ni-Aktivitäten bündeln lassen.Das neue Portalsystem schafft hiereine wichtige Grundlage für eine ziel-gerichtete und kooperative Alumni-Arbeit an der TU Berlin. Alle Aufga-ben zur Gestaltung des Portals könnenwebbasiert gesteuert werden und allenBeteiligten können unterschiedlicheLese- und Schreibrechte zugewiesenwerden, die große Vielfalt an Aktivi-täten, Ideen und Kontakten kannzentral und dezentral zukünftig opti-mal koordiniert werden.Die neue Netzwerkplattform ermög-licht es jedem, schnell und direkt Kon-takte zu anderen Alumni zu pflegenoder auch sein eigenes individuellesAlumni-Netzwerk aufzubauen, dasNetzwerk im Netzwerk. Interessantwird das Netzwerk nur, wenn vielemitmachen! Loggen auch Sie sich ein!Das Einzige, was Sie dazu benötigen,sind eine E-Mail-Adresse und ein In-ternetzugang. Bettina Klotz

Wie kommt manins Netzwerk?

Unter www.alumni.tu-berlin.de kön-nen Sie sich mit den Login-Daten, die wirallen Mitgliedern des Alumni-Pro-gramms zugeschickt haben, ganz ein-fach einloggen. Sie sind noch nicht Mit-glied im Alumni-Programm? Dann kön-nen Sie es jederzeit werden. Melden Siesich über den Online-Fragebogen imAlumni-Portal an. Sie haben Fragen, Kri-tik und Anregungen? Dann nehmen SieKontakt mit uns auf.

Ihre Ansprechpartnerinnen sind:Nationales Alumni-Programm:Bettina Klotz und Mona Niebur☎ 030/314-2 76 50/-2 29 19✉ [email protected] Alumni-Programm:Dr. Christiane Petersen und Dr. IngoMeyer☎ 030/314-2 40 28/-2 16 20✉ [email protected]

J U N G E G R Ü N D E R D E R T U B E R L I N

Wettbewerb im InternetAngelika Fittkau gründete die „competitionline GmbH“

Im Rahmen der TU-Gründerinitiativelädt das Alumni-Team der Pressestel-

le selbstständige Alumni ein, die denStudierenden, wissenschaftlichen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern derTU Berlin guten Rat in Sachen „Exis-tenzgründung“ geben. Hier stellen wirdie Alumni in loser Reihenfolge vor:Am 16. Januar 2008 besuchte Angeli-ka Fittkau die TU Berlin, um ihr Un-ternehmen, die „competitionlineGmbH“, vorzustellen, die sie im Jahr2002 gründete. Dahinter verbirgt sicheine Internetplattform, über die sichPlanungsbüros über aktuelle Aus-schreibungen informieren können.

Täglich werden die wichtigstenQuellen nach neuen Ausschrei-bungen durchsucht und diese aufder Website von „competitionli-ne“ veröffentlicht. Nach Ab-schluss der Verfahren werdendie Ergebnisse präsentiert, so-dass die Nutzer nachvollziehenkönnen, was aus den Ausschrei-bungen geworden ist. Die Planerkönnen Bilder ihrer erfolgrei-chen Wettbewerbsarbeiten er-gänzen und ihre Büros präsen-tieren. Bevor Angelika Fittkaumit ihrem eigenen Unternehmenan den Start ging, arbeitete dieTU-Absolventin der Land-schaftsplanung bei der Senats-verwaltung für Stadtentwick-lung und beschäftigte sich hiermit der Koordination von Wett-

bewerben und kam dabei auf die Ideemit der Wettbewerbsplattform. „Eslag einfach auf der Hand, daraus mehrzu machen. Die Idee hat förmlich nachmir gerufen“, sagt Angelika Fittkau,die heute mit zwei Gesellschaftern,sechs fest angestellten und einigen frei-en Mitarbeitern zusammenarbeitet.Im Portal haben sich bisher mehr als15 000 Nutzer registriert. Auch wennes Tiefschläge gibt, würde sie immerwieder den Weg in die Selbstständig-keit einschlagen. Den Grund dafür fas-st Angelika Fittkau in wenigen Wortenzusammen: „Selbstständigkeit bedeu-tet für mich totales Glück.“ bk

Angelika Fittkau

Bei einem Praktikum während desGeologiestudiums machte TU-

Alumnus Thomas Vogt eine interes-sante Erfahrung. „Ich habe festge-stellt, dass ich mein Leben nicht in derBaugrube verbringen möchte.“ Er hat-te auch erkannt, dass er lieber überWissenschaft schreibt, als sie selbst zubetreiben. Sein Geologiestudium ander TU Berlin schloss er dennoch ab,absolvierte zusätzlich ein Germanis-tikstudium und wurde Diplom-Inge-nieur mit Magisterabschluss: für eineLaufbahn als Wissenschaftsjournalisteine gute Kombination. Das bestätigtesich für Thomas Vogt gleich bei der ers-ten Stelle, die er nach dem Studienen-de 1999 annahm. Er wurde Wissen-schaftsjournalist im Forschungszen-trum Jülich und hatte hier in erster Li-nie mit Physik zu tun. „Es ist für dieEinarbeitung in Themen sehr hilfreich,wenn man selber schon in Laboren ge-arbeitet hat und dadurch selbst einenaturwissenschaftliche Brille aufhat.“Auch auf seinem weiteren Weg, sei esbeim Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt oder bei der Leibniz-Gemeinschaft, wo er jeweils für einigeJahre als Wissenschaftsjournalist undPressesprecher tätig war, waren ihmseine Kenntnisse aus dem Doppelstu-dium sehr hilfreich.Seit Anfang dieses Jahres arbeitet ersich wieder in ein neues Thema ein, da-für wird ihm jedoch sein Arbeitsum-feld bekannt vorkommen. Denn seinSchreibtisch befindet sich nun an der

TU Berlin, wo er am Institut für Ma-thematik das Redaktionsbüro für das„Jahr der Mathematik“ übernimmt,das am 23. Januar 2008 offiziell vomBundesministerium für Bildung undForschung eröffnet wurde. Gemäßdem Jahresmotto „Alles, was zählt“,steht im Mittelpunkt seiner Arbeit dasSchreiben über Mathematik für unter-schiedliche Zielgruppen: für die inte-ressierte Öffentlichkeit, für Medienund Schulen. Hinzu kommt die Koor-dinierung von Zuarbeiten, das Kon-takthalten zu den Medien und denPartnern des Themenjahres. Bereits inJülich, der DLR und der Leibniz-Ge-meinschaft hatte sich Thomas Vogt indie Wissenschaftsjahre eingebrachtund weiß diese zu schätzen. „Es isteine der schönsten Formen von Wis-senschaftskommunikation, die enormviele Möglichkeiten der Wissensver-mittlung bietet – vom Internet überPressearbeit bis zu Großveranstaltun-gen“, sagt Thomas Vogt: „Gerade inder Mathematik!“ bk

ThomasVogt

„Alles, was zählt“Öffentlichkeitsarbeit für das Jahr der Mathematik an der TU Berlin

T I B U R T I U S - P R E I S E

Ökologie undSoftware

Bei der Vergabe des Tiburtius-Prei-ses 2007 schnitt die TU Berlin wie-

der erfolgreich ab. Ein zweiter Preisund zwei Anerkennungspreise wurdenam 13. Dezember 2007 für Disserta-tionen vergeben, die an der TU Berlinentstanden sind. Mit einem zweitenPreis wird Dr. Ivan Ndip ausgezeich-net, der sich in seiner Dissertation amTU-Institut für Hochfrequenz- undHalbleiter-Systemtechnologien mit„Novel Methodologies for Efficientand Accurate Modeling and Optimiza-tion of System-in-Package Modules forRF/High-Speed Applications“ be-schäftigt hat. Dr. Ina Säumel hat sich inihrer Arbeit, die am Institut für Ökolo-gie betreut wurde, mit den Auswirkun-gen unterschiedlicher Temperaturbe-dingungen auf das Wachstum von Ber-liner Baumarten beschäftigt und wur-de dafür mit einem Anerkennungspreisgeehrt. „Unsupervised Learning Me-thods for Statistical Signal Processing“lautet der Titel der Dissertation von Dr.Roland Vollgraf. Auch er wurde mit ei-nem Anerkennungspreis ausgezeich-net. Seine Arbeit entstand am Institutfür Softwaretechnik und TheoretischeInformatik. bk

ANZEIGE

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

Privat und geschäftlich eine gute Adresse: Im neuen Alumni-Portal kann man alte und neue Freunde finden, Partner für eine neues Geschäft und viele Ideen für die Zukunft

Seite 10 TU intern Nr. 1 · Januar 2008INTERNATIONALES

MeldungenNeue Führung bei „Science“

/tui/ Zum neuen Herausgeber der re-nommierten Wissenschaftszeitschrift„Science“ wurde im Dezember Bruce Al-berts ernannt. Der zweimalige Präsidentder Nationalen Akademie der Wissen-schaften in den USA ist Professor für Bio-chemie und Biophysik an der Universityof California in San Francisco. Der bishe-rige Herausgeber Donald Kennedy willsich im Februar 2008 zurückziehen.

20 Jahre Präsident des DAAD

/tui/ Im Januar übernahm Stefan Hor-muth, Präsident der Universität Gießen,das Amt des Präsidenten des DeutschenAkademischen Austauschdienstes (DAAD).Er folgte Theodor Berchem, der sich in 20-jähriger Amtszeit besonders um die Inter-nationalisierung deutscher Hochschulenverdient gemacht hatte.

Präsident der Tongji

/tui/ Ein Naturwissenschaftler steht seitAugust 2007 an der Spitze der Tongji-Universität in Schanghai, mit der die TUBerlin intensive Kooperationsbeziehun-gen unterhält und an der auch dasDeutsch-Chinesische Hochschulkolleg(CDHK) angesiedelt ist (s. Artikel auf die-ser Seite). Prof. Dr. Pei Gang ist Mitgliedder Chinesischen Akademie der Wissen-schaften (CAS) und war bis zur BerufungDirektor des Shanghai Institute for Biolo-gical Sciences (SIBS). Peis Vorgänger, derFahrzeugtechniker Prof. Dr. Wan Gang,war im Mai zum Minister für Wissenschaftund Technologie ernannt worden.➥ www.tongji.edu.cn

Name für dasAusland festgelegt

Die TU Berlin heißt „TechnischeUniversität Berlin“, auch bei Re-

präsentationen im Ausland. Das hatjetzt der Präsident der TU Berlin, Prof.Dr. Kurt Kutzler, zur Förderung derCorporate Identity festgelegt. Für Fäl-le, in denen eine Übertragung ins Eng-lische notwendig erscheint, sei als Be-zeichnung „Berlin Institute of Techno-logy“ zu wählen. Die englische Festle-gung lehnt sich an eine Vereinbarungder „TU9“ an, die sich englisch „Ger-man Institutes of Technology 9“ (GIT9) nennen. Auch bei den Bezeichnun-gen der universitären Struktur bittetder Präsident darum, folgende Begrif-fe zu verwenden: „school“ (Fakultät),„department“ (Institut) sowie „chair“(Fachgebiet). Für ein einheitliches Er-scheinungsbild bietet die TU-Haus-druckerei darüber hinaus Visitenkar-ten in einem Standardformat an. tui

Schwerpunkt„Wasser“

Die neueAusgabe

der „TU Inter-national“, derZeitschrift desInternationa-len Alumni-Programmsder TU Berlin,ist dem Thema„Wasser“ ge-

widmet und enthält Artikel von TU-Alumni aus aller Welt. Sie schreibenzum Beispiel über die Wasserverknap-pung in der Wüstenmetropole Urum-qi/China oder über effizientes Gewäs-sermonitoring in Brasilien. Man er-fährt, wie man in Istanbul mit der Ge-fahr fremder Mikroorganismen imBosporus und in Chile mit toxischenAlgen in den Küstengewässern um-geht. Die Autoren berichten aus der di-rekten Erfahrung ihrer Arbeit, wasspannende Lektüre verspricht. Inte-ressierte können die Zeitschrift bei Dr.Christiane Petersen, InternationaleAlumni TU Berlin, TU-Hauptgebäude,Raum H 2517, abholen. tui

☎ 314-2 58 66

Die Eroberung der RasenkanteDer amerikanische Stadthistoriker Kenneth Jackson zu Gast am Center for Metropolitan Studies

Man kennt sie aus unzähligen Holly-woodfilmen: die amerikanischenSuburbs mit ihren makellosen Rasen-kanten und überdimensioniertenDreifachgaragen. Die Häuser glei-chen sich wie ein Ei dem anderen.Zum Einkaufen fährt man mit riesi-gen Autos in pieksaubere Einkaufs-zentren und zum Arbeiten in ver-spiegelte und vollklimatisierte OfficeParks.

Wenn man einmal von den chronischglücklichen Filmfamilien absieht, zei-gen solche Bilder doch ein gutes StückAlltagsleben der amerikanischen Mit-telschicht. Viele Stunden am Tag ver-bringt man dort im Auto. Kein Ladenund kein Spielplatz sind zu Fuß er-reichbar. Öffentliche Verkehrsmittelexistieren nicht. Die alten Stadtzen-tren sind weit entfernt und haben fürdie meisten Vorortbewohner keineBedeutung.Wie ähnlich die Situation in Deutsch-land, und doch ganz anders. Auchhierzulande lebt seit den 1960er-Jah-ren ein Großteil der Städter in durch-grünten Vororten. Doch es gibt kleineLäden, Kneipen und eine vergleichs-weise dichte Siedlungsstruktur. NebenEinfamilienhäusern finden sich Rei-henhäuser, Wohnblocks und Kleingar-tensiedlungen. Anders als in Amerikasind auch Mietwohnungen nicht ver-pönt. Und am wichtigsten: Durch Bus-se und S-Bahnen sind die Vororte engan die Innenstädte angebunden.Wie es zu dieser unterschiedlichen Ent-wicklung kam, erforscht seit vielen Jah-ren Kenneth Jackson, der als Professorfür Stadtgeschichte an der Columbia-Universität in New York lehrt und imJanuar am Center for Metropolitan Stu-dies der TU Berlin zu Gast ist. Sein be-kanntestes Werk „Crabgrass Frontier –the Suburbanization of the United Sta-tes“ erschien bereits 1985. Hier erläu-tert Jackson die Entwicklungsgeschich-te amerikanischer Vororte von den An-

fängen im 19. Jahrhundert bis zur Ge-genwart. Der Titel verbindet zwei ur-amerikanische Konzepte: die Grenzezum unbekannten Westen (frontier),die als Herausforderung für Entdecker,Eroberer und Siedler lange das Selbst-verständnis der amerikanischen Nati-on bestimmte, und den peinlich genaugeschnittenen Zierrasen (crabgrass),der für viele Vorortbewohner bis heu-te Ordnung und Sicherheit suggeriert.Für Jackson sind es in erster Linie kul-turelle Eigenheiten, die die Entwick-lung der amerikanischen Zierrasen-siedlungen bewirkten und das Leben inden USA in ähnlich grundlegenderWeise prägten wie einst die Besiedlungder Berge und Prärien. Solche kulturel-len Dispositionen, so der Stadtforscher,hätten sich in Deutschland ganz andersherausgebildet.

Die Zukunft von „Suburbia“ ist unge-wiss. Dass der Lebensstil in den Voror-ten zunehmend sowohl in Deutsch-land als auch in den USA in Bedräng-nis gerät, zeigt sich nicht nur in kari-kierenden Filmen wie „AmericanBeauty“ und „Magnolia“, sondernauch in ganz realen Problemen. DieVerknappung von Grund und Bodenerschwert neue Erschließungen. Dieräumlichen Entfernungen tragen zurFragmentierung der Gesellschaft bei.Der Anstieg der Benzinpreise machtlange Wege unattraktiv.Wird man sich in Amerika also besin-nen und die zersiedelten Landschaftenin nachhaltige Städte umbauen? Undwenn ja, wie werden diese Städte aus-sehen? Oder sind amerikanische Vor-orte vielmehr das Modell, das in eini-gen Jahrzehnten auch in Deutschland

das Wohnumfeld einer – freilich klei-ner werdenden – Zahl von Privilegier-ten bestimmt? Diese und andere Fra-gen wird Professor Jackson in einer öf-fentlichen Lesung an der TU Berlin be-handeln.

Prof. Dr. Florian UrbanCenter for Metropolitan Studies

Kenneth Jackson, „The Lure of Suburbiaand the Problem of Sustainability – Pat-terns of Metropolitan Growth in theUnited States and Germany in the Auto-motive Era“31.Januar 2008, 19 Uhr, TU-Hauptge-bäude, Straße des 17. Juni 135, RaumH1035, mit anschließendem Empfang.Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten.

[email protected]

Das Grün mitten in der Stadt: der New Yorker Bryant-Park. Amerikanische Vorortfamilien haben allerdings kaum Kontakt zum Stadtzentrum

© N

YC &

Com

pany

/Jeff

Gre

enbe

rg

Europa besuchen – ein Wegweiser

Nicht nur die bekannten Gemein-schaftseinrichtungen wie die Eu-

ropäische Kommission, das Europa-Parlament, der Ministerrat und der Eu-ropäische Gerichtshof bieten Besu-cherprogramme für interessierte Bür-ger, Verbände und Organisationen,Vertreter der Wirtschaft und der Wis-senschaft, Studierende und Jugend-gruppen, die in Luxemburg, Brüsseloder Straßburg einen Blick hinter dieKulissen der gemeinschaftlichenSchaltzentralen werfen wollen. Aucheinzelne Dienststellen wie die Gene-raldirektion Landwirtschaft sowie vie-le nachgeordnete EU-Einrichtungenund -Agenturen, die sich mit ausge-wählten Fragen der Europapolitik be-fassen, sind offen für das Publikum,

denn oft habenBesucherinnenund Besuchereinen ganz spe-ziellen Infor-mationsbedarf.Der Wegweiser„Visit Europe“des BerlinerVerlags Euro-pa-Kontakt

stellt auf rund 120 Seiten alle EU-Ein-richtungen vor, die ihre Türen für Be-sucher öffnen. Er ist im Buchhandel er-hältlich oder beim Verlag direkt zu be-stellen. tui

ISBN 978-3-9808024-8-2➥ www.europa-kontakt.de

Radio selber machenSprach- und Kulturbörse: Podcast-Kurse für ausländische Studierende

Ich – bin – ein – Berliner!“ Dieser be-rühmten Aussage, von John F. Kenne-

dy vor Jahrzehnten in eindeutig nichtmuttersprachlichem Deutsch vorgetra-gen, können sich sicherlich viele aus-ländische Studierende anschließen.Der Satz leitet auch einen Podcast-Bei-trag über die Geschichte Berlins ein,der von der ausländischen StudentinElena produziert wurde und der auf derPodcast-Seite der Sprach- und Kultur-börse der TU Berlin (SKB) herunterzu-laden oder einfach nur anzuhören ist,wie weitere Audio-Beiträge auch. DieThemen sind so bunt wie die Herkunftihrer Macherinnen und Macher. Danimmt man an Straßenszenen in Berlinteil, erfährt etwas über das Schicksalminderjähriger Flüchtlinge in Deutsch-land oder begleitet drei Autorinnenüber die Messe „Expolingua“. In der

Podcast-Werkstatt der SKB trainierendie Teilnehmerinnen und Teilnehmerihre sprachlichen Fähigkeiten wie Le-sen, Schreiben, Hören oder Sprechenund verbessern so auf innovative undpraktische Weise ihre Deutschkennt-nisse. Indem sie Beiträge schreiben,produzieren und selbst aufnehmen, ler-nen sie Themenfindung, Gruppenar-beit, Recherche, Textaufbau und vor al-lem Aussprache und flüssiges Lesen so-wie freies Sprechen, Moderation undMusikauswahl. Wer Interesse hat, er-hält nähere Informationen über die se-mesterbegleitenden Kurse in denSprechstunden der Sprach- und Kultur-börse. pp

☎ 314-2 27 30✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/fak1/skb/

Vorlesungen, Exkursionen, ProjekteHochschulkolleg in der Logistikausbildung Chinas führend

Das Chinesisch-Deutsche Hoch-schulkolleg (CDHK), das an der

Tongji-Universität Schanghai angesie-delt ist, bildet bikulturellen Manage-mentnachwuchs primär für deutscheund chinesisch-deutscheUnternehmen in Chinaaus. Zielgruppe sind chi-nesische Studierende inkonsekutiver Bachelor-/Master-Hochschulaus-bildung sowie deutscheStudierende über Aus-tauschprogramme. DieMaster-Studienrichtung„Supply Chain Manage-ment“ am CDHK ähneltder künftigen Master-Studienrichtung Logis-tik im Studiengang Wirt-schaftsingenieurwesender TU Berlin. Dahersollen kooperativ mitverwandten Lehrgebie-ten des CDHK und derTU Berlin der neue TU-Wirtschaftsingenieur-Bachelor und -Master zum Doppelmaster für CDHK-und TUB-Studierende führen (sieheauch H intern 2–3/07).Nun wurde TU-Alumnus Dr. GangYang, der bei Professor Hans-OttoGünther, Fakultät VII Wirtschaft undManagement, promoviert hat und denDHL-Lehrstuhl Global Supply ChainManagement des CDHK bereits seitNovember 2006 leitet, auf Beschlussder Wissenschaftlichen Kommissiondes CDHK vom Präsidenten der Tong-ji-Universität Schanghai zum Profes-sor am CDHK ernannt. Gang Yang bie-tet dort, unterstützt durch deutscheund chinesische Mitarbeiter, Exkursi-

onsseminare, Projektarbeiten, Prakti-ka und Weiterbildungsmaßnahmen.Die wirtschaftswissenschaftliche Fa-kultät des CDHK hat sich unter derdeutschen Leitung von TU-Professor

Volker Trommsdorff inden letzten Jahren vorallem durch die Einrich-tung neuer Stiftungs-professuren weiterent-wickelt. Neben Stiftun-gen von DHL Worldnet(Global Supply ChainManagement) und derBMW AG (Einkaufsma-nagement/Sourcing) ha-ben drei TU-Professorenweitere CDHK-Profes-suren im Bereich SupplyChain Management ein-geworben: von der Küh-ne-Stiftung (Internatio-nal Logistics Services),einem Konsortium derBahnindustrie (Ver-kehrsplanung und Bahn-

systeme) sowie der Haniel Group(Marktorientierte Unternehmensfüh-rung/Entrepreneurship) akquiriertvon den Professoren Frank Straube,Peter Mnich und Volker Trommsdorff.Eng wird dabei mit der School of Eco-nomy and Management (SEM) derTongji-Universität zusammengearbei-tet, die sich in der Logistik profilierthat. Das CDHK ist so in diesem fürChina und Deutschland enorm wichti-gen zukunftsträchtigen Wirtschafts-zweig zu der in China führenden inter-nationalen Ausbildungseinrichtunggeworden. tui

➥ http://cdhk.tongji.edu.cn

Gang Yang

© p

rivat

TU intern Nr. 1 · Januar 2008 Seite 11TIPPS & TERMINE

Skulpturen im Lichthof der Universitätsbibliothek. Die Ausstellung zeigt im Lichthof der Universitätsbibliothek im Volkswagenhaus Skulp-turen des Malers und Bildhauers Bernhard Nürnberger, der in den 60er-Jahren Meisterschüler bei Ludwig Gabriel Schrieber an der Hochschule derKünste Berlin war. Seine „Kopfstücke“ vereinen Widersprüchliches: Die gestalterische Auseinandersetzung mit dem physiognomischen Ausdruck desMenschen, oft im Grenzbereich der Groteske, und die Ausdruckskraft des natürlichen Materials, des Gesteins. Er verwendet vorzugsweise farbige,vielfältig zusammengesetzte Steine, die durch ihre Materialeigenheiten stark die Gestaltung und Wahrnehmung prägen. In der Etage der Universi-tät der Künste sind Assemblageobjekte zu sehen, Wahrnehmungs-, Lese-, Kommunikationssituationen, die einen Bezug zum Ort der Ausstellung her-stellen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. Mai 2008. Zur Ausstellung erscheint im Verlag der UdK ein Buch des Künstlers: „PhysiognomischeFragmente –‚Der Schieferschieler’ und weitere Kopfstücke“. Universitätsbibliothek (im Volkswagenhaus), Fasanenstraße 88, 10623 Berlin, geöffnetMo – Fr 9–20 Uhr, Sa 10–14 Uhr ➥ www.udk.berlin.de

Akademischer Senatjeweils um 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

6. Februar 20085. März 2008 (Ferienausschuss)16. April 20087. Mai 200828. Mai 200818. Juni 20089. Juli 2008➥ www.tu-berlin.de/asv/as/index.html

Kuratoriumjeweils um 9.30 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

6. Februar 2008 (nicht öffentlich)16. April 200819. Juni 200817. Oktober 200812. Dezember 2008 (unter Vorbehalt)4. Februar 2009

Gremien

Marbach-StipendienDie Marbach-Stipendien stehen für Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler ausdem In- und Ausland offen. Gefördert wer-den anspruchsvolle Forschungsarbeiten,die sich auf Sammlungen des Deutschen Li-teraturarchivs stützen. Die Marbach-Sti-pendien setzen einen Hochschulabschlussvoraus und werden in drei Kategorien jenach akademischer Qualifikation verge-ben: Vollstipendien, Postdoktorandensti-pendien und Graduiertenstipendien. Siekönnen für die Dauer von einem bis zusechs Monaten vergeben werden. Anträgemüssen jeweils zum 31. März und zum 30.September eines Jahres vorliegen.Dr. des. Marcel Lepper, Deutsches Litera-turarchiv Marbach☎ 07144/84 84 32✉ [email protected]➥ www.dla-marbach.de/aktuelles/sti-

pendien/marbach_kolleg7index.html

Marbach-KollegDas Deutsche Literaturarchiv Marbach(DLA) schreibt vier viermonatige Postdok-torandenstipendien für Rechercheprojekteaus, in deren Zentrum die Untersuchungvon Transformationsvorgängen um 1945steht. Bewerben können sich Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler,die aufgrund ausgewählter Quellenbestän-de des DLA exemplarisch der Frage nach in-stitutionellen, konzeptuellen oder rhetori-schen Transformationsprozessen inDeutschland um 1945 nachgehen. Einsende-schluss für Anträge ist der 31. März 2008.Dr. des. Marcel Lepper, Deutsches Litera-turarchiv Marbach☎ 07144/84 84 32✉ [email protected]➥ www.dla-marbach.de/aktuelles/sti-

pendien/marbach_kolleg7index.html

Josef G. KnollWissenschaftspreis

Die Eiselen-Stiftung Ulm schreibt den JosefG. Knoll Europäischen Wissenschaftspreisaus. Mit dem Preis sollen Nachwuchskräf-te ausgezeichnet werden, die sich mit denLösungsmöglichkeiten der Bekämpfungdes Hungers in Ländern mit Nahrungsmit-teldefiziten beschäftigen. Besonders er-wünscht sind Arbeiten, die unter Beteili-gung einheimischer Bevölkerungsgruppendes Zielgebiets konzipiert und durchge-führt wurden und deren Ergebnisse unterden Bedingungen desjenigen Landes, aufdas sie sich beziehen, erprobt sind. DerPreis ist mit maximal 30.000 Euro dotiert.Einsendeschluss ist der 31. März 2008.Vater und Sohn Eiselen-Stiftung☎ 0731/93 51 50✉ [email protected]➥ www.eiselen-stiftung.de

Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis

Zum zehnten Mal schreibt die Eiselen-Stif-tung Ulm den Hans Hartwig Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis aus. Mit diesemPreis sollen herausragende Diplom- oderMasterarbeiten auf dem Gebiet der Ernäh-rungssicherung ausgezeichnet werden.Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerder Agrarwissenschaften, Agrartechnik,Ernährungswissenschaft, Agrar- und Sozi-alökonomie, Ökologie oder der Forstwirt-schaft können sich beteiligen. Der Preis istmit 7500 Euro dotiert und kann auf höchs-tens drei Preisträger aufgeteilt werden. Ein-sendeschluss ist der 30. April 2008.Vater und Sohn Eiselen-Stiftung☎ 0731/93 51 50✉ [email protected]➥ www.eiselen-stiftung.de

© N

ürnb

erge

r

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen Universität Ber-lin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin☎ (030) 314-2 29 19/-2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected]➥ www.pressestelle.tu-berlin.deChefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp, KoKo) Redaktion: RamonaEhret (ehr) (Tipps & Termine), BettinaKlotz (bk), Sybille Nitsche (sn), StefanieTerp (stt)Mitarbeit: Dr. Carina Baganz (caba),Vanessa Bohórquez-Klinger (vbk)Layout: Patricia Pätzold-AlgnerFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: Ulrike Friedrich,Özlem BeytasGesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 22. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Seminarreihe FundraisingDie Landeszentrale für politische Bildungs-arbeit bietet ab Februar 2008 eine großeSeminarreihe zum Thema „Fundraising“an. Der dreiteilige Grundkurs, jeweilszweitägig im Februar, März und April, rich-tet sich vor allem an Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in Organisationen der politi-schen Bildung und verwandter Gebiete, diebisher noch keine oder nur geringe Erfah-rungen im Fundraising gemacht haben.Teilnahmegebühr: 32 Euro. Eine Anmel-dung ist erforderlich.☎ 90 16 25 52✉ landeszentrale@senbwf.

verwalt-berlin.de➥ www.landeszentrale-politische-bil-

dung-berlin.de

––––– Veranstaltungen –––––

––––– Personalia –––––

––––– Preise und Stipendien –––––

RuferteilungenProfessor Dr. oec. Guido Reger, Stiftungs-professor der MittelbrandenburgischenSparkasse für Innovative Existenzgrün-dungen und Mittelstandsentwicklung ander Universität Potsdam sowie Geschäfts-führender Direktor des Brandenburgi-schen Instituts für Existenzgründung undMittelstandsförderung (BIEM), für dasFachgebiet Entrepreneurship und Innova-tionsmanagement in der Fakultät VIIWirtschaft und Management der TU Ber-lin.Professor Dr. rer. nat. Helmut Schober, Lei-ter der Expertengruppe für Flugzeit- undHochauflösende Experimente am ILL – Ins-titut Laue-Langevin in Grenoble, für dasFachgebiet Experimentalphysik, insbeson-dere Neutronenstreuung, in der Fakultät IIMathematik und Naturwissenschaften derTU Berlin. Mit der Professur ist die Leitungder Abteilung „Methoden und Instrumen-te“ am Hahn-Meitner-Institut Berlin ver-bunden.Dr. rer. nat. Bern Tillack, Leiter des Be-reichs Technologie am IHP – Innovationsfor High Performance microelectronicsGmbH, für das Fachgebiet Technologie vonsiliziumbasierten integrierten Höchstfre-quenzschaltungen in der Fakultät IV Elek-trotechnik und Informatik der TU Berlin.Mit der Professur ist die Bestellung als Lei-ter der Abteilung „Technologie“ am Insti-tut für innovative Mikroelektronik – IHPGmbH – verbunden.

RufannahmeDr.-Ing. Karlheinz Bock, Ruferteilung vom18. August 2007, Stellvertretender Instituts-leiter für das Fraunhofer-Institut für Zuver-lässigkeit und Mikrointegration, InstitutsteilMünchen, sowie Leiter der Abteilung „Po-lytronische Systeme“, für das FachgebietPolytronische Mikrosysteme in der FakultätIV Elektrotechnik und Informatik der TUBerlin. Mit der Professur ist die Leitung derAbteilung „Polytronische Systeme“ amFraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit undMikrointegration verbunden.

AußerplanmäßigeProfessur – verliehen

Professorin Dr. Martina Plümacher, Präsi-dentin der in Gründung befindlichen priva-ten internationalen Fachhochschule fürWirtschaft und Politik i. G., für das Fachge-biet Philosophie, zum 14. Dezember 2007.

AußerplanmäßigeProfessuren – erloschen

Professor Dr. Gerhard Meinlschmidt, fürdas Fachgebiet Gesundheits- und Sozialbe-richterstattung, zum 7. Oktober 2007.Professor Dr. Rolf Rosenbrock, für dasFachgebiet Sozialwissenschaften mit be-sonderer Berücksichtigung der Gesund-heits- und Sozialpolitik, zum 7. Oktober2007.

KolloqiumTradition und Zukunft desSchiffsentwurfs in Berlin

Wissenschaftliches Kolloquium undFestveranstaltung aus Anlass des 75. Ge-burtstages von Prof. Dr. Horst NowackiKontakt: Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach☎ 314-2 14 17, Fax: -2 28 85, ✉ hol-

[email protected] Ort: TU Berlin,Müller-Breslau-Straße (Schleusenin-sel), 10623 Berlin, Raum VWS 128 Zeit:12.00 bis 17.00 Uhr

➥Weitere Informationen zu Personalia, Veran-staltungen, Informationen und Termine zu Ver-anstaltungen des Career Center und des Stu-dierendenservice der TU Berlin finden Sie unterfolgenden Links:➥ www.tu-berlin.de/?id=25378➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen➥ www.tu-berlin.de/?id=7007

Radio & TV„Und plötzlich war ein Brett vorm Kopf –

Prüfungsangst und Lampenfieber“

Donnerstag, 7. Februar 2008, 10.10Uhr, Deutschlandfunk

Herzrasen, feuchte Hände, Kloß imHals – diese Symptome kennt wohl je-der, der schon mal in eine Prüfung ge-gangen ist. Die bevorstehenden Anfor-derungen scheinen unüberwindlich zusein – ob in der Führerscheinprüfung, imAbitur oder Examen. Lampenfiebermobilisiert zwar Energiereserven undsetzt Adrenalin frei, aber ein Übermaßan Prüfungsangst lähmt oder führt sogarzum Blackout. Prüfungsangst und wasman dagegen tun kann, lautet das The-ma der Sendung.

„Störmanöver Deutsche Einheit.Die Spiegel-Affäre Ost“

Donnerstag, 7. Februar 2008, 22.35Uhr, rbb Fernsehen

Vor 30 Jahren veröffentlichte der„Spiegel“ das Manifest des „Bundesdeutscher Kommunisten“, einer ge-heimnisvollen Oppositionsfraktion in-nerhalb des DDR-Machtapparates. DasManifest ist eine wütende Abrechnungmit der Politik des SED-Politbüros undmit dem „real existierenden Sozialis-mus“. Der SED-Führungszirkel undseine Sicherheitsorgane waren inhöchstem Maße alarmiert: Wer stecktehinter diesem „Akt des Verrats“? DerFilm begibt sich auf Spurensuche nachden Hintergründen des Entstehens je-nes Bundes und dokumentiert die Fol-gen und Konsequenzen, die durch diePublizierung im „Spiegel“ ausgelöstwurden. caba

KurzstipendienDas Stipendienprogramm des DeutschenLiteraturarchivs Marbach sieht erstmalseinmonatige Kurzstipendien für Magister-,Master- und Staatsexamenskandidatinnenund -kandidaten vor, die aufgrund ausge-zeichneter Vorleistungen eine Examensar-beit mit klar begrenztem Bestandsbezugplanen. Im Rahmen dieses Kurzstipendien-programms findet im Juli 2008 ein dreitä-giger Sommerkurs in Marbach statt. Er kon-frontiert aktuelle Praktiken des literatur-und kulturwissenschaftlichen Arbeitensmit der Arbeit im Archiv: Zehn Stipendia-ten arbeiten in Workshops gemeinsam aneinem Thema und erhalten Einblick in dieTätigkeit der Erwerbung, Erschließung,Forschung und Vermittlung. Bewerbungs-schluss ist der 30. April 2008.Dr. des. Marcel Lepper, Deutsches Litera-turarchiv Marbach☎ 07144/84 84 32✉ [email protected]➥ www.dla-marbach.de/aktuelles/sti-

pendien/marbach_kolleg7index.html

1. Februar 2007Anschauliche NaturwissenschaftenDiplomphysiker und Comedian VinceEbert präsentiert ein naturwissenschaftli-ches Kabarett.Kontakt: Christian Schröder, ☎314-2 99 39,Fax: -2 44 13, ✉ [email protected] ➥ galilea.tu-berlin.de Ort: TU Berlin,Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Ma-thegebäude, Raum MA 001 Zeit: 16.00 Uhr

1. Februar 2008STADTWOHNEN gestern heute morgenKontakt: Dr.-Ing. Ulrike Laible, ☎ 314-7 96 95, Fax: -7 96 96, ✉ [email protected] ➥ schinkelzentrum.tu-berlin.de Ort: TU Berlin, Architekturge-bäude am Ernst-Reuter-Platz, Straße des17. Juni 150/152, 10623 Berlin, Raum A053 Zeit: 18.00 Uhr

7. Februar 2008Städtebau 1908/1968/2008Kontakt: Dr.-Ing. Ulrike Laible, ☎ 314-7 9695, Fax: -7 96 96, ✉ [email protected] ➥ wwwschinkelzentrum.tu-ber-

lin.de Ort: TU Berlin, Gebäude für Bergbauund Hüttenwesen, Ernst-Reuter-Platz 1,Raum 0262 (2. OG), 10623 Berlin Zeit:14.00 bis 20.00 Uhr

7. Februar 2008Abschlusspräsentation zum Thema „Balan-cierte Rationalisierung“Studierende präsentieren zielgruppenori-entierte Raumnutzungskonzepte für denInteraktionsraum „Bahnstrecke“.Veranstalter: TU Berlin, Lehrstuhl für Ar-beitswissenschaft und ProduktergonomieOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 136,Raum MA 041, 10623 Berlin Zeit: 10.15Uhr

15. Februar 2008Präsentation der Fallstudien zur Standort-und Projektentwicklung des Einkaufszent-rums „Wilmersdorfer Arcaden“ der Firma mfiAbschluss-Colloquium des ersten Semes-ters im Masterstudiengang Real Estate Ma-nagementKontakt: Dipl.-Pol. Nina Specovius, ☎ 314-7 98 05 ➥ www.rem-berlin.de

Die neuen Bände, alle herausgegeben von Klaus Wiegandt:

Bernd Meyer, Wiemuss die Wirtschaftumgebaut werden?Perspektiven einernachhaltigen Ent-wicklung.ISBN 978-3-596172788

Stefan H. E. Kauf-mann, Wächst dieSeuchengefahr? Glo-bale Epidemien undArmut: Strategien zurSeucheneindämmungin einer vernetztenWelt. ISBN 978-3-596176649

Josef H. Reichholf,Ende der Artenviel-falt? Gefährdung undVernichtung von Bio-diversität.ISBN 978-3-596176656

Harald Müller, Wiekann eine neue Welt-ordnung aussehen?Wege in eine nach-haltige Politik.ISBN 978-3-596176663

Seite 12 TU intern Nr. 1 · Januar 2008VERMISCHTES

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im Februar.

Redaktionsschluss:

1. Februar 2008

SCHLUSS

Fallobst„Wir werden das StuPa abschaffen. Für ge-wöhnlich beträgt die Wahlbeteiligungetwa sechs Prozent. Demnach sind 94 Pro-zent der Studenten zumindest insgeheimMonarchisten.“Judith Elisabeth Klee, Spitzenkandidatin derListe „Die Monarchisten“ der HU Berlin,Berliner Zeitung, 11. 1. 2008

„… denn Lotto ist ja eh nur eine Steuer fürLeute, die schlecht sind in Mathe.“TU-Matheprofessor Dr. Günter M. Ziegler,Die Welt, 14. 1. 2008

„Alle haben mir gratuliert und auf dieSchulter geklopft. Ich glaube, ich bin zweiZentimeter kleiner geworden."Skispringer Michael Neumayer in Garmisch-Partenkirchen über die Glückwünsche zu sei-nem dritten Platz beim Neujahrsspringentagesspiegel.de/Zitate der Woche

H intern fragt Menschen in der Uni,was sie empfehlen würden. Stefa-nie Wenig ist die tubIT-Webmaste-rin.„Drizzt Do’Urden – keiner war wieer!“ Dieses Zitat beschreibt treff-lich die Hauptfigur der Fantasy-Buchreihe „Die Saga vom Dunkel-elf“. Sie handelt von einem Dun-kelelfen namens Drizzt, der in diematriarchalische, männerverach-tende, dunkle Welt der bösartigen,machtgierigen Drowelfen geborenwird, eine Welt, in der Mord, Intri-gen, List undTücke dasLeben be-stimmenund Schlüs-sel zum Er-folg sind,eine Welt,die von Cha-os und Kriegregiert wird.Drizzt soll bei seiner Geburt alsdritter Sohn des Hauses Do’Urdender Spinnengöttin Lloth geopfertwerden, um deren Gunst im Kampfgegen ein verfeindetes Haus zu er-langen. Die frevelhafte Ermordungseines ältesten Bruders rettet je-doch Drizzt das Leben – ein Um-stand, mit dem sich der gutherzigeElf später noch auseinanderzuset-zen haben wird. Drizzt verbringtseine Kindheit vor allem mit Die-nen und Lernen. Er entwickelt sichunter der Anleitung seines gleichgesinnten Vaters Zaknafein zu ei-nem der gefürchtetsten Kämpferdes unterirdischen Drowreiches.Nur sein reines Wesen ist den ande-ren Dunkelelfen zunehmend einDorn im Auge. Alle Versuche,Drizzts Willen zu brechen und ihnmit dem Hass auf alles Leben zukorrumpieren, scheitern. Das Ein-zige jedoch, was erwacht und inihm wächst, sind die Verachtungfür den dunklen Weg, dem seineArt folgt, und das Interesse an an-deren Rassen sowie der unbekann-ten Oberflächenwelt. Viele Aben-teuer, Gefährten, Glück, Schmerzund Leid warten dort auf den Dun-kelelfen mit den außergewöhnlichvioletten Augen. Diese von R. A.Salvatore verfasste Buchreihe istaus meiner Sicht ein Muss für jeden„Herr der Ringe“-Fan beziehungs-weise Fantasy-Interessierten. Ichempfehle, mit den beiden folgen-den Büchern zu beginnen:„Der dritte Sohn“, Goldmann Ver-lag, ISBN 978-3442245628„Im Reich der Spinne“, GoldmannVerlag,ISBN 978-344224564

© T

U-P

ress

este

lle

BUCHTIPP

DAS ALLERLETZTE

Warum sich Männer volles Haar wünschen

Raffiniert! Das kann der Menschbis heute nicht nachmachen. Bon-

ner Wissenschaftler haben unter demRasterelektronenmikroskop ent-deckt, warum das Holzbienenmänn-chen beim „Paarungs-Rodeo“ in derLuft nicht abgeworfen wird: DasMännchen fliegt von hinten über dasWeibchen und klammert sich an ihmfest, bevor es seine Spermien inji-ziert. Eine trickreiche Vorrichtungverhindert dann den Abwurf bei ei-nem rasanten Flugmanöver und da-mit einen unbeabsichtigten Coitusinterruptus. Während es sich überdas Weibchen schiebt, haken sichfeinste Haarschlaufen auf seinenHinterbeinen an entsprechendenBorsten auf dem Rücken der Partne-rin fest: ein „Klettverschluss“ imNanomaßstab. Diese Nanoschlaufenan ihren Hinterbeinen sind aber nichtder einzige Trick, der männlichen

Holzbienen den luftigen Liebesritterleichtert: Auch ihr mittleres Bein-paar weist einen besonderen Haft-mechanismus auf. Er scheint mit„Van-der-Waals-Kräften“ zu arbei-ten, mit denen auch Geckos kopfüberan glatten Flächen entlanglaufenkönnen. Es handelt sich um schwacheAnziehungskräfte, die entstehen,wenn sich Ladungen um Atome ver-schieben. Geckos tragen auf ihrenZehen Billionen von speziell geform-ten feinen Härchen. In der Summebewirken sie, dass die Echsen dankder Van-der-Waals-Kräfte fest an derDecke haften. So ein Haarpolster sollauch der Holzbienenmann haben. Erlegt bei der Paarung dieses Polster anden Kopf des Weibchens und klebt sogewissermaßen an ihm fest. Obmenschliche Männchen sich deswe-gen häufig eine vollere Haarprachtwünschen? pp

wollte hier eine andere Welt bauen,die nie wieder Kriegsschrecken undMenschenvernichtung erleben sollte.Im Herbst 1947 bekam Frau Dr. vonSimson eine Stelle als Oberassistentinan der Technischen Universität imFach Physikalische Chemie – „als Aus-hängeschild“, wie sie lakonisch formu-lierte. Ein Studienaufenthalt im „Cla-rendon Laboratory“ in Oxford1949/50 half ihr, Wissensdefizite zubeheben, die infolge der Aussperrungaus dem Universitätsbetrieb in der Na-zizeit entstanden waren, sowie die ex-perimentellen Grundlagen für ihreHabilitation zu erarbeiten. 1951 habi-litierte sie sich auf ihrem Fachgebiet,wurde im folgenden Jahr Privatdozen-tin und Vertreterin im AkademischenSenat der TU Berlin. Wichtig war ihr,in der erneuerten TU Berlin die Ein-heit von technischem Denken und hu-manistischer Bildung im Lehrplan zuverankern. Politisch engagierte siesich in der FDP, vor allem für dieGleichberechtigung der Frau. Soselbstbewusst sie war, so selbstkritischwar sie auch hinsichtlich ihrer akade-mischen Fähigkeiten. Sie stellte diehöchsten Anforderungen an sich undmachte sich keine Illusionen. Im Au-gust 1952 wurde ihr die Aufgabe einer

Direktorin des Berliner Lette-Vereinsangeboten, einer Berufsbildungsein-richtung für junge Frauen. Hier enga-gierte sie sich für die Modernisierungder „Lette-Schulen“, besonders fürdie Einführung hoch qualifizierterLehrberufe. Als FDP-Abgeordnete imLandesparlament beteiligte sie sich in-tensiv an der Formulierung des Berli-

ner Universitätsgesetzes und wurde1966 TU-Ehrensenatorin. 1963 trat sieins Seniorinnenalter ein, blieb aberdennoch tätig und aktiv, so im Kurato-rium der Friedrich-Naumann-Stif-tung, im Frauenbund und als BerlinerStadtälteste. 1967 wurde sie mit demBundesverdienstkreuz geehrt. Claravon Simson starb vor 25 Jahren am 26.Januar 1983. Ihre letzte Ruhe fand sieim Familiengrab der Simsons auf demJerusalemer Friedhof am KreuzbergerMehringdamm. Sie erhielt ein BerlinerEhrengrab in einer – heute leider nichtmehr sehr gepflegt wirkenden – Fami-liengrabanlage: Die von Simsons hat-ten sich in vier Generationen um Ber-lin verdient gemacht.

Hans Christian Förster

Die Serie „Orte der Erinnerung“ findenSie im Internet unter:➥ www.tu-berlin.de/?id=1577

Internationales Netzwerk der MusikCollegium Musicum lädt zum Konzert mit französischen Partnern

Nicht zufällig kommen im großen Se-mesterabschlusskonzert des Colle-

gium Musicum der Freien und Techni-schen Universität Berlin (CM) nebendem spanischen Komponisten Manuelde Falla (El Sombrero de tres picos –Der Dreispitz) auch zwei französischeKomponisten zur Aufführung: HenriDuparc (Leonore – Poème sympho-nique) und Francis Poulenc (Stabat Ma-ter). Den Großen Chor und das Sinfo-nieorchester des CM unterstützen die-ses Mal 75 Mitglieder des Orchestre desUniversités de Paris unter Leitung vonPierre Calmelet. Zum Abschluss verei-nen sich die beiden Ensembles mit ins-gesamt 350 Mitwirkenden zum „Donanobis pacem“ aus der Es-Dur-Messevon Franz Schubert. Mit dem französi-schen Orchester, zu dem ebenfalls eingroßer Chor gehört, wurde ein Aus-tausch vereinbart, nachdem bereits

2007 der Besuch des „Petit Choeur deSaint-Denis“, Paris, den Auftakt dermusikalischen deutsch-französischenUniversitätsbeziehungen gebildet hat-te. Noch im Februar werden 102 Mit-glieder des Großen Chors von FU undTU Berlin nun nach Paris fahren undam 15.2. im Grand Amphithéâtre ander Universität Sorbonne mit den neu-en französischen Freunden ein gemein-sames Konzert geben. Und das interna-tionale Netzwerk wächst. Nachdem dasCM 2006 eine erste Konzertreise nachKuwait durchgeführt hatte, ist für dasJahr 2009 bereits ein Austausch mitdem Studierendenchor „Dnipro“ derukrainischen Universität Kiew geplant.

pp

☎ 030/83 85 40 47✉ bü[email protected]➥ http://collegium-musicum.tu-berlin.de

© F

örst

er

Sie war – wie man um 1900 sagte –eine Tochter aus gutem Hause. Ob-gleich Clara von Simson, geboren1897 in Rom, ihre Kindheit und früheJugend im autoritären Kaiserreichverbrachte, gaben ihr die Eltern einemoderne, emanzipatorische Erzie-hung. Sie genoss als Mädchen glei-che Rechte wie ihre Brüder und durf-te später frei ihren Beruf wählen. Sieentschied sich für ein Studium derPhysik und Chemie und absolviertees von 1918 bis 1923 an der BerlinerUniversität. Vier Nobelpreisträger –Albert Einstein, Max Planck, Maxvon Laue und Walter Nernst – warenihre Lehrer. Nach der Promotionschien eine glänzende wissenschaft-liche Karriere vor ihr zu liegen.

Doch für Clara, Tochter aus deutsch-jüdischer Familie, änderte ein Datumalles: der 30. Januar 1933. Seit vierGenerationen wurde in der Familiechristlich getauft, so galt sie dem neu-en Regime als „Mischling“, „rassischminderwertig“ und „unwürdig“ füreine akademische Laufbahn. Ihre Fa-milie, bestehend aus den besten Ver-tretern des demokratisch gesinntenBildungsbürgertums, wurde plötzlichals Inkarnation eines „überspitzten jü-dischen Intellektualismus“ betrachtet.Doch Clara von Simson resigniertenicht. Sie nahm ihre Kraft, Intelligenzund die Schläue der Bedrängten zu-sammen, um zu überleben. Und sieüberlebte. Als der Bruder mit Frau undKind bei einem Bombenangriff starb,übernahm sie Verantwortung für diezwei unversehrten Kinder. Schondurch diesen Lebensmut in lebens-feindlicher Zeit hat Clara von Simsonallen menschlichen Respekt verdient.1945, nach Krieg und Zerstörung,blieb sie ihrer Stadt Berlin treu. Sie

Eine praktische BerlinerinOrte der Erinnerung: Trotz Aussperrung vom Universitätsbetrieb im Dritten Reich blieb Clara von Simson ihrer Stadt treu

Ende November ehrte die Stadtihre große Tochter Clara von Sim-son auf besondere Weise: Bau-stadtrat Klaus-Dieter Gröhler be-nannte im Beisein weiterer Be-zirksvertreter und einiger engerAngehöriger der Wissenschaft-lerin und Berlin-Politikerin dieStraße 244 in der „SpreestadtCharlottenburg – Quartier amSalzufer“ in Clara-von-Simson-Straße um. tui

Die Zukunft des blauen Planeten

Wie können, wie sollten wir die Zu-kunft der Erde gestalten? Um auf

diese umfassende Frage Antworten zufinden, muss man sich mit vielen The-men befassen. Die Bildungsinitiativeder Asko-Europa-Stiftung „Mut zurNachhaltigkeit – zwölf Bücher zurZukunft der Erde“ hat mit kompeten-ten Autoren diese wichtigenMenschheitsthemen in einer Buchreiheaufbereitet. Die letzten vier der zwölfBände sind soeben erschienen. Die Stif-tung präsentiert das Projekt bundes-weit und will möglichst viele Menschenfür das Thema sensibilisieren. Dazu fin-den in verschiedenen Städten Deutsch-lands Podiumsdiskussionen der Auto-ren mit interessanten Gästen aus be-troffenen Institutionen statt.

➥ www.aso-europa-stiftung.de

AusstellungMobil ohne Öl

/tui/ Wie wurde das 20. Jahrhundert zurÄra der erdölbasierten Mobilität und wiehat sich die persönliche Fortbewegungder Menschen in dieser Zeit entwickelt?Welche Konzepte und Techniken sind ak-tuell verfügbar und wie könnte die Zu-kunft der Mobilität und besonders desAutos aussehen? Warum existiert seit je-her eine solche emotionale Bindung andas Automobil und wie wird sie sich in Zu-kunft entwickeln? Diesen Fragen wirdeine Ausstellung „aus der Zukunft der Au-tomobilität“ des Deutschen Technikmu-seums noch bis zum 16. März nachge-hen. Sie trägt den programmatischen Na-men „neuStart – Mobil ohne Öl?“.Deutsches Technikmuseum, TrebbinerStr. 9, 10963 Berlin➥ www.dtmb.de

Die Grabstelle der Familie von Simson auf dem Jerusalemer Friedhof in Berlin-Kreuzberg

© B

ezirk

sam

t von

Ber

lin W

ilmer

sdor

f-Cha

rlotte

nbur

g