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Die siegesgesänge des Pindar in eiuer auswahl nach deu wesentlichen gesichtspunkten erklärt by Wilh. Furtwängler Review by: A. Kuhn Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 8. Bd., 3. H. (1859), pp. 238-240 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844640 . Accessed: 22/05/2014 01:57 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.254 on Thu, 22 May 2014 01:57:11 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Die siegesgesänge des Pindar in eiuer auswahl nach deu wesentlichen gesichtspunkten erklärtby Wilh. Furtwängler

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Die siegesgesänge des Pindar in eiuer auswahl nach deu wesentlichen gesichtspunkten erklärtby Wilh. FurtwänglerReview by: A. KuhnZeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischenund Lateinischen, 8. Bd., 3. H. (1859), pp. 238-240Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40844640 .

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franz. triche (driesel) deuten auf thriskan. - drjske die „druse" des palzes ad der sole, kann um so eher von drio- san cadere kommen, da dieses niederd. auch drusken lautet; druska bedeutet lit saÇ lett. mica (vgl. goth. draubsna).

Bornheini bei Frankfurt i i.,M» Lorenz Diefenbach.

Wilh. Furtwängler, prof, zu Fredbarg im Breisgau: Die siegesge- sange des Pindar in eiuer auswithl nach den wesentlichen ge- Bichtspunkten erklärt. Freiburg 1850. 399 s. 8. (1 Thir. *0Sgr).

Bei der erklärung der von ihm ausgewählten Pindarischen hymnen berührt der verf, mehrmals das gebiet der vergleichen- den mythologie, indem er griechische mythologische Vorstellungen und göttergestalten mit germanischen oder vielmehr nordischen

vergleicht und dieser vergleichung auch mel r mal 8 etymologischen halt zu geben sucht. So gern wir daher von dem Standpunkt dieser Zeitschrift aus mit dem verfahren des verf. einverstanden sein möchten, so sehr verbietet dies doch seine durchfuhrung im einzelnen; wir wollen dabei durchaus nicht läugnen, dafs hier und da wirklich etwas flir die auffassung eines griechischen my- thus förderndes gewonnen sei, aber überall wo die gleichheit der

anschauungen auch durch die Sprache als nus gemeinsamer quelle entsprungen nachgewiesen werden soll, geräth der Verfasser so ins bodenlose, dafs man in der that kaum begreift, wie es, selbst wenn man sich rein auf den boden der klassischen philologie be-

schränkt, möglich sei, sich dem glauben an die Wahrheit der ge- gebenen Worterklärungen hinzugeben. Einige proben dieser ety- mologieen werden hinreichen um dies urtheil zu rechtfertigen.

Die älteren Vorstellungen vom Ares läfst der verf. (s. 50 f.) einem germanisch -thracischen vorstellungskreise entspringen, in welchem ihm „Ares der Ase vorzugsweise, der nordische Thor r, ist, der nicht blos in blitz und gewitter kämpfend darniederfährt, sondern auch die fruchtbarkeit des bodens weckt, den ackerbau fordert und die Segnungen der eultur, die aus diesem entsprin- gen,, verleiht. Noch in den liedern der Edda zeigt Thorr spuren, die nach Thrazien verweisen, und momente, die in ihm den obersten gott einzelner mythenkreise durchblicken lassen. Dirke ist die mit ihm vermählte, aus der feuchten tiefe die fülle

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der pflanzenweit hervorsendende erd- und fruhlingsgöttin Frigga ' Zur begründang dieser vergleichungen sagt der verf. nun in den anmerkungen „As gott, gräcis. jiqr{g mit Verwand- lung des ç in (>u und über Frigg bemerkt er: „Bekanntlich sonst Odins gattin: insofern aber Thorr als höchster gott erscheint, kann es nicht auffallen, wenn Frigg ihm beigesellt wird. Ent- schieden deutet darauf mich die rolle, welche sie in derThryms- kvidha spielt. - Selbst der name durfte ursprünglich mit dem der Dirke identisch eein: vriç (skr.) heilst befeuchten, und Frigga wäre demnach, wie /1Íqxí¡ (digxa, /"('/k«), die durch queüen be- feuchtende, ernährende göttin. Ebenso scheint 'l6fir¡vog mitlrmin zusammenzuhängen". Wir wollen davon absehen, dafs Ares der Ase sein soll, obgleich der Wechsel eines inlautenden griech. a mit o mehr als bedenklich ist, ebenso davon das Ismenos und lrniin gleich .stehen sollen, aber was der verf. über Frigga und Dirke beibringt, übersteigt doch wirklich so sehr alles maafs, dais man nicht weifs, ob man die mythologische oder etymolo- gische kühnheit mehr bewundern soll. Zunächst ist ja in der Thrymskvidha von der Frigga gar nicht die rede, sondern Freya ist es, die dort den mittelpunkt des mythus bildet; der verf. scheint sie demnach beide für identisch zu halten. Aber nun soll Frigga gar von skr. vriç, befeuchten, stammen, einer wurzel, die gar nicht existirt; der verf. meint offenbar vrsh, das bekanntlich im griechischen durch içar; vertreten ist Dafs der verf. nun auch gar nicht einmal versucht die richtigkeit des lautwechsels von vriç zu Frigga und nun gar von ̂ qixu zu Aiqxct zu bewei- sen, zeigt hinlänglich auf welchem Standpunkt er steht. Dieser ergiebt sich auch genügend aus einer andern anmerkung an derselben stelle (s. 5l), wo es heifst: „So giebt sich Dionysos, was auch der name zu bedeuten scheint, als ein söhn des Thorr- Thonar zu erkennen. Das v im AidvvGog scheint mir zum stamm zu gehören, aog zur wurzel su (erzeugen), aus welcher auch viog (goth. sunus) sich gebildet; th, wahrscheinlich als zischlaut gesprochen, ging in das verwandte di über. Jedenfalls können die bisherigen etymologien nicht genügen. Von gewicht ist zu- gleich der umstand, dafs Dionysos vorzugsweise Theben ange- hört". Also jdiovv soll = Thoiia-r md aog der söhn sein! Gauz abge&eken von allem übrigen scheint èa$ m& voir ém germani- schen latttvem&îebung gar keine ahnung zu haben. - Auf die beschaffenheit der buchstaben kommt es ihm bei seinen etyino-

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iogien auch nicht an, so verwirft er p, 54 die geläufige ableitung von 'Oçivyía und sagt: „Der name 'Ogrvyia (~ 'Oçavyía) be- deutet die aus dem wasser aufsteigende:. von oqco - oQvvfii und oy, worin die bedeutung des wassers liegt (vgl. ciyvyioç, coyvyía; nord, ogn, ìneer)." Also *Oqc- in 'Oqtvyia soll aus 'Ogo- hervorgegangen sein, aber was das sei, darüber findet der verf. nicht nöthig sich auszusprechen, und vyia stimmt von oy wie dem nord, ogn (soll ogr heifsen!) zu lieb« angesetzt wird, wäh- rend œyvyioç, oiyvyía ein eo haben. - Ob eine ableitung mit den gesetzen der Wortbildung in Übereinstimmung sei, darum küm- mert sich der verf. ebenfalls nicht, so sagt er s. 84 : „Die Dios- kuren sind hier Orestes und Pylades. Orestes ist die über die wipfel (!) der borge sich erhebende (oqo) - 0QWfii)> Pylades die hinter denselben zu den thoren der nacht (nvh¡) hinabsteigende sonne u. s. w.tt Bei einer solchen nur der gleichhcit des klan« ges folgenden art zu etymologÍ3Íren , kann es denn nicht ver- wunderr, wenn der verf. s. 184 den Atlas mit dem nordischen Atli zusammenstellt, wieder ohne alle rücksicht auf die lautver- schiebung. Die Hyperboreer werden s. 191 nicht als die über den Boreas, sondern „als die übpr die sphr're der Vergänglich- keit (yn?Q, ßOQoa - ßi-ßgciöKoo - ßQorog) und des irdischen jam- mers hinaus wohnenden" gefafst, wobei wieder die zusammenwer- fung der wurzeln von ßt-ß(>(oax<o und ßQOtog den Standpunkt des Verfassers hinreichend charakterisirt. - Die hier gegebenen pro- ben werden genügen, um das oben ausgesprochene urtheil zu rechtfertigen; wir können dem verf. nur ein sorgfältiges Studium der Curtius'schen grundzüge anrathen, damit er sich richtigere Vorstellungen von den laut- und bildungsgesetzen des griechischen verschaffe.

A. Kahm

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