1
4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche 59 Die quantitative Mikrobestlmmung" yon Phenylbrenztraubens~iure (PS) im Harn kann nach W. KEu~ i chromatographisch durchgeffihrt werden. An Reagentien werden gebraueht: I. Eisessig-Wasser-Mischung l:l, mit 0,01 ml 2 n FeCls-LSsung auf 10 Liter LSsungsmittel; II. 0,2 n FeCla-LSsung; III. Eisenchloridreagens: 0,1 ml 2 n FeCls-LSsung werden zu l0 ml Glykokotlpuffer nach SORENSEN von PH 1,7 ge- geben und gemischt. Das Reagens ist im Kfihlschrank aufzubewahren und vor Gebrauch der p~-Wert zu kontrollieren. -- Auf 30 cm hohen Stricken yon Sch. & Sch. Papier },Sr. 2043b werden 3 em yore Unterrand entfernt mit der Blutzucker- pipette je 0,1 ml der zu prrifenden Harne und einer PS-Kontroll5sung mit dem FSn nach bekanntem Verfahren aufgetragen. Das Papier wird zu einem Zylinder gerollt und 3 Std mit L5sung I in einer Stickstoffatmosphare aufsteigend chromato- graphiert. Auf dem nach Markieren der L5sungsmittelfront mit Hei21uft getrock- neten Papier wird fiber jedem Startpunkt je ein Feld yon 3,5 cm Breite und 8 cm H5he so eingezeichnet, da2 der Oberrand 1,5 cm unter der Frontlinie steht. Die sorgfaltig ausgeschnittenen Felder werden zerschnitten, in einem l~eagensglas mit 3 ml Xthanol fibergossen und das mit einem Gummistopfen verschlossene R5hrchen 5 min lang intcnsiv geschiittelt, iNach Abpipettieren yon 2 ml Extrakt setzt man erneut 2 ml Xthanol zu, schfittelt usw. und wiederholt die Extraktion noch ein drittes M~I. Von den 6 ml Gesamtauszug werden nach Absitzen der Cellulosefasern 4 ml entnommen, mit 1 ml l~eagens III versetzt und nach genau 1 rain im Spektro- photometer bei 600 m~ bzw. im Stufenphotometer mit Filter S 61 und Sehieht- dicke 1 cm eolorimetriert. Als Leerwert dient eine Misehung yon 4 ml Xthanol und 1 ml Reagens III. Der Gehalt an PS wird mittels einer Eichkurve bestimmt, die mit Normalharn ermittelt wurde, dem man steigende Mengen PS zugesetzt hat. Etwa anwesende p-Oxyphenylbrenztraubens&ure wird in dem Chromatogramm abgetrennt und kann gesondert bestimmt werden. K. SSLLN~ Eine UV-spektrophotometrisehe Methode zur Bestimmung yon Barbituraten in Blut und Urin wurde yon N. E. W. McCALLV~ ~ ausgearbeitet. Der VerL stfitzt sich dabei auf ein yon WALKE, FIS~E~ und McHvo~ 3 angegebenes Ver- fahren, bei dem die Barbiturate aus einem Chloroformextrakt der KSrperflrissigkeit in verdfinnte iNatronlauge fibergeffihrt und durch Messung der Extinktionsdifferenz bei 240 m# zwischen PH 10,0 and 2,0 bestimmt werden. Durch Verwendung yon AmmoniaklSsung an Stelle yon Natronlauge kolmte dieses Verfahren insofern ver- einfacht werden, als infolge der sehr kleinen Leerwerte bei der Untersuchung yon Blur nur eine Extinktionsmessung im alkalischen Bereich erforderlich ist. Au~erdem braucht der p~-Wert nicht genau kontrolliert zu werden. -- Arbeitsweise. 1. Blut. 2 ml Serum oder Plasma werden im Scheidetrichter mit 1 ml 0,25 n Natronlauge versetzt und 3 min mit 15 ml Chloroform geschfittelt, iNach dem Ablassen der Chloroformschicht, die verworfen wird, versetzt man die w~l~rige Phase mit 1,5 ml 0,5 n Salzsiure und schfitteit 3 min mit 20 ml Chloroform aus. i~Ian l&Bt den Chloro- formextrakt dureh ein kleines Wattefilter in einen zweiten Seheidetrichter ab und wiederholt diese Extraktion mit weiteren 10 ml Chloroform. Dann sehrittelt man die vereinigten Chloroformextrakte zur Entfernung stSrender Verunreinigungen 2 rain mit 7 ml 0,1 n Schwefels&ure und filtriert die organisehe Phase durch Watte in einen dritten Scheidetriehter, wo sie 3 min mit 10 ml 0,5 n AmmoniaklSsung geschfittelt wird. Man zentrifugiert die wii3rige Schieht 2 min bei 2000 U/rain und miBt die Extinktion dieser LSsung im Bereich yon 225--290 m/~ gegen einen Leer- wert, frir den 2 ml Wasser wie beschrieben behandelt werden. -- 2. Urin. 0,2--2 ml i Biochem. Z. 326, 14--17 (1954). Univ. Zfirieh. 2 j. Pharmacy Pharmacol. 6, 733--739 (1954). Univ. Melbourne (Austral.). s Amer. J. clin. Pathol. 18, 451 (1948).

Die quantitative Mikrobestimmung von Phenylbrenztraubensäure (PS) im Harn

Embed Size (px)

Citation preview

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche 59

Die quantitative Mikrobestlmmung" yon Phenylbrenztraubens~iure (PS) im Harn kann nach W. KEu~ i chromatographisch durchgeffihrt werden. An Reagent ien werden gebraueht : I. Eisessig-Wasser-Mischung l : l , mi t 0,01 ml 2 n FeCls-LSsung auf 10 Liter LSsungsmittel ; II . 0,2 n FeCla-LSsung; I I I . Eisenchloridreagens: 0,1 ml 2 n FeCls-LSsung werden zu l0 ml Glykokotlpuffer nach SORENSEN von PH 1,7 ge- geben und gemischt. Das Reagens ist im Kfihlschrank aufzubewahren und vor Gebrauch der p~-Wert zu kontrollieren. - - Auf 30 cm hohen Stricken yon Sch. & Sch. Papier },Sr. 2043b werden 3 em yore Unte r rand entfernt mi t der Blutzucker- pipet te je 0,1 ml der zu prrifenden Harne und einer PS-Kontrol l5sung mi t dem FSn nach bekann tem Verfahren aufgetragen. Das Papier wird zu einem Zylinder gerollt und 3 Std mi t L5sung I in einer Stickstoffatmosphare aufsteigend chromato- graphiert . Auf dem nach Markieren der L5sungsmit te lfront mi t Hei21uft getrock- neten Papier wird fiber jedem S ta r tpunk t je ein Feld yon 3,5 cm Breite und 8 cm H5he so eingezeichnet, da2 der Oberrand 1,5 cm unter der Frontl inie steht. Die sorgfaltig ausgeschnit tenen Felder werden zerschnit ten, in einem l~eagensglas mi t 3 ml Xthanol fibergossen und das mi t einem Gummistopfen verschlossene R5hrchen 5 min lang intcnsiv geschiittelt, iNach Abpipet t ieren yon 2 ml Ex t r ak t setzt man erneut 2 ml Xthanol zu, schfit telt usw. und wiederholt die Ex t rak t ion noch ein drit tes M~I. Von den 6 ml Gesamtauszug werden nach Absitzen der Cellulosefasern 4 ml entnommen, mi t 1 ml l~eagens I I I versetzt und nach genau 1 rain im Spektro- photometer bei 600 m~ bzw. im Stufenphotometer mi t Fil ter S 61 und Sehieht- dicke 1 cm eolorimetriert. Als Leerwert dient eine Misehung yon 4 ml Xthanol und 1 ml Reagens I I I . Der Gehalt an PS wird mit tels einer Eichkurve best immt, die mi t Normalharn ermit te l t wurde, dem man steigende Mengen PS zugesetzt hat . E twa anwesende p-Oxyphenylbrenztraubens&ure wird in dem Chromatogramm abget rennt und kann gesondert bes t immt werden. K. SSLLN~

Eine UV-spektrophotometrisehe Methode zur Bestimmung yon Barbituraten in Blut und Urin wurde yon N. E. W. McCALLV~ ~ ausgearbeitet. Der VerL stfitzt sich dabei auf ein yon WALKE, FIS~E~ und M c H v o ~ 3 angegebenes Ver- fahren, bei dem die Barb i tura te aus einem Chloroformextrakt der KSrperflrissigkeit in verdfinnte iNatronlauge fibergeffihrt und durch Messung der Extinktionsdifferenz bei 240 m# zwischen PH 10,0 and 2,0 bes t immt werden. Durch Verwendung yon AmmoniaklSsung an Stelle yon Natronlauge kolmte dieses Verfahren insofern ver- einfacht werden, als infolge der sehr kleinen Leerwerte bei der Untersuchung yon Blur nur eine Ext inkt ionsmessung im alkalischen Bereich erforderlich ist. Au~erdem brauch t der p~-Wert n icht genau kontroll iert zu werden. - - Arbeitsweise. 1. Blut. 2 ml Serum oder P lasma werden im Scheidetrichter mi t 1 ml 0,25 n Natronlauge versetz t und 3 min mi t 15 ml Chloroform geschfittelt, iNach dem Ablassen der Chloroformschicht, die verworfen wird, versetzt man die w~l~rige Phase mit 1,5 ml 0,5 n Salzsiure und schfitteit 3 min mi t 20 ml Chloroform aus. i~Ian l&Bt den Chloro- formext rak t dureh ein kleines Wattefi l ter in einen zweiten Seheidetr ichter ab und wiederholt diese Ex t rak t ion mi t weiteren 10 ml Chloroform. Dann sehrit telt man die vereinigten Chloroformextrakte zur Ent fernung stSrender Verunreinigungen 2 rain mi t 7 ml 0,1 n Schwefels&ure und filtriert die organisehe Phase durch W a t t e in einen dr i t t en Scheidetriehter, wo sie 3 min mi t 10 ml 0,5 n AmmoniaklSsung geschfittelt wird. Man zentrifugiert die wii3rige Schieht 2 min bei 2000 U/rain und miBt die Ext ink t ion dieser LSsung im Bereich yon 225--290 m/~ gegen einen Leer- wert, frir den 2 ml Wasser wie beschrieben behandel t werden. - - 2. Urin. 0,2--2 ml

i Biochem. Z. 326, 14--17 (1954). Univ. Zfirieh. 2 j . Pha rmacy Pharmacol . 6, 733--739 (1954). Univ. Melbourne (Austral.). s Amer. J . clin. Pathol . 18, 451 (1948).