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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 79 dieser LSsungen wieder mit Chlf auf 25 ml. Je 1 ml dieser Verdiinnungen versetzt man in einer Glasstopfenflasehe mit 5 ml ~arbreagens (naeh U.S. Pharmacopoeia friseh bereitete LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd), schiittelt 1 rain krgftig und bestimmt naeh 2stiindigem Stehen die Extinktion der inzwisehen rot gewor- denen LSsungen mit einem photoelektrisehen Colorimeter nnter Vorsehaltnng yon Griinfilter (500--570 m#). Die gefundenen Werte liegen bis zu einer Xonzentration yon 0,13 mg Menthol/ml auf einer Geraden. -- Aus/ghrung. Man verdiinnt die dem oben angegebenen Mentholgehalt entspreehende Menge Pfefferminz61 mit Chlf auf 25 ml, verdiinnt 1 ml dieser LSsung noehmals mit Chlf auf 25 ml und bringt yon dieser Verdiinnung 1 ml auf die Spitze der Chromatographiersiule, naehdem aus dieser der Chlf-IJ~bersehul3dureh Abtropfen entfernt worden ist. Dann wischt man die S~ule mit Chif naeh und sanimelt 6mal je 10 nil Eluat. Mit je 1 ml der Eluate verfihrt man, wie oben besehrieben. Die F~rbungen treten zumeist bei der 2. und 3. Pattie des Durehlaufes auf; ihre Extinktionen werden addiert und der aus der Standardkurve entnommene Wert mit dem Verdiinnungsfaktor 6,250 lnultipliziert. Menthylaeetat bMbt yon der Kiesels/~ure adsorbiert und wird somit dureh das Verf~hren nieht mit erfagt. K. S6LLNEI~ Phenothiazinderivate. 1t. T~ENE i hat das yon P. DuBosr und S. PASCAL 2 zur photometrischen Bestlmmung von LargactiI (Megaphen, Propaphenin) angegebene Verfahren, das auf der mit konz. Sehwefelsiure entstehenden t{otfirbung beruhf, auf die Bestimmung der i~brigen therapeutisch verwendeten Phenothiazinderivate ausgedehnt. Die Untersuchungen erstreeken sich auf Latibon, Casantin, Thiantan; Atosil, Prothazin ; Dibutil, Rodipal; Padisal and Pacatal. Zum Aufstellen der Eieh- kurven werden jeweils 5 ml der wiBrigen LSsungen mit Konzentrationen yon 1--15 mg-~o Phenothiazinderivat mit 5 ml 94~oiger Schwefelsiure versetzt, gut gemischt und bei l~aumtemperatur 1 Std stehengelassen. Anschliegend wird die Extinktion unter Verwendung yon 1 cm-Kiivetten und eines Griin- bzw. Blaugriin- filters im Puffrich-Photometer gemessen. VergleichslSsung ist ein Gemisch aus 94~oiger Sehwefels~ure und Wasser (1 : 1). Im ]~ereieh yon 1--15 mg-~o folgen die Kurven dem Lambert-Beerschen Gesetz. -- Bei der Bestimmung yon Pheno- thiazinderivaten in Arzneifertigwaren werden Ergebnisse erhalten, die mit den titrimetrisch ermittelten Werfen (Titration mit 0,05 n Silicowolframs/~ure) gut iibereinstimmena. K. ~AO~NE~ Die volumetrische Bestimmung yon Di~thTlstilbendiol lind DNithylstilbendiol- dipropionat (Syntestrin) fiihr~ I. GYn~ns a bromatometriseh, oder in wasserfreiem L6sungsmittel dutch Titration mit Kaliummethylat aus. Auf Grund einer Unter- suchung des zeitHehen Verlaufs der Bromierung werden die Bedingungen der bro- matometrischen Bestimmung wie folgt festgelegg: Die 5--6 mg Didthylstilbendiol enthaltende Mkaliseh-wifirige LSsung wird mit 10 ml 0,1 n Kaliumbrom~tl6sung, 300 mg l~aliumbromid and 8 m125% iger Schwefelsaure versetzt and in verschlosse- nero, mit sirupSser Phosphors~ure gedichtetem Jodzahlkolben 25 ~ 2 rain im Dunk]en aufbewahrt. Dann werden Kaliumjodid und Sf~rke zugegeben und das freie Jod mit NatriumthiosuffatlSsung gemessen. 1 ml 0,1 n KBrOs ~ 2,235 mg Diithylstilbendiol; die Genauigkeit betri~gt ~ 0,30/0.-- Zur Bestimmung in wasser- freiem Medium wird das LSsungsmittel (Aceton-Pyridin-Methanol; 70 q- 30 q- 2 ml) mit 1 nil 1~o igem Azoviolett in Chlorbenzol versetzt und mit 0,1 n Kaliummethylat- i Pharmazie 11, 725--726 (1956). Univ. Leipzig. 2 Ann. pharmae, frang. 11, 615 (1953); vgl. diese Z. 145, 452 (1955). a Weitere Mitteilungen yon H. TI~tE~tE, vgl. diese Z. 156, 223, 22~ (1957). 4 Magyar K6miM t0olySirat 62, 2462--244 (1956) [Ungarisch]. (Mit dtsch. Zus.- fass.) Chem. Fabr. G. l~ichter, Budapest.

Die volumetrische Bestimmung von Diäthylstilbendiol und Diäthylstilbendioldipropionat (Syntestrin)

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 79

dieser LSsungen wieder mit Chlf auf 25 ml. Je 1 ml dieser Verdiinnungen versetzt man in einer Glasstopfenflasehe mit 5 ml ~arbreagens (naeh U.S. Pharmacopoeia friseh bereitete LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd), schiittelt 1 rain krgftig und bestimmt naeh 2stiindigem Stehen die Extinktion der inzwisehen rot gewor- denen LSsungen mit einem photoelektrisehen Colorimeter nnter Vorsehaltnng yon Griinfilter (500--570 m#). Die gefundenen Werte liegen bis zu einer Xonzentration yon 0,13 mg Menthol/ml auf einer Geraden. - - Aus/ghrung. Man verdiinnt die dem oben angegebenen Mentholgehalt entspreehende Menge Pfefferminz61 mit Chlf auf 25 ml, verdiinnt 1 ml dieser LSsung noehmals mit Chlf auf 25 ml und bringt yon dieser Verdiinnung 1 ml auf die Spitze der Chromatographiersiule, naehdem aus dieser der Chlf-IJ~bersehul3 dureh Abtropfen entfernt worden ist. Dann wischt man die S~ule mit Chif naeh und sanimelt 6mal je 10 nil Eluat. Mit je 1 ml der Eluate verfihrt man, wie oben besehrieben. Die F~rbungen treten zumeist bei der 2. und 3. Pattie des Durehlaufes auf; ihre Extinktionen werden addiert und der aus der Standardkurve entnommene Wert mit dem Verdiinnungsfaktor 6,250 lnultipliziert. Menthylaeetat bMbt yon der Kiesels/~ure adsorbiert und wird somit dureh das Verf~hren nieht mit erfagt. K. S6LLNEI~

Phenothiazinderivate. 1t. T~ENE i hat das yon P. DuBosr und S. PASCAL 2 zur photometrischen Bestlmmung von LargactiI (Megaphen, Propaphenin) angegebene Verfahren, das auf der mit konz. Sehwefelsiure entstehenden t{otfirbung beruhf, auf die Bestimmung der i~brigen therapeutisch verwendeten Phenothiazinderivate ausgedehnt. Die Untersuchungen erstreeken sich auf Latibon, Casantin, Thiantan; Atosil, Prothazin ; Dibutil, Rodipal; Padisal and Pacatal. Zum Aufstellen der Eieh- kurven werden jeweils 5 ml der wiBrigen LSsungen mit Konzentrationen yon 1--15 mg-~o Phenothiazinderivat mit 5 ml 94~oiger Schwefelsiure versetzt, gut gemischt und bei l~aumtemperatur 1 Std stehengelassen. Anschliegend wird die Extinktion unter Verwendung yon 1 cm-Kiivetten und eines Griin- bzw. Blaugriin- filters im Puffrich-Photometer gemessen. VergleichslSsung ist ein Gemisch aus 94~oiger Sehwefels~ure und Wasser (1 : 1). Im ]~ereieh yon 1--15 mg-~o folgen die Kurven dem Lambert-Beerschen Gesetz. - - Bei der Bestimmung yon Pheno- thiazinderivaten in Arzneifertigwaren werden Ergebnisse erhalten, die mit den titrimetrisch ermittelten Werfen (Titration mit 0,05 n Silicowolframs/~ure) gut iibereinstimmen a. K. ~AO~NE~

Die volumetrische Bestimmung yon Di~thTlstilbendiol lind DNithylstilbendiol- dipropionat (Syntestrin) fiihr~ I. GYn~ns a bromatometriseh, oder in wasserfreiem L6sungsmittel dutch Titration mit Kaliummethylat aus. Auf Grund einer Unter- suchung des zeitHehen Verlaufs der Bromierung werden die Bedingungen der bro- matometrischen Bestimmung wie folgt festgelegg: Die 5--6 mg Didthylstilbendiol enthaltende Mkaliseh-wifirige LSsung wird mit 10 ml 0,1 n Kaliumbrom~tl6sung, 300 mg l~aliumbromid and 8 m125% iger Schwefelsaure versetzt and in verschlosse- nero, mit sirupSser Phosphors~ure gedichtetem Jodzahlkolben 25 ~ 2 rain im Dunk]en aufbewahrt. Dann werden Kaliumjodid und Sf~rke zugegeben und das freie Jod mit NatriumthiosuffatlSsung gemessen. 1 ml 0,1 n KBrOs ~ 2,235 mg Diithylstilbendiol; die Genauigkeit betri~gt ~ 0,30/0.-- Zur Bestimmung in wasser- freiem Medium wird das LSsungsmittel (Aceton-Pyridin-Methanol; 70 q- 30 q- 2 ml) mit 1 nil 1~o igem Azoviolett in Chlorbenzol versetzt und mit 0,1 n Kaliummethylat-

i Pharmazie 11, 725--726 (1956). Univ. Leipzig. 2 Ann. pharmae, frang. 11, 615 (1953); vgl. diese Z. 145, 452 (1955). a Weitere Mitteilungen yon H. TI~tE~tE, vgl. diese Z. 156, 223, 22~ (1957). 4 Magyar K6miM t0olySirat 62, 2462--244 (1956) [Ungarisch]. (Mit dtsch. Zus.-

fass.) Chem. Fabr. G. l~ichter, Budapest.

80 Berieht: Spez. analyt. Methoden: Aus dem Gebiet der Pharmazie

16sung aufBlauviolett neutralisie~% 100--125 mg Substanz werden in einem 50 ml- MeBkolben im neutralisierten LSsungsmittel gel6st und Antefle yon 10--20 ml mit Kalinmmethylat werden zur stahlblauen Farbe titriert. 1 ml MaBl6sung

13,417 mg Di~thylstilbendio]: die Ger~uigkeit betr/~gt ~ 0,5~o. - - Zur bromato- metrischen Bestimmung von Syntestrin werden 72--82 mg in 20 ml Eisessig gel6st, 10 ml 0,1 n Kaliumbromatl6sung, 0,5 nfl Sehwefelsaure 1:1 und 300 mg Kalium- bromid werden zugegeben. Im versohlossenen Jodzahlkolben bleibt die LSsung im Dunkeln 80--83 rain. Syntestrin verbraueht in dieser Zeit 4 Aquivalente Brom. Des freieBrom wird jodometrisch bestimmt. Ein Abweichen yon 5 rain yon der Bromie- rungszeit verursacht einen Fehler yon 1~ o. 1 ml 0,1 n KBrO3-L6sung ~ 9,513 rag Syntestrin; die Resultate sind auf 4- 0,5% genau. J. PLA~

Die Bestimmung yon Riboflavin in pharmazeutisehen Produkten ist Gegenstand einer Untersuchung yon L. BRE~.L]~Y und I). A. ELu 1. I~ach Er6rterung yon bestehenden Verfahren und dereu Nachteilen schlagen die Verff. eine spektrophoto- metrische Differenzmethode vet , bei der des zu bestimmende Riboflavin zunachst mit I~atriumdithionit zur Leukoverbindung reduziert und bei 445 m# photometriert wird. Bei Einleiten yon Sauerstoff wird aus der Leukoverbindung wieder Riboflavin erhalten, dessen Absorption ebenfalls bei 445 m# gemessen wird. Die Differenz der Absorptionswerte ist ein MaB fiir den Gehalt an l=~iboflavin. In der Originalarbeit sind die Absorptionskurven der ursprtinglichen L6sung, der reduzierten sowie der oxydierten LSsung yon Tabletten, Multivitaminkapseln, yon fltissigen Vitamin- praparaten sowie yon natiirlich vorkommenden ribofiavinhaltigen Materialien auf- gezahlt. Demnaeh stSren Farbstoffe, die iiblieherweise bei pharmazeutischen Ribo- fiavinzubereitungen verwendet werden, nieht. Der optimale Arbeitsbereich der Methode liegt bei 10--20 #g Riboflavin j e t ml L6sung. Die Analysenergebnisse bei der Untersuchung yon Here stimmen gut mit den nach der mikrobiologischen Methode erhaltenen Zahlen iiberein. Gegenfiber dem fluorimetrisehen Verfahren ist die neue Methode weniger empfindlieh, was aber bei der Untersuehung pharma- zeutiseher Produkte ohne Bedeutung ist. - - Arbeitsweise. Die Probe wird in Phos- phatpuffer yon p~ 4 aufgenommen, so dal] in 1 ml L6sung 10 #g Riboflavin ent- halten sind, und mit 0,1 ml einer 5%igen wa~rigen l~atriumdithionitl6sung versetzt. Man f f l l t darm auf 20 ml auf, lal3t 1 rain stehen und mi~t die Extinktion bei 445 mtt. Nach Durchleiten yon Luft lal~t man wieder 1 rain stehen und photometriert bei 445 m#. Die Differenz der beiden Extinktionswerte wird mit derjenigen vergliehen, die mit gewogenen Mengen Riboflavin unter denselben Bedingungen erhalten wird.

G. K ~ z

l~iir die quantitative Bestlmmung yon Isoniazid (INIt) neben PAS-l~atrinm in pharmazeutisehen Pr~iparaten fiihren B . W . MITChElL, E . A . H~tuOAS nnd C S. NIcRo]~ 2 dessen Reduktion mit kupferaktiviertem Zink dutch. Man iibergiel~t in einem 1 1-Kolben 10 g Zinkpulver mit 25 ml Wasser und 10 m125 g/v~oiger Kupfer- sulfatl6sung un4 sehiittelt, bis die iiberstehende Fliissigkeit nahezu farblos geworden ist. Dann dekantiert man und w~seht den Riickstand 3real mit je 25--50 ml Wasser aus. I~un setzt man etwa 5 g (genau gewogen) des lYledikamentes, (]as einen INI-I- Gehalt zwischen 50 und 150 mg haben soll, zu, iibergie~t mit 400 ml 2,5 g/v~oiger KalinmhydroxydlSsung und destilliert unter Vorlage yon 25 ml 0,1 n Sehwefels~ure 100--150 ml ab. IM_it Methylrot-Methylenblau als Indicator titriert man mit 0,05n Natronlauge zuriick. 1 ml 0,1n Schwefelsi~ure entspricht 0,006858g INH, das naeh dieser l~ethodik noeh in Anwesenheit yon 5 g PAS-Na mit befriedigender Genauigkeit erfaSt werden karm. K. S6Lr,~Ea

1 J .Pharmacy Pharmacol. 8, 885--894 (1956). Boots Pure Drug Co., Ltd. (Engld.). 2 j . Pharmacy PharmacoL 9, 42---45 (1957).