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1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 383 Komplexes im sichtbarea Bereich (500 nm), hSchste Empfindlichkeit (s = 5 730), ausgezeiehnete Stabilit~ und geniigend grol~e Bildungsgeschwindigkei~ des Kom- plexes. Folgende Ionen beeintr~chtigen die Bestimmung bzw. den Nachweis yon SelV mit DAP, da sis das Reagens oxydieren bzw. stSrende Komplexe mit dem- selben bilden: CuII, FelIl, VV, iV~oVI, AulIl, l%ulII, PdlI, PtlV, CrlII nnd SO z- (Bildung yon Benzothiadiazol). -- Arbeitsweise. 1. Spektralphotometrische Bestim- mung. Zu 5 ml 4 n salzsaurer ProbelSsung gibt man 5 ml 0,3% ige ReagenslSsung (ebenfalls 4 n salzsauer). Man wartet 15 rain und verdiinnt claim mit 4 n Salzs/iure auf 25 ml. Die Extinktiou der LSsung, die sine Se-Konzentration yon 1--20 #g/ml aufweisen sell, wird bei 500 nm in 1 cm-Kiivetten gegen sine Blindprobe gemessen.-- Qualitativer Nachweis. Zu 10 Tr. saurer ProbelSsung in einem Mikroreagensglas gibt man 1 Tr. ReagenslSsung (1~ DAP in 3 n Salzs~ure). Bei Anwesenheit yon SeIV entsteht ein rotbrauner Niederschlag, in grol3er Verdtinnung sine Rotf~irbung. Liegt die Se-Konzentration im Bereich der Nachweisgrenze (1 ttg Se/ml), dann sollte alas Reaktionsgemisch naeh 5 rain mit einer Blindprobe verglichen werden. 1AnM. shim. AcLa (Amsterdam) 27, 288--294 (1962). Lab. Analy~. Chem., Ghent Univ. (Belgien). D. KLO(JKOW Die Reduktion yon Selen(IV) und Tellur(IV) mit Queeksilber in sauren Liisungen und auch das polarographische Verhalten beider Elemente an einer Quecksilbertropfkathode studiert E. F. SI~EI~AI~SKAJA 1. Selen(IV) wird reduziert in 1--5 n Salzs~Lure zu elementarem Selen, alas allmiihlich in Quecksilberselenid fibergeht. In Schwefelsaure und Perehlorss wird Selen(IV) erst nach Zugabe yon SCN- nur teilweise reduziert. Tellur(IV) wird mit Quecksilber nur in 5 n Salzs~ure oder in Schwefelsgure, die KJ oder KSCN enthMt., reduziert. Die polarographisehe lZeduktion yon Selen(IV) verl~uft in zwei deutlichen und einer undeutlichen Stufe. Die erste Stufe mit E,/2 ~ -- 0,10 bis (-- 0,20 V) fiir 1--5 n Salzs~ure ent- spricht der Reduktion zum elementaren Zustand. Der Grenzstrom ist der Selen- konzentratiou proportional. Die zweite Stufe wird yon einem Maximum begleite~, dessen Grenzstrom yon der Konzentration der S~ure beeinfiuB~ wird und entspricht einer gleichzeitigen Wasserstoffionenreduktion und teilweiser Bildung yon Selenid. El h = -- 0,60 V fiir 3--5 n Salzs~ure. Das Maximum hat Adsorptionscharakter. Die dritte unregelm~Bige Stufe hi~ngt mi~ kinetischen Faktoren bei der tt+-l%eduk- tion zusammen sowie mi6 den Unregelm~Bigkeiten des Selenbelages an der Hg- Kathode. Die Resultate in Schwefels~ure oder Perehlors~ure als Grundelektrolyten stimmen rail denen in Salzsi~ure 10raktisch iiberein. V611ig analog is~ das Verhalten yon Tellur(IV) in Salz- oder Schwefelsi~ure (El h der zweiten Stufe ist -- 0,90 V). In Gegenwart yon Jodid oder Rhodanid verschiebt sich das E~h der ersten Stufe zu negativeren PotentiMwerten. Die Ha]bstufenpotentiale wurden gegen ges~tt. Kalomelelektrode gemessen. 1 ~. anal. Chim. 17, 347--354 (1962) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Kirov- Univ., Alma-A~a, Kazachstan (UdSSR). L. So~viEg Ein Liisungsmittelextraktionsverfahren fiir die Bestimmung yon Mikro- gramm-Mengen Chrom hat D. G. TvcK 1 besehrieben. Es haudelt sich um die quantitative Extraktion yon Chrom(VI) oder Perchroms~ure CrO 5 mil~ einem basi- schen organischen LSsungsmittel, besonders Tri-n-butylphosphat. Grol~e Mengen Nickel, Thorium und Uran sowie kleinere Mengen Kupfer stSren die Bes~immung nicht; bei Gegenwart yon Cer(IV) muB der Bes~immung eine ]~ehandiung mit Natriumazid vorausgehen. -- Aus/i~hrung. Eine geeignete Probe wird in ein kali- briertes RShrchen piloettier~, mit 7 ml verd. Schwefels~ure verdiinnt, dann mit ][ ml Tri-n-butylphosl0hat versetzt und das RShrehen 50real umgekehrt; danach ffigt 25*

Die Reduktion von Selen(IV) und Tellur(IV) mit Quecksilber in sauren Lösungen und anch das polarographische Verhalten beider Elemente an einer Quecksilbertropfkathode

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1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 383

Komplexes im sichtbarea Bereich (500 nm), hSchste Empfindlichkeit (s = 5 730), ausgezeiehnete S tabi l i t~ und geniigend grol~e Bildungsgeschwindigkei~ des Kom- plexes. Folgende Ionen beeintr~chtigen die Bestimmung bzw. den Nachweis yon SelV mit DAP, da sis das Reagens oxydieren bzw. stSrende Komplexe mit dem- selben bilden: CuII, FelIl, VV, iV~oVI, AulIl, l%ulII, PdlI, PtlV, CrlII nnd SO z- (Bildung yon Benzothiadiazol). -- Arbeitsweise. 1. Spektralphotometrische Bestim- mung. Zu 5 ml 4 n salzsaurer ProbelSsung gibt man 5 ml 0,3% ige ReagenslSsung (ebenfalls 4 n salzsauer). Man wartet 15 rain und verdiinnt claim mit 4 n Salzs/iure auf 25 ml. Die Extinktiou der LSsung, die sine Se-Konzentration yon 1--20 #g/ml aufweisen sell, wird bei 500 nm in 1 cm-Kiivetten gegen sine Blindprobe gemessen.-- Qualitativer Nachweis. Zu 10 Tr. saurer ProbelSsung in einem Mikroreagensglas gibt man 1 Tr. ReagenslSsung (1~ DAP in 3 n Salzs~ure). Bei Anwesenheit yon SeIV entsteht ein rotbrauner Niederschlag, in grol3er Verdtinnung sine Rotf~irbung. Liegt die Se-Konzentration im Bereich der Nachweisgrenze (1 ttg Se/ml), dann sollte alas Reaktionsgemisch naeh 5 rain mit einer Blindprobe verglichen werden.

1AnM. shim. AcLa (Amsterdam) 27, 288--294 (1962). Lab. Analy~. Chem., Ghent Univ. (Belgien). D. KLO(JKOW

Die Reduktion yon Selen(IV) und Tellur(IV) mit Queeksilber in sauren Liisungen und auch das polarographische Verhalten beider Elemente an einer Quecksilbertropfkathode studiert E. F. SI~EI~AI~SKAJA 1. Selen(IV) wird reduziert in 1--5 n Salzs~Lure zu elementarem Selen, alas allmiihlich in Quecksilberselenid fibergeht. In Schwefelsaure und Perehlorss wird Selen(IV) erst nach Zugabe yon SCN- nur teilweise reduziert. Tellur(IV) wird mit Quecksilber nur in 5 n Salzs~ure oder in Schwefelsgure, die K J oder KSCN enthMt., reduziert. Die polarographisehe lZeduktion yon Selen(IV) verl~uft in zwei deutlichen und einer undeutlichen Stufe. Die erste Stufe mit E,/2 ~ -- 0,10 bis (-- 0,20 V) fiir 1--5 n Salzs~ure ent- spricht der Reduktion zum elementaren Zustand. Der Grenzstrom ist der Selen- konzentratiou proportional. Die zweite Stufe wird yon einem Maximum begleite~, dessen Grenzstrom yon der Konzentration der S~ure beeinfiuB~ wird und entspricht einer gleichzeitigen Wasserstoffionenreduktion und teilweiser Bildung yon Selenid. El h = -- 0,60 V fiir 3--5 n Salzs~ure. Das Maximum hat Adsorptionscharakter. Die dritte unregelm~Bige Stufe hi~ngt mi~ kinetischen Faktoren bei der tt+-l%eduk- tion zusammen sowie mi6 den Unregelm~Bigkeiten des Selenbelages an der Hg- Kathode. Die Resultate in Schwefels~ure oder Perehlors~ure als Grundelektrolyten stimmen rail denen in Salzsi~ure 10raktisch iiberein. V611ig analog is~ das Verhalten yon Tellur(IV) in Salz- oder Schwefelsi~ure (El h der zweiten Stufe ist -- 0,90 V). I n Gegenwart yon Jodid oder Rhodanid verschiebt sich das E~ h der ersten Stufe zu negativeren PotentiMwerten. Die Ha]bstufenpotentiale wurden gegen ges~tt. Kalomelelektrode gemessen.

1 ~. anal. Chim. 17, 347--354 (1962) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Kirov- Univ., Alma-A~a, Kazachstan (UdSSR). L. So~viEg

Ein Liisungsmittelextraktionsverfahren fiir die Bestimmung yon Mikro- gramm-Mengen Chrom hat D. G. TvcK 1 besehrieben. Es haudelt sich um die quantitative Extrakt ion yon Chrom(VI) oder Perchroms~ure CrO 5 mil~ einem basi- schen organischen LSsungsmittel, besonders Tri-n-butylphosphat. Grol~e Mengen Nickel, Thorium und Uran sowie kleinere Mengen Kupfer stSren die Bes~immung nicht; bei Gegenwart yon Cer(IV) muB der Bes~immung eine ]~ehandiung mit Natriumazid vorausgehen. -- Aus/i~hrung. Eine geeignete Probe wird in ein kali- briertes RShrchen piloettier~, mit 7 ml verd. Schwefels~ure verdiinnt, dann mit ][ ml Tri-n-butylphosl0hat versetzt und das RShrehen 50real umgekehrt; danach ffigt

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