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Bericht : Allgemeine analytische Mcthoden usw. 49 geschwindigkeit betr~tgt 2 ml/min. Zur Anwcndung kommcn etwa 1,5 g Me als MoO s und 0,4---700 mg Re als KReQ. Um etwa 40 mg Re hcrauszulSsen, sind etwa 700 ml 7 n Salzsgure erforderlieh. Um Rhenium in Molybdanglanzkonzentraten zu bestimmen, mfiBtc cine S~ule in Mikrodimcnsionen angewendet werden. Eine solche S~ulc hielte die kleinen Mengen Rhenium, die in solchen Proben anwesend sind, mit Sicherheit zurfick, nnd in den salzsauren ElutionslSsungen kann das Rhenium un- mittelbar mit IIilfe yon Thioeyanat oder yon ~-Furildioxim colorimetrisch ermittelt werden. Zur qnantitativen Bestimmung yon Narcotica dutch Ionenaustausch benutzen L. L~vI und CH. G. FA~ILO 1 den Anionenaustauseher Amberlite IR4B in der Oil- Form. Sic untersuchen Codeinl)hosphat, Morphinsul]at, Methorphinanhydrobromid und die Hydrochloride von Methadon, Phenadoxon, c~.Prodin, Cocain, Pethidin, Dia- morphin, Dilaudid, Morlghin und Pal~averin. Als LSsungsmittel wird vorzugsweise Methanol, zum Tci] im Gemisch mit Ather oder Chloroform, bisweilen Xthanol be- nutzt. Die Bestimmnng der freien Alkaloidc erfolgt potentiometriseh mit 0,05 n Salzs~iure. Die l)bereinstimmung mit Ergebnissen naeh Vorschriftcn yon Pharma- kopSen ist befriedigend e. Die Abtrennung des Morphins yon Codein fiihren E. W. GRA~T und W. W. HILTY 3 dadureh aus, dal~ yon einem stark basischen Anionenaustauscher (Amberlite XE 75) in dcr 0tI-Form Morphinsulfat quantitativ ausgetauseht, d. h. also gcbunden wird, wghrend Codeinphosphat quantitativ durch die S~nlc (25 cm hoch) hindurehl/iuft. Das Auswaschen der S/inle erfolgt mit Methanol. Das gebundene Morphinsulfat wird dutch 125 ml 2%iger Phosphors~ure und Nachwasehcn mit der gleichen Menge de- stillierten Wassers eluiert. Zur Trennung wird die vorbereitete Saule mit 250 ml 95~oigcm Methanol gewaschen. Die Misehung yon etwa je 150 mg Morphinsulfat und Codeinphosphat in 20 ml Wasser wird dann fiber den Austauscher filtriert. Igaeh dem Wasehen mit etwa 75 ml Methanol wird in dem vereinigten Durchlauf-t- Waschmethanol das Codein bestimmt (Titration mit 0.01 n Schwefels~ure und Methylenblau-Methylrot-Mischindicator). Das Methanol in der Sgule wird durch Wasser verdrgngt (etwa 100 ml). Dann wird wie oben gesagt das Morphin dutch Phosphors~ure eluiert, die S~ule mit Wasser gewaschen und das Morphin bei 285 m# spektrophotometrisch bestimmt. R. KLEME~T. Die quantitative Analyse yon Zuckern in Pflanzenextrakten durch Ionen- austauschchromatographie besehreiben G. R. NOGGL~ und L. P. ZILI~ 4 unter Ver- wcrtung ~rfiherer Erfahrungcn ~. Zum Nachweis der Zucker in den Eluaten dient das Anthron- bzw. das Orcinveffahren. Die Elution der Zucker yon dem stark basischen Anionenaustauscher Dowex 1, der mit 0,001 m KaliumtetraboratlSsung vorbehandelt ist, erfolgt durch L5sungen desselben Salzes in steigenden Konzen- trationen. In einem Extrakt aus Samcn grfiner Bohnen (Black Valentine) konnten z. B. quantitativ getrennt und bestimmt werden (S~ule 2,5 cmx 0,85 cm 2, Durch- laufgeschwindigkeit 60 ml/Std): Saccharose (5,72 rag), Raffinose (0,40 rag) mit 0,001 m KeBaOT-LSsung, Staehyose (5,82 rag) mit 0,02 m K~B40~-LSsung, Fructose 1 Canad. J. Chem. 30, 793--799 (1952). Food and Drug Laboratories, Department of National Health and Welfare, Ottawa (Canada). 2 Vgl. A. JINDR• U. J. RENTZ: J. Pharmacy Pharmacol. 4, 645 (1952); vgl. diese Z. 139, 433 (1953). 3 j. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 150--152 (1953). Eli Lilly & Co., In- dianapolis, Ind. (USA). 4 Arch. Biochem. Biophysics 41, 21--28 (1952). Nation. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). 5 K~Y~, J. X., u. L. P. ZILL, J. Amer. chem. Soc. 711,2344 (1951) ; 74, 2090 (1952). z. anal. Chem., Bd. 141. 4:

Die quantitative Analyse von Zuckern in Pflanzenextrakten durch Ionenaustauschchromatographie

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Page 1: Die quantitative Analyse von Zuckern in Pflanzenextrakten durch Ionenaustauschchromatographie

Bericht : Allgemeine analytische Mcthoden usw. 49

geschwindigkeit betr~tgt 2 ml/min. Zur Anwcndung kommcn etwa 1,5 g Me als MoO s und 0,4---700 mg Re als K R e Q . Um etwa 40 mg Re hcrauszulSsen, sind etwa 700 ml 7 n Salzsgure erforderlieh. Um Rhenium in Molybdanglanzkonzentraten zu bestimmen, mfiBtc cine S~ule in Mikrodimcnsionen angewendet werden. Eine solche S~ulc hielte die kleinen Mengen Rhenium, die in solchen Proben anwesend sind, mit Sicherheit zurfick, nnd in den salzsauren ElutionslSsungen kann das Rhenium un- mittelbar mit IIilfe yon Thioeyanat oder yon ~-Furildioxim colorimetrisch ermittelt werden.

Zur qnantitativen Bestimmung yon Narcotica dutch Ionenaustausch benutzen L. L~vI und CH. G. FA~ILO 1 den Anionenaustauseher Amberlite I R 4 B in der Oil- Form. Sic untersuchen Codeinl)hosphat, Morphinsul]at, Methorphinanhydrobromid und die Hydrochloride von Methadon, Phenadoxon, c~.Prodin, Cocain, Pethidin, Dia- morphin, Dilaudid, Morlghin und Pal~averin. Als LSsungsmittel wird vorzugsweise Methanol, zum Tci] im Gemisch mit Ather oder Chloroform, bisweilen Xthanol be- nutzt. Die Bestimmnng der freien Alkaloidc erfolgt potentiometriseh mit 0,05 n Salzs~iure. Die l)bereinstimmung mit Ergebnissen naeh Vorschriftcn yon Pharma- kopSen ist befriedigend e.

Die Abtrennung des Morphins yon Codein fiihren E. W. GRA~T und W. W. HILTY 3 dadureh aus, dal~ yon einem stark basischen Anionenaustauscher (Amberlite XE 75) in dcr 0 t I -Form Morphinsulfat quantitativ ausgetauseht, d. h. also gcbunden wird, wghrend Codeinphosphat quanti tat iv durch die S~nlc (25 cm hoch) hindurehl/iuft. Das Auswaschen der S/inle erfolgt mit Methanol. Das gebundene Morphinsulfat wird dutch 125 ml 2%iger Phosphors~ure und Nachwasehcn mit der gleichen Menge de- stillierten Wassers eluiert. Zur Trennung wird die vorbereitete Saule mit 250 ml 95~oigcm Methanol gewaschen. Die Misehung yon etwa je 150 mg Morphinsulfat und Codeinphosphat in 20 ml Wasser wird dann fiber den Austauscher filtriert. Igaeh dem Wasehen mit etwa 75 ml Methanol wird in dem vereinigten Durchlauf-t- Waschmethanol das Codein bestimmt (Titration mit 0.01 n Schwefels~ure und Methylenblau-Methylrot-Mischindicator). Das Methanol in der Sgule wird durch Wasser verdrgngt (etwa 100 ml). Dann wird wie oben gesagt das Morphin dutch Phosphors~ure eluiert, die S~ule mit Wasser gewaschen und das Morphin bei 285 m# spektrophotometrisch bestimmt. R. KLEME~T.

Die quantitative Analyse yon Zuckern in Pflanzenextrakten durch Ionen- austauschchromatographie besehreiben G. R. NOGGL~ und L. P. ZILI~ 4 unter Ver- wcrtung ~rfiherer Erfahrungcn ~. Zum Nachweis der Zucker in den Eluaten dient das Anthron- bzw. das Orcinveffahren. Die Elution der Zucker yon dem stark basischen Anionenaustauscher Dowex 1, der mit 0,001 m KaliumtetraboratlSsung vorbehandelt ist, erfolgt durch L5sungen desselben Salzes in steigenden Konzen- trationen. In einem Extrakt aus Samcn grfiner Bohnen (Black Valentine) konnten z. B. quantitativ getrennt und bestimmt werden (S~ule 2,5 c m x 0,85 cm 2, Durch- laufgeschwindigkeit 60 ml/Std): Saccharose (5,72 rag), Raffinose (0,40 rag) mit 0,001 m KeBaOT-LSsung, Staehyose (5,82 rag) mit 0,02 m K~B40~-LSsung, Fructose

1 Canad. J. Chem. 30, 793--799 (1952). Food and Drug Laboratories, Department of National Health and Welfare, Ottawa (Canada).

2 Vgl. A. JINDR• U. J. RENTZ: J. Pharmacy Pharmacol. 4, 645 (1952); vgl. diese Z. 139, 433 (1953).

3 j . Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 150--152 (1953). Eli Lilly & Co., In- dianapolis, Ind. (USA).

4 Arch. Biochem. Biophysics 41, 21--28 (1952). Nation. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA).

5 K~Y~, J. X., u. L. P. ZILL, J . Amer. chem. Soc. 711, 2344 (1951) ; 74, 2090 (1952).

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(0,17 rag), Glucose (0,10 mg) mit 0,03 m K~B4Ov-LSsung. Arabinose und Xylose lassen sich nieht quantitativ trennen. Vor der Anwendung der Ionenaustauseh- chromatographic mull auf ]?apierehromatographischem Wege festgestellt werden, welehe Zuckerarten sich in dem betreffenden Pflanzenextrakt vorfinden. Aul~erdem mfissen die besten Bedingungen zur Trennung in jedem Falle an einem kfinstlichen Gemiseh der gefundenen Zueker erprobt werden. R. K L ~ T .

pE-Messung. Ausgehend yon dem Gedanken, dal3 die Verwendung der Anti- monelektrode bei pE-Messungen haupts~chlieh an der Iterstellung vSllig gleichwerti- get Elektroden scheitert, und dal~ die Antimonelektrode im weiten p~-Bereich yon 2---12 anwendbar ist, hat I. LEvI~ 1 eine Herstellungsvorsehrift angegeben, naeh der Elektroden erhalten werden, die bei Messungen mit RShrenvoltmetern im angege- bcnen pH-Bereieh zuverlassig und gleichmal~ig arbeiten: Zun~chst wird nach R. SCHUHMAN~ e und E. COHE~ End Mitarb. 3 reinstes Antimon nach LSsen yon 50 g Sb203 in 48%iger FluBsaure elektrolytisch an Platinelektroden yon 1 em ~ mit 3--4 Amp niedergeschlagen, gut gewasehen, geschmolzen End zu Granular ge- broehen. Ein in einem 4---5 mm weiten Glasrohr eingeschmolzener Platindraht wird sodann mit dem granEliertem Sb bedeckt, das vorsichtig zum Schmelzen gebracht wird, wobei gleiehzeitig das Glasrohr so ausgezogen wird, dal~, yon der Platin- einschmelzung etwas entfernt, eine Verengung yon 2--3 mm Weite entsteht, die mit Antimonschmelze gefiillt ist. Man l~I~t langsam abkiihlen und schneider in der Verengung ab, so dal~ eine Kreisfl~che reinsten Antimons yon 2--3 mm Durch- messer frei liegt, die leicht durch Abreiben auf Schmirgel stets yon neuem gereinigt werden kann. K. C~us~.

Fi~r die Berechnung des pH-Wertes einer SalzlSsung gibt J. EECKItOUT ~ eine Formel an, die flit Salze des Typ A~By, abet auch fiir saure Salze oder amphotere Elektrolyte anwendbar ist. Ffir besondere F~lle sind im Original aEs dem allgemei- nen Ausdruck vereinfachte Formeln abgeleitet und es wurden praktische Anwen- dungsbcispiele gebracht. Der Veff. halt sich streng an die B~6~STEDsehe Auffassung eines Saure-Base-Systems. Die bisher in Lehrbiichern aEgefiihrten Formeln fiir be- stimmte F~lle (Salz einer schwachen Saure End starken Base usw.) ergeben ifir mehrere Salze falsche Werte. K. BI~OD]~RS]~N.

Uber die M6glichkeit colorimetrischer pH-Messung star~ alkalischer L6sungen stellte R. H. M. SIMo~ 5 Versuche an. Es wurden folgende 5 Farbstoffe untersucht, die im pE-Bereich von etwa 12,5 ihre Farbe s Acylblau, Parazo-Orange, Pox~I~Rs Blau, Trop~iolin 0 und Natriumindigosulfonat. Als TestlSsungen dienten carbonatfreie :NaOtt-L6sungen, die durch Verdiinncn auf die pE-Werte 12,38, 12,49, 12,59 End 12,68 bei 25~ gebracht werden (gemessen mit Glas- End Kalomel- elektrode, Beckman pE-Meter). Die Lichtabsorption der mit Farbstoff versetzten L5- sungen wurde in Stickstoffatmosphare (urn CO 2 auszuschlieBen) im sichtbaren Gebiet mit einem Spektrophotometer gemessen. Pom~I~RS Blau End Indigosulfonat geben die gr6Bte Farbanderung in dem untersuchten pE-Bereich. Die Farben verblassen aber rasch. Bei Acylblau ist die Farb/~nderung zu sehwach. Trop~olin 0 and Parazo- Orange sind dagegen geeignet, wenn Filter verwendet werden, die das Licht unter

1 Chemist-Analyst 41, 89--90 (1952). W. R ~ D Army Medic. Center, Washing- ton, D. C.

J. Amer. chem. Soc. 46, 52 (1924). 3 Z. physik, Chem. 50, 307 (1950). 4 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 7, 203--225 (1952). Univ. Gent (Belgien). 5 Analyt. Chemistry 24, 1215--1216 (1952). General Electric Co., Schenectady,N.Y.