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Klangkunst mit Technik Künstler aus ganz Europa werden ab März 2007 Komposition mit neuen Tech- nologien an der TU Berlin studieren; in einem neuen, einjährigen Studiengang für zeitgenössische Musik Seite 5 2–3/07 Februar / März 2007 www.tu-berlin.de/presse/tui T Inhalt Forschung mit Anreiz Die TU Berlin will ihre interne For- schungsförderung optimieren und refor- mieren. Ein Konzept liegt bereits vor, nun geht es an die Umsetzung. Interview mit Vizepräsident Johann Köppel Seite 8 Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Vorspiel mit Fantasie In Norwegen ist das Leben teuer. Die Univer- sitäten lassen sich etwas einfallen, um die Austauschstudierenden auch in der Freizeit bei der Stange zu halten. Erfahrungsbericht einer Erasmus-Studentin Seite 9 Die vorläufigen Ergebnisse der Wah- len zum Akademischen Senat, zum erweiterten Akademischen Senat und zum sogenannten „alten“ Kura- torium liegen vor. Sie haben zu einer Bestätigung der bisherigen Mehr- heitsverhältnisse in den Gremien ge- führt, in denen die konservativ-libe- rale hochschulpolitische Gruppie- rung (= Initiative Unabhängige Hochschullehrer/innen und Liberale Mitte) über die Mehrheit der Sitze verfügte. „Das Ergebnis der Gremienwahlen zeigt, dass man mehrheitlich die Poli- tik und die strategischen Ziele des Prä- sidenten unterstützt“, so Präsident Kurt Kutzler. „Ich freue mich, mit ei- ner so breiten Basis weiterhin für die TU Berlin agieren zu können. Bedau- erlich ist, dass die Wahlbeteiligung über alle Statusgruppen hinweg ge- genüber dem Jahr 2005 leicht gesun- ken ist.“ Die Wahlen fanden turnusmäßig statt. Allerdings gibt es nach der neuen Grundordnung, die im Februar 2006 vom Konzil der TU Berlin verabschie- det wurde, eine neue Gremien- und Lei- tungsstruktur. Möglich wurde dies durch die Erprobungsklausel im Berli- ner Hochschulgesetz. Bei der neuen Gremienstruktur entfällt das Konzil, dafür kommt der erweiterte Akademi- sche Senat (AS) zum Akademischen Se- nat hinzu. Der erweiterte AS wählt den Präsidenten, den Ersten Vizepräsiden- ten und die weiteren Vizepräsidenten. AKADEMISCHER SENAT Im Akademischen Senat (13 Hoch- schullehrer/innen, vier Akademische Mitarbeiter/innen, vier Studierende, vier Sonstige Mitarbeiter/innen) konnte die Reformfraktion etwa neun Sitze, die konservativ-liberale Frakti- on (Initiative Unabhängige Hoch- schullehrer/innen und Liberale Mitte) 14 Sitze und die neue Fakultätsliste zwei Sitze erringen. ERWEITERTER AKADEMISCHER SENAT Dem erweiterten Akademischen Se- nat gehören 61 Personen an (31 Hoch- schullehrer/innen, zehn Akademische Mitarbeiter/innen, zehn Studierende, zehn Sonstige Mitarbeiter/innen). Dazu gehören automatisch die AS- Mitglieder. Versucht man die Sitzver- teilungen hochschulpolitischen La- gern zuzuordnen, so verfügt die Re- formfraktion etwa über 24 Sitze, die Unabhängigen Hochschullehrer/innen und die Liberale Mitte (sogenannte Konservativ-Liberale Fraktion) haben zusammen 33 Sitze inne und die neue Fakultätsliste (= Informatik und Elek- trotechnik) vier Sitze. Doch darf man diese hochschulpolitischen Zuordnun- gen als nicht zu starr werten, denn in vielen Sachfragen oder auch bei Wah- len wird über hochschulpolitische Lis- ten und Fraktionen hinaus gedacht und agiert. Gleiches gilt für den AS. DAS „ALTE“ KURATORIUM Das „alte“, 22-köpfige Kuratorium, dessen acht TU-Mitglieder nun ge- wählt wurden, ruht im Rahmen der Er- probungsphase der neuen TU-Grund- ordnung vorläufig. Es entscheidet je- doch nach drei Jahren auf Grundlage einer Evaluierung durch externe Gut- achter über die Fortsetzung der Erpro- bungsphase. Spricht sich das „alte“ Kuratorium für den Abbruch aus, tritt die alte Grundordnung wieder in Kraft. Die Amtszeit der Mitglieder der Gremien läuft vom 1. 4. 2007 bis zum 31. 3. 2009. Die neuen Gremienmit- glieder finden Sie auf Seite 4. tui Die vorläufigen Wahlergebnisse: www.tu-berlin.de/presse/wahlen/ 2007/ index.html Mehrheitsverhältnisse bleiben bestehen Neue und alte Gremien gewählt S ie sind befristet beschäftigt? Sie sind wissenschaftliche(r) Mitarbei- ter(in)? „WM-Studie 2007“ liegt noch auf Ihrem Schreibtisch? Wenn Sie drei- mal mit Ja geantwortet haben, wird es jetzt Zeit! Noch bis Ende Februar haben alle be- fristet beschäftigten wissenschaftli- chen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter (WM) die Möglichkeit, an der neu- en WM-Studie 2007 teilzunehmen. Die Studie soll einerseits die aktuelle Arbeits- und Promotionssituation der WMs an der TU Berlin beschreiben. Andererseits sollen bereits getroffene Maßnahmen zur Verbesserung über- prüft sowie fortbestehende Missstän- de aufgedeckt werden. Um die Repräsentativität zu sichern, sind alle befristet beschäftigten wis- senschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, sich an der Studie zu beteiligen. Hierzu können sie den Ende Januar versandten Pa- pier-Fragebogen nutzen oder mittels des unten stehenden Links die Online- Version des Fragebogens aufrufen. Die Ergebnisse sollen an den Fakultäten diskutiert werden und Ansatzpunkte für weitere Verbesserungsmaßnah- men bieten. Ab Mitte des Jahres wer- den die Ergebnisse vorliegen und auch im Internet veröffentlicht. tui [email protected] www.wm-studie.tu-berlin.de/ WM-Studie gestartet – Teilnahme noch bis Ende Februar Auf dem Weg zur Monsterwelle: In dem Gebäude der ehemaligen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau (VWS) der TU Berlin – bei den Berlinern als „Rosa Röhre“ bekannt – wurde im Beisein der „heyligen Frau Latte“ und Poseidons persönlich das sanierte und mit neuer Technik ausgestattete Seegangsbecken feierlich eingeweiht: neben drei anderen Anlagen nun das vierte Expe- rimentierfeld des Bereichs Schiffs- und Meerestechnik. In der Langen Nacht der Wissenschaften am 9. Juni 2007 hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, die Anlage zu erleben. Lesen Sie auch Seite 7 120 Meter für die Forschung Rückmeldefrist bis 5. März verlängert D ie Rückmeldefrist für das Sommer- semester 2007 wird auf Beschluss des Akademischen Senats der TU Ber- lin um zwei Wochen verlängert, näm- lich bis zum 5. März 2007. Hintergrund ist eine Senkung des Beitrags zur Stu- dierendenschaft, die der Präsident am 10. Januar 2007 auf 5,81 Euro festge- setzt hat. Diese Festsetzung war Vo- raussetzung für den Versand der Rück- meldeunterlagen, der laut „Ordnung der Technischen Universität Berlin über Rechte und Pflichten der Studen- tinnen und Studenten“ (OTU) sechs Wochen vor Ablauf der Vorlesungszeit des Vorsemesters stattfinden soll. Die Festsetzung war notwendig geworden, da die vom Studierendenparlament am 28. November 2006 beschlossene Bei- tragsordnung der Studierendenschaft der TU Berlin für das Haushaltsjahr 2007/2008 nicht genehmigt werden konnte. Der darin geplante Beitrag von 3,96 Euro war nicht ausreichend, um die Ausgaben zu decken. tui Die „Lange Nacht der Wissenschaften“ 2007 steht im Zeichen der weisen Eule. Am 9. Juni öffnet auch die TU Berlin ihre Türen und ge- währt einem wissenshungrigen Publikum nächtlichen Einlass. vbk AKTUELL Wichtige Instanz Vergleichsdaten, in ein Ranking gegossen, beeinflussen das Image einer Hochschule und müssen deshalb wissenschaftlich fundiert sein. Interview mit Michael Harms von der Hochschul- rektorenkonferenz Seite 2 STUDIUM UND LEHRE Auf der Überholspur Eine Lehrveranstaltung mit Opel gibt Einblicke in die Arbeits- weisen in der Welt der Pferde- stärken. Lehrbeauftragte sind Ver- treter aus dem Motorsport Seite 5 FORSCHUNG Wo Waschmaschinen weiterleben Nach zwölf Jahren und einer außergewöhnlichen Erfolgs- geschichte läuft der Sonder- forschungsbereich 281 aus. Die Forschung geht weiter Seite 7 Zentrum für Photo- voltaik in Gründung I n einem neu zu errichtenden Kompe- tenzzentrum wollen das Hahn-Meit- ner-Institut Berlin (HMI), die Techni- sche Universität Berlin, die WISTA Management GmbH sowie die TSB Technologiestiftung Innovationsagen- tur Berlin GmbH gemeinsam mit der Wirtschaft innovative Produkte für die Solarenergie entwickeln. Das Ber- liner Vorhaben sei ein beispielhafter Baustein der Hightech-Strategie, mit der sich die Bundesregierung dem weltweiten Innovationswettbewerb stelle, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungs- ministerium, Thomas Rachel. Die Solarindustrie nimmt derzeit ei- nen rasanten Aufschwung mit Schwer- punkt in den neuen Bundesländern. Mehrere Firmen haben jetzt mit dem Bau von Produktionsstätten für neuar- tige Dünnschichtsolarzellen begon- nen. „Kompetenzzentrum Dünn- schicht- und Nanotechnologie für Pho- tovoltaik Berlin“ soll das neue Zen- trum heißen, das die Unterzeichner des sogenannten Memorandum of Un- derstanding in Partnerschaft und mit- hilfe der öffentlichen Hand errichten wollen. Zunächst sollen industrienahe Prototypen von Dünnschichtsolarmo- dulen entstehen, ebenso wie neuartige Solarzellenkonzepte und Herstel- lungsverfahren. Sollte die Planungs- phase wie gewünscht noch im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen werden, könnte das Zentrum bereits 2009 voll beriebsbereit sein. Acht namhafte Firmen gehören eben- falls zu den Unterzeichnern, weitere haben großes Interesse angemeldet. „Von Beginn an soll damit der syste- matische Brückenschlag zwischen Wis- senschaft und Wirtschaft gewährleistet werden“, sagt TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler. „Die enge Anbindung an die Universität ermöglicht parallel auch die Ausbildung von hoch qualifi- zierten Ingenieuren und Wissenschaft- lern. Diese werden in der boomenden Solarindustrie dringend benötigt.“ tui © TU-Pressestelle © Lange Nacht der Wissenschaften 2007

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Meldungen Ingenieur-Promotion erhalten /tui/ Die Promotion sei

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Page 1: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Meldungen Ingenieur-Promotion erhalten /tui/ Die Promotion sei

Klangkunst mit Technik

Künstler aus ganz Europa werden abMärz 2007 Komposition mit neuen Tech-nologien an der TU Berlin studieren; ineinem neuen, einjährigen Studiengangfür zeitgenössische Musik Seite 5

2–3/07Februar/März 2007

www.tu-berlin.de/presse/tuiT

Inhalt

Forschung mit Anreiz

Die TU Berlin will ihre interne For-schungsförderung optimieren und refor-mieren. Ein Konzept liegt bereits vor, nungeht es an die Umsetzung. Interview mitVizepräsident Johann Köppel Seite 8

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Vorspiel mit Fantasie

In Norwegen ist das Leben teuer. Die Univer-sitäten lassen sich etwas einfallen, um dieAustauschstudierenden auch in der Freizeitbei der Stange zu halten. Erfahrungsberichteiner Erasmus-Studentin Seite 9

Die vorläufigen Ergebnisse der Wah-len zum Akademischen Senat, zumerweiterten Akademischen Senatund zum sogenannten „alten“ Kura-torium liegen vor. Sie haben zu einerBestätigung der bisherigen Mehr-heitsverhältnisse in den Gremien ge-führt, in denen die konservativ-libe-rale hochschulpolitische Gruppie-rung (= Initiative UnabhängigeHochschullehrer/innen und LiberaleMitte) über die Mehrheit der Sitzeverfügte.

„Das Ergebnis der Gremienwahlenzeigt, dass man mehrheitlich die Poli-tik und die strategischen Ziele des Prä-sidenten unterstützt“, so PräsidentKurt Kutzler. „Ich freue mich, mit ei-ner so breiten Basis weiterhin für dieTU Berlin agieren zu können. Bedau-erlich ist, dass die Wahlbeteiligungüber alle Statusgruppen hinweg ge-genüber dem Jahr 2005 leicht gesun-ken ist.“Die Wahlen fanden turnusmäßig statt.Allerdings gibt es nach der neuenGrundordnung, die im Februar 2006vom Konzil der TU Berlin verabschie-det wurde, eine neue Gremien- und Lei-tungsstruktur. Möglich wurde diesdurch die Erprobungsklausel im Berli-ner Hochschulgesetz. Bei der neuen

Gremienstruktur entfällt das Konzil,dafür kommt der erweiterte Akademi-sche Senat (AS) zum Akademischen Se-nat hinzu. Der erweiterte AS wählt denPräsidenten, den Ersten Vizepräsiden-ten und die weiteren Vizepräsidenten.

AKADEMISCHER SENAT

Im Akademischen Senat (13 Hoch-schullehrer/innen, vier AkademischeMitarbeiter/innen, vier Studierende,vier Sonstige Mitarbeiter/innen)konnte die Reformfraktion etwa neunSitze, die konservativ-liberale Frakti-on (Initiative Unabhängige Hoch-schullehrer/innen und Liberale Mitte)14 Sitze und die neue Fakultätslistezwei Sitze erringen.

ERWEITERTER AKADEMISCHER SENAT

Dem erweiterten Akademischen Se-nat gehören 61 Personen an (31 Hoch-schullehrer/innen, zehn AkademischeMitarbeiter/innen, zehn Studierende,zehn Sonstige Mitarbeiter/innen).Dazu gehören automatisch die AS-Mitglieder. Versucht man die Sitzver-teilungen hochschulpolitischen La-gern zuzuordnen, so verfügt die Re-formfraktion etwa über 24 Sitze, dieUnabhängigen Hochschullehrer/innen

und die Liberale Mitte (sogenannteKonservativ-Liberale Fraktion) habenzusammen 33 Sitze inne und die neueFakultätsliste (= Informatik und Elek-trotechnik) vier Sitze. Doch darf mandiese hochschulpolitischen Zuordnun-gen als nicht zu starr werten, denn invielen Sachfragen oder auch bei Wah-len wird über hochschulpolitische Lis-ten und Fraktionen hinaus gedachtund agiert. Gleiches gilt für den AS.

DAS „ALTE“ KURATORIUM

Das „alte“, 22-köpfige Kuratorium,dessen acht TU-Mitglieder nun ge-wählt wurden, ruht im Rahmen der Er-probungsphase der neuen TU-Grund-ordnung vorläufig. Es entscheidet je-doch nach drei Jahren auf Grundlageeiner Evaluierung durch externe Gut-achter über die Fortsetzung der Erpro-bungsphase. Spricht sich das „alte“Kuratorium für den Abbruch aus, trittdie alte Grundordnung wieder inKraft. Die Amtszeit der Mitglieder derGremien läuft vom 1. 4. 2007 bis zum31. 3. 2009. Die neuen Gremienmit-glieder finden Sie auf Seite 4. tui

Die vorläufigen Wahlergebnisse:➥ www.tu-berlin.de/presse/wahlen/

2007/ index.html

Mehrheitsverhältnisse bleiben bestehenNeue und alte Gremien gewählt

Sie sind befristet beschäftigt? Siesind wissenschaftliche(r) Mitarbei-

ter(in)? „WM-Studie 2007“ liegt nochauf Ihrem Schreibtisch? Wenn Sie drei-mal mit Ja geantwortet haben, wird esjetzt Zeit!Noch bis Ende Februar haben alle be-fristet beschäftigten wissenschaftli-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter (WM) die Möglichkeit, an der neu-en WM-Studie 2007 teilzunehmen.Die Studie soll einerseits die aktuelle

Arbeits- und Promotionssituation derWMs an der TU Berlin beschreiben.Andererseits sollen bereits getroffeneMaßnahmen zur Verbesserung über-prüft sowie fortbestehende Missstän-de aufgedeckt werden.Um die Repräsentativität zu sichern,sind alle befristet beschäftigten wis-senschaftlichen Mitarbeiterinnen undMitarbeiter aufgerufen, sich an derStudie zu beteiligen. Hierzu könnensie den Ende Januar versandten Pa-

pier-Fragebogen nutzen oder mittelsdes unten stehenden Links die Online-Version des Fragebogens aufrufen. DieErgebnisse sollen an den Fakultätendiskutiert werden und Ansatzpunktefür weitere Verbesserungsmaßnah-men bieten. Ab Mitte des Jahres wer-den die Ergebnisse vorliegen und auchim Internet veröffentlicht. tui

[email protected]➥ www.wm-studie.tu-berlin.de/

WM-Studie gestartet – Teilnahme noch bis Ende Februar

Auf dem Weg zur Monsterwelle: In dem Gebäude der ehemaligen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau (VWS) der TU Berlin – bei den Berlinern als „Rosa Röhre“ bekannt – wurde imBeisein der „heyligen Frau Latte“ und Poseidons persönlich das sanierte und mit neuer Technik ausgestattete Seegangsbecken feierlich eingeweiht: neben drei anderen Anlagen nun das vierte Expe-rimentierfeld des Bereichs Schiffs- und Meerestechnik. In der Langen Nacht der Wissenschaften am 9. Juni 2007 hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, die Anlage zu erleben. Lesen Sie auch Seite 7

120 Meter für die Forschung

Rückmeldefrist bis5. März verlängert

Die Rückmeldefrist für das Sommer-semester 2007 wird auf Beschluss

des Akademischen Senats der TU Ber-lin um zwei Wochen verlängert, näm-lich bis zum 5. März 2007. Hintergrundist eine Senkung des Beitrags zur Stu-dierendenschaft, die der Präsident am10. Januar 2007 auf 5,81 Euro festge-setzt hat. Diese Festsetzung war Vo-raussetzung für den Versand der Rück-meldeunterlagen, der laut „Ordnungder Technischen Universität Berlinüber Rechte und Pflichten der Studen-tinnen und Studenten“ (OTU) sechsWochen vor Ablauf der Vorlesungszeitdes Vorsemesters stattfinden soll. DieFestsetzung war notwendig geworden,da die vom Studierendenparlament am28. November 2006 beschlossene Bei-tragsordnung der Studierendenschaftder TU Berlin für das Haushaltsjahr2007/2008 nicht genehmigt werdenkonnte. Der darin geplante Beitrag von3,96 Euro war nicht ausreichend, umdie Ausgaben zu decken. tui

Die „Lange Nacht der Wissenschaften“ 2007steht im Zeichen der weisen Eule. Am 9. Juniöffnet auch die TU Berlin ihre Türen und ge-währt einem wissenshungrigen Publikumnächtlichen Einlass. vbk

AKTUELLWichtige Instanz Vergleichsdaten, in ein Rankinggegossen, beeinflussen das Imageeiner Hochschule und müssendeshalb wissenschaftlich fundiertsein. Interview mit MichaelHarms von der Hochschul-rektorenkonferenz Seite 2

STUDIUM UND LEHREAuf der ÜberholspurEine Lehrveranstaltung mit Opelgibt Einblicke in die Arbeits-weisen in der Welt der Pferde-stärken. Lehrbeauftragte sind Ver-treter aus dem Motorsport Seite 5

FORSCHUNGWo Waschmaschinenweiterleben Nach zwölf Jahren und eineraußergewöhnlichen Erfolgs-geschichte läuft der Sonder-forschungsbereich 281 aus.Die Forschung geht weiter Seite 7

Zentrum für Photo-voltaik in Gründung

In einem neu zu errichtenden Kompe-tenzzentrum wollen das Hahn-Meit-

ner-Institut Berlin (HMI), die Techni-sche Universität Berlin, die WISTAManagement GmbH sowie die TSBTechnologiestiftung Innovationsagen-tur Berlin GmbH gemeinsam mit derWirtschaft innovative Produkte fürdie Solarenergie entwickeln. Das Ber-liner Vorhaben sei ein beispielhafterBaustein der Hightech-Strategie, mitder sich die Bundesregierung demweltweiten Innovationswettbewerbstelle, sagte der ParlamentarischeStaatssekretär im Bundesforschungs-ministerium, Thomas Rachel. Die Solarindustrie nimmt derzeit ei-nen rasanten Aufschwung mit Schwer-punkt in den neuen Bundesländern.Mehrere Firmen haben jetzt mit demBau von Produktionsstätten für neuar-tige Dünnschichtsolarzellen begon-nen. „Kompetenzzentrum Dünn-schicht- und Nanotechnologie für Pho-tovoltaik Berlin“ soll das neue Zen-trum heißen, das die Unterzeichnerdes sogenannten Memorandum of Un-derstanding in Partnerschaft und mit-hilfe der öffentlichen Hand errichtenwollen. Zunächst sollen industrienahePrototypen von Dünnschichtsolarmo-dulen entstehen, ebenso wie neuartigeSolarzellenkonzepte und Herstel-lungsverfahren. Sollte die Planungs-phase wie gewünscht noch im erstenHalbjahr 2007 abgeschlossen werden,könnte das Zentrum bereits 2009 vollberiebsbereit sein. Acht namhafte Firmen gehören eben-falls zu den Unterzeichnern, weiterehaben großes Interesse angemeldet.„Von Beginn an soll damit der syste-matische Brückenschlag zwischen Wis-senschaft und Wirtschaft gewährleistetwerden“, sagt TU-Präsident Prof. Dr.Kurt Kutzler. „Die enge Anbindung andie Universität ermöglicht parallelauch die Ausbildung von hoch qualifi-zierten Ingenieuren und Wissenschaft-lern. Diese werden in der boomendenSolarindustrie dringend benötigt.“ tui

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Page 2: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Meldungen Ingenieur-Promotion erhalten /tui/ Die Promotion sei

Seite 2 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007AKTUELL

MeldungenIngenieur-Promotion erhalten

/tui/ Die Promotion sei als erste Stufeselbstverantwortlicher Forschertätigkeitzu sehen. Es gebe aber Bestrebungen, diePromotionsphase als Studium zu wertenund einzelne Abschnitte nach Leistungs-punkten abzurechnen, wie bei Bachelor-und Masterstudiengängen. „Das haltenwir für grundfalsch“, sagte Prof. Dr. HorstHippler, Rektor der Universität Karlsruhe(TH) und TU9-Präsident. Daher forderteer Bundesregierung, Länder und Kultus-ministerkonferenz auf, sich für eine Fort-führung und Weiterentwicklung des er-folgreichen Modells der Ingenieur-Pro-motion im Europäischen Hochschulraumeinzusetzen.

Die Forschung Europasim Internet

/tui/ Der freie und kostenlose Zugang zuden Ergebnissen öffentlich geförderterForschung in Europa soll gesichert wer-den. Dafür setzt sich die Deutsche For-schungsgemeinschaft (DFG) gemeinsammit anderen europäischen Organisatio-nen in einer Internetpetition an die Euro-päische Kommission ein. Mit dieser Initia-tive, die inzwischen Unterstützung vonrund 500 Organisationen aus Wissen-schaft, Bildung und Kultur gefunden hatund von über 10 000 Wissenschaftlernund Bibliothekaren weltweit unterzeich-net worden ist, wird die Kommission auf-gefordert, sich für den freien Zugang zueuropäischer Forschung einzusetzen. Be-reits Anfang 2006 hatte die EuropäischeKommission in einer Studie zum wissen-schaftlichen Publikationsmarkt in Europaempfohlen, die Ergebnisse öffentlich ge-förderter Forschung über das Internetentgeltfrei, also im Open Access, zugäng-lich zu machen.➥ www.ec-petition.eu.

Wissenschaftsrat hat gewählt

/tui/ Dr. Peter Strohschneider, Mediävis-tik-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde Mitte Januarals Vorsitzender des Wissenschaftsratswiedergewählt. Vorsitzende der Wissen-schaftlichen Kommission wurde Prof. Dr.Karin Lochte, Christian-Albrechts-Univer-sität Kiel, ihr Stellvertreter Prof. Dr. Rüdi-ger Bormann, TU Hamburg-Harburg.Den Vorsitz in der Verwaltungskommissi-on übernahmen Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesbil-dungsministerium, und Jürgen Schreier,Wissenschaftsminister des Saarlandes.

Weiteres Amt für Jürgen Zöllner

/tui/ Zum Vorsitzenden der Bund-Län-der-Kommission für Bildungsplanungund Forschungsförderung (BLK) wurdeEnde Januar der Berliner Wissenschaftsse-nator Prof. Dr. Jürgen Zöllner gewählt. Erist außerdem gleichzeitig Präsident derKultusministerkonferenz.

Forschungsbauten für600 Millionen Euro

/tui/ Bund und Länder wollen zukünftigjährlich etwa 430 Millionen Euro für For-schungsbauten von überregionaler Be-deutung ausgeben plus 170 MillionenEuro für die Anschaffung von Großgerä-ten, insgesamt also 600 Millionen Euro.Der Wissenschaftsrat begutachtet die An-träge auf Förderung. Nach der Föderalis-musreform zieht sich der Bund schrittwei-se aus der bisherigen Gemeinschaftsför-derung des allgemeinen Hochschulbauszurück.

Exzellente kleine Hochschulen

/tui/ Eine besondere Exzellenzinitiativewill der Stifterverband für die deutscheWissenschaft durchführen. Profitierensollen dabei vor allem die kleinen Hoch-schulen, die im Wettbewerb der großenkaum eine Chance gehabt hätten. FünfHochschulen sollen ausgewählt werden,die pro Jahr mit rund 200 000 Euro geför-dert werden, um zum Beispiel Koordina-torenstellen zu schaffen, die aus denIdeen ihrer Mitarbeiter ein gutes Konzeptmachen.➥ www.stifterverband.de

Rankings sind zur Instanz gewordenDie Vergleiche beeinflussen das Image einer Hochschule und müssen deshalb wissenschaftlich fundiert sein

Zusammen mit der OECD beschäf-tigte sich die Hochschulrektoren-konferenz (HRK) unlängst auf einerTagung mit dem Einfluss vonRankings auf die Differenzierung derHochschullandschaft. H intern be-fragte Dr. Michael Harms, Bereichs-leiter für Internationale Angelegen-heiten bei der HRK, zu den Ergebnis-sen.

Herr Dr. Harms, welche Erkenntnis-se hat die Konferenz zutage gefördert?Rankings sind mittlerweile fester Be-standteil der Hochschulentwicklung.Für die Rankings bedeutet dies, dasssie gewisse Qualitätskriterien zu erfül-len haben. Sie müssen klare Aussagentreffen über den Untersuchungsgegen-stand und die Zielgruppen. Sie müssendie Unterschiedlichkeit von Institutio-nen berücksichtigen und die zugrundeliegenden Daten mit wissenschaftli-chen Methoden erheben. Generellmuss die wissenschaftliche Güte vonRankings auf den Prüfstand. Eindi-mensionale Rankings, die sich nur aufeinzelne Faktoren stützen, sind nichtzu akzeptieren, weil sie eine vermeint-lich klare und hierarchische Rangfolgesuggerieren, die es so gar nicht gibt.Das Rankingsystem des Centrums fürHochschulentwicklung genießt inter-national deshalb ein so hohes Anse-hen, weil es darauf verzichtet, per seeine Rangfolge aufzustellen. Das Ran-king überlässt dem Nutzer, wie er fürsich die einzelnen Parameter gewich-tet.

Inwiefern üben Rankings Einfluss aufdie Entwicklung der Hochschulland-schaft aus?Das über Jahre nur durchschnittlicheAbschneiden deutscher Universitätenin den großen internationalen Ran-kings führte zu der Erkenntnis, dasswir in Deutschland den Anschluss andie internationalen Spitzenhochschu-len verpasst haben. Zudem bestimmenRankings durch ihre Präsenz in denMedien die öffentliche Wahrnehmungeiner Universität. Rankings werden alsgute oder schlechte Reputation heran-

gezogen, sind im Diskurs der wissen-schaftlichen Community allgegenwär-tig und gelten als Referenz für diejeni-gen, die sich über den Stellenwert ei-ner Hochschule informieren wollen.Auch bei der Einwerbung von Dritt-mitteln haben Rankings einen hand-festen Einfluss. Rankings sind eine In-stanz, umso unerlässlicher ist ihre wis-senschaftliche Fundiertheit.

Können Sie für den Zusammenhangvon Rankings und der Einwerbungvon Drittmitteln ein Beispiel nennen?

Schauen Sie in die USA! Dort habendie Hochschulen mit jedem Nachweiseines Spitzenplatzes ihre Drittmittelsteigern können. Und in Deutschlandsehen wir, dass die Universitäten, diein der ersten Runde der Exzellenzini-tiative erfolgreich waren, sich nichtnur im Ausland großer Wertschätzungerfreuen, sondern ihr Aufkommen beiden Drittmitteln stark erhöhen. Diebeiden Münchner Universitäten kön-nen zum Beispiel Teile ihrer Konzeptedurch Mittel aus der privaten Wirt-schaft finanzieren, zusätzlich zu denMitteln, die sie aus der Exzellenzinitia-tive erhalten. Das Abschneiden in soeinem Wettbewerb beeinflusst die Re-putation ganz maßgeblich.

Woran zeigt sich, dass die Rankingsfester Bestandteil der Hochschulent-wicklung sind?Sie unterstützen den maßgeblichdurch die Exzellenzinitiative ausgelös-ten Prozess der Differenzierung undTypologisierung unserer Hochschu-len. Mit ihrer Hilfe können die Hoch-schulen ihre Stärken und Schwächenidentifizieren, sich von dem verab-schieden, was sie weniger gut können,sich darauf konzentrieren, was sie gutkönnen, und sich so profilieren. Wich-tig aus Sicht der HRK ist, dass die Dif-ferenzierung und Profilierung auto-nom von der Hochschule verantwortetwird, dass jede einzelne entscheidenkann, was für eine Hochschule sie seinwill, welche Zielgruppe sie hat.

Das Gespräch führte Sybille Nitsche

„Rankings werden alsgute oder schlechteReputation heran-gezogen, sind im

Diskurs der wissen-schaftlichen Community

allgegenwärtig undgelten als Referenz für

diejenigen, die sich überden Stellenwert einer

Hochschule informierenwollen.“

Michael Harms,Bereichsleiter für InternationaleAngelegenheiten bei der HRK

Aufregung verursachte Ende Janu-ar die Empfehlung des Wissen-

schaftsrates, eine Professur mit demTätigkeitsschwerpunkt „Lehre“ ein-zuführen. Auf diese Weise will derWissenschaftsrat den dringend benö-tigten Ausbau der Studienplatzkapa-zitäten mit einer verbesserten Lehreverbinden. Der Zugang zu diesenneuen Professuren solle vorzugswei-se über den ebenfalls verhältnismäßigneuen Qualifizierungsweg der Ju-niorprofessur führen. Etwa 20 Pro-zent der deutschen Professuren könn-ten nach Ansicht des Wissenschafts-

rates auf lange Sicht ein erhöhtesLehrdeputat aufweisen. Etwa zweiDrittel seiner Zeit soll ein solcher Pro-fessor der Lehre widmen. Damitwandte sich der Wissenschaftsrat aus-drücklich gegen die Schaffung soge-nannter „Lecturer“-Stellen mit einemLehrdeputat von rund 14 Stunden,was von einigen Bundesländern favo-risiert wird.Der Vorschlag des Wissenschaftsratesführe lediglich zu einer Abwertung derLehre, konterte sogleich der DeutscheHochschulverband. Das Lehrdeputatvon Professoren an Universitäten in

Deutschland liege ohnehin mit acht bisneun Semesterwochenstunden inter-national überdurchschnittlich hoch.Damit sei Deutschland im Vergleich zuden führenden Forschungsnationennicht konkurrenzfähig. Forschungmüsse die Kernaufgabe der Professurbleiben. „Weniger Lehre für die bestenForscher ist richtig, viel Lehre für eini-ge Hochschullehrer ist falsch“, sodrückte es der Präsident des Verban-des, Professor Bernhard Kempen, aus.Dem Berliner WissenschaftssenatorProfessor Jürgen Zöllner scheint dasThema wie gerufen zu kommen. Auch

er sorgt sich um die Qualität der Leh-re, wenn der „Studierendenberg“ dieHochschulen bedrängt. Zwar steht erdem „Lecturer“ skeptisch gegenüber,doch kann Zöllner sich vorstellen,Professuren mit dem SchwerpunktLehre ins Hochschulgesetz aufzuneh-men, wie er vor Mitgliedern der In-dustrie- und Handelskammer äußer-te. Ohnehin will er in seiner Amtszeitals Präsident der Kulturministerkon-ferenz nach dem Exzellenzwettbe-werb für die Forschung nun auch ei-nen „Wettbewerb für die Lehre“ un-terstützen. pp

Mehr Lehre, weniger Forschung?Diskussion um Juniorprofessuren, Lecturer und Lehrdeputate

TU Berlin stark bei ExzellenzclusternIm Herbst fällt die Entscheidung beim Elite-Wettbewerb von Bund und Ländern

Am 12. Januar haben die DeutscheForschungsgemeinschaft und der

Wissenschaftsrat bekannt gegeben,welche Universitäten Vollanträge inder zweiten Runde im Exzellenzwett-bewerb von Bund und Ländern abge-ben dürfen. Die TU Berlin ist mit dengeplanten Exzellenzclustern „Uni-fying Concepts in Catalysis“ und „Hu-man-Centric Commmunication Clus-ter (H-C3)“, die in der Endausschei-dung in der ersten Runde nur knappgescheitert waren, weiter im Wettbe-werb vertreten. Die TU Berlin ist ne-ben der Universität Hannover die ein-zige TU9-Uni, die zwei Cluster durch-brachte. Die TU9 ist der Zusammen-schluss der neun großen technischenUniversitäten in Deutschland. Insge-samt 40 Cluster und 44 Graduierten-schulen sind noch im Rennen. Das Pro-gramm sieht die Förderung von etwa40 Schulen und 30 Clustern sowie ei-ner nicht festgelegten Anzahl von Zu-kunftskonzepten vor. 17 Schulen, da-runter die Berlin MathematicalSchool, 18 Cluster und drei Konzeptewerden bereits gefördert. Bis zum13. April 2007 müssen die Universitä-ten die Vollanträge abgeben. Am19. Oktober fällt die Entscheidung inder zweiten Runde. tui

Universität Zukunfts- Exzellenzcluster Graduiertenschule Bundeslandkonzept 1

Vollanträge Bewilligt Vollanträge Bewilligtin Runde 2 in Runde 1 in Runde 2 in Runde 1

TU München bewilligt 1 3 – 1 Bayern

Universität Karlsruhe (TH) bewilligt – 1 – 1 Baden-Württemberg

RWTH Aachen Vollantrag 1 2 1 1 Nordrhein-Westfalenwird eingereicht

TU Dresden – – 1 – 1 Sachsen

TU Berlin – 2 – – BMS2 Berlin

TU Darmstadt – 1 – 3 – Hessen

Universität Stuttgart – 1 – 2 – Baden-Württemberg

Universität Hannover – 2 – – – Niedersachsen

TU Braunschweig – – – – – Niedersachsen

1 Mindestanforderung für die Bewilligung eines Zukunftskonzeptes ist die Förderung eines Exzellenzclusters und einer Graduiertenschule.2 Die Graduiertenschule Berlin Mathematical School (BMS) ist ein Gemeinschaftsprojekt von TU, FU und HU Berlin. Die Sprecherschaft liegt

derzeit bei der TU Berlin

Die TU9-Universitäten im Exzellenzwettbewerb

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Page 3: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Meldungen Ingenieur-Promotion erhalten /tui/ Die Promotion sei

TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Seite 3INNENANSICHTEN

Regelmäßig veröffentlichen großeZeitschriften sowie Verbände undEinrichtungen mit Hochschulschwer-punkt sogenannte „Rankings“, diebestimmte Leistungen in Lehre undForschung nach Datenlage verglei-chen. H intern fragte junge Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler,welche Bedeutung solche Rankingsfür die Wahl ihres zukünftigen Ar-beitsplatzes haben.

Dipl.-Ing.PerrineChancerel,FachgebietAbfallwirt-schaft

Allgemein finde ich, man sollte sehrvorsichtig mit den Ergebnissen derRankings umgehen. Sie bringen zwarinteressante Informationen über dieHochschulen, aber sie stützen sich aufunpersönliche Vergleichskriterien. Je-der definiert anders, bei welchem Ar-beitgeber und unter welchen Bedin-gungen er voraussichtlich seine beruf-lichen Ziele am besten erfüllen könn-te. Mir sind eine spannende Aufgabe,ein motivierendes Arbeitsumfeld undeine geeignete Vernetzung mit ande-ren Forschungspartnern viel wichtigerals die Ergebnisse der Rankings!

Dr. AstridBartels,FachgebietKommunika-tion und Phonetik

Ich orientiere mich nicht an diesenRankings – mein Fachgebiet ist so spe-ziell, dass es da sowieso nie berück-sichtigt wird. Da ich aber noch nie soein Ranking gelesen habe, könnte ichauch kein qualifiziertes Urteil darüberabgeben, höchstens das Vorurteil, dassdie meisten Rankings schlecht ge-macht oder manipuliert sind. Bei derWahl eines zukünftigen möglichen Ar-beitgebers bin ich auf meine eigenenRecherchen angewiesen.

Dipl.-Ing.MathiasBohge,FachgebietTKN – Tele-kommunika-tionsnetze

Die wenigen Rankings, von denen ichbisher gelesen habe, fand ich recht in-teressant. Ich würde aber keinen po-tenziellen Arbeitgeber aufgrund desRankings von meiner Liste streichen.In einzelnen Gruppen können die Ar-beitsbedingungen vom Durchschnittextrem abweichen, und letztendlichzählt der eigene Eindruck.Uni-Rankings scheinen mir allerdingsfür den beruflichen Werdegang nochweniger wichtig, da sie das gesamteSpektrum an universitären Einrich-tungen und vor allem auch die Lehremit in Betracht ziehen. Für die For-schung ist aber die Güte des For-schungsteams und des Lehrstuhl-Pro-fessors ausschlaggebend. Diese lässtsich am besten an den dort geleistetenArbeiten, durchgeführten Projektenund Veröffentlichungen ablesen.Wenn ich noch mal studieren würde,wäre das etwas anderes. Bei der Wahlder richtigen „Studier-Uni“ könnenRankings durchaus weiterhelfen. Al-lerdings ist mir das erst heute be-wusst – als Abiturient waren mir dieQualitätsunterschiede in der Lehrezwischen den verschiedenen Universi-täten weniger klar …

Dipl.-Kfm.,Dipl. ESCP-EAPTalip T. Yenal,FachgebietOrganisationund Unterneh-mensführung

Während des Studiums war ich an ei-ner Grande École de Commerce inFrankreich. Dort spielen die Ran-kings eine sehr große Rolle. Jeder an-gehende Wirtschaftsstudent bemühtsich bei den Auswahlverfahren umeinen Platz an einer solchen Univer-sität. In den Wirtschaftswissenschaf-ten gibt es drei Hochschulen mit ab-solutem Elite-Image. Doch das Sys-tem ist auch anders als in Deutsch-land. Hier sind die Rankings bei denStudierenden meines Erachtens nochnicht so ausschlaggebend. Allerdingshabe ich bei der Wahl meines Studi-enplatzes schon verschiedene Uni-versitäten verglichen. Mir war dabeidie internationale Vernetzung inForm von Kooperationen mit auslän-dischen Universitäten besonderswichtig. Ich bin damals an die TUBerlin gekommen, weil es überhauptnur zwei Unis in Deutschland gab, dieein Doppeldiplom-Abkommen mitFrankreich hatten, und ich schonwusste, dass ich nach Frankreichwollte. Falls ich in der Wissenschaftbleiben sollte, würde ich auf jedenFall nur nach fachspezifischen Ran-kings und Vergleichen einzelner Ins-titute gehen, auf keinen Fall nach Ein-schätzungen, die eine gesamte Uni-versität betreffen. Da kann manleicht irregeleitet werden.

Dr.-Ing. JamesGross,FachgebietTKN – Tele-kommunika-tionsnetze

Hochschulrankings sind meiner Mei-nung nach sekundär, weil sie erstensganze Fakultäten über einen Kammscheren und zweitens nicht die aktuel-len Entwicklungen einer Fakultät er-fassen. Eine gut eingestufte Fakultätmuss nicht zwangsläufig sehr guteVoraussetzungen für Forschung undLehre in einem einzelnen Bereich bie-ten. Wichtiger ist mir das einzelne, un-mittelbare Umfeld. Ferner kann sicheine renommierte Fakultät auf ihrenLorbeeren ausruhen, während eine„hungrige“ Fakultät eine hohe Dyna-mik besitzt. Daher muss man bei einerakademischen Laufbahn schon ganzgenau hinschauen!

Dr.-Ing. KirstenPieplow,FachgebietMetall- undLeichtbau

Ich persönlich habe mich nicht anRankings orientiert. Da gibt es ande-re Prioritäten. Ganz abgesehen da-von, dass natürlich die Stadt Berlin at-traktiv ist, fand ich es beruflich gese-hen besonders herausfordernd, dassdas Bauingenieurwesen hier im Auf-bruch ist, völlig neu aufgebaut wird.In den letzten wenigen Jahren sindhier viele neue Profs berufen worden,mit neuen Ideen und Plänen. Da kannman selbst mitgestalten. Rankingshinken der Zeit außerdem meist hin-terher. Das letzte Ranking, das ich ge-sehen habe, in dem das Bauingenieur-wesen eine Rolle spielte, verwendeteDaten aus dem Jahr 2002. Da begannhier gerade der große Umbruch.

Der eigene Eindruck zähltWie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „Rankings“ lesen

© p

rivat

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MeldungenFusion der Prozesswissenschaften

/tui/ Die Institute „Prozess- und Anlagen-technik“ und „Verfahrenstechnik“ der Fakul-tät III Prozesswissenschaften planen eine Fu-sion zu einem neuen „Institut für Prozess-und Verfahrenstechnik“. Der AS stimmte derFusion inzwischen zu.

Lebenslanges Lernen erwünscht

/tui/ Weiterbildung soll zukünftig stärkervom Bundesbildungsministerium unter-stützt werden. Bildungsministerin AnnetteSchavan will eine Initiative zu deren Mobili-sierung und Finanzierung starten. Sie stelltezwei Expertengutachten für ein Modell zumWeiterbildungssparen vor. Im internationa-len Vergleich schneide Deutschland bei derWeiterbildung schlecht ab und hemme dasWirtschaftswachstum, kritisierte einer der Ex-perten, der Wirtschaftsweise Bert Rürup.➥ www.bmbf.de

Erfolgreiches ProFiL-Programm verlängert

/tui/ Die drei großen Berliner Universitätenhaben entschieden, das hochschulübergrei-fende ProFiL-Programm für drei weitere Jah-re zu verlängern. Das im Januar 2004 von denUniversitäten gemeinsam initiierte Pro-gramm fördert gezielt hoch qualifizierte Wis-senschaftlerinnen und bereitet die Teilneh-merinnen auf künftige Führungs- und Ma-nagementaufgaben einer Professur vor. Sehr

erfolgreich wurde nun die dreijährige Mo-dellphase, an der 107 Wissenschaftlerinnenteilnahmen, beendet. Von 42 Teilnehme-rinnen, die bisher die Berufungsfähigkeiterworben haben, erhielten 18 bereits einenRuf, und zwei erreichten äquivalente Posi-tionen in außeruniversitären Forschungsor-ganisationen. Das Programm wird an derTU Berlin von Dorothea Jansen koordiniert.☎ 314-2 93 04✉ [email protected]➥ www.profil-programm.de tui

Mit Töchtern zur Arbeit

/tui/ Zum vierten Mal beteiligt sich die TUBerlin am 26. April 2007 am bundesweitenGirls’ Day, dem „Mädchen-Zukunftstag“für Schülerinnen der Klassen 5 bis 10. Un-ter dem Motto „Arbeitsplatz Universität“organisiert die Zentrale Frauenbeauftragteder Universität die Veranstaltung, bei derzwischen 9 und 13 Uhr unterschiedliche Ar-beitsplätze der Universität vorgestellt wer-den. Dieses Jahr wird das Angebot auf La-bore und Werkstätten erweitert. Wer nochLust hat, seinen Arbeitsplatz vorzustellen,oder seine Tochter oder Enkelin auf der Su-che nach möglichen zukünftigen Berufenunterstützen möchte, kann sich noch onli-ne oder telefonisch anmelden. Ebenso wer-den noch Frauen gesucht, die Lust und Zeithaben, eine Mädchengruppe an diesemVormittag zu begleiten. ☎ 314-2 60 32✉ [email protected]

Informationen zum Bau

/tui/ Die Aufstockung des Westflügels desHauptgebäudes ist so gut wie abgeschlos-sen. Als nächstes steht die „AufstockungOst“ über der Südterrasse an. Die TU-Bau-abteilung informiert über diese und weite-re Baumaßnahmen am Dienstag, dem 20.Februar 2007, um 14 Uhr im HörsaalH 2053 im TU-Hauptgebäude.

Wirtschaftstreff

/tui/ Am 20. Februar, 17.00 Uhr, ist das In-stitut für Mathematik der TU Berlin alswichtiger Wirtschafts- und Wissenschafts-standort im Bezirk Gastgeber des „Wirt-schaftstreffs Charlottenburg-Wilmers-dorf“, mit dem Bezirkstadtrat Marc Schul-te den Unternehmern eine Plattform zumAustausch mit Vertretern der Politik, Ver-bände und Kammern bietet. Verwaltungs-leiter Lars Oeverdieck wird dabei sowohldas Institut als auch das DFG-Forschungs-zentrum MATHEON vorstellen. Beispiel-haft wird den Besuchern in einigen Vorträ-gen die Arbeit der Mathematiker gezeigt.Außerdem startet das Institut für Mathe-matik an diesem Tag die neue „Stellenbör-se Mathematik“ für Unternehmer des Be-zirks. Damit verfügt Charlottenburg-Wil-mersdorf über eine Plattform, um auf kur-zem Wege Unterstützung für Problemlö-sungen oder Optimierungen in Betriebensicherzustellen.➥ www.math-tu-berlin.de/stellenboerse

Einfache Pflege, einheitliche ErscheinungAb Mai 2007 steht Typo3 mit neuem TU-Webdesign zur Verfügung

Bald kann sich die TU Berlin in einemneuen, einheitlichen Design im Inter-net präsentieren. Ab Mai 2007 stehenden TU-Einrichtungen Templates undInhaltselemente im neuen Erschei-nungsbild für das Typo3, das neuezentrale Content Management Sys-tem (CMS) der TU Berlin, zur Verfü-gung. Die Regeln für das neue Designsind in einem Online-Styleguide fest-gelegt. Mit diesen Gestaltungsrichtli-nien können auch die Einrichtungen,die das zentrale CMS zunächst nichtnutzen möchten, ihre Webseiten aufdas neue Design umstellen.

Neu ist auch eine einheitliche Regelungfür die Vergabe von Webadressen. AlleEinrichtungen sind dann nach dem Mus-ter „www.OrgName.tu-berlin.de“ be-reits in ihrer Webadresse als Teile derTU Berlin erkennbar. Mit der Bereit-stellung von Typo3 und des Designs(siehe H intern 6/2006) wird das Er-stellen und Pflegen von Webauftrittenwesentlich einfacher. Profitieren sollenvor allem Nutzerinnen und Nutzer: In-halte können besser strukturiert undverknüpft werden, um Informationenaktuell und schnell zu finden. Ein wesentlicher Aspekt neben der be-

hindertengerechten Gestaltung ist daseinheitliche Erscheinungsbild. ImWettbewerb der Hochschulen, etwabeim Exzellenzwettbewerb von Bundund Ländern, gewinnt das eigene In-formationsangebot zunehmend an Be-deutung. Künftige Erfolge werden alsoauch von einem flächendeckenden Ein-satz des Corporate Webdesigns abhän-gen. Das TU-Präsidium hat deshalb be-schlossen, dass alle TU-Einrichtungenes übernehmen müssen. Die ZentraleUniversitätsverwaltung muss bis zum31. 12. 2008 umstellen, alle anderenEinrichtungen bis zum 30. 4. 2009. Da-durch haben diejenigen, die gerade erst

Uni-Bibliothek im neuen Gewand

Zu Weihnachten bescherte sich die Universitätsbibliothek (UB) selbst: Sie spendiertesich einen neuen Internetauftritt mit dem Content Management System (CMS) Typo3.Das Aussehen hat bereits Elemente des künftigen einheitlichen TU-Designs übernom-men. Auch die digitalen Bibliotheksdienstleistungen wurden neu strukturiert. So gibtes jetzt unter anderem neben „Literatur & Medien“ sowie „Services“ ein Angebot „Di-rektzugriffe“. Unterstützt wurde die UB durch MuLF, das Zentrum für Multimedia inForschung und Lehre, und dessen Leiterin Prof. Dr. Sabina Jeschke. So konnte ein User-Portal mit simultanem Zugriff auf Datenbanken, Kataloge und elektronische Publika-tionen („Digitale Bibliothek“) geschaffen werden. Verbesserungsvorschläge und Ideensind willkommen. tui➥ www.ub.tu-berlin.de

ihren Webauftritt neu gestaltet haben,eine längere Übergangsfrist. Um den TU-Mitgliedern die Umstel-lung so einfach wie möglich zu ma-chen, steht ein umfangreiches Schu-lungsangebot zur Verfügung. Der Ser-vicebereich Weiterbildung startet abApril 2007 eine neue Kursstaffel mitder neuen TU-Benutzeroberflächeund den Templates im neuen TU-De-sign. Den zentralen Typo3-Server, aufdem seit dem Sommersemester 2006gearbeitet werden kann, nutzen be-reits mehr als 80 Einrichtungen. tui

➥ www.typo3.tu-berlin.de

Mit dem neuen Webdesign erhält die TU Berlin einen unverwechselbaren, modernen und übersichtlichen Webauftritt

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Seite 4 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007WAHLERGEBNISSE 2007

N E U E K O M M I S S I O N

A K A D E M I S C H E R S E N AT u n d E R W E I T E R T E R A K A D E M I S C H E R S E N AT

K U R A T O R I U M

Ende Januar standen an der TU BerlinGremienwahlen für die Amtszeit1. 4. 2007 bis 31. 3. 2009 an. Entspre-chend der neuen TU-Grundordnungkommt es bei den Gremien zu einigenVeränderungen. So entfällt das Konzil,zusätzlich zum Akademischen Senatkommt der erweiterte AkademischeSenat hinzu. Alle 25 Mitglieder desAkademischen Senats (AS, siehe Fotosrechts) gehören zugleich dem erwei-terten Akademischen Senat an. Dererweiterte AS umfasst 31 Professorin-nen und Professoren sowie je zehnAkademische Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, Studierende und SonstigeMitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dasneue Gremium übernimmt die Wahldes Präsidenten und der Vizepräsiden-ten, die Beschlussfassung über dieGrundordnung und die Erörterung desjährlichen Rechenschaftsberichts desPräsidenten. Der AS ist zuständig für akademischeAngelegenheiten, die die Hochschuleals Ganzes betreffen. Darunter fallenunter anderem die Einrichtung undAufhebung von Studiengängen, dieFestsetzung von Zulassungszahlenund der Erlass von Satzungen in aka-demischen Angelegenheiten. Der ASbeschließt zudem die Frauenförder-richtlinien und die Frauenförderplänesowie die Hochschulentwicklungs-und Ausstattungspläne.Außerdem nimmt er Stellung unter an-derem zu Studien- und Prüfungsord-nungen der Fakultäten, den Beru-fungsvorschlägen der Fakultäten so-wie den Hochschulverträgen. Solltedas „alte“ Kuratorium die Erpro-bungsphase abbrechen, gilt wieder diealte Grundordnung.

Das „alte“, 22-köpfige Kuratorium der TU Berlin, dessen acht TU-Mit-glieder jetzt gewählt wurden (siehe Fotos unten), befindet sich in einerArt Dornröschenschlaf. Drei Jahre lang ruhen die Aufgaben des Gre-miums. In dieser Zeit läuft die Erprobungsphase der neuen Gremien-und Leitungsstruktur entsprechend der im Februar 2006 verabschie-deten TU-Grundordnung. Nach Abschluss der drei Jahre wartet auf das „alte“ Kuratorium einewichtige Aufgabe: Es entscheidet auf Grundlage einer Evaluierung vonexternen Gutachtern über die Fortsetzung der Erprobungsphase. BeiBedarf kann der Vorsitzende des „alten“ Kuratoriums, Berlins Wis-senschaftssenator Prof. Dr. Jürgen Zöllner, das Gremium auch schonvorzeitig einberufen. Spricht sich das „alte“ Kuratorium in beiden Fäl-len für den Abbruch aus, tritt die alte Grundordnung wieder in Kraft.Die Befugnisse des „alten“ Kuratoriums, die zum Teil dem Präsidium

der Universität übertragen wurden, würden somit wieder an das Gre-mium zurückfallen. Begonnen hat die Erprobungsphase im Dezember2006 mit dem ersten Zusammentreffen des „neuen“ Kuratoriums, dasunter anderem für die Feststellung des Haushaltsplanes und für dieStellungnahmen zu den Hochschulverträgen zuständig ist.

Dem neuen, elfköpfigen Kuratorium gehören als externe Vertreter/in-nen an: Prof. Dr. Rita Süßmuth, Edelgard Bulmahn, Prof. Dr. ErichThies, Susanne Stumpenhusen, Georg Wilhelm Adamowitsch und Dr.Manfred Gentz (siehe H intern 10/06). Auch Berlins Wissenschaftsse-nator Prof. Dr. Jürgen Zöllner ist Mitglied des Gremiums. Die TU Ber-lin wird vertreten durch Prof. Dr. Rudolf Schäfer, die Wissenschaftli-che Mitarbeiterin Petra Jordan, den Studenten Mathias Hofmann so-wie die Sonstige Mitarbeiterin Marion Klippel.

Fakultäten & EinrichtungenIE Studierendenservice: IE – Beratung: Studium-

Stipendium-KarriereIIIA Abteilung III Controlling, Finanzen und For-

schung: Finanzwirtschaftliche Grundsatzfragen,Haushaltswirtschaft

Fak. I Fakultät I GeisteswissenschaftenFak. II Fakultät II Mathematik und NaturwissenschaftenFak. III Fakultät III Prozesswissenschaften

Fak. IV Fakultät IV Elektrotechnik und InformatikFak. V Fakultät V Verkehrs- und MaschinensystemeFak. VI Fakultät VI noch ohne NamenFak. VIII Fakultät VIII Wirtschaft und ManagementKPL Abteilung III Controlling, Finanzen und

Forschung: Kooperationen Patente LizenzenZEK Zentraleinrichtung KooperationZELMI Zentraleinrichtung Elektronenmikroskopie

V

FKL FakultätslisteIUP Initiative Unabhängiger Professoren/innenLM Liberale MitteRG Reformgruppe (Hochschullehrer)LMDW Liberaler Mittelbau/Dauer-WMsMBI MittelbauinitiativeUWM Unabhängige WiMis

EFPU EB 104 Freitagsrunde Psychos UTEXINIs INI’s und andere ins Kuratorium!LAAS LinkeAusländischeAlternativeStudis!RCDS/UL RCDS & Unabhängige ListeUnS Die Unabhängigen StudisS & U Sachlich & Unabhängigver.di mehr bewegen – ver.di!

PROFESSOR(INN)EN

ReformgruppeProf. Dr. Ulrich Steinmüller (Fak. I),Prof. Dr. Peter-Dietrich Hansen (Fa-kultät VI), Prof. Dr. Harald Boden-schatz (Fak. VI), Prof. Dr. WilfriedHendricks (Fak. I)

Initiative UnabhängigerProfessor(inn)enProf. Dr. Wolfgang Friesdorf (Fak. V),Prof. Dr. Reinhard Busse (Fak. VIII),Prof. Dr. Siegfried Blechert (Fak. II),Prof. Dr. Stavros Savidis (Fak. VI),

Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler(Fak. II), Prof. Dr. Günter M. Ziegler(Fak. II), Prof. Dr. Ugur Yaramanci(Fak. VI)

Liberale MitteProf. Dr. Hans Georg Gemünden (Fak.VIII), Prof. Dr. Helmut Schubert (Fak.III), Prof. Dr. Reinhard Schomäcker(Fak. II), Prof. Dipl.-Ing. Rainer Mer-tes (Fak. VI), Prof. Dr. Johann Köppel(Fak. VI)

FakultätslisteProf. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen (Fak.

IV), Prof. PhD Anja Feldmann (Fak.IV)

AKADEMISCHE MITARBEITERINNENUND MITARBEITER

Unabhängige WiMisDipl.-Inf. Olaf Kroll-Peters (Fak. IV),Dr. Friederike Lang (Fak. VI)

MittelbauinitiativeDipl.-Ing. Axel Köhler (Fak. I), Dipl.-Ing. Arvid Krenz (Fak. V), Dipl.-Phys.Franz-Josef Schmitt (Fak. II), Dr.-Ing.Birgit Müller (Fak. III)

STUDIERENDE

RCDS & Unabhängige ListeTobias Consmüller (Fak. V)

UnS – Unabhängige StudisAndreas Hamann (Fak. V), PhilipWeichbrodt (Fak. VIII)

LinkeAusländischeAlternativeStudis!Christine Schwarz (Fak. III)

EB 104 Freitagsrunde Psychos UTEXRingo Schubert (Fak. IV), FelixSchwarz (Fak. IV)

SONSTIGE MITARBEITERINNENUND MITARBEITER

mehr bewegen – ver.di!Dipl.-Ing. Ulrich Gernert (ZELMI),Rolf Kunert (Fak. II), Dipl.-Ing. J.Reinhard Kischkel (Fak. VI), MarinaAngela Borowski (Fak. II)

Sachlich & UnabhängigPetra Neukamp (Fak. III), Ira Zingel-Käding (Fak. VIII)

Prof. Dr.-Ing.JürgenThorbeckFak. V RG

Prof. Dr. WilhelmDominikFak. VI RG

Prof. Dr. PeterHildebrandtFak. II RG

Prof. Dr. FrankBehrendtFak. III IUP

Prof. Dr. UweTrögerFak. VI IUP

Prof. Dr. RolfH. MöhringFak. II IUP

Prof. Dr.-Ing.DorotheeSackFak. VI IUP

Prof. Dr.RolandLausterFak. III IUP

Prof. Dr.Günter AbelFak. I LM

Prof. Dr.ChristianThomsenFak. II LM

Prof. Dr.Gerhard FranzFak. VI LM

Prof. Dr. PeterPepperFak. IV FKL

Prof. Dr.-Ing.KlausPetermannFak. IV FKL

Dipl.-Ing.Thu HangHuynhFak. VIII UWM

Peter-GertCassiers,M. A.Fak. I LMDW

Dipl.-Ing.Vera BürkleFak. III MBI

Dipl.-Inf.SusanneTeichmannFak. VI MBI

Isabelle ButzFak. VIII

RCDS/UL

Maria SaupeFak. III UnS

AndreasBrehmeFak. V EFPU

ChristianNitschkeFak. III EFPU

HanneloreReinerZEK ver.di

Jutta WieseKPL ver.di

WolfgangSpennIIIA S & U

Dipl.-Math.LarsOeverdieckFak. II S&U

NUR ERWEITERTER AK ADEMISCHER SENAT

Im Rahmen der neuen Grundordnung hat die TU Ber-lin nicht nur ihre Gremien- und Leitungsstruktur ver-ändert, sondern auch die ständigen Kommissionen desAkademischen Senats. Die Kommission für Entwick-lungsplanung (EPK) und die Kommission für For-schung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) ent-fallen, stattdessen gibt es nun die Kommission fürStruktur-, Entwicklungs- und Forschungsplanung so-wie wissenschaftliche Nachwuchsförderung (SK). DieKommission für Lehre und Studium bleibt bestehen.

Zu Mitgliedern der SK wählte der Akademische Senat:

Professor/inn/en: Prof. Dr. Mario Dähne (Fak. II), Prof.Dr. Roderich Süßmuth (Fak. II), Prof. Dr. Helmut Schu-bert (Fak. III), Prof. Dr. Ulrich Szewzyk (Fak. III), Prof.Dr. Manfred Opper (Fak. IV), Prof. Dr. Bernd Kochen-dörfer (Fak. VI)

Akademische Mitarbeiter/innen: Mehtap Özaslan(Fak. III), Kester von Kuczkowski (Fak. VI)

Sonstige Mitarbeiter/innen: Marion Klippel (ReferatIE), Antonius Koch (Fak. III)

Die studentischen Mitglieder werden voraussichtlichim April benannt.

Prof. Dr. Rudolf SchäferFak. VI IUP / LM

Prof. Dr.Joachim ErberFak. VI RG

Petra Jordan, M. A.

Fak. I MBI

Dr. Rainer Oesterreich

Fak. IV MBI

Philipp Rönnau

Fak. VIII UnS

Mathias Hofmann

Fak. III INIs

Elfriede Manteuffel

Fak. III S & U

Dipl.-Ing.Marion KlippelIE ver.di

Achtung!Auf dieser Seite sind die Mit-glieder aufgelistet, wie sie ent-sprechend dem vorläufigen Er-gebnis in die Gremien gewähltwurden. Die Gewählten müs-sen sich noch entscheiden, obsie das Mandat annehmen.

verwendete Abkürzungen der Gruppierungen:

Fotos: TU-Pressestelle (24), TU Berlin/Weiß (2),TU-Pressestelle/Dahl (1), Kundel-Saro (1), privat (1)

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TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Seite 5LEHRE & STUDIUM

MeldungenStudierende mit hoher

Arbeitslast

/tui/ Die 60-Stunden-Woche ist nichtlänger ein Privileg der Unternehmer.Nach einer Internet-Trendumfrage imAuftrag der KfW Förderbank kommenStudierende mit Nebenjob, Uni-Veran-staltungen, Vor- und Nachbereitung aufeine ähnlich hohe Arbeitsbelastung. Vie-le sind sogenannte „Patchwork-Jobber“mit mehreren Jobs.➥www.kfw.de

Material für Abschlussarbeiten

/tui/ Das Forschungsprojekt „Mobilitäts-biographien“ am ForschungszentrumTechnik und Gesellschaft der TU Berlin(ZTG) sucht interessierte Studierende, diefür ihre Diplom- oder Magisterarbeit Ma-terial des Projekts gratis nutzen wollen. Esliegen rund 100 qualitative Interviews mitMenschen aller Alters- und Berufsgrup-pen zu Einflüssen und Veränderungen desgesellschaftlichen Mobilitätsverhaltensvor. Das Material ist geeignet für Studie-rende aus Soziologie, Geschichte, Stadt-und Raumplanung, Literatur, Verkehrs-wesen, Geografie. Außerdem bietet dasForschungsprojekt eine intensive (Zweit-)Betreuung und methodische Hilfestel-lung beim Erstellen der Arbeit.☎ 314-2 97 00✉ [email protected]➥www.mobilitaetsbiographien.de

Bachelor anerkannt

/tui/ Der Bachelor als berufsqualifizie-render Studienabschluss genießt unterDeutschlands Studierenden einen gutenRuf. Eine Umfrage unter rund 400 Studie-renden aus ganz Deutschland ergab, dassdie jungen Leute über die Vorzüge derneuen Studienabschlüsse gut Bescheidwissen, obwohl die Umstellung des euro-päischen Hochschulraumes noch bis2010 läuft und bislang nicht einmal dieHälfte der Studiengänge umgestellt sind.Insbesondere unterstellen die angehen-den Studierenden den neuen Studien-gängen Praxisnähe und Internationalität.➥ www.einstieg.com/job-or-master/

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ConSENS fördertOnline-Lehre

Die meisten Hochschullehrerinnenund -lehrer der TU Berlin, die

elektronische Medien für ihre Lehrenutzen, haben vor allem Erfahrungmit E-Mails oder mit dem Bereitstellenvon Materialien und Informationenfür Studierende auf der eigenen Web-site. Das ergab eine Befragung vonProfessorinnen und Professoren, diedas Team des Projekts „Kompetenz-entwicklung Online-Lehre“ (KeOn)der Wissenschaftlichen Weiterbildungan der Zentraleinrichtung Kooperati-on (ZEK) der TU Berlin zwischen Feb-ruar und April 2006 durchführte. Ge-fragt war, wie die Lehrenden elektro-nische Medien bisher in ihrer Lehreeinsetzen und welche Wünsche sie anzukünftige Beratungs- und Qualifizie-rungsangebote haben. Bei mehr als der Hälfte der Lehrendenbesteht danach Bedarf an der künfti-gen Nutzung einer Lernplattform, anSoftware für die Online-Zusammenar-beit sowie an personeller Unterstüt-zung. Das Online-Lehre-Team hat da-her nun das Förderprogramm Con-SENS ins Leben gerufen, in dem stu-dentische Berater die Hochschulleh-renden vor Ort in den Instituten beiKonzeption und Gestaltung ihrer On-line-Lehre-Angebote unterstützensollen. tui

[email protected]➥ www.tu-berlin.de/zek/wb/onlinelehre

Erlesenes für europäische KlangkünstlerEin neuer Kompositionskurs lehrt modernste Technologien der virtuellen Akustik

Zehn Musikerinnen und Musiker ausganz Europa werden im März 2007in Paris ausgewählt, um ab Septem-ber je ein Semester „Kompositionmit neuen Technologien“ entwederin Helsinki und Barcelona oder aberin Paris und Berlin zu studieren.

Der einjährige Kurs bietet den Teil-nehmerinnen und Teilnehmern dieMöglichkeit, sich auf höchstem Niveaumit den neuesten künstlerischen undtechnologischen Entwicklungen beider Produktion und Realisation zeitge-nössischer Musik auseinanderzuset-zen. Angesprochen sind Komponisten,Klangkünstler, Musiker und bildendeKünstler, die bereits über professionel-le Erfahrungen verfügen.Initiiert haben diesen europäischenStudiengang ausgewiesene Lehr- undForschungsinstitutionen auf dem Ge-biet der Komposition mit neuen Tech-nologien. Unter der Leitung des fran-zösischen Institut de Recherche etCoordination Acoustique/Musique(ICRAM), einer der wichtigsten Insti-tutionen für zeitgenössische Musikund Komposition weltweit, kooperie-ren die Hochschule für Musik in Bar-celona, die Sibelius Akademie Helsin-ki, das Krakauer Muzyka CentrumArt Society, die Estnische Akademiefür Musik und Theater in Tallin und dieTU Berlin miteinander. Die TU Berlinwiederum arbeitet mit der Universitätder Künste Berlin und den Musikhoch-schulen Hanns Eisler Berlin, Karlsru-he und Weimar zusammen. Gefördertwird das Projekt durch das Leonardo-Programm der Europäischen Union.Jeder der vier Studienorte bringt einenspezifischen thematischen Schwer-punkt in die Ausbildung ein. Für diedeutschen Partner unter Leitung von

Dr. Stefan Weinzierl, Professor fürKommunikationswissenschaft/Audio-kommunikation an der TU Berlin istdies der Umgang mit der räumlichenDimension von Musik, sei es durch dieakustische Gestaltung von öffentlichenRäumen durch Installationen undKlangkunst, sei es durch räumlichstrukturierte und mehrkanalig wieder-gegebene Kompositionen. Die Studie-renden werden an der TU Berlin dabeimit den neuesten Technologien der vir-tuellen Akustik wie Wellenfeldsynthe-

se, Ambisonics, raumakustische Com-putersimulation und Binauraltechnikvertraut gemacht, wie sie am Fachge-biet von Stefan Weinzierl auch hin-sichtlich ihres künstlerischen Potenzi-als erforscht werden.Die Wellenfeldsynthese zum Beispielist ein System der Schallfeldreproduk-tion. Im Unterschied zu allen konven-tionellen Systemen der Audiowieder-gabe bietet sie die Möglichkeit, die Wel-lenfelder von virtuellen Schallquellenmithilfe einer lückenlosen Reihe von

Lautsprechern für ein größeres Audito-rium korrekt zu synthetisieren, dasheißt, Klangquellen in beliebiger Rich-tung und Entfernung vom Hörer er-scheinen zu lassen. Mit einem neuenHörsaal, in dem ab März 2007 das welt-weit größte System zur Schallfeldsyn-these mit insgesamt 3000 Lautspre-chern zur Verfügung stehen wird, ver-fügt die TU Berlin dann über einen ein-zigartigen Ort für die Forschung. tui

➥ www.ecmct.eu.org

Spannende Mathematik in die Schule bringenBundesweite Internetplattform zur Fortbildung von Lehrern

Mathematik sei die „Mutter allerSchlachten“, sagt Klaus Kinkel,

Ex-Bundesaußenminister und jetztPräsident der Deutschen Telekom Stif-tung. Was Schülerinnen und Schüler inder Schule lernen, darf nicht auf demStand von vor vielen Jahren sein, alsihre Lehrer studiert haben. Mathema-tiklehrer und -lehrerinnen „in der Pra-xis“ sollen deshalb zukünftig einenviel besseren Zugang zu aktueller Ma-thematik bekommen. Das haben sichdie Deutsche Mathematiker-Vereini-gung (DMV) und die Deutsche Tele-kom Stiftung auf die Fahnen geschrie-ben. Dazu starteten sie mit dem neuenProjekt „Mathematik Anders Ma-chen“ Mitte Januar eine Internetplatt-form, die regionale Fortbildungsange-bote für Lehrkräfte bundesweit be-kannt machen und neue generieren

soll. Referententandems von Hoch-schullehrern und Lehrern bieten dortKursthemen zu unterschiedlichen Be-reichen der Mathematik an. „Die klas-sische Lehrerfortbildung ist geschei-tert“, sagt Günter M. Ziegler, TU-Pro-fessor und Präsident der DMV. „Dage-gen setzen wir Angebote, die sich demWettbewerb von Angebot und Nach-frage stellen. Die Referententeams ausHochschul- und Schulpädagogen stel-len sicher, dass wissenschaftliche Er-kenntnisse und tägliche Arbeit zusam-menfinden.“ Auch der Generalsekre-tär der Kultusministerkonferenz derLänder, Erich Thies, begrüßt die Initia-tive mit Blick auf die Qualitätsent-wicklung in Schulen. Die Fortbildungist für die Teilnehmer kostenlos. pp

➥ www.mathematik-anders-machen.de

Mit Opel auf die ÜberholspurLehrveranstaltung gibt Einblicke in den Motorsport

Ein in Deutschland wohl einzigarti-ges Projekt ist an der TU Berlin er-

folgreich gestartet: Die integrierteLehrveranstaltung „Technik und Ma-nagement im Motorsport“ hat dasZiel, angehende Diplomingenieure fürdie speziellen Arbeitsweisen im Mo-torsport auszubilden und zu begeis-tern. Die Veranstaltung ist mit hoch-rangigen Vertretern aus der Formel 1(Toyota F1), der Rallyeweltmeister-schaft (Skoda) und vor allem von derAdam Opel GmbH besetzt.Opel-Motorsportchef Volker Strycekhat dazu – neben Volker Middelhauvevon der TU Berlin – einen Lehrauftragam TU-Fachgebiet „Kraftfahrzeuge“von Prof. Dr. Volker Schindler erhal-ten. Volker Strycek hat „das Paket ge-schnürt“ und die Studierenden in den

bislang fünf Terminen begeistert. Diezweisemestrige Lehrveranstaltungbietet mit den Themen Management,Teambildung, Motorentechnik, Fahr-werkstechnik, Aerodynamik, Renn-vorbereitung und Rennparametersi-mulation eine umfassende Ausbildungim Segment Motorsport.Weitere Themen und auch Exkursio-nen zu großen Rennteams und Ren-nen sind für das Sommersemester2007 vorgesehen. Zu diesem Paketgehört auch das fachgebietsnahe Mo-torsportteam FASTTUBE, das bereitsin einem studentischen Projekt einenRennwagen für den internationalen„Formula Student“-Wettbewerb ent-wickelt und aufgebaut hat und dasvon Volker Strycek besonders geför-dert wird. tui

Blütenkarussell und MuschelthronTU-Baupiloten bauen eine Kindertagesstätte in Spandau um

Pippi Langstrumpfs„Taka-Tuka-Land“ aus

dem gleichnamigen Buchvon Astrid Lindgren gabder Kindertagesstättenicht nur ihren Namen, eswurde zur Architektur.Die „Baupiloten“ der TUBerlin, Studierende einesStudienreformprojektsunter der Leitung von Ar-chitektin Susanne Hof-mann, stellten soeben ihrProjekt „Kita Taka-Tuka-Land“ fertig:Im Rahmen von Renovie-rungsarbeiten bauten dieBaupiloten ein als Provisorium errich-tetes Kita-Gebäude am Spandauer Ho-henzollernring so um, dass gruppen-übergreifende kommunikative Räume

und eine bespielbare Fassade entstan-den. Die Kinder bastelten dazu mitden Erzieherinnen Bilder und Model-le von ihren Vorstellungen eines Taka-

Tuka-Lands. Ihre Ideenvon klingenden Brücken,Hütten, einem Blütenka-russell und dem Muschel-thron von Pippis Vaterund die Beobachtungenim Spiel waren für dieStudierenden die Basisfür den Entwurf. Aus derKita wurde Pippis alte Ei-che, in deren Innerem Li-monade an sieben Statio-nen vorbeifließt, wo dieKinder sie kosten kön-nen. Beispielsweise amgroßen Panoramafens-ter, wo die Mittagssonne

und die davor angebrachten Kristallesie in eine „Glitzerhöhle“ verwan-deln. Im gelben Limonadenscheinkönnen die Kinder in der Limonaden-

galerie ihre Werke zeigen oder auf derLimonadeninsel toben, sich verste-cken und so ganz in gelber Limonadeversinken. An seiner letzten Stationbricht der Fluss aus der rauen Borke,also durch die Hauswand. In den abge-sprengten Teilen der Außenhaut kön-nen die Kinder auf die bespielbare Fas-sade klettern, sich verstecken und zu-rückziehen.Im Projekt „Die Baupiloten“ der TUBerlin entwickeln Studierende unterprofessioneller Anleitung in ihrem Ar-chitekturstudium eigenständig Bau-maßnahmen. Sie planen dabei alleBauphasen vom konzeptionellen Ent-wurf bis zur Realisierung bei knappenBudgetvorgaben. Die Baupiloten er-mutigen dabei die zukünftigen Nutzerund Nutzerinnen, an der Konzeptionihrer Bauten zu partizipieren. tui

Experte für innovative Musik: Stefan Weinzierl am Mischpult im Elektronischen Studio der TU Berlin

Auch von außen alles andere als langweilig: die Kita „Taka-Tuka-Land“

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Seite 6 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007ALUMNI

Im Ballkleid in die UniGute Stimmung beim ersten

Absolventenball Chemie

Viel Arbeit hatten Frédéric Haschéund Mehtap Özaslan im Vorfeld des

ersten Absolventenballs der Chemiker,den sie organisiert haben. Aber derAufwand hat sich gelohnt. Anlässlichder Verabschiedung der Absolventin-nen und Absolventen des Faches Che-mie, die im vergangenen Jahr ihr Studi-um abgeschlossen haben, waren Ver-wandte und Freunde, Mitarbeiterin-

nen, Mitarbeiter, Professorinnen undProfessoren und TU-Alumni der Che-mie zum ersten Absolventenball Che-mie eingeladen. Rund 120 Gäste nah-men diese Gelegenheit wahr und ka-men am 26. Januar in Ballkleidung indie Uni, um bis nach Mitternacht zuLivemusik das Tanzbein zu schwingen.Auch eine Tombola wurde organisiert.Der Hauptgewinner kann sich auf ei-nen Besuch in der Oper freuen. bk

Neue Ausgabe von„TU International“

Das frisch erschienene „TU Interna-tional“, Magazin für internationa-

le Alumni, beschäftigt sich mit demSchwerpunkt Logistik. Es wird heraus-gegeben vom Referat für Außenbezie-hungen der TU Berlin (ABZ), zuständigfür das Internationale Alumni-Pro-gramm, das International Network.

[email protected]➥ www.tu-berlin.de/foreign-relations/

alumni/tuinternational.htm

Auf internationaler BühneKlaus-Heinrich Standke: Für OECD, UNO und UNESCO in New York, Paris und Berlin

Internationales, Wissenschaft, Wirt-schaft – diese drei Begriffe sind engmit dem Berufsweg von Dr. Klaus-Heinrich Standke verbunden, den ermit sechzehn Jahren als Lehrling ineinem Stahlwerk begann.

Und sie werden auch die kommendenJahre seines Lebens prägen. „In wel-chen Ruhestand sollte man mich schi-cken?“, fragt der TU-Alumnus.Am 23. 1. 2007 erhielt er für sein eh-renamtliches Engagement als Präsi-dent des Komitees zur Förderung derdeutsch-französisch-polnischen Zu-sammenarbeit das Offizierskreuz desVerdienstordens der Republik Polen.Schon früher ist er mit dem Bundes-verdienstkreuz Erster Klasse ausge-zeichnet worden. In Posen und in Mos-kau wurde er zum Ehrendoktor er-nannt. Außerdem ist er ordentlichesMitglied der Europäischen Akademieder Wissenschaften und Künste.Schon bald nach seiner Lehrzeit be-gann Standke international zu arbei-ten und betreute von London und Pa-ris aus den Osthandel internationalerStahlfirmen. „Ich habe schon früh rea-lisiert, wie wichtig es ist, denen, die et-was ‚zu sagen‘ haben, – möglichst po-sitiv – aufzufallen“, sagt Klaus Stand-ke. Und so fiel er auch seinem späte-ren akademischen Lehrer Prof. Dr.Konrad Mellerowicz auf, der ihn nachdem inzwischen abgelegten Begabte-nabitur 1961 ermutigte, zum wirt-schaftswissenschaftlichen Studium andie TU Berlin zu kommen. Nach demAbschluss als Diplomkaufmann ver-ließ er 1966 wieder Deutschland, gingals Mitarbeiter in die Wissenschaftsdi-rektion der OECD nach Paris und wur-de 1969 Generalsekretär der unterOECD-Schirmherrschaft gegründetenEuropean Industrial Research Ma-nagement Association (EIRMA). Zeit-gleich betrieb er von Paris aus seinePromotion bei Konrad Mellerowicz ander TU Berlin, die er 1970 abschloss.Nach dem Beitritt Deutschlands zuden Vereinten Nationen wurde er 1974als erster Deutscher zum UNO-Direk-tor für Wissenschaft und Technologiein New York berufen. 1980 kehrte

Standke nach Paris zurück und über-nahm bis 1990 verschiedene Aufga-ben bei der UNESCO – zuletzt als Bei-geordneter Generaldirektor.„Ich habe mich immer mit der Fragebeschäftigt, wie man Wissenschaft undWirtschaft auch auf internationalerEbene besser verzahnen kann. Daseinfache Geheimnis: man muss dierichtigen Leute zusammenbringen“,sagt der TU-Alumnus. „Deutsche tunsich bei der weltweiten Vernetzungimmer noch schwer. In internationalenGremien haben sie bedauerlicherwei-se noch immer nicht den Platz gefun-den, der der Bedeutung des Landesentspricht“, urteilt er.Auch die Entwicklung der Ost-West-Be-ziehungen nach dem Mauerfall beschäf-tigt Standke bis heute. 1990 wurde erGründungspräsident der OstWestWirt-

schaftsAkademie (OWWA) in Berlin,die die Wirtschaftskompetenzen zwi-schen Ost und West stärken will.Seit 1995 vermittelt er außerdem alsHonorarprofessor an der Wirtschafts-universität Posen und als Lehrbeauf-tragter an anderen Hochschulen seineKenntnisse des „internationalen Sys-tems“ der nachwachsenden Studen-tengeneration. Ans Aufhören denkt ernicht – sein großer Lehrer war ihm dar-in Vorbild: „Die Begeisterungsfähig-keit, mit der Mellerowicz noch zwi-schen seinem siebzigsten Lebensjahr,in dem ich ihm erstmals begegnete, biszu seinem Tode 23 Jahre später, neueFragen stellte und weiterentwickelte,hat bei mir einen tiefen Eindruck hin-terlassen.“ Bettina Klotz

➥ www.klaus-heinrich-standke.de

Mit Tempo 40 gegen die WandDie IAT mbH und die TU Berlin sind eng verbunden

Manchmal sind es ganz praktischeMotive, die zur Gründung eines

Unternehmens führen. Als Volkswa-gen vor rund 15 Jahren seine Crash-testanlage zwecks Renovierung vorü-bergehend schließen musste und sichnach einem Ersatz umschaute, bot sichdie Anlage der TU Berlin an. Da sichdie Vertragsgestaltung zwischen derUniversität und dem Unternehmen je-doch als schwierig erwies, gründetenHarald Morres und Gerhard Lutter dieIAT Ingenieurgesellschaft für Auto-mobiltechnik mbH. Beide sind TU-Absolventen aus dem FachgebietFahrzeugtechnik. Volkswagen wurde1991 Kunde der IAT, die wiederumdie Brücke zur Testanlage darstellte.Die Geschichte nahm ein gutes Ende,denn bis heute gehört VW zu den Kun-den der IAT. „Da die Fahrzeugherstel-ler eine ständig zunehmende Anzahlvon Sicherheitskriterien erfüllen müs-sen, arbeiten wir zunächst hauptsäch-lich mit Computersimulationen. Wirstellen dar, was passiert, wenn ein In-sasse bei Tempo 40 in einen Crash ver-wickelt ist. Berechnet werden mussdies unter anderem für verschiedengroße und schwere Insassen“, erklärtGeschäftsführer Thomas Deter. SeinEinstieg in das Unternehmen ist dasbeste Beispiel für die enge Zusam-menarbeit zwischen der TU Berlinund der IAT. Auch Thomas Deter stu-dierte an der TU Berlin Verkehrswe-sen, und nachdem er 1991 sein Studi-um beendet und dann als Ingenieur bei

SEAT in Barcelona gearbeitet hatte,kehrte er 1993 zunächst als Assistentdes Fachgebiets Kraftfahrzeuge an dieTU Berlin zurück. Von hier aus war eszur IAT nicht weit, und 1997 beganner in der Firma als Entwicklungsinge-nieur. Im Jahr 2000 übernahm er dieGeschäftsführung. Mittlerweile hatdas Unternehmen 30 Mitarbeiter.„Abgesehen von zwei Ausnahmensind dies alles TU-Absolventen des Fa-ches Verkehrswesen“, rechnet Deterzusammen. Die meisten finden den

Einstieg über ein Praktikum oder übereine Projektarbeit. Sowohl für dieUniversität als auch für das Unterneh-men ist die Kooperation von Vorteil:Die IAT trägt zur praxisnahen Ausbil-dung der Studierenden bei. Außer-dem wird durch die Abwicklung vonEntwicklungsprojekten die Versuchs-anlage der TU Berlin auf dem neues-ten Stand gehalten. Das Unternehmenwiederum rekrutiert Personal und hatunmittelbar Einblick in die universitä-re Forschung. bk

Thomas Deter mit einem Kinder-Dummy in der Versuchshalle des Fachgebiets Kraftfahrzeuge

Duell im InternetTU-Alumnus gründete die Spieleplattform „GameDuell“

Die richtige Lücke im Markt finden,das ist immer das Geheimnis für

eine erfolgreiche Unternehmensgrün-dung. TU-Alumnus Kai Bolik hat mitzwei Partnern genau so eine Lückeaufgetan und im Jahr 2003 die Inter-net-Spieleplattform „GameDuell“ ge-gründet. „Wir waren ein gutes Teamfür eine Gründung“, blickt Kai Bolikzurück, der bis 1996 Elektrotechnik ander TU Berlin studierte. „Ich war vor-her bei Lycos Europe für fast 300 Mit-arbeiter zuständig und kannte mich inder Organisation von großen Projek-ten aus. Meine beiden Partner hattenschon Start-up-Erfahrungen undwussten, wie man ein Unternehmenstartet.“Seit der Gründung wuchs die Commu-nity von „GameDuell“ beständig,heute liegt sie bei über vier Millionenregistrierten Nutzern. Die Hälfte da-von ist weiblich. „Bei uns kann mansofort einsteigen und spielen, ohnevorher irgendwelche Module amRechner zu installieren“, erklärt Bo-lik. Das Spektrum der Spiele umfasstausschließlich Geschicklichkeitsspie-le. Spontan können sich Teams zu So-litär, Backgammon oder Skat zusam-mentun. So schnell, wie die Anzahl derMitglieder gewachsen ist, so schnellwuchs auch die der Mitarbeiter. 70 An-gestellte arbeiten bei „GameDuell“,das auch zahlreiche Turniere veran-staltet, um den Reiz des Spielens zu er-höhen. So fand auch Deutschlandsgrößtes Skatturnier im vergangenenJahr nicht in irgendeinem Saal, son-

dern online bei „GameDuell“ statt,das sich über Eintrittsgelder zu denTurnieren finanziert. Beim Skattur-nier traten Tausende von Spielern an,und insgesamt 170 000 Euro Preisgeldwaren im Spiel. Abgesehen von denGroßevents werden tagtäglich zahlrei-che Duelle in allen möglichen Spielenausgetragen. Eine von „GameDuell“entwickelte Spielstärken-Technologiesorgt dafür, dass Spieler immer aufgleich starke Gegner treffen, damitkeiner den Spaß an der Sache verliert.

Bettina Klotz

➥ www.gameduell.de

Klaus-Heinrich Standke

Auf internationalem Parkett wirkte TU-Alumnus Standke jahrzehntelang für die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft

Discofieber auf dem Chemie-Ball

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Kai Bolik, Mitgründer der Internetplattform

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Fliege gesichtet

Vor Heuschrecken, Fliegen und Spinnenhat Frank Dziock keine Angst. Sie gebendem Neuberufenen Aufschluss über dieUmwelt

Seite 10

Seite gewechselt

Gerade noch Studentin, und jetztschon als Beraterin auf der anderenSeite des Schreibtisches. Vom Eintrittin das Berufsleben

Seite 9

Gut geraten

Schüler und Lehrer warengleichermaßen begeistertvom Mathequiz desMATHEON in der Urania

Seite 12

TU intern 2–3 · Februar/März 2007 Seite 7FORSCHUNG

N A C H G E F R A G T

Die dunkle MaterieH intern befragt Wissenschaftsjour-nalistinnen und -journalisten, was fürsie die spannendste Forschungsnach-richt der jüngsten Zeit war und wel-ches Thema mehr Aufmerksamkeit inden Medien verdient. Dr. Ulf vonRauchhaupt, Frankfurter AllgemeineZeitung, wurde im November 2006mit dem Journalistenpreis der Deut-schen Mathematiker-Vereinigung fürseinen Artikel „Professor Gödel unddie Wahrheit“, Frankfurter Allgemei-ne Sonntagszeitung April 2006, aus-gezeichnet. Der Preis würdigt heraus-ragende Werke, die das Ansehen derMathematik in der Öffentlichkeit för-dern.

Die spannendste Forschungsnachrichtder letzten Zeit war für mich persön-lich zunächst ein Ereignis: die Landungder europäischen Sonde „Huygens“auf dem Titan und die Erkundung desSaturns und seiner Monde durch ihreamerikanische Muttersonde „Cassi-ni“. Sie erinnert daran, dass Wissen-schaft zuallererst ein kulturelles Un-

ternehmen ist,das man be-treibt, weilman etwas wis-sen will – ein-fach so.Mehr medialeAufmerksam-keit wünscheich den experi-mentellen undbeobach-

tenden Aktivitäten im Bereich Kos-mologie: die Detektorprojekte zurFahndung nach den Teilchen derDunklen Materie, die immer weiterverfeinerten Kartierungen derSchwankungen in der kosmischenHintergrundstrahlung oder die astro-nomischen Untersuchungen der ge-heimnisvollen „Dunklen Energie“.Denn sie zeigen die fantastischenMöglichkeiten, aber auch grundsätz-liche Grenzen naturwissenschaftli-cher Welterkenntnis.

Sanfte Wellengruppen bahnen sichden Weg im 120 Meter langen See-gangsbecken, wachsen plötzlich steilzu einer Monsterwelle an und stür-zen sich auf Schiffe und meerestech-nische Aufbauten – zum Glück nurim Modellversuch auf dem Charlot-tenburger Campus der TU Berlin. Am26. Januar wurde in dem Gebäudeder ehemaligen Versuchsanstalt fürWasserbau und Schiffbau (VWS) dassanierte Seegangsbecken feierlicheingeweiht.

Die Abdichtung des Beckens an diver-sen Stellen, die Instandsetzung derkomplexen Anlage zur Erzeugung derWellen und der Neubau der Wellenbö-schung waren hierfür notwendig. Da-mit steht dem Bereich Schiffs- undMeerestechnik neben dem Tiefwasser-tank, dem 15 Meter langen Wellenka-nal und dem Umlauftank nun ein vier-tes Experimentierfeld mit beachtli-chem Ausmaß zur Verfügung.Bei der feierlichen Einweihung vor vielPublikum zeigten die maritimen Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler dann auch ihren Sinn für Tradition.Nicht nur das „Ordenskapitulariumder heyligen Frau Latte zu Berlin“, einstudentischer Zusammenschluss, son-dern auch Poseidon persönlich gabenihren Segen für das Experimentier-feld. Nationale und internationaleVersuchsanstalten spendeten Tauf-wasser aus ihren eigenen Anlagen –den weitesten Weg legte eine Flasche

aus Brasilien zurück. Aber auch einenBlick in die Zukunft gab es an diesemNachmittag. Prof. Dr.-Ing. Günther F.Clauss skizzierte den Stellenwert desSchiffbaus für Deutschland, in dem al-lein 23 000 Beschäftigte – ohne Zulie-ferindustrie – einen Umsatz von sechsMilliarden Euro pro Jahr erwirtschaf-ten. „Deutsche Reeder betreiben mehrals ein Drittel der Containerschiff-Weltflotte. Diese komplexen Schiffewie auch andere maritime Systemeverlangen hohe technische Kompe-tenz und exzellente Ausbildung“, be-tonte er. Die TU Berlin bilde derzeit180 Studierende aus, die auf dem Ar-beitsmarkt sehr stark nachgefragt sei-en. Allein 6,21 Millionen Euro Dritt-mittel flossen in den letzten Jahren indie Forschung des Bereiches. Proble-me wie Monsterwellen, das Kenternvon Schiffen oder die Ölverschmut-zung stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler wollen sowohl im Versuchals auch in der numerischen Berech-nung Wellen analysieren, Schiffe undandere meerestechnische Konstruk-tionen verbessern und den Kapitänenein Programm an die Hand geben, mitdem Gefahrensituationen auf hoherSee im Voraus erkannt werden. „DerÖlunfall vor Spaniens Küste im Jahr2002, bei dem 50 000 Tonnen Öl aus-liefen, oder die Havarie eines Contai-nerschiffes im Ärmelkanal währenddes Orkans Kyrill zeigen die Aktuali-

tät unserer Forschungsprojekte“, er-läutert der Wissenschaftler in Anwe-senheit auch zahlreicher Sponsorenund Partner. Clauss dankte auch derBauabteilung und dem Präsidium, dieeine schnelle Sanierung des Seegangs-beckens ermöglicht hätten. Mit ihremsanierten Seegangsbecken können dieSchiffbauer und Meerestechniker derTU Berlin an eine lange Tradition an-knüpfen. Sie werden ihr Publikum zur„Langen Nacht der Wissenschaften“am 9. Juni gewiss finden.

Stefanie Terp

Wellen für die ForschungSaniertes Experimentierfeld auf der Schleuseninsel eröffnet

Wellenversuch mit Meeres-technik (oben). GüntherClauss mit „Poseidon“,„Frau Latte“ und demganzen Ordenskapitulariumbei der feierlichen Ein-weihung und Taufe (r.)

Brücken aus Glas

Was wäre, wenn wir zukünftigGlas nicht nur als Fensterschei-

be einsetzen, sondern diesen beson-ders druckfesten Werkstoff auch alstragende Elemente verwenden könn-ten? Das ist eine der Fragen, die in eineinnovative Zukunft weisen und mitdenen sich Prof. Dr. Karsten Geißlerbeschäftigt, der das Fachgebiet Metall-und Leichtbau im Institut für Bauinge-nieurwesen an der TU Berlin vertritt.Anfang Dezember baute er seine An-trittsvorlesung mit hochrangigen Gäs-ten und Referenten aus fachverwand-ten öffentlichen Einrichtungen undder Wirtschaft zu einem Antrittskollo-quium aus.Glas sei bislang zu spröde für ein sol-ches Unterfangen, doch als Werkstoffsei es zehnmal so druckfest wie Beton;interessant für innovative Ideen, dieauch die Herzen der Architekten höherschlagen lassen könnten. Doch außerdem Konstruktiven Glasbau stellteKarsten Geißler auch die weiteren neu-en Forschungsschwerpunkte des Fach-gebietes vor: das Windingenieurwesen,die Sicherheitstheorie oder auch dasBauwerksmonitoring zur Bewertungder bestehenden Bauwerke. Im fachge-bietseigenen Test-Windkanal laufen be-reits Testreihen. Die Zukunft der For-schung liege in der Interdisziplinaritätund der Kombination neuer Materia-lien im Stahlverbundbau, wie auchProf. em. Dr.-Ing. Wolfgang Graße ausDresden hervorhob, der die Vorteilevon Stabbogenbrücken mit netzwerk-artig angeordneten Hängern darstellte.Sie seien nicht so anfällig für Störungendurch Wind und Regen wie herkömm-liche Stabbogenbrücken. Professor Hirtaus Lausanne wies auf die Vorteile vonneuem Stahlguss für das moderne Bau-wesen hin. Insgesamt verfolgten mehrals 300 Gäste die Ausführungen mehre-rer international führender Referentenaus Forschung und Industrie. tui

„Mehr Nutzen mit weniger Ressourcen“Sonderforschungsbereich Demontage ausgelaufen – Forschung geht weiter

Ulf von Rauchhaupt

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Neu bewilligtLotuseffekt in der

Medizintechnik

/tui/ Wenn sich ein Blutgefäß durch Ab-lagerungen verengt und zu verschließendroht, weiten Ärzte die enge Stelle aufund setzen einen Stent: ein kleines flexi-bles Röhrchen, das das Gefäß offen hält.Bei bis zu 30 Prozent der Patienten ver-stopfen die Röhrchen allerdings erneut,weil Blutbestandteile sich an der Innensei-te der Stents anlagern. Das wollen Wis-senschaftler der TU Berlin zusammen mitMedizinern vom Deutschen Herzzentrumder Berliner Charité ändern. „Developingprocesses for µ-structuring of polymerstents“ heißt das interdisziplinäre For-schungsprojekt, das von der Volkswagen-stiftung finanziert wird und an dem vonder TU Berlin Prof. Dr.-Ing. Manfred H.Wagner vom Institut für Werkstoffwissen-schaften und -technologien und Prof. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann vom Institut fürWerkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb(IWF) beteiligt sind. Für die neuen Stentsverwenden die Wissenschaftler Röhrchenaus einem Polymer mit Formgedächtnis.Die Innenfläche dieser Stents soll so struk-turiert werden, dass sie den sogenanntenLotuseffekt aufweist, dass also auch mini-male Anhaftungen sofort abperlen. DieStrukturen bewegen sich im Nano- undMikrobereich. Es geht also auch um ge-eignete Herstellungsverfahren. Am Endedes Vorhabens sollen Langzeitstudien mitersten Prototypen stehen.

Benutzen, wegwerfen und zumSchluss verrottet das einst teuer

entstandene Produkt auf der Müllhal-de. Ein Alptraum für die Umwelt, aberauch für die Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler der TU Berlin und derUniversität der Künste Berlin vomSonderforschungsbereich (Sfb) 281„Demontagefabriken zur Rückgewin-nung von Ressourcen in Produkt- undMaterialkreisläufen“. Nach zwölf Jah-ren lief der Sfb Ende 2006 aus. Im Ja-nuar 2007 trafen sich die Beteiligtenund Kooperationspartner zum Ab-schlusskolloquium, verbunden mit ei-nem Empfang zum 60. Geburtstag vonTU-Professor Dr.-Ing. Günther Seli-ger, dem Sfb-Sprecher.Angetreten waren die Forscherinnenund Forscher 1995, um zunächst dieDemontage von Produkten wie Autosoder Kühlschränken zu vereinfachen.Es galt, Materialien und funktionsfähi-ge Komponenten schnell, einfach undkostengünstig entnehmen zu können,um sie unbeschädigt wiederzuverwen-den. Neue Werkzeuge zum flexiblenEntschrauben oder Trennen von gelö-teten Verbindungen wurden ent-wickelt, ebenso Verfahren zum Reini-gen und Entschichten. Für die Entfer-nung von Lackierungen und Silikonre-sten wurde zum Beispiel ein Trocken-eisstrahlverfahren entwickelt. Wieman den Gesamtprozess der Demon-tage verbessern kann, wurde anhandeines Prototyps einer automatischenDemontageeinheit für die Zerlegungvon Waschmaschinen demonstriert.Dass Demontage ein lukrativer Ge-schäftsbereich sein kann, wurde amBeispiel Mobiltelefone gezeigt.Grundsätzlich ging es darum, Demon-tageeinrichtungen zu entwickeln, dieflexibel für verschiedene Produkteeinsetzbar sind. Zudem wurden Pro-

dukte und Prozesse aus ökologischerund ökonomischer Sicht bewertet.Hier ging es um Ökobilanzen, um LifeCycle Assessments, also die Analysealler Umweltwirkungen, die im Lebeneines Produktes entstehen – von derHerstellung über die Nutzung bis zurEntsorgung. „Wir setzen die Arbeitdes Sfb fort. Die Menschheit ver-braucht täglich mehr Ressourcen alsdie Erde nachliefern kann. Daher müs-sen wir mehr Nutzen mit weniger Res-sourcen schaffen“, so Seliger. Schonbei der Produktentwicklung mussüberlegt werden, wie Komponenten inmehreren Nutzungsphasen verwendetwerden können. Auch die japanischenKooperationspartner arbeiten im Rah-men des „Zero Emission Projects“ be-reits intensiv daran, Produkte so zuentwickeln, dass kein Abfall mehr ent-stehen kann.

Sehr am Herzen liegt Günther Seligerdie Einbeziehung von Studierenden:„Ihre enorme Kraft haben viele nochgar nicht erkannt.“ Auch die Einrich-tung des weiterbildenden englisch-sprachigen Studiengangs zum Masterof Science in Global Production En-gineering (GPE) mit alljährlich etwa30 Studierenden aus aller Welt wurdedurch den Sfb mitinitiiert. Anträge fürweitere Großprojekte in der For-schung sind in Planung. Sein Erfolgs-rezept für Drittmittelanträge klingteinfach: „1. Den aktuellen Stand derForschung kennen. 2. Eigene Vorar-beiten vorweisen. 3. Realistische undnachvollziehbare Ziele setzen. 4. Ei-nen schlüssigen Arbeitsplan aufstel-len“. Wer das nicht liefert, habeschlechte Karten, so Seliger, der selbstgewählter DFG-Fachkollegiat ist.

Christian Hohlfeld

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Im Sonderforschungsbereich 281 erforschte das Team um Günther Seliger, ob und wie Produktewie Motoren oder Waschmaschinen automatisiert demontiert werden können

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Seite 8 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007FORSCHUNG

Nachgefragt

Was verstehen Sie unterForschungsstärke?

Die Währung, nachder sich For-schungsstärke be-misst, sind Preise,Patente, Publikatio-nen und Drittmittel.Über die Güte derG rund l agen fo r -schung urteilen dieFachkollegen. IhrUrteil lässt sich an

Forschungspreisen oder Publikationen inerstrangigen, referierten Zeitschriften ab-lesen. Die Exzellenz einer Hochschule er-weist sich allerdings bei Weitem nicht al-lein in einer starken Grundlagenfor-schung. Zu einer herausragenden Univer-sität gehören eine ausgezeichnete Lehre,eine effiziente Verwaltung und ein erfolg-reicher Technologietransfer. Nur eine Uni-versität mit kurzen Studienzeiten und ge-ringen Abbrecherquoten, sprudelnden Li-zenzeinnahmen, gemeinsamen For-schungs- und Entwicklungsprojekten mitIndustrieunternehmen verdient es wirk-lich, exzellent zu heißen. Der gute Rufzahlt sich dann auch aus – in mehr Förder-geldern von Stiftungen.

Forschungsstärke istfür mich Exzellenz,Nachhaltigkeit, Brei-te und Vernetzungmit benachbartenThemen und Gebie-ten. Ich sprechedann von For-s c h u n g s s t ä r k e ,wenn Erfolge nichtnur punktuell sicht-bar werden, sondernwenn ein For-schungsgebiet hori-

zontal und vertikal so ausgeprägt ist, dassFortschritte zwar nicht planbarer, aber docherwartbarer sind. Exzellenz ist für mich ge-rade dann gegeben, wenn die singuläre Er-kenntnis in Ergebnisse eingebettet wird, dieim Feld vorhanden sind, aber vor allem,wenn Ergebnisse auch Anwendung in be-nachbarten Gebieten finden, wenn sie eineÖffnung für weiter führende Erkenntnisseund Anwendungen anbieten, wenn das Er-gebnis mehrdimensionales Potenzial hat. InDeutschland ist es ja leider immer noch so,dass Forschungsausgaben zu 70 Prozentaus dem Privat- beziehungsweise Industrie-sektor kommen und nur zu 30 Prozent ausdem öffentlichen Sektor. Insoweit habenwir einen Nachholbedarf an Forschungsför-derung durch die öffentliche Hand. Wenndarüber hinaus die Ausgaben der Privat-wirtschaft und der Stiftungen endlich wie-der dynamisiert werden könnten, wäre dasfür die Wissenschaft und damit für die Zu-kunft unseres Landes wunderbar.

Forschungsstärkemessen wir an denLösungen, die For-schung zur Bewälti-gung der Zukunfts-fragen liefert. Veoliagibt selbst rund 115Millionen Euro imJahr für eigene For-schung aus und för-dert zukunftsorien-tierte Themen wienachhaltige Was-

serversorgung und Abwasserentsorgungin Ballungsräumen. Dabei setzen wir aufdie enge Verknüpfung von Forschung undLehre mit der Praxis. Dieses Konzept er-höht die öffentliche Wahrnehmung, wiees jüngst der voll besetzte TU-Hörsaal beider Antrittsvorlesung von Prof. Barjen-bruch, Inhaber der Veolia-Stiftungsprofes-sur im Fach Siedlungswasserwirtschaft, er-neut zeigte. Veolia unterstützt den öffent-lichen Diskurs zu Forschungsergebnissenund deren Nutzung auch durch die mitdem Kompetenzzentrum Wasser Berlin(KWB) organisierte Fachtagung „Wasser-wirtschaft im Wandel“ für Wissenschaftlerund Kommunalpolitiker, die Beteiligungan den Expertengesprächen des WaternetBerlin-Brandenburg sowie an der interdis-ziplinären Kolloquien-Reihe Wasserwerk-statt des KWB.

Dr. Arend Oetker,Präsident desStifterverbandes

Prof. Dr. GünterStock, Präsidentder Berlin-Bran-denburgischenAkademie derWissenschaften

Christophe Hug,Vorsitzender derGeschäftsführungder Veolia WasserGmbH

„Wir haben keine Zeit zu verlieren“Neues Konzept zur internen Forschungsförderung: Leistungsanreize schaffen, Forschungsinitiativen belohnen

Als einen wichtigen Meilenstein fürseine Amtszeit benannte der Vize-präsident für Forschung, Prof. Dr. Jo-hann Köppel, die Überarbeitung undOptimierung des Systems der inter-nen Forschungsförderung der TUBerlin. Nach Gesprächen mit TU-Wis-senschaftlerinnen und -Wissen-schaftlern, mit Mitarbeiterinnen undMitarbeitern aus der Verwaltungund mit den beteiligten Kommissio-nen hat er im Herbst 2006 ein Kon-zept vorgelegt, das die aktuellen He-rausforderungen in der Forschungs-landschaft berücksichtigt und dievorhandenen Instrumente gezieltweiterentwickelt. Der AkademischeSenat stimmte in seiner ersten Sit-zung in 2007 diesem Reformkonzeptzu. Nun geht es an die konkrete Um-setzung.

Herr Professor Köppel, warum er-schien diese Reform notwendig?Das System wurde zuletzt 1998 modi-fiziert. Seitdem standen als Instrumen-te der internen Forschungsförderungfakultätsübergreifende und interdis-ziplinäre Forschungsschwerpunkte(abgekürzt IFS und FSP), Beschäfti-gungsplanungsmittel (BPM) sowie For-schungsinitiativprojekte (FIP) zur Ver-fügung. Die verschiedenen Ansätzewaren nicht nur unterschiedlich be-

kannt, sie wurden von den Fakultätenauch sehr unterschiedlich bewertet undin Anspruch genommen. Die Beschäf-tigungsplanungsmittel zum Beispielwurden geschätzt und entsprechendgenutzt, da sie als Instrument zur För-derung des wissenschaftlichen Nach-wuchses sowie zur Unterstützung beimEinwerben von Drittmitteln zwei zent-rale Zielsetzungen universitätsinternerForschungsförderung erfüllt haben. Einsolches Instrument wird auch zukünf-tig zur Verfügung stehen. Kritik gab esaber oftmals daran, dass die Instrumen-te als zu starr und unflexibel bezeich-net wurden. Aspekte von Erfolgshono-rierung sowie deutliche Leistungsan-reize kamen ebenfalls zu kurz. Dasneue Set von Instrumenten berücksich-tigt außerdem bisher vernachlässigteBereiche wie Möglichkeiten zur Refi-nanzierung von Forschungsinfrastruk-tur. Nicht zuletzt mussten auch erst injüngerer Zeit verstärkt in den Fokus ge-ratene Themen wie die Verwertungvon Erfindungen und Patenten berück-sichtigt werden. Es darf auch nicht un-erwähnt bleiben, dass der Erfolg inForm einer tatsächlichen Erhöhungvon eingeworbenen Verbundprojektenoder in der Summe der Drittmittel zu-weilen hinter den Erwartungen zurück-geblieben ist. Hier bestand also drin-gender Handlungsbedarf.

Wie wollen Sie dem abhelfen? Wel-ches sind die besonders wichtigenNeuerungen in dem Konzept?Wir wollen sehr konkret die genann-ten Schwächen beheben und gleich-zeitig die Forschungsförderung deutli-cher als bisher auf das Erreichen derstrategischen Ziele der TU Berlin imBereich Forschung abstimmen. So sol-len die vorgeschlagenen Maßnahmendas im TU-Strukturplan 2004 vorgese-hene Profil unserer Zukunftsfelderstärken. Zielsetzung ist auch, die Stel-lung der TU Berlin in wichtigen For-schungsrankings, allen voran derDFG, zu stärken. Die Instrumente sindsehr flexibel gestaltet, um auf die un-terschiedlichen Belange der Antrag-stellenden eingehen zu können. Bean-tragt werden können je nach inhaltli-chen oder strukturellen Anforderun-gen des geplanten Projektes beispiels-weise Personalmittel für eine Ge-schäftsstelle, Lehrvertretungsmittelfür den koordinierenden Hochschul-lehrer oder die Hochschullehrerin,aber auch Stipendien, Sachmittel oderInfrastruktur. Wir gehen davon aus,dass die Instrumente nur dann den ge-wünschten Erfolg erzielen können,wenn sie zu den Erfordernissen in denFakultäten und Fachgebieten passen.Daher ist das jetzt verabschiedeteKonzept als „lernendes“ System ange-legt. Es beinhaltet auch Wettbewerbs-aspekte und ist offen für ganz neue An-sätze und Ideen. Ein weiterer neuerAspekt ist, dass Verstetigungskonzep-

te bei Anträgen auf große Forschungs-verbünde direkt mitgedacht und -ge-plant werden müssen. Hier hat es einedeutliche Verlagerung von der Förde-rung konkreter Projekte hin zu einer„Anschubfinanzierung“ gegeben. Umaußerdem die Bedeutung von Dritt-mittelforschung für die TU Berlin stär-ker zu unterstreichen, haben wir einedirekte Honorierung erfolgreicherAnträge bei ausgewählten Verfahreneingeführt.

Wie wollen Sie den Erfolg der Aktivi-täten und Instrumente feststellen?Derzeit entwickelt ein Team aus strate-gischem Controlling und Mitarbeiternaus dem Forschungsreferat, in Abstim-mung mit der neuen Strukturkommis-sion, Bewertungskriterien und Richtli-nien zu Antragstellungs- und Bewilli-gungsverfahren. Entscheidend wird esdabei sein, transparente und verbindli-che Prozesse zu entwickeln, die beidenSeiten Planungssicherheit ermögli-chen, ausreichend Handlungsspiel-raum bieten und gleichzeitig ein ange-messenes Risikomanagement erlau-ben. Sobald diese Richtlinien verab-schiedet sind, werden wir natürlich um-fassend darüber informieren. Selbst-verständlich werden wir alle Informa-tionen im Internet zugänglich machen.Aus dem Forschungsreferat kam außer-dem der Vorschlag, eine Informations-veranstaltung zur neuen Forschungs-förderung durchzuführen. Diesen neh-me ich gerne auf.

Wann kann man Wirkung und Ergeb-nisse der neuen Instrumente erwar-ten?Forschung und deren Erfolg ist schwerplanbar. Aber innerhalb der nächstenfünf Jahre sollte man die Auswirkun-gen neuer Fördermaßnahmen schonabsehen können. Allerdings ist Eile ge-boten. Angespornt durch den Exzel-lenzwettbewerb haben unsere Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler zum Beispiel einige sehr vielver-sprechende Projekte auf die Beine ge-stellt. Die wollen wir gern in jedem Fallweiterverfolgen und unterstützen. Esist daher sehr wichtig, dass wir jetztkeine Zeit bei der Umsetzung der neu-en Forschungsförderung verlieren.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Vorstoß an die SpitzeStart des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms mit TU-relevanten Schwerpunkten

Mit einem Gesamtbudget von 54,4Milliarden Euro für die nächsten sie-ben Jahre startete die EuropäischeUnion Mitte Januar das weltweit größ-te Programm in der Forschungsförde-rung: das 7. EU-Forschungsrahmen-programm (RP7), das von 2007 bis2013 läuft und mit dem Europa seineForschung an der Weltspitze positio-nieren will. „Wissenschaft und For-schung haben in Europa jetzt dieoberste Priorität“, betonte die deut-sche Forschungsministerin AnnetteSchavan in ihrer Eröffnungsrede inBonn. Für Deutschland ist dies einwichtiges Signal. Immerhin sind deut-sche Forscher an rund 80 Prozent derEU-Forschungsvorhaben beteiligt. „Die Mittelaufteilung des größtenProgramms innerhalb des 7. EU-For-schungsprogramms, des Programms‚Zusammenarbeit‘ mit 32 MilliardenEuro, unterstützt Forschungsfelder,die gerade für die TU Berlin ganz be-sonders wichtig sind“, erklärt Corne-lia Borek, Forschungsreferentin derTU Berlin. „Der größte Teil vom Ku-chen, nämlich mehr als neun Milliar-den Euro, geht in die Informations-und Kommunikationstechnologien.Dort waren wir schon im sechstenRahmenprogramm besonders stark.Ich wünsche mir, dass unsere Wissen-schaftler sich auch diesmal vom Ku-chen ein großes Stück abschneiden.“

Doch auch die weiteren mit viel Geldgeförderten Themen sollten TU-leraufhorchen lassen: Nanoproduktion,Gesundheit, Verkehr und Luftfahrt,Weltraum, Sicherheit, Energie, Um-welt, Lebensmittel, Landwirtschaftund Biotechnologie. Erstmals sindauch die Sozial- und Geisteswissen-schaften eigener Bestandteil des Pro-gramms. Allen Antragswilligen bietendie TU-Forschungsreferentinnen ihreUnterstützung an. Cornelia Borek:„Solche Anträge können oft sehr auf-wendig sein und oft gibt es Unsicher-heiten finanztechnischer, rechtlicher

oder inhaltlicher Art. Doch ich ratesehr dazu, vorhandene Erfahrungenabzurufen, sowohl in der TU-Verwal-tung – bei uns zum Beispiel – als auchin der Fakultät.“ Sie sieht noch viel Po-tenzial an der TU Berlin und versucht,Barrieren, die einen Antrag verhin-dern könnten, abzubauen. „Der Büro-kratieabbau ist ohnehin ebenfalls einSchwerpunkt des EU-Programms.“Wie ernst es Europa mit dem Vorstoßan die Spitze ist, zeigt auch die Einrich-tung eines zentralen, 22-köpfigen Eu-ropäischen Forschungsrates (ERC),der die europäische Grundlagenfor-schung fördern und koordinieren soll.Der erste Generalsekretär hat ein-schlägige Erfahrungen: ProfessorErnst-Ludwig-Winnacker, der lang-jährige Präsident der Deutschen For-schungsgemeinschaft. pp

Cornelia Borek berät Antragswillige ininhaltlicher Hinsicht sowie bei der recht-lichen Abwicklung.Roswitha Koskinas erklärt alles zumThema Finanzen inkl. Darstellung desneuen Kostenmodells für Hochschulen.☎ 314-2 13 70/2 37 1✉ [email protected][email protected]➥www.forschungsrahmenpro-

gramm.de/➥www.tu-berlin.de/zuv/IIIC/foerder/

forschungsfoerderung_der_eu.html

Die wichtigsten Gestaltungspunkte des neuen Konzepts

■ Aufbau profilbildender Innovationszentren (flexible Budgetförderung, Forschungs-gruppen von rund zehn Fachgebieten mit klarer Forschungsperspektive)

■ Wettbwerbsmäßige Ausschreibung von zentralen Mitteln zur Modernisierung/Neu-anschaffung von Forschungsgeräten (mit Eigenbeteiligung der Fakultäten)

■ Förderung von Vorarbeiten für aussichtsreiche Drittmittelanträge insbesondere fürNachwuchs/Neuberufene

■ Finanzierung, Anschub der Anträge auf große, extern finanzierte Verbundvorha-ben (SFB, DFG-Forschergruppe, EU-Exzellenznetze, BMBF-Programme)

■ mehrmonatige Finanzierung exzellenter Postdocs, um Aufbau eigener Nachwuchs-gruppe an der TU Berlin zu unterstützen

■ direkte und zeitnahe Zahlung einer Prämie für erfolgreiche Projekteinwerbung (Ver-bundprojekte) auf das Drittmittelkonto als Anreiz

■ automatische prozentuale Prämienzahlung für erfolgreich eingeworbene DFG-Pro-jekte als Anreiz (DFG-Overhead)

■ Belohnung erfolgreich eingeworbener Projekte durch erhöhte Punktebewertungim LINF-System als Anreiz

■ Unterstützung für die Weiterentwicklung einer Erfindung aus einem Forschungs-projekt zu einer lizenzierbaren Technologie

Weitere Informationen geben: Prof. Dr. Johann Köppel, ✉ [email protected] Ingo Einacker (Strategisches Controlling), ✉ [email protected]

Johann Köppel, zweiter TU-Vizepräsident

Annette Schavan eröffnete das 7. EU-For-schungsrahmenprogramm in Bonn

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MeldungenNoch Poster einreichen

/tui/ Zur 4. Conference über Ionenana-lyse (CIA-2007) an der TU Berlin vom 12.bis 14.März 2007 für Wissenschaftler undHersteller von Geräten für die Ionenana-lyse können noch „last minute“-Postereingereicht werden. TU-Angehörige kön-nen für eine stark ermäßigte Gebühr von60 Euro teilnehmen.✉ [email protected]➥ www.cia-conference.com

Neue Studiengänge Public Health

/tui/ In enger Partnerschaft mit den dreigroßen Universitäten entsteht an derCharité – Universitätsmedizin Berlin dieBerlin School of Public Health als Ausbil-dungs- und Forschungseinrichtung. ImSommersemester sollen zwei neue wei-terbildende Masterstudiengänge entste-hen: „Master of Public Health“ und „Mas-ter of Science of Epidemiology“, die sichnicht nur an Mediziner wenden.

„Sicherheits“-Projekte gesucht

/tui/ Intelligente Sicherheitslösungen,zum Beispiel für Flughäfen, für Stadienoder Großevents, brauchen Spitzenfor-schung. Unter dieser Prämisse hat dasBundesforschungsministerium ein res-sortübergreifendes Programm zur zivilenSicherheitsforschung beschlossen. Esumfasst eine Förderung von 123 Millio-nen Euro bis 2010. Anträge können abMärz 2007 gestellt werden.➥ www.bmbf.de

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TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Seite 9INTERNATIONALES

MeldungenEinführung ausländischer

Studierender

/tui/ Zum Sommersemester 2007 führtder Bereich „Betreuung internationalerStudierender“ sein bereits bewährtesdreitägiges Einführungsseminar für neuimmatrikulierte ausländische Studieren-de durch. Erfahrene Studierende klärenüber ihren Studiengang auf und führendurch die Uni. Das Seminar endet mit ei-nem Abschlussfest. Beginn: 11. April2007, TU-Hauptgebäude, Straße des 17.Juni 135, Raum H 2032.

Andere Bedingungen in Polen

/tui/ 13 000 Polinnen und Polen, die inDeutschland studierten, standen lautDeutschem Akademischem Austausch-dienst nur 1000 Deutsche gegenüber, diePolen als Studien- und Forschungslandwählten. In Polen wird überwiegend inTeilzeit studiert, rund ein Drittel ist an ei-ner privaten Hochschule eingeschrieben.Die Studentenwerke wollen nun binatio-nale Arbeitsgruppen einsetzen, um Stan-dards zu definieren und die Mobilität derStudierenden zu erhöhen.

Deutsche Forschung in Indien

/tui/ Als Einbahnstraße zeigte sich bislangder wissenschaftliche Austausch mit In-dien. Im Rahmen des Abkommens mit derIndian National Science Academy (INSA)kamen 2005 36 indische Wissenschaftlernach Deutschland, nur neun Deutschegingen nach Indien. Ein neues Verbin-dungsbüro der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) in Neu-Delhi soll nunAbhilfe schaffen. Eine intensive Zusam-menarbeit mit der Alexander von Hum-boldt-Stiftung und dem Deutschen Aka-demischen Austauschdienst ist geplant.➥ www.dfg.de/delhi

Privat promovieren in Frankreich

/tui/ In Frankreich kann man nun denDoktortitel an privaten Forschungs- undHochschulinstitutionen erwerben. DieLeistungen der Institute werden zuvordurch das Bildungsministerium umfas-send bewertet. ➥ www.recherche.gouv.fr

Zwischen Vorspiel und NachspielERASMUS-Austausch an der Universität Oslo – ein Zwischenbericht

Norwegen – Fjorde, Wälder, Flüsse,Seen und Einsamkeit. Denkste! Nichtin Oslo. Die größte Stadt Norwegensgleicht mit ihren 500 000 Einwoh-nern zwar eher einer deutschenKleinstadt, aber zu erleben gibt estrotzdem jede Menge. Ich studierehier im Austauschprogramm inHealth Economics, Policy and Ma-nagement. Das englischsprachigeStudium wird an der TU Berlin vomLehrstuhl Management im Gesund-heitswesen von Prof. Dr. ReinhardBusse betreut.

Die Universität von Oslo hält für ihre30 000 Studierenden eine ganz beson-dere Integrationsstrategie bereit.Gleich zu Beginn des Semesters wer-den die Studierenden mit den Buddy-und Party-Weeks sowie den in Keller-gewölben untergebrachten eigenenClubs vertraut gemacht: eine guteMöglichkeit des ersten Kennenlernensund großartige Orientierungshilfe fürdas Studierendenleben.Diese Clubs besuchen die Studieren-den gern – aus Kostengründen. Denndas durchaus interessante und unter-haltsame Nachtleben in Oslo ist fürStudenten kaum zu finanzieren. Allesist ungefähr ein Drittel teurer als beiuns. Es ist also Einfallsreichtum ge-fragt. Wer trinken möchte, muss es vordem Clubbesuch tun. Womit wir auchschon beim norwegischen „Vorspiel“wären. Ich musste zweimal hinhören,als ich von einer Australierin zum„Vorspiel“ eingeladen wurde. „Undwas machen wir da?“, fragte ich sie.„Na, um 20 Uhr alle bei mir und wirtrinken!“ Wie es wohl gerade diesesdeutsche Wort in die norwegischeSprache geschafft hat? Nach dem„Vorspiel“ geht es dann gegen 23 Uhrin die Stadt. Doch dort gehen gegendrei Uhr morgens spätestens die Lich-ter aus. Schicht im Schacht. Das ist Ge-setz! Aber auch hier half den Norwe-gern die deutsche Sprache, denn an-schließend geht es noch zum „Nach-spiel“: in den Uni-Clubs und auf Pri-

vatpartys in den Wohnheimen, soge-nannte Küchen-Partys. Man kannohne Einladung reinschneien und trifftimmer interessante neue Leute.Die Norweger selbst sind sehr ver-schlossen und wenig kontaktfreudig.Doch nach einigen Anlaufschwierig-keiten, von denen auch andere Aus-tauschstudierende berichteten, kannich nun auch einige Norweger zu mei-nem Freundeskreis zählen.

Doch an der Universität Oslo wirdnicht nur gefeiert, sondern auch stu-diert. Gewöhnungsbedürftig ist dervon Anfang an hohe Arbeitsaufwandfür die einzelnen Veranstaltungen.Man muss schriftliche Hausarbeitenabgeben, mehrere Bücher lesen undverbindlich an den Vorlesungen teil-nehmen. Die Vorlesungen sind vonwechselseitiger Kommunikation ge-prägt und der Professor wird geduzt.

Wer fleißig Vorlesungen besucht, Bü-cher liest und Aufsätze schreibt, soll-te aber in den Klausuren am Ende desSemesters keine Probleme haben. Al-les in allem herrscht hier eine sehr fai-re und meiner Meinung nach auchsinnvollere Lehrweise als in Deutsch-land.Das erste Semester an der Universityof Oslo hier in Norwegen war bereitssehr vielversprechend.Wer sich für ein Studium im Bereichdes Gesundheitswesens interessiert,für die wunderschönen Landschaftenund urigen Kleinstädte Norwegens,für die besondere Art der „Vor- undNachspiele“ und internationaleFreundschaften, für den ist die Univer-sität in Oslo eine sehr gute Wahl.

Nadine Nölte, Studentin

[email protected]➥ www.tu-berlin.de/zuv/aaa/

Auf der anderen Seite des SchreibtischesDer Sprung vom Studium in den Job – durch drei Zeitzonen

So schnell kann’s gehen. Geradesteckte ich noch mitten in der Ab-

schlussphase meines Studiums. Jetztfinde ich mich in Neu-Delhi wieder alsSprachassistentin des Deutschen Aka-demischen Austauschdienstes. Undzwischen diesem Wechsel der Schreib-tischseite lag nur ein Wimpernschlag.Ich genoss die letzten Züge meines Stu-dentinnendaseins. Immerhin ist diePrüfungsphase, wenn auch anstren-gend, etwas ganz Besonderes. Zwarwachte ich jeden Morgen nicht gerademotiviert auf: wieder ein Tag, dessenSinn und Ziel nur darin bestanden,sich ein paar Seiten weiterzukämpfen.Doch beim Anblick der fleißigen Dritt-semester in der Bibliothek schwangauch ein leichtes, sogar etwas erhabe-nes Gefühl von „Bald-hast-du-es-ge-schafft“ mit: Noch mal zwei Monaterichtig hart arbeiten, und ich habemein Magisterzeugnis. Und dann binich hier weg. Und wieder blieb man bisum acht, obwohl ich heute mal zumSport gehen wollte. Allen, die geradein der Prüfungsphase stecken undstöhnen, soll gesagt sein: Tragt es mitWürde! Und bewusst! Es ist so schnellvorbei. Und dann liegt auf einmal dasganze Studium hinter einem.Nach diesem Rausch finde ich michjetzt in Neu-Delhi wieder. Mir bliebnoch nicht mal genug Zeit, mein Ma-gisterzeugnis selbst abzuholen, dennin Indien beginnt das Semester schonim August. Und nun, einmal durch dreiZeitzonen geflogen, bin ich auf einmalLehrerin, Dozentin, Beraterin, höchs-te Instanz als Muttersprachlerin hieram Institut für German Studies an der

Jawaharlal Nehru University. Manch-mal sitze ich in meinem Büro und ma-che mir für einen Moment bewusst,was eigentlich geschehen ist. Jetzt binich nicht mehr diejenige, die Fragenstellt, ehrfurchtsvoll in das Zimmerdes Professors tritt und ihm gegenüberam Schreibtisch um eine gewählteAusdrucksweise ringt. Nun muss ichdie Antworten haben, Studierende zueinem Referat beraten oder sie beru-higen, wenn auch ich ihnen keine Re-gel zum semantischen Inhalt von Prä-fixen liefern kann. Nebenbei stehe ichgestandenen Professoren als kritischeZuhörerin und Gesprächspartnerinbeim Probedurchlauf eines Vortragsfür eine Konferenz zur Verfügung. Na-türlich fühle ich mich manchmal über-fordert. Dass ich jetzt Linguistik unter-richte, obwohl ich sie vor ein paar Mo-

naten noch selbst studiert habe, fühltsich nicht minder komisch an. Den-noch fühle ich mich fähig und seheFrüchte meiner Arbeit. Schließlichhabe ich im Studium gelernt, mich inneue fachliche Bereiche schnell einzu-arbeiten, sie aufzuarbeiten und darzu-stellen.Während eines geisteswissenschaftli-chen Studiums fragt sich sicher jedereinmal: „Was kann ich mit meinemStudium anfangen? Habe ich in denvergangenen acht Semestern über-haupt was gelernt?“ Wenn man danntrotzdem weitermacht, sich währenddes Studiums schon ein bisschen um-sieht und gezielt studiert, findet manauch den Job, wo man das Gelernte an-wenden kann. Zum Beispiel auf deranderen Seite des Schreibtisches.

Ines Lehmann, TU-Alumna

Die akademische Zusammenarbeitmit der Tongji-Universität in

Shanghai gehört zu den besten undstabilsten, die die TU Berlin mit ihrenPartnern in der VR China pflegt. Dieseit 1995 vertraglich geregelte Koope-ration erstreckt sich auf zahlreicheFachgebiete und weist kontinuierlichstarke Innovationspotenziale auf. Soführten die seit acht Jahren etabliertenArchitekturprojekte von Professor Pe-ter Herrle im Herbst 2006 zur Einrich-tung des Doppel-Masters „Urban De-sign“. Darüber hinaus wird anlässlichder Expo 2010 in Shanghai eine großeinternationale Konferenz über Mega-Cities von der TU Berlin und der Tong-ji-Universität veranstaltet, die mehre-re deutsche Initiativen zum Themabündelt und einem breiten Publikumvorgestellt wird.Der Koordinator des Studienganges„Wirtschaftswissenschaften“ am Chi-nesisch-Deutschen Hochsulkolleg(CDHK) der Tongji-Universität, Prof.Dr. Volker Trommsdorff, und seineKollegen arbeiten derzeit an der Ein-führung des Studienganges „Wirt-schaftsingenieurwesen“. Ein Doppel-Master in dem Bereich wird voraus-sichtlich zum Wintersemester 2008etabliert. Demnächst wird der Studi-engang „Wirtschaftswissenschaften“durch „Verkehrsplanung/Bahntech-nik“ ergänzt. Hierzu hat Prof. Dr. Pe-ter Mnich in weniger als zwei Jahrennicht nur die entsprechenden Curri-cula entwickelt, sondern auch eineStiftungsprofessur akquiriert. Prof.Dr. Frank Straube plant zum zweitenHalbjahr 2007 ebenfalls die Einrich-tung eines Logistik-Stiftungslehr-

stuhls am CDHK. Prof. Dr. EckartUhlmann, der sich seit acht Jahren amCDHK engagiert, beabsichtigt, eineAußenstelle für Maschinenbau alsKooperation der TU Berlin, derFraunhofer-Gesellschaft und derTongji-Universität in Shanghai einzu-richten. Auch die Professoren MarkusHecht (Verkehrswesen), Helmut Pu-cher (Maschinenbau) und ValentinPopov (Mechanik) pflegen seit Jahrenerfolgreiche Kooperationen mit derTongji. Die Geisteswissenschaftensind ebenfalls in der Kooperation ver-treten – Prof. Dr. Ulrich Steinmüllerbetreut Doktoranden und Gastwis-senschaftler der Universität und plantein neues Projekt zum Thema: Arbei-termigration in China.Vor diesem erfolgreichen Hintergrundhaben die beiden Präsidenten Prof. Dr.Wan Gang und Prof. Dr. Kurt Kutzlerdie Ausweitung des Studierendenaus-tausches beschlossen. Insbesonderesollen mehr Studierende der TU Ber-lin am Austausch beteiligt sein und ander Tongji-Universität, die vor fast 100Jahren von einem deutschen Arzt ge-gründet wurde, einen Teil ihres Studi-ums absolvieren. Ein entsprechendesAbkommen soll in Kürze unterzeich-net werden.Evelina Skurski, Außenbeziehungen

Erfolgreiche PartnerschaftTU Berlin weitet Studierendenaustausch mit Shanghai aus

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Abwechslungsreicher ERAS-MUS-Alltag: tagsüber Studi-um und Kultur (oben der Be-such einer Stabskirche imVolksmuseum), abends das„Vorspiel“ zum Clubbesuch:Küchenparty Internationalim Wohnheim (Foto links)

Ines Lehmann berät Germanistik-Interessierte im Institut für German Studies in Neu-Delhi

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Seite 10 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007MENSCHEN

MeldungenStatistik der Landung

/tui/ Auf dem Deutschen Luft- und Raum-fahrtkongress in Braunschweig verlieh dieDeutsche Gesellschaft für Luft- und Raum-fahrt (DGLR) an Dipl.-Ing. Bernd Bocheden Studienpreis 2006 der Walther BlohmStiftung. Die 1964 gegründete Stiftungfördert den Ingenieurnachwuchs derBranche mit Preisen, Stipendien und Bei-hilfen. Boche, der als wissenschaftlicherMitarbeiter im Fachgebiet Flugmechanik,Flugregelung und Aeroelastizität der TUBerlin von Professor Robert Luckner arbei-tet, wurde für seine Diplomarbeit „Model-lierung von Flugbahntrajektorien im Lan-deanflug für statistische Untersuchungen“ausgezeichnet.

Verdienstorden Frankreichs

/tui/ Für seine Verdienste um dieWissenschaftskooperation zwischenDeutschland und Frankreich in über 30-jähriger Tätigkeit wurde Professor EtienneFrancois, Professor für Geschichte amFrankreich-Zentrum, seit WS 2006 an derFU Berlin, mit dem nationalen französi-schen Verdienstorden geehrt. Die Ehrungerfolgte in der französischen Botschaftam Pariser Platz in Berlin-Mitte.

Wichtige Meerestechnik

/tui/ Mit dem internationalen Preis derSOBENA (Sociedade Brasileira de Engen-haria Naval), der brasilianischen „Schiffs-bautechnischen Gesellschaft“ wurde TU-Meerestechnik-Professor Dr.-Ing. GüntherClauss ausgezeichnet. Im atlantischenOffshore-Bereich Brasiliens wurden gigan-tische Ölvorkommen in Wassertiefen über2000 Meter entdeckt. Sie werden mit Mil-liardeninvestitionen mit innovativen tech-nischen Systemen gefördert.

Zug um Zug

/tui/ Ricarda Pätzold, Mitarbeiterin imInstitut für Stadt- und Regionalökonomie,erhielt für ihre Diplomarbeit „Zug umZug. Die Aufgabe Öffentlicher Nahver-kehr – eine Chance für die Region“, be-treut von Prof. Dr. Dietrich Henckel, vomDeutschen Institut für Urbanistik und derStiftung der deutschen Städte, Gemein-den und Kreise zur Förderung der Kom-munalwissenschaften, die „Kommunal-wissenschaftliche Prämie 2006“.

Fachfrau fürWeiterbildung

Ulrike Strate, Vizepräsidentin fürwissenschaftliche Weiterbildung,

wissenschaftlichen Nachwuchs undLehrerbildung, wurde als externeSachverständige für die Arbeitsgrup-pe „Akkreditierung von weiterbilden-den Studiengängen“ des Akkreditie-rungsrates benannt. Die Arbeitsgrup-pe soll eine Empfehlung für Kriterienzur Akkreditierung dieser Studien-gänge als Teil des Beschlusses des Ak-kreditierungsrates „Kriterien zur Ak-kreditierung von Akkreditierungs-agenturen“ vom 15. 12. 2005 ausar-beiten. Ulrike Strate wurde angefragtals Mitglied des Vorstandes der „Deut-schen Gesellschaft für wissenschaftli-che Weiterbildung und Fernstudium –DGWF“. Die TU Berlin ist Mitglied inder DGWF. tui

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Die Fliege über den WassernWie man vom Artenreichtum auf Umweltbedingungen schließen kann

Frank Dziock hat zu Heuschreckenein gänzlich anderes Verhältnis alsDeutschlands Vizekanzler FranzMüntefering. Für den Politiker sindsie nichts als Verderben bringendeUngeheuer, für den Biologen Dziockdagegen ausgesprochen wichtigeTierchen, an denen sich wunderbarVeränderungen in Ökosystemen be-obachten lassen. Frank Dziocks For-schungsgebiet ist die Biodiversitäts-dynamik terrestrischer Ökosysteme.Der Juniorprofessor beschäftigt sichalso mit den Veränderungen der Ar-tenvielfalt und der Vielfalt biologi-scher Lebensgemeinschaften vonÖkosystemen auf dem Land.

Aktuell bereitet Frank Dziock zusam-men mit dem Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZein Projekt vor, in dem untersuchtwerden soll, wie sich das ÖkosystemAuenlandschaft bei Roßlau an derElbe in Sachsen-Anhalt nach Deich-schlitzungen verändert. Dafür stelltDziock Heuschrecken nach. „Im Som-mer 2006 wurde bei Roßlau die ersteDeichschlitzung an der Elbe über-haupt vorgenommen. Damit soll derElbe wieder mehr Raum gegeben wer-den, um sich besonders in Zeiten desHochwassers ausbreiten zu können.

Vor der Deichschlitzung haben wir dieHeuschrecken sowohl auf den Flächenerfasst, die schon immer über-schwemmt wurden und die bishernicht überschwemmt wurden, weil sieder Deich schützte. Jetzt werden wir

untersuchen, welcheVeränderungen sichauf den Flächen erge-ben, die zu den Über-schwemmungsgebie-ten hinzugekommensind. Durch den Ver-gleich der Arealewird man untersu-chen können, welchedynamischen Verän-derungen sich durchsolche menschlichenEingriffe in der Bio-diversität vollzie-hen“, erklärt FrankDziock.Vor seiner Zeit an derTU Berlin arbeiteteFrank Dziock an derErstellung eines bis-her einmaliges Bioin-dikationssystems fürAuenlandschaften.„Nach der großen El-beflut 2002 wurdenüber vier Jahre 60

Flächen untersucht. Unsere Parameterwaren die Überschwemmungsdauer inWochen für eine Fläche und derGrundwasserflurabstand, also der Ab-stand von der Bodenkante bis zumGrundwasser. Diese Parameter wur-

den den auf der Fläche vorkommen-den Arten zugeordnet. So haben wirzum Beispiel auf einer Fläche, diedurchschnittlich 12,3 Wochen über-flutet ist, eine bestimmte Laufkäferartausgemacht. Vom Vorkommen dieserLaufkäferart kann nun bei einem un-bekannten Flurstück darauf geschlos-sen werden, dass sie durchschnittlichzwölf Wochen überschwemmt ist. Ne-ben den Bioindikatoren wie Käferwurde dieses Verfahren auch auf dieBioindikatoren Schwebfliegen, Mu-scheln und bestimmte Pflanzen ange-wandt“, erläutert Dziock.Mit der Bioindikation können Wissen-schaftler nun prognostizieren, wie sichein Ökosystem durch Eingriffe verän-dern wird. Bioindikation und Progno-se, die Wirkung von Extremereignis-sen und Klimawandel auf die Biodiver-sität markieren denn auch die zweiPfeiler der Forschungen Dziocks. Ne-ben seiner Berufung als Juniorprofes-sor war Frank Dziock noch ein ande-rer Erfolg beschieden. Im Jahr 2001entdeckte der 37-Jährige Wissen-schaftler eine bisher unbekannteSchwebfliegenart. Er gab ihr den Na-men Brachyopa silviae – Silvias Baum-saftschwebfliege. Eine Liebesbekun-dung für seine Frau.

Sybille Nitsche

Archäologe der„Entarteten Musik“

Dr. Albrecht Dümling und dem vonihm gegründeten Verein „musica

reanimata“ ist es zu verdanken, dassdie Werke ehemals verfolgter und fastvergessener Komponisten wieder ge-pflegt und aufgeführt werden. Er er-hielt für seine Verdienste um diese„musikhistorische Archäologie“ EndeJanuar den mit 75 000 Euro dotierten,erstmals verliehenen Kairos-Preis derAlfred Toepfer Stiftung. Seit Mitte derAchtzigerjahre befasst sich AlbrechtDümling mit Musik im Exil und konzi-pierte 1988 die Ausstellung „Entarte-te Musik“, die seitdem weltweit ge-zeigt wird. Mit dem Preisgeld will ervor allem sein DFG-Projekt „Deutsch-sprachiges Musikerexil in Australien“am Zentrum für Antisemitismusfor-schung der TU Berlin zu Ende führen,das er bis 2004 mit Unterstützung vonProfessor Wolfgang Benz durchge-führt hat. Insbesondere soll noch einBuch erscheinen. pp

Er ist das Paradeprojekt des Akade-mischen Fliegervereins Akaflieg

e. V.: der doppelsitzige MotorseglerB13 mit einer Spannweite von 23,20Metern, einer Länge von 8,55 Meternund einem Triebwerk in der Rumpf-spitze. Fast alle an diesem Projekt Be-teiligten sind TU-Studenten der Luft-und Raumfahrt.Das Triebwerk ist derzeit die größteVeränderungsbaustelle des Fliegers,dessen Geschichte in den Achtziger-jahren begann. Nachdem die Idee, ei-nen klassischen Verbrennungsmotor

in diesen Hochleistungsmotorseglereinzubauen, verworfen worden war,soll der Prototyp der AkademischenFliegergruppe an der TU Berlin nun ei-nen alternativen Antrieb erhalten. Bis2011 soll ein Elektroantrieb in denFlieger integriert sein. An diesem Sys-tem sollen anschließend die Eigen-schaften einer Brennstoffzelle alsEnergiequelle im Flug untersucht undverschiedene Varianten eines solchenSystems evaluiert werden. Für ihrKonzept der Integration eines umwelt-freundlichen Antriebs in ein bestehen-

des Flugzeug wurden die StudentenSven Kornetzky, Christoph Haß undJulian Hellmann im November 2006mit dem zweiten Platz des „BerblingerPreises zur Förderung innovativerEntwicklungen auf dem Gebiet der all-gemeinen Luftfahrt“ der Stadt Ulmausgezeichnet. Dieser Preis hat eineLaufzeit bis 2011, wo die Realisierungder Konzepte begutachtet und ausge-zeichnet wird. pp

➥ www.fuel-cell-glider.de➥ www.berblinger.ulm.de

Umweltfreundlich fliegenSegler soll Elektromotor erhalten – Studierende für Konzept ausgezeichnet

Der Staat regelt nicht allesHumboldt-Stipendiatin Estrid Sørensen

Nach dem Willen der Bundesfamili-enministerin Ursula von der Ley-

en (CDU) soll die Schwelle für ein Ver-bot von gewalttätigen Computerspie-len deutlich gesenkt werden. Nicht nurgewaltverherrlichende, sondern auchextrem gewaltbeherrschte PC-Spiele,DVDs oder Bücher für Kinder und Ju-gendliche sollen verboten werden.„Doch der Staat kann nicht alles re-geln, zum Teil sind gesetzliche Instru-mente auch ungenügend“, sagt Dr. Est-rid Sørensen, die zurzeit als Hum-boldt-Stipendiatin am Institut für So-ziologie der TU Berlin zur Regulierungdes Medienzugangs von Kindernforscht.„Ich will untersuchen, welche Unter-schiede es zwischen der Regulierungdes Zugangs von Kindern zu Compu-terspielen, Internet-Inhalten und Bil-dern auf dem Handy gibt“, so die dä-nische Wissenschaftlerin.Seitens der Justiz und der Politik seidies theoretisch geregelt, aber es fehleein Verständnis davon, wie juristischeRegelungen und politische Strukturenin die konkrete Regulierungspraxisüberführt werden. Zudem finde Regu-lierung nicht nur durch staatliche In-stanzen statt, sondern auch durch die

Spielindustrie, durch Händler, dieSchule und durch Kinder selbst.Die Sozialpsychologin beschäftigt sichmit der theoretischen Frage, wie tech-nologische Eigenheiten die Art undWeise der Regulierung beeinflussen,wodurch Regulierungsformen vonComputerspielen, Handys und Inter-net charakterisiert sind, welche Rollesowohl Produzenten, Tester, Gutach-

ter und Nutzer als auch Gesetze, For-mulare und Richtlinien im Regulie-rungsverfahren spielen. Estrid Søren-sen: „Die Studie kann dazu beitragen,die Komplexität der Möglichkeitenund Beschränkungen von praktischenRegulierungsprozessen zu verste-hen.“ Sybille Nitsche

Schon lange hat man auch in Bangla-desch die Wichtigkeit ökologischen

Wirtschaftens erkannt und sucht fie-berhaft nach natürlichen, wiederver-wendbaren und umweltgerechten Ma-terialien“, erklärt der promovierteChemiker Masudul Hassan. Insbeson-dere untersucht er Verfahren, Natur-fasern wie Jute, Hanf, Sisal oder See-gras chemisch zu verändern, miteinan-der oder mit anderen Stoffen durch Po-lymere zu verbinden, um zum Beispielihre Haltbarkeit zu erhöhen.Seit Oktober 2006 hält sich der 42-jäh-rige Assistant Professor der Bangla-desh National University mit einemGeorg-Forster-Forschungsstipendiumder Alexander von Humboldt-Stiftungam TU-Institut für Werkstoffwissen-schaften und -technologien/Fachge-biet Polymertechnik und Polymerphy-sik von Prof. Dr. Manfred H. Wagnerauf. Nicht nur die weitreichenden wis-senschaftlichen Kontakte des TU-Pro-fessors auf einem für ihn relevantenGebiet haben es Hassan angetan, son-dern auch die vorhandenen Maschi-nen und Anlagen im Kunststofftechni-kum des Instituts. Hier will MasudulHassan neue Naturmaterialien entwi-ckeln, die kostengünstig, energiescho-

nend herstellbar und zu recyclen sind.„Die mit Naturfasern und anderennachwachsenden Rohstoffen verstärk-ten Polymere werden neue Märkte er-obern“, prophezeit er, „zum Beispielin der Verpackungs- oder Möbelindus-

trie, in der Automobiltechnik oder imHaushalt.“ Dass die Zusammenarbeitmit Professor Wagner und seinen Mit-arbeitern, insbesondere Dipl.-Ing.Marco Müller, sehr fruchtbar seinwird, da ist sich Masudul Hassan si-cher. Schließlich hat auch er in seinerbisherigen wissenschaftlichen Arbeitbereits weitreichende internationaleKontakte geknüpft, zum Beispiel indie USA, nach Großbritannien, nachJapan, Malaysia und Indien. pp

EstridSørensen

MasudulHassan

Der Natur nachhelfenGeorg-Forster-Stipendiat Masudul Hassan

Frank Dziock besitzt eine große Insektensammlung

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TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Seite 11TIPPS & TERMINE

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp, KoKo) Redaktion: Dr. Ca-rina Baganz (caba), Ramona Ehret (ehr)(Tipps & Termine), Christian Hohlfeld(cho), Bettina Klotz (bk), SybilleNitsche (sn), Stefanie Terp (stt)Layout: Patricia Pätzold-Algner,Christian HohlfeldFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: UlrikeFriedrich (fri)Gesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 22. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Die New Yorker Brooklyn Bridge heute, die der Ingenieur Johann August Röbling vor mehr als 150 Jahren konstruierte. Röbling war Absolventder Berliner Bauakademie, einer Vorgängereinrichtung der TU Berlin, und träumte bereits als junger Mann von der größten Hängebrücke der Welt,die dereinst mit einer Spannweite von 460 Metern die beiden Ufer des East River verbinden sollte. Doch auch viele weitere spektakuläre Werke ent-sprangen Röblings Visionen. Im Deutschen Technikmuseum, Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin, stellt Dr. Nele Güntheroth von der Stiftung Stadt-museum Berlin in einem Vortragdie Geschichte eines der erfolgreichsten Ingenieure und Firmengründer des 19. Jahrhunderts in Amerika vor (1. März2007, 18 Uhr). Nele Güntheroth hatte auch die Ausstellung konzipiert, die im vergangenen Jahr, zur Feier seines 200. Geburtstages, in RöblingsGeburtsort Mühlhausen in Thüringen gezeigt worden war. Auch diese kommt jetzt nach Berlin: In der Ingenieurkunstgalerie in der Burgstra-ße 27 in Berlin-Mitte, werden vom 5. April bis zum 6. Mai 2007 unter anderem ein Großmodell der berühmten Brücke sowie andere Dokumen-te zur Geschichte der Ingenieurbaukunst und Architektur, Auswanderungsgeschichte und Geschichte der transatlantischen Beziehungen zu sehensein. Zur Eröffnung der Galerie am 22. Februar 2007 wird die Vernissage zu einer weiteren Ausstellung technikinteressierte TU-Angehörige eben-falls besonders interessieren: Bis zum 25. März 2007 wird die Ingenieurbaukunst des Büros Schlaich Bergermann und Partner gezeigt,das seit mehr als 25 Jahren mit dem Anspruch arbeitet, Baukultur, Technik und Design zu verbinden, und das inzwischen mit mehreren Projekten wieder Überdachung des Schlüterhofs, Deutsches Historisches Museum, in Berlin vertreten ist. Mike Schlaich ist TU-Professor mit dem Fachgebiet Mas-sivbau. pp

Akademischer Senat

Jeweils um: 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

7. März 2007 (Feriensitzung)18. April 20079. Mai 200730. Mai 200720. Juni 200711. Juli 2007

➥ www.tu-berlin.de/asv/as/index.html

GremienRadio & TV„Wer rettet die

deutsche Sprache?“Donnerstag, 8. März 2007, 20.15 Uhr,rbb fernsehenDeutsch ist die sprecherstärkste Spra-che in Europa – weit vor dem Spani-schen, noch weiter vor dem Englischen.Wer aber in Deutschland durch eineFußgängerzone geht, glaubt in eineramerikanischen Stadt zu sein. Ist diedeutsche Sprache in Gefahr? Nicht nurdurch die vielen Anglizismen und dieselbst geschaffenen „Denglisch“-Wör-ter – auch durch das neue Europa? Ha-ben die Deutschen eine Art Selbsthass,bedingt durch die zwölfjährige Ge-schichte des Dritten Reiches? Der Filmversucht, auf unterhaltsame Weise Ant-worten zu geben, zu analysieren, aberauch zu provozieren.

„Hörsaal, erste Reihe!Senioren an der Leipziger Universität“

Donnerstag, 15. März 2007, 13.07 Uhr,Deutschlandradio Kultur

Es gibt immer mehr Anmeldungen alsPlätze. In der Erwachsenenpädagogikan der Uni Leipzig liegt das Durch-schnittsalter der älteren Semester – üb-rigens mehr Frauen als Männer – bei 65bis 75 Jahren. Wenn Professoren überdie „6000 Sprachen der Erde“, die „Vi-sualisierung von Strömungen“ im Phy-sikhörsaal oder über „Familien- und Be-ziehungsformen im Wandel“ referie-ren, sitzen die Ruheständler ausgeschla-fen und als aufmerksamste Zuhörerin-nen und Zuhörer in der ersten Reihe.

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––– Preise und Stipendien –––Airbus Studienförderung

Die Airbus Deutschland GmbH fördert Stu-dierende, die ihr Vordiplom mit überdurch-schnittlichem Erfolg absolviert haben,während der gesamten Regelstudienzeitmit einem monatlichen Betrag von 255Euro. Die Förderung konzentriert sich aufdie Studienfächer Flugzeugbau, Maschi-nenbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Elek-trotechnik/Nachrichtentechnik, Mechatro-nik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informa-tik, Betriebswirtschaft und verwandte Stu-diengänge an deutschen Hochschulen. Be-werbungsschluss ist der 28. Februar 2007.Airbus Deutschland GmbH, Studienförde-rung☎ 040/74 38 24 70✉ [email protected]

ForschungspreisImmobilienwirtschaft

Die Deutsche Immobilien-Akademie (DIA)an der Universität Freiburg GmbH lobt indiesem Jahr zum neunten Mal den For-schungspreis für wissenschaftliche Arbei-ten der Immobilienwirtschaft aus. DerPreis ist mit 2500 Euro für Dissertationen,Habilitationen und andere wissenschaftli-che Arbeiten sowie mit 1000 Euro für Dip-lomarbeiten und Magisterarbeiten dotiert.Die Arbeiten sollen sich mit volks- oder be-triebswirtschaftlichen Fragestellungen derImmobilienwirtschaft befassen. Einsende-schluss ist der 28. Februar 2007.Deutsche Immobilien-Akademie an derUniversität Freiburg GmbH, Haus der Aka-demien, Eisenbahnstr. 56, 79098 Freiburg✉ [email protected]➥ www.dia.de

Verkaufsförderungs-PreisDer Berufsverband der Verkaufsfördererund Trainer e.V. (BDVT) prämiert heraus-ragende Kampagnen der Verkaufsförde-rung. Der Wettbewerb Deutscher Ver-kaufsförderungs-Preis will besonders effi-zient geplante, kreativ umgesetzte, innova-tive und erfolgreiche Kampagnen auszeich-nen und einer breiten Fachöffentlichkeitvorstellen. In der neu geschaffenen Katego-rie New Talents soll erstmals Studierendenan Hochschulen der BRD, Österreichs undder Schweiz die Möglichkeit zur Teilnahmegegeben werden. Einsendeschluss ist der1. März 2007.BDVT, Bundesgeschäftsstelle, Birgit Ristau☎ 0221/92 07 60✉ [email protected]➥ www.bdvt.de/kongresse.php/

deutscher_verkaufsfoerderungs-preis_2007

PromotionsstipendienNach dem Gesetz zur Förderung des wis-senschaftlichen und künstlerischen Nach-wuchses können Stipendien zur Vorberei-tung auf die Promotion und zum Abschlusseiner weit fortgeschrittenen Dissertationbeantragt werden. Über die Stipendienver-gabe entscheidet eine hochschulübergrei-fende Kommission, die vom Senator für Bil-dung, Wissenschaft und Forschung bestelltwird. Das Stipendium beläuft sich auf einenmonatlichen Grundbetrag von 716 Eurozuzüglich 103 Euro Sachkostenpauschale.Der Antragsschluss für einen Förderungs-beginn ab dem 1. Juli 2007 ist der 13. April2007.TU Berlin, K 36, Frau Hördt, Straße des 17.Juni 135, 10623 Berlin☎ 030/314-2 39 29➥ www.fu-berlin.de/forschung/

nachwuchsfoerder/nafoeginfo.pdf

EQUAL-Gründer/innen-Wettbewerb

Der Bundesminister für Arbeit und So-ziales, Franz Müntefering, hat gemeinsammit Peter Krämer, dem Geschäftsführerder Hamburger Marine Service Gruppe,die Schirmherrschaft für einen bundeswei-ten EQUAL-Gründer/innen-Wettbewerbübernommen. Unter dem Motto „Mit Er-folg gegründet“ rufen sie Gründerinnenund Gründer, die mit Unterstützung derGemeinschaftsinitiative EQUAL ihr Unter-nehmen gegründet haben, zu einem Wett-bewerb auf. Der Wettbewerb soll der Ver-besserung des Klimas für Gründungen ausBenachteiligungen dienen.LOK.a.Motion, Gesellschaft zur Förderunglokaler Entwicklungspotenziale mbH☎ 030/89 57 89 79✉ [email protected]

Ernennungen in Gremien,Ausschüsse und Beiräte

Der 1. Vizepräsident der TU Berlin, Prof.Dr.-Ing. Jörg Steinbach, wurde zum neuenVorsitzenden des Akkreditierungsverbun-des für Ingenieurstudiengänge e.V. ge-wählt. Das „TU9-Consortium of GermanInstitutes of Technology“ hatte Steinbach,der an der TU Berlin für Lehre und Studi-um zuständig ist, als Kandidat vorgeschla-gen. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt,Kriterien und Verfahren für die Akkredi-tierung von Ingenieurstudiengängen zu er-arbeiten und die internationale Kooperati-on mit Akkreditierungsinstanzen zu för-dern. Zu seinen Mitgliedern gehören 30Universitäten und 13 Institutionen mit Gäs-testatus. Jörg Steinbach tritt sein Amt zum1. März 2007 an. Die Geschäftsstelle wirdvon der TU Darmstadt an die TU Berlinverlagert.

Podiumsdiskussion„Deutsche Bahn AG durch den Wind –Bahnhof Zoo zurück ans Fernnetz!“

Podiumsdiskussion mit Bezirksbürger-meisterin Monika ThiemenVorgestellt wird ein Gutachten der TUBerlin (Prof. Dr. Jürgen Schweikart) imAuftrag der AG City Zeit: Donnerstag,22.2. 2007, 19.00 UhrOrt: Europacenter 13. Etage , Tauent-zienstraße 9, 10789 Berlin Information: Dr. Helga Frisch, Vereinunzufriedener Bahnkunden e.V. (Ver-anstalterin), ☎ 8 92 10 07

–– CeBIT 2007 ––Die Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler der TU Berlin stellen auf der Ce-BIT 2007 in Hannover wieder auf dem Ge-meinschaftsstand der HauptstadtregionBerlin-Brandenburg in Halle 9, Stand B39,aus. Dabei sind das DAI-Labor, das Fachge-biet Informatik und Gesellschaft, das Fach-gebiet Nachrichtenübertragung, das DFG-Forschungszentrum MATHEON sowie dasFachgebiet Kommunikations- und Be-triebssysteme mit der Gründerfirma SYN-CING. NET.

Die Projekte:– Smart Services – Einsatz von Agenten-

technologien (verschiedene Projekte zuintelligenten Diensten)

– Das Open Source Jahrbuch 2007– Intelligente Video-Genre-Erkennung

durch Analyse & Klassifikation von digi-talen Fernsehsignalen

– Mathematik für Schlüsseltechnologien.Das MATHEON stellt Projekte aus denForschungsschwerpunkten Lebenswis-senschaften, Logistik, Verkehr und Tele-kommunikationsnetze, Produktion,Schaltkreissimulation und optischeKomponenten, Finanzen und Visualisie-rung vor.

➥Weitere Informationen zu Personalia, Veran-staltungen, Informationen und Termine zu Ver-anstaltungen des Career Centers und des Stu-dierendenservice der TU Berlin finden Sie unterfolgenden Links:➥ www.tu-berlin.de/presse/pi/2007/pi37.htm➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen➥ www.studienberatung.tu-berlin.de/

aktuell/gruppen.html

–– Personalia –– – Veranstaltungen –

AusstellungBitte berühren!

Das Modell des Berliner Reichstagesund seiner Umgebung, das vom Studie-renden des Fachgebiets Modellbau derTU Berlin unter Leitung von BurkhardLüdtke hergestellt wurde, wird am 20.März an Bundestagspräsident Lammertübergeben. Es entstand in Zusammen-arbeit mit blinden Mitbürgern und sollsehbehinderten Menschen eine Vorstel-lung von Ansichten und Ausmaßen deshistorischen und politisch wichtigen Ge-bäudes geben. In der Lobby neben demPlenarsaal wird gleichzeitig für drei Wo-chen eine Ausstellung über den Her-stellungsprozess mit über 1000 Arbeits-modellen, Gussformen und Fotos ge-zeigt. Zur Besichtigung ist die Anmel-dung zu einer Reichstagsführung erfor-derlich.Besucherdienst ☎ 22 73 21 52

KonferenzOpen Source Audio

Neuen Entwicklungen der Open-Sour-ce-Audio-Bewegung widmet sich die 5.Linux Audio-Konferenz, die vom 22. bis25. März 2007 an der TU Berlin in Zu-sammenarbeit mit der Humboldt-Uni-versität Berlin, dem DAAD, Märzmu-sik, dem Instituto Cervantes und TeslaBerlin stattfindet. Die Vorträge beschäf-tigen sich unter anderem mit Computer-Musik, Musikproduktionen und SoundArchitectures. Eintritt frei.➥ www.lac.tu-berlin.de

RuferteilungenDr.-Ing. Sebastian Möller, Hochschuldo-zent an der Ruhr-Universität Bochum undseit dem 1. Juni 2005 freigestellt als Mitar-beiter der „Deutsche Telekom Laborato-ries“, für das Fachgebiet Usability in der Fa-kultät IV Elektrotechnik und Informatikder TU Berlin.Prof. Dr.-Ing. Uwe Rüppel, Professor für In-formatik im Bauwesen an der TechnischenUniversität Darmstadt, für das FachgebietBauinformatik in der Fakultät VI (bislangohne Namen) der TU Berlin.Dr.-Ing. Volker Schmid, Associate für inter-nationale Akquisition und Projektleitungbei ARUP Berlin, für das Fachgebiet Ent-werfen und Konstruieren – Verbundstruk-turen in der Fakultät VI (bislang ohne Na-men) der TU Berlin.Prof. Dr.-Ing. habil. Johannes Wilden, Pro-fessor an der Technischen Universität Il-menau, für das Fachgebiet Füge- und Be-schichtungstechnik in der Fakultät V Ver-kehrs- und Maschinensysteme der TU Ber-lin.

20. und 21. Februar 20072. Wissenschaftstage des Bundesumweltmi-nisteriums zur Offshore-Windenergienut-zungInternationale TagungKontakt: Dipl.-Ing. Leena Morkel, ☎ 314-2 99 52, ✉ [email protected]➥ berlin.de/~lbp/offshoretage.htmlOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Raum H 1012 Beginn: 20.Februar 2007, 9.30 Uhr Hinweis: Teilnah-megebühr beträgt 115 Euro.

1. bis 3. März 2007Der Eine oder der Andere. „Gott“ in der klas-sischen deutschen Philosophie und im Den-ken der GegenwartInternationale TagungKontakt: PD Dr. Christoph Asmuth, ☎ 314-2 56 33, ✉ [email protected]: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des17. Juni 135, Hörsaal H 3005, 10623 Ber-lin Beginn: 9.45 Uhr

16. März 2007Metropolen im Maßstab. Erzählen mit demStadtplanKontakt: Susanne Stemmler, ✉ [email protected] Ort: Li-teraturforum im Brecht-Haus, Chaussee-straße 125, Berlin-Mitte Beginn: 9.00 Uhr

23. und 24. März 2007Ernst Reuter als Kommunalpolitiker, 1922 bis1952Kontakt: ☎ 314-2 84 00, ✉ [email protected] ➥ www.metropolitanstu-dies.de/index.php?id = 87 Ort: Landesar-chiv Berlin, Eichborndamm 115–121,13403 Berlin Beginn: 23. März, 9.45 Uhr

15. Februar–15. April 2007Werner Issel, Architekt, Industriebauten1906 bis 1966Werkschau und AusstellungOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni150/152, 10623 Berlin, Architekturgebäu-de, Galerie des ArchitekturmuseumsZeit: Mo. bis Do., 12.00 bis 16.00 Uhr

Page 12: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Seite 2 AKTUELL TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007 Meldungen Ingenieur-Promotion erhalten /tui/ Die Promotion sei

Seite 12 TU intern Nr. 2–3 · Februar/März 2007VERMISCHTES

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H intern fragt Menschen in der Uni,was sie empfehlen können. HansChristian Förster ist Kulturwissen-schaftler und freier Journalist. FürH intern schreibt er unter anderemdie Reihe „Orte der Erinnerung“.

Mit diesembemerkens-wertenSammel-bandschließenMark Wal-ker, be-kannt durch seine Arbeit über dieUranforschung im III. Reich, undDieter Hoffmann, ein profunderKenner der Physikgeschichte im 19.und 20. Jahrhundert, ein For-schungsdefizit. Sie gehen der Fragenach: Welche Rolle spielte die Deut-sche Physikalische Gesellschaft(DPG), das Weltflaggschiff der mo-dernen Physik, im III. Reich? EineAntwort: weder Kapitulation nochWiderstand! Die Analysen zeich-nen kein Schwarz-Weiß-Bild, siesind kritisch, differenziert und imbesten Sinne aufklärend. Sie berich-ten von der List der Bedrängten,ihre Autonomie und Handlungsfrei-heit zu wahren – wie Max von Laue.Immerhin gelang es der DPG, dieEinführung des „Führerprinzips“zu verzögern und einen willfähri-gen Naziparteigänger, Professor Jo-hannes Stark, als Vorsitzenden zuverhindern. Erst nach 1938 legte dieDPG – auf NS-Anweisung – ihrenjüdischen Mitgliedern den Austrittnahe. Sicher keine Heldentat, trotz-dem unterschied sich die DPG dar-in vom vorauseilenden Gehorsamanderer bedeutender Vereinigun-gen. Das Buch klärt auch einige gerngeglaubte Mythen auf, so die vomKampf gegen die „Deutsche Phy-sik“. Es wird der Beweis geführt,dass diese Richtung, vertretendurch die Professoren Philipp Le-nard, Johannes Stark und WilhelmWien, keineswegs die ausschließli-che NS-Präferenz hatte. Sehr auf-schlussreich sind die Analysen zur„Aufarbeitung“ der DPG-Historieunmittelbar nach 1945, ebenso wiedie Einblicke in Schicksale von Phy-sikern der Berliner TechnischenHochschule, der Vorgängerinstituti-on der TU Berlin, wie Hans Geigerund Gustav Hertz. Hertz überlebteNazis und „Endlösung“ als Leiterdes Siemens-Laboratoriums in Ber-lin mit Vortragsrecht bei der DPG.Das Buch hilft, Klischees zu relati-vieren, doch unter den Teppich wirdnichts gekehrt. Nur eine Kritikbleibt: Mit 99 Euro Kaufpreis er-reicht der Verlag leider nicht diegroße Käuferschaft, die das Buchverdient. Schade!

D. Hoffmann, M. Walker (Hrsg.):Physiker zwischen Autonomie undAnpassung. Die Deutsche Physika-lische Gesellschaft im DrittenReich, WILEY-VCH Verlag, Wein-heim, 2006

BUCHTIPP

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im April.

Redaktionsschluss:

20. März 2007

SCHLUSS

FallobstManager rechnet mit „Millionenschaden“am Hauptbahnhof … Beteiligte sind sich ineinem Punkt einig: Schuld sind die ande-rentaz berlin, 23. 1. 2007

„Gute Lehre lässt sich lernen und fällt nichtals Gnadenakt vom Himmel.“Peter Strohschneider, neuer und alter Vorsit-zender des Wissenschaftsrats in „Der Tages-spiegel“, 30. 1. 2007

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DAS ALLERLETZTE

Der Hollywood-Konflikt

Was Klimawandel und Berlinalegemein haben? Klar, über bei-

de wird derzeit heiß diskutiert, bei-den wird im Blätterwald viel Platzeingeräumt. Vor allem Allgemein-platz. Doch beim genauen Hinsehengibt es noch mehr Gemeinsamkeiten.Nicht nur, dass Umweltkatastrophenwie Bergrutsche, Tsunamis oder dieRache der verschmutzten WeltmeereThema gewinnträchtiger Hollywood-Schinken sind. Nein, Hollywoodselbst wird neuerdings zum Subjekt inder Umweltdiskussion. Mehr als hun-derttausend Tonnen Schadstoffe, sohaben Spielverderber herausgefun-den, bläst die Filmindustrie Hol-lywoods jedes Jahr in die Luft: durchAutoabgase, Generatoren, Special Ef-fects aus dem Kampf Gut gegen Böse.Noch schädlicher für die Umwelt imGroßraum Los Angeles sind nur dieErdöl-Raffinerien. Die Filmstudiosbemühen sich mit Programmen für

Luftreinhaltung und Recycling umSchadensbegrenzung, vor allem beimImage. Immerhin würden 64 Prozentder Filmsets und anderer Abfälle wie-derverwertet. Dafür habe sich sogarschon der ehemalige „Terminator“,heute kalifornischer Gouverneur,eingesetzt. Doch den Guten mit denhehren Vorsätzen werden immer wie-der Knüppel zwischen die Beine ge-worfen. Kleinkriminelle haben näm-lich eine besonders lukrative Geld-quelle gefunden: den Diebstahl ferti-ger Filmrollen neuer Serien oderSpielfilme. Ein übler Konflikt für dieFilmindustrie: Lösegeld zahlen undGeld verlieren oder noch mal drehenund weitere Umweltschäden verursa-chen? Dem Berlinale-Publikum abertrübt zum Glück die Dunstglockeüber Los Angeles nicht den Blick,während es Robert de Niro, CateBlanchett und Richard Gere auf demroten Teppich zuwinkt. pp

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Wirbel des WindesOrte der Erinnerung: Strömungsphysiker Hermann Föttinger hielt Spezialistentum für den Quell frühzeitiger Vergreisung

Am 9. Februar 2007 jährte sichzum 130. Mal der Geburtstagdes ersten Hochschullehrersfür Strömungsphysik: HermannFöttinger. Sein Fach war undist die zentrale Grundlagendis-ziplin der Ingenieur- und Na-turwissenschaften mit vielfälti-gen praxisrelevanten Anwen-dungen. Heute tragen das In-stitut für Strömungsmechanikder TU Berlin und ein Gebäude-komplex auf dem Universitäts-campus, wo er einst experi-mentierte, seinen Namen.

Hermann Föttingers Leben warin vielerlei Hinsicht ungewöhn-lich. 1895 bestand er das Abituram Königlichen Realgymnasi-um seiner Heimatstadt Nürnberg undstudierte dann bis 1899 an der THMünchen Elektrotechnik. Bereits alsStudent interessierte er sich – angeregtdurch Vorlesungen von Professor Au-gust Otto Föppl – für maschinenbauli-che Forschungsprobleme. Nach demStudium wurde er Konstrukteur an derStettiner Vulcan Schiffsbau-Anstalt.Dort befasste er sich mit der Erpro-bung und Einführung neuer Dampf-turbinensysteme und erwarb 1905 das

bedeutendste seiner mehr als 100 Pa-tente, das als „Föttinger-Transforma-tor“ bekannt wurde und seinen Welt-ruhm begründete. Durch diese Strö-mungskupplung und -getriebe gelanges im Schiffbau, die Dampfturbine di-rekt mit der Schraube zu verbindenund so den Spitzenwirkungsgrad von83 Prozent zu erzielen. Bereits 1904erwarb er den Dr.-Ing. an der TH Mün-chen. Im Herbst 1909 erfolgte dannseine Berufung an die KTH Danzig.

Hier baute er das Institut fürStrömungstechnik auf. Wäh-rend sein Hauptarbeitsfeldweitgehend der Schiffsbaublieb, entwickelte er zugleichdie Physik der technischen Strö-mungsphänomene fort. In Dan-zig lehrte und forschte er bis1924 – nur unterbrochen durcheinen „Freiwilligen Hilfs-dienst“ während des ErstenWeltkrieges bei der Schiffsprü-fungs- und Torpedoabnahme-kommission in Kiel.Am 30. Oktober 1924 begannFöttingers Berliner Wirkenspe-riode an der Technischen Hoch-schule Berlin mit der Übernah-me der ersten deutschen Profes-sur für Allgemeine Strömungs-

lehre und Turbomaschinen. In einerviel beachteten Antrittsvorlesung ge-lang ihm der Brückenschlag von denklassischen Grundlagen der Strö-mungslehre hin zu deren aktuellenAnwendungen auf der Basis vonGrenzschicht-, Tragflügel- und Pro-pulsionstheorie. Engagiert arbeitete eram Ausbau des neuen Instituts undversammelte begabte Mitarbeiter umsich, die er zu Forschungen auf ver-schiedenen Gebieten der Strömungs-

lehre anregte. Seine Arbeitsfelder wa-ren enzyklopädisch: Er setzte seinetechnische Erfindertätigkeit fort, leite-te die Versuchsanstalt für Wasser- undSchiffbau auf der Schleuseninsel,wirkte an der Prüfanstalt für techni-sche Strömungsforschung und Wind-kraftanlagen, gab mit seiner Schrau-benwirbeltheorie der Propellertheo-rie neue Impulse. Außerdem arbeiteteer mit Franz Krückenberg am „Schie-nenzeppelin“, dem legendären pro-pellergetriebenen Schnellzugtriebwa-gen. Interessant ist auch, dass er nie eindickes Lehrbuch verfasst hat, die meis-ten seiner technischen Artikel erschie-nen im Jahrbuch der Schiffbautechni-schen Gesellschaft. Seine Studentenwarnte er vor „Registraturdenken“, indas der Fachmann leicht verfallen kön-ne. Übertriebenes Spezialistentumhielt er für den „Tod der akademischenBerufe und den Quell frühzeitiger Ver-greisung“. Er machte Mut für einengrenzüberschreitenden Blick auf diedas eigene Fach tangierenden Nach-bargebiete. Hermann Föttinger starbin den letzten Kriegstagen, am 28. 04.1945, durch einen Granatsplitter. SeinGrab findet man auf dem Wilmersdor-fer Friedhof, Berliner Straße.

Hans Christian Förster

Fachgesprächeüber Gärten

Geehrt fühlten sich die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Univer-

sitätsbibliothek im Volkswagenhaus,als am 6. Februar 2007 aristokratischerBesuch eintraf: Gräfin Sonja Berna-dotte (Foto), ehemalige Geschäftsfüh-rerin der Mainau GmbH des 2004 ver-storbenen Grafen Lennart Bernadotte,

wollte sich überdie in der Uni-Bibliothek unter-gebrachte Gar-tenbaubüchereiinformieren. Seit1982 ist GräfinBernadotte Präsi-dentin der Deut-schen Gartenbau-Gesellschaft 1822

e. V. sowie seit 2000 Präsidentin desLindauer Nobelpreisträger-Treffens.Mit mehr als 54 000 Bänden ist die Gar-tenbaubücherei der TU Berlin die größ-te Spezialbibliothek für Gartenliteraturin Deutschland. Das älteste Buchstammt von 1543, die älteste Zeitschriftvon 1783. Die Bücherei ist eine für ganzEuropa bedeutende Sammelstelle fürGartenschrifttum aller Zweige und hatim deutschen Sprachraum nicht ihres-gleichen. Viele Titel sind in Deutsch-land nur hier nachgewiesen. pp

Sattelfeste RateteamsAuch das Publikum machte beim Mathequiz begeistert mit

Wie viel muss man vomVerkaufspreis abzie-

hen, um die Mehrwertsteuervon 19 Prozent zu erlassen?“oder „Wenn man ein kegelför-miges Sektglas zu halberHöhe einschenkt, wie voll istes dann?“ Das waren zweivon zwölf Fragen, die TU-Professor Günter Ziegler beider Premiere seines „Mathe-quiz Live!“ an Schülerinnenund Schüler stellte. Das Quizfand im Rahmen der Urania-Vorlesungsreihe „MathIn-side“ des DFG-Forschungs-zentrums MATHEON statt.Neben vier Mannschaften ausje zwei Mitgliedern auf derBühne war auch das Publi-kum aufgefordert, sich für dieeine richtige Antwort von vierMöglichkeiten zu entscheiden. DieIdee, Mathefragen von Schülerinnenund Schülern vor Publikum beantwor-ten zu lassen, war entstanden, nach-dem Günter Ziegler für das Magazin„Focus“ mathematische Testfragenentwickelt hatte.Natürlich waren alle Beteiligten ge-spannt, ob sich diese Idee in der Praxis

bewährt. Fazit: Sie tut es! Die vierMannschaften erwiesen sich in ihrenMathekenntnissen als überaus sattel-fest. Die insgesamt etwa 250 Schüle-rinnen und Schüler im Publikum dis-kutierten die Lösungsvorschläge leb-haft und verkündeten lautstark ihrenicht immer übereinstimmenden Er-gebnisse. Auch einige der anwesenden

Lehrer waren begeistert über dieseForm, Mathematik zu vermitteln.Vielleicht wird das Mathequiz ja Be-standteil einiger Unterrichtseinheiten.Für Günter Ziegler und das MA-THEON war es sicherlich nicht dasletzte Mal, dass das Quiz im Sinn desWortes „über die Bühne ging“.

Rudolf Kellermann

Das Grab Hermann Föttingers in Berlin-Wilmersdorf

Viel Erfolg hatte Günter M. Ziegler mit seiner mathematischen Rateshow in der Urania

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