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. · : Liebe Mitglieder, Ende sind wir mit unserer neuen Organisationform in ver.di Bayern an den Start gegangen. Wir wollen die individu- elle Mitgliederbetreuung verbessern und vereinfachen. Aber wie es oft ist, wenn man etwas Neues ausprobiert: Hier und da stocken die Abläufe noch. Viele kennen das: Man will alles besser machen, und alle sind hoch motiviert. Aber gut gemeint und gut geplant bedeu- tet noch lange nicht die reibungslose Um- setzung. Dann kann es plötzlich rumpeln. Das ist derzeit unser Ist-Zustand. Da und dort gibt es Schwierigkeiten – und durchaus auch Verbesserungsmöglich- keiten. Bitte gebt uns noch ein wenig Zeit für die Umsetzung unserer Pläne. Wir sind daran interessiert, die Abläufe zu opti- mieren, und bedanken uns für die Geduld und die Unterstützung bei unseren ver.di- Mitgliedern. Eure ver.di-„Hauptamtlichen“ Nahrung für den Kopf - – Das neue Münchner -Bildungsprogramm ent- hält wieder viele interessante Angebote aus vielen Lebens- und Wissensbereichen. Angeboten werden Seminare, Vorträge, Lesungen, Besichtigungen und Stadtteil- rundgänge. Das Programm umfasst die Monate März bis Dezember. Interessierte können es sich im Internet herunterladen: www.bildungswerk-bayern.de/muen chenprogramm. Als gedruckte Broschüre ist das Programm im Gewerkschaftshaus und in Bibliotheken erhältlich. Aktuelle Informationen enthält der E-Mail- Newsletter, der unter der Internetadresse www.bildungswerk-bayern.de bestellt werden kann. Zwei neue Ausstellungen Im . und . Stock des Münchner Gewerk- schaftshauses gibt es beim ver.di-Kultur- forum Bayern . . gleich zwei neue Ausstellungen. Die Ex- positionen „Fotografie ohne Kamera“ von Karl Duderstedt und „Pflanzentextu- ren: Objekte-Fotografie“ von Horst Zieg- ler. Die Eröffnung findet am Mittwoch, . März , um Uhr statt. Seniorinnen und Senioren Der gewerkschafts- und kulturpolitische Arbeitskreis „Heinz Huber“ der ver.di- Senioren trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat um Uhr im -Haus (Haus C/ Erdgeschoss), Raum Kurt Eisner. Nächs- te Veranstaltung: , . , : Roswitha Diehl berichtet in Wort und Bild zum Thema: „Herz von Zentral- asien – Eindrücke aus Südsibirien und Südkasachstan“. – Nächster Treff der Se- niorinnen und Senioren im Fachbereich Handel: . April, Uhr. Die Treffen fin- den jeweils am zweiten Montag im Mo- nat im -Haus, Schwanthalerstraße statt. Erwerbslose Der Arbeitskreis Erwerbslose trifft sich regelmäßig dienstags um Uhr im -Haus. ver.di Mitglieder im Vorteil Einen Überblick über Leistungen und Ser- vice von ver.di für Mitglieder bietet das Internet unter der Adresse: www.darum-verdi.de Save the Date Bitte vormerken: . Mai--Veranstal- tung besuchen! Auch in Ihrer Nähe. Mehr Informationen gibt es dazu bei den ge- werkschaftlichen Vertrauensleuten in den Betrieben und Dienststellen sowie im In- ternet unter: www.muenchen.dgb München ist bekannt in der Welt. Das liegt vor allem daran, dass hier jedes Jahr das größte Volksfest der Welt stattfindet: das Oktoberfest. Die Bilder vom traditio- nellen Anstich des ersten Bierfasses durch den Oberbürgermeister der Stadt und von prall gefüllten Bierzelten gehen alle Jahre wieder um die Welt. Letzten Herbst schaute die Welt auch auf die Stadt – aber aus einem anderen Grund. Zu sehen waren die Ankunft von tausenden Flüchtlingen am Münchner Hauptbahnhof und ein Empfangskomitee von Einheimischen, das die fremden Men- schen herzlich begrüßte. Hunderte von ehrenamtlichen Helfern waren da, um den Ansturm bewältigen zu können. Die Hilfsbereitschaft war beeindruckend. Und nicht nur viele Münchnerinnen und Münchner waren stolz auf sich und ihre Stadt. Heile Welt also? „Refugees welcome“ - klatschende und winkende Menschen, Kinder, die ankom- menden jüngeren Flüchtlingen ihre Ku- scheltiere überreichen, Münchner, die benötigte Lebensmittel vorbeifahren. Sehr schöne, herzliche Bilder. Heile Welt also? Natürlich nicht. Es gibt auch andere Bil- der aus München. Nicht nur in Dresden und Leipzig, auch in München finden je- den Montag Kundgebungen des hiesigen Pegida-Ablegers statt. Die Parolen sind die gleichen und genauso radikal. Ge- hetzt wird gegen Migrantinnen und Mig- ranten – und geschürt wird die Angst. Micky Wenngatz ist eine von denen, die dagegenhalten. Sie ist die Vorsitzende des Vereins „München ist “. Immer wieder ruft die Organisation zu Gegen- demonstrationen auf: „Wir dürfen denen nicht die Straße überlassen. Wir zeigen das bessere München, das für ein fried- liches Zusammenleben steht.“ Ein besonderes Anliegen ist Micky Wenn- gatz der Kampf gegen den Rechtsextre- mismus und für Demokratie und Toleranz. Sie engagiert sich seit ihrer Jugend poli- tisch, sitzt im Vorstand der Münchner und ist stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Fürstenried. Zur Ge- werkschaft musste sie niemand rufen, sie trat bereits als Studentin ein. In Fürstenried wurde auch der Verein „München ist “ gegründet. Aus- löser war ein angekündigter Neonazi-Auf- marsch, der mit Hilfe von . Münchne- rinnen und Münchnern gestoppt werden konnte. Noch heute ist für Micky Wenngatz beeindruckend, „dass die Gegenwehr aus der Mitte der Gesellschaft kam und ganz bewusst keine parteipolitische Inszenierung war“. Möglichst breite Bevölkerungsschich- ten anzusprechen – dieses Anliegen führte zur Gründung des Vereins. Ein Lichtblick Der dafür gefundene Name „München ist “ passt wunderbar. Anspruch ist es, sich gegen Rassismus und Menschen- verachtung sowie für eine demokratische und tolerante Stadtgesellschaft einzuset- zen. „Wir glauben, dass man gegen Rechtsextremismus am wirksamsten mit Initiativen und Projekten vor Ort angehen kann. Deswegen arbeitet der Verein mit lokalen politischen Institutionen, etwa den Stadtteilparlamenten, also den Be- zirksausschüssen, und anderen zivilge- sellschaftlichen Initiativen zusammen.“ Für das friedliche Zusammenleben von Einheimischen, Zugewanderten und Flüchtlingen hat der Verein, der sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert, schon vieles geleistet. ist er dafür mit dem Förderpreis „Münchner Lichtblicke“ des Ausländerbeirates der Landeshaupt- stadt ausgezeichnet worden. Auch in Zukunft dürfe das Engagement nicht nachlassen, sagt Micky Wenngatz. „Fast jeden zweiten Tag gibt es Anschläge auf Flüchtlingsheime. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dringen in die Ge- sellschaft ein. Da bleiben wir wachsam. Wir stehen für eine Politik, die Ängste ab- baut und nicht schürt.“ Die Stadt von ihrer besten Seite – Der Verein „München ist “ engagiert sich für Demokratie und Toleranz Von Ernst Edhofer Der Arbeitskreis „Aktiv gegen Rechts“ wurde vor knapp Jahren noch von Kol- leginnen und Kollegen der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, HBV; in München gegründet. Nachdem die in ver.di aufging, kamen auch Mitglieder anderer Branchen dazu. Der „harte Kern“ umfasst etwa zehn eh- renamtlich Aktive, die sich regelmäßig treffen . wurde ein dreiköpfiger Vor- stand gewählt. Bei offenen Treffen, zu denen öffentlich eingeladen wird und wo Themen von all- gemeinem Interesse behandelt werden, konnten schon bis zu Teilnehmer/-in- nen begrüßt werden. Der rbeitskreis be- teiligt sich an Aktionsbündnissen und an Demonstrationen gegen „Pegida“ und andere Nazi-Aufmärsche. Bei Seminaren über die ideologischen Grundlagen fa- schistischen Denkens vertiefen die Teil- nehmer/-innen ihr theoretisches Wissen und lernen, gegen rechte Ansichten zu argumentieren. Für Gewerkschaften ist die Gleichwer- tigkeit aller Menschen eine Grundsatz- frage. Die Rassenideologie der Nazis ist damit unvereinbar. Die ver.di-Satzung und Beschlüsse des Bundeskongresses stützen den Kampf gegen diese Ideologie. „Wir möchten nie wieder erleben müssen, dass Gewerkschaftshäuser, wie in Mün- chen am .März , von Nazis ange- griffen und besetzt werden“, sagt Mi- chaela Ostermeier für den Arbeitskreis. Ein wichtiger Gedenktag ist für den Ar- beitskreis„Aktiv gegen Rechts” auch der .September. Zusammen mit dem München wird jährlich der Opfer des fa- schistischen Oktoberfest-Anschlags mit einer Kranzniederlegung und einer Abendveranstaltung gedacht. Nicht zu- letzt der Hartnäckigkeit des engagierten Anwalts Werner Dietrich und des Journa- listen Ulrich Chaussy sowie der Unterstüt- zung seitens unserer Kolleginnen und Kol- legen ist es zu verdanken, dass Ermittlungen gegen die Täter wieder auf- genommen wurden. Wer gegen die rechte Gefahr aktiv wer- den möchte, ist im Arbeitskreis herzlich willkommen. Die Sitzungen finden jeden zweiten Dienstag im Monat um Uhr im Gewerkschaftshaus München statt. – E-Mail-Kontakt: michaela.ostermeier@ verdi.de. Tina Scholze Widerstand ist hier Pflicht .- – Seit langem „Aktiv gegen Rechts“. Interessierte sind willkommen –Anzapfen für die Werberinnen und Werber im Oktoberfestmuseum : : ; : , , , , ; . /, - .@.; : . , , Eine Gewerkschaft ist nur dann in der La- ge, die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen, wenn sie in den Betrieben viele Mitglieder und ausreichend Beitrags- einnahmen hat. Deshalb müssten eigent- lich alle Arbeitnehmer/-innen von sich aus Mitglied in einer Gewerkschaft wer- den. Tun sie aber nicht. Die meisten Be- schäftigten werden erst dann ver.di-Mit- lied, wenn sie von einem Arbeitskollegen oder einer Arbeitskollegin angesprochen werden. Im Jahr sind im ver.di-Bezirk München & Region exakt . Beschäf- tigte nach einem persönlichen Gespräch der Gewerkschaft beigetreten. Um uns zu bedanken, haben wir alle Werberinnen und Werber, die drei und mehr neue Mitglieder geworben haben, zu einem Besuch im Bier- und Oktober- festmuseum eingeladen. Nach der Füh- rung durch das Museum gab es eine fri- sche Halbe aus dem Holzfass. Anzapfen durfte Zabit Cil, der mit seiner Betriebs- gruppe der Deutschen Post, Niederlas- sung Brief Freising insgesamt neue Mitglieder geworben hat. Ehre, wem Ehre gebührt! Er hat das Anzapfen übrigens mit zwei Schlägen geschafft. Im Museumsstüberl ging es dann bei Schweinsbraten, Knödel und dem einen oder anderen weiteren Bier recht zünftig her. Das haben sich unsere Werberinnen und Werber aber auch wahrlich verdient. Heinrich Birner Persönliche Gespräche bringen es „München ist “ in Aktion. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (. v. l.) ist dabei „Anzapfen“: Zabit Cil (links), assistiert von dem ver.di-Kollegen Charly Haidn, der ehrenamtlich im Bier- und Oktoberfestmuseum mitarbeitet FOTOS: MIB; PRIVAT FOTO: REINHARD WAGNER Micky Wenngatz

Die Stadt von ihrer besten Seite - ver.di München+file++56ead626890e9b1677000282/do… · Als gedruckte Broschüre ist das Programm im Gewerkschaftshaus und in Bibliotheken erhältlich

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Page 1: Die Stadt von ihrer besten Seite - ver.di München+file++56ead626890e9b1677000282/do… · Als gedruckte Broschüre ist das Programm im Gewerkschaftshaus und in Bibliotheken erhältlich

regionalver.di publik 2 ·2016 7münchen & region

mitgliederbetreuung: es rumpelt noch

Liebe Mitglieder,Ende 2015 sind wir mit unserer neuen Organisationform in ver.di Bayern an denStart gegangen. Wir wollen die individu-elle Mitgliederbetreuung verbessern undvereinfachen. Aber wie es oft ist, wennman etwas Neues ausprobiert: Hier undda stocken die Abläufe noch. Viele kennen das: Man will alles besser

machen, und alle sind hoch motiviert.Aber gut gemeint und gut geplant bedeu-tet noch lange nicht die reibungslose Um-setzung. Dann kann es plötzlich rumpeln. Das ist derzeit unser Ist-Zustand. Da

und dort gibt es Schwierigkeiten – unddurchaus auch Verbesserungsmöglich-keiten. Bitte gebt uns noch ein wenig Zeitfür die Umsetzung unserer Pläne. Wir sinddaran interessiert, die Abläufe zu opti-mieren, und bedanken uns für die Geduldund die Unterstützung bei unseren ver.di-Mitgliedern.

Eure ver.di-„Hauptamtlichen“

Nahrung für den Kopfdgb-bildungsprogramm – Das neueMünchner dgb-Bildungsprogramm ent-hält wieder viele interessante Angeboteaus vielen Lebens- und Wissensbereichen.Angeboten werden Seminare, Vorträge,Lesungen, Besichtigungen und Stadtteil-rundgänge. Das Programm umfasst dieMonate März bis Dezember. Interessiertekönnen es sich im Internet herunterladen:www.bildungswerk-bayern.de/muenchenprogramm. Als gedruckte Broschüreist das Programm im Gewerkschaftshausund in Bibliotheken erhältlich. AktuelleInformationen enthält der E-Mail-Newsletter, der unter der Internetadressewww.bildungswerk-bayern.de bestelltwerden kann.

Zwei neueAusstellungenIm 4. und 5. Stock des Münchner Gewerk-schaftshauses gibt es beim ver.di-Kultur-forum Bayern vom 28. märz bis 10. junigleich zwei neue Ausstellungen. Die Ex-positionen „Fotografie ohne Kamera“von Karl Duderstedt und „Pflanzentextu-ren: Objekte-Fotografie“ von Horst Zieg-ler. Die Eröffnung findet am Mittwoch,30. März 2016, um 12 Uhr statt.

Seniorinnen undSeniorenDer gewerkschafts- und kulturpolitischeArbeitskreis „Heinz Huber“ der ver.di-Senioren trifft sich jeden ersten Dienstagim Monat um 10 Uhr im dgb-Haus (HausC/ Erdgeschoss), Raum Kurt Eisner. Nächs-te Veranstaltung: dienstag, 5. april, 10 uhr: Roswitha Diehl berichtet in Wortund Bild zum Thema: „Herz von Zentral-asien – Eindrücke aus Südsibirien undSüdkasachstan“. – Nächster Treff der Se-niorinnen und Senioren im FachbereichHandel: 11. April, 14 Uhr. Die Treffen fin-den jeweils am zweiten Montag im Mo-nat im dgb-Haus, Schwanthalerstraße64 statt.

ErwerbsloseDer Arbeitskreis Erwerbslose trifft sich regelmäßig dienstags um 13 Uhr 30 imdgb-Haus.

ver.di Mitglieder im VorteilEinen Überblick über Leistungen und Ser-vice von ver.di für Mitglieder bietet dasInternet unter der Adresse: www.darum-verdi.de

Save the DateBitte vormerken: 1. Mai-dgb-Veranstal-tung besuchen! Auch in Ihrer Nähe. MehrInformationen gibt es dazu bei den ge-werkschaftlichen Vertrauensleuten in denBetrieben und Dienststellen sowie im In-ternet unter: www.muenchen.dgb

München ist bekannt in der Welt. Dasliegt vor allem daran, dass hier jedes Jahrdas größte Volksfest der Welt stattfindet:das Oktoberfest. Die Bilder vom traditio-nellen Anstich des ersten Bierfasses durchden Oberbürgermeister der Stadt undvon prall gefüllten Bierzelten gehen alleJahre wieder um die Welt. Letzten Herbst schaute die Welt auch

auf die Stadt – aber aus einem anderenGrund. Zu sehen waren die Ankunft vontausenden Flüchtlingen am MünchnerHauptbahnhof und ein Empfangskomiteevon Einheimischen, das die fremden Men-schen herzlich begrüßte. Hunderte vonehrenamtlichen Helfern waren da, umden Ansturm bewältigen zu können. DieHilfsbereitschaft war beeindruckend. Undnicht nur viele Münchnerinnen undMünchner waren stolz auf sich und ihreStadt.

Heile Welt also?„Refugees welcome“ - klatschende undwinkende Menschen, Kinder, die ankom-menden jüngeren Flüchtlingen ihre Ku-scheltiere überreichen, Münchner, diebenötigte Lebensmittel vorbeifahren.Sehr schöne, herzliche Bilder. Heile Weltalso?Natürlich nicht. Es gibt auch andere Bil-

der aus München. Nicht nur in Dresdenund Leipzig, auch in München finden je-den Montag Kundgebungen des hiesigenPegida-Ablegers statt. Die Parolen sinddie gleichen und genauso radikal. Ge-hetzt wird gegen Migrantinnen und Mig-ranten – und geschürt wird die Angst. Micky Wenngatz ist eine von denen,

die dagegenhalten. Sie ist die Vorsitzendedes Vereins „München ist bunt“. Immerwieder ruft die Organisation zu Gegen-demonstrationen auf: „Wir dürfen denennicht die Straße überlassen. Wir zeigendas bessere München, das für ein fried-liches Zusammenleben steht.“

Ein besonderes Anliegen ist Micky Wenn-gatz der Kampf gegen den Rechtsextre-mismus und für Demokratie und Toleranz.Sie engagiert sich seit ihrer Jugend poli-tisch, sitzt im Vorstand der Münchner spdund ist stellvertretende Vorsitzende desBezirksausschusses Fürstenried. Zur Ge-werkschaft musste sie niemand rufen, sietrat bereits als Studentin ein.In Fürstenried wurde 2010 auch der

Verein „München ist bunt“ gegründet. Aus-

löser war ein angekündigter Neonazi-Auf-marsch, der mit Hilfe von 4.500 Münchne-rinnen und Münchnern gestoppt werdenkonnte. Noch heute ist für Micky Wenngatzbeeindruckend, „dass die Gegenwehr ausder Mitte der Gesellschaft kam und ganzbewusst keine parteipolitische Inszenierungwar“. Möglichst breite Bevölkerungsschich-ten anzusprechen – dieses Anliegen führtezur Gründung des Vereins.

Ein LichtblickDer dafür gefundene Name „Münchenist bunt“ passt wunderbar. Anspruch istes, sich gegen Rassismus und Menschen-verachtung sowie für eine demokratischeund tolerante Stadtgesellschaft einzuset-zen. „Wir glauben, dass man gegenRechtsextremismus am wirksamsten mitInitiativen und Projekten vor Ort angehen

kann. Deswegen arbeitet der Verein mitlokalen politischen Institutionen, etwaden Stadtteilparlamenten, also den Be-zirksausschüssen, und anderen zivilge-sellschaftlichen Initiativen zusammen.“ Für das friedliche Zusammenleben von

Einheimischen, Zugewanderten undFlüchtlingen hat der Verein, der sich durchMitgliedsbeiträge und Spenden finanziert,schon vieles geleistet. 2013 ist er dafür mitdem Förderpreis „Münchner Lichtblicke“des Ausländerbeirates der Landeshaupt-stadt ausgezeichnet worden.Auch in Zukunft dürfe das Engagement

nicht nachlassen, sagt Micky Wenngatz.„Fast jeden zweiten Tag gibt es Anschlägeauf Flüchtlingsheime. Rassismus undFremdenfeindlichkeit dringen in die Ge-sellschaft ein. Da bleiben wir wachsam.Wir stehen für eine Politik, die Ängste ab-baut und nicht schürt.“

Die Stadt von ihrer besten Seiteinitiative – Der Verein „München ist bunt“ engagiert sich für Demokratie und ToleranzVon Ernst Edhofer

Der Arbeitskreis „Aktiv gegen Rechts“wurde vor knapp 16 Jahren noch von Kol-leginnen und Kollegen der GewerkschaftHandel, Banken und Versicherungen,HBV; in München gegründet. Nachdemdie hbv 2001 in ver.di aufging, kamenauch Mitglieder anderer Branchen dazu.Der „harte Kern“ umfasst etwa zehn eh-renamtlich Aktive, die sich regelmäßigtreffen . 2015 wurde ein dreiköpfiger Vor-stand gewählt.Bei offenen Treffen, zu denen öffentlich

eingeladen wird und wo Themen von all-gemeinem Interesse behandelt werden,

konnten schon bis zu 30 Teilnehmer/-in-nen begrüßt werden. Der arbeitskreis be-teiligt sich an Aktionsbündnissen und anDemonstrationen gegen „Pegida“ undandere Nazi-Aufmärsche. Bei Seminarenüber die ideologischen Grundlagen fa-schistischen Denkens vertiefen die Teil-nehmer/-innen ihr theoretisches Wissenund lernen, gegen rechte Ansichten zuargumentieren.Für Gewerkschaften ist die Gleichwer-

tigkeit aller Menschen eine Grundsatz-frage. Die Rassenideologie der Nazis istdamit unvereinbar. Die ver.di-Satzung

und Beschlüsse des Bundeskongressesstützen den Kampf gegen diese Ideologie.„Wir möchten nie wieder erleben müssen,dass Gewerkschaftshäuser, wie in Mün-chen am 9.März 1933, von Nazis ange-griffen und besetzt werden“, sagt Mi-chaela Ostermeier für den Arbeitskreis.Ein wichtiger Gedenktag ist für den Ar-

beitskreis„Aktiv gegen Rechts” auch der26.September. Zusammen mit dem dgbMünchen wird jährlich der Opfer des fa-schistischen Oktoberfest-Anschlags 1980mit einer Kranzniederlegung und einerAbendveranstaltung gedacht. Nicht zu-

letzt der Hartnäckigkeit des engagiertenAnwalts Werner Dietrich und des Journa-listen Ulrich Chaussy sowie der Unterstüt-zung seitens unserer Kolleginnen und Kol-legen ist es zu verdanken, dass 2014Ermittlungen gegen die Täter wieder auf-genommen wurden.Wer gegen die rechte Gefahr aktiv wer-

den möchte, ist im Arbeitskreis herzlichwillkommen. Die Sitzungen finden jedenzweiten Dienstag im Monat um 18 Uhrim Gewerkschaftshaus München statt. –E-Mail-Kontakt: [email protected]. Tina Scholze

Widerstand ist hier Pflichtver.di-arbeitskreis – Seit langem „Aktiv gegen Rechts“. Interessierte sind willkommen

mehr mitglieder –Anzapfen für die Werberinnen und Werber im Oktoberfestmuseum

impressum: verantwortlich: heinrich birner; redaktion: ernst antoni, ernst edhofer, ertunç eren, bernd mann, tina scholze; tel. 089/599770, e-mail [email protected]; postanschrift: ver.di bezirk münchen, schwanthalerstraße 64, 80336 münchen

Eine Gewerkschaft ist nur dann in der La-ge, die Interessen der Beschäftigtendurchzusetzen, wenn sie in den Betriebenviele Mitglieder und ausreichend Beitrags-einnahmen hat. Deshalb müssten eigent-lich alle Arbeitnehmer/-innen von sichaus Mitglied in einer Gewerkschaft wer-den. Tun sie aber nicht. Die meisten Be-schäftigten werden erst dann ver.di-Mit-lied, wenn sie von einem Arbeitskollegenoder einer Arbeitskollegin angesprochenwerden. Im Jahr 2015 sind im ver.di-BezirkMünchen & Region exakt 3.070 Beschäf-tigte nach einem persönlichen Gesprächder Gewerkschaft beigetreten. Um uns zu bedanken, haben wir alle

Werberinnen und Werber, die drei und

mehr neue Mitglieder geworben haben,zu einem Besuch im Bier- und Oktober-festmuseum eingeladen. Nach der Füh-rung durch das Museum gab es eine fri-sche Halbe aus dem Holzfass. Anzapfendurfte Zabit Cil, der mit seiner Betriebs-gruppe der Deutschen Post, Niederlas-sung Brief Freising insgesamt 269 neueMitglieder geworben hat. Ehre, wem Ehregebührt! Er hat das Anzapfen übrigensmit zwei Schlägen geschafft. Im Museumsstüberl ging es dann bei

Schweinsbraten, Knödel und dem einenoder anderen weiteren Bier recht zünftigher. Das haben sich unsere Werberinnenund Werber aber auch wahrlich verdient.

Heinrich Birner

Persönliche Gespräche bringen es

„München ist bunt“ in Aktion. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (3. v. l.) ist dabei

„Anzapfen“: Zabit Cil (links), assistiert von dem ver.di-Kollegen CharlyHaidn, der ehrenamtlich im Bier- und Oktoberfestmuseum mitarbeitet

FOTOS: M

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Micky Wenngatz