1
notwendig sind wie bei Bier, Brat, Wein usw. Es ist naturgemao schwie- rig, die gesamte Lebensmitteltechnologie auf so kleinem Itauni unterzu- bringen, trotzdem ist das Vorhaben gelungen, weil rund 60 FlieBdia- gramme und viele Schnittzeichnungen die knapp gefal3te Beschreibung bereichern. lfberdies wird jeder Abschnitt noch durch die wichtigste Literatur, meist Buehliteratur, erganzt. Obwohl sich der Verf. nur an den Ingenieur und technischen Physiker wendet, ist die Lektiire auch dem Lehensmittelchemiker als wertvolle Erganaung zum gegenwartigen Schrifttum zu empfehlen, um so mehr als von seiner Seite den1 Stand- punkt des Verf., Zustandsanderungen eineR Cebrnsrnittels in den Vor- dergrund zu stellen, bisher zu wenig Beaehtung geschenkt warden ist. Fur die angeregte Zusammenarbeit aller an der Entwicklung der Lebens- mittel interessierten Kreise ware fur eine Neuauflage zu erbitten, manche Ihchreibungen zu erweitcrn, ingenieurwissenschaftliche Begriffe eu er- liutern und Literaturzitate und Sachregister zu vervollstlndigen. F. Iiiermeier (NU 3711 Die Pektine und ihre Verwendung, van Reatris Hottenroth. Verlag R. Oldenbourg, Miinchen, 1951. ,,Technika" Band 5. 220 S., 36 Abb., kart. DM 11.-. Es handelt sich urn die erste umfassendere Darstellung iiber Pektine, die seit, Ripas ,,Die Pektinstoffe" (Braunschweig, 1937) erschienen ist. Die Ausfiihrungen zeichnen sich durch Kiirze, Klarheit und ubersicht- lichkeit aus. Die Auswahl aus der umfangreichen Literatur ist zweck- mBBig; erfreulicherweise werden auch die zahlreichen, wertvollen ameri- kanischen Arbeiten besprochen. Die Konstitution und die Eigenschaften drr Pektine werden unter Reriicksichtigung der neoesten Erkenntnime iiber hochmolekulare Verbindungen behandelt. E:s ist bemerkenswert. daB auch heute noch der Geliermechanismus bei den Pektinen weitgehend ungeklart ist. - Griindlich werden noch die Gewinnungsmethoden im Laboratorium und in der Industrie, die Analyse, die Pektinenzyme und die Verwendung der Pektinstoffe ernrtert. IIauptsachlich werden hochveresterte Pektine als Geliermittel fur Konfitiiren verwendet. In letzter Zeit beniitzt man in immer steigendem MaBc auch niederveresterte Pektine zur Gewinnung zuckerarmer Gele. Das Buch erfiillt seine Aufgabe als Einfiihrung und Uberblick fur den wissenschaftlichen Chemiker und Technologen in hervorragender Weise und gibt besonders iiber die groBen Fortschritte auf dem Pektin- gebiet der letzten 15 Jahre in kompetenter Weise Auskunft. H. L)eueZ [NB 3611 Kunststoff-Ratgeber, van Kurt Brandenburger. Verla: W. Girardet, Essen. 2. Auflage, 1950. 228 S., 215 Abb., DM 16.80. Xach 10 Jahren liegt der Kunststoff-Ratgeber nun i, der zweiten wesentlich erweiterten Auflage vor. Das handliche Ruch isb hauptsachlich fur den Praktiker geschrieben und behandelt die Entwieklungsgeschichte der Kunststoffe, die Ausgangsprodukte, die Eigenschaften der PreB- stoffe, die Beanspruchung, die Formungsteehnik, Gestaltungslehrc und I'riifung der Kunststoffe. Es war die Absicht des Verfassers, nur Tat- pachen zu bringen und nur die Kunststofferzeugnisse zu behandcln, deren Entwicklung abgeschlassen ist., d. h. das Gebiet, auf dem wir ,,fertig" sind. Dies ist aber auf keinem Gebiet der Kunststoffe heute der Pall, am wenigsten auf dem Gebiet dcr Silikone, der Vinylpolymerisate, der l'olyamide usw., die in dem Buch ebenfalls behandelt werden, und trifft auch nicht einmal fur die Altgebiete der Phenolharzc, Iiarnstoffharze usw. zu, die imnicr wicder neue lfberraschungen bringen. In der vorliegenden Form iRt das fliissig und konzentriert geschriebene Biichlein fur den Praktiker sehr wertvoll. Die zahlreichen Tabellen geben ein zuverlissiges Bild iiber die wichtigsten Materialeigenschaften und die zweckniaDige Verwendung der einzelnen Kunststoffarten. Allerdings sind die Angaben nicht immer ganz zutreffend und vollstandig. Das auf S. 32 erwahnte Xipolam ist kein Mischpolymrrisat von Vinylchlorid und Methacrylaaureester, sondern weichgemachtes Polyvinylchlorid mit auoerern Weichniacher. In der Tabelle der IIandelsbezeichnungen 5. 53 fehlen das Mowilith und Plastopal. Die Bezeichnung ,,Igamid" ist durch ,,Ultramid" zu ersetzen, da die Vorsilbe ,,Ig" durch Kontrollratsgesetz verboten ist. Bei den IIandelsnamen anglo-amerikanischer Kunststoffe fehlcn Orlon, Teflon nnd Terylen. Bei den Carboxyplasten frhlen die Polyester, in der cbcrsicht der aus Kohle und Kalk hergestellten Pro- dukte s. 63 die Vinylather und Vinylamine. Im iibrigen ist der Itatgeber sehr instruktiv. Die zahlreichen Illustrationen geben dem I'raktiker manche wertvollen Hinweise. nesonders der PreBstoff-Hersteller wird daraus manche Anregung schopfen konnen. IIopff "13 3671 Lackkunstharze, van H. Wagner und H. F. Sam. Carl Hanser-Verlag, Miinchen 1950. 3. Auflage, 255 S., 11 Abb., kart. DM 16.--, halbln. DX 18.50. Dieses Buch ist die vollstandig neu bearbeitete 3. Auflage des ron H. Wagner geschriebenen Buehes ,,Kunstharze". Dieses alte Buch be- friedigte nicht, da es nur eine Literaturzusamrnenstellung iiber die Her- stellung und Anwendung von Lackrohstoffen bracht.e, ohne das Wesent- liche herauszuheben. Die von 11. 3'. Sarx herausgegebene Neuauflage vermridet, unter- stiitzt durch die Mitarbeit erfahrener Fachkollegen, diesen Naehteil da- durch, daB der Inhalt der Neuauflage modernen Anspriicben angepaBt und der Stoff wesentlich straffer gegliedert wurde. Das Buch gibt in dcr vorliegenden Form einen guten cberblick iiber die Chernie und die Eigen- schaften der Laekrohstoffe. Nach einer kurzen Einleitung werden die allgemeinen physikalisehen rind chemischen Eigenschaften der Lackkunstharze geschildert. Dic wei- teren Kapitel bcfassen sich mit der IIarzbildung durch Kondensations- und Additionsreaktionen (bearb. van A. Weike), Phenolharzen, Alkyd- harzen und anderen Polyestern, Maleinatharzen, Vinylharzen (bearb. van B. Cyriaz), Curnaronharzen, abgewandelten Katurpolymerisaten und Si- likonharzen. Das absehlieuende Kapitel gibt eine Zusammenfassung der analytisehcn Nachweise der Lackkunstharze (bearb. van W. Marquardt). Diesc Einteilung des Stoffes, die in den Kapiteliiberschriften zum Ausdruek komrnt, ist ein KompromiC und konnte scharfer gefaBt werden. Zu der im 2. Kapitel abgchandelten ,,Harzbildung durch Kondensations- reaktion" gehiJren auch die Phenolharze, Alkydharzc und teilweise Maleinatharze, die in eigenen Kapiteln abgehandclt wcrden. Im 2. Ka- pitel erseheinen dem Refcrenten die Ausfiihrungen iiber die Umsetzung der Carbamidsaureester mit Formaldehyd im Rahmen dieses Ihches Zu lang. Die Beschreibung der Umsetzung des Harnstoffs mit Formaldehyd konnte klarer erfolgen. Unbefriedigt 1aBt das Kapitel iiber Silikone, das wenig Text und im Gegensatz zu anderen Kapiteln seitenlange Literatur- hinweise bringt. Die Kapitelhberschrift ,,Abgewandelte Naturpolymeri- sate" sollte vermieden werden, da Naturharze, die in diesem Kapitel behandelt werden, keine Polymerisate sind. Einen vorziiglicheii dber- blick iiber die durch Polymerisation gewonnenen Lackrohstoffc gibt das Kapitel iiber Vinylharze. Das Huch ist in doppeltem Sinne zu empfehlen. Es kann als Ein- leitung in das Gebiet der Lackkunstharze dienen, dariiber hinaus wird e8 aher auch dem auf diesom Gebiet arbeitenden Fachmann einen Cber- blick iiber den hcutigen Stand und manche Anregung vormitteln. [NB 3601 Cheinie der Phenolharm, van Ii. Hulfiseh. Springer-Verlag, Rerlin- Gottingen-lleidelberg, 1950. 193 S., geh. UY 19.60, geb. I)M 22.60. Der Verf., der durch vielseitige eigene Arbeiten wertvolle Bcitrage zur Entwieklung der Phenolharze liefcrte, gibt eine umfassendc Dar- stellung des chemisch und technologisch gleich interessknten Wissens- gebietes. Mit groUer Sorgfalt wurde die Literatur iiber Phenolharze van den ersten Patentanmeldungen Bnekelonds und Lebachs an bis 1949 regi: striert und kritisah bcleuchtet. Wie im Vorwort betont, stehen die theore- tischen Grundlagen der Phenolharzchemie im Vordergrund der Betraah- tung. Daher werden vielfaeh aueh diejenigen rIteaktionsmoglichkeiten diskutiert, die unter ganz speziellen Bedingungen eintreten konnen, sich jedoch nicht verallgemeinern lassen. Durch die Kapitel iiber Einteilung, Bildung, Verarbeitumg und Auf- bau der Phenolharze ist der Zusammenhang mit der Praxis gewahrt. Der Anhang: ,,Beitrag zur Phenolharzanalyse" zeigt die enormen Schwierig- keiten der Erforsehung der technischen Phenolharze. Vorwiegend an Ma- dellsubstanzen werden die Reaktionen der Phenolharzbildung untersucbt. Auf einzelne 1Iandels-Typen wird nicht eingegangen, zumal dies den Rahmen des nuches iiberschritten hatte. Das Werk wird sieher, iiber den engeren Fachkreis hinausgeheod. Anklang finden. Vlachos [SB 3851 The Physical Chemistry of Dyeing, van Th. Vickerstaff. Published for Imperial Chemical Industries Ltd. by Oliver a. Boyd, London u. Edinburgh, 1950. 416 S., 125 Abb., S 42.-. Wenn der Autor zu Beginn des Vorwortes sagt, da13 er das Buch ,,in a fit of enthusiasm" geschrieben habe, so wird der Leser dies dadurch bestatigt finden, daL3 ihn die Eindringliehkeit der Konzeption nicht 10s 1aBt und so diese Begeisterung aueh auf ihn iibertragen wird. Die Fiill~ der Erfahrungen, Regeln und GesetzmaHigkeiten auf dem Gebiete der Farberei ist gewaltig und iiir den Nichtfachmann fast un- durchdringlich. Hier wird nun diese Fiille entwirrt und ah umfassendes logisches Ganzes aus den Grundziigen neu entwickelt. Der Verfasser geht dabei so vor, daO er im ersten Kapitel aus einer allgemeinen tlber- sicbt iiber Struktur, PorengrRDen der Fasern und iiber Konstitution van Farbstoffliisungen die Hauptprobleme des Farbens, wie Echtheit und Egalisieren, auf den Xechanismus des Adsorptionsrorganges zuriickfiihrt. -41s Grundlage.fiir ein exaktes Studium desselben werden in Kap. I1 und I11 die Reinigung van Farbstoffen, ihre Konzentrationsbestimmunp und die Ermittlung ihrer kolloidalen Eigenschaften besprochen. Kap. IV und V sind die Kernstiicke des Buches: Thermodynamik und Kinetik der Parbevorginge. In vorbildlicher Klarheit und Kiirze werden die Er- mittlungen van Adsorptionsgleichgewichten, Diffusionskonstanten, Ak- tivitaten, Oberflichenpotentialen, Warmetonungen und Entropien von Farbegleiehgewichten besprochen und durch die Anwendung des Gibbs- sehen chemischen Potentials mathematiseh verbunden. Die kinetischen Vorgknge werden in die Diffusion in der Plotte zur Faseroberfliiche hin, in die Adsorption an die auDere Faseroberflache und in die Diffusion innerhalb der E'aser bis zu deren Mitte unterteilt und gleichfalls von den experimentellen MeBgroDen her die mathematischen neziehungen ab- geleitet. Im zweiten, speziellen Teil werden an konkreten Versuchsergeb- nissen, die in vielen Tabellen und Kurven zusammengefaBt sind, die exak- ten GroBen, vor allern die Affinitat, wie sie im allgemeinen Teil klarge- stellt wurden, herausgearbeitet. So werden die Farbevorgange an Cellu- lose, Celluloseacetat, Proteinen und Wolle, sowie Polyamidfasern geson- dert behandelt, wobei neben den thermodynamischen Gesichtspunkten auch konstitutive, wie etwa bei der Substantivitat, nicht zu kurz kommen. Die Strenge der Theorie scheidet aus der Literatur einen Ballast van qualitativen und halbquantitativen Arbeiten aus. Es mag an vielen Stellen der Praxis noch Engekl&rtes bleiben, es mag in Einzelheiten manches noch zu erganzen sein, aber wie man die Experimentc anzusetzen hat, um die Farbemethoden wissenschaftlich uberhaupt zu durchdringen, und welche GesetzmaBigkeiten und Vorstellungen sieh daraus ergeben, Ii. Hamann das ist in diesem Buche giiltig dargeetellt. Pestemer "B 3591 Angezu. Chem. 163. Jahrg. 1951 I Nr. 9 227

Die Pektine und ihre Verwendung, von Beatrix Hottenroth. Verlag R. Oldenbourg, München, 1951. „Technika” Band 5. 220 S., 36 Abb., kart. DM 11.–

  • Upload
    h-deuel

  • View
    218

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Pektine und ihre Verwendung, von Beatrix Hottenroth. Verlag R. Oldenbourg, München, 1951. „Technika” Band 5. 220 S., 36 Abb., kart. DM 11.–

notwendig sind wie bei Bier, Brat, Wein usw. E s ist naturgemao schwie- rig, die gesamte Lebensmitteltechnologie auf so kleinem Itauni unterzu- bringen, trotzdem ist das Vorhaben gelungen, weil rund 60 FlieBdia- gramme und viele Schnittzeichnungen die knapp gefal3te Beschreibung bereichern. lfberdies wird jeder Abschnitt noch durch die wichtigste Literatur, meist Buehliteratur, erganzt. Obwohl sich der Verf. nur a n den Ingenieur und technischen Physiker wendet, ist die Lektiire auch dem Lehensmittelchemiker als wertvolle Erganaung zum gegenwartigen Schrifttum zu empfehlen, um so mehr als von seiner Seite den1 Stand- punkt des Verf., Zus tandsanderungen eineR Cebrnsrnittels in d e n Vor- dergrund zu stellen, bisher zu wenig Beaehtung geschenkt warden ist. Fur die angeregte Zusammenarbeit aller an der Entwicklung der Lebens- mittel interessierten Kreise ware fur eine Neuauflage zu erbitten, manche Ihchre ibungen zu erweitcrn, ingenieurwissenschaftliche Begriffe eu er- l iutern und Literaturzitate und Sachregister zu vervollstlndigen.

F . Iiiermeier (NU 3711

Die Pektine und ihre Verwendung, van Reatris Hottenroth. Verlag R. Oldenbourg, Miinchen, 1951. ,,Technika" Band 5. 220 S., 36 Abb., kart. DM 11.-. Es handelt sich urn die erste umfassendere Darstellung iiber Pektine,

die seit, Ripas ,,Die Pektinstoffe" (Braunschweig, 1937) erschienen ist. Die Ausfiihrungen zeichnen sich durch Kiirze, Klarheit und ubersicht- lichkeit aus. Die Auswahl aus der umfangreichen Literatur ist zweck- mBBig; erfreulicherweise werden auch die zahlreichen, wertvollen ameri- kanischen Arbeiten besprochen. Die Konstitution und die Eigenschaften d r r Pektine werden unter Reriicksichtigung der neoesten Erkenntnime iiber hochmolekulare Verbindungen behandelt. E:s ist bemerkenswert. daB auch heute noch der Geliermechanismus bei den Pektinen weitgehend ungeklart ist. - Griindlich werden noch die Gewinnungsmethoden im Laboratorium und in der Industrie, die Analyse, die Pektinenzyme und die Verwendung der Pektinstoffe ernrtert. IIauptsachlich werden hochveresterte Pektine als Geliermittel fur Konfitiiren verwendet. In letzter Zeit beniitzt man in immer steigendem MaBc auch niederveresterte Pektine zur Gewinnung zuckerarmer Gele.

Das Buch erfiillt seine Aufgabe als Einfiihrung und Uberblick fur den wissenschaftlichen Chemiker und Technologen in hervorragender Weise und gibt besonders iiber die groBen Fortschritte auf dem Pektin- gebiet der letzten 15 Jahre in kompetenter Weise Auskunft.

H . L)eueZ [NB 3611

Kunststoff-Ratgeber, van Kurt Brandenburger. Verla: W. Girardet, Essen. 2. Auflage, 1950. 228 S., 215 Abb., DM 16.80. Xach 10 Jahren liegt der Kunststoff-Ratgeber nun i, der zweiten

wesentlich erweiterten Auflage vor. Das handliche Ruch isb hauptsachlich f u r den Praktiker geschrieben und behandelt die Entwieklungsgeschichte der Kunststoffe, die Ausgangsprodukte, die Eigenschaften der PreB- stoffe, die Beanspruchung, die Formungsteehnik, Gestaltungslehrc und I'riifung der Kunststoffe. Es war die Absicht des Verfassers, nur Tat- pachen zu bringen und nur die Kunststofferzeugnisse zu behandcln, deren Entwicklung abgeschlassen ist., d. h. das Gebiet, auf dem wir ,,fertig" sind. Dies ist aber auf keinem Gebiet der Kunststoffe heute der Pall, a m wenigsten auf dem Gebiet dcr Silikone, der Vinylpolymerisate, der l'olyamide usw., die in dem Buch ebenfalls behandelt werden, und trifft auch nicht einmal fur die Altgebiete der Phenolharzc, Iiarnstoffharze usw. zu, die imnicr wicder neue lfberraschungen bringen.

In der vorliegenden Form iRt das fliissig und konzentriert geschriebene Biichlein fur den Praktiker sehr wertvoll. Die zahlreichen Tabellen geben ein zuverlissiges Bild iiber die wichtigsten Materialeigenschaften und die zweckniaDige Verwendung der einzelnen Kunststoffarten. Allerdings sind die Angaben nicht immer ganz zutreffend und vollstandig. Das auf S. 32 erwahnte Xipolam ist kein Mischpolymrrisat von Vinylchlorid und Methacrylaaureester, sondern weichgemachtes Polyvinylchlorid mit auoerern Weichniacher. In der Tabelle der IIandelsbezeichnungen 5. 53 fehlen das Mowilith und Plastopal. Die Bezeichnung ,,Igamid" ist durch ,,Ultramid" zu ersetzen, d a die Vorsilbe ,,Ig" durch Kontrollratsgesetz verboten ist. Bei den IIandelsnamen anglo-amerikanischer Kunststoffe fehlcn Orlon, Teflon nnd Terylen. Bei den Carboxyplasten frhlen die Polyester, in der cbcrs icht der aus Kohle und Kalk hergestellten Pro- dukte s. 63 die Vinylather und Vinylamine. I m iibrigen ist der Itatgeber sehr instruktiv. Die zahlreichen Illustrationen geben dem I'raktiker manche wertvollen Hinweise. nesonders der PreBstoff-Hersteller wird daraus manche Anregung schopfen konnen. I Iopf f "13 3671

Lackkunstharze, van H. Wagner und H . F . S a m . Carl Hanser-Verlag, Miinchen 1950. 3. Auflage, 255 S., 11 Abb., kart. DM 16.--, halbln. D X 18.50. Dieses Buch ist die vollstandig neu bearbeitete 3. Auflage des r o n

H . Wagner geschriebenen Buehes ,,Kunstharze". Dieses alte Buch be- friedigte nicht, d a es nur eine Literaturzusamrnenstellung iiber die Her- stellung und Anwendung von Lackrohstoffen bracht.e, ohne das Wesent- liche herauszuheben.

Die von 11. 3'. Sarx herausgegebene Neuauflage vermridet, unter- stiitzt durch die Mitarbeit erfahrener Fachkollegen, diesen Naehteil da- durch, daB der Inhal t der Neuauflage modernen Anspriicben angepaBt und der Stoff wesentlich straffer gegliedert wurde. Das Buch gibt in dcr vorliegenden Form einen guten cberblick iiber die Chernie und die Eigen- schaften der Laekrohstoffe.

Nach einer kurzen Einleitung werden die allgemeinen physikalisehen rind chemischen Eigenschaften der Lackkunstharze geschildert. Dic wei-

teren Kapitel bcfassen sich mit der IIarzbildung durch Kondensations- und Additionsreaktionen (bearb. van A. Weike), Phenolharzen, Alkyd- harzen und anderen Polyestern, Maleinatharzen, Vinylharzen (bearb. van B. Cyr iaz ) , Curnaronharzen, abgewandelten Katurpolymerisaten und Si- likonharzen. Das absehlieuende Kapitel gibt eine Zusammenfassung der analytisehcn Nachweise der Lackkunstharze (bearb. van W . Marquardt).

Diesc Einteilung des Stoffes, die in den Kapiteliiberschriften zum Ausdruek komrnt, ist ein KompromiC und konnte scharfer gefaBt werden. Zu der im 2. Kapitel abgchandelten ,,Harzbildung durch Kondensations- reaktion" gehiJren auch die Phenolharze, Alkydharzc und teilweise Maleinatharze, die in eigenen Kapiteln abgehandclt wcrden. Im 2. Ka- pitel erseheinen dem Refcrenten die Ausfiihrungen iiber die Umsetzung der Carbamidsaureester mit Formaldehyd im Rahmen dieses Ihches Zu lang. Die Beschreibung der Umsetzung des Harnstoffs mit Formaldehyd konnte klarer erfolgen. Unbefriedigt 1aBt das Kapitel iiber Silikone, das wenig Text und im Gegensatz zu anderen Kapiteln seitenlange Literatur- hinweise bringt. Die Kapitelhberschrift ,,Abgewandelte Naturpolymeri- sate" sollte vermieden werden, da Naturharze, die in diesem Kapitel behandelt werden, keine Polymerisate sind. Einen vorziiglicheii dber - blick iiber die durch Polymerisation gewonnenen Lackrohstoffc gibt das Kapitel iiber Vinylharze.

Das Huch ist in doppeltem Sinne zu empfehlen. E s kann als Ein- leitung in das Gebiet der Lackkunstharze dienen, dariiber hinaus wird e8 aher auch dem auf diesom Gebiet arbeitenden Fachmann einen Cber- blick iiber den hcutigen Stand und manche Anregung vormitteln. [NB 3601

Cheinie der Phenolharm, van Ii. Hulfiseh. Springer-Verlag, Rerlin- Gottingen-lleidelberg, 1950. 193 S., geh. UY 19.60, geb. I)M 22.60. Der Verf., der durch vielseitige eigene Arbeiten wertvolle Bcitrage

zur Entwieklung der Phenolharze liefcrte, gibt eine umfassendc Dar- stellung des chemisch und technologisch gleich interessknten Wissens- gebietes. Mit groUer Sorgfalt wurde die Literatur iiber Phenolharze van den ersten Patentanmeldungen Bnekelonds und Lebachs an bis 1949 regi: striert und kritisah bcleuchtet. Wie im Vorwort betont, stehen die theore- tischen Grundlagen der Phenolharzchemie im Vordergrund der Betraah- tung. Daher werden vielfaeh aueh diejenigen rIteaktionsmoglichkeiten diskutiert, die unter ganz speziellen Bedingungen eintreten konnen, sich jedoch nicht verallgemeinern lassen.

Durch die Kapitel iiber Einteilung, Bildung, Verarbeitumg und Auf- bau der Phenolharze ist der Zusammenhang mit der Praxis gewahrt. Der Anhang: ,,Beitrag zur Phenolharzanalyse" zeigt die enormen Schwierig- keiten der Erforsehung der technischen Phenolharze. Vorwiegend an Ma- dellsubstanzen werden die Reaktionen der Phenolharzbildung untersucbt.

Auf einzelne 1Iandels-Typen wird nicht eingegangen, zumal dies den Rahmen des nuches iiberschritten hatte.

Das Werk wird sieher, iiber den engeren Fachkreis hinausgeheod. Anklang finden. Vlachos [ S B 3851

The Physical Chemistry of Dyeing, van Th. Vickerstaff. Published for Imperial Chemical Industries Ltd. by Oliver a. Boyd, London u. Edinburgh, 1950. 416 S., 125 Abb., S 42 . - . Wenn der Autor zu Beginn des Vorwortes sagt, da13 er das Buch ,,in

a fit of enthusiasm" geschrieben habe, so wird der Leser dies dadurch bestatigt finden, daL3 ihn die Eindringliehkeit der Konzeption nicht 10s 1aBt und so diese Begeisterung aueh auf ihn iibertragen wird.

Die F i i l l ~ der Erfahrungen, Regeln und GesetzmaHigkeiten auf dem Gebiete der Farberei ist gewaltig und iiir den Nichtfachmann fast un- durchdringlich. Hier wird nun diese Fiille entwirrt und ah umfassendes logisches Ganzes aus den Grundziigen neu entwickelt. Der Verfasser geht dabei so vor, daO er im ersten Kapitel aus einer allgemeinen tlber- sicbt iiber Struktur, PorengrRDen der Fasern und iiber Konstitution van Farbstoffliisungen die Hauptprobleme des Farbens, wie Echtheit und Egalisieren, auf den Xechanismus des Adsorptionsrorganges zuriickfiihrt. -41s Grundlage.fiir ein exaktes Studium desselben werden in Kap. I1 und I11 die Reinigung van Farbstoffen, ihre Konzentrationsbestimmunp und die Ermittlung ihrer kolloidalen Eigenschaften besprochen. Kap. I V und V sind die Kernstiicke des Buches: Thermodynamik und Kinetik der Parbevorginge. In vorbildlicher Klarheit und Kiirze werden die Er- mittlungen van Adsorptionsgleichgewichten, Diffusionskonstanten, Ak- tivitaten, Oberflichenpotentialen, Warmetonungen und Entropien von Farbegleiehgewichten besprochen und durch die Anwendung des Gibbs- sehen chemischen Potentials mathematiseh verbunden. Die kinetischen Vorgknge werden in die Diffusion in der Plotte zur Faseroberfliiche hin, in die Adsorption a n die auDere Faseroberflache und in die Diffusion innerhalb der E'aser bis zu deren Mitte unterteilt und gleichfalls von den experimentellen MeBgroDen her die mathematischen neziehungen ab- geleitet. I m zweiten, speziellen Teil werden an konkreten Versuchsergeb- nissen, die in vielen Tabellen und Kurven zusammengefaBt sind, die exak- ten GroBen, vor allern die Affinitat, wie sie im allgemeinen Teil klarge- stellt wurden, herausgearbeitet. So werden die Farbevorgange an Cellu- lose, Celluloseacetat, Proteinen und Wolle, sowie Polyamidfasern geson- dert behandelt, wobei neben den thermodynamischen Gesichtspunkten auch konstitutive, wie etwa bei der Substantivitat, nicht zu kurz kommen.

Die Strenge der Theorie scheidet aus der Literatur einen Ballast van qualitativen und halbquantitativen Arbeiten aus. E s mag an vielen Stellen der Praxis noch Engekl&rtes bleiben, es mag in Einzelheiten manches noch zu erganzen sein, aber wie man die Experimentc anzusetzen hat, u m die Farbemethoden wissenschaftlich uberhaupt zu durchdringen, und welche GesetzmaBigkeiten und Vorstellungen sieh daraus ergeben,

Ii. Hamann

das ist in diesem Buche giiltig dargeetellt. Pestemer "B 3591

Angezu. Chem. 163. Jahrg. 1951 I Nr. 9 227