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42 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Re~gentien das Veffahren yon GOl~MAx und Mitarb. 1 benutzt. Es ist aul3erdem die M6glieh- keit photographischer Registrierung gegeben. In Kupfer konnten beispielsweise 30 ppm Fe, 1 ppm As und 10 ppm Ag neben K und A1 nachgewiesen ~,erden. In Zirkon, Sphen, Perthit, Steinmeteoriten und Ammoniumnitrat wurden Utah- und Thorinm-Spuren im Bereieh yon etwa 3000 ppm bis herunter zu 0,000075 ppm mit Hilfe der Isotopenverditnnungsmethode bestimmt. A. YLAoDo~ALD und 1~. I. REED2 versuchten die Deuteriumbestimmung in Adipin~ siiure, Benzoesiiure, Mandelsiiure, Silberacetat und Wasser in Einwaagen yon 0,1 bis 2 mg durch Reduktion zu Wasserstoffgas und Bestimmung des I-I-D-Verhaltnisses im Massenspektrometer. Es stellte sich dabei heraus, da2 bei hSheren D-Gehalten als 10~o ~ Fehler yon der Gr52enordnung yon 300/o auftreten. Die Methode ist aufter- dem ]ang~derig und umstandlich. Sind jedoch nur geringe Substanzmengen vor- handen, so ist das massenspektrometrische Verfahren die einzige Msglichkeit, um Resultate zu erhalten. Die Praparation der Proben erfo]gt durch Zerst5rung des organischen Materials mit Dichromat und die Reduktion des dadurch gebildeten Wassers mit Uranmetall. Mit einem M~ssenspektrometer fiir hShere Massenzahlen bestimmten S. H. I'IA- STINGS, B. H. J o n s o n und H. E. Lv~frKn~~ halbquantitativ die wesentlichsten aromatischen JPestandteile yon GasSl-Primi~rdestillat. Dazu wird das Ausgangsmate- rial zuvor fiber Silicagel in gesattigte und aromatische Fr~ktionen getrennt. Die fiir die Analyse erforderlichen Ka]ibrierungsmatritzen werden abgeleitet. In einem GasSl-Primardestillat mit einem Siedebereich yon 600--1000 ~F werden folgende Gruppen bestimmt, yon denen die Verff. armehmen, dal~ sie den Hauptteil der aromatischen Fraktionen ausmachen: Benzole, Naphthenbenzo]e, Dinaphthen- benzole, Naphthaline, Acenaphthene, Acenaphthylene, Phenanthrene, Pyrene, Chrysene, Benzothiophene, Dibenzothiophene und Naphthobenzothiophene. Durch Herabsetzung der ElektronenstoBspannung eines Westinghouse LV- Massenspektrometers auf 6,90 Volt bei 9,5 #A und der Ziehspannung auf 1,9 Volt war es F. H. FIELD und S. H. I.IASTINGS ~ mSglich~ quantitative Messungen vo~ un- gesiittigten Bestandteilen in Erdgl-Naphthas zu. machen, ohne da2 durch Paraffine oder Naphthene wesentliche StSrungen auftra~en. Durch die niedrige Elektronen- stoBspannung werden praktisch nur die Molekiile der ungesattigten Verbindungen ionisiert. Auf dies'e Weise sind Prim&rdestillate, kataly~isch gekrackte und hydro- formierte 0]e, sowie Propy]enpolymere analysierbar. Die Anwendung dieser Technik auf hochsiedende Stoffe wird angedeutet. J. RAsc~ Die radioehemisehe Analyse dutch Gamma-Strahlen-Spektroskopie besehreibt D. H. P~iRso~r5 kurz, wobei er zungchst auf die MSgliehkeiten zum Nachweis und zur Bestimmung reiner Radionuclide und anschIiel~end auf die Auftrennung yon Ge- mischen eingeht. Durch die Gamma-Sgrahlen werden in einem mit Thallium aktivier~en NaJ-Kristall Liehtblitze erzeugt, welche in einem Photomultiplikator zu der Gamma-Energie proportionale elektrische Impulse auslSsen, die in einem ImpulshShenana]ysator (Ein- oder Mehrkanaldislcriminator) selektiv gezghlt werden GO,MAN, J. G., E. J. JON~S and J. A. HIIp~n~: Analyt. Chemistry ~I~, 438 (1951); vgl. diese Z. l~g, 121 (1952). Analyst 81, 401--403 (1956). Univ. Glasgow (GroBbritannien). Analyt. Chemistry 28, 1243--1247 (1956). Humble Oil & Refiering Co., Bay- town, Tex. (USA). Analyt. Chemistry 28, 1248--1255 (1956). Rumble Oil & Refining Co, Baytown. Atomics 7, 316--322 (1956). Atomic Energy Res. Establ. Harwell N. R. Didcot, Berks. (Eng]and).

Die radiochemische Analyse durch Gamma-Strahlen-Spektroskopie

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42 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Re~gentien

das Veffahren yon GOl~MAx und Mitarb. 1 benutzt. Es ist aul3erdem die M6glieh- keit photographischer Registrierung gegeben. In Kupfer konnten beispielsweise 30 ppm Fe, 1 ppm As und 10 ppm Ag neben K und A1 nachgewiesen ~,erden. In Zirkon, Sphen, Perthit, Steinmeteoriten und Ammoniumnitrat wurden Utah- und Thorinm-Spuren im Bereieh yon etwa 3000 ppm bis herunter zu 0,000075 ppm mit Hilfe der Isotopenverditnnungsmethode bestimmt.

A. YLAoDo~ALD und 1~. I. REED 2 versuchten die Deuteriumbestimmung in Adipin~ siiure, Benzoesiiure, Mandelsiiure, Silberacetat und Wasser in Einwaagen yon 0,1 bis 2 mg durch Reduktion zu Wasserstoffgas und Bestimmung des I-I-D-Verhaltnisses im Massenspektrometer. Es stellte sich dabei heraus, da2 bei hSheren D-Gehalten als 10~o ~ Fehler yon der Gr52enordnung yon 300/o auftreten. Die Methode ist aufter- dem ]ang~derig und umstandlich. Sind jedoch nur geringe Substanzmengen vor- handen, so ist das massenspektrometrische Verfahren die einzige Msglichkeit, um Resultate zu erhalten. Die Praparation der Proben erfo]gt durch Zerst5rung des organischen Materials mit Dichromat und die Reduktion des dadurch gebildeten Wassers mit Uranmetall.

Mit einem M~ssenspektrometer fiir hShere Massenzahlen bestimmten S. H. I'IA- STINGS, B. H. J o n s o n und H. E. Lv~frKn~ ~ halbquantitativ die wesentlichsten aromatischen JPestandteile yon GasSl-Primi~rdestillat. Dazu wird das Ausgangsmate- rial zuvor fiber Silicagel in gesattigte und aromatische Fr~ktionen getrennt. Die fiir die Analyse erforderlichen Ka]ibrierungsmatritzen werden abgeleitet. In einem GasSl-Primardestillat mit einem Siedebereich yon 600--1000 ~ F werden folgende Gruppen bestimmt, yon denen die Verff. armehmen, dal~ sie den Hauptteil der aromatischen Fraktionen ausmachen: Benzole, Naphthenbenzo]e, Dinaphthen- benzole, Naphthaline, Acenaphthene, Acenaphthylene, Phenanthrene, Pyrene, Chrysene, Benzothiophene, Dibenzothiophene und Naphthobenzothiophene.

Durch Herabsetzung der ElektronenstoBspannung eines Westinghouse LV- Massenspektrometers auf 6,90 Volt bei 9,5 #A und der Ziehspannung auf 1,9 Volt war es F. H. FIELD und S. H. I.IASTINGS ~ mSglich~ quantitative Messungen vo~ un- gesiittigten Bestandteilen in Erdgl-Naphthas zu. machen, ohne da2 durch Paraffine oder Naphthene wesentliche StSrungen auftra~en. Durch die niedrige Elektronen- stoBspannung werden praktisch nur die Molekiile der ungesattigten Verbindungen ionisiert. Auf dies'e Weise sind Prim&rdestillate, kataly~isch gekrackte und hydro- formierte 0]e, sowie Propy]enpolymere analysierbar. Die Anwendung dieser Technik auf hochsiedende Stoffe wird angedeutet. J. RAsc~

Die radioehemisehe Analyse dutch Gamma-Strahlen-Spektroskopie besehreibt D. H. P~iRso~r 5 kurz, wobei er zungchst auf die MSgliehkeiten zum Nachweis und zur Bestimmung reiner Radionuclide und anschIiel~end auf die Auftrennung yon Ge- mischen eingeht. Durch die Gamma-Sgrahlen werden in einem mit Thallium aktivier~en NaJ-Kristall Liehtblitze erzeugt, welche in einem Photomultiplikator zu der Gamma-Energie proportionale elektrische Impulse auslSsen, die in einem ImpulshShenana]ysator (Ein- oder Mehrkanaldislcriminator) selektiv gezghlt werden

GO,MAN, J. G., E. J. JON~S and J. A. HIIp~n~: Analyt. Chemistry ~I~, 438 (1951); vgl. diese Z. l~g, 121 (1952).

Analyst 81, 401--403 (1956). Univ. Glasgow (GroBbritannien). Analyt. Chemistry 28, 1243--1247 (1956). Humble Oil & Refiering Co., Bay-

town, Tex. (USA). Analyt. Chemistry 28, 1248--1255 (1956). Rumble Oil & Refining Co, Baytown. Atomics 7, 316--322 (1956). Atomic Energy Res. Establ. Harwell N. R.

Didcot, Berks. (Eng]and).

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kSnnen. Die Lichtb]itze in dem K_ristall entstehen durch Absorption der Gamma- Strahlen, welche auf drei Wegen (Paarbildung, Com'Tol~- und Photoeffekt) er- folgen kann. Bei Gamma-Energien unter 2 MeV ist die Paarbfldung zu vernach- l~ssigen. Durch den Co~rP~o~-Effekt werden im Gegensatz zu dem Photoeffekt Impulse mit kontinuierlicher Energie erzeugt. Zum Nachweis und zur Bestimmung der ~adionuclide kann denmaeh nur der Fhotoeffekt ausgenfitzt werden. In einem Anthracen-Kristall werden praktisch nut durch den Com~ Lichtbhtze erzeugt, so dab es m6glich Jst, unter entsprechenden Bedingungen dm'ch Subtrak- tion der beiden MeBergebnisse den reinen Photoeffekt zu ermitteln. In der Arbei~ sind mehrere Anwendungsbeispiele angegeben, z. ]3.2gachweis yon Verunreinigungen in Aluminium (nach vorheriger Aktivierung mit Neutronen) und die Bestimmung yon Radionucliden in Uranspaltprodukten. H. ~U:~ZEL

Untersuchung radioaktiver Stoffe. F. W. DYKES, R. D. FLETCHER, ~E. ]~. TURK, J. E. t~EIN und 1%. C. S~AI~I~ 1 beschreiben die Einriehtung eines Labora- toriums ffir die Analyse und die Zuriickgewilmung yon angereiehertem Uran aus den St~ben verschiedener Reaktoren. Insbesondere gehen sie dabei auf den heil~en Teil der Laboratorien ein. Es werden heil~e Ze]len, ihre Einriehtung, ihre Be- schickung mit radioaktivem Material und sonstige Arbeitsger~te (z. B. zur Fltissig- keitsextraktion ) beschrieben. . H. Mi3~ZEL

Zum Nachweis kurzlebiger radioakti.ver Elemente beschreibt K. V. Tl~oIcKI;l 2 ein raseh und einfaeh ausfiihrbares Ttipfel-Desorptionsverfahren. Pral~isch wird so verfahren, dal~ man die L6sung der radioaktiven Elemen~e als Tropfen auf eine Ffltrierpapierseheibe (Blauband) auftr~gt, dazu ein wenig L6sung des Tr~gers fiigt, dessen radioaktive Form man in der Pr~flSsung vermutet (also die nichtaktive Form des Elementes). Die Papierscheibe (auf einer kreisf5rmigen Unterlage ruhend, die auf einem g]eichfalls kreisfSrmigen Fu8 ruht) wird tiber einer (mit Asbest bedeckten) Heizplatte raseh getrocknet, dann wird ein F~llungsreagens zugesetzt, das den Tr~ger mit seinem radioaktiven Isotop ausfallt; es wird nochmals rasch getrocknet, aber so, da]3 die Masse noch leicht feucht bleibk AnschlieJ~end wird auf 5 rain in eine S~ure getaucht. Diese S~ure daft das Radioelement mit seinem Tr~ger nicht 15sen, die anderen radioak~iven Elemente jedoch sollen gelSst werden. Durch Messen der Halbwertzeit am Ffltrierpapier wird dann das gesuehte Radioelement nach- gewiesen. Da alle Operationen rasch durehfiihrbar sind, kSmaen kurzlebige Elemente (mit Halbwertzeiten yon weniger als 1 Std) nachgewiesen werden. - - Es wurden tiber 1000 Versuehe durchgeftihrt. Zum Beispiel wird Radio-Cu mit alkoh, l~ubean- wasserstoffsgurelSsung gefgllt, Nb und Zr werden mit Phenylarsonsaure, Seltene Erden mit Fluoriden gefgllt. Fluoride, KtFe(CN)s und K2SO 4 gehSren zu den Gruppenf~llungsreagen~ien. Ru wird rein als Rubeanat zusammen mit *~ und l~ gefgllt. Na6h diesem Verfahren wurden ira Be-Oxyd 3, in metall. A14 radio- aktive Elemente, in Cu-Metall aul3er s4Cu noch radioaktive Sel~ene Erden nach- gewiesen. A.v. WILPEI~T

S. NAI~IO 3 untersuchte die Trennung von Uranspaltproduk~en dutch Papier- chromatographie. Die erste Trennung im Anschlu~ an die Gruppentrennung nach E. R. To~PKI~S, J. X. KEY~ und W. E. C o ~ t erfo]gte dutch Ionenaustauseh.

Analyt. Chemistry 28, 1084--1091 (1956). Phillips Petroleum Co., Idaho Falls, Idaho (USA).

Z. anal. Claim. 11, 383--388 (1956) [Russiseh] (Mit engl. Zus.fass.) Suppl. 2. Akad. der Wiss. der UdSSR, Vernadsky-Inst., Moskau.

s Bull. chem. Soc. Japan 29~ 219--224 (1956). Women's Coll., Sizuoka (Japan). J. Amer. chem. Soe. 69, 2769 (1947).