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316 Bericht: Chemisehe Analyse organiseher Stoffe. Gas bildet sich Kupferacetylid, welches beim Ablassen (Absaugen) der L6sung auf der Fi]terplatte vcrbleibt. ])as Aeetylid wird in Wasserstoffperoxyd enthaltender Schwefels~ure gelhst, in einem Mel~kolbcn ammoniakalisch gemacht, aufgefiillt und colorimetriert. In his 30% Kohlenoxyd enthaltenden Gasgemisehen kann 0--10% Acetylen mit einer Genauig- keit yon ~ 0,05% bestimmt werden. J. P~,~K. Zum Nachweis yon Glucose, ~ructose~ Saeeharose, Maltose und Itaffinose auf Papierehromatogrammen ver- sueht L. VIGu 1 start p-Anisidin das leichter zugi~ngliche p-Aminophenol zu verwenden. Zum Ent- wickeln wurde das getrocknete Papier mit dem Reagens [0,5 g p-Aminophenol mit 2 g konz. Phosphors~ure (D 1,75) verrieben und in 50 ml Alkohol gel6st] bespriiht und 5 rain bei 105--110~ C getrocknet. Die Zuckerflecken erseheinen so auf einer hellgelben Flache. Die Farbreaktionen mit p-Aminophenol sind denen mit p-Anisidin e~zeugten gleich. Mit tIilfe des p-Aminopheno]s konnten die bei der Hydro- lyse der St~rke als intermediate Produkte gebildeten (bis- her nieht identifizierten) 6 Oligosaceharide erfal]t werden, deren Rf-Werte in einem Butanol-Pyridin-Benzol-Wasser- gemisch (5 3:1 : 3) sieh zu 0,22, 0,17, 0,07, 0,05, 0,03, 0,00 ergaben. J. PLANK. Die Trenmmg yon Mono- und 01igosacehariden durch Abb. 3. Apparat zur Acetylenbestimmung Zirkularp~pierchromatographie gelingt nach K. V. GI~Iund nach A~AsY n. PA~LAI. V.N. NIGA~2 am besten dutch Entwieklung mit ehlem Ge- misch yon n Butanol-Aeeton-Wasser (20: 70:10). Hiermit lassen sich aueh die Oligosaccharide deutlieh voneinander seheiden, ohne da~ man sic vorher naeh R. J. BAYLYund.E.J. Boua~E s in die N-Benzylglykosylamine fiber- fiihren mnB. Man bringt z. B. 50--100 #1 der etwa 1% yon jedem Zucker enthalten- den Lhsung in die Mitre eines 38,5 cm-Rundfilters und entwickelt mit dem oben ge- nannten L5sungsmittelgemisch naeh dem Verfahren yon K. V. GmI und N. A. N. RAo ~. Nach dem Trocknen besprfiht man das Filter mit Anilin-Diphenylamin- phosphatreagens 5 und trocknet 5 rain bei 90--100~ C Die Zucker erseheinen als blaue, blaugriine oder braune Ringe auf weil~em, im Laufe yon 24 Std sehwach blau werdenden Grunde. F. NEU~N~. Die Trennung yon Zuckern dutch Ionenaustauseh bewerkstelligen J. X. K~Y~ und L. P. ZILL ~ dadurch, dal3 sic die dnrch Zusatz yon Bors~ure in komplexe Form gebrachten Zucker-Boratanionen an einen stark basischen Anionenaustauseher in der ]3oratform binden und durch eine Tetraboratl6sung yon bestimmtem p~-Wert 1 Magyar K6miai Foly6irat 59, 253--254 (1953) [Ungarisch]. Forsch.-Inst. Gahrungsind., ]~udapest. 2 Naturwissenschaften 40, 343--344 (1953). Indian Inst. Science, Bangalore (Indien). s l~ature (London) ][71, 385 (1953). Nature (London) 169, 923 (1952); J. Indian Inst. Sci. 34, 95 (1952); vgl. diese Z. 14], 133 (195~). BUC]~AN, J. L., and R.I. SAV.~CE: Analyst (London) 77, 401 (1952); vgL diese Z. I~9, 211 (1953). J. Amer. chem. Soc. 74, 2090---2094 (1952). Oak l~idge Nation. Lab., Oak l~idge, Tenn. (USA).

Die Trennung von Zuckern durch Ionenaustausch

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Page 1: Die Trennung von Zuckern durch Ionenaustausch

316 Bericht: Chemisehe Analyse organiseher Stoffe.

Gas bildet sich Kupferacetylid, welches beim Ablassen (Absaugen) der L6sung auf der Fi]terplatte vcrbleibt. ])as Aeetylid wird in Wasserstoffperoxyd enthaltender Schwefels~ure gelhst, in einem Mel~kolbcn ammoniakalisch gemacht, aufgefiillt

und colorimetriert. In his 30% Kohlenoxyd enthaltenden Gasgemisehen kann 0--10% Acetylen mit einer Genauig- keit yon ~ 0,05% bestimmt werden. J. P~,~K.

Zum Nachweis yon Glucose, ~ructose~ Saeeharose, Maltose und Itaffinose auf Papierehromatogrammen ver- sueht L. VIGu 1 start p-Anisidin das leichter zugi~ngliche p-Aminophenol zu verwenden. Zum Ent- wickeln wurde das getrocknete Papier mit dem Reagens [0,5 g p-Aminophenol mit 2 g konz. Phosphors~ure (D 1,75) verrieben und in 50 ml Alkohol gel6st] bespriiht und 5 rain bei 105--110~ C getrocknet. Die Zuckerflecken erseheinen so auf einer hellgelben Flache. Die Farbreaktionen mit p-Aminophenol sind denen mit p-Anisidin e~zeugten gleich. Mit tIilfe des p-Aminopheno]s konnten die bei der Hydro- lyse der St~rke als intermediate Produkte gebildeten (bis- her nieht identifizierten) 6 Oligosaceharide erfal]t werden, deren Rf-Werte in einem Butanol-Pyridin-Benzol-Wasser- gemisch (5 �9 3:1 : 3) sieh zu 0,22, 0,17, 0,07, 0,05, 0,03, 0,00 ergaben. J. PLANK.

Die Trenmmg yon Mono- und 01igosacehariden durch Abb. 3. Appara t zur Acetylenbestimmung Zirkularp~pierchromatographie gelingt nach K. V. GI~Iund

nach A~AsY n. PA~LAI. V.N. NIGA~ 2 am besten dutch Entwieklung mit ehlem Ge- misch yon n Butanol-Aeeton-Wasser (20: 70:10). Hiermit

lassen sich aueh die Oligosaccharide deutlieh voneinander seheiden, ohne da~ man sic vorher naeh R. J. BAYLY und.E.J. Boua~E s in die N-Benzylglykosylamine fiber- fiihren mnB. Man bringt z. B. 50--100 #1 der etwa 1% yon jedem Zucker enthalten- den Lhsung in die Mitre eines 38,5 cm-Rundfilters und entwickelt mit dem oben ge- nannten L5sungsmittelgemisch naeh dem Verfahren yon K. V. GmI und N. A. N. RAo ~. Nach dem Trocknen besprfiht man das Filter mit Anilin-Diphenylamin- phosphatreagens 5 und trocknet 5 rain bei 90--100~ C Die Zucker erseheinen als blaue, blaugriine oder braune Ringe auf weil~em, im Laufe yon 24 Std sehwach blau werdenden Grunde. F. NEU~N~.

Die Trennung yon Zuckern dutch Ionenaustauseh bewerkstelligen J. X. K~Y~ und L. P. ZILL ~ dadurch, dal3 sic die dnrch Zusatz yon Bors~ure in komplexe Form gebrachten Zucker-Boratanionen an einen stark basischen Anionenaustauseher in der ]3oratform binden und durch eine Tetraboratl6sung yon bestimmtem p~-Wert

1 Magyar K6miai Foly6irat 59, 253--254 (1953) [Ungarisch]. Forsch.-Inst. Gahrungsind., ]~udapest.

2 Naturwissenschaften 40, 343--344 (1953). Indian Inst. Science, Bangalore (Indien).

s l~ature (London) ][71, 385 (1953). Nature (London) 169, 923 (1952); J. Indian Inst. Sci. 34, 95 (1952); vgl.

diese Z. 14], 133 (195~). BUC]~AN, J. L., and R.I. SAV.~CE: Analyst (London) 77, 401 (1952); vgL

diese Z. I~9, 211 (1953). J. Amer. chem. Soc. 74, 2090---2094 (1952). Oak l~idge Nation. Lab., Oak l~idge,

Tenn. (USA).

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Berieht: Spez. analyt. Meth. 4. Auf Physiol. u. Pathol. beziigl. 317

chromatographisch eluieren. Alle Trennungen werden mit Dowex 1 (200-400 mesh) ansgeffihrt. Der yon Staub dutch Dekantation befreite Aastauscher wird mit n Salzs~,ure gewaschen and mi~tels 0,1 m XaliumtetraboratlSsung in die Borat- form gebracht, his der Durchlauf nur noch ganz geringe Reaktion auf Chlorid zeigt. Dann wird mit Wasser nachgewaschen. Die Austauscherschichten haben die Aus- maBe 0,85 em 2 • 11 bis 13 cm. VorAufgabe der ZuckerlSsung wird derAustauscher mit 50 ml 0,005 m BoratlSsung ausgesptilt. Etwa 10 nag jeder ZuekeraIr werden in 10 ml BoratlSsung gelSst und auf den Austauscher gebracht, der nun zuers~ mit 10 ml verdiinnter BoratlSsung gewaschen wird. Beispiele. Trennung von Fructose, Galactose und Glucose. Je 10 rag Hexose in 10 ml 0,91 m K2BaO~-LSsung, Durchlaufgeschwin- digkeit 1 ml/min; nach 0,8 10,016 m K2B4OT-LSsung kommt die ~'ructose, nach 1,61 Galactose, nach 2,4 1 Glucose, die aber besser durch 0,03 m KzB~OT-LSsung verdrangt wird. - - Trennung son Pentosen. Die LSsung wird wie zuvor bei Eexosen bereitet, Eluiermittel ist 0,015 m K2B~O~-LSsnng, 1 ml/min. Zwischen 0 und 0,41 erscheint t~ibose, nach 1,11 die Arabinose, nach 1,81 die Xylose. - - Trennung vonDisacchariden. Je 25 rag Rohrzucker und Maltose in 10 ml 0,005 m K2B4OT-LSsung, Eluiermit~el 0,005 m K~BaO:-LSsung, 1 ml/min. Zwischen 0 and 0,41 kommt l~ohrzucker, yon 0,5--1,2 1 Maltose. - - Durch Kombination der Anthron-Reaktion fiir Hexosen und Disaccharide mit der Orcin-Reaktion ffir Pentosen und photometrisehe Auswertung getingt aach die Trennnng und Bestimmung eines Gemisches yon Ribose, Arabinose und Xylose mit Fructose, Galactose und Glucose. Dieses Diagramm sowie die Diagramme der anderen hier erwi~hnten Trennungen sind im Original nachzusehen.

R. XLEMEJN~T.

Zur papierchroma~ographisehen Trennung yon Pyrazolonderivaten verwendet W. D r ~ L ~ N z als L5sungsmittel Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5) und als Sprfih- reagens eine LSsnng yon p-Dimethylaminobenzaldehyd in Salzs~iure (EI3:I~LICHS Reagens), die mit den Pyrazolonen versehiedene FarbtSnungen zwisehea gelb, orange und karmoisin ergibt. H. SPE~I~ICt~.

IV. Speziel]e analytische Methoden.

4. A u f P h y s i o l o g i c u n d P a t h o l o g i c b e z f i g l i c h e .

Zur Trennung und Identifizierung yon Ketosiiuren des Blutes dureh Papier- chromatograpbie verfahren M. F. S. EL HaWARu und 1~. H. S. T]~o~Pso~r 2 unter Benutzung der 2,4-Dinitropheny]hych~azone wie folgt: Unmiftelbar nach Entnahme des Blutes werden 5--7 ml davon zu 20 ml 5~oiger Metaphosphors~Lurel5sung ge- geben, 10 min bei Raumtempera~nr stehen gelassen und dalm zentrifugiert. 20 ml Zentrit~ugat werden mi~ 0,2 ml 2~oiger LSsung yon 2,~-Dini~rophenylhydrazin in 2 n Salzs~ure versetzt und die Mischung 20 rain lang bei 38 ~ C gehalten. Man ex- trahier~ in einem Schfi~teltrichter zweimal mit je 5 ml ~thylacetat, zentrifugiert die organischen Schichtcn und zieht die klare tiberstehende ~thylacetatsehicht mi~ einer Pipette ab. Die vereinigten w/~l~rigen Schichten werden erneut dreimal mit je 4 ml Athylaeetat extrahiert; naeh je 10minutigem Zentrifugieren werden die organischen Schich~en abgetrennt und mit deal ersten Auszug vereinigt. Dieser Auszug seinerseits wird nun viermal mit je 2 ml 19~oiger SodalSsung aasgezogen und dann eillmal mit 2 ml ~thylacetat extrahiert (urn Spuren freien 2, 4-Dinitro- phenylhydrazins zu entfernen). Durch tropfenweisen Zusatz kalter konz. Salzs/~ure (0--4 ~ C) wird bis zur beendeten CO.,-Entwiekhng nea~ralisieI4, dann noch viermal mit je 2 ml ~thylacetat ausgeschtittelt, worauf die vereinigten J(thylacet~tansziige

1 Naturwissenscha~'ten 40, 510--511 (1953). Univ. Jena. 2 Biochemic. J. 53, 340--347 (1953). Guy's Hospital IVied. School, London.