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Zeitschrift ftir Untersuchung der Hahrungs- und Genul]mittel, sowie tier GebrauchsgegenstKnde. ]left 1- 1. Juli 191~. Band 28. Die Verbreitung der Verbindungen mit einfachen Kohlen- stoffketten im Pflanzenreich. Von Heinrieh Fineke in KSln. [Eingegangen am 4. April 1914.] Vor kurzem I) entwickelte ich den Gedanken, dal~ nicht Formaldehyd sondern Glykolaldehyd das wesentlichste Zwischenprodukt der in den griinen Pflanzen statt- findenden Synthese der Kohlenhydrate aus der Kohlensiiure der Luh sei. Als Grfinde, die ffir diese Annahme spreehen, nannte ieh unter anderem das lJberwiegen der Ver- bindungen mit gerader KohlenstoffatomzahI und das h~iufige Vorkommen yon Ver- bindungen der Zweikohlenstoffreihe in (lea Pflanzen. Um diese Gesichtspunkte zu erlautern und um iiberhaupt die Umsetzungsvorgange in den Pflanzen besser fiber- sehen zu kSnnen, ist eine Zusammenstellung wiinschenswert, die angibt, in welehem Grade die einzelnen Verbindungen in Pflanzen verbreitet sind. Vor allem seheint es nieht ausgeschlossen zu sein, aus der Itiiufigkeit des Vorkommens der v e r s c h i e d e n e n K o h I e n s t o f f k e t t e n in Verbindung mit anderen Tatsachen einigen Aufsehlu~ fiber die Vorg~inge im PflanzenkSrper zu erhalten, wenngleich ffir viele Verbindungen eine Entstehung sowohl beim Aufbau wie beim Abbau m5glich ist. Fiir die Verbindungen sind die ihnen zugrunde liegenden Kohlenstoffketten in erster Linie charakteristisch, da deren Anderungen, sei es durch Spaltung oder Verl~ngerung, die tiefgreifendsten sind. Die Oxydationsstufen der Ver- bindungen sind leiehter Anderungen unterworfen und haben daher erst in zweiter Linie Berficksichtigung zu linden. In dritter Linie ist festzustellen, ob die yon den verschiedenen Kohlenstoffketten sich ableitenden Oxydationssmfen al s s o 1e h e o d e r in Form von Derivaten sich linden. Der Versueh einer tabellarischen ~bersieht fiber die Kohlenstoffverbindungen in den PfIanzen sell im folgenden gemacht werden, und zwar sollen alle Ver- bindungen derPflanzen mit einem bissechs geradkettigverbundenen Kohlenstoffatomen mit der Angabe angeffihrt werden, in welchem Grade der I-t ~ufi g k e it, ob zweifelhaft, selten, hiiufig oder sehr verbreitet, sie vorkommen und ob frei oder als Derivate. Die Besehriinkung auf die geraden Kohlenstoffketten geschieht, well bei den verzweigten die Art der Ent~tehung weniger leieht festzusteUen ist; die Beschr~inkung auf die Ein- bis Seehskohlenstoffverbindungen er- folgt, well diese ffir die Beurteilung des Auf- und Abbaues der Kohlenhydrate in den Pflanzen die wesentlichen sind. 1) Diese Zeitsehrift 1914, 27, 8; Biochem. Zeitschrift 1914, 61, 157. iv. 14. 1

Die Verbreitung der Verbindungen mit einfachen Kohlenstoffketten im Pflanzenreich

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Z e i t s c h r i f t ftir

Untersuchung der Hahrungs- und Genul]mittel, sowie tier GebrauchsgegenstKnde.

]left 1- 1. J u l i 191~. Band 28.

Die Verbreitung der Verbindungen mit einfachen Kohlen- stoffketten im Pflanzenreich.

Von

Heinr ieh Fineke in KSln.

[Eingegangen am 4. April 1914.]

Vor kurzem I) entwickelte ich den Gedanken, dal~ nicht Formaldehyd sondern Glykolaldehyd das wesentlichste Zwischenprodukt der in den griinen Pflanzen statt- findenden Synthese der Kohlenhydrate aus der Kohlensiiure der Luh sei. Als Grfinde, die ffir diese Annahme spreehen, nannte ieh unter anderem das lJberwiegen der Ver- bindungen mit gerader KohlenstoffatomzahI und das h~iufige Vorkommen yon Ver- bindungen der Zweikohlenstoffreihe in (lea Pflanzen. Um diese Gesichtspunkte zu erlautern und um iiberhaupt die Umsetzungsvorgange in den Pflanzen besser fiber- sehen zu kSnnen, ist eine Zusammenstellung wiinschenswert, die angibt, in welehem Grade die einzelnen Verbindungen in Pflanzen verbreitet sind. Vor allem seheint es nieht ausgeschlossen zu sein, aus der I t i i u f i g k e i t des V o r k o m m e n s d e r v e r s c h i e d e n e n K o h I e n s t o f f k e t t e n in Verbindung mit anderen Tatsachen einigen Aufsehlu~ fiber die Vorg~inge im PflanzenkSrper zu erhalten, wenngleich ffir viele Verbindungen eine Entstehung sowohl beim Aufbau wie beim Abbau m5glich ist. Fiir die Verbindungen sind die ihnen zugrunde liegenden K o h l e n s t o f f k e t t e n in erster Linie charakteristisch, da deren Anderungen, sei es durch Spaltung oder Verl~ngerung, die tiefgreifendsten sind. Die O x y d a t i o n s s t u f e n d e r V e r - b i n d u n g e n sind leiehter Anderungen unterworfen und haben daher erst in zweiter Linie Berficksichtigung zu linden. In dritter Linie ist festzustellen, ob die yon den verschiedenen Kohlenstoffketten sich ableitenden Oxydationssmfen al s s o 1 e h e o d e r in F o r m v o n D e r i v a t e n sich linden.

Der Versueh einer tabellarischen ~bersieht fiber die Kohlenstoffverbindungen in den PfIanzen sell im folgenden gemacht werden, und zwar sollen a l l e V e r - b i n d u n g e n d e r P f l a n z e n mi t e i n e m b i s s e c h s g e r a d k e t t i g v e r b u n d e n e n K o h l e n s t o f f a t o m e n mit der Angabe angeffihrt werden, in w e l c h e m G r a d e de r I-t ~ufi g k e i t , ob zweifelhaft, selten, hiiufig oder sehr verbreitet, sie vorkommen und ob frei oder als Derivate. Die Besehriinkung auf die g e r a d e n Kohlenstoffketten geschieht, well bei den verzweigten die Art der Ent~tehung weniger leieht festzusteUen ist; die Beschr~inkung auf die E i n - bis S e e h s k o h l e n s t o f f v e r b i n d u n g e n er- folgt, well diese ffir die Beurteilung des Auf- und Abbaues der Kohlenhydrate in den Pflanzen die wesentlichen sind.

1) Diese Zeitsehrift 1914, 27, 8; Biochem. Zeitschrift 1914, 61, 157. iv. 14. 1

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28. Band. ] 1. Juli 1914.] Yerbindungen mit einfachen Kohlenstoffketten im Pfianzenreich. 5

Die Angaben der Tabelle sind natiirlich unvollkommen, weil die vorliegenden Untersuchungen fiber die Zusammensetzung der Pflanzen lfiekenhaft, in einzelnen Fallen vielleicht auch irrig sin& Viele Pflanzen sind s4hst hinsichtlich des Vor- kommens wichtiger Stoffe nicht untersucht, was bei der groBen Zahl verschiedener Pflanzenarten nicht verwunderlich ist; ferner ist die Feststellung mancher Stoffe sehr schwierig und zeitraubend und aus diesem Grunde nur auf einzelne Pflanzenarten aus- gedehnt. Immerhin ist das vorhandene Untersnchungsmaterial doch so reiehlich, dab sich im grot~en ganzen ein richtiges Bild ergeben wird. In manchen Fallen be- standen bei mir Zweifel, in welche Gruppe des Vorkommens (ob zweifelhaft oder h~tufig, ob selten oder hi~ufig) ein Stoff aufzunehmen seL In diesen Fallen babe ich den Stoff in den beiden vermutlich in Betraeht kommenden Gruppen, jedesmal mit einem ? versehen, aufgefiihrt. Die Angaben der Tabelle sind auch insofern unvoll- kommen, als die Einteilung nach der Hiiufigkeit des Vorkommens nicht frei yon Willktirlichkeit ist; aueh kSnnen mir einzelne Ahgaben entgangen sein. Gestfitzt habe ich reich vorwiegend auf Bd. I und I I des B i o e h e m i s e h e n H a n d l e x i k o n s , auf W e h m e r , Die Pflanzenstoffe, Jena 1911, und auf C z a p e k , Bioehemie der Pflanzen, Bd. I, 2. Aufl., Jena 1913; Bd. Ii , Jena 1905. Einzelne Angaben wurden such den Arbeiten yon C u r t i u s und F r a n z e n , l~ber die Bestandteile grfiner Pflanzea 1), entnommen.

In der Tabelle ist das Vorkommen in freiem Zustande, in AbkSmmlingen und als Produkte yon Ggtrungen getrennt aufgeffihrt. Das letztere hat nicht in allen FMlen Interesse; teilweise sind die GRrungsprodukte Alkohole, Bestandteile des FuselSls, die meist Bur in geringer Menge vorkommen und bekannt sind, well das FuselS1 besonders eingehend studiert worden ist. Andere G~rungsprodukte sind als Abbau- stoffe yon Kohlenhydraten yon grSBerem Interesse, wie z. B. Methan, _~thylalkohol und Milchsiiure. Die G~rungsprodukte sind daher auch aufgenommen, aber nicht Bach tier tt~ufigkeit des Vorkommens getrennt worden.

In tier Tabelle sind zu den freien Stoffen auch die Salze der Siiuren gerechnet; unter den Derivaten sind die gtherartigen Verbindungen, Ester, Amine, S~ureamide, S~iurenitrile und ahn]iche Verbindungen verstanden. Gruppiert sind die Ver- bindungen, die als solehe vorkommen oder den Derivaten zugrunde liegen, zu- niichst naeh der Zahl yon Kohlenstoffatomen der Kette, dann nach ihrer Ableit- barkeit von ein-, zwei- und mehrwertigen Alkoholen. Die ungesi~ttigten Verblndungen sind so aufgenommen, wie sie sieh dutch Abspalmng yon Wasser yon Alkoholen ab- leiten tassen; die anderen Derivate sind so angefiihrt, wie sie sich durch Ersatz yon Hydroxylgruppen oder durch deren Oxydation ergeben.

Die Tabelle zeigt auf den ersten Bliek, dab die Hiiufigkeit des Vorkommens der yon den einzelnen Kohlenstoffketten sich ableitenden Verbindungen der Pflanzen in keinem Verhfiltnis zu der Zahl derjenigen Verbindungen steht, die sieh chemisch yon den einzelnen Ketten ableiten lassen. Es zeigt sich e ine B e v o r z u g u n g der V e r b i n d u n g e n mit zwei u n d seehs K o h l e n s t o f f a t o m e n g e g e n f i b e r d e n j e n i g e n m i t d r e i , v i e r u n d f f i n f K o h l e n s t o f f a t o m e n . Da yon der Drei-, ¥ier- und Fiinfkohlenstoffkette chemisch erheblieh mehr Verbindungen mSglich sind wie yon der Zweikohlenstoffkette, ist das ~berwiegen dieser bei den Pflanzen- stoffen besonders auffallend.

~) Sitzungsber. d. Heidelberger Akad. Math.-Naturw. Klasse, Abt. A, 1910, 20. Abhandl. 1912, 6.--9. Abhandl. Ferner Chem.-Zig. 1913, 37, 1167.

6 [-t. F i n c k e , ]-Zeits~hr. f. Untersuchung [d. l~'ahr.- u. Genulimi~eL

Bei der vorliegenden ErSrterung ist allerdings zu beriicksichtigen, dal~ die Hii, ufig- keit des Vorkommens der verschiedenen Kohlenstoffketten nicht nut von E i g e n - s c h a f t e n d e r l e b e n d e n P f l a n z e n , sondern auch yon E i g e n s c h a f t e n des K o h l e n s t o f f m o l e k i i l s abh~ingig ist. Dies gilt in besonderem Mal3e ffir die Sechskohlenstoffverbindungen; auch die Entstehung der Zweikohlenstoffverbindungen scheint chemisch begfinstigt zu sein. Wie oft man eine einzelne Kette in den Pflanzen vorfindet, wird somit einerseits abh~ingen yon der rein chemischen Begfinstigung der einzetnen Ketten, andererseits von der Beeinflussung durch die Art der in den Pflanzen stattfindenden Lebensvorgi~nge, also durch die c h e m i s c h e O r g a n i s a t i o n der P l a n z e n z e l l e .

D ie B e d e u t u n g d e r S e c h s k o h l e n s t o f f k e t t e fiir die Pflanze ist ohne weiteres zu erkennen. Sie tritt in der Tabelle nieht einmal in votlem MaBe zutage, da die Verbreitung der H e x o s e n und der sich yon ihnen ableitende Kohlenhydrate so au~erordentlieh groB ist und da ferner die Verbindungen mit geschlossener Kette (Inosit, Benzolderivate) nlcht berficksicht]gt sind. Aber nicht nur hinsichtlich der Zaht, aueh hiusichtlich der Bedeutung stehen die Sechskohlenstoffketten an erster Stelle, da die grol~e Mehrzahl der iibrigen Verbindungen der Pflanzen in genetischer Beziehung zur Sechskohlenstoffkette steht.

D i e V e r b i n d u n g e n mi t f f i n f K o h l e n s t o f f a t o m e n leiten sich zum Tell sicher yon Sechskohlenstoffverbindungen durch Abspaltung eines endst~ndigen Kohlen- stoffatoms ab. Vor allem gilt dies ffir Arabinose und Xylose wegen der A_hnlichkeit ihrer Struktur mit derjenigen von Galaktose und Glucose. Diese Abstammung ist much aus anderen Grfinden wahrseheinlich.

D ie V e r b i n d u n g e n m i t v i e r K o h l e n s t o f f a t o m e n , vor allem durch Bernsteinsi~ure , Weins~ure und _~pfelsii.ure uud die yon der letzeren sich ableitenden Aminoverbindungen Asparagin und Asparaginsiiure vertreten, entstehen ebenfalls in vie len F/illen durch Spaltung yon Sechskohlenstoffketten. Besonders [st fiir die We ins~ tu re , die auch rein chemisch durch Oxydation yon Glucose erhalten werden kann, eine gleiche Entstehungsweise in den Pflanzen wahrscheinlich. Die Konfiguration der fast allein vorkommenden Rechtsweins~ure erkliirt sich ungezwungen dutch die Annahme, dal] yon dem einen Ende des Glucosemolekfils zwei Kohlenstoffatome ab- gesprengt und die verbleibenden endsffindigen Atomezu Karboxylgruppen oxydiert werden.

Die auBerordentlich verbreitete L i n k s --~p f e 1 s ~ u r e, die Stammsubstanz yon Asparagin und Asparagins~iure, kann entsprechend ihrer Konfiguration nicht durch Reduktion yon Rechts-Weinsiiure entstanden sein. Von Glucose ist sie so ableitbar, dab zun/iehst die beiden endsti~ndigen Kohlenstoffatome abgespalten und dann die verbteibenden Endkohtenstoffatome zu Karboxylgruppen oxydiert wurden, w~hrend gl¢ichzeitig die eine Hydroxylgruppe dutch Wasserstoff ersetzt wurde. Ob diese Ent- stehungsart zutrifft, muB vorerst dahingestellt bleiben. Es ist nicht ausgeschlossen, dab die Apfeisiture auch durch Kondensatioz~ yon zwei Molekiilen yon Zweikohlen- stoHverbindungen entsteht, die ihre Entstehung entweder einem Abbau yon Kohlen- hydraten oder elnem Aufbauvorgange verdanken. Auf die MSglichkeit der Entstehung yon-~pfels~iure durch Kondensation yon Glykolaldehyd und Glyoxylsgture wies ieh bereits hin 1). Entsteht doch auch B u t t e r s ~ u r e bei der Giirung dadurch, daB zwei Molekfile einer Zweikohlenstoffkette, Spaltstiicke von Glykose bezw. you Milchs~iure, sieh vereinigen.

') Biochem. Zeitschrift 1914, 61, 157.

2s Band. ] Verbindungen mit einfaehen KohlenstoffkeLten im Pflanzenreich. 7 1. Jul i 1914.j

B e r n s t e i n s ~ i u r e kann sowohl aus Kohlenhydraten wie aus Eiweil~stoffen (Glutamins~ure) und organischen Si~uren entstehen. Ob in den Pf|anzen auch eine Synthese aus Glykolaldehyd und Glykols~iure in Frage kommt, sei dahingestellt.

Die D r e i k o h l e n s t o f f k e t t e n lassen sich leicht als Spaltungsprodukte der Sechskohlenstoffverbindungen erkliiren; in der tIanptsache enstehen sie zweifellos so. Ffir A c e t o n ist im Tierorganismus allerdings die Entstehung aus einer Vierkohlen- stoffkette (in letzter Linie aus Acetessigs~iure oder ~-Oxybuttersiture) bewiesen; wie seine Bildung im Pfanzenorganismus verl~uft, ist unbekannto Dagegen entsteht M i lch- s a u r e sowohl rein chemisch wie biochemisch so leicht und h~ufig aus Hexosen, dal3 an ihrer Entstehung durch Zweiteilung der ttexosenkette und Sauerstoffverschiebung innerhalb des Molekfils kaum ein Zweifel bestehen kann. Auch G l y c e r i n und D i o x y p r o p i o n s/iu r e dfirften hSchstwahrscheinlich d urch Spaltung der Sechskohlenstoff- kette in zwei gleiche Bruchstiicke gebildet werden. Anhaltspunkte fiir eine Bet~tigung der Dreikohlenstoffkette beim normalen A u f b a u der Kohlenhydrate der Pflanze aus Kohlensi~ure und ffir ihre eigene Entstehung aus Einkohlenstoffverbindungen sind nicht vorhanden. Wohl kann das Glycerin leieht wieder in Kohlenhydrate zuriick- verwandelt werden.

Die Z w e i k o h l e n s t o f f v e r b i n d u n g e n sind in den Pflanzen in bevorzugter Zahl und Hitufigkeit vorhanden. Liegen auch die Verh~i[tnisse ffir ihre rein chemische Bildung gfinstig, so ist es doch auffallend, dal~ alle ges~ittigten Zweikohlenstoffsauer- stoffverbindungen mit Ausnahme yon Glyoxal und yon Glykolaldehyd als sehr ver- breitet oder wenigstens hiiufig vorkommend nachgewiesen sind. Auch das allgemeine Auftreten yon G l y k o l a l d e h y d ist aus frfiher erSrterten Grfinden wahrscheinlich, sodal~ lediglich G l y o x a l als nicht vorkommend angesehen werden kann. Zweifellos entstehen dis Zweikohlenstoffverbindungen der Pflanze grol~enteils dutch Abbau yon Stoffen mit l~ingerer Kohlenstoffkette, vor allem der Kohlenhydrate; Alko ho l und Oxa ls i~ure Mnd hierffir die bemerkenswertesten Beispiele. Andererscits kann es auch keinem Zweifel unterliegen~ dab Zweikohlenstoffverbindungen auch bei dem Aufbau der Kohlenhydrate und anderer Verbindungen des PfianzenkSrpers eine wich- tige, vielleicht eine Hauptrolle spielen. Itierfiir spricht das allgemeine Uberwiegen der Verbindungen mit gerader Kohlenstoffatomzahl und die Bedeutung der AbkSmm- linge des Glykols und der Glykols~ure; auch beziiglich des Acetaldehyds und der Glyoxyls~iure ist (lie Vermutung ausgesproehen worden, da~ sie an Aufbauvorg~ngen Anteil haben. Selbst wenn das erste Assimilationsprodukt eine Einkohlenstoff- verbindung, Formaldehyd, ist, so entsteht daraus zuni~chst eine Zweikohlenstoff- verbindung und aus dieser die wekeren Aufbauprodukte. Allerdings sollte man in diesem Falle annehmen, da]3 dann durch weitere Einwirkung yon Formaldehyd auf die Zweikohlenstoffverbindung aueh ungeradzahlige,Verbindungen entstehen mii~ten. Fiir die Bildung solcher beim Aufbau liegen abet keine Anzeichen vor, und es ist deshalb wahrscheinlicher, daI~ der Aufbau sich dutch Kondensation yon ZweikohIen- stoffketten vollzieht. Das Nichtauftreten ungeradzahtiger Kohlenstoffatomreihen beim Aufbau erkl~irt sich am ungezwungensten dutch die Annahme, dal~ das erste reaktions- fiihige Assimilationsprodukt der Kohlens~ure eine Zweikohlenstoffkette, Glykolal- dehyd, ist.

D i e E i n k o h l e n s t o f f v e r b l n d u n g e n stehen am Beginne des Aufbaues und am Ende des Abbaues der organischen Verbindungen; erster und letzter Stoff ist die Kohlensiiure. Die Zahl der bei ges~ittlgten Einkohlenstoffverbindungen mSglichen

rZeiischr, f. Untersuchung 8 H. F i n c k e, Vexbindungen usw. i.d. Nahr.- u. (lenu~mi~tel.

Oxydationsstufen ist auf ftinf beschr/~nkt: Methan, Methylalkohol, Formaldehyd, Ameisens~ure und Kohlens~iure. Das Auftreten der Kohlensiiure in Pflanzen ist selbstverst/indlich. Von den iibrigen tritt M e t h a n besonders als Produkt niederer Organismen auf. Hinsichtlich des Vorkommens zweier Oxydationsstufen, des F o r m a l d e h y d s und der h'eien A m e i s e n s i i u r e , /iuSere ich in der Tabelle Zweifel. Wenngleich Formaldehyd nicht nur erstes Assimilationsprodukt, sondern aueh Abbauprodukt 1) sein kSnnte, so liegt doch keinerlei Beweis und keinerlei bTot- wendigkeit fiir sein Entstehen vor. Beziiglich des Ameisensi~urevorkommens wird yon mir ledigllch bezweifelt, daI~ solehe in hSheren Pflanzen n a c h g e w l e s e n ist. DaI~ sie bei Abbauvorg/ingen entsteht (aber schnell weiter verarbeitet wird), ist aus chemischen Grtinden sehr wahrscheinlich, zumal sie bei vielen Gfirungen beobaehtet wird. Aui~erdem ist sie in Form ihres :Nitrils, der Blausii.ure, weir verbreitet. Eine aul~erordentlich verbreitete und wichtige Einkohlenstoffverbindung ist der M e t h y l - a l k o h o l , der sich nieht nur frei oder als Ester, sondern vor allem in Form methylierter Aminegruppen findet. Wie der Methylalkohol entsteh% wissen wir nieht. Theoretisch kann fiir seine Entstehung in Betracht kommen die Abspaltung yon Methylalkohol yon :Mehrkohlenstoffketten oder seine Entstehung dutch Reduktion yon Ameisensiiure oder Formaldehyd oder seine Bildung aus Formaldehyd nach der Canniza ro ' schen Reaktion2). Da aber das Auftreten yon Formaldehyd in Zweifel gezogen wird, sind dle letzteren Entstehungsweisen unwahrseheinlieh. Denkbar wiire

CH2OH CHaOH auch seine Entstehung durch Zersetzung von Glyko]s~ure ~ -> , wie

COOH CO_o CH2OH CH 4

Glykolaldehyd vielleicht in Methan und Kohlens~iure zerfallen kann I "-> CHO CO~"

Die V e r b i n d u n g e n m i t e i n e r K o h l e n s t o f f k e t t e y o n m e h r a l s 6 K o h l e n s t o f f a t o m e n , die keine Aufnahme in die Tabelle gefunden haben, sind in den Pflanzen vorwiegend vertreten durch einen hii.ufiger vorkommenden Zuekeralkohol der C~-Reihe (Volemit C7H1607), ferner dutch einige Alkohole (z. B. Wachsalkohole), Aldehyde und Ketone und vor allem durch die in den Fetten und aueh in den Waehsen in Esterform (zum Teil auch frei) vorhandenen einbasischen S/iuren. Unter diesen iiberwiegen sowohl hinsiehtlich der Hiiufigkeit wie Verschieden- artigkeit des Vorkommens diejenigen mit 18 Kohlenstoffatomen die iibrigen Sgturen weitaus. Von den letzteren sind diejenige n mit gerader Kohlenstoffatomzahl und zwar die Sfiuren der Essigsi~urereihe mit 12 (Laurinsiiure), 14 (Myristins/i, ure), 16 (Palmitin- siiure) und 20 (Arachinsiiure)Kohlenstoffatomen die bevorzugteren; am h/iufigsten finder sich yon ihnen die C~-Reihe. Daher seien hier die S/iuren der C~s- und Ct6-Relhe kurz gegeniibergestellt: Der S t e a r i n s / i u r e (ClsH380~) entspricht rile P a l m i t i n s / ~ u r e (C16H3eOe); in den S/iuren der Gruppe CnH~n-~O~. ist die C~s- Reihe dureh 0 1 s/i ur e, Rapinsii.ure, Petroselinsi~ure und Cheiranthuss~ure (s/~mtlieh ClsH~Ou), die Cls-Reihe dagegen nur dureh Hypogi~as/iure (ClsHa00~) vertreten. Aus der Sii.uregruppe mit zwei Doppelbindungen (CnH2n_~O~) kennt man nut S/~uren der Cls-Reihe und zwar L i n o l s / i u r e , Ei/iostearinsiiure und Telfairias~iure (siimtlieh C~sH3uO~) ; ebenso stehen der L ~ n o 1 e n s/~ u r e (ClsH~00~) mit drel Doppelbindungen

1) Vergl. Rosen tha l e r , Arch. d. Pharmazie, 1913, 251, 587. 3) Bildung yon 1 Molekiil AlkohoI und 1 Molekiil Sifure aus 2 ~iolektilen Aldehyd.

2S. Band. ] Fend le r und S t f i b e r , Coffeinbestimmungen im Kaffee. 9 1. Juli 1914.]

und der Taririnsiiure (ClsHa~O~) mit einer dreifachen Bindung entsprechende C16 Verbhldungen nicht gegeniiber. Auch die Dioxystearins~ure (C~sH3sO4) und die Rieinols~ure (CisHs~03), eine Oxy51saure, haben keine Gegenstiieke in der C1~-Reihe: Auch yon den anderen Kohlenstoffreihen sind fast ausschliel~lich Siiuren der Essig- s/iurereihe bekannt; ungesiittigLe S~iuren mit anderer Kohlenstoffatomzahl als 18 kommen nur ganz vereinzelt vor (Erueasiiure C~H~Ou). Da nun die Pflanzenfette vorwiegend aus ungesiittigten S/iuren bestehen, ergibt sieh ohne weiteres das auger- ordentliche U b e r g e w i c h t der Fe t~s i i u r en mi t 18 K o h l e n s t o f f a t o m e n .

In den Pflanzen entstehen die Fette aus Kohlenhydraten und kSnnen darin zuriiekverwandelt werden. Der Umstand, dalii der Alkohol der Fette, das Glycerin, 6 -C-Atome und die Mehrzahl der Fettsiiuren 3 X 6 C-Atome enthaIten, weist 2

darauf bin, da$ zwlsehen den Hexosen und den Fetten verh/~ltnism/i$ig einfaehe ge- netisehe Zusammenh/~nge bestehen. Wie das Kohlenhydratmolekfil sich vermutlich durch Verknfipfung dreier Molekiile einer Zweikohlenstoffreihe bildet, so entstehen die Fettsiiuren, wie E. Fi s eh er l) vermutet, wahrscheinlieh dureh Verkniipfung dreier Molekiile yon reduzierten Hexosenketten. Da die Doppelbindungen der unges/ittigten Fettsiiuren sich leicht dureh Wasserabspaltung erkl/iren lassen, so ergibt sich aueh, da$ die ungesiittigten Siiuren den Kohlenhydraten niiher stehen als die weniger reich- lich vorkommenden gesiittigten Si~uren.

Z u s a m m e n f a s s u n g der E r g e b n i s s e .

Unter den Kohlenstoffverbindungen der Pflanzen mit unverzwelgter oftener Kette zeichnen sich die Verbindungen mit zwei, sechs und achtzehn Kohlenstoff- atomen durch grol~e Verbreitung aus. Hinsichtlich der Bedeutung ffir die Entstehung anderer Stoffe nehmen die Verbindungen mit zwei und mit sechs Kohlenstoffatomen die erste Stelle ein. Dies und die genetischen Beziehungen der verschiedenen Kohlen- stoffketten untereinander, vor allem die iiberwiegende Bildung der ungeradzahligen Kohlenstoffverbindungen dutch Abbauvorg~nge, stehen mit der Annahme, dal~ eine Zweikohlenstoffkette, der Glykolaldehyd, erstes und wichtigstes Zwischenprodukt der Kohlens~iureassimilation und anderer pflanzIicher Synthesen ist~ gut im Einklang.

1) Ber. Deutsch. Chem. GeselIsch. 1890, 28~ 2138.

Coffeinbestimmungen im Kaffee. Von

G. ~endler und W. Stiiber.

M i t t e i l u n g aus der Chemischen Ab te i lung des U n t e r s u c h u n g s a m t e s der S~adt Berlin. (Direk~or: Geh. Regierungsrat Prof. Proskauer.)

[Eingegangen am 31. Miirz 1914.]

Die zahlreichen im Laufe der Zeit bekanntgegebenen Methoden zur Bestimmung des Coffeins und Theobromins in Pflanzenstoffen sind vor einigen Jahren yon