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Im Vorfeld des 2. Parteitages der LINKEN am 15. und 16. Mai gab es für die bürgerliche Presse eigentlich nur das Personalthema. Viele wollten den Bruch zwischen Ost und West sowie zwischen den beiden Parteiflügeln her- bei schreiben. Manch ein Reporter dürf- te dementsprechend enttäuscht gewesen sein, als die Wahlergebnisse der neuen Doppelspitze, Dr. Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, bekannt gegeben wurden. Lötzsch erhielt exzellente 92,8 Prozent, Ernst 74,9 Prozent der abgegebenen Stimmen. Für beide ist das ein heraus- F 11558 Gegründet 1990, Nummer 10/2010 2. Mai-Ausgabe Telefon: 0361 / 7 31 57 95 Einzelpreis 0,85 Euro In dieser Ausgabe Gabi Zimmer in Europa Die UNZ erscheint wieder mit der Eu- ropabeilage. Darin informiert die Ab- geordnete aus Thüringen über die poli- tischen Schwerpunkte ihrer Arbeit im Europaparlament von Brüssel und Strasbourg. Schlaglochverkauf Nach dem extrem harten Winter klaff- ten auf den Straßen riesige Löcher. Die durch Wirtschaftskrise und verfehlte Politik geschürte kommunale Finanz- not treibt skurrile Blüten, so wie den Schlaglochverkauf. Seite 14 Schluss mit „frühzeitiger Auslese“ Längeres gemeinsames Lernen muss auch in Thüringen durchgesetzt wer- den, fordert DIE LINKE im Landtag und wendet sich gegen die CDU-Poli- tik einer Zementierung des geglieder- ten Schulsystems. Seiten 5 bis 10 Vertrauensvorschuss für die neue Doppelspitze ragendes Wahlergebnis, besonders aber für den Gewerkschafter, Klaus Ernst, denn viele hatten daran gezweifelt, ob er speziell die Ostdeutschen Landesver- bände und Delegierten auf seine Seite bringen kann. Das ist ihm offensichtlich gelungen. Die Partei hat ihrer neuen Spitze damit einen enormen Vertrau- ensbeweis für die kommenden schwe- ren Aufgaben entgegen gebracht. Als stellvertretende Parteivorsitzende gewählt wurden: Katja Kipping (73,1 Prozent), Sahra Wagenknecht (75,3 Prozent), Halina Wawzyniak (57,8 Pro- zent) und Heinz Bierbaum (75,9 Pro- zent). Dem neuen Bundesvorstand gehören auch zwei ThüringerInnen an. Die Erfurter Germanistin und Poli- tikwissenschaftlerin, Gabi Ohler, er- hielt 44 Prozent, der Hildburghäuser Bürgermeister, Steffen Harzer, 41 Pro- zent der Stimmen im jeweils zweiten Wahlgang. Nachdem sich bereits im Mitglieder- entscheid eine breite Mehrheit für die Doppelspitze ausgesprochen hatte, gab es auch auf dem Parteitag eine große Mehrheit für die Satzungsänderung. Dementsprechend werden Caren Lay und Werner Dreibus dem scheidenden Geschäftsführer Dietmar Bartsch als weitere Doppelspitze nachfolgen. Eine Doppelspitze wird es mit Halina Wa- wzyniak und Ulrich Maurer auch bei den Parteibildungsbeauftragten geben. Die Atmosphäre auf dem arbeistrei- chen „Wahlparteitag“, bei dem für poli- tische Inhalte kaum Zeit blieb, war überwiegend von Harmonie geprägt, aber auch von ein klein wenig Wehmut, nach dem mit dem Abschied Lafontai- nes und Biskys eine Ära zu Ende ging. DIE LINKE ZEITUNG FÜR POLITIK, ARBEIT, SOZIALES UND KULTURELLES IN THÜRINGEN

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Page 1: DIELINKEZEITUNGFÜRPOLITIK,ARBEIT ... · Im Vorfeld des 2. Parteitagesder LINKENam15.und16.Maigabesfür die bürgerliche Presse eigentlich nur das Personalthema. Viele wollten den

Im Vorfeld des 2. Parteitages derLINKEN am 15. und 16. Mai gab es fürdie bürgerliche Presse eigentlich nurdas Personalthema. Viele wollten denBruch zwischen Ost und West sowiezwischen den beiden Parteiflügeln her-bei schreiben. Manch ein Reporter dürf-te dementsprechend enttäuscht gewesensein, als die Wahlergebnisse der neuenDoppelspitze, Dr. Gesine Lötzsch undKlaus Ernst, bekannt gegeben wurden.Lötzsch erhielt exzellente 92,8 Prozent,Ernst 74,9 Prozent der abgegebenenStimmen. Für beide ist das ein heraus-

F 11558

Gegründet 1990, Nummer 10/2010 2. Mai-Ausgabe Telefon: 0361 / 7 31 57 95 Einzelpreis 0,85 Euro

In dieser Ausgabe

Gabi Zimmer in Europa

Die UNZ erscheint wieder mit der Eu-ropabeilage. Darin informiert die Ab-geordnete aus Thüringen über die poli-tischen Schwerpunkte ihrer Arbeit imEuropaparlament von Brüssel undStrasbourg.

Schlaglochverkauf

Nach dem extrem harten Winter klaff-ten auf den Straßen riesige Löcher. Diedurch Wirtschaftskrise und verfehltePolitik geschürte kommunale Finanz-not treibt skurrile Blüten, so wie denSchlaglochverkauf. Seite 14

Schluss mit „frühzeitiger Auslese“

Längeres gemeinsames Lernen mussauch in Thüringen durchgesetzt wer-den, fordert DIE LINKE im Landtagund wendet sich gegen die CDU-Poli-tik einer Zementierung des geglieder-ten Schulsystems. Seiten 5 bis 10

Vertrauensvorschuss für die neue Doppelspitzeragendes Wahlergebnis, besonders aberfür den Gewerkschafter, Klaus Ernst,denn viele hatten daran gezweifelt, ober speziell die Ostdeutschen Landesver-bände und Delegierten auf seine Seitebringen kann. Das ist ihm offensichtlichgelungen. Die Partei hat ihrer neuenSpitze damit einen enormen Vertrau-ensbeweis für die kommenden schwe-ren Aufgaben entgegen gebracht.

Als stellvertretende Parteivorsitzendegewählt wurden: Katja Kipping (73,1Prozent), Sahra Wagenknecht (75,3Prozent), Halina Wawzyniak (57,8 Pro-

zent) und Heinz Bierbaum (75,9 Pro-zent). Dem neuen Bundesvorstandgehören auch zwei ThüringerInnen an.Die Erfurter Germanistin und Poli-tikwissenschaftlerin, Gabi Ohler, er-hielt 44 Prozent, der HildburghäuserBürgermeister, Steffen Harzer, 41 Pro-zent der Stimmen im jeweils zweitenWahlgang.

Nachdem sich bereits im Mitglieder-entscheid eine breite Mehrheit für dieDoppelspitze ausgesprochen hatte, gabes auch auf dem Parteitag eine großeMehrheit für die Satzungsänderung.

Dementsprechend werden Caren Layund Werner Dreibus dem scheidendenGeschäftsführer Dietmar Bartsch alsweitere Doppelspitze nachfolgen. EineDoppelspitze wird es mit Halina Wa-wzyniak und Ulrich Maurer auch beiden Parteibildungsbeauftragten geben.

Die Atmosphäre auf dem arbeistrei-chen „Wahlparteitag“, bei dem für poli-tische Inhalte kaum Zeit blieb, warüberwiegend von Harmonie geprägt,aber auch von ein klein wenig Wehmut,nach dem mit dem Abschied Lafontai-nes und Biskys eine Ära zu Ende ging.

DIE LINKE ZEITUNG FÜR POLITIK, ARBEIT, SOZIALES UND KULTURELLES IN THÜRINGEN