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30 Jahre Cyclosporin in der Transplantationsmedizin und die Zukunft Die Toleranz erhöhen Die Einführung des Immunsuppressivums Cyclosporin des Schweizer Pharmakonzerns Sandoz (heute Novartis) revolutionierte 1983 die Transplantationsmedizin. Erstmals war es möglich, die Abstoßungsreaktion des Empfän- gers auf das fremde Gewebe des Spenderorgans zu unterdrücken und damit das Überleben zu verlängern. Heuer feiert man das 30 jährige Jubiläum dieses Erfolgs und die kontinuierlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der Immunsuppression, die das Überleben und die Lebensqualität der Betroffenen weiter verbessern. 26 Beim Kongress der European So- ciety of Organ Transplantation (ESOT) Anfang September in Wien präsentierte Novartis einen Überblick über den aktu- ellen Stand der Forschung und die weg- weisende Langzeitstudie TRANSFORM, die die Ergebnisse von Nierentransplan- tationspatienten untersucht, die mit Ever- olimus behandelt werden. Die Behand- lung von Nierentransplantationspatien- ten mit dem Calcineurin-Inhibtor (CNI) Cyclosporin führte 1983 zu einem sprung- haften Anstieg des Ein-Jahres-Transplan- tatüberlebens von 50 auf 80 Prozent. Bis heute sind CNI die wirksamsten und am häufigsten eingesetzten Immu- nosuppressiva im Rahmen der Organ- transplantation, die allerdings auch mit nephrotoxischen Nebenwirkungen ver- bunden sind und eine der Ursachen für die Entwicklung von Nierenfunktionsstö- rungen sein können. Die Langzeitergeb- nisse können dadurch beeinträchtigt werden, denn der Hauptgrund für das Spenderorganversagen beim Nieren- transplantierten ist die chronische Spen- derorgan-Nephropathie (CAN). Studien haben gezeigt, dass es durch die zusätz- liche Gabe des immunsuppressiv wirken- den mTOR-Inhibitors Everolimus gelingt, die Dosis des CNIs zu senken und damit die Nierenfunktion zu verbessern. Dies ist offenbar ganz entscheidend für das Ergebnis, denn, so Dr. Julio Pascual, Mit- glied des wissenschaftlichen Kommittees der TRANSFORM-Studie, der Erhalt der Nierenfunktion innerhalb des ersten Jah- res nach der Transplantation dürfte der Schlüssel für das Langzeitüberleben des Transplantats sein: „Die Rate der Nieren- funktionseinschränkung nach einem Jahr ist ein Prognoseparameter für die Ge- samtmortalität bei Nierentransplantat- Empfängern.“ Everolimus in Kombination mit einem niedrig dosierten CNI führte in bisher durchgeführten Untersuchungen zu besseren Ergebnissen hinsichtlich kar- dialer, infektiöser und maligner Ereig- nisse. Es geht also heute nicht mehr nur um das Überleben des Organempfän- gers, sondern um ein langes und erfüll- tes Leben mit guter Lebensqualität. mTOR-Inhibtor reduziert CNI-Bedarf Die weltweit durchgeführte Phase IV Stu- die TRANSFORM (TRANSplant eFficacy and safety Outcomes with an eveRoli- mus-based regiMen) soll nun das Ge- samtergebnis bei Patienten nach Nieren- transplantation mit de novo Everolimus plus einer niedrigen Dosis eines CNI ver- glichen mit Mycophenolsäure und der Standard CNI-Behandlung sowohl kurz- als auch langfristig untersuchen. Mit etwa 2040 eingeschlossenen Patienten, die heuer und nächstes Jahr in 46 Län- dern rekrutiert werden, ist TRANSFORM die größte jemals durchgeführte Studie im Bereich der Nierentransplantation und die erste derartige Studie, die neben den Kriterien Wirksamkeit und Sicherheit in der Kurz- als auch Langzeitbeobachtung auch die Patientenvorteile untersucht. Die Beobachtungsdauer beträgt zwölf und 24 Monate mit einer Nachbeobach- tung bis zu fünf Jahren. Der Studienend- punkt setzt sich aus einer erstmals ange- wendeten Kombination aus Nierenfunk- tion und Transplantatzustand zusam- men. „Die Ergebnisse haben das Poten- tial die Behandlungsparadigmen zur Ver- hinderung der Abstoßungsreaktion bei de novo Nierentransplantatempfängern zu verändern“, stellte Pascual fest. „Grundsätzlich“, so Prof. Sir Roy Calne, einer der Transplantationspioniere und Chirurg am Addenbrooke’s Hospital Cam- brigde/UK, „muss in der Transplanta- tionsmedizin das Ziel der ‚Toleranz‘ – des Empfängers gegenüber dem Spender- organ – weiter verfolgt werden. Gleich- zeitig sollte die Immunsuppression mi- nimiert und das Problem der Nephroto- xizität gelöst werden. Ebenso sollte ver- sucht werden, die Bereitschaft zur Organ- spende zu erhöhen und die moralische und ethische Grundlage in allen Belan- gen der Transplantation sicherzustellen.“ ki Quelle: Pressekonferenz Novartis: Transfor- ming Transplantation. Celebrating a Legacy of leadership, Com- mitment & Innova- tion, anlässlich ESOT 2013, Kongress der European Society of Transplantation, Sept. 2013 Fachkurzinformation: Fosfomycin Astro. Bezeichnung des Arzneimittels: Fosfomycin Astro 4 g i.v. - Trockensubstanz zur Infusionsbereitung Qualitative und quantitative Zusam- mensetzung: 1 Durchstechflasche enthält: 5,28 g Fosfomycin Dinatrium entsprechend 4 g Fosfomycin. Die vollständige Auflistung siehe Liste der sonstigen Bestandteile. Anwen- dungsgebiete: Fosfomycin Astro ist nur angezeigt zur gezielten Therapie von Infektionen bei nachgewiesener Fosfomycin-Empfindlichkeit der Erreger, insbesondere - bei Vorliegen einer Allergie gegen Penicilline und Cephalosporine, - bei multiresistenten Keimen, speziell bei multiresistenten Staphylokokken, Escherichia coli sowie bei einigen Stämmen von Pseudomonas aeruginosa und Serratia marcescens. Bei schweren Verläufen ist eine Kombination mit einem ß-Laktam-Antibiotikum oder einem Aminoglykosid angezeigt. Es ergeben sich folgende klinische Anwendungsgebiete: - Im Bereich des zentralen Nervensystems: Meningitis, Meningoencephalitis, Hirnabszess, Subduralempyem. - In der Chirurgie: postoperative Infektionen, Begleitinfektionen bei Nephrolithiasis, Hydronephrosen, Tumoren sowie Prostatitis. - In der Orthopädie und Traumatologie: postoperative Knocheninfektionen (infizierte Osteosynthese, Endoprothese), Osteomyelitis, purulente Arthritis, Abszesse, Phlegmone. - In der Dermatologie: Pyodermien, Verbrennungen. - Im Bereich des Respirationtraktes: Bronchopneumonie, Lungenabszess, Nasennebenhöhlenentzündung. - Fosfomycin Astro kann zur Behandlung bei bakterieller Blutvergiftung eingesetzt werden, wenn diese mit einer der obigen Infektionen zusammenhängen könnte. Weitere mögliche Indikationsgebiete sind Gallenwegsinfekte, Endokarditis, Infektionen im HNO-Bereich, am Auge, in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Banale Infektionen sind keine Indikationen für eine Therapie mit Fosfomycin. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fosfomycin oder einen der sonstigen Bestandteile und/ oder bestehende Hypernatriämie. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, Fosfomycin. ATC-Code: J01XX01 Liste der sonstigen Bestandteile: 58 mmol Natrium (1,33 g) und 0,1 g Bernsteinsäure. Inhaber der Genehmigung für den Vertrieb im Parallelimport: Astro-Pharma GmbH, Allerheiligenplatz 4, 1200 Wien Verschrei- bungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen zu den Abschnitten Besondere Warnhinweise und Vor- sichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: Juni 2012 aktuell

Die Toleranz erhöhen

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30 Jahre Cyclosporin in der Transplantationsmedizin und die Zukunft

Die Toleranz erhöhenDie Einführung des Immunsuppressivums Cyclosporin des Schweizer Pharmakonzerns Sandoz (heute Novartis) revolutionierte 1983 die Transplantationsmedizin. Erstmals war es möglich, die Abstoßungsreaktion des Empfän-gers auf das fremde Gewebe des Spenderorgans zu unterdrücken und damit das Überleben zu verlängern. Heuer feiert man das 30 jährige Jubiläum dieses Erfolgs und die kontinuierlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der Immunsuppression, die das Überleben und die Lebensqualität der Betroffenen weiter verbessern.

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▬▬ Beim Kongress der European So-ciety of Organ Transplantation (ESOT) Anfang September in Wien präsentierte Novartis einen Überblick über den aktu-ellen Stand der Forschung und die weg-weisende Langzeitstudie TRANSFORM, die die Ergebnisse von Nierentransplan-tationspatienten untersucht, die mit Ever-olimus behandelt werden. Die Behand-lung von Nierentransplantationspatien-ten mit dem Calcineurin-Inhibtor (CNI) Cyclosporin führte 1983 zu einem sprung-haften Anstieg des Ein-Jahres-Transplan-tatüberlebens von 50 auf 80 Prozent.

Bis heute sind CNI die wirksamsten und am häufigsten eingesetzten Immu-nosuppressiva im Rahmen der Organ-transplantation, die allerdings auch mit nephrotoxischen Nebenwirkungen ver-bunden sind und eine der Ursachen für die Entwicklung von Nierenfunktionsstö-rungen sein können. Die Langzeitergeb-nisse können dadurch beeinträchtigt werden, denn der Hauptgrund für das Spenderorganversagen beim Nieren-transplantierten ist die chronische Spen-derorgan-Nephropathie (CAN). Studien haben gezeigt, dass es durch die zusätz-liche Gabe des immunsuppressiv wirken-den mTOR-Inhibitors Everolimus gelingt, die Dosis des CNIs zu senken und damit die Nierenfunktion zu verbessern. Dies ist offenbar ganz entscheidend für das Ergebnis, denn, so Dr. Julio Pascual, Mit-

glied des wissenschaftlichen Kommittees der TRANSFORM-Studie, der Erhalt der Nierenfunktion innerhalb des ersten Jah-res nach der Transplantation dürfte der Schlüssel für das Langzeitüberleben des Transplantats sein: „Die Rate der Nieren-funktionseinschränkung nach einem Jahr ist ein Prognoseparameter für die Ge-samtmortalität bei Nierentransplantat-Empfängern.“

Everolimus in Kombination mit einem niedrig dosierten CNI führte in bisher durchgeführten Untersuchungen zu besseren Ergebnissen hinsichtlich kar-dialer, infektiöser und maligner Ereig-nisse. Es geht also heute nicht mehr nur um das Überleben des Organempfän-gers, sondern um ein langes und erfüll-tes Leben mit guter Lebensqualität.

mTOR-Inhibtor reduziert CNI-Bedarf Die weltweit durchgeführte Phase IV Stu-die TRANSFORM (TRANSplant eFficacy and safety Outcomes with an eveRoli-mus-based regiMen) soll nun das Ge-samtergebnis bei Patienten nach Nieren-transplantation mit de novo Everolimus plus einer niedrigen Dosis eines CNI ver-glichen mit Mycophenolsäure und der Standard CNI-Behandlung sowohl kurz- als auch langfristig untersuchen. Mit etwa 2040 eingeschlossenen Patienten, die heuer und nächstes Jahr in 46 Län-

dern rekrutiert werden, ist TRANSFORM die größte jemals durchgeführte Studie im Bereich der Nierentransplantation und die erste derartige Studie, die neben den Kriterien Wirksamkeit und Sicherheit in der Kurz- als auch Langzeitbeobachtung auch die Patientenvorteile untersucht. Die Beobachtungsdauer beträgt zwölf und 24 Monate mit einer Nachbeobach-tung bis zu fünf Jahren. Der Studienend-punkt setzt sich aus einer erstmals ange-wendeten Kombination aus Nierenfunk-tion und Transplantatzustand zusam-men. „Die Ergebnisse haben das Poten-tial die Behandlungsparadigmen zur Ver-hinderung der Abstoßungsreaktion bei de novo Nierentransplantatempfängern zu verändern“, stellte Pascual fest.

„Grundsätzlich“, so Prof. Sir Roy Calne, einer der Transplantationspioniere und Chirurg am Addenbrooke’s Hospital Cam-brigde/UK, „muss in der Transplanta-tionsmedizin das Ziel der ‚Toleranz‘ – des Empfängers gegenüber dem Spender-organ – weiter verfolgt werden. Gleich-zeitig sollte die Immunsuppression mi-nimiert und das Problem der Nephroto-xizität gelöst werden. Ebenso sollte ver-sucht werden, die Bereitschaft zur Organ-spende zu erhöhen und die moralische und ethische Grundlage in allen Belan-gen der Transplantation sicherzustellen.“

ki

Quelle: Pressekonferenz

Novartis: Transfor-ming Transplantation. Celebrating a Legacy

of leadership, Com-mitment & Innova-

tion, anlässlich ESOT 2013, Kongress der

European Society of Transplantation, Sept.

2013

Fachkurzinformation: Fosfomycin Astro. Bezeichnung des Arzneimittels: Fosfomycin Astro 4 g i.v. - Trockensubstanz zur Infusionsbereitung Qualitative und quantitative Zusam-mensetzung: 1 Durchstechflasche enthält: 5,28 g Fosfomycin Dinatrium entsprechend 4 g Fosfomycin. Die vollständige Auflistung siehe Liste der sonstigen Bestandteile. Anwen-dungsgebiete: Fosfomycin Astro ist nur angezeigt zur gezielten Therapie von Infektionen bei nachgewiesener Fosfomycin-Empfindlichkeit der Erreger, insbesondere - bei Vorliegen einer Allergie gegen Penicilline und Cephalosporine, - bei multiresistenten Keimen, speziell bei multiresistenten Staphylokokken, Escherichia coli sowie bei einigen Stämmen von Pseudomonas aeruginosa und Serratia marcescens. Bei schweren Verläufen ist eine Kombination mit einem ß-Laktam-Antibiotikum oder einem Aminoglykosid angezeigt. Es ergeben sich folgende klinische Anwendungsgebiete: - Im Bereich des zentralen Nervensystems: Meningitis, Meningoencephalitis, Hirnabszess, Subduralempyem. - In der Chirurgie: postoperative Infektionen, Begleitinfektionen bei Nephrolithiasis, Hydronephrosen, Tumoren sowie Prostatitis. - In der Orthopädie und Traumatologie: postoperative Knocheninfektionen (infizierte Osteosynthese, Endoprothese), Osteomyelitis, purulente Arthritis, Abszesse, Phlegmone. - In der Dermatologie: Pyodermien, Verbrennungen. - Im Bereich des Respirationtraktes: Bronchopneumonie, Lungenabszess, Nasennebenhöhlenentzündung. - Fosfomycin Astro kann zur Behandlung bei bakterieller Blutvergiftung eingesetzt werden, wenn diese mit einer der obigen Infektionen zusammenhängen könnte. Weitere mögliche Indikationsgebiete sind Gallenwegsinfekte, Endokarditis, Infektionen im HNO-Bereich, am Auge, in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Banale Infektionen sind keine Indikationen für eine Therapie mit Fosfomycin. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fosfomycin oder einen der sonstigen Bestandteile und/oder bestehende Hypernatriämie. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, Fosfomycin. ATC-Code: J01XX01 Liste der sonstigen Bestandteile: 58 mmol Natrium (1,33 g) und 0,1 g Bernsteinsäure. Inhaber der Genehmigung für den Vertrieb im Parallelimport: Astro-Pharma GmbH, Allerheiligenplatz 4, 1200 Wien Verschrei-bungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen zu den Abschnitten Besondere Warnhinweise und Vor-sichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: Juni 2012

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Fachkurzinformationen siehe Seite 26