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2. Qualitative und quantitative Analyse. 129 blau, bei langerem Bedampfen nimmt die F~rbung wieder ab. Es lieBen sich so noch 0,5 #g Phosphor nachweisen. Untersucht wurden nach dieser Methode mit Erfolg: Natriumglycerinphosphat, 3-Phosphoglycerinat, Glucose-l-phosphat und Adenosin-5-phosphat. H. FREYTAGo Die Ultrarotspektren anomerer Zueker and ihrer Derivate k6nnen nach R. L. W~ISTLEg und L. R. House 1 als ttilfsmittel zur Identifizierung der z.- und fl- Isomeren benutzt werden. Die Verfasser bestimmten die Ultrarotabsorption bei einer groBen Zahl reiner ~- und/%Isomerer, darunter freier und acetylierter Pentosen und ttexosen, acetylierter Glycero-Heptosen, Methylpentoside und -hexoside, Tri* acetylmethylpentoside und Tetraacetylmethylhexoside und schlieBlich Phenyl- pentoside und -hexoside. Die Spektren der einzeinen Anomeren zeigen keine derart charakteristischen Schliisselbanden, dab eine eindeutige Zuordnung belicbiger Zucker zur ~- oder fl-Form m6glieh ware. Innerhalb der genannten Verbindungs- gruppen ist aber die UR-Absorption der jeweiligen Anomeren in gewissen Spektral- bereichen (ausffihrliche Tabelle im Original) in charakteristiseher Weise verschieden, besonders ausgepragt bei den Phenylglucosiden in den Bereichen yon 11,61--11,73/z und yon 12,15--12,25/~. Somit ist die Konfiguration am C1 in vielen Fallen an Hand der UR-Absorption mit einiger Sicherheit bestimmbar, wenn man den vorliegenden Zuekertypus kennt. -- Die Spektren wurden in Nujol-Aufseifl~mmung mit einem Doppelstrahlspektrometer gemessen und nach dem Grundlinienverfahren aus- gewertet. Die Verff. beschreiben eine Kfivette, die Probenwechsel ohne Ver~nderung der Sehichtdicke erlaubt. H. SPEC~. Eine qualitative Probe auf lYlonosaeeharide, die auf einer Farbreaktion mit 5-Oxymethylfurfurol beruht, wird yon R. M. LovE 2 mitgeteilt. Danach lassen sich in Abwesenheit yon Pentosen, Polysacchariden und Ketohexosen die drei Aldo- hexosen wie folgt unterseheiden. 1 ml 5-Oxymethylfurfm'ollSsung (hath W.N. HAWOgTH und W. G. M. JONES 3 hergestellt, 2 malbei 0,1 mm Hg destilliert), die 1 mg/ml dest. Wasser enth/~It, wird in einem Reagensglas mit 1 ml ZuekerlSsung (0,2--4,0 mg/ml) versetzt und in Eiswasscr gestellt. Unter st/~ndigem Schfitteln werden 2 ml Schwefels/~ure (D 1,84) zugesetzt, bis zur v611igen Abkfihlung weiter- gesehfittelt und noch 4 ml S/~ure zugeffigt. Eine rosa F~rbung zeigt Mannose an. Bleibt die LSsung farblos, wird im koehenden Wasser 3 rain erhitzt und dann gekiih]~. Eine rosa Farbe zeigt nun Glucose, eine braune Galactose an. -- Fructose und Sorbose ergeben sofort bei Zusatz der Sehwefels/~ure eine sehwach gelbe Farbe. Erhitzen wie ohen gibt bei Fructose eine gelbrosa bei Sorbose eine braune Farbe. Ribose und Lyxose geben in der K/~lte rosa F~rbungen, die bei Konzentrationen fiber 0,3 bzw. 0,2 mg/ml sichtb~r werden und sich beim Stehen vertiefen. Xylos~e gibt zun/~chst keine Farbung, abgesehen yon einem Dunklerwerden der LSsung bei Konzentra- tionen fiber 5 mg/ml; nach 30 rain tritt jedoch bei Zimmertemperatur eine zart- rosa Farbe auf. -- Arabinose reagiert fiberhaupt nicht. Oligo- und Polysaceharide verhalten sieh wie die l~ischungen ihrer Monosaccharidelemente; ihre Charakteri- sierung ist daher unbefriedigend. -- Sorbit und Mannit geben eine schwach rosa Farbe und Galacturonsiiure wh'd beim Erhitzen tiefrosa. Glucons~ure und Glucosamin geben fiberhaupt keine Farbe. Rhamnose wird beim Erhitzen grfinlichbraun. -- Proteine stSren und mfissen mit Trichloressigs~ure entfernt werden. T~. B~Eu ~ber eine neue Farbreaktion zur Erkennung and Bestimmung yon Hexosen berichten B. KLEI~ und M. WmSSMA~ 4. Diese beruht auf der Aushildung einer 1 Analyt. Chemistry 25, 1463--1465 (1953). Purdue University, Lafayette, Ind. Analyst(London) 78,732--733 (1953). Torry Res. Station, Aberdeen (Schottland), a j. chem. Soc. (London) 1944, 667. Analyt. Chemistry 25, 771--774 (1953). Veterans Admin. Hospital, Bronx, N.Y. Z. anal. Chem., Bd. 146. 9

Die Ultrarotspektren anomerer Zucker und ihrer Derivate

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2. Qualitative und quantitative Analyse. 129

blau, bei langerem Bedampfen nimmt die F~rbung wieder ab. Es lieBen sich so noch 0,5 #g Phosphor nachweisen. Untersucht wurden nach dieser Methode mit Erfolg: Natriumglycerinphosphat, 3-Phosphoglycerinat, Glucose-l-phosphat und Adenosin-5-phosphat. H. FREYTAGo

Die Ultrarotspektren anomerer Zueker and ihrer Derivate k6nnen nach R. L. W~ISTLEg und L. R. House 1 als ttilfsmittel zur Identifizierung der z.- und fl- Isomeren benutzt werden. Die Verfasser bestimmten die Ultrarotabsorption bei einer groBen Zahl reiner ~- und/%Isomerer, darunter freier und acetylierter Pentosen und ttexosen, acetylierter Glycero-Heptosen, Methylpentoside und -hexoside, Tri* acetylmethylpentoside und Tetraacetylmethylhexoside und schlieBlich Phenyl- pentoside und -hexoside. Die Spektren der einzeinen Anomeren zeigen keine derart charakteristischen Schliisselbanden, dab eine eindeutige Zuordnung belicbiger Zucker zur ~- oder fl-Form m6glieh ware. Innerhalb der genannten Verbindungs- gruppen ist aber die UR-Absorption der jeweiligen Anomeren in gewissen Spektral- bereichen (ausffihrliche Tabelle im Original) in charakteristiseher Weise verschieden, besonders ausgepragt bei den Phenylglucosiden in den Bereichen yon 11,61--11,73/z und yon 12,15--12,25/~. Somit ist die Konfiguration am C 1 in vielen Fallen an Hand der UR-Absorption mit einiger Sicherheit bestimmbar, wenn man den vorliegenden Zuekertypus kennt. - - Die Spektren wurden in Nujol-Aufseifl~mmung mit einem Doppelstrahlspektrometer gemessen und nach dem Grundlinienverfahren aus- gewertet. Die Verff. beschreiben eine Kfivette, die Probenwechsel ohne Ver~nderung der Sehichtdicke erlaubt. H. S P E C ~ .

Eine qualitative Probe auf lYlonosaeeharide, die auf einer Farbreaktion mit 5-Oxymethylfurfurol beruht, wird yon R. M. LovE 2 mitgeteilt. Danach lassen sich in Abwesenheit yon Pentosen, Polysacchariden und Ketohexosen die drei Aldo- hexosen wie folgt unterseheiden. 1 ml 5-Oxymethylfurfm'ollSsung (hath W.N. HAWOgTH und W. G. M. JONES 3 hergestellt, 2 malbei 0,1 mm Hg destilliert), die 1 mg/ml dest. Wasser enth/~It, wird in einem Reagensglas mit 1 ml ZuekerlSsung (0,2--4,0 mg/ml) versetzt und in Eiswasscr gestellt. Unter st/~ndigem Schfitteln werden 2 ml Schwefels/~ure (D 1,84) zugesetzt, bis zur v611igen Abkfihlung weiter- gesehfittelt und noch 4 ml S/~ure zugeffigt. Eine rosa F~rbung zeigt Mannose an. Bleibt die LSsung farblos, wird im koehenden Wasser 3 rain erhitzt und dann gekiih]~. Eine rosa Farbe zeigt nun Glucose, eine braune Galactose an. - - Fructose und Sorbose ergeben sofort bei Zusatz der Sehwefels/~ure eine sehwach gelbe Farbe. Erhitzen wie ohen gibt bei Fructose eine gelbrosa bei Sorbose eine braune Farbe. Ribose und Lyxose geben in der K/~lte rosa F~rbungen, die bei Konzentrationen fiber 0,3 bzw. 0,2 mg/ml sichtb~r werden und sich beim Stehen vertiefen. Xylos~e gibt zun/~chst keine Farbung, abgesehen yon einem Dunklerwerden der LSsung bei Konzentra- tionen fiber 5 mg/ml; nach 30 rain tritt jedoch bei Zimmertemperatur eine zart- rosa Farbe auf. - - Arabinose reagiert fiberhaupt nicht. Oligo- und Polysaceharide verhalten sieh wie die l~ischungen ihrer Monosaccharidelemente; ihre Charakteri- sierung ist daher unbefriedigend. - - Sorbit und Mannit geben eine schwach rosa Farbe und Galacturonsiiure wh'd beim Erhitzen tiefrosa. Glucons~ure und Glucosamin geben fiberhaupt keine Farbe. Rhamnose wird beim Erhitzen grfinlichbraun. - - Proteine stSren und mfissen mit Trichloressigs~ure entfernt werden. T~. B~Eu

~ber eine neue Farbreaktion zur Erkennung and Bestimmung y o n H e x o s e n berichten B. KLEI~ und M. WmSSMA~ 4. Diese beruht auf der Aushildung einer

1 Analyt. Chemistry 25, 1463--1465 (1953). Purdue University, Lafayette, Ind. Analyst(London) 78,732--733 (1953). Torry Res. Station, Aberdeen (Schottland),

a j . chem. Soc. (London) 1944, 667. Analyt. Chemistry 25, 771--774 (1953). Veterans Admin. Hospital, Bronx, N.Y.

Z. anal. Chem., Bd. 146. 9