15
Kreativ Städte sind so gut wie ihre Bewohner. Wer die Kreativen hat, steht im Wettbewerb besser da. Metropolen haben viele Probleme und gleichzeitig viel Potenzial Seite 10 12/06 Dezember 2006 www.tu-berlin.de/presse/tui T INNENANSICHTEN Kinder, Kinder Welchen Betreuungsbedarf haben TU-Beschäftigte und TU-Studie- rende? Die Ergebnisse einer um- fangreichen Befragung liegen vor Seite 6 STUDIUM UND LEHRE Verantwortung übernommen Erstmalig seit rund 40 Jahren wird der TU-AStA von bürgerli- chen Gruppen dominiert. Inter- view mit dem neuen Vorsitzenden Gottfried Ludewig Seite 4 SONDERSEITE Rückblick Was bewegte die TU Berlin im Jahr 2006? Highlights der vergan- genen zwölf Monate in Wort und Bild Seite 8 Inhalt Pessimistisch Eine Befragung zur deutschen Hoch- schullandschaft im Jahr 2030 förderte viel Pessimismus zutage. H intern fragte Andreas Poltermann von der Heinrich- Böll-Stiftung nach den Gründen Seite 2 Fortschritt kommt aus der Universität Preisregen für Wissenschaftler und Alumni der TU Berlin beim Innovationspreis Berlin-Brandenburg Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Ausgezeichnet Die TU Berlin bildet in 14 verschiede- nen Berufen aus. Unter mehr als 10 000 Berliner Auszubildenden wurde der beste gekürt: ein Chemie- laborant von der TU Berlin Seite 6 Gleich zwei der vier Preisträger des diesjährigen Innovationspreises Ber- lin-Brandenburg kommen von der TU Berlin: Mit je 10 000 Euro wurden das Fachgebiet Baustoffe und Baustoff- prüfung mit Prof. Dr.-Ing. Bernd Hil- lemeier und Dipl.-Ing. Andrei Wal- ther sowie das TU-Fachgebiet Mikro- technik mit Prof. Dr. Heinz Lehr und Dr.-Ing. Stephan Schrader ausge- zeichnet. Und auch ein dritter Preisträger, der die gleiche Summe erhielt, hat seine Wurzeln an der TU Berlin: die Chris- toph Miethke GmbH & Co. KG, eine Firmengründung des TU-Alumnus Christoph Miethke. Die Preisverlei- hung am 1. Dezember spiegelte die wichtige Rolle wider, die die Universi- täten und insbesondere die TU Berlin bei der Entwicklung und Realisierung von neuen Produkten und Verfahren in der Region spielen, denn Berlin ist eine europäische Hochburg für Inno- vationen. Dem Innovationsindex des Statistischen Landesamtes Baden- Württemberg zufolge liegt die deut- sche Hauptstadt hinter Baden-Würt- temberg europaweit auf Rang zwei. Mit dem Innovationspreis zeichnen die beiden Länder Berlin und Bran- denburg gemeinsam innovative Ent- wicklungen aus, die zudem marktwirt- schaftlichen Erfolg versprechen. Ins- gesamt 146 Anträge wurden in diesem Jahr eingereicht, sieben Anträge ka- men in die engere Auswahl. Stephan Schrader und Professor Lehr wurden für ihre digitale Mini-Video- kamera auf den ersten Platz gesetzt. Das Besondere: Dank eines Mikromo- tors verfügt das Gerät anders als ande- re Produkte auch über eine Zoom- funktion. Streichholzgroße digitale Videokameras mit Linsen, die nicht größer sind als ein Ameisenkopf, ge- hören längst zum Stand der Technik. Etwas völlig Neues sind aber winzige Kameras, die wie große Geräte über einen automatischen Fokus und opti- sche Zoomfunktion verfügen. NEUE EINBLICKE DANK MIKROMOTOR Mit einem neuartigen Mikromotor, den Professor Lehr und Stephan Schrader am Fachgebiet Mikrotechnik der TU Berlin entwickelt haben, ist diese Vision Wirklichkeit geworden. Er ermöglicht den Bau von hochwerti- gen Kleinstkameras mit einem aktiven Linsensystem, die dem Anwender durch die Fokus- und Zoomfunktion völlig neue Perspektiven bieten. Ein- gesetzt wird dieser „miniaturisierte Linearantrieb für optische Systeme“ in technischen oder medizinischen En- doskopen, Überwachungssystemen oder Mobiltelefonen. Die Erfindung wurde in Zusammenarbeit mit dem Servicebereich Kooperationen Paten- te Lizenzen der TU Berlin und der Ber- liner Patentverwertungsagentur ipal GmbH patentiert und verwertet. Professor Hillemeier und sein Mitar- beiter Andrei Walther haben ein mo- biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger Schä- den in Spannbetonbrücken aufspürt. Belastende Operationen für Men- schen, die unter einem Wasserkopf lei- den, erspart ein neues Implantat der Firma von Christoph Miethke. Mehr über die Innovationen der bei- den anderen Preisträger lesen Sie auf Seite 9. Christian Hohlfeld Service aus einer Hand D ie neuen IuK-Strukturen der TU Berlin nehmen Gestalt an. Den zentralen IT-Service soll künftig das „Zentrale IT-Dienstleistungszentrum der TU Berlin“ (tubIT) übernehmen. Es vereint die Zentraleinrichtung Rechen- zentrum und den fachbereichsübergrei- fenden Forschungsschwerpunkt/Pro- zessrechnerverbundzentrale (PRZ). Nachdem der Akademische Senat diese Pläne gebilligt hat, muss nun noch das Kuratorium zustimmen. tubIT soll als Zentraleinrichtung Dienste der Infor- mations- und Kommunikationstechnik zur Unterstützung von Forschung, Leh- re und Verwaltung zur Verfügung stel- len: von Software und PC-Pools über E- Mail bis hin zu Datenbanksystemen und drahtlosem Netzwerk. Die geplante Einrichtung folgt den Empfehlungen des IuK-Gutachtens der Professoren Dr. Heinz-Gerd Hegering (München) und Dr. Wilfried Juling (Karlsruhe). tui Verfassungsbeschwerde A m 14. Dezember haben FU, HU und TU Berlin Verfassungsbe- schwerde gegen die jüngste Änderung des Berliner Hochschulgesetzes ein- gereicht. Die erst im Juli 2006 vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlos- sene Änderung regelt im Wesentli- chen den Zugang zum Masterstudi- um. Danach wird bei einem nicht kon- sekutiven Masterstudiengang, der nicht direkt auf einen bestimmten Ba- chelorstudiengang aufbaut, lediglich ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss vorausgesetzt. Nur bei konsekutiven Masterstudi- engängen können – mit fachlicher Be- gründung – weitere Voraussetzungen verlangt werden. Dies ist aus Sicht der Universitäten verfassungswidrig und damit nichtig, weil gegen ihre aus der Wissenschaftsfreiheit resultierenden akademischen Selbstverwaltungs- rechte verstoßen wird. stt Orte der Ideen S owohl das DFG-Forschungszen- trum „Mathematik für Schlüssel- technologien“ (MATHEON) als auch die T-Laboratories der Deutschen Te- lekom an der TU Berlin werden im nächsten Jahr innerhalb der Kampag- ne „Land der Ideen“ als jeweils einer von 365 Orten hervorgehoben. Dies gab die Jury Anfang Dezember be- kannt, die aus rund 1500 Bewerbun- gen auswählen musste. An jedem Tag im Jahr 2007 wird jeweils einer die- ser Orte offiziell ausgezeichnet. „Deutschland – Land der Ideen“ ist eine gemeinsame und überparteiliche Standortinitiative von Bundesregie- rung und deutscher Wirtschaft, vertre- ten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die Schirmherrschaft hat Bundespräsi- dent Horst Köhler übernommen. Ziel ist es, ein positives Deutschlandbild im In- und Ausland zu vermitteln. stt Gewinner steht fest E infach nur glücklich war Mahmoud Mabrouk, als TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler ihm den Hauptge- winn des gemeinsamen Preisrätsels von TU Berlin und Tagesspiegel über- reichte. Der Laptop wird dem 19- jährigen Tunesier, Informatikstudent im 1. Semester, fortan ein nützlicher Begleiter sein. Insgesamt waren 720 Zuschriften eingegangen, davon hat- ten zwölf Teilnehmer alle zwölf Fra- gen richtig. Mehr dazu auf Seite 3. sn Lesestoff für Weihnachten Das neue Alumni-Magazin parTU G enug Lese- stoff über die Weihnachts- tage bietet die neue Ausgabe des Alumni- Magazins „parTU“, die soeben er- schienen ist. Die Stadt im dritten Jahr- tausend ist ein Schwerpunkt der elften Ausgabe des Heftes, das vom Presse- und Informa- tionsreferat der TU Berlin herausgege- ben wird. Außerdem wird berichtet, mit welchen Anträgen die TU Berlin in der nächsten Runde des Exzel- lenzwettbewerbs antritt, und das Ma- gazin bietet Aktuelles aus Forschung, Lehre und universitärem Leben. Na- türlich kommen auch TU-Alumni nicht zu kurz. „parTU“ berichtet in vielen Geschichten, womit sich TU- Alumni in ihrem nachuniversitären Leben beschäftigen. Mittlerweile sind fast 16 000 ehemalige Studierende oder Mitarbeiter der TU Berlin Mit- glied im Programm, für das ebenfalls das Presse- und Informationsreferat verantwortlich ist. Das Magazin kann per Mail bestellt werden. bk [email protected] Bei der Preisverleihung Heinz Lehr und Stephan Schrader, Fachgebiet Mikrotechnik der TU Berlin, mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghans und Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (v. l.) Briefwahl nutzen B ei den anstehenden Gremienwah- len im Januar 2007 kann man auch per Briefwahl seine Stimme abgeben. Der Wahlbrief für die Institutsrats- wahlen muss bis 16. Januar, 16.15 Uhr, vorliegen, für die Wahlen zum Fakul- tätsrat, zu den zentralen Gremien so- wie zu den Frauenbeiräten bis 31. Ja- nuar, 16.15 Uhr. Den Antrag zur Brief- wahl gibt es beim Zentralen Wahlvor- stand. tui www.tu-berlin.de/presse/wahlen/2007/ Kurt Kutzler mit Gewinner Mahmoud Mabrouk © TU-Pressestelle © Golz + Friends GmbH

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Kreativ

Städte sind so gut wie ihre Bewohner.Wer die Kreativen hat, steht im Wettbewerbbesser da. Metropolen haben vieleProbleme und gleichzeitig viel Potenzial

Seite 10

12/06Dezember 2006

www.tu-berlin.de/presse/tuiT

INNENANSICHTENKinder, KinderWelchen Betreuungsbedarf habenTU-Beschäftigte und TU-Studie-rende? Die Ergebnisse einer um-fangreichen Befragung liegen vor

Seite 6

STUDIUM UND LEHREVerantwortung übernommenErstmalig seit rund 40 Jahrenwird der TU-AStA von bürgerli-chen Gruppen dominiert. Inter-view mit dem neuen VorsitzendenGottfried Ludewig Seite 4

SONDERSEITERückblickWas bewegte die TU Berlin imJahr 2006? Highlights der vergan-genen zwölf Monate in Wort undBild Seite 8

Inhalt

Pessimistisch

Eine Befragung zur deutschen Hoch-schullandschaft im Jahr 2030 förderteviel Pessimismus zutage. H intern fragteAndreas Poltermann von der Heinrich-Böll-Stiftung nach den Gründen Seite 2

Fortschritt kommt aus der UniversitätPreisregen für Wissenschaftler und Alumni der TU Berlin beim Innovationspreis Berlin-Brandenburg

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Ausgezeichnet

Die TU Berlin bildet in 14 verschiede-nen Berufen aus. Unter mehr als10 000 Berliner Auszubildendenwurde der beste gekürt: ein Chemie-laborant von der TU Berlin Seite 6

Gleich zwei der vier Preisträger desdiesjährigen Innovationspreises Ber-lin-Brandenburg kommen von der TUBerlin: Mit je 10 000 Euro wurden dasFachgebiet Baustoffe und Baustoff-prüfung mit Prof. Dr.-Ing. Bernd Hil-lemeier und Dipl.-Ing. Andrei Wal-ther sowie das TU-Fachgebiet Mikro-technik mit Prof. Dr. Heinz Lehr undDr.-Ing. Stephan Schrader ausge-zeichnet.

Und auch ein dritter Preisträger, derdie gleiche Summe erhielt, hat seineWurzeln an der TU Berlin: die Chris-toph Miethke GmbH & Co. KG, eineFirmengründung des TU-AlumnusChristoph Miethke. Die Preisverlei-hung am 1. Dezember spiegelte diewichtige Rolle wider, die die Universi-täten und insbesondere die TU Berlinbei der Entwicklung und Realisierung

von neuen Produkten und Verfahrenin der Region spielen, denn Berlin isteine europäische Hochburg für Inno-vationen. Dem Innovationsindex desStatistischen Landesamtes Baden-Württemberg zufolge liegt die deut-sche Hauptstadt hinter Baden-Würt-temberg europaweit auf Rang zwei.Mit dem Innovationspreis zeichnendie beiden Länder Berlin und Bran-denburg gemeinsam innovative Ent-wicklungen aus, die zudem marktwirt-schaftlichen Erfolg versprechen. Ins-gesamt 146 Anträge wurden in diesemJahr eingereicht, sieben Anträge ka-men in die engere Auswahl.Stephan Schrader und Professor Lehrwurden für ihre digitale Mini-Video-kamera auf den ersten Platz gesetzt.Das Besondere: Dank eines Mikromo-tors verfügt das Gerät anders als ande-re Produkte auch über eine Zoom-

funktion. Streichholzgroße digitaleVideokameras mit Linsen, die nichtgrößer sind als ein Ameisenkopf, ge-hören längst zum Stand der Technik.Etwas völlig Neues sind aber winzigeKameras, die wie große Geräte übereinen automatischen Fokus und opti-sche Zoomfunktion verfügen.

NEUE EINBLICKE DANKMIKROMOTOR

Mit einem neuartigen Mikromotor,den Professor Lehr und StephanSchrader am Fachgebiet Mikrotechnikder TU Berlin entwickelt haben, istdiese Vision Wirklichkeit geworden.Er ermöglicht den Bau von hochwerti-gen Kleinstkameras mit einem aktivenLinsensystem, die dem Anwenderdurch die Fokus- und Zoomfunktionvöllig neue Perspektiven bieten. Ein-

gesetzt wird dieser „miniaturisierteLinearantrieb für optische Systeme“in technischen oder medizinischen En-doskopen, Überwachungssystemenoder Mobiltelefonen. Die Erfindungwurde in Zusammenarbeit mit demServicebereich Kooperationen Paten-te Lizenzen der TU Berlin und der Ber-liner Patentverwertungsagentur ipalGmbH patentiert und verwertet.Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, dasschneller und kostengünstiger Schä-den in Spannbetonbrücken aufspürt.Belastende Operationen für Men-schen, die unter einem Wasserkopf lei-den, erspart ein neues Implantat derFirma von Christoph Miethke.Mehr über die Innovationen der bei-den anderen Preisträger lesen Sie aufSeite 9. Christian Hohlfeld

Service aus einer Hand

Die neuen IuK-Strukturen der TUBerlin nehmen Gestalt an. Den

zentralen IT-Service soll künftig das„Zentrale IT-Dienstleistungszentrumder TU Berlin“ (tubIT) übernehmen. Esvereint die Zentraleinrichtung Rechen-zentrum und den fachbereichsübergrei-fenden Forschungsschwerpunkt/Pro-zessrechnerverbundzentrale (PRZ).Nachdem der Akademische Senat diesePläne gebilligt hat, muss nun noch dasKuratorium zustimmen. tubIT soll alsZentraleinrichtung Dienste der Infor-mations- und Kommunikationstechnikzur Unterstützung von Forschung, Leh-re und Verwaltung zur Verfügung stel-len: von Software und PC-Pools über E-Mail bis hin zu Datenbanksystemen unddrahtlosem Netzwerk. Die geplanteEinrichtung folgt den Empfehlungendes IuK-Gutachtens der Professoren Dr.Heinz-Gerd Hegering (München) undDr. Wilfried Juling (Karlsruhe). tui

Verfassungsbeschwerde

Am 14. Dezember haben FU, HUund TU Berlin Verfassungsbe-

schwerde gegen die jüngste Änderungdes Berliner Hochschulgesetzes ein-gereicht. Die erst im Juli 2006 vomBerliner Abgeordnetenhaus beschlos-sene Änderung regelt im Wesentli-chen den Zugang zum Masterstudi-um. Danach wird bei einem nicht kon-sekutiven Masterstudiengang, dernicht direkt auf einen bestimmten Ba-chelorstudiengang aufbaut, lediglichein erster berufsqualifizierenderHochschulabschluss vorausgesetzt.Nur bei konsekutiven Masterstudi-engängen können – mit fachlicher Be-gründung – weitere Voraussetzungenverlangt werden. Dies ist aus Sicht derUniversitäten verfassungswidrig unddamit nichtig, weil gegen ihre aus derWissenschaftsfreiheit resultierendenakademischen Selbstverwaltungs-rechte verstoßen wird. stt

Orte der Ideen

Sowohl das DFG-Forschungszen-trum „Mathematik für Schlüssel-

technologien“ (MATHEON) als auchdie T-Laboratories der Deutschen Te-lekom an der TU Berlin werden imnächsten Jahr innerhalb der Kampag-ne „Land der Ideen“ als jeweils einervon 365 Orten hervorgehoben. Diesgab die Jury Anfang Dezember be-kannt, die aus rund 1500 Bewerbun-gen auswählen musste. An jedem Tagim Jahr 2007 wird jeweils einer die-ser Orte offiziell ausgezeichnet.„Deutschland – Land der Ideen“ isteine gemeinsame und überparteilicheStandortinitiative von Bundesregie-rung und deutscher Wirtschaft, vertre-ten durch den Bundesverband derDeutschen Industrie (BDI). DieSchirmherrschaft hat Bundespräsi-dent Horst Köhler übernommen. Zielist es, ein positives Deutschlandbild imIn- und Ausland zu vermitteln. stt

Gewinner steht fest

Einfach nur glücklich war MahmoudMabrouk, als TU-Präsident Prof.

Dr. Kurt Kutzler ihm den Hauptge-winn des gemeinsamen Preisrätselsvon TU Berlin und Tagesspiegel über-reichte. Der Laptop wird dem 19-jährigen Tunesier, Informatikstudentim 1. Semester, fortan ein nützlicherBegleiter sein. Insgesamt waren 720Zuschriften eingegangen, davon hat-ten zwölf Teilnehmer alle zwölf Fra-gen richtig. Mehr dazu auf Seite 3. sn

Lesestoff fürWeihnachten

Das neue Alumni-Magazin parTU

Genug Lese-stoff über

die Weihnachts-tage bietet dieneue Ausgabedes Alumni-Magazins„parTU“, diesoeben er-schienen ist.Die Stadt imdritten Jahr-tausend ist ein

Schwerpunkt der elften Ausgabe desHeftes, das vom Presse- und Informa-tionsreferat der TU Berlin herausgege-ben wird. Außerdem wird berichtet,mit welchen Anträgen die TU Berlin inder nächsten Runde des Exzel-lenzwettbewerbs antritt, und das Ma-gazin bietet Aktuelles aus Forschung,Lehre und universitärem Leben. Na-türlich kommen auch TU-Alumninicht zu kurz. „parTU“ berichtet invielen Geschichten, womit sich TU-Alumni in ihrem nachuniversitärenLeben beschäftigen. Mittlerweile sindfast 16 000 ehemalige Studierendeoder Mitarbeiter der TU Berlin Mit-glied im Programm, für das ebenfallsdas Presse- und Informationsreferatverantwortlich ist. Das Magazin kannper Mail bestellt werden. bk

[email protected]

Bei der Preisverleihung Heinz Lehr und Stephan Schrader, Fachgebiet Mikrotechnik der TU Berlin, mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghans und Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (v. l.)

Briefwahl nutzen

Bei den anstehenden Gremienwah-len im Januar 2007 kann man auch

per Briefwahl seine Stimme abgeben.Der Wahlbrief für die Institutsrats-wahlen muss bis 16. Januar, 16.15 Uhr,vorliegen, für die Wahlen zum Fakul-tätsrat, zu den zentralen Gremien so-wie zu den Frauenbeiräten bis 31. Ja-nuar, 16.15 Uhr. Den Antrag zur Brief-wahl gibt es beim Zentralen Wahlvor-stand. tui

➥ www.tu-berlin.de/presse/wahlen/2007/

Kurt Kutzler mit Gewinner Mahmoud Mabrouk

© T

U-P

ress

este

lle

© G

olz

+ F

riend

s Gm

bH

Page 2: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 2 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006AKTUELL

MeldungenAusgewiesener Kenner

/tui/ Mit dem neu gewählten Abgeord-netenhaus drehte sich auch das Karussellfür Senatoren und Staatssekretäre. DerWissenschaftssenator ist nicht mehr zu-sätzlich für Kultur zuständig, sondern fürSchule und Bildung. Dieses Amt über-nahm Prof. Dr. Jürgen Zöllner, ehemaligerstellvertretender Ministerpräsident inRheinland-Pfalz und ausgewiesener Ken-ner der Wissenschaftslandschaft. Wissen-schaftsstaatssekretär bleibt nun Dr. Hans-Gerhard Husung. Staatssekretär für Bil-dung soll Eckart R. Schlemm aus Rhein-land-Pfalz werden.

Als Vorsitzender bestätigt

/tui/ Der 1. Vizepräsident der TU Berlin,Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, wurde An-fang Dezember in seinem Amt als Vor-standsvorsitzender des Vereins „assist“für weitere drei Jahre bestätigt. Der „uni-assist e. V.“ ist ein Verein, dem über 90deutsche Hochschulen, die Hochschul-rektorenkonferenz (HRK) und der Deut-sche Akademische Austauschdienst(DAAD) angehören. uni-assist soll inter-nationalen Studieninteressenten die Be-werbung an deutschen Hochschulen er-leichtern und gleichzeitig die Hochschu-len bei der Auswahl ihrer ausländischenStudierenden entlasten.➥ www.uni-assist.de

TU Darmstadt verliert Präsidenten

/tui/ Der Präsident der TU Darmstadt,Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner,legt nach elf Jahren sein Amt nieder undwird zum 1. März 2007 Vorstandsvorsit-zender des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Köln. Ein Nach-folger wird derzeit gesucht. Wörner, In-haber mehrerer Ehrendoktorwürden, istMitglied der Berlin-BrandenburgischenAkademie der Wissenschaften sowie derLeopoldina und ist im Wissenschaftsrataktiv. Er studierte auch an der TU Berlin.

Besserer Austausch

/tui/ Die Arbeitsgemeinschaft TU/TH(ARGE TU/TH) der Hochschulrektoren-konferenz wählte Prof. Dr. Horst Hippler,Präsident der Universität Karlsruhe, zumneuen Sprecher. In der ARGE tauschensich die Universitäten mit technisch-na-turwissenschaftlichem Schwerpunkt aus.Hippler ist ebenfalls Präsident des Ver-bands „TU9“, in dem neben der TU Ber-lin acht weitere technische Universitätenzusammengeschlossen sind. Er will nunden Austausch zwischen beiden festigen.

Spannende zweite Runde

/tui/ 70 deutsche Hochschulen habenbis zum 15. September 2006 genau 261Antragsskizzen für die zweite Runde derExzellenzinitiative bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) eingereicht:123 für Exzellenzcluster, 118 für Gradu-iertenschulen und 20 für Zukunftskon-zepte. Im November begannen die inter-nationalen Gutachter mit ihrer Arbeit. An-fang Januar 2007 beschließt dann die ge-meinsame Kommission aus DFG und Wis-senschaftsrat, wer einen Vollantrag ein-reichen soll. Am 12. Januar 2007 werdendie Auserwählten benachrichtigt und ge-beten, bis zum 13. April ihre Skizzen aus-zuarbeiten und einzureichen, die dannden Sommer über wiederum begutach-tet werden. Höhepunkt des Jahres für Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler istder 19. Oktober 2007. Dann wird be-kannt gegeben, welche Hochschulen denElitestatus erhalten und welche Clusterund Graduiertenschulen sich über dieMillionen aus dem Exzellenzwettbewerbfreuen dürfen.

Geld bleibt in der Uni

/tui/ Die Einnahmen aus den Studienge-bühren von geschätzten 320 MillionenEuro jährlich, die seit diesem Semestererstmalig in Nordrhein-Westfalen erho-ben werden, sollen den Hochschulen zu-sätzlich zur Verfügung stehen. Die Lan-desregierung unterzeichnete dazu mitden Hochschulen einen Zukunftspakt,der die Finanzmittel aus der Haushalts-kasse bis 2010 festschreibt.

Europäischer Weg nicht gewünschtEine Befragung zur deutschen Hochschullandschaft im Jahr 2030 förderte viel Pessimismus zutage

Die Heinrich-Böll-Stiftung führte imSommer dieses Jahres zusammen mitder Freien Universität Berlin unter800 Hochschulforschern, -politikernund -leitungen eine Befragung zurdeutschen Hochschullandschaft imJahr 2030 durch. H intern sprach mitDr. Andreas Poltermann, Leiter desBereichs Bildung und Wissenschaftbei der Heinrich-Böll-Stiftung, überdie Studie.

Herr Dr. Poltermann, was sind diewichtigsten Ergebnisse?Wir haben nach Erwartungen undWünschen für die deutsche Hoch-schullandschaft gefragt, und das Er-gebnis ist, dass diese sehr weit ausei-nandergehen. Die Befragten erwar-ten, dass sich die Hochschulen sehrstark marktorientiert verhalten undstark auf Industrieforschung angewie-sen sein werden. Der Stellenwert derGeistes- und Sozialwissenschaftenwird aufgrund der Abhängigkeit vonexternen Finanzierungsquellen ab-nehmen. Durch diesen Bedeutungs-verlust wird befürchtet, dass die Uni-versitäten nicht in dem Maße werdenAntworten geben können auf diedrängenden gesellschaftlichen Fragenwie zum Beispiel zur Zukunft der Ar-beitsgesellschaft. Dies würde aber voneiner Universität in einer Wissensge-sellschaft erwartet. Ein anderes wich-tiges Ergebnis ist, dass die Mehrzahlder Befragten die Europäisierung derHochschulpolitik gar nicht wünscht

und auch nicht erwartet. Das hat michsehr erstaunt. Vor allem vor dem Hin-tergrund, dass ein europäisches Insti-tute of Technology, ein europäischerwissenschaftlicher Rat und auf mittle-re Sicht auch europäische Alternati-ven zum deutschen System der For-schungsförderung entstehen werden.Hochinteressant ist auch, dass einGrundeinkommen für alle europäi-schen Studierenden von vielen Be-fragten gewünscht wird, aber die we-nigsten rechnen damit. Alles in allemist ein ziemlicher Pessimismus zu spü-ren.

Es verwundert, dass gerade die Akteu-re im Hochschulbereich ein pessimisti-sches Zukunftsbild entwerfen, sind siees doch, die Zukunft gestalten sollen.Ja, wir waren überrascht, dass die Zu-kunftsszenarien so pessimistisch aus-fallen. Viele erwarten einen hohen fi-nanziellen Druck auf die Hochschulen

und eine starke Marktabhängigkeit.Sicher ist das eine mögliche Zukunft,doch in der Demokratie gibt es vieleMöglichkeiten, die Weichen anders zustellen. Diesen Pessimismus haben wirso nicht vorausgesehen. Wir dachten,die Hochschulen würden an diese The-men selbstbewusster herangehen.

Wie erklärt sich dieser Pessimismus?Die gegenwärtig schlechten Erfahrun-gen werden in die Zukunft projiziert.Außerdem ist mit dem Exzellenzwett-bewerb der Weg zu einer starken Dif-ferenzierung der deutschen Hoch-

schullandschaft gewiesen worden. DieDifferenzierung zwischen forschungs-starken Universitäten, Hochschulen,die eine stärkere regionale Bedeutung,und Hochschulen, die eine stärker leh-rende Funktion haben, muss ange-nommen werden. Viele empfindendiese Differenzierung jedoch als ver-

heerend, weil sie um ihren Status alsProfessor fürchten. Solange das so ist,werden sie wenig kreativ – um nicht zusagen, depressiv – sein. Ich denke, dieDifferenzierung wird den Hochschu-len guttun, weil ja schon lange nichtmehr alle alles gleich gut bewältigen.Die Hochschulen müssen die Aufgabedarin sehen, das Segment, das ihnen inder nationalen und europäischen Ar-beitsteilung zufällt, exzellent auszu-füllen, dass sie das, was sie leisten kön-nen, gut leisten. Das wäre die Grund-lage für ein offensiveres Umgehen mitden eigenen Möglichkeiten und mitder Gestaltung der eigenen wie auchunserer gesellschaftlichen Zukunft.

Was erwarten Sie von den Universitä-ten hinsichtlich der Gestaltung ihrereigenen Zukunft?… dass sie eben nicht ausschließlichmarktabhängig und marktgetriebensein werden, vor allem die Eliteuniver-sitäten nicht. Eliteuniversitäten wer-den wegen ihres hohen Prestiges vieleRessourcen am Markt erschließenkönnen. Sie müssen diese Ressourcenso einsetzen, dass sie sowohl Marktbe-dürfnisse befriedigen als auch strategi-sche Initiativen an der eigenen Hoch-schule finanzieren können, die für dieZukunft einer Gesellschaft bedeutsamsind. Wir brauchen die Universitätenals normsetzende Akteure für die Ge-staltung der Zukunft.

Das Gespräch führte Sybille Nitsche

Hightech-Strategie für Deutschland

Mit der Hightech-Strategie fürDeutschland startete die Bun-

desregierung 2006 eine Initiative füreine neue Innovationspolitik mit demZiel, die Innovationskraft des Landeszu stärken und Deutschland wieder andie Spitze der wichtigsten Zukunfts-märkte zu führen. Dafür werden bis2009 insgesamt 15 Milliarden Euro fürSpitzentechnologien und technologie-übergreifende Querschnittsmaßnah-men bereitgestellt. Sie hat vier innova-tionspolitische Schwerpunkte ausge-rufen:1. Definition von Zielen für 17 Zu-kunftsfelder, in denen neue Arbeits-plätze entstehen sollen. In allen Fel-dern werden neue Märkte für Produk-te und Dienstleistungen erschlossen.2. Bündelung der Kräfte von Wirt-schaft und Wissenschaft. Es wird eineForschungsprämie eingeführt, und eswerden Spitzencluster gefördert.3. Es werden neue Impulse gegeben füreine schnellere Umsetzung von For-schungsergebnissen in Produkte undneue Förderinstrumente entwickelt.4. Die Bedingungen für Hightech-Gründungen und den innovativen Mit-telstand werden verbessert. In die Hightech-Strategie eingebettetsind drei Maßnahmen für das Wissen-schaftssystem, die in den nebenste-henden Artikeln beschrieben werden.

➥ www.bmbf.de/de/6608.php

Exzellenzinitiative vonBund und Ländern

Zur Förderung von Wissenschaft undForschung an den deutschen Hoch-

schulen initiierten Bund und Länder imJahre 2005 die Exzellenzinitiative.Von 2006 bis 2011 werden insgesamt1,9 Milliarden Euro für die universitä-re Spitzenforschung zur Verfügung ge-stellt. 40 Graduiertenschulen, 30 Ex-zellenzcluster sowie eine noch offeneAnzahl von Zukunftskonzepten wer-den gefördert. Jeweils eine MillionEuro pro Jahr erhalten die Graduier-tenschulen, die Exzellenzcluster je-weils 6,5 Millionen Euro pro Jahr. Fürdie Zukunftskonzepte stehen je Uni-versität 21 Millionen Euro bereit, ein-schließlich der Mittel für die ersten bei-den Fördersäulen. Die Förderung einesExzellenzclusters und einer Graduier-tenschule ist die Voraussetzung dafür,den Zuschlag für das Zukunftskonzeptzu erhalten. In der ersten Runde erhiel-ten drei Zukunftskonzepte, 17 Exzel-lenzcluster und 18 Graduiertenschu-len, darunter die Berlin MathematicalSchool (BMS) von TU Berlin, FU Ber-lin und HU Berlin, den Zuschlag. In derzweiten Runde bewirbt sich die TUBerlin mit drei Exzellenzclustern, zweiGraduiertenschulen und einem Zu-kunftskonzept. Im Oktober 2007 wer-den die Ergebnisse bekannt gegeben(siehe auch Meldungsspalte).

➥ www.tu-berlin/presse/doku/exzellenzinitiative/

Pakt für Forschung und Innovation

Die Bundesregierung unter Bun-deskanzler Gerhard Schröder

und die Ministerpräsidenten der Län-der verabschiedeten im Jahr 2005 den„Pakt für Forschung und Innovati-on“: Damit werden die von Bund undLändern gemeinsam geförderten fünfgroßen Wissenschafts- und For-schungsorganisationen unterstützt.Das sind die■ Helmholtz-Gemeinschaft

Deutscher Forschungszentren,■ Max-Planck-Gesellschaft,■ Fraunhofer-Gesellschaft,■ Leibniz-Gemeinschaft,■ Deutsche Forschungs-

gemeinschaft.Ab 2006 erhielten sie mehr Geld fürdie Steigerung ihrer Leistungsfähig-keit, für stärkere Kooperation, einebessere Förderung der Nachwuchs-wissenschaftler sowie für neue und un-konventionelle Forschungsansätze.Mit einer jährlichen Steigerung derZuwendungen um drei Prozent erhal-ten die Forschungsorganisationen bis2010 pro Jahr etwa 150 MillionenEuro zusätzlich.Im Gegenzug verpflichten sich die Or-ganisationen unter anderem strate-gisch neue Forschungsbereiche zu er-schließen sowie Forschungsverbündeund Kooperationen mit der Wirtschaftauszubauen (Cluster).

➥ www.bmbf.de/de/3215.php

Hochschulpakt2020

Um den Ansturm von Studierendenin den kommenden Jahren bewäl-

tigen zu können, haben sich Bund undLänder Mitte Dezember auf den Hoch-schulpakt 2020 geeinigt. Dieser um-fasst die zwei Linien Lehre und For-schung. Bis zum Jahr 2010 wird derBund 565 Millionen Euro für die Leh-re bereitstellen, die gleiche Summesteuern die Länder bei. Berlin erhält22,6 Millionen Euro vom Bund, dassind vier Prozent von den 565 Millio-nen Euro des Bundes. Dafür ver-pflichtet sich Berlin bis 2010 jährlichetwa 19 500 Studienanfänger zuzulas-sen. Insgesamt sollen für die 1,1 Milli-arden Euro von Bund und Ländern bis2010 91 370 neue Studienplätzedeutschlandweit geschaffen werden. Die zweite Linie innerhalb des Paktesbetrifft die Unterstützung der univer-sitären Forschung. Die von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG)geförderten Projekte sollen ein Plusvon 20 Prozent der Fördersumme er-halten. Von 2007 bis 2010 übernimmtder Bund die Finanzierungskosten zu100 Prozent. Dafür stehen 700 Millio-nen Euro zur Verfügung. Das Geld istvorerst für Sonderforschungsberei-che, Forschungszentren und Graduier-tenkollegs vorgesehen, ab 2008 auchfür andere DFG-Projekte. Berlin er-hält davon 63 Millionen Euro. 49 Mil-lionen Euro fließen in die Universitä-ten. sn

Säulen der Wissenschaftslandschaft in DeutschlandStrategien, die unser Land nach vorn bringen sollen

„Viele erwarten einenhohen finanziellen Druckauf die Hochschulen.“

Andreas Poltermann,Heinrich-Böll-Stiftung

Blühen soll die deutsche Forschungslandschaft. Dafür hat die Bundesregierung ihre Wissenschafts- und Hochschulpolitik auf mehrere Säulen gestellt: Universitäre wie außeruniversitäre Forschung,die Lehre an Deutschlands Hochschulen und die Innovationskraft des Landes werden umfassend gefördert. Ziel ist es, das Land zu einem wirklichen Global Player zu machen

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

Page 3: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 3AKTUELL

Die Ereignisse rund um die jüngstenGewalttaten in Deutschland habendie Diskussion über mögliche Ursa-chen auch wieder auf Computer-spiele gelenkt. Insbesondere aufKriegs- und Ballerspiele, in denenviel Blut fließt und der Spieler quasiHerr über Leben und Tod ist. Me-dienwissenschaftler vermissen bis-lang empirische Belege für den Ein-fluss solcher Spiele. Viele junge Leu-te verfolgen die Diskussion gelas-sen, denn sie sehen sich selbst nichtgefährdet. Kann man auch am Com-puter spielen und studieren?H intern fragte nach.

Nadine Laaser,25, studiertEnergie- undVerfahrens-technik im7. Semester

Als ich 18 oder 19 war, habe ich ziem-lich viele Spiele ausprobiert und auchregelmäßig gespielt – allein oder mitFreunden. Momentan spiele ich nichtmehr. Es würde mir schon noch Spaßmachen, aber ich kann und will nichtmehr so viel Zeit dafür investieren,wie sie nun mal benötigen. Die soge-nannten „Killerspiele“ habe ich auchmal mitgespielt, aber die haben micheigentlich nicht so interessiert, dass ichsie auch allein spielen würde. Wenn,dann eher Strategiespiele, zum Bei-spiel mit meinem Bruder oder einemFreund. Da sind allerdings auch malKampfszenen dabei oder man mussArmeen aufbauen.

RicardoGalleguillos,23, studiertWirtschafts-ingenieurwe-sen im11. Semester

Ich spiele gern Computer, zum Bei-spiel auch Kriegsspiele wie „Star-craft“. Bei Freunden spiele ich auch abund zu Playstation. Ich spiele in mei-ner Freizeit. In Deutschland bin ich fürein Jahr, mit einem Stipendium. Ichbin erst seit vier Monaten hier, deshalbhabe ich noch nicht so viele Freundeund mehr Zeit als zu Hause in Chile.Dort habe ich weniger Zeit für Com-puterspiele, vielleicht zwei Stundendie Woche, es ist dort mehr ein Neben-hobby, weil ich mehr Zeit mit meinerFamilie und meinen Freunden ver-bringe. Meine Mutter war nie begeis-tert vom Computerspielen, aber siehat es auch nicht verboten.

Ahmad Amer,23, studiertMathematik im7. Semester

Also ich spiele pro Woche vielleicht so12 Stunden, etwas mehr als eine Stun-de pro Tag. Ich habe so mit 13 bis 14 an-gefangen mit Strategiespielen. MeineEltern haben mir Gewaltspiele verbo-ten. Heute spiele ich aber schon ab undzu Spiele wie „Counterstrike“, wasmomentan so sehr kritisiert wird. Ichglaube, wenn jemand die Intention hatoder die Veranlagung dazu, gewalttätigzu werden, dann können solche Killer-spiele einen negativen Einfluss haben.

Aber wenn von vornherein gar nichtdie Neigung dazu da ist oder eine psy-chische Störung, ist das unbedenklich.

ChristianPaasche, 21,studiert Ener-gie- und Ver-fahrenstechnikim 1. Semester

Ich habe keine Zeit, Computer zu spie-len. Außerdem habe ich auch keinenComputer. Für die Arbeit nutze ichmomentan die Computerarbeitsplätzehier an der Uni im PC-Pool. Zu Hausehabe ich früher schon ab und zu ge-spielt, meistens Strategiespiele wie„Siedler“ oder „Civilization“.

Sergei Buinov,21, studiertInformations-technik im Ma-schinenwesen

Ich spiele gern Computer in meinerFreizeit, auch vor allem in den Ferien.Auch diese sogenannten Killerspiele,wie „Counterstrike“ oder „UnrealTournament“. Die spielt man ebenauch online oder auf LAN-Partys, haltmit anderen zusammen. Die Uninimmt allerdings auch viel Zeit in An-spruch, sodass ich nicht so häufig spie-len kann. Meine Eltern haben zwardarauf geachtet, dass ich mich richtigentwickele, aber sie haben das Spielennicht verboten. Und ich glaube, dieSpiele haben nicht dazu geführt, dassich den rechten Weg verloren habe.

Kiara Kochen-dörfer, 25, stu-diert Energie-und Verfah-renstechnik im7. Semester

Ich spiele keine Computerspiele, weilich keine Zeit habe, aber es interessiertmich auch nicht. Früher habe ich mitmeinem Bruder zusammen ab und zugespielt. Zum Beispiel die sogenanntenAdventure-Spiele. Aber ich habe mirnie selber Spiele gekauft, weil sie mirauch viel zu teuer waren.

NikkonReinold, 21,studiert Wirt-schaftsinge-nieurwesen im2. Semester

Ich spiele gelegentlich, wenn ich nichtsBesseres zu tun habe, zum Beispiel imWinter, wenn es kalt ist. Es macht be-sonders viel Spaß, online zu spielenoder auf LAN-Partys mit anderen zu-sammen. Ich sehe darin kein Problem.Als Jugendlicher habe ich allerdingsnoch mehr gespielt, manchmal täglichzwei, drei Stunden. Meinen Eltern warweniger der Inhalt der Spiele ein Dornim Auge als vor allem der Umfang.Abitur habe ich trotzdem gemacht,und auch mein Studium nehme ichernst. Ich finde es falsch, die Spielereiin Bausch und Bogen zu verdammen.

Bei psychischen Störungen gefährlichStudierende sehen die Diskussion um Computerspiele gelassen

Und die Gewinner sind …Auflösung des gemeinsamen Quiz von TU Berlin und Tagesspiegel

Unter den Teilnehmern waren nichtnur viele Berlinerinnen und Berli-

ner, sondern in der Pressestelle der TUBerlin ging auch Post aus Bulgarien,Österreich, Russland und Senegal ein.Alle Preise gehen aber nach Berlin undBrandenburg. Den Hauptpreis, einenLaptop, gewann der TU-Student MahmoudMabrouk, der aus Tune-sien stammt. Die dreiMP3-Player gehen anKonrad Schatz ausSchöneiche sowie Hen-ning Francke und AndréSchmökel aus Berlin.Die zwei Segelflüge fürje zwei Personen, ge-sponsert von AkafliegBerlin der TU Berlin, ge-wannen die Berliner Na-dine Menzel und OliverMohn. Auf einenSchnupperkurs für Golf-Anfänger kann sich Ro-man Ziegenhardt ausBerlin freuen. Der Fit-nesskurs und ein Haren-

berg-Lexikon gehen an Sarah Freund,Berlin. Der Laptop und die drei MP3-Player wurden vom Präsidenten derTU Berlin gestiftet. Beide Sportkursestiftete die Zentraleinrichtung Hoch-schulsport. Lehmanns Buchandlungsponserte je einen Büchergutschein

über 60 Euro und 40 Euro. Diese Prei-se sowie jeweils noch ein Harenberg-Lexikon erhalten Philipp Lindemann(60-Euro-Gutschein) aus Berlin undSiegfried Krienke (40-Euro-Gut-schein) aus Woltersdorf. Klaus-P.Francke und Stefan Auerbach aus Ber-

lin bekommen jeweilsein Harenberg-Lexikon.Die Harenberg-Lexikasponserte der Tagesspie-gel. Außerdem stellteder Tagesspiegel für je-den Gewinner zweiKonzertkarten für dasJeunesse MusicalesWeltorchester am 8. Ja-nuar 2007 zur Verfü-gung. Eine der schwie-rigsten Fragen war übri-gens, auf wie vielen ver-schiedenen Wegen derweiße Schachkönig denschwarzen König er-reicht. Allen Beteiligten,Sponsoren und Teilneh-mern vielen Dank.

sn

Wissenschaftsorganisationen für Chancengleichheit

Innerhalb der kommenden fünf Jahresoll der Anteil von Frauen an Spitzen-

positionen in der Wissenschaft deut-lich angehoben werden. Mit ihrer Un-terschrift besiegelten die Präsidentinund die Präsidenten der großen deut-schen WissenschaftsorganisationenEnde November die „Offensive fürChancengleichheit von Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftlern“. Zuder Allianz gehören die Deutsche For-schungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemein-schaft Deutscher Forschungszentren,die Hochschulrektorenkonferenz, dieMax-Planck-Gesellschaft, die Leibniz-

Gemeinschaft und der Wissenschafts-rat. Man wolle ein deutliches Signalsetzen, dass das kreative und intellek-tuelle Potenzial der Frauen im Wissen-schaftssystem nicht länger verschwen-det werden darf, erläuterte der Vorsit-zende des Wissenschaftsrates, PeterStrohschneider.Es wurde eine Reihe von Maßnahmenfestgelegt, unter anderem soll die Öf-fentlichkeit regelmäßig über die Fort-schritte der Gleichstellung in den eige-nen Strukturen unterrichtet werden.Zukünftig will man Wissenschaftlerin-nen stärker bei Neubesetzungen be-rücksichtigen, Mentoring-Program-

me, bessere Kinderbetreuungsmög-lichkeiten und familiengerechte Ar-beitszeiten schaffen sowie Programmefür Doppelkarrieren auflegen, um dieVermittlung auch des jeweiligen Le-benspartners zu erleichtern. In fünfJahren sollen die Erfolge einer Evalua-tion unterzogen werden. Der Wissen-schaftsrat hatte erstmals 1998 umfas-sende Empfehlungen zur Chancen-gleichheit von Frauen in Wissenschaftund Forschung herausgegeben. Die Er-klärung ist im Internet veröffentlicht.

tui

➥ www.wissenschaftsrat.de

Das waren die richtigen Antworten:

1 E Das Element Lutetium wurde nach Paris benannt.2 D Die chemische Verbindung von Kohlenstoff und Stickstoff

ermöglicht es, Gold aus Gesteinen herauszulösen.3 B Es dauert 278 Jahre, bis sich der Kontostand verdoppelt.4 C Die richtige Antwort war: Person A erhält 60 Euro, Person B

40 Euro.5 C Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands betrug 2004

2207 Milliarden Euro.6 E Das Wort „nano“ stammt aus dem Griechischen.7 C 100 Watt pro Quadratmeter können im Sommer mit einer

handelsüblichen Photovoltaikanlage erzeugt werden.8 D Bei der Mineralölsteuer profitiert der Bund.9 C Ein Schockraum ist ein Erstversorgungsraum im Notfallbereich.

10 D Eine OP-Ampel ist ein spezielles Deckenlicht im OP-Saal.11 B (Karte A) und C (Karte 7) sind umzudrehen.12 C Der weiße König kann auf 393 verschiedenen Wegen den

schwarzen König erreichen.

Die gute Nachricht zuerst: „Die Ein-führung von Bachelor- und Master-studiengängen geht in Deutschlandmit beeindruckender Geschwindig-keit voran.“ Dies erklärte Prof.Dr. Margret Wintermantel, Präsiden-tin der Hochschulrektorenkonferenz(HRK) in Bonn. Der Anteil der Bache-lor- und Masterstudiengänge an al-len Studiengängen liege in Deutsch-land mittlerweile bei 45 Prozent.

Die Universitäten hätten 39 Prozentihres Gesamtangebotes auf die gestuf-te Struktur umgestellt, die Fachhoch-schulen 70 Prozent und die Kunst- undMusikhochschulen elf Prozent.Abernicht nur das Angebot steige, sondernauch die Akzeptanz, so Wintermantel:28 Prozent aller Studienanfängerin-nen und -anfänger hätten sich zumWintersemester 2005/06 für einen Ba-chelor- oder Masterstudiengang einge-schrieben. Dies seien fast doppelt so

viele wie noch ein Jahr zuvor. Aufge-schlüsselt nach Fächern finden sich diemeisten Bachelor- und Masterstudien-angebote im Wintersemester 2006/07derzeit in den Ingenieurwissenschaf-ten, den Rechts-, Wirtschafts- und So-zialwissenschaften sowie in denSprach- und Kulturwissenschaften.Und noch eine Zahl findet sich in deraktuellen Statistik der HRK: Gemes-sen an dem Gesamtstudienangebot desBundeslandes haben Berlin mit 78 undBrandenburg mit 65 Prozent prozen-tual den größten Anteil ihres Angebo-tes in einer gestuften Struktur.Die weniger gute Nachricht ist, dassdie Studienanfängerzahlen insgesamtsinken. „Der Anteil der Studienanfän-gerzahlen an der gleichaltrigen Bevöl-kerung entwickelt sich negativ. Der-zeit beträgt er nur noch 35,5 Prozent,2003 waren wir schon einmal bei 38,9Prozent“, sagte Margret Winterman-tel zu den Veröffentlichungen des Sta-

tistischen Bundesamtes. Zum drittenMal in Folge sanken die Studienanfän-gerzahlen, obwohl die Zahl der Studi-enberechtigten in Deutschland steigt.Deutschland entferne sich von seinemZiel, 40 Prozent eines Altersjahrgan-ges in die Hochschule zu führen, kriti-sierte Wintermantel. Ein Grund dafürseien die starken Zulassungsbeschrän-kungen, zu denen die Hochschulendurch die Einführung neuer betreu-ungsintensiver Bachelor- und Master-studiengänge gezwungen seien, sowiedie mangelnde Ausfinanzierung. „Für 64 Prozent aller Bachelorstudi-engänge wählen die Hochschulen dieStudierenden aus, deutlich mehr als intraditionellen Studiengängen. Beson-ders hoch ist der Anteil zulassungsbe-schränkter Bachelorstudiengänge inBerlin (92 Prozent), Hamburg (86 Pro-zent) und Baden-Württemberg (81Prozent)“, heißt es in einer Erklärungder HRK. pp/sn

Mehr Angebote, mehr AkzeptanzBachelor- und Masterstudiengänge auf dem Vormarsch – weniger Studienanfänger

Im Zeichensaal: Auch viele Ingenieurstudiengänge sind bereits auf die neuen Abschlüsse umgestellt

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle (7

)

Page 4: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 4 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006LEHRE & STUDIUM

MeldungenJetzt online bewerben

/tui/ Ab sofort können sich Interessiertewieder online für zulassungsbeschränkteStudiengänge und -fächer der TU Berlinbewerben. Die Anwendung ist täglichvon 9 bis 22 Uhr erreichbar, außer mitt-wochs von 9 bis 14 Uhr. Außerhalb derangegebenen Zeiten werden Wartungs-arbeiten durchgeführt.➥ www.studienberatung.tu-berlin.de

Siemens zeichnetTU-Abolventen aus

/tui/ Drei Absolventen der TU Berlin er-hielten am 25. Oktober 2006 in Münchenden „Werner von Siemens ExcellenceAward“. In dem mit rund 100 000 Eurodotierten Wettbewerb honoriert die Sie-mens AG 30 herausragende Diplom- undMasterarbeiten aus technisch-naturwis-senschaftlichen Studiengängen. Je 3000Euro erhielten Alexander Kock (Wirt-schaftsingenieurwesen), Ulf Miehe (Tech-nischer Umweltschutz) und Felix Hilde-brand (Physikalische Ingenieurwissen-schaften) für ihre Leistungen. Überreichtwurden die Preise durch die Siemens-Vor-standsmitglieder Johannes Feldmayer,Dr. Hermann Requard und Klaus Voges.Johannes Feldmayer ist seit Oktober 2007Honorarprofessor an der TU Berlin.

Immabüro geschlossen

/tui/ Das Immatrikulationsbüro der TUBerlin bleibt vom 18. Januar bis 16. Febru-ar 2007 geschlossen. In dieser Zeit wirddas Zulassungsverfahren für das Sommer-semester durchgeführt. Telefonsprech-stunden werden aber unverändert ange-boten. Auskünfte können auch im Studie-rendenservice-Express eingeholt werden:Mo, Do, Fr 9.30 bis 12.30, Di 13–15 Uhr.

Studentenwerk mitneuem Magazin

/tui/ Ein Streitgespräch zwischen demPräsidenten der Deutschen Studenten-werke (DSW), Prof. Dr. Rolf Dobischat,und der Bundesministerin für Bildungund Forschung, Dr. Annette Schavan, un-ter dem Titel „Wie viel Elite braucht dasLand, Frau Schavan?“ ist der Aufmacherder soeben erschienenen ersten Ausgabedes „DSW-Journals“. Von dem neuenhochschul- und bildungspolitischen Ma-gazin der Studentenwerke sollen dreimalim Jahr 8000 Exemplare verteilt werden.Das Journal richtet sich vor allem an dieBundes- und Länderpolitik, an Wissen-schaftsorganisationen und -verbände so-wie an die Hochschulen. Damit wollen dieDSW über ihre Arbeit informieren sowieaktuelle hochschulpolitische Themen auseigener Sicht beleuchten. Das Journal istauch online zu lesen.➥ www.studentenwerke.de

Wind, Sonne und ein paar defekteJalousielamellen am Elektro-

technik-Neubau der TU Berlin warenAuslöser für eine außergewöhnlicheKooperation zweier Fakultäten undeiner Schule, die nun einem weiterenHöhepunkt zustrebt.Gestört durch laute, kaputte Jalou-sien, konstruierten Studierende desProjektlabors Elektrotechnik im Som-mersemester 2005 das „intelligenteFenster“. Ein modernes Kunststoff-fenster wurde mit Lichtsensoren au-ßen und innen, mit selbsttätig kippen-den Lamellen zur Regulierung derLichtstärke im Raum, mit Windsenso-ren zum Schutz vor Sturmschäden, ei-ner Temperatursteuerung, einemLuftgütesensor sowie einem Regen-sensor für das richtige Klima ausge-stattet. Ein Bodenfeuchtesensor über-wacht die Blumenkästen vorm Fens-ter, und eine Blumengießanlage gibtden Pflanzen bei Bedarf Wasser. Sen-sorik, Analogelektronik und Projekt-management konnten die angehendenIngenieure damit üben.Das Projekt interessierte auch die

Lehramtsstudierenden der Metall-und Elektrotechnik des Instituts fürberufliche Bildung und Arbeitslehre.Sie bereiteten das fachwissenschaftli-che Projekt didaktisch auf, bauten einFehlermodul ein, das im Unterrichteingesetzt werden kann, um die Feh-lerdiagnose zu lernen.Mit der Präsentation im Februar 2006vor Schülern und Lehrern des OSZTIEM (Oberstufenzentrum Techni-sche Informatik, Industrieelektronik,

Energiemanagement) in Berlin-Span-dau schnupperten die Lehramtsstudie-renden in ihr künftiges Berufsfeld, dieLehrer nutzten die Gelegenheit zu ei-ner „kleinen Fortbildung“, und dieSchüler waren interessiert und begeis-tert. Auf Bitten der Schule erhält sienun das Fenster als Dauerleihgabe vor-aussichtlich noch im Dezember, alsLernmaterial für das neue Berufsbild„Elektroniker für Gebäude- und Infra-strukturtechnik“. pp

Wie findet man Fehler?Gemeinsames Studienprojekt von Elektrotechnik und Fachdidaktik geht in die Schule

Schüler und Lehrer des OSZ TIEM verfolgen die Präsentation rund um das „intelligente Fenster“

Gewerkschaftsschule als Ort der TäterStudierende erkundeten die Geschichte des alten Gebäudes

In Bernau nördlich von Berlin war inden Jahren 1928 bis 1930 nach Plä-

nen von Hannes Meyer und Hans Wit-wer die Bundesschule des Allgemei-nen Deutschen Gewerkschaftsbundesentstanden. Das Gebäude ist als einesder letzten Zeugnisse des Bauhauses indie Architekturgeschichte eingegan-gen. Im Auftrag der Handwerkskam-mer Berlin, der es jetzt gehört, wurdees in den letzten Jahren renoviert undpräsentiert sich in neuer Schönheit. Inder DDR diente die Anlage als Hoch-schule des Freien Deutschen Gewerk-schaftsbundes. Über die Nutzung im„Dritten Reich“ nach der Auflösungder Gewerkschaften war bislang kaumetwas bekannt.Auf Initiative des Vereins „baudenk-mal bundesschule bernau“ erforsch-ten nun Studierende der TU Berlin un-ter Leitung von Prof. Dr. WolfgangBenz, wozu das Haus vom NS-Regimeentfremdet wurde. Die Ergebnissewerfen ein ganz neues Licht auf dieeinstige Bundesschule. Beschriebenwerden die Besetzung der Gewerk-schaftsschule durch die SA am 2. Mai1933, die Einrichtung einer Reichs-

schule der NSDAP und der DeutschenArbeiterfront (DAF) 1933 bis 1936,dann die Nutzung als Ausbildungs-und Tagungsort der Sicherheitspolizeiund des Sicherheitsdienstes (SD). Aufdem Gelände der Schule wurde die In-szenierung des „polnischen Überfallsauf den Sender Gleiwitz“ trainiert, derden Vorwand zur Entfesselung desZweiten Weltkriegs gab. Hier fandenKonferenzen zur nationalsozialisti-schen Volkstumspolitik statt. Schließ-lich waren in der ehemaligen Gewerk-schaftsschule Außenstellen desReichssicherheitshauptamtes unterge-bracht.Bernau war, das ist das Ergebnis derForschungen, ein bisher unbekannterTäterort des NS-Regimes. Die stu-dentischen Mitarbeiter stellten ihreArbeiten am 9. Dezember in einer ge-meinsamen Veranstaltung des Zent-rums für Antisemitismusforschung,der Handwerkskammer Berlin unddes Vereins „baudenkmal bundes-schule bernau“ erstmalig vor. Anfang2007 werden die Ergebnisse, vorge-legt in acht Studien, im Druck er-scheinen. tui

Starthilfe für exzellente MasterstudierendeTU Berlin ist eine von elf Kooperationshochschulen im „Siemens Masters Program 2006“

Fünf Studierende der TU Berlin er-halten von der Siemens AG Stipen-dien im Rahmen des „Siemens Mas-ters Program 2006“, das in diesemJahr erstmals ausgeschrieben wurde.Unterstützt werden exzellente Stu-dierende aus Mittel- und Osteuropasowie aus Asien, die bereits einenBachelorabschluss im Fach Maschi-nenbau, Elektrotechnik oder Infor-matik haben. Die Stipendienvergabeist integriert in das weltweite Bil-dungsprogramm „Siemens Genera-tion21“. Die TU Berlin ist dabei einevon elf Kooperationshochschulendes Wirtschaftsunternehmens.

Die Stipendien, 755 Euro pro Monat,sind für maximal zwei Jahre angelegt.Neben der finanziellen Förderung un-terstützt das Unternehmen die ausge-wählten Stipendiaten durch weitereAngebote wie Sprachkurse, spezielleSeminare, Vermittlung von Prakti-kumsplätzen oder die Möglichkeit zureffizienten fachlichen Vernetzung.Vor Studienbeginn konnten sie an ei-nem einmonatigen Intensiv-Deutsch-kurs teilnehmen.An der TU Berlin kommen fünf Studie-rende der Masterstudiengänge „Pro-cess Energy Environmental SystemsEngineering“ (PEESE) und „GlobalProduction Engineering“ (GPE) in denGenuss der Förderung. In dem neuen,seit 2003 an der Fakultät III Prozess-

wissenschaften angebotenen interna-tionalen Masterstudiengang „ProcessEnergy and Environmental SystemsEngineering“ lernen die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer, Prozesse zuentwickeln, zu planen, zu optimierenund zu validieren. Dabei beschäftigensie sich beispielsweise mit Verbren-nungsprozessen im Kraftwerk, mitStrömungen an Windkraftanlagen

oder mit Stofftrennungen bei chemi-schen Lösungen und erlernen außer-dem Managementfähigkeiten. Einachtwöchiges Auslandspraktikumwird die interkulturelle Kompetenzstärken. Der Masterstudiengang„Global Production Engineering“ derTU Berlin versteht sich als Antwortauf die Globalisierung der Märkteund Unternehmen sowie die sich dar-

aus ergebende Änderung von Ar-beitsweisen. Die besonderen Qualifi-kationen im Bereich internationaleKooperationen sollen die Absolven-ten befähigen, führende Positionenim Grenzbereich von Technik undWirtschaft einzunehmen. stt

www.gpe.tu-berlin.de➥ www.peese.tu-berlin.de

Seit rund 40 Jahren ist es das ersteMal, dass eine eher bürgerlich ausge-richtete Koalition aus RCDS und Un-abhängigen Listen den AStA der TUBerlin dominiert. Warum engagierenSie sich hochschulpolitisch?Ich glaube, dass es wichtig ist, das Le-ben und die Gesellschaft da, wo esmöglich ist, mitzubestimmen und mit-zugestalten. Wer selbst nichts tut, sichaber beschwert, wenn die Dinge nichtden eigenen Vorstellungen entspre-chen, kann nicht ernst genommen wer-den. Ich habe mich auch schon in derSchülermitverwaltung engagiert.

Was wollen Sie ändern?Ich will ganz konkret die Interessender Studierenden vertreten. Ich glau-be, dass das in der Vergangenheit nichtimmer geschehen ist. Die Studieren-den haben ein Anrecht darauf, dasswir verantwortungsvoll und sparsam

mit ihrem Geld umgehen, das wir ver-walten. Langfristig möchten wir denBeitrag von 7,10 Euro senken.Insgesamt haben wir vier Prioritäten.Erstens: Die eigene AStA-Druckereiist ein unvertretbarer Kostenfaktor.Und nicht alles, was dort gedrucktwird, nützt der Mehrheit der Studie-renden. Mit externen Druckaufträgenfür unbedingt Notwendiges sind wir dabesser bedient. Zum Beispiel gibt es jaauch noch die hervorragende TU-eige-ne Druckerei.Zweitens: Wir möchten aus unseremVersteck in der Villa BEL heraus undnäher an die Studierenden heranrü-cken. Wir wünschen uns Räume imHauptgebäude. Dort kommt jeder Stu-dierende vorbei, beim Studierenden-service, bei Prüfungsämtern und soweiter. Darüber sind wir mit der Unilei-tung schon im Gespräch. Auch dieSprechstundenmentalität der AStA-

Referate muss aufhören. Sie führt dazu,dass die Studierenden meist vor ver-schlossenen Türen stehen. Zu den bü-roüblichen Zeiten soll künftig immerjemand vom AStA ansprechbar sein.Drittens: Die Schließzeiten der Biblio-thek müssen dem Studierendenbedarfangepasst werden. Es geht nicht an, dassabends ab 20 Uhr geschlossen ist.Viertens: Wir wollen die Studierendenfür ihre Interessen gewinnen. DieWahlbeteiligung von rund sieben Pro-zent ist eine Katastrophe.

Wie wollen Sie das machen?Eine neue Internetpräsenz ist in Ar-beit, Flugblätter und Plakate werdenkonzipiert und wir wollen in die Vor-lesungen gehen, um die Studierendenüber ihre Gestaltungsmöglichkeitenaufzuklären.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

„Wir wollen das Geld der Studierenden verantwortungsvoll verwalten“Der neue AStA-Vorsitzende über die Pläne des Allgemeinen Studierendenausschusses

Gottfried Ludewig (24) ist seit Anfang Novem-ber neuer Vorsitzender des Allgemeinen Stu-dierendenausschusses (AStA). Er studiert seit2003 an der TU Berlin Volkswirtschaft und istseitdem aktiv im Ring Christlich-Demokrati-scher Studenten (RCDS).

Ausgestattet mit Siemens-Stipendium: Eines Tages sollen sie führende Positionen an der Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft einnehmen

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

Page 5: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 5LEHRE & STUDIUM

BUCHTIPP

Berufe fürintellektuelle Geister

Umdenken und neue Wege gehen,rät die Redakteurin, Fachautorin

und Referentin für Berufs- und Bil-dungsthemen,Simone Jan-son, jungenGeisteswissen-schaftlern, diesich auf demArbeitsmarktintegrierenwollen. IhrBuch „Der op-timale Berufs-einstieg – Pers-pektiven fürGeisteswissen-schaftler“ ver-sucht Orientie-rung zu geben,denn häufigmangelt es angezielten In-formationen über die verschiedenenMöglichkeiten. Schon die Ausbildung,so Janson, müsse sich konsequent anden Anforderungen potenzieller Ar-beitgeber ausrichten. Übersichtlichund kompakt zeigt sie an konkretenBeispielen, wie Geisteswissenschaft-ler sich weiter qualifizieren können,wenn nach dem Examen nicht gleichder Traumjob winkt. Ob Promotion,MBA, berufliche Weiterbildung oderExistenzgründung: Checklisten undKontaktadressen helfen, ganz indivi-duell die richtige Entscheidung zu fäl-len und womöglich erfolgreich in denBeruf zu starten. KoKo

Simone Janson, Deroptimale Berufsein-stieg. Perspektiven fürGeisteswissenschaftler,Reihe: EinführungWissenschaftlicheBuchgesellschaft,Darmstadt 2006

Ein gutes GefühlWarum sich Studierende ehrenamtlich engagieren

Zwei Drittel aller Studierenden enga-gieren sich ehrenamtlich, zumindestgelegentlich. Rund sechs Stundenwöchentlich sind sie im Jugend-,Sport- und Freizeitbereich, politisch,sozial oder kulturell tätig. Doch eswerden immer weniger. Das ergabeine repräsentative Studie der Hoch-schul-Informationssystem GmbH un-ter 4000 deutschen Studierenden.Zeitintensives Studium oder derZwang zum Geldverdienen werdenmeist als Gründe gegen ehrenamtli-ches Engagement ins Feld geführt.

Einer, der sich durch sein zeitintensi-ves Studium nicht abhalten lässt, istder 22-jährige Matthias-René Dachneraus Eberswalde. Er studiert im 5. Se-mester Physik an der TU Berlin. In sei-ner Freizeit arbeitet er als Helfer in derElektroversorgungsgruppe und alsAusbilder und Prüfer für die Basisaus-bildung beim Technischen Hilfswerk(THW). Das kostet ihn viele Tage imMonat. Geld bekommt er für seinenEinsatz nicht.„Es macht mir einfach Spaß, etwasSinnvolles zu tun, anderen zu helfen,dafür Anerkennung zu bekommen“,sagt er zu seinen Motiven. „Außerdemlernt man vieles, was man später imLeben und im Beruf brauchen kann:Teamwork, Verantwortung, Entschei-dungskraft, Umgang mit Men-schen …“. Mit diesem Motiv stehtMatthias-René Dachner nicht allein.Der mögliche Nutzen wird in der Stu-die am häufigsten als Grund für gesell-

schaftliches Engagement genannt. Stu-dierende nutzen das Engagement oftbewusst, um bestimmte Schlüsselkom-petenzen zu erwerben, die in Studiumund Beruf wichtig sind. 53 Prozent derStudierenden sehen darin eine gute

Möglichkeit, sich weiterzuqualifizie-ren und die Chancen im späteren Be-rufsleben zu erhöhen. Für gut die Hälf-te der Aktiven spielt Idealismus eineRolle, doch Männer können durch einemehrjährige Verpflichtung auch den

Wehrdienst umgehen. Matthias-RenéDachner kam allerdings bereits alsSchüler zum THW. Er wollte seineFreizeit sinnvoll gestalten und das mitseinem technischen Interesse verbin-den. In der Basisausbildung wird derUmgang mit schwerem Gerät wie Ket-tensägen, hydraulischen Scheren oderHebekissen gelehrt. In Einsätzen undÜbungen braucht es Taktik, strategi-sches Denken und Organisation. DieFachgruppe Elektroversorgung, in derder Physikstudent tätig ist, sorgt zumBeispiel für die unabhängige Energie-versorgung bei Katastropheneinsät-zen oder Großereignissen. Auch ande-re Ehrenamtliche engagieren sich amliebsten fachnah. Medizinstudentennutzen zum Beispiel gern die Möglich-keit, in Rettungsdiensten praktischeErfahrungen zu sammeln. Für denTHW-Helfer Matthias-René war derEinsatz während der Fußballweltmeis-terschaft 2006 aufregend. Am Stadionwurden Leitungen verlegt, für Be-leuchtung am Verbandsplatz gesorgtund ein großer Aggregat-Wagen hätteim Ernstfall – flächendeckenderStromausfall oder Terroranschlag –eine lückenlose Versorgung der Ret-tungs- und Einsatzmannschaften si-chergestellt. „Die Erfahrung ist alle-mal so viel wert wie Geld“, sagt Mat-thias-René. „Und außerdem ist dasGefühl gut.“ Patricia Pätzold

➥ https://hisbus.his.de/hisbus/docs/hisbus15.pdf

➥ www.thw-berlin.org

Hürden überwindenmit Galilea

Frauen für Technik gewinnen

Nach wie vor sind Frauen in fast al-len Bereichen von Naturwissen-

schaften und Technik deutlich unter-repräsentiert. Dabei sind diese Studi-engänge und Berufsfelder nicht per sefür Frauen weniger interessant. DochMotivation, fachspezifische Interes-sen, Lernstile, Lernstrategien, Zieleund Ansprüche unterscheiden sich oftsignifikant von denen junger Männer.Auch ohne Quoten soll nun die Hälf-te aller Studierenden in absehbarerZeit weiblich sein. Das ist das ehrgei-zige und erklärte Ziel des neuen Stu-dienreformprojekts „Galilea: Gen-dersensible Studiengänge in techno-logischen Disziplinen“, das AnfangNovember an der Fakultät II Mathe-matik und Naturwissenschaften star-tete.

LANGFRISTIGES KONZEPTFÜR DIE GESAMTE UNIVERSITÄT

Die Professoren Sabina Jeschke,Christian Thomsen und Petra Witt-bold, Initiatoren des Projekts, wollensich der Herausforderung stellen, gen-dersensible techniknahe und natur-wissenschaftliche Studiengänge syste-matisch neu zu konzeptionieren. DieFlexibilität des neuen, gestuften Studi-enmodells soll dabei genutzt werden,um die besondere Interessenlage undKompetenz weiblicher Studierenderin den Vordergrund zu stellen. DieKonzepte sollen inhaltlich interdiszip-linär sein, moderne Lehr- und Lernfor-men integrieren, sogenannte „SocialSkills“ und überfachliche Kompeten-zen fördern. Langfristig soll das Gali-lea-Konzept exemplarischen Charak-ter für die ganze Universität erhalten.Es versteht sich als Baustein der viel-fältigen Bemühungen der TU Berlin –als einer der größten technischen Uni-versitäten Deutschlands –, neue Wegezu gehen und eine bundesweite Vor-reiterrolle bei der Überwindung des„Gendergaps“ in den naturwissen-schaftlichen und technologieorientier-ten Studiendisziplinen zu überneh-men. tui

Baustelle mit DesignStudierende richten einen Ort für Modell- und Designentwicklung ein

Einige hatten zum ersten Mal eineMalerrolle oder eine Bohrmaschine

in der Hand“, schmunzelt BurkhardLüdtke, Leiter des TU-StudiengangsModellbau. In wenigen Wochen hat ermit 15 Studierenden das Zentrum desStudiengangs, die neue „Designbau-stelle“, auf- und ausgebaut. Auf 350Quadratmetern Seminar- und Werk-statthalle, beide zehn Meter hoch,kann sich nun der kreative studenti-sche Geist entfalten. Für die vielen,teils raumgreifenden Modellbau-Pro-jekte waren die noch nicht einmal halbso großen Räume im Architekturge-bäude zu klein geworden. Die Bauab-teilung hatte ein Einsehen, doch dieeinzigen infrage kommenden Flächen,die kaum genutzten Hallen im altenAEG-Fabrikgebäude in der Ackerstra-ße, waren schmutzig und herunterge-kommen. Da aber alle Architekturstu-dierenden ein Baupraktikum absolvie-ren müssen, fragte man sich: Warumnicht in der eigenen Universität? Un-ter fachkundiger Anleitung von Burk-hard Lüdtke und mit Unterstützungder Bauabteilung sowie des Praktikan-tenobmanns, Professor Finn Geipel,begannen die Studierenden also mitFeuereifer zu bauen, zu verputzen, zumalern, zu glasern, Fliesen und Rohrezu legen, Fenster in Metalltüren zu sä-

gen, zu bohren, zu schrauben und sichals Gerüstbauer zu betätigen. Dennauch die Designbaustelle ist durchge-stylt. Viele der Einrichtungsgegen-stände bestehen aus Gerüstteilen: Ti-sche, Sanitäreinrichtungen, Ausstel-lungsvitrinen und Regale.In den kommenden Monaten werden

dort die Köpfe und die Werkbänkerauchen beim Thema „Merchandi-sing“: visuelle Darstellung von Fir-meninhalten, Logo-Entwurf, Lichtre-klame, kleine Designgeschenke, so ge-nannte „Give-aways“. Für Mitte Feb-ruar ist eine Veranstaltung geplant, umsowohl die Hallen als auch die ersten

Designergebnisse offiziell vorzustel-len. Zufrieden zieht Burkhard Lüdtkeeine erste Bilanz: „Dieses erste Bau-praktikum innerhalb der Uni war einvoller Erfolg. Es nützt den Studieren-den, und der Uni spart es Geld. Ich hof-fe, das findet Nachahmer.“

Patricia Pätzold

Wie die Wiener Straßenbahn Kosten spartExkursion informierte über innovative Methoden zur Instandhaltung von Schienenfahrwegen

Wiener Linien GmbH“ heißt derNahverkehrsbetrieb der öster-

reichischen Hauptstadt. Er gab 15 Stu-dierenden des Fachgebiets Schienen-fahrzeuge Einblick in sein innovativesInstandhaltungssystem, das zustands-orientierte System „Condition BasedMaintenance Management“ (CBM).Die „Wiener Linien“ erkannten, dassdie Instandhaltung der Schienenfahr-wege einen maßgeblichen Kostenan-teil über die gesamte Lebensdauer derAnlagen verursacht. Eine geeigneteund sorgfältig abgestimmte Instand-haltungsstrategie bekommt daher zu-nehmende Bedeutung für die Wirt-

schaftlichkeit des städtischen Perso-nennahverkehrs. Künftig sollen dieGleisanlagen präventiv und zustands-abhängig instand gehalten werden.Ein spezielles Messfahrzeug erfasstmit einem laserbasierten Messsystemden aktuellen Zustand der Gleise.Sechs Laser und sechs Kameras sindan einem Balken im mittleren Dreh-gestell des Fahrzeugs angebracht.Mittels Lichtschnittverfahren wirddie jeweilige Schiene von je drei La-sern angestrahlt. Anhand dieser Bil-der können die Geometrie- und Ver-schleißwerte des Gleises ermitteltund gleich kategorisiert werden: von

sehr guten Profilen bis zu Schienen,die ausgetauscht werden müssen. Dasgesamte Netz wird in vier Wocheneinmal durchfahren.Eine Datenbank ermöglicht den Ver-gleich mit den Ergebnissen vorange-gangener Messfahrten und damit eineTrendanalyse als Basis für die ange-strebte Strategie, die vorausschauendeInstandhaltung. Das verringert dieKosten nicht nur der Instandhaltung,sondern letztendlich auch die anfal-lenden Kosten über die gesamte Le-bensdauer.Wien hatte den End- und Höhepunktder fünftägigen Exkursion dargestellt,

doch es gab auf dem Weg dorthin nochweitere Highlights für die Studieren-den : Führerstandsmitfahrten im ICE,die Besichtigung von Instandhaltungs-arbeiten am ICE im Werk Nürnbergsowie Besuche auf Rangierbahnhöfen,der bayerischen Oberlandbahn undder Salzburger Lokalbahn. Organi-siert hatten diese lehrreiche Exkursi-on Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht undDipl.-Ing. Bernhard Kurzeck. Sie hat-ten auch im Vorfeld die Deutsche BahnAG, die Knorr-Bremse AG Deutsch-land und Dornier Consulting als Spon-soren der Exkursion gewinnen kön-nen. tui

Die eigene Lernwerkstatt umgebaut: die Studierenden des Studiengangs Modellbau

Auch mit Strom gut versorgt: Fachkenntnisse sind beim Technischen Hilfswerk besonders gefragt

© p

rivat

© D

esig

nbau

stel

le

Page 6: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 6 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006INNENANSICHTEN

Mängel unter BeobachtungWM-Studie wird 2007 neu aufgelegt

Trotz vieler Maßnahmen zur Ver-besserung ist die Situation für pro-

movierende Beschäftigte nicht einfa-cher geworden. Gründe dafür sindhaushaltsbedingte Sparmaßnahmen,Umstrukturierungen an den Fakultä-ten sowie die Einführung von Bache-lor- und Masterstudiengängen. AufInitiative der dritten Vizepräsidentin,Ulrike Strate, wird daher Anfang desJahres 2007 eine Befragung zur Ar-beitssituation der befristet beschäftig-ten wissenschaftlichen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter durchgeführt.In Abstimmung mit dem Akademi-schen Senat sollen die Bedingungen,unter denen die wissenschaftlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter ander TU Berlin lehren, forschen undsich weiterbilden, regelmäßig alle fünfJahre erhoben werden. Die Vorgän-gerstudie (WM-Studie 2002) zeigteunter anderem, dass die wissenschaft-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

ter oft hohen Belastungen durch Leh-re, Verwaltung und Unterstützung derProfessorinnen und Professoren aus-gesetzt sind. Viele Überstunden ohneAusgleich, insbesondere für Teilzeit-beschäftigte, sind die Folge. Das er-schwert nicht nur den Abschluss des

Promotionsverfahrens innerhalb derdafür vorgesehenen Vertragslaufzeit,er ist mitunter sogar gänzlich infragegestellt. Die WM-Studie 2007 sollmehrere Punkte klären: Bestehen dievor fünf Jahren festgestellten Mängelfort oder konnten sie beseitigt wer-den? Wie werden die eingeleitetenMaßnahmen wahrgenommen? Wiehat sich die Arbeitssituation verän-dert?Durchgeführt wird die Studie von denWissenschaftlern Dr. Konrad Leitnerund Dipl.-Psych. Sascha Kubath ausder Fakultät IV, Fachgebiet „Arbeits-psychologie und Arbeitspädagogik“,sowie der PersonalratsvorsitzendenMichaela Müller-Klang. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer an der Stu-die können sich entscheiden zwischeneinem Print- und einem Onlinefrage-bogen.Sie erhalten Fragebogen und Internet-adresse Anfang nächsten Jahres per

Rundschreiben. Ul-rike Strate ruft allewissenschaftlichenMitarbeiterinnenund Mitarbeiterauf, sich zu beteili-gen. Nur so könneein umfassendesBild ihrer Arbeitssi-tuation entstehen.Eine Dokumentati-on der WM-Studie

2002 ist im Internet abrufbar. Die Pro-jektgruppe steht schon jetzt für Fragenund Anregungen zur Verfügung. tui

[email protected]➥ www.tu-berlin.de/presse/doku/

wm-studie

Kinder an der UniBedarf nach Angeboten zur Kinderbetreuung ermittelt

Etwa sechs Prozent der Studieren-den an der TU Berlin haben bereitsKinder, das sind etwa 1800 Studie-rende mit Kind. Das ergab die Aus-wertung der Online-Umfrage zumKinderbetreuungsbedarf an der TUBerlin, zu der seit 2004 alle Beschäf-tigten der TU Berlin von der Zentra-len Frauenbeauftragten eingeladenworden waren, und später auch dieStudierenden.

350 Beschäftigte und 491 Studierendehatten an der Befragung teilgenom-men, davon 62 Prozent Frauen und 38Prozent Männer. Rund zwei Drittelder Studierenden, die teilnahmen, wa-ren Männer. Das entspricht etwa dem

Anteil an der Studierendenschaft. DieBefragung sollte vor allem ermitteln,welche Bedingungen an einer Univer-sität die Vereinbarkeit von Eltern-schaft und Berufstätigkeit beziehungs-weise Studium gewährleisten würden.Mehr als die Hälfte der Befragten, sodas Ergebnis, sehen ihre Arbeitsleis-tung durch ihre Elternschaft tatsäch-lich eingeschränkt. Bei einer optima-len Kinderbetreuung würden 28 Pro-zent ihren Stundenumfang erhöhen,45 Prozent sich weiter qualifizierenund 32 Prozent sich auf höherwertigeStellen bewerben. 298 gaben an, dasssie Angebote der TU Berlin zur Kin-derbetreuung begrüßen würden.Aber nicht nur die Betreuung macht den

Eltern Bauchschmerzen. Überdurch-schnittlich viele äußerten den Wunschnach mehr Anerkennung der Eltern-schaft am Arbeitsplatz. Solange sich amBild des Vollzeitwissenschaftlers nichtsändere, seien selbst bessere Betreu-ungsangebote nur kleine Verbesserun-gen. Das Interesse an einer TU-eigenenKita ist recht hoch. Ebenfalls wichtigwar den Befragten eine große Flexibili-tät bei den Öffnungszeiten, die mit demAlltag in Einklang zu bringen seien. Füreine zusätzlich benötigte Betreuungwurde vor allem die Zeit zwischen 15und 18 Uhr ermittelt. KoKo

➥ www.tu-berlin.de/~zenfrau➥ [email protected]

Neue Chance für Chancengleichheit„Berliner Programm“ geht in die zweite Runde

Am 31. Dezember 2006 läuft das„Berliner Programm zur Förde-

rung der Chancengleichheit von Frau-en in Forschung und Lehre“ aus. DieTU Berlin hat daraus in den vergange-nen drei Jahren Gastprofessorinnenund den Techno-Club finanziert. Doches gibt neue Chancen.Das Bund-Länder-Programm bestandaus zwei Säulen: Stipendien für Pro-motions- und Habilitationsabschlüssein der Frauen- und Geschlechterfor-schung sowie Promotionsstipendien inden Natur- und Technikwissenschaf-ten. Ebenso wurden drei Schwerpunk-te gefördert: Frauen auf Professoren-stellen, Verankerung der Frauen- undGeschlechterforschung in der Hoch-schule und Erhöhung des Anteils vonStudentinnen in Natur- und Technik-wissenschaften. 3,6 Millionen Europro Jahr betrug das Programmvolu-men über sechs Jahre hinweg. Die Ber-liner Hochschulen haben mit ihrenMaßnahmen nicht nur hervorragendeinzelne Wissenschaftlerinnen geför-dert, sondern sie haben die Maßnah-men überwiegend so angelegt, dass sieeine sehr große Veränderung inner-halb der Hochschulen bewirken konn-ten. An einigen Einrichtungen ist dieWirkung des Programms hervorra-gend sichtbar, andere verleihen damitihren Förderinstrumenten eine beson-dere Dynamik.Die TU Berlin verfolgte damit eineStrategie, die einerseits der Förderung

herausragender Wissenschaftlerinnendiente und andererseits vorhandeneLücken in verschiedenen Studiengän-gen schließen konnte. So ist zum Bei-spiel in der Techniksoziologie der Be-reich „Gender und Medien“ abge-deckt, in der Technischen Akustiketwa die Psychoakustik. Diese struk-turelle Wirkung kommt der Universi-tät nicht nur in Forschung und Lehrezugute, sondern sie wird auch interna-tional durch die Fachvertreterinnenentsprechend repräsentiert. Der Tech-no-Club hat in den vergangenen Jah-ren mit so viel Erfolg die Werbung vonSchülerinnen für natur- und technik-wissenschaftliche Studiengänge be-trieben, dass er ab 2007 mit Haushalts-mitteln der TU Berlin weitergeführtwird. Der Erfolg führte dazu, dass dasLand Berlin das Programm nun mit ei-ner entsprechenden Gegenfinanzie-rung der Hochschulen ab 2007 weiter-führt. Das bedeutet zwar eine Redu-zierung des Volumens um rund zweiMillionen Euro, doch können bewähr-te Maßnahmen weitergeführt werden.Die TU Berlin kann damit einmal denKarriereweg der beiden Wissenschaft-lerinnen stabilisieren. Zum Zweitenwerden Abschlussstipendien in Höhevon monatlich 1000 Euro für Dokto-randinnen ausgelobt, die nur noch einekurze Zeit bis zu ihrer Promotion zuüberbrücken haben.

Heidi Degethoff de Campos,Zentrale Frauenbeauftragte

Die TU Berlin vergibt fünf Stipendien zum Abschluss der Promotion an ihre Nachwuchs-wissenschaftlerinnen, vorrangig der Natur- und Ingenieurwissenschaften der TU Berlin.Dauer: sechs Monate, Höhe: 1000 Euro pro Monat, finanziert aus Mitteln des „BerlinerProgramms zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre“

Bewerbungsschreiben an den Beirat bei der Zentralen Frauenbeauftragten (Sekr. ZFA),die spätestens zum 30. Januar 2007 eingehen müssen, sollen enthalten:– Beschreibung des Promotionsvorhabens (max. 2 Seiten)– Arbeits- und Zeitplan, Angaben über die bereits fertigen Teile– Lebenslauf– Befürwortendes Votum des/r Erst- oder Zweitbetreuer/in– Nachweis über die derzeitigen Einkünfte der Antragstellerin

Tarife, Cafeterien, VideokamerasNeuigkeiten aus dem Personalrat

A uf der Personalversammlung am6. Dezember 2006 wurde von den

Beschäftigten eine Resolution verab-schiedet, die die TU-Leitung auffor-dert, in einen der Arbeitgeberverbän-de zurückzukehren und Tarifverhand-lungen aufzunehmen.Anlass dafür ist einerseits der Tarifab-schluss der FU Berlin, der eine Einmal-zahlung im Jahre 2006 für die Beschäf-tigten in Höhe von 250 Euro vorsieht(Auszubildende 100 Euro), und ande-rerseits die Aufnahme der Tarifgesprä-

che der HU ab Januar 2007. Die Kanz-lerin der TU Berlin, Dr. Ulrike Gutheil,hat angekündigt, dass es eine neue Re-gelung zum prämienbegünstigtenAusscheiden geben wird, die in der Sit-zung des neuen Kuratoriums im Janu-ar 2007 verabschiedet werden soll.Die Informationen zu folgenden Ta-gesordnungspunkten finden Sie aufder Homepage des Personalrats: dieEntwicklung der Kantinen und Cafe-terien, die Vorstellung des neuen All-gemeinen Gleichbehandlungsgeset-

zes, der Einsatz von Videokameras ander TU Berlin, die neue Informations-und Kommunikationsstruktur, derUmgang mit dem Personalüberhang,das Facility-Management an denHochschulen, die Einführung der Per-sonalkostenbudgetierung sowie dieResolution zu den Tarifverhandlun-gen.

Michaela Müller-Klang,Vorsitzende des Personalrats

➥ www.tu-berlin.de/personalrat

Der beste der BestenTU-Auszubildender von der Industrie- und Handelskammer geehrt

Bester männlicher Auszubildenderder gewerblich-technischen Aus-

bildungsberufe in Berlin 2006“. Die-sen Titel darf nun stolz Paul Eisentrautführen. Er wurde an der TU Berlin zumChemielaboranten ausgebildet. Fast10 300 Auszubildende haben in Berlindie diesjährigen Sommerprüfungenfür ihren Berufsabschluss bestanden.193 glänzten mit hervorragenden Prü-fungsergebnissen. Am 29. Novemberkürte dann der Präsident der Indu-strie- und Handelskammer Berlin, Dr.Eric Schweitzer, die besten der Besten.„Natürlich sind wir mächtig stolz aufden jungen Mann“, sagte TU-Ausbil-dungsleiter Dipl.-Ing. Reinhardt Wilk,der seinen Azubi zu der Feierstunde inder Moabiter „Universal Hall“ beglei-tet hatte.Paul Eisentraut hatte die Grundausbil-dung an der FU Berlin absolviert undwar im Betriebsdurchlauf in der Ar-beitsgruppe von TU-Professor Dr.Reinhard Schomäcker tätig sowie beider Firma PICA-Umweltanalytik inAdlershof. Die TU Berlin gehört zu ei-nem Ausbildungsverbund der dreigroßen Universitäten und einigen wis-senschaftlichen Einrichtungen in Ber-lin. „Bewusst versuchen wir in derAusbildung auch die Privatwirtschaft

einzubeziehen, damit die Azubis dorthineinschnuppern können“, erklärtAndreas Eckert, TU-Ausbilder derChemielaboranten. „Sie können dorteben auch schon Kontakte für die spä-tere Berufslaufbahn knüpfen.“ UndPaul Eisentraut erzählt erfreut: „EineStelle habe ich auch schon. In einem

Laboratorium für Umweltanalytikwerde ich bei Schadstoffanalysen mit-arbeiten, zum Beispiel bei Luftmes-sungen in Wohnräumen.“ Mit ihrenrund 150 Auszubildenden in 14 Beru-fen gehört die TU Berlin zu den größ-ten Ausbildungsbetrieben in Charlot-tenburg-Wilmersdorf. pp

Paul Eisentraut (Mitte l.), mit seinen Ausbildern Reinhardt Wilk (l.) und Andreas Eckert (r.). AuchDaniel Otesch (Mitte r.), ebenfalls Chemielaborant, gehörte zu den besten 100

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

Nur wenn die Kinder gut versorgt sind, können auch Eltern sich wohl fühlen und ihre volle Leistung bringen

© T

U-P

ress

este

lle

Page 7: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 7ALUMNI

MeldungenBegehrter Abschied

/bk/ Bestens besucht war die Vabene-Feier, mit der die Fakultät V Verkehrs- undMaschinensysteme ihre Absolventinnenund Absolventen verabschiedet. Am 24.November kamen fast 100 Absolventin-nen und Absolventen zum Abschiedneh-men – doppelt so viele wie bei den bishe-rigen Feiern. Mit dabei waren Freunde, El-tern und Verwandte.

Absolventenball für Chemiker

/bk/ Am 26. Januar 2007 findet der Ab-solventenball der Chemie statt. Eingela-den sind alle Chemie-Alumni, Absolven-tinnen und Absolventen. Der Ball beginntum 19 Uhr und findet im Lichthof im TU-Hauptgebäude statt. Anmeldung bis8. Januar 2007.➥ [email protected]

Fahrzeugtechnik ausgezeichnet

/bk/ Dr. Wolf Baumann wurde für seineDissertation „Optimierung frequenzva-rianter Nullbeamformer für akustischeSignale mittels Statistik höherer Ord-nung“ mit dem zweiten Preis in der Kate-gorie Elektronikentwicklung des Her-mann-Appel-Preises ausgezeichnet. Be-treuer war Prof. Dr. Reinhold Orglmeisteram Institut für Energie- und Automatisie-rungstechnik. Dr. Arnd Rose erhielt dendritten Preis im Bereich Fahrzeugentwick-lung für seine Dissertation zu „Unter-schieden physiologischer Indikatoren desFahrzustands zwischen Real- und Simula-torfahrt“, die am Institut für Land- undSeeverkehr bei Prof. Dr. Volker Schindlerentstand. Der Hermann-Appel-Preis wirddurch die Ingenieurgesellschaft Auto-und Verkehr (IAV) vergeben und ist nachdessen Gründer benannt.

JUNGE GRÜNDER DER TU BERLIN

Flexibel in derPharmabranche

Im Rahmen der TU-Gründerinitiativelädt das TU-Alumni-Team der Presse-stelle selbstständige Alumni ein, dieden Studierenden, wissenschaftlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeiternguten Rat in Sachen „Existenzgrün-dung“ geben. H intern stellt sie in lo-ser Reihenfolge vor.

„Als Dienstleister muss man früh denKontakt zu den Kunden aufbauen“,sagt Dr. Frank Leenders. Anfang 2003gründete der promovierte Biochemi-ker und TU-Alumnus gemeinsam mitzwei Partnern die celares GmbH, einBiotechnologieunternehmen, das sichmit der Modifizierung von Biophar-mazeutika beschäftigt. Ihre Geschäfts-

idee gewann2003 denBusiness-plan-Wett-bewerb Ber-lin-Branden-burg. „Imersten Jahrbeschäftig-ten wir unsmit der Tech-nologieent-wicklung

und im Jahr 2005 hatten wir uns nochmal um neue Mittelgeber bemüht, umdie Produktvorteile mit eigenen Wirk-stoffbeispielen nachzuweisen“, blicktFrank Leenders zurück. Doch es tatensich keine weiteren Finanzierungs-quellen auf, sodass die Weiterentwick-lung des Produkts vorerst nicht mög-lich war. Doch die drei Gründer der ce-lares GmbH waren flexibel und botenanderen Pharma- und Biotech-Unter-nehmen erfolgreich ihr Know-howbei der Entwicklung von Biopharma-zeutika an. Zurzeit gibt es fünf Mitar-beiter in der Firma. „Um ein Unter-nehmen voranzubringen, braucht manverlässliche Partner.“ Am 17. Januar2007 gibt Dr. Frank Leenders Einblickin „seine“ Gründungsgeschichte. bk

www.career.tu-berlin.de

Frank Leenders

Der Ingenieur als ManagerDie Gesellschaft von Freunden wirbt um junge Mitglieder – Jürgen Starnick berichtet über neue Ideen für die Zukunft

Warum haben Sie sich als Vorstands-vorsitzender der Gesellschaft vonFreunden zur Verfügung gestellt?Natürlich hängt mein Herz an dieserUniversität und die Freundesgesell-schaft erfüllt eine wesentliche Schar-nierfunktion zwischen Wissenschaftund Wirtschaft. Sie ist so etwas wie einAußenministerium für die Universität,die mehr denn je auf die politische Un-terstützung aus der Wirtschaft ange-wiesen ist. Wir müssen unsere Leis-tungsfähigkeit bei schrumpfendenRessourcen erhalten und sogar aus-bauen. Und wir brauchen auch die An-erkennung aus der Wirtschaft hin-sichtlich der Qualität unserer Absol-venten.

Berlin bekommt keine Bundeshilfenfür seine Entschuldung. Auch die Uni-versitäten geraten als Sparpotenzialins Visier. Was kann man dagegen tun?In den letzten Jahren haben die Freun-de über ihren Vorsitzenden Hans-Pe-ter Keitel mehrfach das Wort ergrif-fen. Er hat des Öfteren dem Regieren-den Bürgermeister gegenüber deutlichgemacht, dass die Technische Univer-sität ein Pfund ist, mit dem Berlin wu-chern kann. Ein solches Engagementder Freunde wird es auch in Zukunftgeben. Faktisch ist, was die Mittel an-geht, mindestens eine Universität inBerlin ja bereits eingespart worden.Jetzt und in Zukunft können wir unsaber dennoch nur behaupten, wennwir verstärkt Drittmittel auch aus derWirtschaft einwerben, nicht nur durchBeteiligung an der Exzellenzinitiative,

durch BMBF- oder EU-Mittel. Ge-meinsame Projekte mit der Wirtschaftsind für eine technische Universitätsehr wichtig. Das stärkt insbesonderedie Ingenieurwissenschaften.

Wie kann man das Fundraising aus-bauen?Fundraising ist umso erfolgreicher, jekonkreter die Projekte sind, für dieman wirbt. Die Freunde haben dieses

auch in der Vergangenheit schon be-fördert. Um es noch auszubauen,brauchen wir vor allem eine bessereKommunikation und auch einen Ortdafür. Mir schweben die Schaffung ei-nes Begegnungszentrums und eine ge-zielte Fundraising-Kampagne dafürvor.

Wie darf man sich das vorstellen?Sie soll mehr sein als eine Sammelak-

tion. Vielmehr ist an eine möglichstdauerhafte Unterstützung gedacht.Dafür müssen die Kontakte der TUBerlin zur Wirtschaft ausgeweitet undgepflegt werden. Dabei sind persönli-che Kontakte wichtig, die in einem sol-chen Begegnungszentrum erfolgreichgeknüpft werden können.Die Spender sollten das Zentrum auchfür ihre Aktivitäten nutzen können.Ihre Namen könnte man dauerhaftveröffentlichen, zum Beispiel auf ein-gemauerten Ziegelsteinen, auf reprä-sentativen Tafeln und so weiter. ZumLeben erwecken kann man ein solchesZentrum allerdings nur, wenn der un-mittelbare Zugang zum Campus auchgegeben ist, das heißt, es muss sich zu-mindest in der Nähe befinden.

Warum sind laut Satzung Präsidentund Kanzlerin nicht mehr qua AmtVorstandsmitglieder der „Freunde“?Damit wollen die Freunde vor allemUnabhängigkeit dokumentieren.Nach außen sollte die Gesellschaftnicht als „verlängerter Arm“ der Uni-versität und des Präsidenten wirken.Selbstverständlich sind beide zu jederVorstandssitzung herzlich eingela-den.

Was ist aus dem Projekt der Industrie-Patenschaften für Studiengänge ge-worden?Sehr erfolgversprechend ist zum Bei-spiel die Verständigung mit der Bauin-dustrie über die Ausrichtung des Bau-ingenieurstudiums. Die Wirtschaftmahnte hier die stärkere Einbindung

von Managementaufgaben an. Ausdieser Erfahrung ist die Idee zu einemProjekt geboren, das alle Ingenieurfa-kultäten erfasst: „Der Ingenieur alsManager“. Vertreter aus Wirtschaftund Wissenschaft sollen an einem run-den Tisch diskutieren, was denn in Zu-kunft von einem Universitäts-Inge-nieur erwartet wird. Fähigkeiten inForschung, Entwicklung und Kon-struktion reichen heute im Berufsle-ben des Ingenieurs nicht mehr aus. Be-sonders in mittelständischen Betrie-ben werden statt dessen Management-aufgaben wichtiger, wofür wir nochnicht ausreichend Module anbieten.Die hieraus gewonnenen Erkenntnissesollen dann zur Aktualisierung derStudieninhalte führen.

Wie sollen insbesondere die jüngerenTU-Mitglieder gewonnen werden?Viele der älteren, vor allem der akti-ven Professoren sind schon Mitglieder.Eine neue Kampagne soll nun die jun-gen, die Neuberufenen, werben. Einegute Gelegenheit sind immer großeVeranstaltungen, wie der Neujahrs-jahrsempfang des Präsidenten. Dorterreicht man auch viele finanzkräftigeund der Universität zugeneigte Alum-ni. Besonders wollen wir aber auchjunge Leute für die „Freundesgesell-schaft“ interessieren. Daher fördernwir zukünftig verstärkt Projekte vonNachwuchswissenschaftlern oder Stu-dierenden.

Vielen Dank für das Gespräch.Die Fragen stellte Patricia Pätzold.

ANZEIGE

Kontrovers und erfolgreichAlumnus Hans Stimmann mit der Goldenen Ehrenmedaille der TU Berlin ausgezeichnet

Als Dr. Hans Stimmannseinen Posten als Senats-baudirektor im Oktoberdieses Jahres abgab, la-gen hinter ihm 16 Jahre,in denen er das Bauge-schehen Berlins maßgeb-lich gestaltete. Die TUBerlin nahm diesen Ein-schnitt zum Anlass, ihrenAlumnus mit der Golde-nen Ehrenmedaille aus-zuzeichnen.

„Er hat durch sein Enga-gement und seine Kreati-vität die Entwicklung Ber-lins, aber auch die der TUBerlin entscheidend ge-prägt“, betonte TU-Präsi-dent Kurt Kutzler.Stimmann wird vor allemfür sein Engagement imTU-Kuratorium, dem ervon 2002 bis 2006 an-gehörte, geehrt. Dass sichHans Stimmann in seinerZeit als Senatsbaudirek-tor nicht nur Freundemachte, darauf spielteProf. Dr. Rudolf Schäfer,Dekan der Fakultät VI, inseiner Laudatio an. Nichtnur wegen der enormenBreite seines Wirkungsra-dius und Themenspek-trums sei eine Festredeschwierig zu gestalten, „sondern auchwegen der hohen Kontroversität, dieseine Aktivitäten wie auch seine Per-sönlichkeit durchgängig begleiteten.Welche Leidenschaftlichkeit hier auchverbal nach Ventilen suchte, mögeneinige Zitate aus mehr oder wenigeraktuellen Würdigungen illustrieren:‚Poltergeist‘, ‚Geschmacksdiktator‘,‚Schwarzer Sheriff der Berliner Archi-tektur‘, ‚Heino der Berliner Architek-tur‘“, fasste Schäfer zusammen undhob Stimmanns Verdienste für das„Planwerk Innenstadt“ besondershervor. „Stimmann und sein Team ha-

ben eine Strategie zur Reurbanisie-rung und Revitalisierung der histori-schen Innenstadt und der City Westentwickelt. Das Planwerk will dieGrenze der jahrzehntelang geteiltenStadt und Fehlentwicklungen derNachkriegszeit überwinden.“ Schäfererkennt in dem Planwerk ein wichtigesund tragfähiges Instrument für dieAufgaben der Stadterneuerung unddes Stadtumbaus. Auch TU-PräsidentKurt Kutzler sieht im „Planwerk In-nenstadt“ einen geeigneten Rahmen,in dem sich der TU-Campus zukünftigentwickeln könnte. Denn langfristiges

Ziel der TU Berlin sei es,relevante Einrichtungenin räumlicher Nähe zu-einander anzusiedeln undso einen kompakten Wis-senschaftsstandort Char-lottenburg zu schaffen.Mit dem Planwerk habeStimmann „die Grundla-ge einer ganz neuen Ent-wicklung nicht nur an die-ser Stelle, sondern für dieganze westliche City ge-schaffen, die darüber hin-aus auch die Möglichkeitbietet, in zentraler, at-traktiver Lage ein Pen-dant zum Standort Ad-lershof zu schaffen.“Hans Stimmann, der 1941in Lübeck geboren wur-de, studierte ab 1970Stadt- und Regionalpla-nung an der TU Berlinund promovierte hier

1977 zum Thema „Verkehrsflächen-überbauung“. Zwischen 1991 und1996 und von 1999 bis 2006 war er Se-natsbaudirektor in Berlin. Für eineTätigkeit nach seinem Ausscheidenhätte Professor Rudolf Schäfer schoneine Idee: „Wir würden es schätzen,wenn er künftig mitwirken würde inunserem neuen internationalen Ma-sterstudiengang Urban Design und –wenn wir damit im Exzellenzwettbe-werb erfolgreich sein sollten – in dermit der Humboldt-Universität geplan-ten ‚Berlin Graduate School for Me-tropolitan Studies‘.“ Bettina Klotz

„Wir brauchen einebessere Kommu-nikation mit der

Wirtschaft. Dafürwünsche ich mir ein

Begegnungszentrum.“

Prof. Dr. Jürgen Starnick,Vorstandsvorsitzender derGesellschaft von Freunden

der TU Berlin

Hans Stimmann

Als Senatsbaudirektor war Hans Stimmann auch an der Planung für denPotsdamer Platz beteiligt

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© T

U-P

ress

este

lle

Page 8: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

J A N U A R

Weichenstellung für die Universität:Auf dem Neujahrsempfang konnte derPräsident verkünden: Die TU Berlinzieht mit drei Projekten ins Finale der

ersten Runde des Exzellenzwettbe-werbs ein (Foto). Am 25. Januar wähl-te das Konzil die neue Universitätslei-tung der TU Berlin: An der Spitze ste-hen Kurt Kutzler als Präsident, JörgSteinbach und Johann Köppel als 1.und 2. Vizepräsident und Ulrike Stra-te als 3. Vizepräsidentin. Am Institutfür Chemie warfen Wissenschaftler ei-nen spektakulären Blick in die Pflan-zenwelt und trugen zur weiteren Klä-rung der Fotosynthese bei.Als erste Nachwuchsgruppenleiterindarf Gabriele Wendorf ihre Doktoran-din Doris Felbinger promovieren. Ma-thematiker Günter M. Ziegler erhieltden „Chauvenet Prize“ der Mathema-tical Association of America (MAA).Physiker Dieter Bimberg wurde mitdem Max-Born-Preis 2006 geehrt.

F E B R U A R

Die neue Grundordnung der TU Ber-lin, die die Universitätsleitung stärkt,wird vom Konzil verabschiedet. EinHochschultag diskutiert die neuenMöglichkeiten, Studierende selbstauszuwählen. Das US-Buch des Jahres

kommt aus dem Zentrum für Antise-mitismusforschung und befasst sichmit ethnischen Säuberungen (Foto).

M Ä R Z

Kürzere Studiendauer, geringere Ab-brecherquote, bessere Studienbedin-gungen: Mit zehn Millionen Euro star-tet die TU Berlin die „Offensive Wis-sen durch Lernen“. Die ersten 83 TU-Projekte erhalten einen Zuschlag. Mo-derne Geräte werden angeschafft,neue Ansätze in der Lehre gefördertund Praktika finanziert. Die TU Ber-lin übernimmt den Vorsitz im Pro-gramm „Internationale Parlaments-praktika“. Kanzlerin Ulrike Gutheilbegrüßt die Stipendiaten aus allerWelt im Paul-Löbe-Haus (Foto). Abdem Sommersemester können schonSchülerinnen und Schüler an der TU

Seite 8 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006RÜCKBLICK

Berlin studieren sowie Punkte undScheine für das spätere Studium sam-meln. Gleich im ersten Semester neh-men 51 „Schüler-Studierende“ dieGelegenheit wahr. Der Vorstand derGesellschaft von Freunden der TUBerlin wechselt. An der Spitze stehtjetzt Jürgen Starnick, ehemaliger TU-Präsident und Stadtentwicklungsse-nator Berlins.

A P R I L

Jubel am Mathematik-Forschungszen-trum der Deutschen Forschungsge-meinschaft MATHEON. Nach der ers-ten Evaluation entschied die DFG klar:Das MATHEON wird weitere vier Jah-re gefördert. Nach den Doppeldiplo-men in Informatik, Elektrotechnik undProzesswissenschaften in Schanghaikann die TU Berlin nun auch ein chi-nesisches Doppel-Master-Programm„Urban Design“ anbieten. Ein studen-tischer Versuchsaufbau, das „TU Ber-lin Picosatellite Experiment“ startetmit einer Forschungsrakete vonSchweden aus zur Grenze des Welt-alls, um dort einen Sonnensensor zutesten. Am Girls’ Day öffnet die Uni-versität zum wiederholten Mal ihre

Türen für technikbegeisterte Mädchenund solche, die es werden sollen(Foto). Mehrere TU-Bereiche begin-nen mit der Einführung eines Content-Management-Systems und eines ein-heitlichen Webdesigns für die gesamteUniversität. Die TU Berlin soll damitein modernes, unverwechselbares Ge-sicht erhalten.

M A I

Neuer Besucherrekord für die TU Ber-lin in der „klügsten Nacht des Jahres“,der Langen Nacht der Wissenschaften.Mit mehr als 10 000 Besuchen setztedas zum „Haus der Ideen“ umfunktio-nierte Hauptgebäude der TU Berlinseine Tradition als stärkster Besucher-magnet der Berliner Wissenschafts-nacht fort. 180 Projekte waren an derIdeenschmiede zu entdecken (Foto).Unmittelbar danach beginnt eine neueÄra für die TU Berlin: Der Kran aufdem Parkplatz zeigt an, dass der gro-ße Umbau begonnen hat. In den nächs-

ten Jahren wird das Hauptgebäudeumgebaut und aufgestockt, Histori-sches freigelegt, das neue Maschinen-bauzentrum aufgebaut, entmietet,umgezogen, renoviert und saniert. Bis2020 soll die ganze TU Berlin einmalrunderneuert sein.Der erste Dampfluftballon der Welt,entwickelt im TU-Institut für Luft- undRaumfahrt, steigt in der Peter-Beh-rens-Halle der TU Berlin in die Lüfte.Samir Sawiris, TU-Alumnus und einerder erfolgreichsten ägyptischen Un-ternehmer, kommt auf Einladung desPräsidenten an die TU Berlin und hältdie Festrede beim Abschied der Wirt-schaftsingenieure. Günter Spur erhältdie Helmholtz-Medaille.Mit einem 500 Quadratmeter großenFitnessstudio eröffnet die TU-Zentral-einrichtung Hochschulsport eine ex-zellent ausgestattete Sportstätte.

J U N I

Im Deutschland-Sommermärchen„Fußball-WM“ spielt auch die TU Ber-lin eine Rolle. TU-Forscher untersu-chen das Verkehrsmanagement inWM-Austragungsorten. Sheng Hua-nye aus Schanghai wird zum Ehrense-nator der TU Berlin ernannt und da-mit für seinen jahrelangen Einsatz umdie Beziehungen der TU Berlin zurchinesischen Jiao Tong University ge-ehrt, der zum Aufbau des ersten Dop-peldiplom-Programms führte. Derweltberühmte Architekt Jean-LouisCohen aus New York besucht das Zen-trum für Metropolenforschung der TUBerlin.

J U L I

Gemeinsame Wege geht die TU Berlinfortan mit der Fraunhofer-Gesell-schaft und mehreren großen Wirt-schaftsunternehmen: Zusammen mitder Deutschen Telekom, Siemens,DaimlerChrysler gründen sie einePublic-Private-Partnership, das Euro-pean Center for Information and Com-munication Technologies (EICT).Beim Businessplan-Wettbewerb Ber-lin-Brandenburg wird der TU Berlinzum dritten Mal der Titel „Ideen-schmiede“ verliehen. Holger Bocheerhält den mit 25 000 Euro dotiertenVodafone-Innovationspreis.

Die drei großen Berliner Universitä-ten gründen die Berlin MathematicalSchool, eine internationale guteAdresse für mathematische Talente.Erster Sprecher ist Günter Ziegler von

der TU Berlin. Die ersten vier Doppel-diplome mit China werden feierlichvergeben. Die dritte TU-Kinder-Unifür Grundschüler findet statt. Erfolgaus Kindermund: „Voll cool!“

A U G U S T

Während andere Urlaub machen, ge-ben die Jungs von FaSTTUBe noch malrichtig Gas. Der erste studentische For-mel-Eins-Rennwagen der TU Berlinwird fertig und auf dem Hockenheim-ring präsentiert. Überhaupt ist es dieZeit für sportliche Erfolge, bei TU-Stu-dierenden oft gepaart mit technischemKnow-how: Schiffbaustudent BodoWalther wird Weltmeister im Papier-schiffbau, Kai Wicke konstruiert dendeutschen Meisterflieger aus Papier(Foto). Er studiert Luft- und Raum-fahrt. Und Marta Najfeld, die auchLuft- und Raumfahrt studiert, brichtneue Weltrekorde im Segelfliegen.

S E P T E M B E R

In Berlin wird das Abgeordnetenhausneu gewählt. Mit Jürgen Zöllner, SPD,kommt einige Wochen später ein neu-er Wissenschaftssenator ins Amt. Stu-diengebühren sind vorläufig kein The-ma. Mit Beginn des Wintersemestershat die TU Berlin rund 80 Prozent derrund 60 Studiengänge auf die neuen,gestuften Abschlüsse umgestellt. TU-Forscher veröffentlichen ihre Ent-

wicklung eines einzigartigen Raster-Tunnelmikroskops, mit dem sie dasatomare Wachstum von Halbleiter-kristallen beobachten können (Foto).TU-Kanzlerin Ulrike Gutheil wird zurstellvertretenden Sprecherin der deut-schen Universitätskanzler gewählt.Das neue, verkleinerte Kuratoriumwartet mit geballter politisch-gesell-schaftlicher Kompetenz auf: EdelgardBulmahn, Susanne Stumpenhusen,Rita Süßmuth, Georg Wilhelm Ada-mowitsch, Manfred Gentz und ErichThies. Aus der TU Berlin sind vertre-ten: Rudolf Schäfer, Florian Böhm,Mathias Hofmann und Marion Klip-pel.

O K T O B E R

Am 13. Oktober fällt die erste Ent-scheidung im Exzellenzwettbewerbder Bundesregierung. Die TU Berlinist mit der Graduiertenschule BerlinMathematical School unter den Ge-winnern. Allerdings hatte sie sich mitmehreren exzellenten Anträgen nochmehr erhofft. „Enttäuscht, aber nichtentmutigt“ begibt sie sich in die zwei-te Runde. Die ersten Bundesländer

führen Studiengebühren ein: Ham-burg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen bitten Erstsemester zurKasse.

An der TU Berlin beginnen zwei neueinternationale Masterstudiengänge.Yitzhak Apeloig vom Technion Haifaerhält die Ehrendoktorwürde. LordMartin Rees zeigt in der Queen's Lec-ture kosmische Bedrohungen für dieMenschheit auf, und NobelpreisträgerRobert H. Grubbs klärt Fachleute beider Bohlmann-Vorlesung über Ge-heimnisse in der Katalyse auf. Der TU-Mathematiker Martin Gröt-schel wird zum Generalsekretär desWeltverbandes der Mathematik ge-wählt. John Sullivan, ebenfalls TU-Mathematikprofessor, gewinnt denWettbewerb um die Gestaltung desLogos für die International Mathema-tical Union. Bernd Rissmann, langjäh-riges Kuratoriumsmitglied, erhält dieGoldene Ehrenmedaille.

N O V E M B E R

TU-Physiker erringen mit ihrer Ent-wicklung in der Quantenspektrosko-pie den Nanowissenschaftspreis 2006.Ihre Erfindung ist fundamental für dieDatenverschlüsselung. Eine besonde-re Einrichtung, der Techno-Club, mitdem Schülerinnen an technische Fä-cher herangeführt werden sollen, fei-ert ihr fünftes Jahr (Foto). Mehr als2800 Schülerinnen haben in dieserZeit das Angebot genutzt.

Eine Riesensumme, rund 1,7 Millio-nen Euro, wirbt das Career-Center derTU Berlin für Gründerprojekte insbe-sondere von Frauen ein.Die überlebensgroße Bronzeskulpturvon Werner von Siemens erhält einenneuen, sichtbaren Standort an derStraße des 17. Juni und dokumentiertdie Verbundenheit der TU Berlin mitihrem Industriepartner Siemens.Klaus-Robert Müller erhält den mit20 000 Euro dotierten Forschungs-preis der Alcatel SEL-Stiftung. SeinThema: Maschinelles Lernen. Die Ma-thematiker verteilen Medienpreise anJournalisten für besonders gelungenejournalistische Darstellungen ihres Fa-ches. Und nach dem Lyriker und Phi-losophen Hans-Magnus Enzensbergerwird ein geometrisches Objekt be-nannt: der Enzensberger-Stern.

D E Z E M B E R

Der Innovationspreis Berlin-Branden-burg 2006 wird für die TU Berlin zumRiesenerfolg. Drei von vier Preisträ-gern kommen aus der TU Berlin – alsWissenschaftler und als Alumni-Fir-ma. Zum Abschluss seines Berufsle-bens erhält der Architekt und Stadt-planer, Hans Stimmann, der Berlinmaßgeblich geprägt hat, die GoldeneEhrenmedaille. pp

Das war das Jahr 2006 an der TU BerlinEreignisreich und bewegt war das Jahr an der TU Ber-

lin. Es gab viele Neuerungen in Lehre und Verwal-

tung, große Erfolge in der Forschung, interessante

Tagungen, Kongresse und Ausstellungen mit inter-

nationalem Flair. Viele Humboldt-Preisträger haben

an die TU Berlin gefunden, viele Stipendiaten als Aus-

tauschstudierende oder Doktoranden. Auf einige

dieser Highlights blickt HH intern noch einmal zurück.©

TU

-Pre

sses

telle

© T

U-P

ress

este

lle©

TU

-Pre

sses

telle

/Dah

l

© T

U-P

ress

este

lle

© S

iem

ens A

G

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle©

Tec

hno-

Club

© T

U-P

ress

este

lle

Page 9: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

China medial

Die TU-Historikerin und Medienwissen-schaftlerin Barbara von der Lühe wurde fürfünf Jahre nach China berufen. Sie soll dortfür die Grundausbildung von Journalistensorgen

Seite 12

Arbeit digital

Für viele stellt sich heute die Arbeits-welt virtuell dar. Die Digitalisierungder Prozesse und Abläufe im Betriebhat große Auswirkungen auf Struktu-ren und Kommunikation

Seite 11

Abenteuer global

Der Akademische Seglerverein bautein Segelboot, mit dem zehn Stu-dierende zur Olympiade 2008 rund61000 Kilometer nach Peking se-geln. Vorbereitung auf die großeFahrt Seite 16

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 9FORSCHUNG

N A C H G E F R A G T

Verlorenes ZentrumH intern befragt Wissenschaftsjourna-listinnen und -journalisten, was für siedie spannendste Forschungsnachrichtder jüngsten Zeit war und welches The-ma mehr Aufmerksamkeit in den Me-dien verdient. Frank Grotelüschen istfreier Journalist. Er arbeitet unter an-derem für die „Süddeutsche Zeitung“und die „Berliner Zeitung“.Die Welt besteht vor allem aus einerunbekannten „dunklen“ Energie. Dasist die für mich aufregendste Erkennt-nis der letzten Jahre. Sie prägt zwarkaum unseren Alltag, dafür aber umsonachhaltiger das Weltbild der Wissen-schaft. Jahrzehntelang war man si-cher: Das Universum besteht aus zweiSorten von Materie – der gewöhnli-chen, uns umgebenden Materie sowieder „dunklen“, hinter der irgendwel-che exotischen Elementarteilchen ste-cken mögen. Doch die einzige Erklä-

rung für dieEntdeckung,dass sich dasAll immerschneller aus-dehnt statt im-mer langsamer,ist: Es musseine geheim-nisvolle Ener-gie existieren,die den Kos-mos auseinan-

dertreibt wie einen gigantischen Hefe-teig. Und: Diese „dunkle“ Energiemuss drei Viertel des Weltalls ausma-chen – für mich eine weitere Episode je-ner kopernikanischen Revolution, dieden Homo sapiens immer weiter ausdem Zentrum des kosmischen Gesche-hens verdrängt. Den schnöden Alltaghingegen bestimmen andere Strömun-gen: Internet, Handy und superfixeComputer. Und in den nächsten Jah-ren werden die Prozessoren nochmalsum Größenordnungen schneller, klei-ner, billiger. Die Folge: Rechenpowerüberall; Experten sprechen vom „ver-teilten Rechnen“. Nahezu jeder öf-fentliche wie private Raum könntedereinst mit unsichtbaren digitalenHelferlein gespickt sein, die uns unge-fragt unter die Arme greifen. Doch wiedieser Trend unseren Alltag verän-dern könnte, welche Folgen er für dieGesellschaft hat – darüber liest maneher wenig. Vielleicht auch deswegen,weil die Technikfolgenabschätzung imVergleich zu anderen Disziplinen aufSparflamme kocht – schade eigentlich.

Frank Grotelüschen,freier Journalist

© p

rivat

Schneller als die ExplosionNeues Verfahren ermöglicht Abbildung einzelner Moleküle, Viren oder Zellen

Ein internationales Wissenschaftler-team unter Beteiligung der TU Berlinkonnte erstmals demonstrieren, wieman mit einzelnen kurzen Pulsenweicher Röntgenstrahlung Bildervon mikroskopischen Proben imNanobereich aufnimmt, bevor siedurch Strahlenschäden explodieren.

Die Methode erlaubt die Abbildungsehr feiner Strukturen, insbesonderebiologischer Substanzen, eine wichti-ge Grundlage zum Verständnis derFunktionen, beispielsweise von Viren,einzelnen Zellen oder Makromolekü-len. Das „FLASH-Imaging-Verfah-ren“ kann auch die Struktur nicht-kristalliner oder nicht-periodischerProben, das heißt ultimativ einzelnerMoleküle, ermitteln.Das Experiment selbst fand am„FLASH Freie-Elektronen-Laser“des Deutschen Elektronen-Synchro-trons DESY in Hamburg statt. Die Un-tersuchungen wurden federführendvon den Arbeitsgruppen um JanosHajdu aus Uppsala und Stanford so-wie Henry N. Chapman vom Law-rence Livermore Laboratory (USA)in Zusammenarbeit mit der Arbeits-gruppe um Thomas Möller und Chris-toph Bostedt vom Institut für Optikund Atomare Physik der TU Berlindurchgeführt.Die Wissenschaftler experimentierenbisher nicht mit Makromolekülen,sondern mit dünnen Schichtproben.Sie beschießen sie mit extrem kurzen

Lichtpulsen aus dem intensivenFLASH-Laser bei DESY. Die Intensi-tät der Pulse ermöglicht es, innerhalbeiner extrem kurzen Zeitspanne Bil-der der Proben aufzunehmen, bevordiese durch den Laserpuls vollständigexplodieren. Ein Lichtpuls dauert zir-ka 25 Femto-Sekunden. Zum Ver-gleich: Das Licht benötigt für die Stre-

cke von der Erde bis zum Mond eineSekunde. In 25 Femto-Sekunden legtes nicht einmal den Durchmesser einesHaares zurück.Das „Flash-Imaging“ ist nur auf gro-ßen Anlagen möglich, mithilfe extremintensiver Laser für Röntgenstrahlung,die auf Teilchenbeschleunigern basie-ren. Für die Zukunft sind noch größe-

re Röntgenlaser für höherenergetischeund damit kurzwellige Strahlung ge-plant. Ein europäisches Projekt ver-folgt den Neubau einer rund drei Kilo-meter langen Anlage in Hamburg. Einähnliches Projekt ist in den USA imBau. Auch am Berliner Elektronen-speicherring für Synchrotronstrah-lung (BESSY) ist ein Röntgenlaser inPlanung, um Strukturuntersuchungenmit einer immer besseren Auflösungzu ermöglichen.Die Physiker der TU Berlin habenlangjährige Erfahrungen mit Experi-menten im Nanobereich. „Wir unter-suchen insbesondere die Prozesse, diebei den Explosionen sogenannterCluster aus 100 bis 1000 Atomen undbei Nanokristallen ablaufen, wenn siemit Röntgenstrahlung in Kontakt kom-men. Wir waren weltweit die erste Ar-beitsgruppe, die dieses Phänomen mitkurzwelliger Strahlung untersuchte,wie sie für die Abbildung feiner Detailsnotwendig ist. Uns interessiert dabeidie Wechselwirkung von Licht mit Ma-terie. Wir analysieren sie mit Clusternaus verschiedenen Materialien“, er-läutert Thomas Möller von der TUBerlin. Diese Cluster und Nanokristal-le erweitern das Periodensystem derElemente in die „dritte Dimension“.Mit ihren unterschiedlichen Größenund Strukturen stellen sie so ein Bin-deglied zwischen Atomen und Fest-körpern dar. Stefanie Terp

➥ www.nature.com/nphys/index.html

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg mit der FLASH-Experimentierhalle (vorn)

© D

ESY

Ham

burg

RaumfahrtErfolgreich im All

/tui/ Der Kleinsatellit BIRD, 2001 zu-nächst nur für ein Jahr zur Waldbrand-und Hotspot-Detektion ins All geschos-sen, erfüllt nun schon seit fünf Jahren er-folgreich seinen Dienst. Entwickelt wurdeer vom Zentrum für Luft- und Raumfahrt(DLR) unter Federführung von ProfessorKlaus Brieß, der heute das FachgebietRaumfahrttechnik an der TU Berlin leitet.Angespornt von den Erfolgen der BerlinerKleinsatellitenindustrie, die neben demDLR-BIRD seit 1991 bereits sechs Satelli-ten der TUBSat-Serie aus der TU Berlinentwickelt und gestartet hat, organisier-ten sich kleine und mittelständische Un-ternehmen in der Hauptstadtregion mitHochschulen und außeruniversitärenForschungseinrichtungen zur „Raum-fahrtinitiative Berlin-Brandenburg“(RIBB), die im November 2006 offiziellstartete. Die Partner wollen gemeinsameTechnologieprojekte und Konferenzenvorbereiten sowie die Abstimmung mitanderen Raumfahrtregionen wie Bremenund Bayern sicherstellen.

Versteckspiel der vier Mangan-AtomeEntdeckungen über die Chemie der Pflanzen

Die Natur nahm sich viele MillionenJahre Zeit, um den wichtigsten

chemischen Prozess auf Erden zu op-timieren: die Fotosynthese. In einemhoch komplizierten Pigment-Protein-Komplex werden aus Wasser, Kohlen-dioxid und Sonnenenergie Zucker so-wie der Sauerstoff der Atmosphäre er-zeugt, die menschliches Leben erst er-möglichen. Weltweit versuchen Wis-senschaftler, diesen Prozess detailliertzu verstehen, um ihn schließlichkünstlich nachzuahmen und da-mit eine unerschöpflicheund umweltfreundlicheEnergiequelle zu er-schließen. Miteiner Entde-ckungsindWissen-schaftlerdes Max-Vol-mer-Laboratori-ums für Biophysikali-sche Chemie am Institutfür Chemie der TU Berlin zu-sammen mit Kollegen vom Law-rence Berkeley National Laboratoryin Kalifornien sowie der FU Berlin unddem Max-Planck-Institut Mülheim derLösung des Rätsels nun einen entschei-denden Schritt näher gekommen, ver-öffentlicht in „Science“ im November2006.„Konkret haben wir die Struktur dessogenannten Fotosystems II bestimmt,das mit Sonnenenergie Wasser spal-tet“, erklärt Dr. Athina Zouni. Sie istLeiterin der Arbeitsgruppe, die bereitsEnde 2005 Aufsehen mit neuen Er-kenntnissen zur Fotosynthese erregte,veröffentlicht in „Nature“ im Dezem-ber 2005 (H intern 1/06).Im entscheidenden, wasserspaltendenZentrum des Fotosystems II sind vier

Mangan-, ein Kalzium- und mindes-tens fünf Sauerstoff-Atome verknüpft.Doch die richtige geometrische An-ordnung der Atome konnte noch nichtermittelt werden. Mindestens 18 Mo-delle wurden in der Vergangenheit dis-kutiert. Ohne diese Anordnung kannaber der Mechanismus der Wasser-spaltung nicht verstanden und somitauch nicht für eine künstliche Fotosyn-

these nutzbar gemacht werden.„Wir konnten die Lösung nur

durch internationale Zu-sammenarbeit fin-

den“, erzählt At-hina Zouni.

„ZurStruk-

turbe-stimmung

muss das Foto-system II Röntgen-

strahlen ausgesetzt wer-den. Dabei kann das Man-

gan-Zentrum beschädigt wer-den. Die Amerikaner entwickel-

ten dafür eine schonendere Messme-thode, die mit den Daten der Kristal-lografie an der FU Berlin verknüpftwurde. Wir an der TU Berlin musstenmehr als hundert winzige Protein-Kristalle von etwa 1 x 0,3 Millimeternheranzüchten. Am Computer wurdenalle möglichen Anordnungen mit denexperimentellen Ergebnissen vergli-chen.“Schließlich blieb nur eine möglicheAnordnung übrig: Der Cluster bestehtaus vier Mangan-Atomen, die jeweilsüber zwei Sauerstoff-Atome ver-brückt sind. „Das Versteckspiel derMangan-Atome ist damit beendet.Jetzt beginnt eine neue Phase der For-schung, die uns der Entwicklungkünstlicher Katalysatoren zur Ener-giegewinnung näher bringt.“ KoKo

Schwer auf DrahtBauingenieure und TU-Alumni-Firma erhalten Innovationspreis

Zu den Gewin-nern beim In-

novationspreisBerlin-Branden-burg 2006 (sieheS. 1) gehört auchdas TU-FachgebietBaustoffe undBaustoffprüfung.Prof. Dr.-Ing.Bernd Hillemeierund Andrei Wal-ther haben mit ih-rem „MobilenMesssystem zurSpanndrahtbru-chortung in Quer-spanngliedern vonBrückenplatten“ein System entwickelt, mit demSpannbetonbrücken überprüft wer-den können, ohne dass es zu langwie-rigen Brückensperrungen kommt. Al-lein in Deutschland gibt es über 25 000solcher Brücken, die durch defekteDrähte potentiell vom Einsturz be-droht sind. Bislang musste zur Über-prüfung stets der Fahrbahnbelag ge-öffnet werden. Mit dem neuen System,das insbesondere nachts eingesetztwerden soll, wird das überflüssig. Da-bei rollt ein Magnetwagen über dieBrücke und magnetisiert die Drähte.Ein mitfahrender Rotationssensor er-kennt Poländerungen und zeichnet sieauf. Daraus lassen sich Rückschlüsseauf Beschädigungen ziehen.Bisherige Systeme mussten bislang dieBetonoberfläche zur Magnetisierungmehrfach überfahren. Dank eines neuentwickelten und konstruierten Mag-neten sowie besserer Sensoren zumMessen geht die Überprüfung nundeutlich schneller. Rund 100 Meterschafft das System in einer Stunde, da-

mit können Brücken innerhalb einerNacht überprüft werden.ProSA ist ein neuartiges Ventil zurBehandlung des sogenannten Hy-drozephalus, des Wasserkopfs. Infol-ge einer überhöhten Ansammlungvon Hirnwasser kommt es bei dieserKrankheit zu einem schädlichen Ab-bau von Hirngewebe. Unbehandeltkann es zum Erliegen der Blutversor-gung im Gehirn kommen, in der Fol-ge stirbt der Patient. Um den Druckim Gehirn zu senken, wird ein Ventilimplantiert. Es leitet über eine gleich-falls implantierte Schlauchleitung dieüberschüssige Flüssigkeit aus demSchädel des Patienten in den Bauch-raum ab. Die von der ChristophMiethke GmbH & Co. KG jetzt entwi-ckelte Neuerung besteht darin, dasssich das Produkt nun an das jeweiligeAlter des heranwachsenden Patien-ten und an dessen Positionsänderunganpassen lässt. Damit wird vor allemKindern eine Vielzahl belastenderOperationen erspart. cho

100 Meter Draht pro Stunde magnetisiert das System im Beton

© p

rivat

Page 10: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 10 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006METROPOLENFORSCHUNG

Kreative als Vorteilim Wettbewerb

Unsere ökonomischen Rahmenbe-dingungen haben sich unter ande-

rem durch die Globalisierung starkverändert. Symptome wie Arbeitslo-sigkeit, Migration von Industrien undstrukturelle Umbrüche signalisierenschwerwiegende Probleme. Neue Op-tionen für wirtschaftliche Prosperitätund internationale Wettbewerbsfähig-keit sind nötig. Am Übergang von derIndustrie- zur Wissensgesellschaftwird Wachstum vor allem durch krea-tives Handeln generiert. Die zuneh-mende Bedeutung von Kreativität in-nerhalb der Gesellschaft hat in denUSA bereits zu einer regen Debatteüber neue wirtschaftliche Ordnungs-prinzipien ausgelöst. In Deutschlandfand das bisher nur geringe Beachtung.Ein unstrittiges Ergebnis der Diskussi-on ist, dass der Standortfaktor „krea-tives Potenzial“ entscheidend zum zu-künftigen ökonomischen Erfolg bei-trägt. Von großer Bedeutung ist dabeidas Zusammentreffen von regionalenBallungen technologischer Innovatio-nen und kreativen Menschen.

OFFEN FÜR ALTERNATIVEN

Zur kreativen Klasse, der Avantgardeinnovativer wirtschaftlicher Entwick-lungen, gehören hoch qualifiziertePersonen, die schöpferische Tätigkei-ten ausüben. Ihre Anwesenheit undKonzentration wird somit für Regio-nen und Unternehmen zukünftig wett-bewerbsentscheidend. Die Wissen-schaft hat inzwischen erkannt, dassStädte oder Unternehmen, die für al-ternative Lebensformen offen sind, für„Spinner“, Außenseiter und Leute mitvöllig neuen kulturellen und gesell-schaftlichen Ideen, im Vergleich inno-vativer sind als andere, weil in diesemMilieu leichter ökonomische Innova-tionen entstehen.Die besonderen Bedürfnisse dieserMenschen, ihre Ansprüche an Stand-orteigenschaften, Produkte undDienstleistungen, untersucht ein For-schungsprojekt, das soeben am Lehr-stuhl Marketing der TU Berlin vonProf. Dr. Volker Trommsdorff in Zu-sammenarbeit mit der Unternehmens-beratung trommsdorff + drüner ge-startet ist. Es soll aus aktuellen und ab-sehbaren gesellschaftlichen Verände-rungen Empfehlungen für die regiona-le Politik und für Unternehmensstra-tegien ableiten. An der Studie interes-sierte Institutionen und Unterneh-men, können sich an den LehrstuhlMarketing der TU Berlin wenden.Klaus Heine, Fachgebiet Marketing I

☎ 314-2 22 66, -2 99 22✉ Klaus.Heine@marketing-

trommsdorff.de

Wenn Bürger zu Stadtentwicklern werdenErfahrungen in den USA könnten lehrreich für Deutschland sein

Buchtipp/tui/ Für Pflege und Unterhaltung derstädtischen Grün- und Freiflächen Berlinsist immer weniger Geld da. Doch dieNachfrage nach Erholungsflächen in derStadt ist erheblich. Ihr ökonomischerNutzen ist daher ebenfalls erheblich,spielt aber bislang bei Budgetentschei-dungen kaum eine Rolle. Der ökonomi-sche Wert städtischer Freiräume ist auchkaum erforscht. Eine Arbeitsgruppe ausder Architekturfakultät der TU Berlin ver-suchte, die Nutzung von Berliner Parkan-lagen und einen solchen Wert zu ermit-teln. Die Wissenschaftler des FachgebietsVergleichende Landschaftsökonomie be-fragten dafür Besucher, welchen Betragsie selbst zu zahlen bereit wären. Im Gör-litzer Park wurde darüber hinaus die Be-reitschaft der Bürger zur Mitarbeit an derPflege der Anlage in die Bewertung miteinbezogen. Das Ergebnis zeigt, dass derökonomische Nutzen die Pflegekostendeutlich übersteigt.Matz, Kerstin: Was ist ein Stadtpark wert?Bewertung des Görlitzer Parks in Berlin miteiner Zahlungsbereitschaftsanalyse, Uni-versitätsverlag der TU Berlin, 2006,ISBN: 3-7983-2021-7, 12,90 Euro

In den Kassen deutscher Städte undKommunen herrscht Ebbe, für vielesfehlt das notwendige Geld. Die Bür-ger müssen sich mehr engagieren,fordern Politiker und Wissenschaft-ler seit Jahren. Gerade in der Stadt-entwicklung wird große Hoffnungauf zivilgesellschaftliche Akteurewie Initiativen und Vereine gesetzt.Lohnen könnte sich ein Blick überden Atlantik.

Anders als in Deutschland spielen inden USA zivilgesellschaftliche Akteu-re traditionell eine große Rolle. Trotzder Unterschiede in der Gesellschaftund den Planungssystemen könntendie dortigen Erfahrungen lehrreichsein. Was jedoch fehlt, ist eine syste-matische Erschließung dieser Erfah-rungen. Ein Schritt war im Novemberdie internationale Tagung des Schin-kel-Zentrums „Hoffnungsträger Zivil-gesellschaft?“ an der TU Berlin. DasSpektrum der zivilgesellschaftlichenKräfte in den USA reicht von profes-sionellen Lobbyorganisationen überClubs der Wirtschaftselite und Verei-nigungen professioneller Planer bis zuNachbarschaftsinitiativen und sponta-nen, lose organisierten Netzwerken.Sie setzen sich für Revitalisierung odersoziale Stadtentwicklung ein, kämp-fen für nachhaltige Regionalentwick-lung oder einzelne städtebauliche Pro-jekte. Einfluss nehmen sie geradedann, wenn staatliche Instanzen nichtintervenieren wollen oder können,oder in außergewöhnlichen Planungs-prozessen. In der South Bronx in NewYork gelang es kirchlichen Nachbar-

schaftsinitiativen, aus einer No-Go-Area ein lebenswertes Viertel zumachen. Bei der Neubebauung desWorld-Trade-Center-Areals haben dievon zivilgesellschaftlichen Organisa-

tionen angestoßenen Planungswork-shops immerhin den Architektenwett-bewerb forciert, aus dem Daniel Libes-kind als Sieger hervorging.Doch die Möglichkeiten solcher Ak-

teure zur Steuerung räumlicher Ent-wicklung sind begrenzt. Dies zeigt dasBeispiel der regionalplanerisch enga-gierten Organisation Regional PlanAssociation in New York. Sie kann diefehlende staatliche Regionalplanungnicht ersetzen. Sie kann aber das Be-wusstsein für die Probleme der Stadt-region schärfen. Allerdings: Alle zivil-gesellschaftlichen Akteure verfolgenmehr oder weniger Eigeninteressen ih-rer Träger. Ob diese Interessen auch ei-nem allgemeinen Interesse dienen, istoft schwer zu beurteilen. Die Verfol-gung von Einzelinteressen ist an sichnicht zu kritisieren. Indem man abereinzelne Akteure einbindet, werdenzugleich Einzelinteressen in der Stadt-entwicklung gestärkt. Private Organi-sationen verfügen jedoch nicht überdie Legitimation, grundlegende Pro-bleme der Stadtentwicklung für dieAllgemeinheit befriedigend zu ent-scheiden. Hier bedarf es demokrati-scher Entscheidungsprozesse. Dies giltumso mehr, als auch in den USA oft-mals staatliche Gelder lediglich in zi-vilgesellschaftliche Initiativen umge-leitet werden. Sollen zivilgesellschaft-liche Organisationen stärker in dieStadtentwicklung einbezogen wer-den, so müssen demokratische Verfah-ren zum Ausgleich von Interessen undzur Sicherung gleichberechtigter Teil-habe entwickelt werden.

Dipl.-Ing. Barbara Schönig,Fachgebiet Planungs- und

Architektursoziologie

➥ www.hoffnungstraeger-zivilgesellschaft.de

Areal um die Charlotte Street der South Bronx in New York im Jahr 1981 (oben) und 1995: In en-ger Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen wurden auf dem zuvor verwahrlosten ArealEigentumswohnungen geschaffen

Situation Metropole – wer verändert die Stadt?Das Transatlantische Graduiertenkolleg diskutiert in New York urbane Probleme

Die Metropole besitzt kein inneresWesen, sie ist eine Situation“, fass-

te der amerikanische Historiker Tho-mas Bender von der New York Univer-sity den Gegenstand zusammen, zudem elf mit dem TransatlantischenGraduiertenkolleg „Geschichte derMetropolen des 20. Jahrhunderts“ as-soziierte Doktorandinnen und Dokto-randen sowie acht Professorinnen undProfessoren Stellung nahmen. DasKolleg, angesiedelt am „Center forMetropolitan Studies“ der TU Berlin,war zu seiner zweiten Jahreskonfe-renz Anfang Oktober 2006 in NewYork. Eine Woche lang tauschten sichdie Kolleginnen und Kollegen zumThema „Divided Cities“ über Gegen-wart und Zukunft der großen Städteaus. Bender steckte das Forschungs-feld ab. Die „Situation Metropole“

werde ebenso von menschlichen Ak-teuren beeinflusst wie auch von Fak-toren wie Geografie, Verkehr und Inf-rastruktur. Auf den Alltag übertragen,werfe diese „actor-network-theory“,wie sie in Geschichts- und Sozialwis-senschaften genannt wird, etwa dieFrage auf: „Kann ich in Los Angeles le-ben, ohne ein frustrierter Autofahrerzu werden?“ Bender wehrte sich ge-gen physischen Determinismus. DieStadt sei nicht durch ihre Lage undStruktur vorgeformt, individuelle po-litische Entscheidungen hätten nachwie vor die Kraft, sie zu verändern.Seine Einschätzung wurde von denKonferenzteilnehmern aus verschie-denen Perspektiven kommentiert.Während Harald Bodenschatz, TUBerlin, die politischen Entscheidungs-träger ermahnte, die kompakte Stadt

wiederzubeleben, die Außenbezirkedabei aber nicht zu vergessen, be-schäftigte sich Kenneth Jackson, Co-lumbia University, mit lokalen Wei-chenstellungen, die innerhalb dessel-ben politischen Systems Unterschiedein der Suburbanisierung hervorrufen.In diesem Zusammenhang ging es auchum die Stadt im Kopf. Ignacio Farías,Doktorand im Transatlantischen Gra-duiertenkolleg, griff die Frage auf, in-wiefern einzelne Akteure die Wahr-nehmung der Stadt beeinflussen. Sei-ne Arbeit konzentriert sich auf Stadt-führungen in Berlin. Sein Kollege Jo-nathan Wynn vom Smith College inMassachusetts fragte nach dem Ein-fluss von „Signature Events“ wie Mu-sikfestivals in großen Städten. MargitMayer, FU Berlin und Beirat im Trans-atlantischen Graduiertenkolleg, such-

te den globalen Zusammenhang. Siebezweifelte grundsätzlich, dass lokaleInitiativen innerhalb der deutschenPolitik der Sozialen Stadt notwendi-gerweise auch demokratischer sind.Wenn solche Ansätze in eine überre-gional angewandte Logik der auf Ge-schäftsentwicklung ausgerichtetenStadtpolitik eingebettet sind, so May-er, können sie auf lokaler Ebene auchkeine sozialen Verbesserungen errei-chen.Praktischen Einblick in die neuestenAnsätze der lokalen Stadtentwick-lungspolitik in verschiedenen NewYorker Stadtteilen erhielten die Besu-cher aus Berlin auf Stadtrundgängenund in Begegnungen mit örtlichen Pla-nungsgruppen.

Prof. Dr. Florian Urban, Center forMetropolitan Studies der TU Berlin

Faszination für die MitteWas kreative Ökonomien für die Stadtentwicklung bedeuten

In den 1990er-Jahren erklärte man-cher Politiker und Wissenschaftler

die Stadt für tot. Mit dem Aufkommenneuer Kommunikationsmittel wurdeihr kein Entwicklungspotenzial mehrzugestanden. Dr. Klaus Brake, Profes-sor für Stadt- und Regionalentwick-lung, hat diese Endzeitszenarien nievertreten. Als Gastprofessor am Cen-ter for Metropolitan Studies an der TUBerlin beschäftigt er sich mit kreativenWirtschaftstätigkeiten und ihrer Be-deutung für die Stadtentwicklung.

Herr Professor Brake, Sie sprechenvon einem neuartigen Bedeutungsge-winn der Stadt. Weshalb?Neue Kommunikationsmittel ermögli-chen es, überall auf der Welt Informa-tionen zu verarbeiten und Prozesse zusteuern. Dezentralisierung ist leichtermöglich und Städte verlieren ange-stammte Vorteile für bestimmte Ak-teure und Tätigkeiten. Die Suburbani-sierung ergänzt das. Doch nun gewin-nen große Kernstädte, auch in

Deutsch-land, wiederBeschäfti-gung, beson-ders im Be-reich Dienst-leistung. Da-mit konzent-rieren sichdort wiederNicht-Routi-

ne-Tätigkeiten. Es entsteht eine neueDiskussion darum, dass die Städte da-durch zu Motoren einer neuen, wis-sensbasierten Ökonomie werden.

Worin wird dieser neuartige Bedeu-tungsgewinn bestehen?Dieser entsteht, sofern urbane Gebie-te großer Städte für kreative wissens-basierte Wirtschaftstätigkeiten alsStandort hochattraktiv bleiben oderwerden. Diese Tätigkeiten brauchenoffenbar die räumliche Nähe des urba-nen Milieus, um ökonomisch erfolg-reich zu sein.

Was ist unter kreativen, wissensba-sierten Wirtschaftstätigkeiten denn zuverstehen?Generell diejenigen ökonomischenAktivitäten, die davon leben, neuesWissen zu generieren, statt nur Infor-mationen zu verarbeiten. Dafür istebenso direkte wie offene Kommuni-kation hilfreich. Es sind insbesondereWirtschaftstätigkeiten, die mit Blickauf ihre Produkte und Kunden immerwieder völlig neue Ideen brauchen,die noch keiner hatte. Dafür sind viel-fältige und spontane Anregungen ausden unterschiedlichsten Aktivitätsbe-reichen hilfreich. Das betrifft nichtnur die Leistungen etwa von Mode,Werbung oder Design. Kreative wis-sensbasierte Tätigkeiten sind solche,die benötigt werden, um letztlichauch ganz alltägliche Produkte zu er-zeugen. Dafür sind es aber diejenigenTätigkeiten, die ‚vor der Routine‘ lie-gen: entweder im Sinne von For-schung und Entwicklung oder im Le-benszyklus der Produkte. Das Kon-

zeptionelle in diesen Prozessen ist derKern kreativer wissensbasierter Tä-tigkeiten.

Welchen Thesen werden Sie in IhrenForschungen an der TU Berlin zu denkreativen Wirtschaftstätigkeitennachgehen?Einmal der These, inwieweit die Ak-teure kreativer Ökonomien räumlicheNähe brauchen, um wirtschaftlich er-folgreich sein zu können, obwohl die-se doch überall sitzen könnten ange-sichts von Internet und E-Mail. Unddamit, inwieweit diese räumlicheNähe mit urbanem Milieu verbundenist, sie also nicht an den Peripheriender Städte zu suchen ist – wie das Bei-spiel Berlin zeigt, wo sich kreativeÖkonomien vor allem innerhalb des S-Bahn-Rings angesiedelt haben, wäh-rend hoch qualifizierte Fertigungenoder Forschungsinstitutionen amStadtrand sitzen.

Das Gespräch führte Sybille Nitsche

Klaus Brake

© T

U-P

ress

este

lle©

priv

at (2

)

Page 11: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 11FORSCHUNG

ANZEIGE

Jubiläum undNeuanfang

Die Konzentration der Gebäudeund Fachgebiete auf dem TU-

Campus schreitet voran. Zum Endedes Jahres wurde das Gebäude in derJebensstraße, in dem die TU Berlinnur Mieter ist, gekündigt. Der fakul-tätsübergreifende Forschungsschwer-punkt Zentrum Mensch-Maschine-Systeme (ZMMS) ist bereits im Augustin die Franklinstraße gezogen, wo sichdie rund 40 Mitarbeiter zwar über vierStockwerke verteilen, dafür aber übereinen schönen Labortrakt verfügen.Auch das in der Jebensstraße ansässi-ge Fachgebiet Konstruktion von Ma-schinensystemen der Fakultät V, Prof.Dr.-Ing. Henning Meyer, ist bereitsgrößtenteils umgezogen in Räumlich-keiten auf dem Nord-Campus hinterder Wasserbauhalle. Das Technologie-labor für Mikroelektronik-Festkörper-elektronik, Prof. Dr.-Ing. Hans-Gün-ther Wagemann, wurde im Oktober2006 geschlossen, nachdem es vieleMitarbeiter aus Altersgründen verlas-sen hatten. Die dort verbliebenen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter arbei-ten nun im Laborbereich des HFT-Ge-bäudes (Hochfrequenztechnik) amEinsteinufer. Der „Schwerpunkt Mi-kroelektronik“ feierte im vergange-nen Jahr seinen 20. Geburtstag. DerLeiter des Technologielabors, Dipl.-Ing. Bernt Müller, hatte bei der RobertBosch GmbH zahlreiche Bauelementekonzeptionell und technologisch ent-wickelt. Produziert wurden Silizi-umschaltkreise für die Lehre sowieerstmalig Chips zur Belastungsmes-sung von orthopädischen Implantaten,zum Beispiel von Hüft-Prothesenköp-fen. Besonders erfolgreich war dasTechnologielabor in Kooperation mitdem Max-Planck-Institut für Bioche-mie in Martinsried. Dort experimen-tierte man mit der Schnittstelle von tie-rischem Gewebe und Siliziumtechno-logie und erreichte Ergebnisse, dieweltweit beachtet wurden. Die Bau-element-Strukturen für diese Experi-mente stammen zum größten Teil ausder Technologie der TU-Mikroelek-tronik.Derzeit werden die Geräte des Laborszwischengelagert, da sie weiter für dieLehre benutzt werden sollen. Für dieReinraumaktivitäten der verschiede-nen Arbeitsgruppen strebt die TU Ber-lin eine gemeinsame Lösung an. tui

Die virtuelle ArbeitsweltAbläufe in Wirtschaftsunternehmen ordnen sich mit zunehmender Digitalisierung neu

Es ist eine bekannte und empirischgut belegte Tatsache, dass Unter-

nehmen nicht allein durch ihre forma-len Strukturen und ihre formalisiertenArbeitsabläufe bestimmt sind, son-dern in beträchtlichem Umfang auchdurch informelle Prozesse. Das per-sönliche Gespräch jenseits der Dienst-wege, die sozialen Netzwerke zwi-schen Beschäftigten oder das Erfah-rungswissen der lang gedienten Mitar-beiter prägen das Gesicht von Unter-nehmen ebenso wie die formalen Re-gelungen der Arbeitsteilung und dieformalen Hierarchien von Anwei-sungsbefugnissen und Ausführungs-pflichten. Die digitalen Informations-und Kommunikationsmedien haben inden letzten beiden Jahrzehnten zu er-heblichen Veränderungen dieser Pro-zesse und Strukturen beigetragen. Sieformalisieren Entscheidungswege undWeisungsstrukturen, doch mancheOrganisation wird auch flexibler.Doch die Digitalisierung birgt auchneue Formen des informellen Aus-tauschs. „Zwischen Tür und Angel“können Dienstwege abgekürzt und so-gar Zuständigkeiten umgangen wer-den.Die große Frage nach der Neuordnungdes Verhältnisses von Formalisierungund Informalität kann noch nicht ab-schließend beantwortet werden. Daszeigte die Diskussion auf einer Tagung,die die TU-Professoren ChristianeFunken, Fachgebiet Kommunikations-und Mediensoziologie, Geschlechter-forschung, und Ingo Schulz-Schaeffer,Techniksoziologie, zusammen mitdem Deutschen Digital-Institut im No-vember in Berlin organisiert hatten.Sehr wohl aber lassen sich bestimmte

Trends aufzeigen. Ein markanter Ef-fekt der Digitalisierung ist, dass immergrößere Anteile der Arbeit in Kommu-nikation investiert werden. Die Leich-tigkeit, mit der heute per E-Mail oderIntranet Informationen einzuholenund Anfragen zu stellen sind, geht da-bei einher mit einem gewandelten Or-ganisationsverständnis. Galt zusätzli-cher Kommunikationsaufwand früherals Zeichen für eine defizitäre Arbeits-organisation, so wird eine diskursiveKoordinierung bei der Planung und

Abstimmung von Arbeitsaufgabenheute eher positiv gesehen und als Nut-zung der aufgewerteten Unterneh-mensressource des „human factor“ be-grüßt. Die persönliche Begegnung zumKennenlernen erleichtert allerdingsdie nachfolgende Koordination überdigitale Medien. Unternehmen wer-den heute – ein weiterer Trend – durchdigitale Medien „virtualisiert“. Modu-le und Arbeitsprozesse können ausge-lagert und auch aus der Distanz gesteu-ert und überwacht werden. Dennoch

ergibt sich für die Beschäftigten derausgelagerten Einheiten eine größereFreiheit. Für Manager wird es daherumso wichtiger, eher auf informelleMechanismen des Vertrauens zu set-zen als auf formale Kontrolle. Die wis-senschaftliche Erforschung der Wirk-samkeit digitaler Medien wird, so dieOrganisatoren Christiane Funken undIngo Schulz-Schaeffer, Technik- undMedienforschung mit Arbeits- und Or-ganisationsforschung verbinden müs-sen, um fruchtbar zu sein. pp

Bedrohung des PrivatenVideoüberwachung: welchen Einfluss können Wissenschaft und Kunst auf Technikgestaltung nehmen?

„Weiße“ Biotechnologie im AufwindForschungsschwerpunkt ALSTEP auf 21 Mitglieder angewachsen

Erstes Verbundprojekt in Vorbereitung

Der fakultätsübergreifende For-schungsschwerpunkt ALSTEP be-

reitet einen großen Antrag für ein Ver-bundprojekt vor. ALSTEP (AppliedLife Sciences and Technology Pool)wurde 2005 gegründet, um die Auslas-tung von Geräten in den biowissen-schaftlich arbeitenden Fachgebietenzu erhöhen, indem diese sich gegensei-tig die Nutzung ihrer Geräte, meistsamt geschultem Personal, anbieten.Auch gemeinsame Forschungsprojek-te sollen initiiert werden. Inzwischenist der Forschungsschwerpunkt vonzunächst sieben auf inzwischen 21Mitglieder angewachsen. Der For-schungsverbund will sich mit der Ver-wertung von pflanzlichen Rohstoffendurch innovative biotechnische Ver-fahren beschäftigen.„Das neue Projekt hat ein großesZiel“, erklärt Dr. Paul Schultze-Mo-tel, bei dem in der Geschäftsstelle dieFäden der Aktivitäten zusammenlau-fen. „Die beteiligten Institute und Un-ternehmen suchen nach Pflanzenroh-stoffen, die langfristig als Ersatz fürErdöl infrage kommen, das immerteurer und knapper wird.“ Dabei solldas Erdöl nicht als Energieträger, son-dern als Rohstoff insbesondere für diechemische Industrie ersetzt werden,zum Beispiel bei der Herstellung vonFeinchemikalien, Wertstoffen, End-produkten wie Babywindeln oderHaushaltsgegenständen. Beteiligt an

dieser Suche sind 16 TU-Fachgebietewie Bioverfahrenstechnik, Thermo-dynamik und Thermische Verfah-renstechnik, Technische Chemie oderUmweltmikrobiologie, zahlreicheUnternehmen aus Berlin und Bran-denburg sowie weitere Forschungs-partner wie die Universität Potsdamund das Max-Planck-Institut fürMolekulare Pflanzenphysiologie inGolm, die sich mit neuen Pflanzen-züchtungen beschäftigen. Eine Pro-jektskizze wurde im November be-reits eingereicht.Sprecher des Konsortiums aus mehrals 60 Projektpartnern sind Prof. Dr.Ulrich Szewzyk (TU Berlin) und Prof.Dr. Bernd Müller-Röber (UniversitätPotsdam). Der Antrag richtet sich aufden BMBF-Cluster-Wettbewerb „Bio-Industrie 2021“, der Forschungser-gebnissen der sogenannten „WeißenBiotechnologie“ schneller auf denMarkt helfen will. Die „Weiße“ Bio-technologie gilt nach der „Roten“ (me-dizinischen) und „Grünen“ (landwirt-schaftlichen) als dritte Welle der Bio-technologie. Dabei werden herkömm-liche chemische Produktionsprozessezunehmend durch den Einsatz vonMikroorganismen oder Enzymen opti-miert oder ersetzt. Das Fördervolu-men beträgt bis 2011 rund 60 Millio-nen Euro, zusammen mit Mitteln ausWirtschaft und Industrie sogar 150Millionen Euro. pp

Bewegen sich unsere Gesellschaften„schlafwandelnd in eine Überwa-

chungsgesellschaft“? Diese Frage be-schäftigte Ende November die gemein-same Konferenz des Zentrums fürTechnik und Gesellschaft (ZTG) unddes Internationalen Theaterinstituts(ITI) an der TU Berlin, „The New Sur-veillance“.Wissenschaftler, Politiker und Künst-ler verschiedenster Fachrichtungenaus über 15 Ländern fragten nach For-schungsmethoden, die sich diesemProblem nähern könnten, und nach ih-rer jeweiligen Filter- und Strukturie-rungswirkung. Heftig umstritten wardie Art, wie den neuen Überwa-chungstechnologien von wissenschaft-licher Seite zu begegnen sei, welcheFragen wie zu stellen und wie diesezu beantworten seien. Gleichwohlherrschte über die Entwicklungsten-denz Einigkeit: Nicht nur die privatund öffentlich kursierenden Daten-ströme wachsen, sondern auch ihre In-tegration und Internationalisierung.Vor allem die Entwicklungsgeschwin-digkeit dieses Prozesses mache einevorausschauende Technikbewertungschwer, wenn nicht unmöglich. Nach-trägliche Warnrufe und Evaluationenseien an der Tagesordnung.Alternativ dazu könne die Wissen-schaft auch eine ganz andere, eine ak-tiv handelnde Position einnehmen: Siekönne dem Technikentwicklungspro-zess beiwohnen, um wenigstens einigezukünftige Folgen absehen zu könnenund die Technikgestaltung so zu struk-

turieren, dass sie verfassungsverträg-lich ist und der Privatheit des Einzel-nen Rechnung trägt.Gerade nach dem 11. September 2001entstehe oft der Eindruck, unsere Ge-sellschaften seien akut bedroht undmüssten vor einem „Armageddon“bewahrt werden. Der einzige Auswegaus diesem Sicherheitsdilemma sei dieFlucht in immer mehr Überwachungs-technologie, in beinahe utopische Ge-sellschafts- und Technikentwürfe, wiesie zum Beispiel der Film „MinorityReport“ kennt. Dort können zukünf-tige Gesetzesübertreter dank über-legener Überwachungstechnologienoch vor ihrem Verbrechen festge-nommen werden. Doch wie werdenMachtstrukturen in Techniken einge-schrieben? Wer hat auf die Daten Zu-griff? Welche Stereotype produziertTechnik? Diese Fragen müssen bei al-ler Faszination für neue Techniken, dieman auch bei Künstlern und Wissen-schaftlern antrifft, gestellt werden.Auch die künstlerischen Beiträge aufder Konferenz waren nicht nur Rah-men. Vielmehr wollten sich die Teil-nehmenden von den Gemeinsamkei-ten und Unterschieden der Kunst und

der Wissenschaft in der Herangehens-weise an das Thema „Neue Überwa-chungstechnologien“ zu neuen For-schungsideen provozieren lassen.Nicht nur die Wissensproduktion istein streng kontrollierter Bereich, auchKunst ist Kontrolle. Sie macht in ihrenForschungen Unsichtbares sichtbar,stellt die Grenzen zwischen virtuellerund materieller Realität infrage undkonstruiert selbst Räume.Die Notwendigkeit einer Thematisie-rung der „New Surveillance“, so dasFazit der Konferenz, ergebe sich ausder Definition der Privatsphäre. Nichtnur habe jedes Individuum das Rechtauf Alleinsein, sondern auch darauf,frei Geselligkeit zu suchen, ohne jegli-che Überwachung. Das sei eine ganzwichtige Voraussetzung für funktio-nierende Demokratien. Kunst undWissenschaft könnten dabei denSchlafwandler auf dem Weg in dieÜberwachungsgesellschaft behutsamaus seinem Schlaf wecken.

Tanja Bernhardt, ZentrumTechnik und Gesellschaft

[email protected]

Immer mehr Kommunikationsvorgänge am Arbeitsplatz laufen über digitale Systeme – und verändern damit das Arbeitsleben

© B

unde

sage

ntur

für A

rbei

t

© T

U-P

ress

este

lle

Page 12: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 12 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006INTERNATIONALES

MeldungenKein Geld für Eliteinstitut

/tui/ Das europäische Eliteinstitut Euro-pean Institute of Technology (EIT) solltespätestens im Frühjahr 2007 an den Startgehen. Das neue Konzept von EU-Kom-missionspräsident José Manuel Barrososah einen 19-köpfigen Vorstand und 60Mitarbeiter vor, die die Arbeit dezentraler„Wissens- und Innovationsgemeinschaf-ten“ koordinieren. Der Unterhalt, so plantBarroso, soll über private Quellen finan-ziert werden, die allerdings noch nichtidentifiziert sind. Nun beschloss das EU-Parlament, die vorgesehenen rund 300Millionen Euro als Startkapital nicht ausdem 7. EU-Forschungsrahmenpro-gramm zu finanzieren. Damit steht derStart wieder in den Sternen.

Studentische Mitglieder gesucht

/tui/ Der Förderungsausschuss zur Ver-gabe von Stipendien an ausländische Stu-dierende (FASA) braucht drei neue stu-dentische Mitglieder, da die Amtszeit derbisherigen Mitglieder am 31. März 2007endet. Sie werden in einer der nächstenSitzungen des Akademischen Senats derTU Berlin gewählt. Der FASA berät übergeeignete Empfänger der Stipendien undwählt einen besonders qualifizierten aus-ländischen Studierenden für den alljähr-lich ausgelobten DAAD-Preis. Die Amts-zeit beträgt ein Jahr. Wahlvorschlägenimmt bis 31. Januar 2007 Roswitha Paul-Walz in der Geschäftsstelle des FASA ent-gegen.☎ 314-2 44 97

Das Reich der Mitte und das mediale ZeitalterTU-Medienwissenschaftlerin bildet künftig in China Journalisten aus

Die Zhejiang-Universität in Hang-zhou, Partneruniversität der TU Ber-lin in China, richtet die erste Profes-sur für Medienwissenschaften am In-stitut für Deutschlandstudien ein.Dort sollen unter anderem Journalis-ten nach europäischem Vorbild aus-gebildet werden. Besetzt wird dieseProfessur mit der TU-Medienwissen-schaftlerin und Historikerin Prof. Dr.Barbara von der Lühe. Der Lehrstuhlwird durch die Hamburger Unter-nehmen Christ Capital und Datenlot-sen Informationssysteme gefördert.

„Die Medienwissenschaft ist relativneu in China“, erklärt Barbara von derLühe. „Es gibt nur sehr wenige Institu-te, die sie bereits anbieten. Aber auchin China ändert sich, durch die zuneh-mende Öffnung nach außen, der Be-rufsmarkt für die Sprachwissen-schaft.“ Wurden früher die Sprachstu-dierenden Lehrer und Übersetzer, sosind heute Berufe in internationalenWirtschaftsunternehmen oder auchMedienberufe dazugekommen.2002 war Barbara von der Lühe daserste Mal in China. Auf der asiatischenGermanistentagung hatte sie über ihrZeitzeugen-Projekt „Überlebende derShoah“ berichtet und über die media-le Aufbereitung eines solchen Themas.Sie wurde an die Tongji-Universität inSchanghai eingeladen, mit der die TU

Berlin ebenfalls bereits mehr als 20Jahre kooperiert. Schon bald, 2003,erhielt sie, unterstützt vom DeutschenAkademischen Austauschdienst, eineGastdozentur in der ältesten und re-

nommiertesten Hochschule in Peking,der Bejing Foreign Studies University,im Herbst 2004 dann eine medienwis-senschaftliche Dozentur in Hangzhou,wo sie jetzt die Professur erhielt und

wo auch TU-Professor Ulrich Stein-müller seit 2003 als Dekan der Fremd-sprachenfakultät wirkt.„Seitdem war ich jedes Jahr zweimalin Hangzhou und habe sowohl dasLand als auch die Menschen ins Herzgeschlossen“, erzählt die Medienwis-senschaftlerin. Die Menschen seiensehr offen und neugierig, die Studie-renden strebsam, aber keineswegs kri-tiklos, wie oft kolportiert wird. „DieForm der Kommunikation ist halt eineganz andere.“ In Hangzhou geht es zu-nächst um eine klassische Journalis-tenausbildung. Praktisch jede Provinzhat mittlerweile ihren eigenen Radio-sender, es gibt regionale Zeitungen,die Wirtschaft verlangt nach professio-nellen Werbe- und Öffentlichkeitsar-beits-Fachleuten. Die Professur fürMedienwissenschaft, an die auch einein China keineswegs selbstverständli-che Promotionsberechtigung gebun-den ist, ist zunächst auf fünf Jahre an-gelegt. „Wir werden daher auch Dok-toranden austauschen sowie gemein-same Forschungsprojekte angehen.“Das erste ist bereits skizziert: „DasDeutschlandbild in China, das China-bild in Deutschland – in Lehrwerken,Amtspresse und Medien“. An der TUBerlin wird die neue Chinaprofessorinaber auch weiterhin Lehrveranstal-tungen in Blockseminaren anbietenkönnen. Patricia Pätzold

Forscherparadies USA?

Deutsche Unis sind im Vergleich zuamerikanischen Universitäten bes-

ser als ihr Ruf. Das ergab eine Studiezum Arbeitsmarkt an Hochschulen inDeutschland und den USA vom Deut-schen Akademischen Austauschdienst.Die Fakten sind vergleichbar: DeutscheHochschulabsolventen sind zwar älterals diejenigen in den USA, beide sindaber bei der Promotion mit durch-schnittlich 33 Jahren gleichaltrig, eben-so bei Antritt der ersten „Associate“-oder „Full“-Professur mit etwa 40 Jah-ren. Dafür liege in Deutschland das Ge-halt um rund 20 bis 30 Prozent höher.Das Bild in der Öffentlichkeit verzerresich, weil deutsche Postdocs vorwie-gend an besonders renommierte US-Institute gingen. Die amerikanischeDurchschnittsuniversität sei aber weitweniger attraktiv als die deutsche. DasGerman Academic International Net-work bietet in New York eine Rück-kehrberatung an. pp

➥ www.gain-network.org

Besuch der Heiligen StadtBegegnung deutscher und marokkanischer Studierender in Marokko

Aufgrund der spezifischen Ge-schichte Marokkos, der zahlrei-

chen fremden Einflüsse, die das Landim Verlauf der Jahrhunderte prägten,spielt die Frage nach der eigenen Iden-tität, nach dem, was die „marocanité“ausmacht, eine zentrale Rolle in derfrankofonen Literatur.Im November begegneten sich deut-sche und marokkanische Studierendeder Universität Dhar al Mahraz und derMatrix-Hochschule für Tourismus undManagement in Fès sowie der TU Ber-lin, Fachgebiet Französische Philolo-gie, in Marokko. Das Ziel war, die Stu-dierenden beider Länder für den Reich-tum multipler kultureller Prägungen zusensibilisieren, ebenso wie für Ursa-chen und Gefahren von verengendenZuschreibungen, die die jeweilige Iden-tität betreffen. Unterstützt wurde dieTU-Exkursion von der Fakultät I Geis-teswissenschaften und der Abteilung

Außenbeziehungen der TU Berlin. Diegemeinsame Arbeit an ausgewähltenTexten der zeitgenössischen frankofo-nen Literatur Marokkos, ebenso wieExkursionen und Vorträge zu Ge-schichte und Literatur des Landes, gabden Diskussionen die Impulse.Besonders bedeutsam war der gemein-same Besuch der Synagoge, des jüdi-schen Friedhofs und Museums von Fès,das von der einzigartigen gemeinsamenarabisch-jüdischen Geschichte Marok-kos zeugt. Gemeinsam mit ihren Al-tersgenossen aus Deutschland entdeck-ten die marokkanischen Studierenden,dass Juden und Araber über Jahrhun-derte hinweg in Marokko friedlich mit-einander gelebt hatten, ja dass KönigMohammed V. die Deportation marok-kanischer Juden verhindert hatte.Touristische „Highlights“ wie die be-rühmte Altstadt von Fès, Zeugnisse rö-mischer Präsenz in Afrika in „Volubi-

lis“ oder die „Heilige Stadt“ von Mou-lay Idriss, dem Begründer von Fès,standen ebenso auf dem Programmwie Vorträge und gemeinsame Semi-nare an den Universitäten und im fran-zösischen Kulturinstitut. Dabei stelltesich heraus, dass die frankofone ma-rokkanische Literatur unterschiedlichrezipiert wird. So ist der in Europa undin Deutschland gefeierte marokkani-sche Autor Tahar Ben Jelloun in seinerHeimat umstritten, gilt als Nestbe-schmutzer und Vertreter einer „deka-denten“ europäischen Sicht. Dass dieLiteratur nur Ausschnitte aus der ma-rokkanischen Realität zeigt, bewiesnicht zuletzt der überaus herzliche undunvergleichlich großzügige Empfang,der den Studierenden von den Kollegenbereitet wurde. Eine Fortsetzung derKooperation ist geplant.

Prof. Dr. Mechtild Gilzmer,Romanistische Literaturwissenchaft

Pläne in Asien und Afrika

Die West Asia North Africa Coope-ration Unit (WANACU) der TU-

Fakultät VI, Prof. Dr. Rudolf Schäfer,plant zusammen mit Partnern ausÄgypten, Algerien, Äthiopien, Irak,Iran, Marokko, Syrien und Tunesieneine internationale Vereinigung vonInstitutionen zur nachhaltigen Gestal-tung von Lebensräumen in Westasienund Nordafrika. Vertreter von Regie-rungs- und Nichtregierungsorganisa-tionen trafen sich dafür im Novemberzu einer Konferenz an der TU Berlin.Dabei spielten Themen wie Studieren-dengewinnung und -austausch, Dialogmit dem Islam, kosteneffizienter Woh-nungsbau, Stadt- und Umweltplanung,gemeinsame Beratungsleistungen undGutachten eine große Rolle. Nun müs-sen Master und PhD-Kandidaten fürdie Themen und Finanzierungspartnergewonnen werden. Ein ausführlicherBericht der Tagung ist im Internet zufinden. tui

➥ http://menashda.tu-berlin.de

Eine neue Partnerschaft verbindetseit Kurzem die Fakultät IV der TU

Berlin, Fachgebiet Messtechnik undSensorik, mit dem Institute of Preci-sion Instruments and Mechanologyder Tsinghua-Universität in Peking.„Diese Universität hat sich seit demEnde der Kulturrevolution zur führen-den ingenieurwissenschaftlichen Uni-versität Chinas entwickelt und zählt inden Ingenieurwissenschaften zu denrenommiertesten Hochschulen welt-weit“, so Prof. Dr. Ernst Obermeier,Initiator und Ausrichter der neuenSommerschule. Seit mehr als zehnJahren pflegt er Kontakt mit dem Pe-kinger Professor Wang Boxiong. Vorzwei Jahren erweiterte die Tsinghuaihr Lehrangebot um den StudiengangMicroelectromechanical Systems En-gineering (MEMS). Zurzeit fehlen dortallerdings noch Labore und Anlagensowie Praxis-Know-how für eine um-fassende Ausbildung. Deshalb wurdedie Idee für eine „Summer School onMEMS“ als Kooperation mit dem Mi-crosensor & Actuator TechnologyCenter der TU Berlin geboren. In ei-nem vierwöchigen Laborkurs lernen

zehn ausgewählte chinesische Stu-dierende nun an der TU Berlin dieGrundlagen der MEMS-Technologie.Solche Auslandserfahrungen und dieFähigkeit zum Arbeiten in internatio-nalen Teams stehen auch bei chinesi-schen Arbeitgebern hoch im Kurs.Der zweite Teil der Summer School fin-det im Anschluss an der Tsinghua-Uni-versität in Peking statt. Ernst Obermei-er hält dort als „Visiting Professor“ sei-ne Vorlesung „Technologien der Mi-krosysteme“ als zweiwöchigen Inten-sivkurs mit Abschlussprüfung. „FürDeutschland ist es entscheidend, auchausländische Nachwuchseliten zu ge-winnen, indem wir die Attraktivitätdeutscher Hochschulen an ausländi-schen Spitzenhochschulen sichtbarmachen“, erklärt er sein Engagement.Bislang finanzierte das AkademischeAuslandsamt der TU Berlin die Anrei-se- und Unterbringungskosten der chi-nesischen Studierenden. Ab 2007 je-doch stellt der Deutsche AkademischeAustauschdienst (DAAD) SummerSchools im Ausland eine Förderungvon bis zu 25 000 Euro in Aussicht.

Dipl.-Ing. Bernt Schellin

Ausländische Eliten gewinnenNeue Summer School der TU Berlin und der Tsinghua-Universität Peking

Elektronenmikroskopie in SydneyErwin-Stephan-Preisträgerin Nora Bergmann bildete sich in „Down Under“ weiter

Schnell und erfolgreich studieren,das ist das Ziel der meisten Studien-

anfängerinnen und -anfänger. Eine,die es geschafft hat und dafür sogar miteinem Preis belohnt wurde, ist NoraBergmann. Die frischgebackene Dip-lomingenieurin erhielt im Juli 2005 fürihr mit Auszeichnung abgeschlossenesBiotechnologiestudium den mit 4000Euro dotierten Erwin-Stephan-Preis,der zur Finanzierung eines Studien-oder Forschungsaufenthaltes im Aus-land verwendet werden soll und derzweimal jährlich an TU-Absolventenvergeben wird.Nora Bergmann entschied sich für dieUniversity of Sydney. An der dortigenElectron Microscope Unit (EMU) be-legte sie im April 2006 den Kurs „Bio-logical Specimen Preparation, TEM &SEM“. Sie lernte die Probenvorberei-tung für Transmissions- und Raster-elektronenmikroskopie in einemTheorie-und-Praxis-Seminar sowie inpraktischen Übungen Methoden zumFixieren, Einbetten, Schneiden,Trocknen, Beschichten und Färbenvon Gewebe- und Pflanzenproben

oder die Benutzung von Elektronen-mikroskopen.„Besonders Betreuung und Ausstat-tung waren sehr gut“, lobt sie. „Es gibtausreichend moderne Instrumente,sodass jeder Teilnehmer selbstständigarbeiten und die eigenen Fähigkeitentrainieren konnte.“ Auch der persön-liche Austausch mit anderen Kursteil-nehmern sowie den australischen Wis-senschaftlern sei von Offenheit undHilfsbereitschaft geprägt gewesen.

„Ich bin sehr motiviert, mein neu er-worbenes Wissen praktisch anzuwen-den und zu vertiefen“, fasst die Bio-technologin Nora Bergmann ihre posi-tiven Erfahrungen zusammen. Derzeitforscht sie im Rahmen ihrer Doktorar-beit am Max-Delbrück-Centrum fürMolekulare Medizin Berlin-Buch über„Titin in glatten Muskelzellen“. DieElektronenmikroskopie stellt dabeieine essenzielle Analysemethode dar.

Ulrike Friedrich

Koalas waren die einzigen „haarigen“ Kommilitonen, die Nora in Australien fand

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

Barbara von der Lühr beschäftigt sich schon lange mit China

Page 13: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Humboldt-Stipendiatin Olga Sorkine will Maschinen das Lernen beibringen

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 13MENSCHEN

MeldungenFraunhofer-Ehrenmitglied

/tui/ Der Gründer und langjährige Insti-tutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Pro-duktionsanlagen und Konstruktionstech-nik IPK, TU-Professor Günter Spur istwährend eines Festaktes im Anschluss andie jährliche Mitgliederversammlungund in Anwesenheit zahlreicher Ehren-gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissen-schaft zum Ehrenmitglied der Fraunho-fer-Gesellschaft gewählt worden. Das vonihm begründete Institut war das erste derFraunhofer-Gesellschaft in Berlin.

Klaus W. Döring emeritiert

/tui/ Nach mehr als 30 Jahren wird Prof.Dr. Klaus W. Döring, Fachgebiet „Organi-sation und Didaktik der Weiterbildung“der TU Berlin, am Ende des Wintersemes-ters 2006/2007 emeritiert. In einer aka-demischen Feierstunde Ende Oktoberüberreichten ihm Mitarbeiter und ehe-malige Studierende eine Festschrift zurWürdigung seiner Leistungen und zumDank für eine jahrzehntelange Begrün-dung und Begleitung ihrer Karrieren. DasBuch umreißt exemplarisch das Spek-trum von Trainerverhalten, Bildungsma-nagement und strategischer Personalent-wicklung.

F. Fredersdorf, M.Meifert (Hrsg.): In Be-wegung: Von der be-trieblichen Weiterbil-dung zur strategi-schen Personalent-wicklung, Festschriftfür Prof. Dr. Klaus W.Döring, Symposion,Düsseldorf, 2006

Neue Struktur in Moskau

/tui/ Prof. Dr. Peter Jan Pahl, TU-Fachge-biet Allgemeine Bauingenieurmethoden,wurde von der Staatlichen Universität fürBauingenieurwesen in Moskau, zum Be-rater des Rektors, Prof. Dr. Viktor Teli-chenko, für die Weiterentwicklung derLehr- und Forschungsaktivitäten auf demGebiet der Informationstechnik und derBauinformatik berufen. In sein Aufgaben-gebiet fällt ebenso die damit verbundeneNeustrukturierung der Fachgebiete.

Experte für Gerstensaft

/tui/ Als Honorarprofessor für das Fach„Brauwesen“ an der TU Berlin wurde Dr.Frank Rath berufen. Er ist Leiter des For-schungsinstituts für Rohstoffe (FIR) in derVersuchs- und Lehranstalt für Brauerei(VLB) in Berlin. Frank Rath studierte Agrar-wissenschaft in Bonn, promovierte an derTU Berlin bei Prof. Dr. Reinhold Schildbachund war im Pflanzenbau tätig, bevor er zurVLB wechselte. Er gilt als Experte für Brau-gerste und ist in zahlreichen nationalenund internationalen Gremien aktiv.

Jörg Gruda bringtSchwung mit

Das Telefon hat für Jörg Gruda Vor-bildcharakter. „Genau wie das Te-

lefon müssen Computer, Drucker undandere IT-Geräte alltägliche Arbeits-mittel sein, die einwandfrei funktio-nieren und die man wie selbstver-ständlich nutzen kann“, sagt der neueTeamleiter des Bereichs IKU (Informa-tions- und Kommunikationstechnikfür die Universität). Sein Ziel ist es,den IT-Betrieb in der Verwaltung ef-fektiv und sicher zu organisieren, da-mit sich die Abteilungen auf ihr Kern-geschäft konzentrieren können. Dabeiarbeitet er eng mit dem neuen Leiterdes Rechenzentrums, Prof. Dr. OdejKao, zusammen. Jörg Gruda hat beiden Berliner Verkehrsbetrieben(BVG) Industriekaufmann gelernt unddort die IT-Infrastruktur maßgeblichkonsolidiert und restrukturiert. An-schließend war er als IT-Manager beider Sony BMG Music Entertainmentfür die IT-Infrastruktur verantwort-lich. In seiner Freizeit tritt der leiden-schaftliche E-Bassist regelmäßig mitseiner Band „Giants’ Playground“ inClubs auf und fährt Motorrad. cho

Wohnen auf derLandebahn

Wo vor knapp 15 Jahren noch Flug-zeuge auf dem ehemaligen Mün-

chener Flughafen Riem landeten, flan-kieren heute großzügige Grünanlagenmehrgeschossige Wohnblocks. Daspreisgekrönte Gesamtkonzept für denneuen Stadtteil „Messestadt Riem“ legtbesonderen Wert auf Nachhaltigkeit.Zur „Halbzeit“ der bis 2013 konzi-pierten Planungs- und Umsetzungs-phase haben sich viele der daran ge-knüpften Hoffnungen bereits erfüllt.Das ergab eine Evaluation, mit derProf. Dipl.-Ing. Elke Pahl-Weber undDipl.-Ing. Jan Abt vom Institut fürStadt- und Regionalplanung Erfolgeund Probleme bei der Umsetzung derPlanungen dokumentiert und Hand-lungsempfehlungen für spätere Pla-nungsabschnitte entwickelt haben.Die Arbeit wurde kürzlich im Rahmendes Deutschen Städtebaupreises 2006ausgezeichnet.Die gesteckten ökologischen Ziele sei-en schon zu großen Teilen erreichtworden, heißt es in der Studie, undauch die Bewohnerstruktur des neuenViertels zeigt eine erfreulich heteroge-ne Durchmischung. In ökonomischerHinsicht dagegen bleibt die Realitätnoch hinter den Planungen zurück, daweder die angestrebten Arbeitsplatz-zahlen noch die kleinräumlichen Ver-sorgungsstrukturen wie vorgesehenverwirklicht werden konnten. fri

Die gläserne Decke

Spektakulär war die „Klappaktion“, mit der im Sommer 2005 der brücken-artige „Bügel“, eine Stahlverbundkonstruktion, die beiden 46 Meter ho-hen, quer zum Ost-West-Glasdach stehenden Bürotürme des BerlinerHauptbahnhofs verband. Das Ganze montierten die Ingenieure an nur zweiWochenenden, sodass der Schienenverkehr nur kurzzeitig unterbrochenwar. Dafür erhielten am 1. Dezember 2006 die Konstrukteure Donges Stahl-bau GmbH, Darmstadt, sowie Schlaich, Bergermann und Partner, Stutt-gart, den Ingenieurbau-Preis des Verlags Ernst & Sohn. „Die Ingenieurebauten damit äußerst effektiv“, urteilte die Jury, und: „Hier liegt eine In-

genieurleistung vor, die nur kurz aufscheint und beeindruckt, mit ihremAbschluss jedoch nichts Sichtbares hinterlässt. Der Anblick ist selbstver-ständlich geworden.“ Einer der Geschäftsführer von Schlaich, Bergermannund Partner ist Prof. Dr. Mike Schlaich, der an der TU Berlin das Fachge-biet Massivbau vertritt. Bei dem Ingenieurbau-Preis, der seit 1988 alle zweiJahre für herausragende Leistungen im konstruktiven Ingenieurbau an einIngenieurbauwerk aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz verge-ben wird, stehen Aspekte der technischen Ausführung, der Umweltver-träglichkeit und der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. KoKo

Exzellente Forschung zieht auch herausragende Nach-wuchswissenschaftler aus dem Ausland an, so wie die 25-jährige Olga Sorkine aus Israel. Die promovierte Infor-matikerin ist seit Juli für ein Jahr als Humboldt-Stipen-diatin bei Professor Marc Alexa. Humboldt-Stipendiatenkönnen sich ihren Aufenthaltsort in Deutschland selbstaussuchen. Alternativ hätte Olga Sorkine auch an eineder Top-Unis in den USA gehen können. Sie entschiedsich aber letztlich doch für das Humboldt-Stipendiumund für die TU Berlin, was auf den ersten Blick nicht un-bedingt selbstverständlich ist: „Einerseits war ich bereitsmehrfach in Deutschland, daher ist für mich im Gegen-satz zu vielen anderen die Sprache keine so große Hür-de mehr. Andererseits arbeiten wir schon länger zusam-men, und das an wirklich spannenden Themen“, erzähltOlga Sorkine. Seit 2003, als Marc Alexa im Rahmen einesForschungsaufenthaltes an der Tel Aviv University weil-te, besteht der Kontakt, gemeinsam haben sie bereitsmehrere Publikationen veröffentlicht.Neben den 3-D-Modellen zur Veränderung der Silhouet-ten beschäftigen die beiden sich mit einem sehr jungen

und aktuellen Thema in der Computergrafik, dem „Ma-chine Learning“. Hierfür soll ein 3-D-Modell entwickeltwerden, das jede Art von Bewegung erzeugen kann.Dazu werden verschiedene Bewegungen von Personenmithilfe einer Tiefenbildkamera in 3-D eingescannt. Da-mit hat man quasi ein Grundgerüst an natürlichen Be-wegungen, die das 3-D-Modell in Bildschirmanimatio-nen umsetzen kann. Das Besondere ist, dass das Modellin der Lage sein soll, eigenständig Bewegungen zu kom-binieren. Das heißt, aus den Einzelbewegungen zu ler-nen, wie es aussehen müsste, wenn die Animation nichtnur läuft, sondern dabei zugleich mit den Armen rudert.Und zwar so natürlich wie ein Mensch.Olga Sorkine kann ebenso wie Marc Alexa einen beein-druckenden Lebenslauf vorweisen. Schon als 15-Jährigebegann sie parallel zur Schule mit dem Studium an derTel Aviv University. Mit ihren 25 Jahren hat sie Bache-lorabschlüsse in Mathematik und Informatik sowie ei-nen Doktortitel in Informatik. Es würde nicht überra-schen, wenn sie bald nach Ablauf des Humboldt-Stipen-diums auch eine Professur übernehmen würde. cho

Die Kunst, Bilder zu erschaffenNeu berufen: Informatiker und Heinz-Maier-Leibnitz-Preisträger Marc Alexa leitet das Fachgebiet Computer Graphics

Ob bunte Bilder, detailreiche Anima-tionen oder realitätsnahe PC-Spiele:Heute vermag man sich kaum vorzu-stellen, dass in den Anfängen desPersonal Computers am monochro-men Bildschirm meist nur Zahlen undBuchstaben zu sehen waren. Daran,dass die Darstellung von Bildern und3-D-Modellen noch besser wird, ar-beitet der Informatikprofessor Dr.Marc Alexa.

Im Dezember 2005 kam der Heinz-Maier-Leibnitz-Preisträger von der

TU Darmstadt und übernahm mit ge-rade einmal 31 Jahren das Fachgebiet„Computer Graphics“ an der TU Ber-lin. Damit ist er einer der jüngsten TU-Professoren überhaupt.„Computergrafik kann man grob inzwei Bereiche unterteilen: Modellie-rung und die Darstellung am Bild-schirm“, erläutert Marc Alexa. Mit derGrafik versucht man die Wirklichkeitam Rechner darzustellen. „Typischer-weise ist sie zu kompliziert, um siesinnvoll abzubilden. Also erstellen wirModelle“, so der Informatiker. Ziel ist

es, möglichst wenig Megabyte zu ver-brauchen, damit die Bilderzeugungschnell geht. Und die Abbildung mussso realistisch wie möglich aussehen.Interessant sind die gemeinsamen Ar-beiten von Marc Alexa und der Hum-boldt-Stipendiatin Dr. Olga Sorkine,die derzeit an der TU Berlin forscht,zum Beispiel für computerbasierteAnimationsfilme. So kam jetzt derKontakt mit den Walt-Disney-Studioszustande. Disney sucht nach Wegen,wie Designer schnell, einfach und ohnebesondere Computerkenntnisse 3-D-Modelle von Figuren wie etwa in demFilm „Cars“ erzeugen können. Dochman kann die Figur nicht am Zeichen-tisch entwerfen. Ein 3-D-Modell setztsich aus vielen Punkten, kleinen Flä-chen und Kanten zusammen. Schwie-rig wird es insbesondere, wenn Desi-gner mit wenigen Strichen andeuten,wie sich die Silhouette eines Modellsändern soll, wenn etwa die Nase zu un-natürlich aussieht. Damit das nicht instundenlanger Arbeit durch eine Hand-voll Programmierer, sondern perKnopfdruck in wenigen Sekunden pas-siert, müssen neue Algorithmen ent-worfen werden. „Das haben wir nacheiniger Zeit und viel Arbeit ganz gut ge-löst. Zur Freude von Disney“, schmun-zelt Alexa.Ein anderes Beispiel kommt aus der

Medizin. Hier soll eine interaktive Chi-rurgiesimulation entwickelt werden,vor allem, um den Medizinernach-wuchs üben zu lassen, denn Instrumen-te und Leichen sind teuer. Gleichwohlgeht es Marc Alexa weniger darum,Konkretes für bestimmte Anwendun-gen zu entwickeln. Er möchte die be-reits entwickelten Modelle weiter ver-bessern. Anwendungsmöglichkeitenergeben sich dabei ohnehin, wie bei derVeränderung der Silhouette. Ein Ziel istes nun, nicht nur eine bestimmte An-sicht zu verändern, sondern gleich einekomplette Animation. Das sorgt beiheutigen Rechnern schon mal für dieAuslastung des gesamten Arbeitsspei-chers. Im Visier hat Marc Alexa auchdie „Computational Photography“:die Verarbeitung und Optimierung beider digitalen Fotografie. Etwa automa-tisch Panoramabilder zu erzeugen oderdie selbstständige Kombination ver-schiedener Aufnahmen, um das best-mögliche Bild zu ermitteln. „Hier kon-kurriert man mit den großen US-Uniswie Stanford oder MIT“, weiß MarcAlexa. Doch die Herausforderungspornt ihn an, die TU Berlin scheintihm der richtige Ort: „Angesichts derzahlreichen Forschungseinrichtungenin Berlin hat man die Chance, mit vie-len hervorragenden Kollegen zusam-menzukommen.“ Christian Hohlfeld

Olga Sorkine arbeitet an der Erstellung von 3-D-Modellen, mitdenen man schnell und einfach Figuren wie den „Lazy Boy“ amComputer erzeugen kann

Marc Alexa und Humboldt-Stipendiatin Olga Sorkine entwerfen Modelle für Animationen

© T

U-P

ress

este

lle

© T

el A

viv

Univ

ersi

ty /

Univ

ersi

ty o

f Brit

ish

Colu

mbi

a

© D

B AG

/ Fo

ck

Page 14: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

Seite 14 TU intern Nr. 12 · Dezember 2006TIPPS & TERMINE

PAREXEL führt Untersuchungen zur Wirkung und Verträglich-keit von Arzneimitteln entspre-chend der Arzneimittelgesetz-gebung durch.

Wir suchen für eine ambu-lante Arzneimittelprüfung

Vor und während der Studie werden Sie ärztlich untersucht und betreut.

Für die Studienteilnahme erhalten Sie ein Honorar in Höhe von 1.232,- €

Nähere Informationen geben wir Ihnen gerne von

Montag bis Freitag, 8 - 19 Uhr unter den Telefonnummern:

0800 1000 376(gebührenfrei)oder

030 306 85 361oder unter

www.parexel-studien.de

Wohnort Berlin oder Umland ist Voraussetzung.

P A R E X E L I N T E R N A T I O N A L G M B H

Keine neuen Medikamente ohne klinische Prüfungen...

Frauen und Männer von 18- 65 Jahrenmit mittlerer bis schwerer

Graspollenallergiedie zur Zeit keine Medikamente benötigen

Die Galerie in der Mathemati-schen Fachbibliothek der Techni-schen Universität zeigt neueste Arbei-ten der spanisch-deutschen Künstle-rin Núria Quevedo. Die Ambivalenzvon Verlorenheit und Einsamkeit aufder einen und trotzigem Festhalten ander Hoffnung auf der anderen Seitekennzeichnet die Grundstimmung derKunst von Núria Quevedo. Die 1938 inBarcelona geborene Künstlerin muss-te im Alter von 14 Jahren Spanien auspolitischen Gründen verlassen undlebte von 1952 an mit ihrer Familie imExil in Berlin (Ost).Führte das Gewahrwerden eines an-deren Lichts in Deutschland dazu,dass das Dunkle in ihren Bildern vor-herrschend war, so änderte sich dieszunächst radikal, nachdem NúriaQuevedo seit 1997 sowohl in Berlinals auch in San Feliu de Guíxols (Spa-nien) lebt und arbeitet. Eine starkeFarbigkeit dominiert nun ihre Bilder.Der verhalten melancholische Grund-ton ihres gesamten künstlerischenSchaffens bleibt aber nach wievor vorherrschend. Die Erfahrungenzweier Kulturen lassen ein Werk ent-stehen, das eine ganz eigene Synthe-se aus spanischen und deutschen Le-bens- und Seherfahrungen verkör-pert. In der Galerie der Mathemati-schen Fachbibliothek werden nunerstmalig in Deutschland diese stark-farbigen Ölbilder den dunkel gehalte-nen Bildern gegenübergestellt.5. Dezember 2006 bis 7. Februar 2007,montags bis freitags 9 bis 19 Uhr,Mathematische Fachbibliothek, Stra-ße des 17. Juni 136, 10623 Berlin

ANZEIGE

––––––– Personalia –––––––

RuferteilungenDr. rer. nat. Charlotte M. Krawczyk, Lei-tende Wissenschaftlerin in der Sektion3.1 – Dynamik der Lithosphäre am GeoFor-schungsZentrum Potsdam (GFZ Potsdam),für das Fachgebiet Geophysikalisches Pro-zessing/Schwerpunkt Seismik in der Fakul-tät VI (bislang ohne Namen) der TU Berlin.Prof. Ph. D Axel Werwatz, Leiter der Ab-teilung Innovation, Industrie, Dienstleis-tungen des Deutschen Instituts für Wirt-schaftsforschung Berlin sowie Stiftungs-professor für Mikroökonomie und Indus-trieökonomie an der Universität Potsdam,für das Fachgebiet Ökonometrie und Wirt-schaftsstatistik in der Fakultät VIII Wirt-schaft und Management der TU Berlin.Prof. Dr.-Ing. Manfred Zehn, Lehrstuhlver-treter an der Otto-von-Guericke-Universi-tät Magdeburg, für das Fachgebiet Mecha-nik, insbesondere Strukturmechanik undStrukturberechnung in der Fakultät V Ver-kehrs- und Maschinensysteme der TU Ber-lin.

RufannahmeDr. rer. nat. Bernd Rech, Ruferteilung vom17. Juni 2006, wissenschaftlicher Mitarbei-ter am Institut für Photovoltaik des For-schungszentrums Jülich, für das FachgebietPhotovoltaik in der Fakultät IV Elektro-technik und Informatik. Mit der Professurist die Leitung der Abteilung „Silizium-Photovoltaik“ im Bereich der Solarener-gieforschung des Hahn-Meitner-InstitutsBerlin GmbH verbunden.

RufablehnungDr.-Ing. Karsten Mühlenfeld, Ruferteilungvom 17. Mai 2005, Leiter des BereichesKonstruktion und Entwicklung bei Rolls-

Royce Ltd. & Co. KG, Standort Dahlewitz,für das Fachgebiet Mechanik, insbesondereStrukturmechanik und Strukturberech-nung in der Fakultät V Verkehrs- und Ma-schinensysteme der TU Berlin.

Honorarprofessur – verliehenProf. Dr. Johannes Feldmayer, Mitglied desZentralvorstands der Siemens AG, für dasFachgebiet Strategisches Management inder Fakultät VIII Wirtschaft und Manage-ment der TU Berlin, zum 31. Oktober 2006.

Honorarprofessuran anderen Universitäten

Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger, Honorar-professor am Institut für Philosophie, Wis-senschaftstheorie, Wissenschafts- undTechnikgeschichte der TU Berlin und Di-rektor am Max-Planck-Institut für Wissen-schaftsgeschichte in Berlin, ist auf dem dies-jährigen Hochschultag der ETH Zürich mitdem Titel eines Doktors der Wissenschaf-ten ehrenhalber ausgezeichnet worden.Die Ehrendoktorwürde wurde ihm „für sei-ne originelle, philosophisch wohl infor-mierte und naturwissenschaftlich kompe-tente Forschungsarbeit zur Geschichte derMolekularbiologie sowie für seine nachhal-tige Wirkung auf die Wissenschaftsge-schichte“ verliehen.

Gast-/Vertretungs-professuren – verliehen

Prof. Klaus Block, für das Fachgebiet Bau-konstruktion und Entwerfen in der Fakul-tät VI (bislang ohne Namen) der TU Berlin,zum 1. November 2006.Prof. Luis Feduchi, für das Fachgebiet Ent-werfen von Hochbauten einschl. städtebau-

liches Entwerfen in der Fakultät VI (bislangohne Namen) der TU Berlin, zum 1. De-zember 2006.Prof. Dr. Kay Mitusch, für das FachgebietVolkswirtschaftslehre, insbesondere Wirt-schafts- und Infrastrukturpolitik in der Fakul-tät VIII Wirtschaft und Management der TUBerlin, über den 24. November 2006 hinaus.Prof. Wolfram Popp, für das FachgebietEntwerfen und Baukonstruktion in der Fa-kultät VI (bislang ohne Namen) der TU Ber-lin, zum 16. Oktober 2006.

ANZEIGE

Neues aus dem Zentrum fürLiteraturforschung

Die Jägerstraße in Berlin-Mitte, die vor 300Jahren ihren Namen erhielt, ist voller kul-turhistorischer Spuren und städtebaulicherVeränderungen, an denen sich politische,soziale, wirtschaftliche und kulturelle Um-brüche ablesen lassen. Manche sind be-kannt, andere unbekannt. Mit beiden be-fasst sich ein Buch, das jetzt im Zentrum fürLiteratur- und Kulturforschung Berlin e.V.(ZfL) vorgestellt wurde:Von der Jägerstraße zum Gendarmen-markt. Eine Kulturgeschichte aus der Ber-liner Friedrichstadt, hrsg. von WolfgangKreher und Ulrike Vedder, Gebr. MannVerlag, Berlin, 2006Das ZfL, dessen Direktorin TU-ProfessorinSigrid Weigel ist, zieht zum 20. Dezemberum.Neue Adresse: Schützenstraße 18, 10117Berlin, 3. Etage. Telefon und E-Mail-Adres-sen bleiben bestehen.

➥Weitere Veranstaltungshinweise und Veran-staltungen der „Universität für alle“ finden Sieunter folgenden Links:

➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.tu-berlin.de/presse/ringvl/06_ws/

index.html

Informationen unter: Career Service, TUBerlin, Hardenbergstr. 36, Raum P 381 (al-tes Physikgebäude), 10623 Berlin, Mo undMi 10.00 bis 14.00 Uhr, ☎ 314-2 26 81, Fax:-2 40 87, ✉ [email protected]➥ www.career.tu-berlin.deVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Abt. I Studierendenservice, Career Ser-vice Kontakt: Robert Pipereit, Career Ser-vice, ☎ 314-2 26 81, Fax: -2 40 87,✉ [email protected] ➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen

19. Dezember 2006,9. und 16. Januar 2007Individuelle BewerbungsberatungBeratungAnmeldung: ☎ 314-7 96 43 oder -2 40 76

Ort: TU Berlin, Hardenbergstraße 36A,10623 Berlin, Physikgebäude Zeit: 10–13Uhr

9. Januar 2007Interkulturelles ArbeitenTrainingAnmeldung: www.career.tu-berlin.de/ver-anstaltungen Ort: TU Berlin, Hardenberg-straße 36A, 10623 Berlin, Physikgebäude,3. Obergeschoss, Raum P 382 Zeit: 9.30 bis16.00 Uhr Eigenbeitrag: 15 Euro

10. Januar 2007Das VorstellungsgesprächTrainingAnmeldung: www.career.tu-berlin.de/ver-anstaltungen Ort: TU Berlin, Hardenberg-

straße 36A, 10623 Berlin, Physikgebäude,3. Obergeschoss, Raum P 382 Zeit: 9.30 bis16.00 Uhr Eigenbeitrag: 10 Euro

10. Januar 2007Deutsche Bahn AGTrainingAnmeldung: ☎ 55 55 70-19 89 Ort: Bahn-Tower, Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin,Treffpunkt Foyer Zeit: 16–18 Uhr

11. Januar 2007Axel Springer AGBewerbertrainingAnmeldung: ☎ 55 55 70-19 89 Ort: AxelSpringer AG, Axel-Springer-Str. 65, 10888Berlin Zeit: 10–16 Uhr

16. Januar 2007Bewerben in den USABewerbertrainingAnmeldung: www.career.tu-berlin.de/ver-anstaltungen Ort: Axel Springer AG, Axel-Springer-Str. 65, 10888 Berlin Zeit: 12.30bis 17.30 Uhr Eigenbeitrag: 10 EuroHinweis: Participants are invited to bringtheir own CVs and cover letters!

18. Januar 2007Kreative ProblemlösetechnikenBewerbertrainingAnmeldung: www.career.tu-berlin.de/ver-anstaltungen Ort: TU Berlin, Hardenberg-straße 36A, 10623 Berlin, Physikgebäude,3. Obergeschoss, Raum P 386 Zeit: 10.00bis 17.30 Uhr Eigenbeitrag: 20 Euro

20. Dezember 2006Vom Institut für Stadt- und Regionalplanungnach ÄthiopienSophos Sophianos und Franziska Träger,GastvortragVeranstalter: TU Berlin, Institut für Stadt-und Regionalplanung, Fachgebiet Pla-nungstheorie Kontakt: Michaele Weiden,☎ 314-2 81 29, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni145, 10623 Berlin, Erweiterungsbau, RaumEB 224 Zeit: 12.00 Uhr

11. Januar 2007Zukunftsvorstellungen und Lebensplänejunger Migrantinnen und Migranten mittürkischem HintergrundSilvia Boas, GastvortragVeranstalter: TU Berlin, Institut für Erzie-hungswissenschaft Kontakt: Prof. Dr. Hel-ga Marburger, ☎ 314-7 32 94, ✉ [email protected] Ort: TU Berlin,Franklinstraße 28/29, 10587 Berlin, RaumFR 3533 Zeit: 12.00 bis 14.00 Uhr

19. Januar 2007NeujahrsempfangVeranstalter: Der Präsident der Techni-schen Universität Berlin Kontakt: Ilka Be-ling, Außenbeziehungen, ☎ 314-2 31 91Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, LichthofZeit: 15.00 Uhr

29. Januar 2007Abschlusskolloquium des Sonderforschungs-bereiches 281 „Demontagefabriken zurRückgewinnung von Ressourcen in Produkt-und Materialkreisläufen“Veranstalter: TU Berlin, Sfb 281 „Demon-tagefabriken zur Rückgewinnung von Res-sourcen in Produkt- und Materialkreisläu-fen“ Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Günther Se-liger, Institut für Werkzeugmaschinenund Fabrikbetrieb, ☎ 314-2 20 14, Fax:-2 27 59, ✉ [email protected] Ort:PTZ, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin Zeit:9.00 bis 19.00 Uhr

– Veranstaltungen –

––––– Career Center –––––

AntrittsvorlesungAm 12. Januar 2007 hält TU-ProfessorDr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Inhaberder Stiftungsprofessur der KWB-VeoliaWasser für Siedlungswasserwirtschaft,seine Antrittsvorlesung. Das Themalautet „Siedlungswasserwirtschaft Quovadis? Neue Impulse aus Berlin“.Grußworte spricht unter anderem derVorsitzende der Geschäftsführung derVeolia Wasser GmbH, Christophe Hug.16 Uhr, TIB-Gelände, Gustav-Meyer-Allee 25, Gebäude 16, Hörsaal A.

Lange NachtAnmeldung nicht vergessen

Auch im kommenden Jahr wird sich dieTU Berlin an der „Langen Nacht derWissenschaften“ beteiligen. Sie findetdiesmal am 9. Juni 2007 statt. TU-Pro-jekte können sich ab 15. Januar onlineanmelden. Die Pressestelle übernimmtdie Koordination und steht auch jetztschon für Rückfragen zur Verfügung. Indiesem Jahr war der Publikumsrennerdas Hauptgebäude der TU Berlin als„Haus der Ideen“, in das 10 147 Neu-gierige strömten.☎ 314-2 76 79➥ www.tu-berlin.de/presse/

lange_nacht/ index.html

© Q

ueve

do

Page 15: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin · Professor Hillemeier und sein Mitar-beiter Andrei Walther haben ein mo-biles Messsystem entwickelt, das schneller und kostengünstiger

TU intern Nr. 12 · Dezember 2006 Seite 15TIPPS & TERMINE

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp, KoKo) Redaktion: Dr. Ca-rina Baganz (caba), Ramona Ehret (ehr)(Tipps & Termine), Christian Hohlfeld(cho), Bettina Klotz (bk), SybilleNitsche (sn), Stefanie Terp (stt)Layout: Patricia Pätzold-Algner,Christian HohlfeldFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: UlrikeFriedrich (fri)Gesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 21. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Nach mehr als 15-jähriger Recherche und langwierigen Verhandlungen ist das Deutsche Technikmuseum Berlin (DTMB) um eine Attraktion rei-cher: Das Wrack einer der legendären Junkers F 13, des ersten komplett aus Metall gefertigten Verkehrsflugzeugs, konnte von Kanada nach Deutsch-land überführt werden. Von diesem Meilenstein des deutschen Flugzeugbaus sind weltweit nur noch fünf von ursprünglich 322 gebauten Maschi-nen erhalten. Sie kamen weltweit zum Einsatz, und 1925 betrug ihr Anteil am internationalen Verkehrsstreckennetz rund 40 Prozent. Die Maschinemit der Werknummer 2050 war 1930 in Dessau unter dem Namen „Königsgeier“ nach Vancouver ausgeliefert worden. Die F 13 erhielt die KennungCF-ALX und den Namen „City of Prince George“. Am 23. Juli 1933 stürzte das Flugzeug nach Baumberührung ab. Das schwer beschädigte Flugzeugblieb an der abgelegenen Unfallstelle zurück. Im Sommer 1981 barg das Western Canada Aviation Museum das Wrack. Im Deutschen Technikmuse-um werden die Überreste nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Großteile des Wracks werden zunächst in der Luftfahrt-Ausstel-lung des DTMB präsentiert. Für die geplante langwierige und aufwendige Rekonstruktion des 1930 ausgelieferten Flugzeugs werden noch Sponso-ren und Partner gesucht. ➥ www.dtmb.de

Akademischer Senat

Jeweils um: 14.15 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude,Raum H 1035

10. Januar 20077. Februar 20077. März 200718. April 20079. Mai 200730. Mai 200720. Juni 20071. Juli 2007

➥ www.tu-berlin.de/asv/as/index.html

GremienRadio & TVBlick in die Sterne. Die Entdeckung desUniversumsFr., 22. 12. 2006, 22.15 Uhr, PhönixDer Film stellt die 13 größten Entde-ckungen der Astronomie vor. Von denAufzeichnungen der Babylonier bis zumBlick in die Sterne, den modernste Tech-niken ermöglichen, geben eindrucksvol-le Bilder einen Überblick über die Histo-rie der Erforschung des Weltalls.

Weihnachten bei den Buddenbrooks, vonThomas Mann, gelesen von Gert WestphalMo., 25. 12. 2006, 14.05 Uhr, Deutsch-landfunkWeihnachten in der Mengstraße bei derKonsulin Buddenbrook. Ein Fest für dieganze Familie, vor allem aber für denkleinen Hanno, der pochenden Herzens„das Nahen der unvergleichlichen Zeit“herbeisehnt. Während in der Halle dieChorknaben einen glockenreinen Ge-sang anstimmen, dringt durch die nochfest geschlossene Flügeltür der Tannen-duft und „erweckt die Vorstellung derWunder dort drinnen im Saal“.

Weil ich überall zu Hause bin. Das Leben desBerliner Philharmonikers Hellmut SternMo., 25. 12. 2006, 20.05 Uhr, Deutsch-landfunkHellmut Stern war ein Berliner Junge,doch musste er vor dem Rassenwahn derNazis bis ins chinesische Harbin flüch-ten. Dort lernte er das Geigenspiel. AlsMusikant auf chinesischen Hochzeitenverdiente sein Unterhalt. Später spielteer in großen Orchestern der Welt. Erfühlte sich überall zu Hause, dochschnupperte er am liebsten BerlinerLuft. Er blieb den Berliner Philharmo-nikern 34 Jahre lang treu. Hellmut Sternberichtet davon, unter Karajan, Abbadound Barenboim gespielt zu haben.

Masterstudienplätze undTeilstipendien

Das Netzwerk Europäische BewegungDeutschland vergibt etwa 40 Masterstu-dienplätze und Teilstipendien für das Col-lege of Europe in Brügge (Belgien) undNatolin (Polen). Brügge verfügt über ei-nen rechtswissenschaftlichen, einen wirt-schaftswissenschaftlichen und einen ver-waltungs-/politikwissenschaftlichenFachbereich. In Natolin bei Warschauliegt der Schwerpunkt auf den rechtli-chen, wirtschaftlichen und politischenGrundlagen des europäischen Integrati-onsprozesses. Bewerbungsschluss für dasStudienjahr 2007/2008 ist der 15. Januar2007.Europäische Bewegung Deutschland e. V.☎ 030/3 03 62 01 10✉ [email protected]➥ www.europaeische-bewegung.de

Wissenschaftspreiseder Plansecur-Stiftung

Die Plansecur-Stiftung schreibt für dieJahre 2007 und 2008 jeweils einen Wis-senschaftspreis für Nachwuchsakademi-kerinnen und -akademiker aus. Der Preissoll der Förderung von Wirtschaftsethik,Kommunikation und Beziehungskompe-tenz dienen. Ausgezeichnet werden je-weils eine Dissertation und eine Diplom-oder Magisterarbeit. Die beste Dissertati-on wird mit 7500 Euro, die beste Diplom-oder Magisterarbeit mit 2500 Euro hono-riert. Abgabeschluss ist der 1. Februar2007.Plansecur-Stiftung, Elke Barthel, Bauns-bergstr. 62, 34131 Kassel☎ 0561/93 55-1 85✉ [email protected]➥ www.plansecur.de

Alfried Krupp-Förderpreis

Die Krupp-Stiftung schreibt den mit einerMillion Euro ausgestatteten „AlfriedKrupp-Förderpreis“ aus. Mit der Auszeich-nung werden junge Hochschullehrerinnenund -lehrer der Natur- und Ingenieurwis-senschaften gefördert, die trotz hervorra-gender fachlicher und persönlicher Qualifi-kation noch keinen Ruf auf eine voll ausge-stattete Professur erhalten konnten. Kandi-datinnen- und Kandidatenvorschläge vonEinzelpersonen, wissenschaftlichen Hoch-schulen und Forschungseinrichtungen kön-nen bis zum 15. März 2007 eingereicht wer-den.Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Postfach 230245, 45070 Essen☎ 0201/18 81➥ www.krupp-stiftung.de

Humanistische StiftungDie Humanistische Stiftung setzt Preisgel-der von insgesamt 240 000 Euro für jeweilsdrei rechtswissenschaftliche und drei wirt-schaftswissenschaftliche Aufsätze aus. DieThemen: „Verbieten die in den EG- und EU-Verträgen vereinbarten Grundfreiheitenden Mitgliedstaaten der EU, bei einer nach-gelagerten Besteuerung der Unterneh-mensgewinne die Besteuerung der im In-land erwirtschafteten Gewinne sicherzu-stellen?“, „Kann in der nachgelagerten Be-steuerung die einheitliche steuerliche Be-messungsgrundlage für die Unternehmens-gewinne in der Europäischen Gemeinschaftgefunden werden?“Einsendeschluss ist der 31. März 2007.Humanistische Stiftung, Holzhausenstr. 19,60322 Frankfurt/Main➥ www.humanistische-stiftung.de

Roelin-PreisMit dem Hanno und Ruth Roelin-Preis wirdeine Wissenschaftlerin oder ein Wissen-schaftler ausgezeichnet, die bzw. der er-folgreich neue Erkenntnisse aus der Astro-nomie und Weltraumforschung einer brei-teren Öffentlichkeit vermittelt hat. Es sindPublikationen aller Art zugelassen, bei-spielsweise Print, Rundfunk, Fernsehenoder Internet. Das Preisgeld beträgt 3000Euro. Die mit dem Preis ausgezeichnete Ar-beit wird in angemessener Form in Fach-zeitschriften vorgestellt. Einsendeschlussist der 15. April 2007.Max-Planck-Institut für Astronomie, Dr.Jakob Staude, Königstuhl 17, 69117 Hei-delberg

Walter-Masing-PreisDie Deutsche Gesellschaft für Qualität(DGQ) hat den Walter-Masing-Preis ausge-schrieben. Der mit 10 000 Euro dotierteFörderpreis für Qualitätsmanagement rich-

tet sich an alle, die in Wissenschaft oderPraxis des Qualitätsmanagements heraus-ragende Leistungen erbracht haben. DieArbeiten sollen eigens für diesen Wettbe-werb verfasst sein und ein Thema aus demGesamtbereich des Qualitätsmanagementsbehandeln. Die Ausarbeitung kann eineselbstständige Forschungs- und Entwick-lungsarbeit sein oder eine richtungsweisen-de praktische Lösung darstellen. Einsende-schluss ist der 30. April 2007.Deutsche Gesellschaft für Qualität, Abtei-lung Forschung und Wissen☎ 069/95 42 41 23✉ [email protected]➥ www.walter-masing-preis.de

Student MobilityAward

Die Europäische Föderation für Chemie-Ingenieur-Wesen (EFCE) gibt die Aus-schreibung des EFCE Student MobilityAward 2007 bekannt. Mit diesem Preis solldie Mobilität europäischer Studierenderder Fachrichtungen Chemie und Ingenieur-wesen/Verfahrenstechnik gefördert wer-den. Der Preis wird an die besten europäi-schen Studierenden dieser Fachrichtungenvergeben, die mindestens ein Auslandsse-mester absolviert haben. Der 1. Preis ist mit2000 Euro, der 2. mit 1500 Euro und der 3.mit 1000 Euro dotiert. Einsendeschluss istder 28. Februar 2007.EFCE c/o DECHEMA e. V., Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt/Main➥ www.efce.info

–– Ausstellungen –– Noch bis 1. Februar 2007

Staatsarchitektur der Weimarer Republik

Veranstalter: Technische Universität Ber-lin, Plansammlung der Universitätsbiblio-thek in Zusammenarbeit mit dem Schinkel-Zentrum für Architektur, Stadtforschungund Denkmalpflege Kontakt: Dr. Hans-Dieter Nägelke, Leiter der Plansammlung,☎ 314-2 31 16, Fax: -7 94 92, ✉ [email protected] ➥ ub.tu-berlin.de/plansammlung/ Ort: TU Berlin, Straße des17. Juni 150/152, 10623 Berlin, Plansamm-lung der Universitätsbibliothek, GalerieZeit: Mo bis Do, 12.00 bis 16.00 Uhr, undnach Vereinbarung

Noch bis 22. Dezember 2006

Wohlstand hat viele Gesichter

Ausstellung im Rahmen des Informations-und Kulturprogramms „Zukunftsfähigesaus Stadt und Land“ in der Marheineke-MarkthalleVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Zentrum Technik und Gesellschaft, undDeutsches Institut für Wirtschaftsfor-schungKontakt: Prof. Dr. Dr. Martina Schäfer,Zentrum Technik und Gesellschaft der TUBerlin, ☎ 314-2 68 54, ✉ [email protected] ➥ tu-berlin.de/presse/pi/2006/pi289.htm Ort: Marheineke-Markthalle(Marheinekeplatz/Bergmannstraße),10961 Berlin Zeit: Mo bis Fr, 9.00 bis 18.00Uhr

8. bis 31. Januar 2007

Steine wahrnehmen, gestalten und verste-hen: Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft

Geführt von den Berliner Bildhauern Ru-dolf J. Kaltenbach und Silvia Christine Foh-rer mit den Geowissenschaftlern Prof. Dr.Johannes H. Schroeder, Dr. Gerda Schirr-meister und Constanze v. Engelhardt vonder TU BerlinVeranstalter: Technische Universität Ber-lin, Institut für Angewandte Geowissen-schaften und Urania Berlin e. V.Kontakt: Prof. J. H. Schroeder, Ph.D.,Univ.-Prof. a. D., ☎ 314-2 44 24, Fax:-7 94 71,✉ [email protected]: Urania Berlin e. V., Berlin-Schöne-berg, An der Urania 17 (Ecke Kleiststraße),10787 Berlin, Foyer, Erdgeschoss Zeit:Mo bis Fr, 14.30 bis 20.00 Uhr, am Wochen-ende unregelmäßig je nach ProgrammEröffnung: Montag, den 8. Januar 2007,19.00 UhrFührungen: mit beteiligten Künstlern undWissenschaftlern: jeweils Fr, 12. und 26. Ja-nuar, 16.00 und 18.00 UhrDauer: nach Bedarf 30 bis 60 Minuten

FilmkunstEs weihnachtet am Werderschen Markt!100 Jahre alt wäre die große Kinder-buchautorin Astrid Lindgren im Jahr2007 geworden. Die Bauakademie zeigtdeshalb an den Dezemberwochenen-den in Kooperation mit KINDERFILMBerlin e. V. auf der Großleinwand derBauakademie Weihnachtsfilme nachAstrid Lindgren.

22.–24. 12. und 29.–31. 12. 200617.00 UhrAls Michel ein Fest für die Armen gab17.25 UhrLotta – ein Weihnachtsbaum muss her 17.50 UhrWeihnachtsferien in Bullerbü

In den Filminstallationen „SOS-ART“werden bis Ende Dezember Kinder-zeichnungen aus dem Kunstwettbewerbanlässlich des 50. Geburtstags der SOS-Kinderdörfer präsentiert.Montags bis donnerstags 18 Uhr

UraniaMATHEON in der Urania

Dienstag, 16. Januar 2007

9.30 Uhr: Heike SiebertVom Bakterienfressen undFliegenbasteln

10.30 Uhr PreisverleihungDigitaler Adventskalender

11.30 Uhr Günter ZieglerMathe-QuizWarnhinweis: Achtung, harte Nüsse!

➥ www.urania-berlin.de➥ www.matheon.de

––– Preise und Stipendien –––

© D

TMB

(2)