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10/05 Oktober 2005 www.tu-berlin.de/presse/tui T Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Diana Khabipova aus Braunschweig, Physik Roman Sahii aus Berlin, Architektur (BA) Stefan Waggon aus Karlsruhe, Bauingenieurwesen Nadine Baumgarten aus Königs Wuster- hausen, Physik Kai Uwe Oesterhelweg aus Gütersloh, Wirtschaftsingenieurwesen Christine Trempeneau aus Berlin, Economics (BA) Sebastian Schulz aus Wildau, Verkehrswesen Christoph Barth aus Königs Wusterhau- sen, Chemie Jenny Schubach aus Zeesen, Wirtschaftsingenieurwesen Janina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin, Wirtschaftswissenschaften Sebastian Schablow aus Calbe/Saale, Wirtschaftsmathematik Dustin Scholz aus Berlin, Elektrotechnik Johannes Tybl aus Berlin, Landschaftsplanung Adam aus Polen, Technische Informatik Kamila Nauka aus Berlin, Bauingenieurwesen Antje Brodehl aus Wittstock, Lebensmittelchemie Christin Steuer aus Berlin, Architektur Benjamin Krasemann aus Lychen, Wirtschaftsingenieurwesen Görkem Güclü aus Berlin, Informatik Pia Rönne aus Berlin, Technischer Umweltschutz Annelie Pöthig aus Berlin, Landschaftsplanung Benjamin Riebold aus Klein-Schwech- ten, Elektrotechnik Janine Güldenpfennig aus Berlin, Biotechnologie Neu an der Uni: 36 Studierende, die an der TU Berlin in das erste Semester starten. Lesen Sie auch Seite 15! Valeria Kolosova aus Berlin, Wirtschaftsingenieurwesen Marcus Sollfuß aus Berlin, Informatik Lena Blanken aus Zeven, Wirtschaftsmathematik Lars Burkhardt aus Lychen, Maschinenbau Natalia Soboleva aus Obminsk, Russland, Lebensmitteltechnologie Inken Olthoff aus Berlin, Mathematik Wir sind angekommen Wir sind angekommen Evelyn Adov aus Bamberg, Wirtschaftsingenieurwesen Tanja Kramm aus Engelbrechtsche Wildnis, Wirtschaftsmathematik Sven Habermann aus Berlin, Informatik Jacqueline Kaiser aus Neuruppin, Chemie Julian Peters aus Bad Honnef, Technische Informatik Felix Widmaier aus Heilbronn, Verkehrswesen Felix Widmaier aus Heilbronn, Verkehrswesen Evelyn Adov aus Bamberg, Wirtschaftsingenieurwesen Julian Peters aus Bad Honnef, Technische Informatik Jacqueline Kaiser aus Neuruppin, Chemie © TU-Pressestelle (36)

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

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Page 1: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

10/05Oktober 2005

www.tu-berlin.de/presse/tuiTDie Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Diana Khabipova aus Braunschweig,Physik

Roman Sahii aus Berlin,Architektur (BA)

Stefan Waggon aus Karlsruhe,Bauingenieurwesen

Nadine Baumgarten aus Königs Wuster-hausen, Physik

Kai Uwe Oesterhelweg aus Gütersloh,Wirtschaftsingenieurwesen

Christine Trempeneau aus Berlin,Economics (BA)

Sebastian Schulz aus Wildau,Verkehrswesen

Christoph Barth aus Königs Wusterhau-sen, Chemie

Jenny Schubach aus Zeesen,Wirtschaftsingenieurwesen

Janina Otter aus Zepernick,Economics (BA)

Sebastian Laske aus Berlin,Wirtschaftswissenschaften

Sebastian Schablow aus Calbe/Saale,Wirtschaftsmathematik

Dustin Scholz aus Berlin,Elektrotechnik

Johannes Tybl aus Berlin,Landschaftsplanung

Adam aus Polen,Technische Informatik

Kamila Nauka aus Berlin,Bauingenieurwesen

Antje Brodehl aus Wittstock,Lebensmittelchemie

Christin Steuer aus Berlin,Architektur

Benjamin Krasemann aus Lychen,Wirtschaftsingenieurwesen

Görkem Güclü aus Berlin,Informatik

Pia Rönne aus Berlin,Technischer Umweltschutz

Annelie Pöthig aus Berlin,Landschaftsplanung

Benjamin Riebold aus Klein-Schwech-ten, Elektrotechnik

Janine Güldenpfennig aus Berlin,Biotechnologie

Neu an der Uni: 36 Studierende, die an der TU Berlin in das erste Semester starten. Lesen Sie auch Seite 15!

Valeria Kolosova aus Berlin,Wirtschaftsingenieurwesen

Marcus Sollfuß aus Berlin,Informatik

Lena Blanken aus Zeven,Wirtschaftsmathematik

Lars Burkhardt aus Lychen,Maschinenbau

Natalia Soboleva aus Obminsk,Russland, Lebensmitteltechnologie

Inken Olthoff aus Berlin,Mathematik

Wir sind angekommenWir sind angekommen

Evelyn Adov aus Bamberg,

Wirtschaftsingenieurwesen

Tanja Kramm aus Engelbrechtsche

Wildnis, WirtschaftsmathematikSven Habermann aus Berlin,

Informatik

Jacqueline Kaiser aus Neuruppin,

Chemie

Julian Peters aus Bad Honnef,

Technische Informatik

Felix Widmaier aus Heilbronn,

VerkehrswesenFelix Widmaier aus Heilbronn,

Verkehrswesen

Evelyn Adov aus Bamberg,

Wirtschaftsingenieurwesen

Julian Peters aus Bad Honnef,

Technische InformatikJacqueline Kaiser aus Neuruppin,

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Seite 2 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005KOLUMNENTITELEXZELLENZINITIATIVE

Die Umwelt schonen und Energie spa-ren, das erwartet die Gesellschaft von

der modernen Chemie. Kraftstoffe fürAutos oder Flugzeuge sollen möglichstschadstoffarm verbrannt werden, Wirk-stoffe wie Antibiotika müssen immer fei-ner auf ihr Einsatzgebiet im menschlichenKörper abgestimmt werden. Die Schlüs-selstellung dieser Forschung nehmen da-bei Katalysatoren ein, denn sie ermögli-chen die zielgerichtete Durchführungchemischer Reaktionen mit dem gerings-ten möglichen Energie- und Materialauf-wand. Als Katalysatoren dienen heuteneue, maßgeschneiderte Moleküle undMaterialien unterschiedlicher Größe. ImForschungscluster synthetisieren undcharakterisieren aber nicht nur die Che-miker die Katalysatoren. Man bedientsich auch bewährter Methoden der Natur.Mikroorganismen steuern chemische Re-aktionen mithilfe von Enzymen, derenFunktionen im Laufe der Evolution opti-miert wurden, so genannte Biokatalysa-toren. Drei große Bereiche werden so indiesem Konzept verknüpft: Die Entwick-lung und Erforschung von Katalysatorenerfolgt sowohl durch die klassische Che-

mie als auch durch die Bio- und Materi-alwissenschaften. Die Umsetzung derErgebnisse in industrielle Anwendungenbearbeiten Ingenieure aus verschiede-nen Fachrichtungen. Der Forschung-scluster kombiniert damit eine einzigar-tige naturwissenschaftliche Expertisemit modernen Methoden der Ingenieur-wissenschaften, durch deren Zusam-menarbeit erhebliche Synergien für dieEntwicklung neuer katalytischer Prozes-se erwartet werden.Die Wissenschaftler wollen ihre Ergeb-nisse den möglichen Anwendern in De-monstrationsprojekten, so genanntenMini-Plants, vorstellen, die die techni-sche und wirtschaftliche Tragfähigkeitder neu entwickelten Verfahren aufzei-gen. Mit diesem Forschungskonzept ge-hen die Naturwissenschaftler und Inge-nieure der TU Berlin zusammen mitkompetenten Wissenschaftlern andererBerliner Forschungseinrichtungen inden Exzellenzwettbewerb der DFG.

Exzellenzcluster Unifying Concepts in CatalysisSprecher: Prof. Dr. Matthias Drieß

Kommunikation spielt für die Gesell-schaft eine ähnliche Rolle wie das

Nervensystem für den Menschen. Zieldes H-C3 ist es, an einem neuen Paradig-ma der Kommunikation zu arbeiten.Heute greift der Mensch auf bereits er-stellte Formen (Dokumente, Sprach-oder Videoaufnahmen) der Informationzu. In der Zukunft sollten ihm stets orts-abhängige, personen- und aufgabenori-entierte Inhalte zur Verfügung gestelltwerden, und zwar in einer Form, die dengerade vorhandenen Endgeräten ange-passt ist. Die nötigen Inhalte sollten au-tomatisch erfasst werden. Intuitive Be-dienbarkeit ist dabei fundamental: Umheute mit einem Freund Kontakt aufzu-nehmen, muss man sich erst für die Formder Information (zum Beispiel Telefonatoder E-Mail oder Info im Sekretariat)entscheiden und dann alle „Adressen“,beispielsweise mehrere Telefonnum-mern, mühselig abklappern. In der Zu-kunft würde man einfach sagen: Gün-ther, melde dich dringend – DER Gün-ther wird schon erreicht werden! Intui-tive Bedienbarkeit, aber auch Sicherheitder Daten muss gewährleistet werden.

Das zukünftige System muss die Konti-nuität der Versorgung, auch bei Katastro-phen oder böswilligen Angriffen, sicher-stellen, doch gleichzeitig gesetzliche Be-stimmungen sowie Datenschutzaspekteberücksichtigen. Es muss daher „selbst-konfigurierend“ und selbstheilend sein.Die technischen Aspekte werden durchzahlreiche Fachgebiete der Elektrotech-nik und Informatik, unterstützt durchPhysik und Mathematik, abgedeckt. Öko-nomen, ein Soziologe und ein Medienge-stalter von der Universität der Künste er-gänzen das Team.Viele der Beteiligten wurden gemein-sam mit zehn außeruniversitären For-schungsinstituten berufen – diese Institu-te bilden eine bedeutende Komponentedes Clusters H-C3: Eine enge Kooperati-on mit der Industrieforschung – symboli-siert durch die kürzlich an der TU Berlineröffneten Telekom Laboratories mitvier Stiftungsprofessuren– ergänzt dasBild.

Exzellenzcluster Human Centric Commmuni-cation Cluster (H-C3)Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Adam Wolisz

Großstadtregionen in aller Welt wan-deln sich derzeit dramatisch. Die

Mega-Cities der Dritten Welt explodie-ren, während die europäischen Städteaufgrund der demographischen Situati-on schrumpfen. Die Vereinten Nationenhaben dieses als Schlüsselproblem derglobalen Entwicklung definiert und dieSuche nach Lösungen zu einem Teil derso genannten Milleniumsziele erklärt. 40Fachgebiete aus fünf Fakultäten und 12Studiengänge der TU Berlin werden ander „Berlin Graduate School for Sustai-nable Built Environment and Urban De-velopment“ beteiligt. Sie baut auf demvorhandenen breiten, interdisziplinärenPotenzial bau- und raumwissenschaftli-cher Fachgebiete der TU Berlin auf, umdie Zahl hervorragender, insbesondereinternationaler Doktoranden zu stei-gern, die Forschung zu intensivieren undein international attraktives Exzellenz-zentrum für die Diskussion über die Zu-kunft der Stadtregionen zu bilden.In der „Berlin Mathematical School“(BMS) sind die drei großen Berliner Uni-versitäten vereint. Hier soll exzellentenStudierenden aus aller Welt das kombi-

nierte Potenzial der international ausge-wiesenen Mathematik geboten werden:Eine Kursphase führt mit anspruchsvollen,von den Instituten koordinierten Vorle-sungen in zwei Jahren vom Bachelor odereinem äquivalenten Abschluss zum „Qua-lifying Exam“ und damit zur Promotions-zulassung. Unter den international aner-kannten Professoren sind vier Leibniz-preisträger. Die Promotionsphase führt in-nerhalb von zwei bis drei Jahren zur Pro-motion, zum Beispiel in einem der Berli-ner Mathematik-Graduiertenkollegs. DieBMS baut auf einem starken Netz von For-schung und Zusammenarbeit der BerlinerMathematik auf. So können die BMS-Stu-dierenden Projekte im DFG-Forschungs-zentrum MATHEON „Mathematik fürSchlüsseltechnologien“ bearbeiten oderam Sonderforschungsbereich„Raum,Zeit,Materie“ der HU Berlin. tui

Graduiertenschulen:Berlin Graduate School for Sustainable BuiltEnvironment and Urban DevelopmentSprecher: Prof. Dr. Rudolf SchäferBerlin Mathematical SchoolSprecher: Prof. Dr. Günter M. Ziegler

Alles fließt – oder alles strömt. Beson-ders für Flugzeuge, Autos und ande-

re Verkehrsträger spielt die Strömungs-physik eine zentrale Rolle. Eine Luftströ-mung kann den Auftrieb eines Flugzeugsliefern – aber auch den Energie fressendenStrömungswiderstand. Schnelle Strömun-gen sind oft laut: startende Flugzeuge, dasWummern strömungstechnisch schlechtkonstruierter Autoschiebedächer oderdas laute Fahrgeräusch eines Zuges. Solchunerwünschter Strömungslärm gerät zu-nehmend in die Diskussion über zukünf-tige Verkehrssysteme.Da eine Strömung immer ihren eigenennaturwissenschaftlichen Gesetzen folgtund nicht den Wünschen der Ingenieure,kann es bei einer Überlastung des Strö-mungsprozesses zu unerwünschten Ef-fekten kommen, zum Beispiel zu einemStrömungsabriss. Bei einem Flugzeug-tragflügel könnte dies zu einem dramati-schen Einbruch des Auftriebs führen, ab-gesehen von dem Lärm, den abgelösteStrömungen verursachen können.Seit einigen Jahren beschäftigt sich ander TU Berlin der Sonderforschungsbe-reich 557, „Beeinflussung komplexer tur-

bulenter Scherströmungen“, genau mitdiesen Phänomenen. Strömungsmecha-niker und Aerodynamiker, Akustiker,Regelungstechniker, Mathematiker undSensorikexperten arbeiten experimen-tell und theoretisch daran, die uner-wünschten Effekte zu verhindern. Siegreifen mit verschiedensten Maßnah-men gezielt in die dynamischen Eigen-schaften der Strömung ein, um zum Bei-spiel eine Ablösung oder den Lärm aus-zuschalten.Der Sonderforschungsbereich hat hierauch international schon Bahnbrechen-des geleistet, nicht zuletzt aufgrund sei-ner interdisziplinären Vernetzung wieder Verbindung von Strömungsphysikund Regelungstechnik. Angestrebt istdie Bündelung von Aktivitäten vonmehr als 100 Berliner, deutschen und in-ternationalen Forschern zu einer Groß-forschungsplattform, aufbauend auf derbreiten Kompetenz des SFB 557 der TUBerlin.

Exzellenzcluster Flow and noise control forfuture transportation systemsSprecher: Prof. Dr.-Ing. Rudibert King

DerExzellenz-

wett-bewerb

Fast 300 Anträge für die ersten

190 Millionen Euro

Bis zum 30. September wur-den bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft An-tragsunterlagen für 157 Ex-zellenzcluster und für 135Graduiertenschulen einge-reicht. 20 international be-setzte Gutachtergruppenwerden sie bis Mitte De-zember prüfen. Danach be-schließt die GemeinsameKommission von DFG undWissenschaftsrat Ende Ja-nuar 2006, welche Initiati-ven in die zweite Auswahl-runde kommen. Die Univer-sitäten müssen dann ihreausgearbeiteten Anträgebis 20. April 2006 vorlegen.Etwa 35 bis 40 Anträge aufExzellenzcluster und zirka50 bis 60 Anträge auf Gra-duiertenschulen wird dasbetreffen. Die Begutach-tungen finden im Sommer2006 statt. Die Förderent-scheidungen sollen EndeOktober 2006 bekannt ge-geben werden. Geplant istfür die erste Ausschrei-bungsrunde die Einrichtungvon rund 20 Graduierten-schulen und 15 Exzellenz-clustern sowie eine noch of-fene Zahl von Zukunftskon-zepten. Dafür stehen insge-samt pro Jahr 190 MillionenEuro zur Verfügung. Für denMai 2006 ist die zweite Aus-schreibungsrunde geplant.Dazu sollen die Förder-entscheidungen im Herbst2007 getroffen werden. DieExzellenzinitiative, auf diesich Bund und Länder nachlangen Verhandlungen imJuni 2005 geeinigt hatten,umfasst insgesamt eine För-derung von 1,9 MilliardenEuro für den Zeitraum von2006 bis 2011. stt

Was die TU Berlin in die Waagschale wirft

H intern: Der 30. September war dererste Stichtag für die Abgabe von An-trägen zur Exzellenzinitiative. WelcheBilanz können Sie jetzt schon ziehen?Prof. Dr. Kurt Kutzler: Die Initiativewirkt wie ein Initialfunken zur rechtenZeit. In der TU ist eine deutliche Auf-bruchstimmung zu spüren. UnsereWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler engagierten sich mit einemHöchstmaß an Zeit und Ideen für ihreProjektausarbeitung. Auch die Uni-versitätsleitung war gefordert. StarkeKonkurrenz und ein harter Wettbe-werb haben positive Energien freige-setzt, die wir in ein hohes Qualitätsle-vel der Projekte umgewandelt haben.

Wie ist die TU Berlin bei der Ausar-beitung der Anträge vorgegangen, wiewurden die Themen gefunden?Es gab thematische Vorschläge aus derUniversitätsleitung und Interessenbe-kundungen aus unseren starken For-schungsschwerpunkten und -verbün-den. In einer gemeinsamen Diskussionschälten sich die Favoriten für die An-tragstellungen heraus. Als einzige Uni-versität in Berlin haben wir für die Be-gutachtung der potenziellen Anträgeeinen externen Gutachterstab insHaus geholt. Damit bekamen wir einezusätzliche Sichtweise auf unsere Plä-ne. Unsere beteiligten Wissenschaftle-

rinnen und Wissenschaftler, allesamtgestandene Forscherpersönlichkeitenmit internationalem Renommee, ha-ben das sehr begrüßt. Wir sind alsobestens gerüstet. Nichtsdestotrotzmüssen wir damit rechnen, dass sichnicht alle Hoffnungen erfüllen. Insge-samt reichten die deutschen Hoch-schulen für 157 Exzellenzcluster und135 Graduiertenschulen Antragsskiz-zen bei der Deutschen Forschungsge-meinschaft ein. Letztendlich werden

in der ersten Ausschreibungsrundeaber nur 15 Cluster, 20 Graduierten-schulen und eine unbestimmte Zahlvon Zukunftskonzepten ausgewählt.Der Initialfunke soll jedoch nicht nachwenigen Monaten verglüht sein. DieAnträge von uns, die nicht durch dieExzellenzinitiative gefördert werdenkönnen, unterstützen wir über denWettbewerb hinaus. Das ist mir wich-tig.

Die TU Berlin hat sich nicht nur umExzellenzcluster und Graduierten-schulen beworben, sondern auch fürdie dritte Fördersäule, den Ausbau derSpitzenforschung. Welches Konzeptverfolgen Sie hierbei?Wir werden auf unserem Campusmehrere „Innovative Labs“ aufbauen.Sie sind nach außen deutlich sichtbareAndockstellen für Wissenschaft undWirtschaft. Ein Beispiel dafür ist daskünftige „European Center for Infor-mation and Communication Techno-logies at TU Berlin“. Hier stehen unsSiemens, Deutsche Telekom und dieFraunhofer-Gesellschaft als Partnerzur Seite. Weitere Labs könnten in denBereichen Energie oder Gesundheitentstehen. Auf jeder dieser Plattfor-men bildet sich ein interdisziplinärerForschungsverbund unter Beteiligungder Wirtschaft. Unsere Forscherinnen

und Forscher, die sich aus zahlreichenDisziplinen dort zusammenfinden, si-chern mit ihrem unterschiedlichenWissen und ihren verschiedenen Prob-lemlösungen ein ganzheitliches, syste-misches Denken. Heute erforderngesellschaftliche und wirtschaftlicheFragestellungen Systemkompetenz.Die „Innovative Labs“ sind diezukünftigen Modelle für den Wis-senstransfer.

Der Technologietransfer in kleinenSchritten gehört also der Vergangen-heit an?Ja, mit unseren „Innovative Labs“ rea-gieren wir auf neue Bedürfnisse undkreieren eine Marke mit Anziehungs-kraft. Die Industrie braucht nicht mehrnur den einzelnen Partner in einemFachgebiet, nein, sie will auf Expertenaus verschiedenen Gebieten zugreifenund verlangt nach komplexen Prob-lemlösungen und Systemdenken. DieLabs sollen auch die Ansiedlung neu-er Firmen, die Schaffung von Arbeits-plätzen durch Spin-offs und damit dieStärkung der Wirtschaftskraft zur Fol-ge haben.

Welche Wirkungen können die „Inno-vative Labs“ in die Universität hineinhaben?Die „Innovative Labs“ geben neue Im-

pulse für eine wissenschaftliche Ver-netzung. Unsere Studierenden be-kommen zudem die Chance an praxis-nahen Forschungsprojekten mitzuar-beiten und lernen schon frühzeitig po-tenzielle Arbeitgeber kennen. Es ent-stehen also neue Orte des kreativenAustauschs. Die Wirtschaftsvertreterwiederum werden nicht nur eine ver-lässliche Adresse für Forschungsko-operationen und Personalrecruitinghaben, sondern auch für ihre Weiter-bildungsbedürfnisse und die Weiterga-be ihres Praxiswissens in die Univer-sität.

Welchen Stellenwert hat die Grund-lagenforschung?Die „Innovative Labs“ stärken sichaus den Kompetenzen der Universitätund unserer Partner, zumeist aus derIndustrie. Letztere verfolgen einenstarken anwendungsorientierten For-schungs- und Entwicklungsansatz. Ei-nes unserer Pfunde, die wir als Uni-versität in die Waagschale werfen, istunsere Grundlagenforschung. Sie isteine unserer essenziellen Aufgaben.Von ihr kommen die Impulse, die neueForschungsrichtungen eröffnen undInnovationen ermöglichen.

Das Gespräch führtenKristina R. Zerges und Stefanie Terp

„Innovative Labs“ – neue Orte des kreativen AustauschsDie TU Berlin bewirbt sich mit sechs Anträgen um Fördermittel im Exzellenzwettbewerb der deutschen Universitäten

Prof. Dr. Kurt Kutzler, Präsident der TU Berlin

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Systeme, die sich selbst heilenKatalysatoren maßschneidern

Höher, schneller, leiser Megastädte und Mathematik der Welt

Page 3: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

Willkommen an der TU Berlin! Mitdem Studium beginnt für Sie ein neuerLebensabschnitt. Keine Angst, es war-ten nicht nur Vorlesungen und Klausu-ren auf Sie. Ganz im Gegenteil: Mit derWissenschaft öffnet sich eine neueWelt mit spannenden Experimentenund interessanten Forschungsprojek-ten, bei denen auch Sie mitarbeitenkönnen. Mit dem Erstsemestertag – soist es mittlerweile Tradition bei uns –möchten wir Ihnen einen kleinen Ein-blick in unsere große Wissenschafts-welt geben und Ihre Neugierde auf dieZukunft wecken. Dazu möchte ich Sieganz herzlich einladen.Doch schauen wir einmal kurz zurück:Hinter Ihnen liegt sicherlich ein Bewer-bungsmarathon und das Bangen umeinen Studienplatz. Hinzu kommt, dassviele von Ihnen in diesem Jahr ihreAbiturprüfungen absolvieren mussten.Ein Kraftaufwand, der beachtlich ist.Nun haben Sie es geschafft und sindMitglied dieser Universität.Damit haben Sie einen Trumpf in derHand. Sie werden wertvolle Erfahrun-gen sammeln und viele neue Men-schen und Ideen kennen lernen. DasDach dafür bildet die TU Berlin, an derSie sich auch ein Stück zu Hause füh-

len sollen. Denn das, was diese Univer-sität, unsere Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler Ihnen geben werden,ist ein Stück Ihres Lebens. Sie solltendiese Chance aktiv nutzen.Viele, bei denen die Studienzeit schoneinige Jahre zurückliegt, schauen mitnostalgischem Blick auf diese Jahre.Doch erst einmal werden jetzt von Ih-nen Leistung und Motivation erwartet.Sie werden nicht nur das neue Wissenaufnehmen, Sie müssen es sich aucherarbeiten. Aber genau darin liegt dasFaszinierende an der Wissenschaft. Siewerden es schon bald merken. HabenSie Mut, diesen Schritt zu gehen. Be-wahren Sie sich Ihre Neugierde und Ih-ren Wissensdurst. Unsere Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler so-wie die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter in der Studienberatung oderden Instituten werden Ihnen dabei zurSeite stehen. Ich wünsche Ihnen vielGlück auf Ihrem neuen Weg und Erfolgim Studium.

Ihr

Prof. Dr. Kurt KutzlerPräsident der TU Berlin

Liebe neue Studentinnen und Studenten!

Das Programmim Hauptgebäude der TU Berlin

10.30 bis 11.00 Uhr, FoyerLive-Musik mit *venusbrass*

11.00 bis 12.30 Uhr, AudimaxBegrüßung durch den Präsidenten der TU Berlin,Prof. Dr. Kurt Kutzler, und einenVertreter der Studierendenschaft, Mathias Hofmann

Ausschwärmen in neue WeltenWissenschaftsshow mit TU-ForschernModeration: Hendrik Hey („Welt der Wunder“, RTL 2)Im Anschluss: Verlosung (Preise siehe unten)

Ab 12.30 Uhr, vor dem AudimaxGroßer Willkommens-Brunch für alle neuen Studierenden

12.30 Uhr und 13.30 Uhr, FoyerLive-Musik mit *venusbrass*

Ab 12.45 Uhr, Treffpunkt am Info-Point vor dem AudimaxFührungen für Studierende– Die neue Universitätsbibliothek im VOLKSWAGEN-Haus kennen lernen

12.45 Uhr, 13.45 Uhr, 14.45 Uhr– Rundgang durch den Studierendenservice – alles, was man wissen muss

12.45 Uhr und 13.45 Uhr– Campusführung mit dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss)

12.45 Uhr

17.30 Uhr, Raum H 104 (gegenüber Audimax)UNI-Kino Alles auf Zucker – Eintritt frei

20.00 Uhr, Raum H 104 (gegenüber Audimax)UNI-Kino Solaris – Eintritt frei

Seit nunmehr neun Jahrenhat es sich Hendrik Hey

auf die Fahnen geschrieben,einem großen TV-Publikumdie „Welt der Wunder“ zu er-klären. Im März 1996 ging eslos. Eine kleine Truppe vonneun Redakteuren machtesich ans Werk. In den PRO 7-Studios in Unterföhringstemmte sie die erste Wissen-schaftssendung im Privatfern-sehen aus dem Boden. Da-mals glaubte kaum jemandan ihren Erfolg. Doch die Mi-schung aus Natur, Technik,Wissenschaft, Medizin und Tieren interessiert die Zu-schauer – nach wie vor. Noch im gleichen Jahr erhielt„Welt der Wunder“ den Bayerischen Fernsehpreis; weite-re Auszeichnungen und eine Nominierung zum Adolf-Grimme-Preis für Moderator und Produzent Hendrik Heyfolgten. Mittlerweile läuft das beliebte Magazin immerSonntagabend auf RTL 2.Sein Können wird der TV-Mann nun an der TU Berlinwährend der Wissenschaftsshow zum Erstsemestertagzeigen. Wenn er TU-Forscher interviewt, mit ihnen ge-meinsam ins All ausschwärmt, die Geheimnisse der Na-

tur lüftet und dem erstenmultimedialen Kunstwerk aufdie Spur kommt, dann ver-wandelt sich das Audimax ineine Welt der TU-Wissen-schaft. Dass der 40-Jährigein der medialen Umsetzungvon Forschung und Technikgeübt ist, zeigen die Beiträgeaus seiner Sendung: Malkommen sie vom Wrack der„Titanic“, mal aus der Savan-ne Afrikas. Seine journalisti-sche Laufbahn begann Hend-rik Hey während seines Ger-manistik- und Publizistikstu-

diums als Freier Redakteur in Berlin. ARD, ZDF, SAT.1,PRO 7 und nun RTL 2 heißen seit rund siebzehn Jahrenseine Auftraggeber im TV-Bereich. Mit „Timeslot“ konn-te seine Firma „H5B5 Media GmbH“ die internationaleVersion von „Welt der Wunder“ mittlerweile in 22 Länderverkaufen.Mit seinem Auftritt an der TU Berlin kommt der Berlinerseinen Wurzeln wieder nah: „Ich will den vielen neuenStudierenden einen spannenden Einblick in die Welt derWissenschaft geben, die nun auf sie wartet“, freut sichder TV-Profi. stt

Auf in die Welt der WunderTV-Moderator Hendrik Hey führt durch die Show zum Erstsemestertag

Hendrik Hey erklärt in seiner Sendung „Welt der Wunder“einen explodierenden Asteroiden

Ausschwärmenin neue Welten

Das Audimaxals ForschungslaborTU Berlin begrüßt ihre neuen Studierenden mit einer Wissenschaftsshow

Ausschwärmenin neue Welten

Erstsemestertag an der TU Berlin, 27. 10. 2005

*venusbrass*

Ein Laptop als HauptgewinnNach der Wissenschaftsshow gibt es tolle Preise zu gewinnen

1. Laptop (ReUse Computer e. V.) 2. 1 Stunde im Flugsimulator (Zentrum für FlugsimulationBerlin) 3. und 4. je 1 Freiflug AkaFlieg, ca. 6–10 Min (Akaflieg Berlin e. V.) 5. 1 Halbjahres-abo Tagesspiegel (Der Tagesspiegel) 6. 1 Lehmanns-Warengutschein in Höhe von 40 Euro(Lehmanns Fachbuchhandlung GmbH) 7. 1 Inline-Skating-Kurs für Anfänger (TU Berlin, Zent-raleinrichtung Hochschulsport) 8. 1 Basiskurs Fitness (TU Berlin, Zentraleinrichtung Hoch-schulsport) 9. 1 Basiskurs Fitness (TU Berlin, Zentraleinrichtung Hochschulsport)10. und 11. je 2 BKA-Karten (BKA Theater) 12. 2 Karten Berliner Ensemble (Berliner Ensem-ble, Theater am Schiffbauerdamm) 13. 2 Karten Deutsches Theater (Deutsches Theater Ber-lin) 14. 2 Karten Schlossparktheater (Schlossparktheater Berlin) 15. 2 Karten Schaubühne(Schaubühne am Lehniner Platz)Sonderpreis des Präsidenten der TU Berlin Sonderpreis der Kanzlerin der TU Berlin

Teilnehmen können alle Zuschauerinnen und Zuschauer im Audimax. Losnummern gibt es beimEinlass. Wir danken allen Preisspendern (Namen oben in Klammern) für ihr Engagement!

Weitere Informationen: ➥ www.tu-berlin.de/presse/erstsem/➥ www.tu-berlin.de/~unikino/intern/index.php

Auch in diesem Jahr verwandelt sich das Audimax amErstsemestertag in ein großes Wissenschaftslabor.

Waren es im vergangenen Jahr der 3-D-Marsflug und dieMathematik, die 2000 Neugierige aus unserer Universi-tät – darunter zahlreiche neue Studierende – angelockthatten, so stellen sich am 27. Oktober 2005 Weltraum-forscher, Bioniker und Kommunikationswissenschaftleraus der TU Berlin mit aktuellen Forschungsthemen vor.Durch die Show wird TV-Produzent und Moderator

Hendrik Hey führen, bekannt durch die Wissenschafts-sendung „Welt der Wunder“ auf RTL 2.Mit Mini-Satelliten startet der Einblick in die Wis-

senschaftswelt. Die TU Berlin ist unter den Uni-versitäten deutschlandweit führend, wenn esum Konstruktion und Bau von Mikro-Satellitengeht. Nun erschließt sie sich ein neues, zu-kunftsträchtiges Forschungsfeld: Mit den sogenannten Pico-Satelliten stößt sie in nochkleinere Dimensionen vor. Schon in wenigenJahren soll ein 10 mal 10 Zentimeter kleiner

TUB-Pico-Satellit in der Umlaufbahn seinenDienst verrichten – das wäre dann der achte ausder Satellitenfamilie der TU Berlin.Kommen wir wieder auf die Erde zurück. Manchemögen sich fragen, was Libelle, Sandfisch undDelfin mit der TU Berlin zu tun haben. Die Ant-wort können die Bioniker geben. Sie schlagendie Brücke zwischen dem trickreichen Könnenvon Mutter Natur und der Umsetzung in den In-genieurwissenschaften. So haben TU-Forscher ein

Mikro-Flugmodell nach dem Vorbild der Insekten kon-struiert. Künftig soll es Gefahrenstellen überwachenund Verkehrsflüsse identifizieren. Zum Erstsemestertagwird es im Audimax kreisen. Auch flinke Sandfische wer-

den untersucht. Diese Glattechsen schwimmen fast rei-bungslos durch den Saharasand, und die Forscher gehender Frage nach: Wieso ist ihre Beschuppung reibungsär-mer als polierter Stahl? Um Bilder vom Meeresgrundoder Daten für Tsunami-Warnsysteme schnell und stör-frei zu erhalten, hat sich ein TU-Team die Kommunikati-on von Delfinen zum Vorbild genommen. Ein neues Un-terwassermodem soll Daten für Videosequenzen kabel-los aus der Tiefe übertragen.Mit Datentransfer beschäftigt sich auch das dritte Pro-jekt. Dabei geht es jedoch nicht darum, Daten von ei-nem Ort zum anderen zu übertragen, sondern aus derVergangenheit in die Gegenwart. Im Mittelpunkt stehtnichts Geringeres als das erste Multimedia-Kunstwerkder Welt. TU-Wissenschaftler rekonstruierten gemein-sam mit europäischen Kollegen das berühmte „Poèmeélectronique“, das 1958 in dem futuristischen Pavillonder Firma Philips auf der Expo in Brüssel uraufgeführtwurde. Es soll wieder möglich sein, virtuell in 3-D-Quali-tät durch den einstigen Pavillon zu wandeln und die Mu-sik von Edgard Varèse so zu hören, wie es damals in demrealen Raum mit 350 Lautsprechern geklungen hat. Ander Schnittstelle zwischen Akustik, Architektur und In-formatik entstehen so alte Klangwelten neu, werdenRäume wieder erlebbar und die akustische Vergangen-heit holt uns auf angenehme Art und Weise ein.Am Ende warten bei einer Verlosung zahlreiche Preiseauf ihre neuen Besitzer – darunter eine Probestunde imFlugsimulator, zwei Flüge über das Berliner Umland,Theaterkarten, ein Geschenkgutschein der LehmannsFachbuchhandlung und ein kostenloses Tagesspiegel-Abo. Hauptgewinn ist ein Laptop, gestiftet vom ReUse-Computerverein. stt➥ www.tu-berlin.de/presse/erstsem/

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Seite 4 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005RUND UMS STUDIUM

…und im Radio

Was sonst noch?Beratung

Alles über Studiengänge, über Fristenund Termine, Trainings und Workshops,Studien- und psychologische Beratung,Studium mit Behinderungen, Hilfen fürStudierende mit Kind und vieles mehr istzu finden unter:➥ www.studienberatung.tu-berlin.de/

Studieren weltweit

Wer seine Qualifikation im Ausland erhö-hen möchte, sollte sich früh kümmern.Die TU Berlin unterhält Beziehungen zuvielen Universitäten weltweit, die einenAustausch erleichtern. Das AkademischeAuslandsamt bietet vielerlei Unterstüt-zung, Termine und Fördermöglichkeiten.Wer sich mit dem Gedanken trägt, aus-wärts seine Bildung zu vervollständigen,sollte folgende Info-Veranstaltungennicht verpassen:USA, Kanada: 25. 10. 2005China, Japan, Korea,Singapur, Mexiko: 26. 10. 2005Großbritannien: 27. 10. 2005Spanien: 3. 11. 2005Frankreich: 10. 11. 2005Italien: 17. 11. 2005Niederlande: 24. 11. 2005Skandinavien: 1. 12. 2005Osteuropa: 8. 12. 2005Wie bewerbe ich mich umein Stipendium des DeutschenAkademischen Austausch-dienstes (DAAD)?: 20. 10. 2005

Ort: Raum H 2035 (TU-Hauptgebäude),Zeit: jeweils 16 bis 18 Uhr

Einen Informationsabend zum Studi-um in Kanada veranstaltet das Canadi-an Universities’ Centre am 2. November2005 ab 17 Uhr im Wissenschaftsforum,Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin

Das leibliche Wohl

Mehr als zwanzig Mensen, Cafete-rien und studentische Cafés sor-gen für alles, was Leib und See-le zusammenhält. Hiergibt Mundpropagan-da die besten Tipps.Sie ersetzt allerdingsnicht eigene Expe-rimente.➥ www.tu-berlin.de/

service/essen.htm

Sprachen

Sprachkurse für diverse Sprachen, Vorbe-reitung auf Prüfungen wie TOEFL oderCambridge First Certificate, eine Medio-thek mit fremdsprachigen Büchern, Zei-tungen, CDs und Filmen sowie Sprach-partnerschaften und vieles mehr bietetdie Zentraleinrichtung Moderne Spra-chen der TU Berlin im TU-Hochhaus.Auch in der Sprach- und Kulturbörse ar-beiten Studierende aus aller Welt zusam-men. Dort gibt es neben Sprachenange-boten viel Kultur aus aller Welt. JedenDienstag, 18.30–20 Uhr: Treffpunkt fürKonversationsrunden (Sprachzirkel) imstudentischen Café im TU-Hochhaus.➥ www.zems.tu-berlin.de➥ www.skb.tub-fk1.de

Der Weg ins Netz

Über 100 gut ausgestattete Arbeitsplätze,an denen auch Software-Sonderwünscheerfüllt werden, bietet der PC-Saal, RaumMA 270, im Mathematikgebäude. In derZentraleinrichtung Rechenzentrum(ZRZ) gibt es auch gleich einen Internet-zugang und eine eigene Mail-Adresse,um sich online zu Veranstaltungen anzu-melden oder Skripte herunterzuladen.Auch drahtlose Verbindugnen ins Netzgibt es an vielen Orten des Campus.➥ www.tu-berlin.de/zrz/einstieg.html➥ www.moses.tu-berlin.de

Ohne Lesen geht’s nicht

Die neue Universitätsbibliothek befindetsich in der Fasanenstraße 88. Auch hiergibt es mehr als 600 Computerplätze undsogar Einzelkabinen zur ungestörten Ar-beit an 300 Fachdatenbanken, 3000elektronischen Zeitschriften und Millio-nen Büchern.➥ www.ub.tu-berlin.de

Wie sich die Universität wandeltOder: Was ist eigentlich der Bologna-Prozess?

Bachelor, Master, Modularisierung,Bologna-Prozess. Wenn man dieserTage neu an der Uni ist, kann einemschon der Kopf schwirren. Nicht nurvon dem vielen neuen Fachwissen,das man bislang noch aus sichererEntfernung betrachtet. Auch eineneue, undurchdringlich scheinendeBegriffswelt deutet darauf hin, dassein großer Wandel im Gange ist. DieUniversität, wie sie noch die Elternkannten, hat sich verändert.

Angefangen hatte alles vor sechs Jah-ren im italienischen Bologna. 29 Bil-dungsminister aus Europa diskutier-ten, wie man einen gemeinsamen eu-ropäischen Hochschulraum schaffenkönne. Sie wollten überlange Studien-

zeiten abbauen und vor allem das Stu-dium über Grenzen hinweg erleich-tern, der jungen Generation die Torezur Internationalität öffnen. Sie unter-zeichneten die „Bologna-Erklärung“,das Versprechen, bis zum Jahr 2010 inallen Staaten ein vergleichbares Studi-ensystem, gestuft in zwei Phasen, ein-gerichtet zu haben. Nach weiteren„Gipfeltreffen“ sind nun nahezu alleeuropäischen Staaten dabei, insge-samt 45.Deutschland ist inzwischen recht weitvorangeschritten in diesem Prozess.Im Sommersemester 2005 boten diedeutschen Hochschulen rund 2900 Ba-chelor- und Masterstudiengänge an,etwa 27 Prozent des gesamten Studi-enangebots in Deutschland.

Doch die Umstellung bleibt nicht ohneProbleme. Die vorhandenen Studien-gänge müssen zunächst „modulari-siert“ werden. Das heißt, sie werdenabgespeckt und gleichzeitig mit neuen,aufeinander abgestimmten Baustei-nen gefüllt und zu Modulen zusam-mengefasst. Schließlich soll der ersteAbschluss, der Bachelor, bereits fürden Beruf qualifizieren. Mehrere Mo-dule bilden einen Studiengang. Außer-dem sollen die Module auch an auslän-dischen Universitäten anerkannt wer-den. Damit ist eine Hauptforderungaus Bologna erfüllt: Studierende wer-den international beweglicher undkönnen ihren Horizont auch im Aus-land erweitern, ohne mit einer großenVerlängerung der Studienzeit rechnen

zu müssen. Die TU Berlin bietet inzwi-schen zehn Bachelorstudiengänge an,Modularisierungskonzepte liegen be-reits für die Hälfte aller Studiengängevor.Die ersten Bachelors der Elektrotech-nik stehen kurz vor ihrem Abschluss.Gleichzeitig engagiert sich die TU Ber-lin in der TU9-Gruppe. Führendedeutsche technische Universitäten set-zen sich darin dafür ein, den Master alsRegelabschluss für Ingenieurstudien-gänge durchzusetzen, damit er demNiveau des weltweit anerkanntendeutschen Markenzeichens „Dipl.-Ing.“ entspricht.

Patricia Pätzold

➥ www.hrk-bologna.de

Bei schönem Wetter nutzen die Studierenden auch den Platz vor dem TU-Hauptgebäude zur Muße, zu Diskussionen und zum Wissensaustausch

Schnelle Autos, Discosound, Eigenes und FremdesLernen durch Praxis heißt die Alternative zur grauen Theorie

Wen nach dem Bücherstudiumnoch der Tatendrang plagt, kann

diese Energie an der TU Berlin leichtin interessante alternative Projektelenken. So bauen in der Peter-Beh-rens-Halle im Wedding rund 17 Stu-denten einen echten Rennwagen, der2006 an einem internationalen Auto-rennen in England teilnehmen soll.Hightech wird in das Auto integriert.Mitmachen bei „fastTUbe“ könnenangehende Ingenieure, Wirtschaftler,Planer und viele andere. Elektrotech-niker beiderlei Geschlechts erfinden ineinem Projektlabor um Dipl.-Ing. KaiRethmeier immer neue, gebrauchsfä-hige Geräte und eignen sich dadurchPraxiserfahrungen an. So haben sie in

den letzten Semestern einen „Disco-Pixel“ gebaut, der im Rhythmus derMusik pulsiert, einen „Sonnenfinder“,der seine Solarzellen selbsttätig nachder Sonne dreht und zum Beispiel fürCampingmobile geeignet ist, und nunauch noch ein „intelligentes Fenster“,eine Jalousie, die den Lichteinfall au-tomatisch steuert und sich zum Selbst-schutz bei stärkerem Wind einfährt.Auch Projektwerkstätten sind eineMöglichkeit, dem grauen LernalltagHighlights hinzuzufügen. Meist sindsie fächerübergreifend, jeder kann sei-ne Kenntnisse einbringen. Mit ihrerProjektwerkstatt „Verständnis durchVerständigung“ wollen beispielsweiseHistorieninteressierte eine internatio-

nale Seminarform aufbauen. Zusam-men mit polnischen Studierenden be-arbeiten sie erst national, dann durchNetz-Austausch und schließlich auf ei-nem Kongress geschichtliche Themen.Das eigene Land durch fremde Augensehen ist das Motto. Wem das nochnicht genug ist, der kann sich auchbeim Humboldt-Forum Wirtschaft en-gagieren. Dieses Symposium willPraktiker, Wissenschaftler und Studie-rende ins Gespräch bringen. pp

➥ www.fasttube.de➥ http://projektlabor.ee.tu-berlin.de➥ www.projekt-vdv.de➥ www.hufw.de➥ www.tu-berlin.de/presse/div/pw.htm

Suchen und Finden

O Schreck! Das Handyist weg. Doch nichtimmer ist es Dieb-

stahl. Manches isteinfach nur verlo-

ren. Ein Weg,der sich immerlohnt, ist derzum TU-Fundbüro imErdgeschossdes Hauptge-bäudes. „Es gibt vieleehrliche Fin-

der“, erzählt Angela Hübler, die mitihrem Kollegen Wolfgang Augustindie Schätze verwaltet. „Neulich hat-ten wir ein Portmonee mit 400 Eurodarin.“ Der Besitzer fand sich dannauch wieder an. Doch nicht nur fürHandys, Brillen oder Geldbörsen istdas Fundbüro eine gute Adresse, auchGoldzähne, Zahnklammern, Tennis-schläger, Musikinstrumen-te und Motorradhelme la-gern dort. Nach drei Mo-naten wandern herrenlo-se Fundstücke dann zumZentralen Fundbüro Ber-lins am FlughafenTempelhof. „Dochman sollte nicht soschnell aufge-ben“, rät AngelaHübler. Oft ge-langen die Sa-chen erst nachetlichen Tagen insFundbüro, weil siezunächst von Reini-gungskräften imSchichtdienst oder von Hausmeisterngesammelt abgegeben werden. Zwei-mal wöchentlich ist das Fundbürogeöffnet. Anrufen kann man aber auchaußerhalb dieser Zeit. pp

Öffnungszeiten: dienstags und donners-tags von 10 bis 12 Uhr, Raum H 30☎ 314-2 26 10

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Wolfgang Augustin

Angela Hübler

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Page 5: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 5RUND UMS STUDIUM

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Höhenflug über NevadaMarta Najfeld brach den Weltrekord im Segelfliegen – TU-Fechter wurden deutsche Vizemeister

Im Sommer 2004 konnte die TU Ber-lin stolz auf sechs Olympioniken inAthen blicken, zwei davon gewan-nen sogar Gold. StudentischeSchwimm- und Leichtathletik-Asseerrangen weitere Ehren. Jetzt brachgar eine Luft- und Raumfahrt-Stu-dentin den Weltrekord im Segelflie-gen und ein Team aus angehendenIngenieuren erfocht sich mit dem Sä-bel den Ruhm deutscher Vize-Hoch-schulmeister.

Erst seit vier Jahren hat sich CarstenRoesler dem Fechtsport verschrie-

ben. Vorher spielte er vorwiegendTennis. Doch mit dem Studium der In-formationstechnik im Maschinenwe-sen an der TU Berlin entdeckte er perHochschulsport die Kunst mit denSportwaffen. Neben Florett und De-

gen hat es ihm insbesondere der Säbelangetan. Alle Hiebe und Stiche ober-halb der Gürtellinie gelten bei dieserWaffe als Treffer. Mit seinen Teamka-meraden Dennis Heim, der Wirt-schaftsingenieurwesen studiert, undJean-Brice Piquet-Coutier aus Frank-reich, der ein Doppeldiplom in Be-triebswirtschaftslehre anstrebt, er-rang er am letzten Juniwochenendedie Vize-Krone bei den DeutschenHochschulmeisterschaften in Osna-

brück. 108 Teams waren gemeldet.„Wenn wir kombinierte Mannschaftenvon allen Berliner Universitäten zu-sammenstellen dürften, wäre Berlinnoch besser“, bedauert Carsten Roes-ler. „Leider erlaubt es das Reglementbislang nicht.“Doch so viel Zeit das Training und die

nieurin, noch den Gefallen, Architek-tur zu studieren. Doch schon nachzwei Wochen war Schluss. Luft- undRaumfahrttechnik musste es sein!Daran bestand für Marta kein Zweifelmehr. Sie kam nach Berlin, immatriku-lierte sich an der TU Berlin und ver-brachte weiterhin jede freie Minuteauf dem Flugplatz. Mit einem Neben-job finanzierte sie sich die Flugstun-den, machte erst einen Segelflugscheinund später auch eine Motorflugausbil-dung. „Man kann dann die anderenSegelflieger anschleppen. Damitkonnte ich mir meine eigene Segelflie-gerei verdienen.“ Doch das Studiumvergaß sie nicht. Sie erhielt ein gut be-zahltes sechsmonatiges Praktikum bei

Boeing in Seattle/Washington. In denUSA sei nämlich das Segelfliegen bil-liger. Danach ging sie noch für einigeMonate nach Nevada ins Segelflieger-paradies. Sie kannte dort niemanden,schlief in der Flugplatzbaracke –Hauptsache Fliegen. Dort stellte sieschließlich auch ihren Rekord über151,5 Stundenkilometer auf einer Dis-tanz von 100 Kilometern auf. Nun willsie sich aber zunächst um ihre Diplom-arbeit kümmern. Doch selbstver-ständlich wird sie nebenbei weiterflie-gen. Ein eigenes Flugzeug ist auchschon in Sicht!

Patricia Pätzold

➥ http://records.fai.org/gliding/pending.asp

➥ www.berliner-fechtclub.de

Das Temperament zum GebärdenDie TU Berlin hält besondere Hilfen für hörgeschädigte Studierende bereit

Als Kleinkind konnte KatharinaKoch immer schlechter hören, in

der Pubertät war sie nahezu gehörlos.Doch sie hat gelernt, damit umzuge-hen, die Schule besucht und studiertjetzt Technischen Umweltschutz ander TU Berlin. Sie hat sogar ein Aus-landspraktikum in Spanien absol-viert. Nun engagiert sie sich in derStudienberatung für Studierendemit Behinderungen, um anderen Ge-hörlosen oder hörgeschädigten Kom-militonen Mut zu machen. Die TU-Studienberatung bietet als einzi-ge Studienberatung in Berlineine Sprechstunde in Deut-scher Gebärdensprache an.Hier suchen auch gehörloseStudierende anderer Uni-versitäten manchmal Rat.Und Katharina Koch hat,zusammen mit der TU-Be-auftragten für Studierendemit Behinderungen, BrigitteLengert, noch mehr für ihrebehinderten Kommilitonenerreicht.„Die Kurse in Gebärdenspra-

che, die ich gebe, besuchen überwie-gend Hörende“, freut sich die 26-jäh-

rige Katharina Koch.„Die besondereAufmerksamkeit,die man in der TU

Berlin den Ge-hörlosenschenkt, hatsich inzwischenherumgespro-

chen.“

Die Nachfrage ist inzwischen – auchüber die TU Berlin hinaus – weitausgrößer als das Angebot.Mittlerweile studieren mindestens 15Betroffene an der TU Berlin. Um dasAngebot bekannter zu machen, infor-mierten Brigitte Lengert und Kathari-na Koch auch auf den TU-Infotagenund pflegen einen regen Austausch mitder Margarethe-von-Witzleben-Schu-le für Hörbehinderte.Katharina Koch hat für ihre Kommili-tonen einen Chat im Internet einge-richtet, um Hilfen und Auskünfte zugeben. „Wichtige Fragen ranken sichnatürlich darum, wo man Anträgenach Dolmetschern oder nach einer

Mitschriftkraft für dieLehrveranstaltungenstellen kann.“Für Betroffene, dienoch eine Resthörkrafthaben, gibt es inzwi-schen eine weitere

technische Hilfe. Nach

Tests mit freiwilligen Probanden hatdie TU Berlin 15 neue Geräte aus derHörbehindertentechnik angeschafft:Das sind störungsunempfindliche Sen-der und Empfänger, die den Studieren-den über die gesamte Zeit ihres Studi-ums zur Verfügung gestellt werden.Der oder die Lehrende muss das Gerätwährend der Vorlesung oder des Semi-nars umhängen, den Empfänger trägtder oder die Studierende.Auch über ihre Auslandserfahrung be-richtet Katharina Koch nun in ihrerSprechstunde. Sie will andere Studie-rende motivieren, es ihr gleichzutun.„Die US-Universitäten Gallaudet undRochester sind in der Gehörlosenweltbekannt“, sagt sie, „doch eigentlicheignet sich jede Universität.“ Sie selbstlandete schließlich in Valencia. Dorthatte sie sich in eigener Initiative einProjektpraktikum besorgt. Ihre Hör-behinderung erwähnte sie der Profes-sorin gegenüber erst, als sie die Zusa-ge schon hatte. „Die Spanier haben oh-nehin das Temperament zum Gebär-den, sodass man sie sogar nur über ihreGebärden verstehen kann“, lacht

Katharina, „doch die Zeit war unge-heuer spannend und bereichernd, dieKollegen haben sich sehr bemüht unddank der guten Vorbereitung hatte ichkeine Probleme.“ Patricia Pätzold

Katharina Koch ist im Chat mittwochs unddonnerstags von 14 bis 16 Uhr zu errei-chen. ICQ-Nr. 213 901 664

Katharina Koch hält inzwischen selbstKurse in Deutscher Gebärdensprache

Wie kann die UniversitätHochleistungssportler unter-stützen?Die Förderung der studen-

tischen Spitzensportlerinnen und-sportler an der TU Berlin ist mir einwichtiges Anliegen. Es gibt regelmäßigunter meiner Leitung eine Art „Run-den Tisch“ zum Spitzensport, wo wirunter anderem ganz konkrete Proble-me der Spitzensportler mit Studium,Praktika et cetera ansprechen.

Kooperiert die TU Berlin da-bei mit den Sportverbänden?Ich habe als Kanzlerin die Pa-tenschaft für eine Kooperati-

onsvereinbarung übernommen, mitder die TU Berlin „Partnerhochschuledes Spitzensports“ wird, ein bundes-

weites Projekt des Allgemeinen Deut-schen Hochschulverbandes.Gemeinsam mit der Zentraleinrich-tung Hochschulsport bereite ich dieVertragsunterzeichnung noch für die-ses Jahr vor.

Wie hilft das Sportlerinnenund Sportlern?Ziel der Vereinbarung ist,die Spitzensportlerinnen und

-sportler dabei zu unterstützen, dieAnforderungen des Studiums mit demdichten Terminkalender aus Trainingund Wettkampf in Einklang zu brin-gen. Damit sollen an der TU Berlin ne-ben den sehr guten fachlichen Bedin-gungen auch die Bedingungen für einspitzensportfreundliches Umfeld ge-stärkt werden. Wir möchten, dass die

TU Berlin von Spitzensportlern, aberauch von Verbänden als hervorragen-der Studienort wahrgenommen wird.Erste konkrete Schritte für das Winter-semester 05/06 sind unter anderem einWerkstattgespräch mit den an der Ko-operation teilnehmenden Sportlerin-nen und -sportlern und die Erarbei-tung eines Organisationsmodells zurkünftigen Umsetzung der Vereinba-rung.

TU Berlin wird „Partnerhochschule des Spitzensports“Kanzlerin Ulrike Gutheil über Hilfen für studierende Sportlerinnen und Sportler

3 Fragen an??

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Was der Hochschul-sport bietet

Mit dem neuen Semester präsentiertsich die Zentraleinrichtung Hochschul-sport der TU Berlin im Internet mit neu-en Seiten. Sie ist übersichtlich geordnet,damit findet man nun schnell alle wich-tigen Informationen und Ansprechpart-ner. Das Herzstück bildet das Sportange-bot mit Kursen in mehr als 90 Sportar-ten und Fitnessangeboten von Aerobicbis Yoga. Alle Kurse können online ge-bucht werden.Ebenfalls zum Sport eingeladen sindalle sportbegeisterten Schülerinnenund Schüler der Berliner Oberstufen, diewie Studierende zahlen. Alumni der TUBerlin turnen, golfen oder segeln zu dengleichen Bedingungen wie Beschäftig-te. Auch für externe Teilnehmer stehendie meisten Kurse offen. tui

➥ www.tu-sport.de/

TU-Kanzlerin Dr. Ulrike Gutheil

Wettkämpfe auch kosten, Carsten Ro-eslers zweite große Liebe sind Moto-ren. Genauer: Motoren mit einemschadstoffarmen HCCI-Verbren-nungsverfahren. Darüber schreibt erin Zusammenarbeit mit der Ingenieur-gesellschaft Auto und Verkehr (IAV)seine Diplomarbeit. Danach möchte eran dem Thema gern weiterforschen.Nach Möglichkeit an der TU Berlin.

Marta Najfeld ist Fliegerin mit Leibund Seele. „Ich kann nur glück-

lich sein, wenn ich das tue, was ich miram sehnlichsten wünsche“, erklärtesie den besorgten Eltern, als sie nachdem Abitur auf einer deutsch-polni-schen Schule nahe Stettin durch Zufalldie Segelfliegerei entdeckte und fort-an nicht mehr davon lassen wollte. Zu-erst tat sie der Mutter, selbst Bauinge-

Mit diesem Flugzeug segelte Marta an die Weltspitze

Carsten Roesler (l.) miteinem Gegner auf der Planche

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Seite 6 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005RUND UMS STUDIUM

Parlament für Studierende

/tui/ Das Studierendenparlament (StuPa)beschäftigt sich mit den Belangen allerimmatrikulierten Studierenden. Dazu ge-hören zum Beispiel die Fragen rund umdas Semesterticket. Das StuPa nimmt auchStellung zu wichtigen hochschulpoliti-schen Fragen oder kann Resolutionen zuwichtigen tagespolitischen Fragen verab-schieden. Im Juli fanden die letzten Wah-len statt, zu der alle Studierenden aufge-rufen waren. Ergebnisse und Termine fürInteressierte unter➥ www.tu-berlin.de/~stupa/

Gedenktafel für Ernst Reuter

/tui/ Am 21. Oktober wird das Studen-tenhaus am Steinplatz nach umfangrei-cher Sanierung wieder eröffnet. Gleich-zeitig enthüllen Thomas Flierl, BerlinerWissenschaftssenator, und Edzard Reuteran dem Haus Hardenbergstraße 35 feier-lich eine Gedenktafel zu Ehren Ernst Reu-ters, des früheren Regierenden Bürger-meisters Berlins. Ernst Reuter lebte nachseinem Exil Anfang 1947 für einige Mo-nate im Studentenhaus am Steinplatz,der ehemaligen „Taberna Academica“.

Neue Datenbank für Stipendien

/tui/ Der Deutsche Akademische Aus-tauschdienst (DAAD) hat seine Internet-Stipendiendatenbank für internationaleInteressenten erweitert: neben DAAD-Pro-grammen werden jetzt auch die Möglich-keiten anderer Förderorganisationen an-gezeigt, insgesamt fast 100 Fördermög-lichkeiten von über 50 Organisationen.

SEPHIR ist gelandetAirbus GmbH schenkt der TU Berlin einen Flugsimulator

A Architekturgebäude Straße des 17. Juni 152AM Alte Mineralogie Hardenbergstr. 38B Bauingenieurgebäude Hardenbergstr. 40BA Alter Bauingenieurflügel (im Physik-

gebäude) Hardenbergstr. 40BEL Gebäude Marchstr. 6 und 8

(ehemalige Bellstr. 16–18 und 20)Kindergarten, Café Campus, AStA

BH Gebäude Bergbau und HüttenwesenErnst-Reuter-Platz 1

C Chemiegebäude Straße des 17. Juni 115CR Cranzbau Jebensstr. 1E-N/E Gebäude der Elektrotechnischen Institute,

Altbau und Neubau Einsteinufer 19EB Erweiterungsbau Straße des 17. Juni 145EMH Gebäudeteile EM (Elektromaschinen)

und HT (Hochspannungstechnik)

Einsteinufer 11ER Ernst-Reuter-Haus Straße des 17. Juni 112ES Gebäude Englische Straße 20F Gebäude der Flugtechnischen Institute

Marchstr. 12, 12A, 12B, 14FR Gebäude Franklinstr. 28/29FRA-B Gebäude Franklinstr. 15/15AFS Sporthallen Franklinstr. 5/7GOR Gorbatschow-Haus Salzufer 11/12H Hauptgebäude der Technischen Universität

Berlin Straße des 17. Juni 135HAD Gebäude Hardenbergstr. 4/5HE Hörsaalgebäude Elektrotechnik

Straße des 17. Juni 136HF Hermann-Föttinger-Gebäude

Müller-Breslau-Straße 8HFT Hochfrequenztechnik Einsteinufer 25

HH Hoechst-Haus Steinplatz 1HL Gebäude Heizung und Lüftung Marchstr. 4J Gebäude Jebensstr. 1K Gebäudeteil Kraftfahrzeuge

Straße des 17. Juni 135KF Ehem. Kraft- und Fernheizwerk Fasanenstr. 1KT Gebäude Kerntechnik Marchstr. 18KWT Gebäude Kraftwerkstechnik und Apparate-

bau Fasanenstr. 1L Gebäude Lebensmittelchemie

Müller-Breslau-Straße 10M Gebäudeteil Mechanik Str. des 17. Juni 135MA Mathematikgebäude Str. des 17. Juni 136

(mit Mensa)MB Gebäude Müller-Breslau-Straße 11–12ME Gebäude Maschinenelemente

Helmholtzstr. 13–14

MHD Gebäude MagnetohydrodynamikMarchstr. 18

MS Gebäude Mechanische SchwingungslehreEinsteinufer 5

OE ehem. Oetker-Haus Franklinstr. 29P/P-N Physikgebäude Hardenbergstr. 36APC Gebäude Physikalische Chemie

Straße des 17. Juni 135PTZ Produktionstechnisches Zentrum

Pascalstr. 8–9RDH Rudolf-Drawe-Haus Fasanenstr. 89SE-RH Gebäudeteil Reuleaux-Haus: Eisenbahnlehr-

anlage Straße des 17. Juni 135SG Gebäudekomplex Severin-Gelände

Salzufer 17/19TA Gebäude Technische Akustik

Einsteinufer 25

TC Gebäude Technische ChemieStraße des 17. Juni 124

TEL Ehem. Telefunken-HochhausErnst-Reuter-Platz 7

TK Gebäude Thermodynamik und KältetechnikStraße des 17. Juni 135

UB Universitätsbibliothek Fasanenstr. 88V Gebäudeteil Verformungskunde, Zentralein-

richtung Hochschulsport (ZEH)Straße des 17. Juni 135

VWS Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiff-bau Müller-Breslau-Straße (Schleuseninsel)

W Gebäude Wasserbau und WasserwirtschaftStraße des 17. Juni 144 und 144A

WF Gebäude Werkzeugmaschinen undFertigungstechnik Fasanenstr. 90

ZW Zentralwerkstatt Str. des 17. Juni 135

Die TU Berlin hatte nicht daran ge-zweifelt, dass sie mit dem neu beru-fenen Professor für Flugmechanik,Flugregelung und Aeroelastizität,Dr.-Ing. Robert Luckner, einen gutenGriff getan hatte, doch was er mit-brachte, übertraf alle Erwartungen.

Im Juli folgte dem ehemaligen Airbus-Entwicklungsspezialisten in zwei gro-ßen Containern ein ganzer Forschungs-Flugsimulator nach Berlin. Er ist einGeschenk der Airbus DeutschlandGmbH an die TU Berlin aus Anlass derBerufung von Robert Luckner. In Ber-lin soll er sowohl Lehre als auch For-schung dienen. SEPHIR heißt derschwarzweiße Riesenvogel nun, „Si-mulator for Educational Projects andHighly Innovative Research“. In dennächsten Monaten wird er von Werk-stattmitarbeitern und Studierendendes Instituts für Luft- und Raumfahrtneu aufgebaut und seinen zukünftigenAufgaben angepasst. Ursprünglichwurde SEPHIR als Simulator für ein100-sitziges Verkehrsflugzeug entwi-ckelt. „Wir wollen ein so genanntes ge-nerisches Cockpit gestalten“, erklärtProjektleiterin Dipl.-Ing. Andrea Brö-ker, „ein Cockpit, das verschiedenenmodernen Verkehrsflugzeugtypen ent-spricht. Untersucht werden dann Flug-eigenschaften, Bedien- und Anzeigen-konzepte sowie neuartige Simulations-modelle.“ Die Studierenden sollen dieTheorie aus den Vorlesungen in Simu-

latorübungen verfestigen. Mit einemSpiegelsystem werden die Landschaf-ten, Landebahnen und Ähnliches in dasCockpit projiziert, denn: „Realitäts-treue ist wichtig“, so Andrea Bröker,„Seitenruderpedale, Schub-, Klappen-oder Fahrwerkshebel sind originaleFlugzeugteile, damit Flugeigenschaf-

ten richtig bewertet werden können.“SEPHIR wird nun wichtiger Bestand-teil des Simulatorverbundes am Insti-tut, zu dem außerdem der A33X-Simu-lator des Fachgebietes Flugführung undder Airbus A330/A340-Flugsimulatordes Zentrums für Flugsimulation Ber-lin (ZFB) gehören. pp

Abenteuer im All

Mit inzwischen sieben Satelliten,die seit 1991 an der TU Berlin ge-

baut wurden, ist diese Universitätohne Zweifel der Schrittmacher derMikro-Satelliten in Deutschland“, sagtnicht ohne Stolz Tom Segert, Studentam Institut für Luft- und Raumfahrt. Ergehört zu den Gründern der ursprün-gichen Studierendeninitiative „Dob-son Space Telescope“-Projekt, diehoch leistungsfähige und dabei faltba-re Teleskope bauen wollten. Mikro-Satelliten sind kostengünstige,maximal 100 Kilogramm schwere undetwa waschmaschinengroße Satelli-ten, die anstelle von Ballast auf Rake-ten gestartet werden, zum Beispiel aufder europäischen Rakete Ariane 5.Das größte Problem dieser kleinen Sa-telliten ist jedoch ihr naturgemäß be-grenztes Volumen. Große Teleskopekönnen sie beispielsweise nicht mit-nehmen. Im November 2002 wagtensich die Studierenden mit ihrem „Dob-son Space Telescope“-Projekt an dieEntwicklung faltbarer Teleskope. Esfand bald großes Interesse in Industrieund Forschung und entwickelte sich zueinem drittmittelfinanzierten For-schungsprojekt am Fachbereich Welt-raumtechnik unter der Leitung vonProfessor Klaus Brieß.Die studentischen Satellitenbauer er-lebten diesen Sommer ein besonderesAbenteuer: Sie konnten den für dasTeleskop notwendigen Entfaltungsme-chanismus in einem Parabelflug derESA (European Space Agency) unterden Bedingungen der Schwerelosig-keit testen. pp

Werkstattmitarbeiter beim Aufbau der Cockpithülle und des Spiegelsystems im TU-Institut

Meldungen

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Page 7: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 7LEHRE & STUDIUM

MeldungenHochschulverträge unterzeichnet

/tui/ Mitte Juli wurden nach zähen Ver-handlungen die Hochschulverträge vonden Universitäten unterzeichnet. Sie tre-ten am 1. Januar 2006 in Kraft. Der Berli-ner Senat gibt damit den Universitäten Fi-nanzzusagen ohne Haushaltsvorbehaltund damit Planungssicherheit für dienächsten vier Jahre. Gleichzeitig gabendie Unis ihre Leistungsberichte ab. Diesegeben unter anderem Aufschluss überDrittmitteleinwerbungen, Verbesserun-gen bei der Regelstudienzeit oder derFrauenquote. Wissenschaftssenator Tho-mas Flierl verkündete, dass die BerlinerUniversitäten hervorragend in der For-schung aufgestellt seien, und verknüpftedamit die Zuversicht, beim Wettbewerbum Gelder aus der Exzellenzinitiative desBundes gut abzuschneiden.

Eigene Qualität entwickeln

/tui/ Die Akkreditierung, die die neuenBachelor- und Masterstudiengänge vorder Zulassung durchlaufen müssen, seinicht qualitätsfördernd, kritisiert derSprecher TU9-Gruppe. Sie garantiert nurMindeststandards, was zu einer Nivellie-rung auf niedrigem Niveau führe. Die Ak-kreditierung müsse den Universitäten da-her die eigene Gestaltung der Studien-gänge erlauben und die Einhaltung selbstgesetzter individueller Qualifikationspro-file überprüfen.

Engagierte Profs gesucht

/tui/ Der Deutsche Hochschulverband(DHV), Berufsvertretung der Universitäts-professoren, sucht den oder die „Hoch-schullehrer/in des Jahres“. Der Preis ist mit2500 Euro dotiert. Bis zum 31. 12. 2005sollen Kandidaten vorgeschlagen werden.Welches Engagement der oder die Vorge-schlagene an den Tag gelegt hat, um dasAnsehen des Standes zu mehren, ist nichtfestgelegt. Vorschläge an: DeutscherHochschulverband, „Hochschullehrer desJahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.

Schüler, Gräber und GelehrteDenkmalpflege-Studierende erforschten die Schulfarm Insel Scharfenberg

Idyllisch im Norden Berlins liegtScharfenberg als eine von sieben In-seln im Tegeler See. Sie hat einewechselvolle Geschichte hinter sich,wurde schon in prähistorischer Zeitgenutzt und beherbergt heute dasBerliner Gymnasium und Internat„Schulfarm Insel Scharfenberg“. Stu-dierende des MasterstudiengangsDenkmalpflege der TU Berlin mach-ten es sich in einem Jahresprojektzur Aufgabe, das gesamte Gebäude-und Landschaftsensemble der Inselstädtebaulich und denkmalpflege-risch zu erfassen.

Ausgrabungen bestätigen, dass die heu-tige Schulfarm Insel Scharfenbergschon in prähistorischer Zeit eine Sied-lungs- und Begräbnisstätte germani-scher und slawischer Stämme war. ImMittelalter gehörte die mehr als 20Hektar große Insel zum Benediktine-

rinnenkloster in Spandau und war spä-ter zeitweilig im Besitz der Familie vonHumboldt. Der Wissenschaftler undOrnithologe Carl August Bolle legte ab1867 einen so genannten dendrologi-schen Garten mit exotischen Gewäch-sen an. Einige seiner Pflanzen und We-geanlagen sind heute noch sichtbar.1921 gründete der Studienrat WilhelmBlume dort eine Reformschule, dienach wechselvoller Geschichte zu demheutigen Internat und Gymnasium mitrund 400 Schülern wurde.Die Entwicklung der Insel spiegelt sichim Baubestand wider: von der altenStallscheune aus der landwirtschaftli-chen Hofanlage (etwa 1777) über dasGärtnerhaus aus dem 19. Jahrhundert,die ersten Schulbauten aus den Zwan-zigerjahren des zwanzigsten Jahrhun-derts von Richard Ermisch, Schüler-wohnhäuser aus den Dreißigerjahrenund später von der Architektin Nina

Kessler entworfene Wohnhäuser ausden Fünfziger- und Sechzigerjahren.In der aufgelockerten Struktur ordnensich die einzelnen Baukörper der Ve-getation unter.Nach ihren Vermessungen, Kartierun-gen, Schadensanalysen und weiterenbauwissenschaftlichen Untersuchun-gen nicht nur der alten Stallscheune,sondern des gesamten Baubestandes(Fährhaus, Schul-, Kunst- und Zentral-haus, Biopavillon sowie Schülerwohn-häuser) erarbeiteten die 28 Studieren-den einen nachhaltigen Sanierungs-und Maßnahmenplan. Er beinhalteteine behutsame denkmalpflegerischeModernisierung und Erhöhung desAusstattungsstandards sowie derNutzbarkeit. Patricia Pätzold

Die Ergebnisse werden im „Jahrbuch Mas-terstudium Denkmalpflege 2004–06“ imkommenden Frühjahr veröffentlicht.

Ein Stadtplatz für alle, mobiles Krankenhaus und glückliche KinderWo sich kreative Studierende einen Namen machen können

Kreativ sein macht Spaß. Dasbraucht man denjenigen, die sich

für ein Studium rund um Bauen undEntwerfen entschieden haben, nichtextra zu sagen. Noch mehr Spaß machtes natürlich, wenn die Ergebnisse auchgewürdigt werden. An der TU Berlinhaben Studierende, die auch Eigenini-tiative aufbringen, viele Möglichkei-ten, an Wettbewerben teilzunehmen –mit beachtlichem Erfolg!Das Problem der medizinischen Ver-sorgung in Entwicklungsländern hattezum Beispiel die ArchitekturstudentenJulian Arons, Anton Georg Schenkelund Alberto Cobos Àlvarez bewegt.

Mehr als eine halbe Million Frauen ster-ben jährlich während der Schwanger-schaft oder Geburt eines Kindes. DenFrauen fehlt die medizinische Betreu-ung, Gesundheitseinrichtungen sindschlecht erreichbar. Die Studenten ent-warfen ein mobiles Minikrankenhaus,eine „Health-Care-Unit“ mit dem sym-bolträchtigen Namen „Red Cross3“. Essollte, einschließlich OP, Röntgendiag-nostik und anderer technischer Aus-stattung, in zehn Standard-Containerpassen. Das Modell, das sie bei Prof.

Christine Nickl-Weller im FachgebietEntwerfen von Krankenhäusern undBauten des Gesundheitswesens ange-fertigt hatten, weckte solche Begeiste-rung, dass es auf dem InternationalenWeltkongress der Architekten in Istan-bul unter 1000 weiteren Beiträgen aus-gewählt und mit dem Borusan-Preisausgezeichnet wurde.Wege durch die Stadt suchten Studie-rende zusammen mit behindertenMenschen während der Sommeruni-versität „Sinne schärfen – Barriere-freiheit als Herausforderung“, die un-ter anderem vom TU-Kompetenz-zentrum Barrierefrei Planen und Bau-

en unter Leitung von Dr. ChristaKliemke und dem Diplom-PolitologenGerd Grenner organisiert wordenwar. Die Unüberwindlichkeit desErnst-Reuter-Platzes, nicht nur fürBehinderte, war den beiden koreani-schen Studentinnen Hee Lee und Miy-oung Pack ein Dorn im Auge. Ihr Ent-wurf sah eine großzügige Rampenan-lage vor, die den Stadtplatz für alleöffnet und ihn nutzbar macht. DenPlatz selbst stellen sie sich abgesenktund mit Toiletten und Café vor. Ihre

Idee wurde mit dem 1. Platz des Er-hard-Böttcher-Preises gekrönt.Zauberhaft im wahrsten Sinne desWortes und mehrfach preisgekröntsind auch die Ideen der „Baupiloten“.In dem Studienreformprojekt realisie-ren Architekturstudierende konkreteBauvorhaben unter Leitung der freienArchitektin Susanne Hofmann. Sie ha-ben schon triste Hörsäle in bunte Er-lebnisorte umgestaltet, Schulen in„Silberdrachenwelten“ verwandeltoder „Bühnenbäume“ für einenChemnitzer Park gebaut. Ihr neuesterCoup: ein Traumbaum mitten in einemBerliner Kitagebäude. Glänzende Sil-

berblätter klettern nun dort ins Ober-geschoss und bringen durch Reflexio-nen Licht in die dunklen unteren Eta-gen, die Kinder können sich überall inTraumblüten kuscheln. Lohn derMühe: glückliche Kinder und Wettbe-werbspreise für die Studierenden.

Patricia Pätzold

➥ www.healthcare-tub.com➥ www.kompetenzzentrum-barriere-

frei.de➥ www.baupiloten.com

IuK-Beirat berufen

Der Aufbau des neu geplanten Infor-mationsverarbeitungs-Service-

zentrums (IVZ) der TU Berlin hat be-gonnen. Unter Leitung des 2. Vizeprä-sidenten, Prof. Dr.-Ing. Klaus Peter-mann, hat sich ein vorläufiger IV-Bei-rat gebildet, der dringend anstehendeFragen behandeln und notwendigeVorarbeiten leisten soll, bis ein neuerIVZ-Direktor gefunden ist. Die Stelle,die mit einer Professur verbunden ist,wurde inzwischen öffentlich ausge-schrieben, die Bewerbungsvorträgebeginnen im Oktober. Der Beirat sollnutzer- und serviceorientierte Emp-fehlungen zu strategischen Fragen er-arbeiten. Dafür sind zu den Themen-bereichen „Informationsverarbeitungund -sicherheit“ oder „IT-gestützteVerwaltungsdienste“ sowie „Medien“Arbeitsgruppen gebildet worden.Der Beirat setzt sich zusammen aus je-weils einem Beauftragten für Informa-tion und Kommunikation (IuK) ausden Fakultäten, in der Regel ein Hoch-schullehrer, der Kanzlerin, dem der-zeitigen Leiter des Zentralen Rechen-zentrums sowie zwei externen Gut-achtern: Prof. Dr. Wolfgang Nagel,Dresden, und Prof. Dr. Wilfried Juling.Der Letztere war bereits an dem IuK-Gutachten beteiligt, das im letztenHerbst vorgelegt wurde und auf des-sen Ergebnissen die Planung zu einerUmstrukturierung der IuK-Strukturder TU Berlin fußt. Beteiligt an demBeirat sind außerdem die Daten-schutzbeauftragte der TU Berlin, derTU-Personalrat sowie die Frauenbe-auftragte. pp

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Multimedial lernen

Mit rund 1,7 Millionen Euro wirddie TU Berlin in den nächsten

drei Jahren gefördert, um ihre bereitserfolgreich begonnenen Aktivitäten inder multimedialen Lehre weiter aus-zubauen. In den aktuellen Hochschul-verträgen verpflichtete sich die TUBerlin, verstärkt multimediale Instru-mente und Methoden zu entwickelnund einzusetzen. „Nemesis – New Me-dia Support & Infrastructure“ heißtdas aktuellste Projekt, an dem sich vierFakultäten und drei zentrale Einrich-tungen beteiligen. Lernen, Wissen,Prüfen, Studieren, Experimentierenund Forschen sind darin zu einer ver-netzten Struktur verwoben (sieheauch H intern 5/2005). tui

Licht für den Ku’damm

Wettbewerbe sind immer auchSprungbrett für die Karriere,

besonders, wenn sie mit einem Preisausgezeichnet werden. Zu bewundernist dieser Tage das Werk des TU-Archi-tekturstudenten Thorsten Kußmack.

Die schiere Größe des Kurfürsten-damms hatte ihn gereizt, den Pracht-boulevard lichttechnisch in Szene zusetzen: Seine Lichtgrafik „Kurfürst-Licht“ soll die Eigenheiten histori-scher Altbauten, klassischer Bautender Nachkriegsmoderne sowie gerad-liniger Neubauten an der Flaniermeileerhalten. Ab dem 19. Oktober ist dasIlluminationsspektakel „Festival ofLights“ quer durch die Hauptstadt zubewundern. Mit seinen warm beleuch-teten Fensterspalten der plastischenAltbauten, den Leuchtstoffröhren anden Dachkanten der geraden Nach-kriegsbauten und den grünlich be-leuchteten Bäumen, die lebhafte Mus-ter auf die Gehwege werfen, über-zeugte er die Jury und gewann denzweiten Preis beim Wettbewerb derCity Stiftung Berlin, an dem Architek-tur-, Design-, Städtebau- und Licht-technikstudenten aus mehr als 20deutschen Hochschulen teilgenom-men hatten. pp

Events in Europa

Das Europäische Studentennetz-werk AEGEE (Association des

Etats Généraux des Etudiants de l’Eu-rope) bietet dieses Jahr wieder über100 Events in verschiedenen europäi-schen Städten. Ob italienischer Sprach-kurs in Udine, Literaturfestival in Ber-lin oder politische Workshops zur EU-Verfassung oder zum Islam in Europa,das Organisationsprinzip ist immer dasgleiche: Wer an einem Event teilge-nommen hat, beteiligt sich an der Orga-nisation eines anderen. Private Unter-bringung während des Aufenthalteshält die Kosten auf studentischem Ni-veau. Unverbindlich Kontakt aufneh-men kann man jeden Mittwoch ab21.30 Uhr im Café Anna Koschke in derKrausnickstraße 11 in Berlin-Mittebeim Stammtisch oder per Mail. tui

➥ www.aegee-berlin.org

Besonderer Anziehungspunkt am Tag des Offenen Denkmals war die Stallscheune, das älteste Gebäude auf der idyllischen Schulinsel Scharfenberg

Lebhafte Muster auf den Gehwegen des Ku’-damms gehören zum Konzept „KurfürstLicht“

Das Minikrankenhaus kann innur 10 Containern transportiertund schnell aufgebaut werden. Im Bildein Modell des „aufklappbaren“ Hospitals

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Page 8: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

Seite 8 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005ALUMNI

MeldungenAbschied für Bau-Ing.s

Am 28. Oktober findet die diesjährigeVerabschiedung der Absolventinnen undAbsolventen des Faches Bauingenieurwe-sen statt. Vergeben wird in diesem Rah-men auch der Ernst-Trapp-Preis für guteStudienleistungen. Die Feier beginnt um16 Uhr. Sie findet in der Peter-Behrens-Halle, Gustav-Meyer-Allee 25 statt.☎ 314-7 24 25

Alumni-Tag:ISR baut Netzwerk auf

Das Institut für Stadt- und Regionalpla-nung (ISR) lädt für den 21. Oktober 2005ab 14.00 Uhr im Seminarraum EB 222(Erweiterungsbau, Strasse des 17. Juni145) zu einem Alumni-Tag ein. Vorträgeund Diskussionsrunden zu aktuellen The-men der Raumplanung sowie die Verab-schiedung der Diplomanden stehen aufdem Programm. Eingeladen sind alleAlumni des ISR. Der Alumni-Tag ist gleich-zeitig der Startschuss für den Aufbau ei-nes Alumni-Netzwerkes am ISR.Kontakt: Institut für Stadt- und Regional-planung der TU Berlin, Jan Abt, Sek. B7,Hardenbergstraße 40a, 10623 Berlin☎ 314-2 81 02✉ [email protected]➥ www.isr.tu-berlin.de

Richtig bewerben bei Bonding

Kontakt zu Unternehmen können TU-Studierende und Absolventen auf der Fir-menkontaktmesse „Bonding“ aufneh-men. Die Messe findet am 8. und 9. No-vember zwischen 10 und 16 Uhr statt. ImVorfeld der Messe gibt es vom 1. bis 4.November eine Bewerberwoche mit In-fos zur richtigen Bewerbung.☎ 315-0 68 40➥ www.bonding.de/berlin

25 Jahre AG-Wi-Ing

Mit einem großen Festakt, mit einer Po-diumsdiskussion und einer abendlichenParty feiert am 28. Oktober die Arbeitsge-meinschaft Wirtschaftsingenieure (AGWi-Ing) ihr 25-jähriges Jubiläum. Beginn:15 Uhr im Lichthof.☎ 3 41 00 87✉ [email protected]➥ www.agwiing.org

Alter Hörsaal in neuem GewandHelmut Baumgarten initiiert Spendenaktion zur Sanierung eines TU-Hörsaals

Studierende und deren Dozenten,aber auch Gäste der Universität undinternationale Besucher nehmen inihnen Platz – die Hörsäle sind somitauch Aushängeschilder der Universi-tät. Danach sehen die meisten der 27Hörsäle und Seminarräume im TU-Hauptgebäude jedoch nicht aus. Nurdrei davon sind saniert. Bis jetzt!Denn Ende Oktober kann sich die TUBerlin über einen weiteren neuenHörsaal freuen.

Zu verdanken hat sie dies Prof. Dr.-Ing. Helmut Baumgarten, bis 2004Professor für das Fachgebiet Logistik.Bei seiner Verabschiedung überreich-te er „seiner“ Universität ein großzü-giges Geschenk und versprach die Sa-nierung eines Hörsaals. In Erinnerungan seinen Lehrer und DoktorvaterProf. Dr. Horst Wagon fiel die Wahlauf den Hörsaal H 1012. Professor Wa-gon (1910–1987) war von 1954 bis1975 Professor für Maschinenwesender TU Berlin und hat sich besondersfür die feste Verankerung des Studien-gangs Wirtschaftsingenieurwesen ander TU Berlin eingesetzt.„Im Hörsaal H 1012 hat Professor Wa-gon seine Vorlesungen TechnischeWärmelehre, Maschinenlehre und

Förderung von Massengütern gehal-ten“, erklärt Baumgarten, der persön-lich einen hohen Betrag für die Moder-nisierung der TU Berlin zur Verfügungstellt. Darüber hinaus hat er sich in denvergangenen Wochen als „Fundrai-

ser“ betätigt und für das Projekt Geldeingeworben. Unterstützt wurde erdabei auch durch das nationale TU-Alumni-Programm der Pressestelle.Eine Abfrage in der Alumni-Daten-bank ermittelte 117 ehemalige „Wa-

gon-Schüler“, die Helmut Baumgar-ten in die Spendenaktion einbeziehenkonnte. „Die Modernisierung kostetrund 60 000 Euro, die zum größtenTeil aus Spenden gedeckt werden sol-len“, sagt Baumgarten. „Ich bin sehroptimistisch, dass das funktioniert, sokonnte ich schon vor einigen Wocheneine überaus großzügige Spende ent-gegennehmen.“ Einer seiner ehemali-gen Doktoranden, Prof. Dr. ThomasMüller, ist heute Geschäftsführer einerFabrik für Spezialmöbel. Er spendeteeine elektrische Tafel im Wert von8000 Euro. Aber nicht nur die Tafelwird in dem „Horst-Wagon-Hörsaal“dem neuesten Stand der Technik ent-sprechen. Der Hörsaal wird mit mo-derner Präsentations- und Datentech-nik ausgestattet. Darüber hinaus wer-den die rund 260 Sitzplätze Stroman-schlüsse für den Gebrauch von Lap-tops haben und per Wireless LAN wirdman dort online arbeiten können.Der „Horst-Wagon-Hörsaal“ ist nunschon der zweite, der durch die Initia-tive von TU-Alumni renoviert wordenist. Bereits vor drei Jahren sammeltenehemalige Studierende von ProfessorKonrad Mellerowicz für die Reno-vierung eines Hörsaals ( H intern 10/2002). Bettina Klotz

Sport für Alumnidicap 54), dem „Führerschein für denGolfplatz“, fit gemacht.

Inline-Skating – Lernkurse Alumni

Nordic Walking

Nordic Walking in Balance – Workshop

Durch die Kombination von Nordic Wal-king und Entspannungstechniken – vonAtemhygiene bis Qi Gong – lernen Sie,sich nachhaltig zu regenerieren und öko-nomisch zu laufen.

Rückenschule im Fitness-Studio

Standard-/Lateinamerikanische Tänze fürAlumni

Standard/Latein (freies Tanzen)

Tauchen – Gerätekurs für Alumni

Tauchen – Grundkurs für Alumni

Waldlauf – Hierbei handelt es sich um einenseit Jahren stattfindenden Treff der TU-Laufgruppe Jelly Bears Walking

Schneesport – Alpin-Alumni-Kurs17. 3.–25. 3. 06Das Tauferer-Ahrntal ist ein verträumtesTal in Südtirol mit mehreren schneesi-cheren Skigebieten. Hier wird das be-währte TU-Skikurskonzept mit angeneh-mem Hotelkomfort verbunden.

Umfangreiche Informationen zu den Kursen,zu den Anfangszeiten, zu Veranstaltungsor-

ten und den Preisen sind auf den Internet-Seiten des Hochschulsports zu finden.Die Anmeldung zu den Kursen ist nur on-line möglich.Darüber hinaus können Alumni auch an al-len anderen Angeboten des Hochschul-sports teilnehmen.Es wird eine Bescheinigung über die Mit-gliedschaft beim TU-Alumni-Programmbenötigt, die beim TU-Alumni-Team erhält-lich ist.

☎ 314-2 76 50/-2 29 19✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/alumni➥ www.tu-sport.de(Link „Zielgruppenangebote“)

Auch im Wintersemester bietet der Hoch-schulsport gemeinsam mit dem TU-Alum-ni-Team der Pressestelle spezielle Sportkur-se für TU-Alumni an.

Autogenes Training

Die Teilnehmenden können das AutogeneTraining am Ende selbstständig durch-führen und weiter vertiefen.

Fitness am Morgen für Alumni und Be-schäftigte

Folklore Paartänze (Workshop)

Golf – Grundkurs für Alumni und Beschäf-tigte. Hier werden Sie für die Praxis-prüfung zur Platzerlaubnis (PE = Han-

Das neue Parkett im H 1012 liegt schon. Helmut Baumgarten (l.) mit Vertretern der Bauabteilung

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Page 9: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 9FORSCHUNG

Exzellent auchin der Werkstatt

Seit 30 Jahren bildet die TU Berlinauch in nichtwissenschaftlichenBerufen aus – weit über den eigenenBedarf hinaus. Das findet auch poli-tische Anerkennung

Seite 11

Delfine warnenvor Tsunami

TU-Bioniker lernten von denMeeressäugern, wie manSignale ohne Störungenüber weite Strecken unterWasser übertragen kann

Seite 10

Das Augeim OrbitDer siebte TU-Forschungssatellitist fertig gestellt und überge-ben. Er wird zukünftig Natur-phänomene und Landschafts-veränderungen in Indonesienbeobachten Seite 12

NobelpreisträgerZhores I. Alferov an der TU Berlin

Hohen Besuch erhält die TU Berlinam 18. Oktober 2005. Professor

Zhores I. Alferov, Physik-Nobel-preisträger des Jahres 2000, spricht imRahmen der Einstein-Lectures im Phy-sik-Altbau der TU Berlin über „Ein-stein and the development of Quan-tum Electronics“. Moderiert wird dieVeranstaltung von Prof. Dr. DieterBimberg vom Insitut für Festkörper-physik der TU Berlin. Dieter Bimberg

arbeitet seitJahren eng mitZhores I. Al-ferov zusam-men. 2002wurden beidegemeinsamvom russischenStaatspräsi-denten Vladi-mir Putin mitdem russischenStaatspreis für

ihre Forschungen auf dem Gebiet derQuantenpunkt-Laserforschung ausge-zeichnet. Zhores I. Alferov ist Direk-tor des Physikalisch-Technischen Iof-fe-Instituts der russischen Akademieder Wissenschaften in St. Petersburg,Russland. Seine Erfindung der He-terostruktur bildet die Grundlagenmoderner Halbleiterlaser, Solarzellenund Höchstfrequenztransistoren. Al-bert Einsteins Lichtquantenhypothesetrug entscheidend zur Entwicklungder Quantenphysik bei. Die moderneLasertechnik für Scanner, CD-Playerund Digitalkameras wären ohne sieundenkbar. tui

Dienstag, 18.10.2005, 17 Uhr im Hörsaal P270, Physik-Altbau der TU Berlin, Harden-bergstraße 36, 10623 Berlin.

Mathe und Informatik unter den Top Ten

Die TU Berlin kam beim aktuellen Fo-cus-Ranking in Mathematik und Infor-matik unter die zehn besten deutschenUniversitäten. In der Mathematikrückte die TU Berlin neu in die Spit-zengruppe auf, in der Informatik be-hauptet sie ihre sehr gute Platzierungunter den deutschen Hochschulen.Das Gesamtergebnis im Focus-Ran-king wird durch eine sehr gute Dritt-mittelquote der TU-Mathematiker undTU-Informatiker unterstrichen. Sokommen die Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler aus der Mathema-tik auf 202 200 Euro pro Professur undJahr. Damit belegen sie im Focus-Ran-king sogar Rang 2 nach Heidelberg.Die Forscherinnen und Forscher ausder Informatik der TU Berlin könnenauf Drittmitteleinnahmen von 236700Euro pro Professur und Jahr verweisenund kommen damit deutschlandweit inihrer Disziplin auf Platz 4. Bei diesemwichtigen Leistungsindikator konntensich beide Forschergruppen zudemsteigern. Besonders die Summe dereingeworbenen Drittmittel gilt als einBeleg für erstklassige Forschung an ei-ner Universität.Neben dem Focus-Ranking schneidetdie TU Berlin auch bei der neuenDrittmittelbilanz des StatistischenBundesamtes, die sich auf das Jahr2003 bezieht, sehr erfolgreich ab. Mitrund 176 000 Euro pro Professur be-legt sie den 11. Platz unter den deut-schen Universitäten. Damit liegt siefür das Jahr 2003 weit über dem bun-desdeutschen Durchschnitt. Er liegtbei 83 000 Euro pro Professur. tui

Historische Schätze endlich gesichertTU-Plansammlung digitalisiert 80 000 Blätter und macht sie für Forschung, Lehre und Öffentlichkeit zugänglich

Welche genialischen Pläne HansPoelzig, August Stüler und AlfredMessel hatten, die niemals verwirk-licht wurden, welche Ideen in denletzten Jahrzehnten bei den Schin-kelwettbewerben eingereicht wur-den, wie die durch Kriege und ande-re Katastrophen zerstörten Bauwer-ke aussahen – die Plansammlung derTU Berlin hütet über 80 000 derartigeZeichnungen, Skizzenbücher und Fo-tografien, zum großen Teil wertvolleund einzigartige Schätze. Bislangwurden sie verwahrt und warenmangels geeigneter Räumlichkeitenund Mitarbeiter nur für wenige aus-gesuchte Experten zugänglich. Jetzthebt die TU Berlin diesen Schatz fürStudium und Lehre und für die Öf-fentlichkeit.

Die unübersehbar große Menge anZeichnungsblättern und Plänen soll fo-tografiert, gescannt, digitalisiert und ineiner Internetdatenbank dokumen-tiert werden. Die Deutsche For-schungsgemeinschaft bewilligte dafürmehr als 600 000 Euro, eine für ein der-artiges Projekt außergewöhnlich hoheSumme. Gleichzeitig wurden im Un-tergeschoss des denkmalgeschützten,von Hans Scharoun entworfenen Ar-chitekturgebäudes große Flächen um-gebaut, die ausreichend Platz für dasArchiv, für einen Lesesaal, für Arbeits-räume und für Ausstellungen bieten.„Unsere ‚rote Wand‘ bietet rund 50laufende Meter Ausstellungsfläche“,erzählt Dr. Hans-Dieter Nägelke, Lei-ter der Plansammlung und Initiatordes gesamten Projektes. Die Feuerpro-be hat die „rote Wand“ bereits über-standen. Am 22. September wurdendie neuen Räume mit einem Festakt,an dem auch TU-Präsident Kurt Kutz-ler teilnahm, eingeweiht. Eine Aus-wahl von Projekten und Zeichnungensollen noch bis 22. Dezember 2005 ei-nen Überblick über 250 Jahre Bau-und Entwurfsgeschichte geben. Künf-tig sind vier historische und aktuelleAusstellungen im Jahr geplant.

„Die Luftfeuchtigkeit wird im Archivkonstant auf 50 Prozent gehalten, da-mit das teilweise sehr empfindliche Pa-pier keinen Schaden nimmt“, erklärtProjektleiter Nägelke. Zu der Lehr-sammlung, die Julius Raschdorff 1885begonnen hatte, den Vorkriegssamm-lungen, den Beständen der 50er-Jahresowie den aktuellen Nachlasssamm-lungen können jetzt auch die Nachläs-se von TU-Architekturprofessoren ge-sammelt werden. Vier studentischeund ein wissenschaftlicher Mitarbeitersowie vier Dokumentare werdenkünftig für die Erfassung, die Digitali-sierung und die Erstellung des Online-

Kataloges sorgen. Ein Hochleistungs-scanner, der Dokumente von bis zu1,60 Meter Seitenlänge erfassen kann,wird samt einem Spezialisten ebenfallsfür die nächsten zwei Jahre zur Verfü-gung stehen.Hans-Dieter Nägelke schwebt außer-dem noch ein weiterer wissenschaftli-cher Leckerbissen vor: Er möchte mitZugriff auf seine neuen Medien Kollo-quien für Fachwissenschaftler veran-stalten, um im Verbund mit anderenExperten aktuelle Probleme zu lösen.Denn ganz ohne Schwierigkeiten istdas architektonische Kulturerbe nichtzu erhalten. Wenn man das Problem

von knitterndem oder sich zersetzen-dem Papier gelöst hat, tauchen neueHindernisse auf: Wie wird man etwazukünftig die ausschließlich virtuellvorhandenen, in CAD-Animationengegossenen Ideen heutiger architekto-nischer Visionäre sichern?

Patricia Pätzold

Die Ausstellung „Neues Altes“ mit rund 50Neuerwerbungen der letzten Jahrzehnteläuft noch bis zum 22. Dezember 2005Öffnungszeiten: Mo–Do, 14 bis 18 UhrArchitekturgebäude, UntergeschossEintritt frei➥ www.ub.tu-berlin.de/plansammlung/

Zhores I. Alferov

„Der Wedding lebt“ lautet das Motto einerInitiative von Bürgern, Unternehmen und Kul-tureinrichtungen, die die Lebensqualität unddas schlechte Image des Bezirks verbessernmöchten. Ende August veranstalteten sie denWedding-Day, an dem sich auch die TU Berlinmit ihrem Standort Technologie- und Innovati-onspark (TIB) an der Gustav-Meyer-Allee er-folgreich beteiligte. Die „schwingende Brü-cke“, das Betonauto und das entstehendeRennauto des Studierendenprojekts „Fast-TUbe“ waren Publikumsmagneten. Bei denKindern fand die Spagetti-Turmbauaktion gro-ßen Anklang (Foto). tui

TU beimWedding-Day Wie Physiker das Chaos im Gehirn ordnenNeue Konzepte der Nichtlinearen Dynamik werden auf Bio- und Nanosysteme angewendet

Das Netzwerk der Nervenzellen imGehirn, der Neuronen, weist ein

subtiles Wechselspiel von Chaos undselbstorganisierter Ordnung auf.Krankheiten wie Parkinson oder Tre-mor zeugen von deren gestörtem Ver-halten, zum Beispiel von gleichzeiti-gem, synchronisiertem Feuern elekt-rischer Impulse der Neuronen. DiePhysik entwickelt im Rahmen derNichtlinearen Dynamik neuartigeKonzepte, um dieses Chaos in Bio-oder Nanosystemen zu kontrollieren.Vorgestellt wurde ein solches Konzeptfür die Hirnforschung auf dem interna-tionalen Kongress „XXV DynamicsDays Europe“ Ende Juli an der TUBerlin von Erwin-Schrödinger-Preis-träger Professor Peter Tass aus Jülich.Diese wichtigste europäische Tagungauf dem interdisziplinären Gebiet derNichtlinearen Dynamik fand unter derLeitung von TU-Professor EckehardSchöll vom Institut für TheoretischePhysik statt und versammelte 350Wissenschaftler aus 37 Ländern. Ak-tuelle Forschungsergebnisse mit An-wendungen in Physik, Mathematik,Lebens- und Ingenieurwissenschaftenwurden dort präsentiert. Währendman in der Hirnmedizin traditionell

versucht, durch massive Eingriffe vonaußen – elektrische oder magnetischeImpulse hoher Intensität – die Krank-heit zu bekämpfen, gehen die Physikeranders vor. Die neu entwickelten Me-thoden der Nichtlinearen Dynamikversuchen durch interne Rückkopp-lungsschleifen, das unerwünschte Ver-halten der Neuronen zu unterdrücken,und bieten dadurch eine wesentlichschonendere Behandlungsmöglich-keit.Die Kontrolle durch Rückkopplungkann auch auf elektronische Schalt-kreise oder optoelektronische Bauele-mente angewendet werden, um zumBeispiel stabilere Laserstrahlung oderelektronische Schwingungen zu be-wirken. Nichtlineare Nano-Bauele-mente von nur wenigen Nanometern(Millionstelmillimetern) Durchmesserwerden weltweit intensiv für techni-sche Anwendungen erforscht. Dienichtlineare Dynamik zeigt darüberhinaus, dass universelle Gesetze undEigenschaften unabhängig von denspeziellen Materialeigenschaften gel-ten. pp

➥ http://wwwnlds.physik.tu-berlin.de/ddays05

Selbstorganisierte Muster bei einer Gas-entladung. Ausstellungstück zur TU-Tagung„Dynamics Days“

Hans-Dieter Nägelke zeigt ein Kleinod aus der Plansammlung: eine kolorierte Skizze der Alten Nationalgalerie von Friedrich August Stüler

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Page 10: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

Seite 10 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005FORSCHUNG

Mit Delfinen vor Tsunamis warnenTU-Wissenschaftler entwickeln drahtlose Übertragungstechnik für Messstationen in der Tiefsee

Bilder vom Meeresgrund, Messdatenfür Tsunami-Warnsysteme oder seis-mische Fühler für Seebeben: Um sol-che Informationen möglichst schnellund störfrei an die Meeresoberflächezu leiten, können Wissenschaftlervon Delfinen lernen. Einem Team derTU Berlin um den ukrainischen For-scher Dr. Konstantin Kebkal ist es ge-lungen, die von den Meeressäugerngenutzte komplexe Kommunikationin technische Systeme umzusetzen.

Damit wird es möglich, auch große Da-tenmengen wie beispielsweise für Vi-deosequenzen kabellos aus der Tiefezu übertragen. „Aus Beobachtungenund Experimenten am SchwarzenMeer wissen wir, dass die Delfine inder Lage sind, ihre Informationen imUltraschallbereich komplex zu modu-lieren“, erläutert Dr. Konstantin Keb-kal. „Sie können ihre Frequenzbänderspreizen und die Signale derart modu-lieren, dass Störungen ausgeschaltetwerden. Delfine können zum Beispielerkennen, ob sie ein Signal direkt odernur auf Umwegen erreicht, etwa durchReflexion an Klippen oder dem Mee-resgrund.“ Aufbauend auf diesen Er-kenntnissen entwickelten die BerlinerForscher ein Übertragungsmodem,mit dem sich elektronische Daten biszu zwei Kilometer weit im Meer ver-breiten lassen. „Ein industriereiferPrototyp existiert bereits“, bestätigt

Konstantin Kebkal, der die fünfköpfi-ge Arbeitsgruppe bei den TU-Bioni-kern leitet. „Unsere Tests unter denakustischen Bedingungen der Ostsee-küste und in der Nordsee haben erwie-sen, dass es allen anderen technischenSystemen deutlich überlegen ist. Der-zeit arbeiten wir an einem zweitenModem, das noch robuster sein wird

und Distanzen zwischen sechs undacht Kilometern überbrücken kann.“Damit wären auch große Teile derTiefseegräben direkt erreichbar, de-ren seismische und vulkanische Akti-vität immer wieder die gefürchtetenTsunamis heraufbeschwört. „Will manin den instabilen Zonen ein effektivesFrühwarnsystem installieren, ist es

nicht damit getan, Messsonden in denMeeresboden zu versenken“, sagtKonstantin Kebkal. „Entscheidendwird sein, die Daten schnell und zuver-lässig nach oben zu den Informations-zentralen zu leiten.“Das BMBF unterstützt das Projekt in-nerhalb des Bionik-Wettbewerbs mit200 000 Euro. hs

Von Delfinen lernen die Wissenschaftler, wie sich elektronische Daten störungsfrei bis zu zwei Kilometer weit im Meer verbreiten lassen

PAT E N T E U N I V E R S I TÄT

Blick ins InnereFinden Wissenschaftler die Lösung fürein Problem, die einen bedeutendenAbstand zum Stand der Technik hatund auch noch gewerblich anwendbarist, dann hat man es mit einer Erfin-dung zu tun. Seit 2001 betreibt derServicebereich Kooperation PatenteLizenzen (KPL) der TU Berlin mit deripal GmbH eine aktive Patentierungs-und Verwertungspolitik. H internstellt in loser Reihenfolge einige Erfin-dungen, Patente und Verwertungser-folge der TU Berlin vor.

Immer kleinere Sensoren bei opti-schen medizinischen Instrumentenwie Endoskopen und Videokameraserlauben zwar eine zunehmende Mi-niaturisierung, jedoch sind in den bis-lang hergestellten optischen Systemendie Linsen starr fixiert, sodass kaumeine Veränderung der Brennweiten

während der Untersuchung möglichist. Im Institut für Konstruktion, Mik-ro- und Medizintechnik erfanden Prof.Dr. Heinz Lehr, Dipl.-Ing. StephanSchrader und Dipl.-Ing. Steffen Walternun einen dreiphasigen, linearen Syn-chronmotor für derartige Mini-Endo-skope. Durch ein Elektromagnetsys-tem im Inneren lassen sich die einge-brachten optischen Elemente mehr-fach gegeneinander verschieben, un-abhängig von der Wegstrecke, die dasEndoskop zurücklegt. Sie lassen sichsehr genau positionieren. Der Arztkann sich also an Ort und Stelle ausrei-chend umsehen und zum Beispieldurch Zoomen verdächtige Stellen ge-nauer in Augenschein nehmen. Die Er-findung wurde in Deutschland, Euro-pa und den USA zum Patent angemel-det. tui

Stephan Schrader mit der Erfindung

Neu bewilligtWenn das Auto mit

dem Haus telefoniert

/tui/ Wenn das Auto mit dem Haus tele-foniert, um die Heizung einzuschalten,wenn mehrere Autos untereinander kom-munizieren, um Straßenzustände oderStaus anzukündigen, wenn der Fahrer perSpracheingabe ein Hotel bucht, dannkann man von vernetztem Fahren spre-chen. Neue Technologien in der Mobil-kommunikation und der verstärkte Ein-satz elektronischer Systeme im Automo-bil bieten neue Möglichkeiten für Kom-munikationsdienste, Sicherheits- und As-sistenzsysteme im Kraftfahrzeug. Diesesollen im Fahrzeug eingesetzt werden,um das Reisen im Automobil bequemer,komfortabler und sicherer zu gestalten.In einem neuen, von der InvestitionsbankBerlin geförderten Projekt forschen Wis-senschaftler aus dem Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin gemein-sam mit Partnern aus der Humboldt-Uni-versität zu Berlin und der Firma HFC Hu-man-Factors-Consult GmbH an diesemThema. HFC ist eine Ausgründung ausder TU Berlin und wird von Dr. Harald Kol-rep-Rometsch geleitet. Das Projekt wirdvon der Europäischen Union mit EFRE-Mitteln kofinanziert. Die Laufzeit beträgtzwei Jahre, das Gesamtvolumen umfasstrund 960 000 Euro.

Gefährliche VerordnungenSchneller Informationsaustausch zwischen Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern mit elektronischer Gesundheitskarte

In Deutschland sterben jedes Jahrrund 10 000 Menschen, so schätzen

Experten, an unerwünschten Wirkun-gen von Arzneimitteln. Das sind mehrTote durch Arzneimittel als durch Un-fälle im Straßenverkehr. Der Grund:Ärzte wissen nicht immer, was andereKollegen dem Patienten bereits ver-ordnet haben. Forscher der TU Berlinund des Fraunhofer-Instituts für Soft-ware- und Systemtechnik entwickel-ten die elektronische Gesundheitskar-te, die Ärzten, Apotheken, Klinikenund Krankenkassen alle Informatio-nen über verordnete Medikamente zu-gänglich machen und so gefährlicheKontraindikationen vermeiden soll.Der Prototyp mit ersten Arbeitser-gebnissen wurde bereits an Gesund-heitsministerin Ulla Schmidt überge-ben.80 Millionen Versicherte werden inDeutschland von 123 000 niedergelas-senen Ärzten, 65 000 Zahnärzten,22 000 Apotheken, 2200 Kliniken undrund 300 Krankenkassen betreut. DieEinführung der von Forschern unterLeitung von TU-Professor und ISST-

Chef Prof. Dr. Herbert Weber entwi-ckelten elektronischen Gesundheits-karte (eGK) gilt in Deutschland alswegweisende Innovation, die derdeutschen IT-Industrie auch Perspek-tiven und Chancen im Ausland eröff-net. Dabei geht es nicht nur um die Ent-

wicklung der Lösungsarchitektur derKarte. Um die letztlich angestrebteVernetzung der Zielgruppe aus Millio-nen Menschen und Institutionen zu er-reichen, muss auch eine entsprechen-de telematische Infrastruktur entwi-ckelt werden. Arzt, Apotheker oder

Krankenhäuser müssen einanderschließlich auf verschiedenen WegenInformationen übermitteln können.Die eGK soll, sofern der Patient zu-stimmt, alle Anamnese- und Diagnose-daten des Patienten jedem behandeln-den Arzt zugänglich machen. Nebenden dramatischen Kontraindikationenkönnen dadurch auch teure Mehrfach-untersuchungen unterbleiben. Die Kar-te speichert sowohl freiwillige als auchPflichtangaben im Rahmen des 2003verabschiedeten Gesetzes zur Moder-nisierung der gesetzlichen Krankenver-sicherung. Experten schätzen die mög-lichen Einsparungen auf über 80 Millio-nen Euro pro Jahr.Für das Projekt wurden die 35 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter desFraunhofer-Projektteams zeitweiligvon bis zu 100 weiteren Mitarbeiternaus Gesundheitsorganisationen undaus der Industrie sowie von einem wei-teren Projektteam im Bundesgesund-heitsministerium unterstützt. Nun ste-hen die Ergebnisse zur weiteren Ver-wendung zur Verfügung.

Patricia Pätzold

Herbert Weber präsentiert gemeinsam mit Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die elektronischeGesundheitskarte

Landkarten des WissensForschungsergebnisse aus Mobilität, Verkehr und Städtebau für Politik und Wirtschaft nutzbar gemacht

Immer häufiger möchten Entschei-dungsträger in Politik und Gesell-

schaft auf neueste Forschungsergeb-nisse zurückgreifen, die ihnen bei derLösung aktueller Probleme helfen.Doch diese zu finden und zu nutzen istfür Nichtwissenschaftler oft nicht ein-

fach. Forschungswissen muss daherfür die Anwendung in der Praxis zu-sätzlich aufbereitet werden. Im Herbst2001 initiierte das Bundesministeriumfür Verkehr, Bau- und Wohnungswe-sen (BMVBW) daher die Entwicklungeines Forschungs-Informations-Sys-tems (FIS) für Fragen aus Mobilität und

Verkehr, Raumentwicklung, Städte-bau, Bauen und Wohnen sowie Auf-bau Ost. Drei Fachgebiete der TU Ber-lin haben seitdem zusammen mit 15weiteren renommierten wissenschaft-lichen Instituten gemeinsam das FISaufgebaut und arbeiten weiter an sei-

ner Aktualisierung. Seit Januar2004 steht das FIS dem BMVBWzur Verfügung, seit Herbst 2004ist es für weitere interessierteNutzergruppen zugänglich.„Neben der Bedeutung des FISfür den verkehrswissenschaftli-chen Bereich stellt die Software,die wir entwickelt haben, auch

eine universell für andere Wissensge-biete einsetzbare Lösung dar“, erklärtDipl.-Ing. Thomas Sauter-Servaes,Wissenschaftler am Fachgebiet„Schienenfahrwege und Bahnbe-trieb“, das neben den Gebieten „Flug-führung und Luftverkehr“ sowie„Wirtschafts- und Infrastrukturpoli-

tik“ maßgeblich an dem Projekt betei-ligt ist. Einzelinformationen werdensortiert und gefiltert, allgemein ver-ständlich aufbereitet und in Wissens-zusammenhänge gebracht. Dabei sol-len so genannte Wissenslandkartenhelfen. Sie strukturieren die einzelnenThemenfelder für den Nutzer visuell inassoziative Gedankenlandkarten.Dadurch sind sie dem jeweiligen Vor-wissen angemessen intuitiv nutzbarund erlauben dem interessiertenNichtwissenschaftler einen Einstiegsogar in hochkomplexe Materien.Insgesamt 4700 Syntheseberichte, un-terstützt von Statistiken, Publikati-onsnachweisen und Kontaktadressensind in 130 Wissenslandkarten abruf-bar, von der Arbeitsmarktpolitik überden Hochwasserschutz bis hin zuSchienenverkehrslärm oder Eisen-bahnsicherheit. tui

➥ www.forschungsinformationssystem.de

Woher kommtWohlstand?

Wissenschaftlerinnen am ZentrumTechnik und Gesellschaft (ZTG)

der TU Berlin haben einen Leitfadenzur Gestaltung inter- und transdizipli-närer Forschungsprojekte in der Nach-haltigkeitsforschung entwickelt, derjetzt in der Discussion-Paper-Reihe desZentrums veröffentlicht wurde. DieAutorinnen stellen den Versuch einermethodischen Gestaltung von inter-und transdisziplinären Forschungspro-zessen vor. Ein Beispiel hierfür ist dasProjekt „Regionaler Wohlstand neubetrachtet“, in dem Forschende aus Po-litikwissenschaft, Agrar- und Volks-wirtschaft, Soziologie und Land-schaftsplanung gemeinsam mit Akteu-ren aus der Praxis (Einkaufsstätten,Landwirten) die Schöpfung regionalenWohlstands aus Land- und Ernährungs-wirtschaft analysieren. tui

➥ www.ztg.tu-berlin.de/pdf/Nr_17_AG_NH.pdf

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Page 11: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 11INNENANSICHTEN

Exzellenz auch in der WerkstattTU-Ausbildung von nichtwissenschaftlichen Fachkräften ist in der Politik anerkannt

Die Überraschung war gelungen: Miteinem Riesenscheck – nicht nur imFormat, sondern auch in der Sum-me – über 50 000 Euro betrat TU-Prä-sident Prof. Dr. Kurt Kutzler die Büh-ne beim Jubiläumsfest der TU-Aus-bildung am 12. August. Es war eineAnerkennung der höchst erfolgrei-chen, nunmehr 30 Jahre andauern-den Ausbildung von Fachkräften ander TU Berlin. Hocherfreut nahmAusbildungsleiter Reinhard Wilk denScheck entgegen und erzählte, wiealles begonnen hatte:

Nachdem schon in den Sechzigerjah-ren einzelne Institute für den Eigenbe-darf Fachkräfte ausgebildet hatten, ge-lang es in den Siebzigern, das Kurato-rium zu überzeugen eine zentrale Aus-bildungswerkstatt einzurichten: dieAusbildung nicht nur zum Eigenbe-darf, sondern auch als gesellschaftli-che Aufgabe. Heute ist die TU Berlinder zweitgrößte Ausbildungsbetriebim Bezirk Charlottenburg-Wilmers-dorf. Mehr als 1000 junge Menschenhaben bereits die TU-Ausbildung er-folgreich durchlaufen. „Das hohe Inte-resse der Schulabgänger an einer Aus-bildung an der TU Berlin spiegelt sichin der Zahl von etwa 4000 Bewerbun-gen jährlich wider“, erklärte PräsidentKutzler. „Die jungen Leute und derenEltern erwarten von der Universitäteine gute und praxisgerechte Ausbil-

dung.“ Die meisten der jeweils 150Auszubildenden in mittlerweile 14 tra-ditionellen und modernen Ausbil-dungsberufen absolvieren zunächsteine Grundausbildung in Werkstatt,

Labor und Büro und anschließend denBetriebsdurchlauf durch die TU Ber-lin, andere wissenschaftliche und pri-vatwirtschaftliche Betriebe.Und auch die Politik erkennt die hohe

Leistung der TU Berlin auf diesem Feldan. „Es wäre ein Fehler“, sagte Vero-nika Pahl, zuständige Abteilungsleite-rin im Bundesbildungsministeriumbeim Fest, „Exzellenz nur auf den Be-

reich der universitären Bildung unddie Wissenschaft zu begrenzen. Ohneexzellente Leistungen unserer Fach-kräftebasis hätten wir nur schwerlichden Wohlstand erreichen können, derDeutschland heute auszeichnet.“Und in der Entwicklung gibt es keinenStillstand. Der neueste Coup: Am 1.September begannen acht Jugendlicheihre Ausbildung in einem neuen Aus-

bildungsverbund „Fachinformatik“,an dem die TU Berlin mit drei weite-ren wissenschaftlichen Einrichtungenbeteiligt ist.Von den 50 000 Euro wollen die TU-Auszubildenden übrigens vor allemneue Werkzeuge und Werkzeugma-schinen anschaffen und erneuern, wiezum Beispiel eine große Tafelscherezum Blecheschneiden.

Patricia Pätzold

Quantensprung insMultimedia-Zeitalter

Audimax mit neuer Technik

Monatelang rumorte, staubte undhämmerte es hinter verschlosse-

nen Türen im Foyer des TU-Hauptge-bäudes. Doch wenn sich der Vorhangvor dem Audimax im kommenden Se-mester hebt, hat der zentrale Hörsaalder TU Berlin nicht nur frische Farbeund neue Stühle, sondern ein Aben-teuer hinter und die Zukunft vor sich:den Quantensprung ins medientechni-sche Zeitalter. Die multimediale Neu-ausstattung bietet nicht weniger alsfünf Hightech-Projektoren, um Leh-renden und Vortragenden ihre Präsen-tation zu erleichtern.„Die technischen Verbindungen erlau-ben zum Beispiel den Einsatz von Soft-ware wie der Elektronischen Kreide,um Vorträge auf der motorisch beweg-lichen, ein- und ausfahrbaren und zwölfMeter breiten Projektionswand ein-drucksvoll zu illustrieren. Hohe Auflö-sungen für Spezialanwendungen sindebenso möglich wie High-Definition-Kino“, erklärte der medientechnischePlaner Christoph Moldrzyk. Die Steue-rung der Medien soll der Vortragendeselbst über einen berührungsempfindli-chen Monitor, einen so genanntenTouchscreen, im Rednerpult vorneh-men. Für kompliziertere Vorgänge stehtjedoch auch geschultes technisches Per-sonal zur Verfügung. Zudem ist eineaufwändige akustische Anlage einge-baut, die einen sehr guten Klang mit ho-her Sprachverständlichkeit und der vondem ehemaligen TU-Professor LotharCremer gestalteten und sehr gut für Mu-sikvorführungen geeigneten natürli-chen Raumakustik vereint. Drahtlosedigitale und abhörsichere Konferenz-technik, eine neue Infrarotanlage undvier Doppel-Dolmetscherkabinen, eineAnlage für Hörbehinderte, zwei Kame-ras, ein Digitalpult, das professionellenAnsprüchen genügt, runden den media-len Neuanfang im altehrwürdigen Au-dimax ab. Für Lehrveranstaltungen, au-diovisuelle Vorführungen und Groß-veranstaltungen in der TU Berlin kanndie Zukunft kommen. Die Feuertaufebestand das neue Hightech-Audimaxbeim Kreativitäts-Kongress der Philo-sophie. Das nächste Highlight wird dieWissenschaftsshow am Erstsemestertagsein (lesen Sie dazu Seite 3). pp

Die Auszubildenden zeigten, was sie gelernt haben. TU-Präsident Kurt Kutzler kam mit großem Gastgeschenk (Foto rechts, mit AusbildungsleiterReinhard Wilke): ein Scheck über 50 000 Euro

Immer ganz weit vornDie TU Berlin blickt auf 50 Jahre Luftfahrttechnik zurück

Sie heißen Pace, Airsight oder RandEurope, sind Firmen, die von Ab-

solventen des TU-Instituts für Luft-und Raumfahrt (ILR) gegründet wur-den und seither erfolgreich auf demGebiet der Luft- und Raumfahrt oderin anderen Bereichen tätig sind. DieseFirmengründungen gehören mit zuder erfolgreichen Bilanz von 50 Jah-ren Luftfahrttechnik an der TU Berlin,auf die die Hochschule im Jahr 2005zurückblicken kann.„Diese 50 Jahre zeugen von einer be-eindruckenden Kontinuität in der For-schung – sei es auf dem Gebiet der Flug-simulationstechnik, der Aerodynamikoder auch der Raumfahrttechnik, umnur Beispiele zu nennen“, sagt Prof.Dr.-Ing. Gerhard Hüttig, Geschäftsfüh-render Direktor des ILR. „Die Flugsi-mulationstechnik wurde durch die For-schungen am Institut auf einen hohentechnischen Stand gebracht. Einer dermodernsten Flugsimulatoren steht am

Institut. Die Forschungen zur Aerody-namik sind in einem Sonderforschungs-bereich eingebunden und beweisen da-durch ihre Exzellenz. Und auf dem Ge-biet der Mikro-Satelliten hat das Insti-tut eine führende Rolle in Deutschlandinne“, so Hüttig. Die TU Berlin war üb-rigens die erste deutsche Hochschule,die 1963 einen Lehrstuhl für Raketen-technik einrichtete.Das ILR gehört zu den fünf besten undgrößten universitären Forschungs-und Ausbildungseinrichtungen seinerArt in Deutschland. Die eingeworbe-nen Drittmittel belaufen sich jährlichauf 1,5 Millionen Euro. Derzeit zähltdas Institut etwa 1000 Studierende.„Das sind 60 Prozent aller Studieren-den an der Fakultät Verkehrs- undMaschinensysteme“, sagt GerhardHüttig nicht ohne Stolz. Am 25. Ok-tober wird das Jubiläum mit einemTag der offenen Tür und einem gro-ßen Fest begangen. Sybille Nitsche

Notizen aus der ProvinzBahnhof Zoo ohne Fernverkehr – Nachteil auch für die TU Berlin?

Ab Mai 2006 sollen nach dem er-klärten Willen der Bahn AG am

Berliner Bahnhof Zoo keine ICE-Zügemehr halten. Damit wäre der traditi-onsreiche Bahnhof Zoologischer Gar-ten vom Fernver-kehr abgekoppelt,das Drehkreuzpulsierenden Le-bens zum Provinz-bahnhof degra-diert. In unmittel-barer Nachbar-schaft zum Bahn-hof liegt auch dieTechnische Universität Berlin. IhreBesucher aus Deutschland und aus al-ler Welt nutzen ihn intensiv. „Für dieTU Berlin, einen Ort internationalerKongresse und anderer Großveran-staltungen, könnte sich aus dieser Ent-scheidung des Bahnmanagements einerheblicher Standortnachteil entwi-ckeln“, gibt TU-Präsident Prof. Dr.Kurt Kutzler zu bedenken.Auch Bahnkunden, Wirtschaftsver-bände, die AG City, die Messe Berlin

GmbH und viele andere haben bereitsprotestiert, weil sie die City-West ver-öden sahen. Umsonst! Nachdemselbst politischer Protest aus der Be-zirksverordnetenversammlung Char-

lottenburg-Wil-mersdorf auf tau-be Ohren stieß,schlossen sich Bür-ger und Gewerbe-treibende im Julizu einer Bürgerini-tiative zusammenund begannen Un-terschriften zu

sammeln. Mehr als 50 000 sind bereitszusammengekommen. Ende Oktoberplant die SPD Charlottenburg-Wil-mersdorf zusammen mit der Initiato-rin der Bürgerinitiative Dr. HelgaFrisch eine große Unterschriftenakti-on vor der TU Berlin. tui

Unter anderem liegen im Café der Univer-sitätsbibliothek im Volkswagenhaus, Fa-sanenstraße, Unterschriftenlisten aus.Information: ☎ (030) 8 92 10 07

Unibibliothek im Blickpunkt

/tui/ Für den „Tag der Bibliotheken in Ber-lin und Brandenburg“ im September, einTreffen von Bibliothekaren der Region, wur-de diesmal die Universitätsbibliothek imVOLKSWAGEN-Haus ausgewählt. Neben in-teressanten Foren über digitale Angebote inBibliotheken bot dies eine hervorragendePlattform, der Fachöffentlichkeit die neueBibliothek zu präsentieren.

Hilfe für Forscherinnen mit Kind

Christiane Nüsslein-Volhard, die einzigedeutsche Nobelpreisträgerin, hat eine Stif-tung gegründet, die junge Wissenschaftle-rinnen mit Kindern unterstützt. Von dem Zu-schuss sollen sich jährlich rund zehn hochqualifizierte Frauen Haushaltshilfen und Kin-derbetreuung leisten können, um wissen-schaftlich flexibel arbeiten zu können.➥ www.cnv-stiftung.de

Vertrag zur Altersteilzeit

/tui/ Der Änderungstarifvertrag gibt füralle Altersteilzeitanträge ab dem 1. Mai2004 wieder eine Rechtsgrundlage. Für die-jenigen Verträge, die vor diesem Zeitpunkt

Eines der bekannten Projekte der letzten Jahre: Die Wasserdampf-Rakete „Aquarius“

Protestplakat an der Joachimstaler Straße

unterschrieben worden waren, galt dies bis-lang nicht. Nun unterzeichnete die TU Ber-lin mit den Gewerkschaften ver.di und GEWeinen zusätzlichen Vertrag, der den Betrof-fenen sowohl die Klage ermöglicht als auchdie Inanspruchnahme der Leistungen ent-sprechend dem Änderungstarifvertrag.Auskünfte über Hanne Reiner, ver.di.✉ [email protected]

Leserbrief: Öffnungszeiten der UB

Die Umfrage zu den Öffnungszeiten, überdie in H intern, Juli 2005, S. 4, berichtetwurde, weist leider erhebliche methodi-sche Mängel auf, sowohl in der Fragefor-mulierung als auch in der Datenerhebungund Auswertung. Die forschungsmethodi-schen Fehler sind so gravierend, dass Aus-sagen über die Wünsche der Nutzerinnenund Nutzer unzulässig sind. Die vorliegen-den Umfrageresultate sind als empirischeBegründung für die Verlängerung von Öff-nungszeiten unbrauchbar.Dr. Konrad Leitner, Institut für Wirtschafts-informatik und quantitative MethodenDie ausführliche Stellungnahme:➥ http://apa.cs.tu-berlin.de/Stellung-

nahme_zur_UB-Umfrage.pdf

Meldungen

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Seite 12 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005INTERNATIONALES

Ein Auge wandert durch den OrbitDer „siebte Zwerg“, ein neuer TU-Forschungssatellit, wurde an Indonesien übergeben

Als LAPAN-TUBSAT feierlich die Be-sitzer wechselte, kam auch der Bot-schafter der Republik Indonesien,Makmur Widodo. Am 7. Septemberübergaben ein Forscherteam umProf. Dr. Udo Renner vom Institut fürLuft- und Raumfahrt der TU Berlinund TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutz-ler den neuen Satelliten LAPAN-TUB-SAT der indonesischen Raumfahrtbe-hörde LAPAN.

Die Indonesier hatten vor zwei Jahrenden jüngsten TU-Forschungssatellitenzum Festpreis von einer Million Euroin Auftrag gegeben. Die TU Berlin istim nationalen Vergleich auf dem Ge-biet der Kleinsatelliten-Entwicklungführend. Der neue Satellit soll Video-Aufnahmen von Umweltphänomenenin Indonesien liefern und mit einer in-dischen Trägerrakete ins All geschos-sen werden. Die Indonesier erhoffensich ein besseres Monitoring auch vonUmweltproblemen wie Überschwem-mungen und Tsunamis.Nach dem erfolgreichen Start des ers-ten Berliner TUBSAT-A vor genau 14Jahren ist LAPAN-TUBSAT nun be-reits das siebte Modell, das Wissen-schaftler der TU Berlin entwickelten.Die TU Berlin war damals die erste Uni-versität Deutschlands, die einen For-schungssatelliten konstruierte und imAll erprobte. Sie ist auch diejenige uni-versitäre Einrichtung, die die meistenSatelliten in die Umlaufbahn geschos-sen hat. Die Zusammenarbeit wurde

mit einem weiteren Vertrag gefestigt.Mit dem Auftrag für den Forschungssa-telliten sind gleichzeitig eine wissen-schaftliche Kooperation und ein Aus-tausch von Nachwuchswissenschaft-lern verbunden. Der LAPAN-TUBSATist mit 55 Kilogramm Masse ein typi-scher Mikro-Satellit und sieht mit sei-nen 45 mal 45 mal 27 Zentimetern aus

wie ein abgeplatteter Würfel. Eine Be-sonderheit ist der Einsatz einer TV-Vi-deokamera, die die Bilder in Echtzeiteinfängt und damit eine direkte Kon-trolle der jeweiligen Blickrichtung er-laubt, wie ein Astronaut, der sein Augewandern lässt, bis er auf etwas Interes-santes stößt. Mit der technischen Aus-stattung können Gegenstände ab ei-

nem Durchmesser von sechs MeternGröße auf der Erde erkannt werden.Die Indonesier wollen damit Ereignis-se aufspüren, die in ihrem Alltagslebeneine große Rolle spielen: Seeverkehr,Wasserverschmutzungen, Plankton,Schäden in der Landwirtschaft, uner-laubte Brandrodungen, Vulkanaus-brüche oder Überschwemmungen. tui

Der Anteil ausländischer Studieren-der liegt an den Universitäten der

TU9-Gruppe weit über dem Bundes-durchschnitt. Um auch weiter für aus-ländische Studienbewerber attraktivzu bleiben, richteten die TU9-Univer-sitäten eine Servicestelle ein, die Kon-takte zu deutschen Schulen im Aus-land intensiviert und deren Schülerund Studienberater über die Studien-möglichkeiten an den Universitätender TU9-Gruppe berät. Die Absolven-

ten dieser Schulen bringen ideale Vo-raussetzungen für ein Studium inDeutschland mit. Sie haben sehr guteDeutschkenntnisse und kennenDeutschland aus eigener Erfahrungdurch einen Schüleraustausch oderihre deutschen Lehrer. Zur Gruppeder TU9 gehören die Technischen Uni-versitäten Berlin, Aachen, Braun-schweig, Darmstadt, Dresden, Karls-ruhe, München sowie die Universitä-ten Hannover und Stuttgart. tui

Servicestelle für deutsche Schulen im Ausland

Doktor in KanadaAndreas Klinter erhielt

25 000-Dollar-Stipendium

Die Dissertation in Kanada schrei-ben. Für den 24-jährigen Andreas

Klinter ist dieser Traum wahr gewor-den. Kürzlich erhielt er das mit 25 000CAN-Dollar dotierte Werner-Graupe-Stipendium für ein PhD-Programm ander McGill University in Kanada. Er

befasst sich wissenschaftlich mit Alu-minium-Schäumen. Schon 2004 er-hielt Klinter ein zweisemestriges TU-Stipendium für einen Aufenthalt ander University of Queensland in Aust-ralien, wo er seine Diplomarbeit zuWasserstoffspeicherung in Metallenanfertigte. Trotz seines engen Stun-denplans steht Andreas Klinter jünge-ren Studierenden immer gern mit Ratund Tat zur Seite, indem er aktiv anInfo-Veranstaltungen des Akademi-schen Auslandsamtes teilnimmt.Der Stifter Werner Graupe ist selbstTU-Alumnus und Firmengründer inKanada. Zum Andenken an seineTochter errichtete er die Stiftung, dieinsbesondere Studierenden der TUBerlin zugute kommen soll. tui

Die Wüste soll blühen. Viel Land ha-ben die Kibbuzim in Israel der

Wüste bereits abgerungen und frucht-bar gemacht. Dieses und andere Prob-leme zu lösen, helfen auch TU-Wissen-schaftlerinnen und -Wissenschaftler.Der akademische Austausch der Tech-nischen Universität Berlin mit Israelhat bereits eine lange Tradition. Ander Gründung des Technions Haifa,der wichtigsten Technischen Universi-tät Israels, waren Professoren der Kö-niglichen Technischen Hochschule,der Vorgängerin der TU Berlin, maß-geblich beteiligt. In der Nazizeit emig-rierten viele Hochschullehrer nachIsrael und arbeiteten am Technion.Heute haben mehrere Fachgebieteengste Kontakte zu dieser Spitzen-hochschule, zum Beispiel in der Che-mie oder im Werkzeugmaschinenbauund in der Fertigungstechnik, gegen-seitige Anregungen sind Legion. Umden Weg auch für zukünftige Wissen-schaftlergenerationen zu ebnen, be-suchte kürzlich TU-Präsident Prof. Dr.Kurt Kutzler mehrere israelische Uni-versitäten.Das Technion in Haifa, die HebräischeUniversität in Jerusalem, und die Ben-Gurion-Universität in Beersheba wa-ren die drei Stationen der Reise. Ma-thematik, Maschinenbau, Fertigungs-technik, Chemie, Nanotechnologiesind einige der Kooperationsfelder, indenen bereits Kooperationsprojektebestehen oder demnächst aufgebautwerden.Einen Schwerpunkt in der Kommuni-kations- und Informationstechnologie

hat die Ben-Gurion-Universität in derexpandierenden Stadt Beersheba amRande der Negev-Wüste im Süden desLandes. Hier wurde kürzlich gemein-sam mit der Deutschen Telekom einneuer Kooperationsvertrag mit demFachgebiet „Agententechnologien inbetrieblichen Anwendungen und derTelekommunikation“ abgeschlossen.Vizepräsident Herschkovitz statteteder TU Berlin seinen Gegenbesuch be-reits im September ab und zeigte sichaußer an der Telekommunikation be-sonders interessiert an Kooperationenin Chemie und Architektur. Im letzte-ren Arbeitsgebiet entwickelten TU-Forscher nämlich kürzlich ein Ge-wächshaus für Trockengebiete, das mitzwei Drittel weniger Energie und vorallem Wasser auskommt (H intern Juli2005). Für eine Stadt am Rande derWüste sind solche Forschungsergeb-nisse von besonderem Interesse.Neue Möglichkeiten der Kontaktan-bahnung eröffnen sich auch jungenForschenden mit eigenen Projekten.Anfang September stellte GIF-Direk-tor Dr. Amnon Barak in der TU Berlindas Young-Scientists-Programm derGerman-Israeli-Foundation (GIF) vor,das auf Initiative der deutschen Bil-dungsministerin Edelgard Bulmahnund ihres israelischen Kollegen ins Le-ben gerufen wurde und junge deutscheund israelische Forscherinnen undForscher mit bis zu 40 000 Euro für einJahr unterstützt. So soll nicht nur dieWüste blühen, sondern auch diedeutsch-israelischen Forschungsbe-ziehungen. pp

Neue und alte FreundschaftWeitere Kontakte für deutsch-israelische Forschungsbeziehungen

Im Maschinenraum der MachtVolker Stanzel, deutscher Botschafter in Peking, über Wissenstransfer und Kulturaustausch

AndreasKlinter

Welche Aufgaben stehen für den neu-en Botschafter als Erstes auf der Agen-da?Wir haben im Laufe der Zeit ein hohesNiveau im Austausch zwischen unse-ren Ländern erreicht. Dieses zu haltenist an sich schon eine besondere Auf-gabe. China gewinnt immer mehrwichtige Partner auf der Welt. Das be-deutet, dass wir uns in schärferemWettbewerb befinden. Genauso wich-tig ist die Frage nach dem Stand derchinesisch-deutschen wirtschaftlichenZusammenarbeit und nach den Inves-titionen führender chinesischer Unter-nehmen in Deutschland.Der zweite Punkt ist unsere Bereit-schaft zu einem intensiven politischenDialog mit einem Partner, der andereWertvorstellungen, eine andere Ge-sellschaftsordnung und Zielvorstel-lungen und auch andere Vorstellungenvon der politischen Weltordnung hatals wir. Hervorstechend ist Chinas In-teresse für deutsche Geistesgeschich-te. Karl Marx steht für ein tief verwur-zeltes Interesse Chinas an der deut-schen Kultur während mehrerer Jahr-zehnte. Dazu gehören aber auch Goe-the, Schiller, Hegel, Kant, natürlichLeibniz.Wir müssen jetzt durch intensivereKulturarbeit sehen, dass das, was wirfrüher erreicht haben, nicht verlorengeht. Wir haben das Goethe-Instituthier, wir sind mit Kulturarbeit inShanghai präsent, wir haben unserenstudentischen Austausch.

Sie bezeichneten China einmal alsmodernen Staat im Werden. An wel-chen deutsch-chinesischen Problem-zonen muss man unter diesem Aspektin nächster Zeit arbeiten?Das Land geht den Weg aus der kom-munistischen Einparteienherrschaft,es bekennt sich jetzt zur sozialisti-schen Demokratie. Wie rasch die Ent-wicklung vorangeht und ob sie raschgenug vorangeht, um China zu einemverantwortungsbereiten Mitspielerauf der internationalen Bühne zu ma-chen, wie die anderen Industriestaatenes sind – dazu kann ich jetzt noch kei-ne Vorhersage machen.

Was heißt verantwortungsbereit?Zum Beispiel hat China sich – seit dem11. September 2001 – stärker in dieDiskussion im Sicherheitsrat einge-schaltet. Das bedeutet auch, Verant-wortung zu übernehmen.

Sie sprachen auch einmal von einerneuen „Elite im Maschinenraum derMacht“. Welche Bedeutung hat derWissenschaftsaustausch für die neueElite in China?Dieses Land wird vorangetrieben vonMenschen, die nicht am Steuer sind,die aber Vorstellungen haben, wohin

die Reise gehen sollte. Menschen, diedie bürokratischen oder ökonomi-schen Maschinerien betreiben, die die-ses Land voranbringen. Die Intellektu-ellen, die Technokraten, die Beamten,die an Universitäten im Ausland aus-gebildet wurden, sie alle sind die Eli-ten, auf die es immer mehr ankommt.Durch den Austausch im akademi-schen Bereich wird diese Linie ge-stärkt.Der Eindruck des freien Meinungsaus-tauschs in Echtzeit als Chatroom-Ko-munikation ist in jeder Gesellschaft soenorm, dass die Beschränkungen, dieeine Führung durchsetzen will – selbstwenn sie so weit gehen wie in China –,relativ wenig bewirken.

Welchen Rat würden Sie jungen Leu-ten geben, die in Deutschland studie-ren wollen?Nicht nur Naturwissenschaften zu ler-nen, sondern die Geisteswissenschaf-ten nicht zu vergessen. Es ist auch nichtnur das Fach BWL, mit dem man etwasfür seine eigene Zukunft tun kann.

Was würden Sie deutschen Studieren-den in China raten?So tief in die Sprache einzusteigen,dass man chinesischen Vorlesungenfolgen kann. Wenn man das schafft,dann hat man die allergrößte Hürdeüberwunden.

Das Gespräch führte Dr. Barbara vonder Lühe, TU-Medienwissenschaftle-rin und Gastprofessorin an mehrerenchinesischen Universitäten. Sie trafden Botschafter in Peking (gekürzteFassung).

Seit Herbst 2004 ist Dr. Volker Stanzel deut-scher Botschafter in Peking. Der studierte Ja-panologe, Sinologe und Politikwissenschaftlerwar mehr als 20 Jahre lang weltweit im Auf-trag des Auswärtigen Amtes tätig und veröf-fentlichte Aufsätze und Bücher insbesondereüber den politischen und kulturellen Wandelder asiatischen Welt.

Die TU Berlin in China

Die TU Berlin unterhält vielfältige Kontakte zur Volksrepublik China. Nach intensiverHege wurde letztes Jahr das zwanzigjährige Jubiläum des ersten Kooperationsvertra-ges in Peking gefeiert. Heute umfasst die Zusammenarbeit zwischen der TU Berlin undchinesischen Universitäten zahlreiche Fachgebiete, darunter Wirtschaftswissenschaf-ten, Sprach- und Kulturwissenschaften, Elektrotechnik, Maschinenbau, Fahrzeugtech-nik und Physik. 2003 konnte die TU-Informatik mit der Jiao-Tong-Universität in Shang-hai das erste Doppeldiplomabkommen einer deutschen mit einer chinesischen Univer-sität schließen. Der erste ausländische Dekan einer chinesischen Universität war einDeutscher: TU-Professor Ulrich Steinmüller. Direktor des ersten deutsch-chinesischenMobilfunk-Instituts in Peking wurde TU-Professor Holger Boche.

Ein letzter Handgriff durch Stephan Römer und er und Professor Udo Renner können den LAPAN-TUBSAT seiner Bestimmung übergeben

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Page 13: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

Education is an admirable thing.But it is well to remember from time to timethat nothing that is worth knowing can be taught.

Lieber Norbert,von einer neuen Insel der Seligen schreibe ich Dir, aus der Betonburg der in-terdisziplinären Innovation in Bielefeld. Das liegt in Ostwestfalen, also mit-ten im einheitlichen europäischen Bildungsraum der „Bologna-Erklärung“.Da Du solche Dokumente nicht liest, weißt Du vermutlich nicht, daß dieserRaum die „unerläßliche Voraussetzung für gesellschaftliche und menschli-che Entwicklung“ ist. Diese Entwicklung findet als „Selbstmobilisierung“statt. Dafür stehen Netzwerke und Informations- und Kommunikationska-näle zur Verfügung. Wir verhalten uns unternehmerisch und unterwerfenuns der „permanenten Evaluation“. So konnten wir an unserer Fakultäteine Menge Ballast abwerfen, wie die Altphilologie, die Romanistik und dieSlavistik.Die Studenten sind unsere „Kunden“. Sie erwerben allerlei hermeneutischeWaren und dazu „Schlüsselqualifikationen, soft skills, Kernkompetenzen“,also schöne Fertigkeiten wie „methodisches Herangehen an Probleme, ver-netztes Denken, Kreativität und Kommunikationsfähigkeit“. Dafür müssensie jetzt bezahlen. In ebenfalls entrümpelten gestuften Studiengängen wer-den sie in vorbildlicher „Power-Point-Didaktik“ vertraglich zu „work loads“verpflichtet und erwerben dafür in „Basis- und Profilmodulen“ „creditpoints“, die sie gesamteuropäisch verrechnen können. Das müssen wir in„Ergebnislisten“ eintragen, die wir „nachhalten“.Was die Forschung betrifft, so bilden wir hier „excellence clusters“. Wir wur-steln nicht mehr in der „Individualforschung“ vor uns hin wie einst Luh-mann, Bohrer oder Koselleck, sondern recherchieren froh in Gruppen. Da-bei kommen ungeheuer „praxisrelevante“ Ergebnisse heraus, und wir neh-men reichlich „Drittmittel“ ein. Wir werden einer „Kosten-Nutzen-Analyse“unterzogen, und wenn wir recht nützlich und billig sind, freuen wir unsüber eine Leistungszulage.Wenn ich da an unsere Zeit an der Technischen Universität Berlin zurück-denke, so wird mir wie in dem Feenmärchen der Frau d’Aulnoy, wo der PrinzTorticoli im verwunschenen Turm die Glasmalereien betrachtet: „mais il n’ycomprenoit rien, car c’étoient des histoires qui étaient passées depuis plu-sieurs siècles.“ Wie Zauberei kommt’s mir vor, daß Du alle Deine schönenBücher, Deine gesamteuropäisch preisgekrönte wissenschaftliche Prosa,ohne Internet und Computer geschrieben hast, nur mit der Hilfe guter Feenund ihrer Schreibmaschine (seltsames Ding), der Klinzfrau, der Schäferinund Frau Langer. Deine europäische Bildung kam wundersamerweise ausalten Büchern oder vom Anschauen oder Anhören und vom Reisen, undDein Kommunikationsmittel war der Brief, nicht die Ihmäil. Weder unter-nehmerisch noch didaktisch hast Du Dich auch verhalten, und man mußsich wundern, daß aus so vielen Deiner Schüler etwas geworden ist. Du hast

uns nur erzählt und vorgele-sen, was an der europäischenLiteratur und Kunst schönund merkwürdig ist, hast al-les hergeschenkt ohne Vertragund System, nicht nur in derVorlesung, auch an der Bou-lettenschmiede, auf den Ex-kursionen mit den Studentenund bei Dir und Gabi zu Hau-se bis spät in die Nacht. „Po-wer Point“ hast Du auch nicht gebraucht. Wo Schiller die Götter Griechen-lands vermutet, hast Du uns mit Kreide an die Tafel gezaubert.Modern gesprochen, lieber Norbert, das war alles nicht effizient, was wirdamals getrieben haben, das war schiere Zeitverschwendung.Hier in unserem schönen neuen europäischen Bildungsraum verschwen-den wir keine Zeit mehr. Aber als ob es das Werk jenes Zauberers wäre, istsie trotzdem perdu. Alle klagen über Zeitmangel, während Du damals im-mer Zeit hattest, wenn einer nicht weiterwußte. Kein Amt in den Gremiender Universität war Dir zu schwierig, und auch die Fußballtermine mit denStudenten hast Du nicht ausgelassen. Wir sind hier alle hoch motiviert undreformwillig, wie es die weise Frau Buhlmann von uns verlangt; merkwür-dig nur, daß alle jammern und übellaunig sind. Du dagegen hast nie ge-klagt, an unserem Doppelschreibtisch gab es immer etwas zum Lachen, ab-gesehen nur von Deinen episodischen bayerischen Wutanfällen, bei denendann das Telephon an die Wand flog, als wär’s ein Frosch. Was ich damalsetwas linkisch ins Vorwort meiner Dissertation schrieb, obwohl Dir Dank-sagungen immer peinlich waren, gilt nach wie vor: daß Du es warst, der„mich gelehrt hat, daß sich Ernst und Heiterkeit, Genauigkeit und Großzü-gigkeit, Rationalität und Phantasie in der Wissenschaft so wenig ausschlie-ßen wie in der Kunst“.

Is it worth a tear, is it worth an hour,To think of things that are well outworn?

Wie dem sei. Die Akademie, wie wir sie uns dachten, gibt es nicht mehr. Unsaber soll die kleine, dünne Zeit niemals entzweien. Wir wollen es halten wieder gute Hans Waldmann von Ror Wolf: „siehe oben, lacht, wie abgemacht“.

Alles Gute von DeinemF.

TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 13MENSCHEN

Wie die Wissenschaft entstandEberhard Knobloch wurde Präsident der Internationalen Akademie für Wissenschaftsgeschichte

Der Wissenschafts- und Technikhis-toriker und Professor der Techni-schen Universität Berlin, Prof. Dr.Eberhard Knobloch, wurde zum Prä-sidenten der Académie Internatio-nale d’Histoire des Sciences/Interna-tional Academy of the History ofScience gewählt. Auf dem 22. Inter-nationalen Kongress der Wissen-schaftsgeschichte in Peking Ende Julitrat er sein bedeutendes Amt an.

Die Akademie vereinigt die führendenWissenschaftshistoriker und -philoso-phen aus aller Welt und fördert dieWissenschafts- und Technikgeschichteweltweit auf höchstem wissenschaftli-chen Niveau.Bei seiner Wahl in Paris konnte sichEberhard Knobloch vom TU-Institutfür Philosophie, Wissenschaftstheo-rie, Wissenschafts- und Technikge-schichte gegen drei weitere Kandida-ten aus den USA, Belgien und Russ-

land durchsetzen. Der Historiker, derebenfalls gewähltes Mitglied der re-nommierten Deutschen Akademie derNaturforscher Leopoldina ist, gehörtder International Academy of the His-tory of Science mit Sitz in der franzö-sischen Hauptstadt bereits seit 1984als korrespondierendes Mitglied undseit 1988 als reguläres Mitglied an.Seiner Präsidentschaft vorausgegan-gen war seit 2001 der Vorsitz des In-ternationalen Programm-Komiteesfür den Pekinger Kongress. Diese Ver-sammlung der internationalen Spitzeder Wissenschafts- und Technikge-schichte findet nur alle vier Jahre statt.Eberhard Knobloch forscht schwer-punktmäßig über die Geschichte undPhilosophie der mathematischen Wis-senschaften und der Kosmologie, überdie Technologie der Renaissance sowieüber die Wissenschaften der Jesuitenund ist ausgewiesener Experte inder Alexander-von-Humboldt-For-

schung, der Kepler- und der Leibniz-Forschung. Im Juli 2002 trat er im Rah-men eines Kooperationsvertrages zwi-schen der TU Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie derWissenschaften die Akademieprofes-

sur für die Geschichte der exaktenWissenschaften und der Technik an.Diese Professur, deren Finanzierungsich an das Modell einer Stiftungspro-fessur anlehnt, ist einmalig in Deutsch-land. Sie soll Hochschullehrerpflich-ten und Forschungsverantwortungmiteinander verbinden und so dafürSorge tragen, dass der wissenschaftli-che Nachwuchs verstärkt in die For-schungstätigkeit der Akademie einge-bunden wird. So können Magisterar-beiten, Dissertationen und Habilita-tionen in den Arbeitsgruppen und For-schungsstellen gefördert werden. Ins-besondere aber hat die Akademie mitder Berufung einen Schwerpunkt zurGrundlagenforschung über Alexandervon Humboldt gebildet. Die Präsi-dentschaft der Internationalen Akade-mie für Wissenschaftsgeschichte setztin der Karriere des 61-jährigen Wis-senschaftshistorikers einen besonde-ren Glanzpunkt. Patricia Pätzold

Eberhard Knobloch

Stadtplanung in Zeiten schrumpfender StädteElke Pahl-Weber ist neu berufen für das Fachgebiet Bestandsentwicklung und Erneuerung von Siedlungseinheiten

In Deutschland sind die Städte fertiggebaut. Und angesichts dessen, dass

die Bevölkerung hierzulande nichtwächst, wird sich Stadtplanung künf-tig weniger mit Stadterweiterung undNeubau beschäftigen müssen, sondernvielmehr mit der Weiterentwicklungund Qualitätssicherung des vorhande-nen Bestandes.“ Damit beschreibtElke Pahl-Weber, neu berufene Profes-sorin am Institut für Stadt- und Regio-nalplanung für das Fachgebiet Be-standsentwicklung, und Erneuerungvon Siedlungseinheiten, eine neue He-rausforderung vor der Stadt- und Re-gionalplanung in Zeiten schrumpfen-der Städte stehen. Die Wissenschaft

stehe vor der Frage, so Pahl-Weber,wie sich die enormen wirtschaftlichenund demographischen Veränderungenweiter auf die vorhandenen baulichenStrukturen auswirkten, welche Gefah-

ren, aber auch Chancen für die beste-henden Stadtstrukturen bestündenund welche planerischen Ansätze hel-fen könnten, das Leben in der Stadt ge-sund, sozial, spannend und vielfältigzu gestalten. In ihrer Forschung wirdes deshalb unter anderem darum ge-hen, auf Stadtumbau orientierte Kon-zepte für Stadtquartiere zu erarbeitenund zu evaluieren sowie integrativePlanungs- und Programmansätze vonStadtentwicklung zu bewerten undweiterzuentwickeln.Ein Schwerpunkt wird dabei auf derangepassten Entwicklung urbaner Inf-rastrukturen liegen. Der Aufbau ange-passter und flexibler Strukturen ist

auch das Thema des von Prof. RudolfSchäfer geleiteten Forschungsprojek-tes zur Entlastung von Mega-Cities imIran, in dem sie Sprecherin des Teamsfür Stadt- und Regionalplanung ist.Professor Elke Pahl-Weber studierteArchitektur in Hamburg. Vor ihrer Be-rufung an die TU Berlin arbeitete sieunter anderem als wissenschaftlicheMitarbeiterin auf dem Gebiet Städte-bau/Stadtbaugeschichte an der TUHamburg-Harburg und lehrte alsGastprofessorin an der UniversitätKassel. Von 1992 bis 1995 arbeitete sieals deutsche Ländervertreterin amOECD-Projekt „Die ökologischeStadt“ mit. Sybille Nitsche

Elke Pahl-Weber

Belitz-Medaille fürFriedrich Meuser

Über Jahrzehnte förderte Prof. Dr.Dr. Friedrich Meuser die Koopera-

tion zwischen Wissenschaft und Le-bensmittelindustrie. Dafür wurde er,seit 1974 Inhaber des TU-Lehrstuhlsfür Getreidetechnologie, im Septem-ber mit der Hans-Dieter-Belitz-Me-daille ausgezeichnet. Verliehen wurdedie Medaille vom Forschungskreis derErnährungsindustrie e.V., der zentra-len Forschungsorganisation der deut-schen Lebensmittelwirtschaft, das bis-lang mehr als 650 Forschungsvorha-ben gefördert hat. Friedrich Meuserswissenschaftliche Leistungen sind inmehr als 200 Publikationen dokumen-tiert. Er ist Ehrendoktor der TU Mün-chen und erhielt neben vielen weite-ren Ehrungen 2002 das Bundesver-dienstkreuz 1. Klasse. tui

Nachbar und Partner

Am 14. Juli verstarb der langjährigePräsident der Universität der

Künste, Professor Lothar Romain, imAlter von 61 Jahren.„Die UdK verliert mit ihm einen erfah-

renen, hoch angesehenen Präsiden-ten, der in hochschulpolitisch schwie-rigen Zeiten seine Universität sicherund mit hoher Kompetenz erfolgreichim Wettbewerb mit den angesehenstendeutschen Kunsthochschulen gelenkthat“, schrieb TU-Präsident Prof. Dr.Kurt Kutzler an die UdK. „Wir verlie-ren mit ihm eine Persönlichkeit, die dieBerliner Wissenschaftslandschaft ge-prägt hat. Ich verliere mit ihm einenhoch geschätzten Nachbarn undfreundschaftlichen Partner. MeineUniversität und ich teilen Ihre Trauerum Lothar Romain.“ tui

Lothar Romain

MeldungenGold für Peter-Jan Pahl

/tui/ Im Juli erhielt Professor Peter-JanPahl eine Goldmedaille der MoskauerBauuniversität (Moscow State Universityof Civil Engineering, MSUCE), deren Eh-rendoktor er bereits ist. Der Rektor, Prof.Dr. Valery Telichenko, nahm seinen Be-such in Berlin zum Anlass für diese Wür-digung von dessen Verdiensten in der Ko-operation und Nachwuchsausbildung.

Beirat in Zagreb

/tui/ Prof. Dr. Drs. hc. Helmut Schwarzwurde kürzlich zum Mitglied des Wissen-schaftlichen Beirates des Ruder BoskovicInstitute in Zagreb gewählt. Das Institutwurde 1950 als Institut für TheoretischePhysik gegründet. Heute ist es das größ-te und bedeutendste wissenschaftlicheInstitut in Kroatien und beschäftigt Wis-senschaftler auf vielen Gebieten der Phy-sik, Chemie, Biologie, Medizin, Ozeano-logie und Ökologie.

Ein Leben für Raketen

/tui/ Im Alter von 89 Jahren verstarb inden USA der Raketenbau-Pionier ErnstLange. Bevor ihn Wernher von Braun inden letzten Kriegsjahren nach Peene-münde holte, absolvierte Ernst Lange seinIngenieurstudium an der TH Berlin, derVorgängerin der TU Berlin. Nach demKrieg arbeitete er bei der NASA am Bauder Saturn-Rakete mit.

Der Autor, Friedmar Apel, ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld

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Wie Zauberei kommt’s mir vor …Friedmar Apel schreibt seinem Lehrer Norbert Miller zur Emeritierung

Norbert Miller, TU-Professor für deut-sche Philologie, Allgemeine und Verglei-chende Literaturwissenschaft, wurdezum 30. September 2005 emeritiert

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Seite 14 TU intern Nr. 10 · Oktober 2005TIPPS & TERMINE

Als Jahrhundert der Perücke wurde das Zeitalter Ludwigs XIV. mitunter bezeichnet. Andrea Wild, Studentin des Masterstudiengangs Bühnen-bild, setzte die Perücke daher in den Mittelpunkt ihrer Idee zu einem barocken Bühnenbild. Über dem gesamten Bühnenbild wölbt sich ein goldenerTrichter, in dem sich einzelne Elemente der Bühne spiegeln. Die Treppe veranschaulicht Aufstieg und Herablassung in der Adelsgesellschaft. AndreaWilds Arbeit entstand im fünften Jahrgang des TU-Masterstudiengangs Bühnenbild, geleitet von Prof. Andrea Kleber. Das Foto entstammt dem Jah-reskatalog „Bühne + Bild“, der einen umfassenden Einblick in das vergangene Studienjahr gibt und Lehrschwerpunkte veranschaulicht. Auf jeweilsvier Seiten präsentieren die Studierenden darin ihre Arbeiten. Auch für Stefanie Grau, Siegerin im diesjährigen Realisierungswettbewerb, ausgelobtvom Brandenburger Theater, steht in Kürze eine Premiere bevor: Sie entwarf ein Bühnenbild für die Kinderoper „Hänsel und Gretel“ von EngelbertHumperdinck: Premiere am 28. Oktober um 20 Uhr im Brandenburger Theater. In einer Ausstellung im Foyer sind die Entwürfe aller Studierenden zusehen. Ort: Grabenstraße 14, 14776 Brandenburg/Havel, ✉ [email protected] ➥ www.a.tu-berlin.de/buehnenbild pp

Akademischer SenatZeit: jeweils 14.15 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 103526. Oktober 200516. November 20057. Dezember 200511. Januar 20068. Februar 20068. März 2006 (Feriensenat)19. April 200610. Mai 200631. Mai 200621. Juni 200612. Juli 2006

Konzil zur GrundordnungOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1028,Zeit: 13.00 UhrMittwoch, 2. November 2005

HauptkommissionZeit: 9.00 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 300530. November 2005

KuratoriumZeit: 9.00–13.00 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 1035,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin14. Dezember 2005

GremienRadio & TV„Erziehung um jeden Preis. Die Jugend-werkhöfe der DDR“Montag, 24. Oktober 2005, 22.15 Uhr,rbb FernsehenJugendwerkhöfe, das waren Erzie-hungsanstalten für Rocker und Punks,kriminelle und provokante, „arbeits-scheue“ und „asoziale“ Jugendliche.Dort wurden sie zu sozialistischen Per-sönlichkeiten umerzogen, mit Druckund Drill sowie teils menschenverach-tenden Methoden. Das geschah ohneGerichtsbeschluss, oft ohne Einwilli-gung der Eltern, unter Ausschluss derÖffentlichkeit. Was ist aus den „Ehema-ligen“ geworden? Die Dokumentationnähert sich diesem wenig bekanntenKapitel der DDR-Geschichte.

„Das Handwerk der Politik.Wie man regieren lernt“Mittwoch, 2. November 2005, 19.30Uhr, Deutschlandradio KulturIm September 2005 begann die HertieSchool of Governance mit einemzweijährigen Studiengang zum Ab-schluss „Master of Public Policy“. DieHumboldt-Universität zu Berlin unddie Europa-Universität ViadrinaFrankfurt/Oder wollen ebenfalls ge-meinsam eine School of Governanceeinrichten. Kann man sich Zukunftalso so vorstellen: der Regierungsver-treter mit dem Verhandlungsführerder Gewerkschaften bei Verhandlun-gen an einem Tisch sitzend, so wie siees bereits damals in der Kantine ihrerSchule getan haben.

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected],www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp) Redaktion: Dr. Carina Ba-ganz (Tipps & Termine), Ramona Ehret(ehr), Bettina Klotz (bk), Sybille Nitsche(sn), Stefanie Terp (stt)Layout: Christian Hohlfeld,Patricia Pätzold-AlgnerFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: Ulrike Friedrich Gesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret, ☎ 314-2 29 19Auflage: 20 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim Jahr. 20. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

RuferteilungenDr. rer. nat. Tobias Brandes, Senior Lectu-rer an der University of Manchester, UK,für das Fachgebiet Computergestützte Ma-terialphysik in der Fakultät II, Mathema-tik und Naturwissenschaften, der TU Ber-lin.Prof. Dr. Karin Dahmen, Assistent Professoran der University of Illinois at UrbanaChampaign, für das Fachgebiet Theoreti-sche Physik, insbesondere Statistische Phy-sik: Soft Matter in der Fakultät II, Mathema-tik und Naturwissenschaften. der TU Berlin.Dr. rer. nat. Otto Dopfer, Heisenberg-Sti-pendiat der Deutschen Forschungsgemein-schaft an der Universität Würzburg, für dasFachgebiet Experimentalphysik: Umwelt-physik und Laser-Molekülspektroskopie inder Fakultät II, Mathematik und Naturwis-senschaften, der TU Berlin.

Dr. rer. nat. Sabine Enders, Senior Analy-tical Specialist bei Dow Chemical Compa-ny, Deutschland, für das Fachgebiet Ther-modynamik und Thermische Verfahrens-technik in der Fakultät III, Prozesswissen-schaften, der TU Berlin.Dr. rer. nat. Norbert Esser, Leiter des inBerlin ansässigen Institutsteils ISAS – Insti-tute for Analytical Sciences, für das Fach-gebiet Grenz- und Oberflächenanalytik inder Fakultät II, Mathematik und Naturwis-senschaften, der TU Berlin.Dr. phil. nat. Thomas Friedrich, Wissen-schaftlicher Assistent der Johann-Wolf-gang-Goethe-Universität Frankfurt/Mainam Max-Planck-Institut für Biophysik, fürdas Fachgebiet Physikalische Chemie/Bio-energetik in der Fakultät II, Mathematikund Naturwissenschaften, der TU Berlin.Dr. Enrico Gualini, beschäftigt an der Uni-versität Amsterdam, für das FachgebietPlanungstheorie in der Fakultät VI (bislangohne Namen) der TU Berlin.Dr.-Ing. Gerd Holbach, Mitarbeiter derFlensburger Schiffbau GmbH, für das Fach-gebiet Entwurf und Betrieb maritimer Sys-teme in der Fakultät V, Verkehrs- und Ma-schinensysteme, der TU Berlin.Dr. rer. nat. Michael Lehmann, Wissen-schaftlicher Angestellter am Institut für An-gewandte Physik der Technischen Univer-sität Dresden sowie Technischer Leiter des

Speziallabors Triebenberg, für das Fachge-biet Experimentalphysik: Elektronen- undIonen-Nanooptik in der Fakultät II, Mathe-matik und Naturwissenschaften, der TUBerlin.Dr.-Ing. Dieter Peitsch, beschäftigt bei derRolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG,Dahlewitz, für das Fachgebiet Luftfahrtan-triebe in der Fakultät V, Verkehrs- und Ma-schinensysteme, der TU Berlin.Prof. Dr. techn. Marco Platzner, Professoran der Universität Paderborn, für das Fach-gebiet Architektur eingebetteter Systemein der Fakultät IV, Elektrotechnik und In-formatik, der TU Berlin.Prof. Dr.-Ing. Jörg Raisch, Professor an derOtto-von-Guericke-Universität Magde-burg, für das Fachgebiet Regelungssystemein der Fakultät IV, Elektrotechnik und In-formatik, der TU Berlin.Dr. rer. nat. Thorsten Reßler, Arbeitsgrup-penleiter in der Abteilung AnorganischeChemie am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft Berlin, für das Fachge-biet Analytische Chemie in der Fakultät II,Mathematik und Naturwissenschaften, derTU Berlin.Prof. Dr.-Ing. Bernd Sauer, Professor fürMaschinenelemente und Getriebetechnikan der Technischen Universität Kaiserslau-tern, für das Fachgebiet Konstruktion undProduktzuverlässigkeit in der Fakultät V,Verkehrs- und Maschinensysteme, der TUBerlin.Prof. Dr. jur. Günter Schwarz, Professor ander Bayerischen Julius-Maximilians-Uni-versität Würzburg, für das Fachgebiet Un-ternehmensrecht, Wirtschaftsrecht undTechnikrecht in der Fakultät VIII, Wirt-schaft und Management, der TU Berlin.

RuferteilungJuniorprofessuren

Dr. rer. nat. Frank Dziock, Wissenschaftli-cher Mitarbeiter am Umweltforschungs-zentrum Leipzig-Halle GmbH, für dasFachgebiet Biodiversitätsdynamik terres-trischer Ökosysteme in der Fakultät VI (bis-lang ohne Namen) der TU Berlin.Dr. phil. Marina Vollstedt, zuletzt DAAD-Lektorin an der Lomonosov-UniversitätMoskau, für das Fachgebiet Deutsch alsFremdsprache in der Fakultät I, Geisteswis-senschaften, der TU Berlin.

––––––––––– Personalia ––––––––––––––– Ausstellungen ––––

–––– Preise & Stipendien ––––

Kunst und Boden

Bilder und andere Kunstwerke mit und ausErde und anderen „Bodenmaterialien“präsentieren zehn Künstler in der neuenDauerausstellung „Kunst und Boden“ vomFachgebiet für Standortkunde und Boden-schutz. Sie wollen dem Thema Bodenkun-de, das bislang kaum von Künstlern aufge-griffen wurde, neben seinem ökologischenStellenwert ein ästhetisches Image geben.Täglich 10 bis 17 Uhr, Salzufer 12, 10587Berlin, 2. Etage

„Zwischen Rübe undKristall“

In der Sonderausstellung zur Analytik inder Zuckerindustrie erfahren große undkleine Besucher Wissenswertes über dieGeschichte des Zuckers und über die Erhal-

Seminar

ReichshauptstadtGermania

Eine ganze Woche lang befasst sich einSeminar des Vereins Berliner Unterwel-ten e.V. mit den Planungen und dennoch sichtbaren Spuren des geplantenUmbaus Berlins im Nationalsozialis-mus. Referenten geben Einsicht in Bau-pläne, führen zu den Spuren von Grö-ßenwahn und realistischer Verkehrspla-nung am Flughafen Tempelhof, am Pots-damer Platz, in der Friedrich-Wilhelm-Stadt und an vielen anderen Orten. Ter-mine im November 2005 und Juli 2006.➥ www.berliner-unterwelten.de

Herbstvorlesung„Kapitalmarktvertrauen durch zusätz-liche Regelungen für Corporate Gover-nance und Rechnungslegung?“ heißt diediesjährige Herbstvorlesung der Gesell-schaft von Freunden der TU Berlin e.V.Referent: Dr. Manfred Gentz, Vor-standsmitglied bei DaimlerChryslerund im vergangenen Jahr zum Präsiden-ten des Verwaltungsrates bei den„Freunden“ gewählt.Ort: TU-Hauptgebäude, Konrad-Melle-rowicz-Hörsaal, Raum 1058Zeit: 9. November 2005, 17 Uhr

Talk„funkkontakt“, die Talkrunde der Me-dienberater der TU Berlin mit promi-nenten Gästen, ist mittlerweile ein Ge-heimtipp unter Kennern. Diesmal zuGast: Tim Renner, Autor und Medien-unternehmer, ehemals Musikmanagerbei Universal Music. Tim Renner sprichtmit Moderatorin Juliane Grunwaldt,diskutiert mit TU-Professor und Me-dienwissenschaftler Norbert Bolz überdie Zukunft der Musikbranche und be-antwortet Fragen aus dem Publikum.Ort: Café im TU-Hochhaus, 20. Stock,Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 BerlinZeit: Donnerstag, 20. Oktober 2005,20 Uhr

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Weitere Informationen zu Veranstaltungen, denRingvorlesungen „Universität für alle“ und Per-sonalia finden Sie unter folgenden Links:➥ www.tu-berlin.de/presse/ringvl/index.html➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi234.htm

tung und Entwicklung der Zuckerqualitätim Betriebslabor, dem Herzstück jeder Zu-ckerfabrik heute und vor 100 Jahren. DasBerliner Zuckerinstitut entwickelte sichvom Vereinslaboratorium der deutschenZuckerindustrie zu einem wissenschaftli-chen Institut von internationaler Bedeu-tung, das zunächst der TU Berlin angeglie-dert wurde und heute zum Deutschen Tech-nikmuseum gehört.Zucker-Museum, Amrumer Straße 32,13353 Berlin, Mo–Do 9–16.30 Uhr,So 11–18 Uhr➥ www.dtmb.de/Zuckermuseum

Der Literat Walter HöllererMit seiner Professur an der TU Berlin, dieer 1959 annimmt, konfrontiert Walter Höl-lerer (1922–2003) die Literatur mit derTechnik. Seine Aktivität in der „Gruppe47“, sein „Institut für Sprache im techni-schen Zeitalter“ und seine Zeitschrift „Ak-zente“ werden zentrale Instrumente derdeutschen Literatur. Mit einer Ausstellungvon Fotos, Filmen, Briefen (Thomas Mann,Theodor W. Adorno, Günter Eich, Paul Ce-lan, Günter Grass u. v. a.) sowie weiterenDokumenten versucht sie, sich einem dergroßen deutschen Literaten zu nähern.Literaturhaus Berlin, noch bis 20. Novem-ber 2005, geöffnet täglich 11 bis 19 Uhr

Lichtenberg-ProfessurenDie von der VolkswagenStiftung vergebe-nen „Lichtenberg-Professuren“ bieten he-rausragenden Wissenschaftlerinnen undWissenschaftlern aller Disziplinen dieMöglichkeit, sich selbst ein optimales Um-feld für ihre innovative, eigenständige For-schungsarbeit zu schaffen. Die Stiftungstellt für fünf bis acht Jahre die Mittel fürW1-, W2- oder W3-Professuren zur Verfü-gung. Einsendeschluss: 1. November 2005.VolkswagenStiftung☎ 0511/8 38 10➥ www.volkswagenstiftung.de

Leibinger InnovationspreisMit dem Berthold Leibinger Innovations-preis für angewandte Laserphysik werdenInnovationen zur Nutzung oder Erzeugungvon Laserlicht ausgezeichnet. Die Stiftungverfolgt damit das Ziel, internationale Ent-

wicklungs- und Forschungsanstrengungenin der Lasertechnik zu fördern. Preisgeldervon insgesamt 35 000 Euro winken den dreiPreisträgern. Einsendeschluss ist der 14.November 2005.Berthold Leibinger Stiftung GmbH☎ 07156/3 03 52 05➥ www.leibinger-stiftung.de

Offene TürEltern & Kind

Besichtigung und Zeit für Kontakte inden neuen „Eltern-Kind-Räumen“ imErweiterungsbau der TU Berlin.Ort: Erweiterungbau EB 324–326,3. OG, Straße des 17. Juni 145Zeit: 15. November 2005, 14 bis 17 Uhr✉ [email protected]

WeiterbildungMenschengerechte Arbeits- und Tech-nikgestaltung, ökologische Produktion,Gesellschaft und Politik sowie viele an-dere Themen umfasst in diesem Winter-semester das „Offene Bildungsange-bot“ der Kooperationsstelle Wissen-schaft/Arbeit in der ZentraleinrichtungKooperation der TU Berlin. Das Ange-bot richtet sich an Studierende, Beschäf-tigte und Gewerkschafter. Der neueLeitfaden ist zu erhalten unter:www.tu-berlin.de/zek/koop.htm☎ 314-2 15 80✉ [email protected]

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TU intern Nr. 10 · Oktober 2005 Seite 15VERMISCHTES

H intern fragt Menschen aus derUni, was sie empfehlen können. Se-bastian Roth, Bibliotheksfachsan-gestellter, arbeitet in der TU-Zent-ralbibliothek im Volkswagen-Haus.Unerwarteterhält ZippySilberberg –eine glühen-de Anhän-gerin vontiefgekühl-tem Gemü-se – dieNachrichtvom Tod ihrer Tante Halina, von de-ren Existenz sie bis dahin nichtswusste. Sie reist nach Tel Aviv, umihr Erbe persönlich in Empfang zunehmen – einen kleinen braunenKoffer und ein altes Fischbesteck.Durch einen obskuren Zufall kannsie ihr gebuchtes Hotelzimmer nichtbeziehen und steigt in einem ande-ren Hotel ab. Eine freundliche, ku-gelrunde Frau mit breitem, gewin-nendem Lächeln klopft an ihre Tür.Bella Kugelmann – ein passenderName – lässt sich nicht abweisen,bahnt sich wie selbstverständlichden Weg in ihr Zimmer und beginntzu erzählen: von ihrer Jugend in Po-len, von Eltern, Verwandten und ih-rer Schulzeit auf dem noblen jüdi-schen Fürstenberg-Gymnasium –heitere Geschichten aus der Zeit,bevor die Deutschen das Land be-setzten –, aber auch aus den Zeitendes Grauens und der Gewalt. Zippyist fasziniert von Frau KugelmannsErzählungen, die nun jeden Tagkommt. Und plötzlich entdeckt Zip-py, dass diese Geschichten derSchlüssel zum Geheimnis ihres un-gewöhnlichen Erbes und ihrer eige-nen Familiengeschichte sind.Die Autorin Minka Pradelski istselbst Kind Überlebender des Ho-locaust und hat in ihrem ersten Ro-man über eine fast in Vergessenheitgeratene Zeit geschrieben. Ihr au-ßergewöhnliches Werk ist von gro-ßer rhetorischer Sorgfalt geprägt.Sie fesselt den Leser durch ihre leb-haften Figuren und authentischenGeschichten an das Buch. MinkaPradelskis Erstlingswerk bewahrteinen wichtigen Teil der Geschich-te. Ein Buch, das zu lesen sich un-bedingt lohnt!

Minka Pradelski, Und da kam FrauKugelmann, Frankfurter Verlags-anstalt, 256 Seiten, gebunden,19,90 Euro, ISBN 3-627-00123-0

BUCHTIPP

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im November.

Redaktionsschluss:

31. Oktober 2005

SCHLUSS

FallobstSo kommentierte die Neue Wochenschau1957 das 1:1 der deutschen Damenelf ge-gen England: „Das Stuttgarter Neckarsta-dion wurde zum Tummelplatz von 22Fußballbräuten, unermüdlich drängtensich die Insel-Damen im gegnerischenStrafraum, aber angestachelt durch echteHausfraueninstinkte hielten die Deut-schen ihr Nest sauber.“Der Tagesspiegel, 30. Juli 2005

Berlin ist so groß wie das Ruhrgebiet vonDüsseldorf bis Bochum, von der holländi-schen Grenze bis zum Sauerland. In diesedezentrale Stadtstruktur einen Zentral-bahnhof zu implantieren, war ungefähr sointelligent, wie in Wanne-Eickel einenZentralbahnhof zu bauen und die Haupt-bahnhöfe Essen, Dortmund und Bochumvon ICE-Verkehr abzukoppeln.Michael Cramer in „Der Tagesspiegel“vom 6. 10. 2005

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„Was wir vergessen können, war nie unser“Orte der Erinnerung: Spurensuche nach einem großen Technikpionier und Hochschullehrer

Als Hermann Aron am 29. August1913 plötzlich starb, wurde sein Le-benswerk als Professor, Erfinder undUnternehmer wortreich gewürdigt.Die „Vossische Zeitung“, das „Berli-ner Tageblatt“, die „Elektrotechni-sche Zeitschrift“, die „AllgemeineZeitung des Judentums“ brachtenumfangreiche Nekrologe. Alle warensich einig, dass ein bedeutender Bür-ger Berlins gestorben sei. Sein Nach-ruhm schien für mindestens ein Jahr-hundert gesichert. Aber wer weißheute noch, dass neben ProfessorAdolf Slaby, dem großen Elektro-techniker, auch der junge Aron seineForschungstätigkeit auf dem glei-chen Gebiet als Assistent an der Ber-liner Gewerbeakademie, einer Vor-läuferin der Technischen Hochschule,1872 begonnen hatte?

Hermann Aron kam am 1. 10. 1845 ineinem jüdischen Stedtl der Provinz Po-sen zur Welt. Sein Vater, Händler undKantor, wollte ihn zum jüdischenSchriftgelehrten bilden. Aber vermö-gende Verwandte meinten, der begab-te Junge müsse studieren. So schicktensie den Sechzehnjährigen 1862 auf dasKöllnische Realgymnasium nach Ber-lin, dessen Schulkonzept ein Novumwar. Es verband klassische Bildung mitmoderner Naturwissenschaft. Dort er-warb Aron 1867 das Abitur. Berlin warim Begriff, die führende Wissen-schaftsstadt Europas zu werden. Aronbegann mit der Medizin, nach zwei Se-mestern wechselte er aber zur Mathe-matik und den Naturwissenschaften.Zu seinen Lehrern gehörten bedeuten-de Forscher wie der MathematikerKarl Weierstrass oder die Naturwis-senschaftler Heinrich Wilhelm Doveund August Wilhelm von Hofmann. ImJahre 1870 setzte er sein Studium ander Universität Heidelberg fort. Hierwurde Aron von Hermann Helmholtzund Gustav Kirchhoff unterrichtet.Letzterer, mathematischer Physiker,sollte später in Berlin der Lehrstuhl-

vorgänger von Max Planck werden.Aron erhielt sein Wissen von For-schern, die in die Anfangsgeschichteder legendären „Berliner Physik“ ge-hörten. Von sich selbst sagte Aron:„Ich denke und konzipiere oft langsa-mer als andere, aber ich begreife nach-haltiger und gründlicher.“ Nach sei-nem Examen kehrte er nach Berlin zu-rück und arbeitete 1872–73 als Assis-tent am physikalischen Laboratoriumder Gewerbeakademie. Experimentund Mathematisierung der Ergebnissegehörten für Aron zusammen. 1873promovierte er an der Berliner Uni-versität, wo er sich auch drei Jahre spä-ter mit einer Arbeit über elektrischeMaßsysteme habilitierte. Als Privat-dozent hielt Aron später Lektionenzur Elektrizitätslehre und lehrte ander Artillerie- und Ingenieurschule, ei-ner Bildungsanstalt des preußischenMilitärs. Hier wurde Aron in ein gehei-mes Rüstungsprojekt eingebunden,was ihm 1894 den Titel „Geheimer Re-gierungsrat“ brachte. Zeitgleich führ-te er energisch seine elektrotechni-schen Experimente fort. 1883 gelang

ihm am Wannsee die Erzeugung elek-tromagnetischer Signale ohne Draht.In seiner Experimentierwerkstatt inTiergarten machte er 1884 eine folgen-reiche Erfindung. Aron konstruierteden Pendel-Elektrizitätszähler, er-warb dafür ein Patent und entwickel-te seine Werkstatt rasch zu eineminternationalen Großunternehmen.Hermann Aron starb hoch geehrt1913. Als er auf dem jüdischen Fried-hof in Berlin-Weißensee seine ewigeRuhe fand, ahnte niemand, dass 22Jahre später die Aron-Werke – 1933 in„Heliowatt“ umbenannt – 1935 vonSiemens-Schuckert aufgekauft wür-den. Die Kinder Arons mussten ihreHeimatstadt verlassen und überlebtenin England und in den USA.

Hans Christian Förster

„Hermann ARON (1845–1913), Forscher –Hochschullehrer – Erfinder – Unterneh-mer“, eine Ausstellung anlässlich des 160.Geburtstages und seines Wirkens an denBerliner UniversitätenHumboldt-Universität zu Berlin, Foyer,bis 31. Oktober 2005

Die auf Seite 16 abgebildeten Hochschullehre-rinnen und Hochschullehrer mit ihren Fachge-bieten (in alphabethischer Reihenfolge):

Prof. Dr. Matthias DrießAnorganische Chemie/Metall-organische Chemie

Prof. Dr.-Ing. Claudia FleckWerkstofftechnik

Prof. Dr.-Ing. Sven-Uwe GeißenUmweltverfahrenstechnik/ Luftreinhaltung

Prof. Dr.-Ing. Karsten GeißlerMetall- und Leichtbau

Prof. Dr. Michael GradzielskiPhysikalische Chemie/MolekulareMaterialwissenschaften

Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim GrallertNachrichtentechnik

Prof. Dr. Martin HänzePädagogische Psychologie

Prof. Dr. Andrea HartwigLebensmittelchemie

Prof. Dr. Dietrich HenckelStadt- und Regionalökonomie

Prof. Dr.-Ing. Reinhard HinkelmannWasserwirtschaft und Hydro-informatik

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang HuhntInternetbasierte Prozessmodellierungfür Ad-hoc-Organisationen im Bau-wesen

Prof. Dr. Rainer KasperzakRechnungslegung und Steuern

Prof. Dr. Michael Andreas KneisslExperimentalphysik/Nanophysik undPhotonik

Prof. Dr. Ulrich KortenkampDidaktik der Mathematik

Prof. Dr.-Ing. Marc KraftMedizintechnik

Prof. Dr. Dorothea KüblerVolkswirtschaftslehre, insbesondereMikroökonomie

Prof. Dr.-Ing. Tomas KurzLebensmittelverfahrenstechnik

Prof. Dr. Roland LausterMedizinische Biotechnologie

Prof. Dr.-Ing. Robert LucknerFlugmechanik, -regelung undAeroelastizität

Prof. Dr.-Ing. Thomas MagedanzArchitekturen der Vermittlungsknoten

Prof. Dr.-Ing. Frank-Jürgen MethnerBrauwesen

Prof. Dr.-Ing. Stephan MitschangStädtebau und Siedlungswesen

Prof. Dr. Thomas MöllerExperimentalphysik: Röntgenspektro-skopie mit Synchrotronstrahlung

Prof. Dr. Reinhard NabbenMathematik, Wissenschaftliches Rechnen

Prof. Dr. Kai NagelVerkehrssystemplanung und Verkehrs-telematik

Prof. Dr.-Ing. Uwe NestmannTheoretische Informatik/Theorie verteil-ter Systeme

Prof. Dipl.-Ing. Christine Nickl-WellerEntwerfen von Krankenhäusern undBauten des Gesundheitswesens

Prof. Dr. Susanna Orlic-ElschnerExperimentalphysik/Schwerpunkt Opti-sche Technologien

Prof. Dipl.-Ing. Elke Pahl-WeberBestandsentwicklung und Erneuerungvon Siedlungseinheiten

Prof. Dr. Sabine RehAllgemeine und Historische Erziehungs-wissenschaft

Prof. Dr. Markus RothacherSatellitengeodäsie und Erdsystem-forschung

Prof. Dr.-Ing. Susanne RotterAbfallwirtschaft

Prof. Dr.-Ing. Matthias RöttingMensch-Maschine-Systeme

Prof. Dr. Michael SchlaichMassivbau

Prof. Dr. Friedhelm SchütteBerufspädagogik mit dem Schwerpunkt „Fachdidaktik Metall- und Elektrotechnik“

Prof. Dr.-Ing. Frank StraubeLogistik

Prof. Dr. Roderich SüßmuthBiologische Chemie(Rudolf-Wiechert-Professur)

Prof. Dr. Alan TennantExperimentelle Physik(Magnetismus)

Prof. Dr.-Ing. Utz von WagnerMechatronische Maschinendynamik

Prof. Dr. Stefan WeinzierlKommunikationswissenschaft

Prof. Dr. Petra WittboldMathematik, Analysis von Differenzialgleichungen

Prof. Dr. Harry YserentantMathematik,Numerische Analysis par-tieller Differenzialgleichungen

Angekommen – Angenommen

Warum die Zeitvorwärts läuftVorträge des MATHEON

Interessante Einblicke in die Geheim-nisse der Mathematik geben TU-Ma-

thematiker des DFG-Forschungszent-rums MATHEON wieder in der neuenUrania-Saison.Die Reihe startet am 8. November mitfolgenden Vorträgen9.30 Uhr – Thomas Richter: Experi-

mente in rechnenden Räumen:Warum die Zeit vorwärts läuft undEisen magnetisch ist

10.30 Uhr – Hans Christian Hege: MitMathematik zu bunten Bildern inder Medizin

12 Uhr – Andreas Steinbrecher: Ma-thematik kann alles – auch Skate-board fahren?

Außerdem können auch in diesemJahr Schülerinnnen und Schüler der10. bis 13. Klasse in der Adventszeitwieder jeden Tag ein besonderes Tür-chen öffnen: Der Digitale Adventska-lender des DFG-ForschungszentrumsMATHEON lockt mit faszinierendenRechen- und Knobelaufgaben, derenLösung dank diverser Sponsoren mitzahlreichen Preisen belohnt wird.Hauptpreis ist ein Laptop. Dieses Malwurde ebenfalls ein Erwachsenenpreisausgelobt. Schirmherr ist wie im letz-ten Jahr der Deutschlandfunk. tui

➥ www.mathekalender.de

Philharmonie für 10 €

Das Rundfunk SinfonieorchesterBerlin bietet allen Studierenden so-

wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternder TU Berlin Vorzugskarten für seinemusikalischen Veranstaltungen an. Siekosten jeweils 10 Euro. Konzerte,Opern sowie Gastspiele internationa-ler Chöre, Gesangsinterpreten oderPianisten im Konzerthaus am Gendar-menmarkt, in der Philharmonie, demKloster Chorin und in anderen interes-santen Konzertsälen stehen auf demProgramm. Die Karten sind online odertelefonisch zu bestellen unter Angabedes Stichwortes „TU“, des Namens undder gewünschten Kartenzahl. pp

☎ (030) 20 29 87 15✉ [email protected]➥ www.rsb-online.de

Patente Kupplung100 Jahre Föttinger-Getriebe

Ohne Hermann Föttinger würdenSchiffe vielleicht heute noch vom

Wind betrieben, sähen Autos andersaus, würde Arbeitsmaschinen der letz-te Kick fehlen. Genau vor 100 Jahren,am 24. Juni 1905, erteilte das kaiserli-che Patentamt dem Stettiner Maschi-nenbau-Ingenieur Dr. Hermann Föt-tinger unter der Nummer 221422 ein

Patent für die Idee der hydrodynami-schen Getriebe und Kupplungen.Schiffe, Arbeitsmaschinen und Autoswerden seitdem mit Kupplungen undGetrieben ausgerüstet, die alle auf die-ser Idee basieren.Zu Ehren Föttingers beschloss der VDIan seinem 75. Geburtstag die hydro-dynamischen Getriebe und Kupplun-gen nach dem Erfinder und Professorder Königlichen Technischen Hoch-schule Berlin zu benennen. DerenNachfolgerin, die TU Berlin, standnicht nach. Sie benannte eines ihrerInstitute nach Hermann Föttinger. pp

➥ www.hfi.tu-berlin.de

Angekommen ist eine neue junge Generation von Studie-renden an der TU Berlin, die einen der überaus begehr-

ten Studienplätze ergattern konnten. Wie in jedem Jahr wardie Anzahl der Bewerbungen sehr hoch. Die stärkste Nach-frage fiel auf die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen,Biotechnologie, Architektur, Verkehrswesen und Informa-tik. Sie alle, die mit ihrem Studium an der TU Berlin begin-nen, haben eins mit einem Großteil ihrer künftigen Dozen-ten gemeinsam: Sie haben sich für einen wichtigen Lebens-

abschnitt explizit für die TU Berlin entschieden. Denn aucheine neue Generation von Hochschullehrinnen und Hoch-schullehrern hat jüngst den Ruf an diese Universität ange-nommen. Alle zusammen, die Studierenden und die neuen Hoch-schullehrer und Hochschullehrerinnen, werden unsererUniversität ein neues, offenes, junges und dynamisches Ge-sicht verleihen. Machen Sie sich selbst ein Bild … auf denSeiten 1 und 16. tz

Angekommen – Angenommen

Der Grabstein der Familie Aron auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee

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Page 16: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlinarchiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/05okt/tui10_2005.pdfJanina Otter aus Zepernick, Economics (BA) Sebastian Laske aus Berlin,

Michael Andreas Kneissl Uwe Nestmann Stefan Weinzierl Sabine Reh Karsten Geißler Matthias Rötting

Frank Straube Robert Luckner Marc Kraft Kai Nagel Thomas Magedanz Utz von Wagner

Reinhard Hinkelmann Michael Schlaich Markus Rothacher Elke Pahl-Weber Dietrich Henckel Christine Nickl-Weller

Michael Gradzielski Alan Tennant Andrea Hartwig Matthias Drieß Claudia Fleck Frank-Jürgen Methner

Sven-Uwe Geißen Ulrich Kortenkamp Tomas Kurz Susanne Rotter Wolfgang Huhnt Susanna Orlic-Elschner

Generationswechsel: 42 neu berufene Professorinnen und Professoren der TU Berlin. Lesen Sie auch Seite 15!

Harry Yserentant Thomas Möller Hans-Joachim Grallert Petra WittboldMartin Hänze Reinhard Nabben

Wir haben angenommenStephan Mitschang

Friedhelm SchütteRoland Lauster

Roderich Süßmuth

Rainer Kasperzak

Stephan Mitschang Dorothea Kübler

Wir haben angenommen

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