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DIGITALISIERUNG Digitalisierung als Chance! In den vergangenen Monaten wurde in verschie- denen Medien prominent über den Wandel der Berufsbilder in der digitalen Revolution geschrie- ben. Fragwürdige Studien des Kaufmännischen Verbands ergaben, dass besonders Routinejobs gefährdet seien, wie etwa Buchhalter, Control- ler, IT Supporter. veb.ch, als grösster Schweizer Verband für Rech- nungswesen, Rechnungslegung und Controlling, warnt vor übertriebener Hysterie. Fakt ist, dass zunächst einmal Tätigkeiten und weniger die Berufe selbst automatisiert werden. Das ist ein grosser Unterschied: Nicht nur Fabrikarbeiter, Bank- und andere Schalterangestellte, Kassierer, Taxifahrer sind von der digitalen Revolution be- troffen, sondern auch Immobilienmakler, Akti- enanalysten, Journalisten, Juristen und nicht zuletzt Professoren. Selbstverständlich gehören auch Buchhalter, Treuhänder, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer dazu. Recht eindeutig zeigt es sich beim Beruf des Treuhänders, der Treuhänderin: Arbeiten wie das Erfassen von Belegen und das Verbuchen von Geschäftsvorfällen werden durch die Digi- talisierung sowie den elektronischen Austausch von Daten zwischen den Unternehmen, zum Beispiel mit E-Rechnungen, verschwinden. Ein grosser Teil der treuhänderischen Arbeiten wird also weitgehend automatisiert, von den Kunden vorerfasst und gemeinsam in einer Cloud-Lö- sung weiterbearbeitet. Gleichzeitig wird alles komplexer und erst recht, wenn grenzübergrei- fend: die direkten und indirekten Steuern, der Sozialversicherungsbereich mit der AHV, die Quellensteuern, der Lohnausweis (FABI). Auch die Rechnungslegung verändert sich, beispiels- weise durch die stete Ausweitung der Regeldich- te bei IFRS. Dies alles bedeutet, dass einfache Arbeiten au- tomatisiert werden und die damit verbundenen Stellen gefährdet sind. Die fachlichen Anforde- rungen nehmen laufend zu und die Unterneh- men verlangen noch mehr nach hochqualifizier- ten Berufsleuten, die bereit sein müssen, sich ständig weiterzubilden. Was dies anbelangt, sieht es gut aus für unsere Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Control- ling. Deren Hauptaufgabe ist nicht das manuel- le Buchen von Geschäftsvorfällen und ähnlich automatisierbaren Tätigkeiten. Die hochstehen- de Ausbildung dient dazu, dass heute schon Tätigkeiten wahrgenommen werden können, die gerade schlecht automatisierbar sind. So ge- hören zum Berufsbild Compliance-Aufgaben wie die Einhaltung von gesetzlichen Grundlagen im Handels- und Steuerrecht, die sophistizierte An- wendung von Rechnungslegungsstandards auf Nicht-Standardfälle, der Aufbau, die Pflege und Organisation des Accountings sowie die Beglei- tung und Gestaltung der Unternehmenssteue- rung. Was in Zukunft jedoch an Wichtigkeit zuneh- men wird, ist die Fähigkeit zu kommunizieren (auch in Fremdsprachen) und zu führen (Lea- dership, Sozialkompetenz). Die Aufgabe von veb.ch als Mitträger der Eid- genössischen Prüfungen wird es sein, diese – und damit die Ausbildung – regelmässig den veränderten Anforderungen von Wirtschaft und Verwaltung an unsere Berufe anzupassen. Das heisst: Lebenslanges Lernen ist kein Schlagwort, sondern unabdingbar! Mit Zertifikatslehrgängen und Seminaren zu aktuellen Fachthemen versu- chen wir, unsere Mitglieder auf Veränderungen im Berufsfeld vorzubereiten und gegen Widrig- keiten der digitalen Revolution wetterfest zu machen. *veb.ch ist der grösste Schweizer Verband für Rechnungslegung, Controlling und Rechnungswesen. LINK www.veb.ch Herbert Mattle Dipl. Experte in Rechnungslegung und Controlling/Revisions- experte RAB, unab- hängiger Verwaltungsrat und Präsident veb.ch*

DIGITALISIERUNG Gelingt die Trendwende?Digitalisierung als Chance! In den vergangenen Monaten wurde in verschie - ... mehr die Regulierung die Banken in die Klemme nimmt, desto mehr

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Page 1: DIGITALISIERUNG Gelingt die Trendwende?Digitalisierung als Chance! In den vergangenen Monaten wurde in verschie - ... mehr die Regulierung die Banken in die Klemme nimmt, desto mehr

REGULIERUNG Schweizerische Gewerbezeitung – 20. Januar 201712

DIGITALISIERUNG

Digitalisierung als Chance!

In den vergangenen Monaten wurde in verschie-denen Medien prominent über den Wandel der Berufsbilder in der digitalen Revolution geschrie-ben. Fragwürdige Studien des Kaufmännischen Verbands ergaben, dass besonders Routinejobs gefährdet seien, wie etwa Buchhalter, Control-ler, IT Supporter.veb.ch, als grösster Schweizer Verband für Rech-nungswesen, Rechnungslegung und Controlling, warnt vor übertriebener Hysterie. Fakt ist, dass zunächst einmal Tätigkeiten und weniger die Berufe selbst automatisiert werden. Das ist ein grosser Unterschied: Nicht nur Fabrikarbeiter, Bank- und andere Schalterangestellte, Kassierer, Taxifahrer sind von der digitalen Revolution be-troffen, sondern auch Immobilienmakler, Akti-enanalysten, Journalisten, Juristen und nicht zuletzt Professoren. Selbstverständlich gehören auch Buchhalter, Treuhänder, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer dazu. Recht eindeutig zeigt es sich beim Beruf des Treuhänders, der Treuhänderin: Arbeiten wie das Erfassen von Belegen und das Verbuchen von Geschäftsvorfällen werden durch die Digi-talisierung sowie den elektronischen Austausch von Daten zwischen den Unternehmen, zum Beispiel mit E-Rechnungen, verschwinden. Ein grosser Teil der treuhänderischen Arbeiten wird also weitgehend automatisiert, von den Kunden vorerfasst und gemeinsam in einer Cloud-Lö-sung weiterbearbeitet. Gleichzeitig wird alles komplexer und erst recht, wenn grenzübergrei-fend: die direkten und indirekten Steuern, der Sozialversicherungsbereich mit der AHV, die Quellensteuern, der Lohnausweis (FABI). Auch die Rechnungslegung verändert sich, beispiels-weise durch die stete Ausweitung der Regeldich-te bei IFRS.Dies alles bedeutet, dass einfache Arbeiten au-tomatisiert werden und die damit verbundenen Stellen gefährdet sind. Die fachlichen Anforde-rungen nehmen laufend zu und die Unterneh-men verlangen noch mehr nach hochqualifizier-ten Berufsleuten, die bereit sein müssen, sich ständig weiterzubilden. Was dies anbelangt, sieht es gut aus für unsere Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen und dipl. Expertinnen und Experten in Rechnungslegung und Control-ling. Deren Hauptaufgabe ist nicht das manuel-le Buchen von Geschäftsvorfällen und ähnlich automatisierbaren Tätigkeiten. Die hochstehen-de Ausbildung dient dazu, dass heute schon Tätigkeiten wahrgenommen werden können, die gerade schlecht automatisierbar sind. So ge-hören zum Berufsbild Compliance-Aufgaben wie die Einhaltung von gesetzlichen Grundlagen im Handels- und Steuerrecht, die sophistizierte An-wendung von Rechnungslegungsstandards auf Nicht-Standardfälle, der Aufbau, die Pflege und Organisation des Accountings sowie die Beglei-tung und Gestaltung der Unternehmenssteue-rung. Was in Zukunft jedoch an Wichtigkeit zuneh-men wird, ist die Fähigkeit zu kommunizieren (auch in Fremdsprachen) und zu führen (Lea-dership, Sozialkompetenz).Die Aufgabe von veb.ch als Mitträger der Eid-genössischen Prüfungen wird es sein, diese – und damit die Ausbildung – regelmässig den veränderten Anforderungen von Wirtschaft und Verwaltung an unsere Berufe anzupassen. Das heisst: Lebenslanges Lernen ist kein Schlagwort, sondern unabdingbar! Mit Zertifikatslehrgängen und Seminaren zu aktuellen Fachthemen versu-chen wir, unsere Mitglieder auf Veränderungen im Berufsfeld vorzubereiten und gegen Widrig-keiten der digitalen Revolution wetterfest zu machen.

*veb.ch ist der grösste Schweizer Verband für Rechnungs legung, Controlling und Rechnungswesen.

LINKwww.veb.ch

Herbert MattleDipl. Experte in Rechnungslegung und Controlling/Revisions­experte RAB, unab­hängiger Verwaltungsrat und Präsident veb.ch*

BANKENREGULIERUNG – Wie alle anderen Unternehmen leiden auch Banken unter der Regu lierungsflut. Sie sogar ganz besonders stark.

Sie werden am häufigsten geplagtLeiden auch Banken unter Regulie-rungskosten (vgl. Haupttext)? Ja, na-türlich. Das anzunehmen, ist nicht abenteuerlich. Schliesslich leiden al-le Unternehmen unter Regulierungs-kosten. «Was aber nur wenige wis-sen», sagt Jan Langlo, Direktor der Vereinigung Schweizerischer Privat-banken VSPB: «Die Banken gehören zu den meistgeplagten Firmen über-haupt.»«Wir werden national und interna-tional in hoher Kadenz mit neuen Regulierungen konfrontiert», klipp und klar auf den Punkt bringt es Hans peter Hess, Direktor des Verban-des Schweizerischer Kantonalbanken VSKB. «Das hat negative Konsequen-zen – insbesondere für die KMU in der Realwirtschaft und die kleinen und mittelgrossen Banken in der Finanzwirtschaft.»

Beispiele gefällig?

Etwa im Monatsrhythmus ändern sich Regulierungen im Bankengeschäft: Einmal sind es internationale Stan-

dards vom sogenannten Basler Komi-tee, einmal sind es Rundschreiben der Finanzmarktaufsicht Finma, einmal sind es Gesetze und Verordnungen. Auf jeden Fall sind Banken immer in der ständigen Anpassung an immer mehr Regulierung gefangen.Viele Regulierungen werden zu Un-gunsten der kleinen und mittleren Institute interpretiert. Das Bankenge-setz wollte bewusst nach der Grösse der Institute unterscheiden. Die Sys-temrelevanten sollen stärker und spe-zifischer reguliert werden als die KMU-Banken. In der Umsetzung hin-gegen dehnt die Finma die Standards für systemrelevante Grossbanken auf die überwiegende Mehrzahl der Ins-titute aus.Als ob das nicht schon genug wäre, werden Banken immer mehr zu Hilfs-steuervögten. Der Staat verpflichtet sie, umfangreiche Geldwäscherei-überprüfungen vorzunehmen, Steu-erdaten ausländischer Kunden wei-terzugeben, Steuern einzusammeln und sie dem Staat abzuliefern. Das

hat mit dem Bankengeschäft nichts zu tun.

Banken und Kunden verlieren

Diese Überregulierung hat negative Konsequenzen. Betroffen sind nicht nur die Institute selber, sondern auch ihre Kundinnen und Kunden. Durch die stetige Regulierung wird der Frei-raum der Banken, massgeschneider-te Lösungen anzubieten, viel kleiner. Durch die teure Regulierung werden Kredite und andere Dienstleistungen ebenfalls teurer. Und die neue Rolle der Bank als Hilfssteuervogt weicht das Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Kunde auf.Ein Ende dieser stetigen, teuren und Geschäftsfeld-fremden Regulierung ist nicht abzusehen – wenn die Zan-ge einmal zugreift, lässt sie nicht mehr locker. Aber eines ist sicher: Je mehr die Regulierung die Banken in die Klemme nimmt, desto mehr lei-den auch Kundinnen und Kunden, die KMU – und damit die gesamte Volkswirtschaft – darunter.

Die Zange lockernWas also ist die Lösung? Auch hier gilt es: Regulierungskosten senken und neue Regulierungen bremsen. Wer seit dem Jahr 2008 im Monats-rhythmus reguliert wurde, verdient eine fünfjährige Regulierungspause – sozusagen als Moratorium.Ebenso denkbar sind «opting-out»- Möglichkeiten von Regulierungen vorzusehen. Die Finma kann ihrer-seits dazu verpflichtet werden, der Unterschiedlichkeit von Banken bes-ser Rechnung zu tragen. Banken-KMU sollen als KMU und nicht als Grossbanken reguliert werden. Auch können in der Monstervorlage «Finanzdienstleistungsgesetz/Finanz-institutsgesetz» (Fidleg/Finig), wel-che derzeit im Parlament beraten wird, weitere Regulierungen gestri-chen werden. Vor allem im Finanz-dienstleistungsgesetz besteht noch Streichpotenzial – oder vielleicht die Möglichkeit, das ganze Gesetz zu kippen? Sc

REGULIERUNGEN BREMSEN – 60 Milliarden Franken kosten unnötige Regulierungen die Schweiz Jahr für Jahr. Der Kampf dagegen gleicht einer Sisyphos-Arbeit. Und er ist nötiger denn je.

Gelingt die Trendwende?Seit Ende der 90er-Jahre wird so viel reguliert wie nie zuvor. Unterneh-men, Bürgerinnen und Bürger leiden darunter. Allen Lippenbekenntnissen zum Trotz werden munter neue Ge-setze, Verordnungen, Weisungen und Normen gemacht. Wie gelingt die Trendwende? Klar ist einzig: Einfach wird das nicht. Denn es gibt viele, die an Regulierung inte-ressiert sind. Mehr noch: Es gibt vie-le, die für Regulierung kämpfen. Ob Partikularinteressen, die Verwaltung oder selbst die Politik, die «etwas tun will»: Alle haben ein Interesse daran, bestehende Regulierungen beizube-halten und neue einzuführen.

Eine Bremse muss her

Der Schweizerische Gewerbeverband sgv fordert seit Jahren konsequent eine Senkung der unnötigen Regulie-rungskosten. Über 100 Vorschläge hat der sgv schon unterbreitet. Aber auch wo Bundesrat und Parlament diese aufgenommen – und einige sogar umgesetzt – haben, geschah das sehr langsam. Schade, denn damit ver-spielt die Schweiz jährlich zehn Pro-zent ihres Bruttoinlandprodukts. Das sind um die 60 Milliarden Franken – Jahr für Jahr.Die Erkenntnis ist also: Man muss Regulierungskosten bremsen, bevor sie real werden. Wie tut man das? Der Rezepte gibt es viele; sie heissen «sunset regulation», «sunset legisla-tion», «one-in-one-out», «opting-in-opting-out» usw. Alle diese Ideen tö-nen gut – vielleicht wegen ihren exo-tischen Namen –, doch sie bestehen den Praxistest meist nicht.

Die Sonne geht nie unter

«Sunset» bedeutet, dass Gesetze nach einer bestimmten Frist automatisch auslaufen. Das klingt gut, wäre da bloss nicht der Wille, nach Ablauf der Frist ein Folgegesetz zu zimmern. Die

Schweiz hat verschiedene Gesetze mit Ablaufdatum oder mit einem Datum, an dem das Gesetz überprüft wird. Beispiele sind das CO2-Gesetz, das Kartellgesetz oder das Bankengesetz. Doch jedes Mal, wenn die Frist ab-läuft oder eine Überprüfung stattfin-det, werden Folgegesetze gebastelt. Und jedes Mal steigen die Regulie-rungskosten an. Die CO2-Abgabe be-trug bei ihrer Einführung im Jahr 2008 zwölf Franken pro Tonne CO2-Emissionen; heute sind es 84 Fran-ken. In 20 Jahren wurde das Kartell-gesetz vier Mal verschärft – ohne dass die Preise deswegen runterka-men. Die Banken werden im Monats-rhythmus reguliert – und die Kredite werden knapper, Dienstleistungen teurer...

Diät ohne Gewichtsverlust

«One-in-one-out» – für jede neue Re-gulierung wird eine alte abgeschafft. «One-in-two-out» (auch das gibt es): Pro neue Regulierung werden zwei

alte abgeschafft. Auch das klingt gut. Das Problem ist aber herauszufinden, was man streicht. Wie kann man sichergehen, dass die gestrichene und die neue Regulierung gleich viele Regulierungskosten ge-nerieren? Was bedeutet es, eine Re-gulierung zu streichen? Und: Wenn man schon eine streichen kann, wa-rum muss diese Kostensenkung durch Zusatzkosten kompensiert werden? Hier hat der Staat auch den (perversen) Anreiz, Regulierung auf Vorrat zu kreieren. Das alleine, um über eine Regulierungsreserve zu ver-fügen, wenn wieder eine gestrichen werden muss.

Verloren in Optionen

«Opting-in-opting-out» bedeutet, dass Unternehmen, die von einer Regulie-rung betroffen wären, frei wählen können, ob sie so reguliert werden wollen (opt-in) oder nicht (opt-out). Auch das tönt gut. Aber es setzt vo-raus, dass die Mehrheit der Regulier-

ten sich für ein «opt-out» entscheiden – sonst verfehlt die Massnahme ihre Wirkung. Zudem: Es wird für die Akteure in der Wirtschaft komplizierter, Partner zu finden und sie zu pflegen. Denn man muss dann genau evaluieren, ob und wie man reguliert ist oder sein will. Und dann muss man un-terscheiden zwischen denen, die drinnen, und jenen, die draussen sind. Und das für mehrere Regulie-rungen... Alles klar soweit?

Regulierungskostenbremse

Die Frage lautet also: Gibt es wirklich gar kein Mittel, das wirkt? Doch: die Regulierungskostenbremse, wie sie der sgv vorgeschlagen hat. Sie hat drei Teile: Erstens muss jede Regulie-rung ein Preisschild tragen. Dieses Preisschild muss klar und deutlich kommuniziert werden: Zweitens muss das Preisschild von einer unab-hängigen Stelle bestätigt – oder seine Korrektur ermahnt – werden. Diese zwei Teile wurden von den Räten schon beschlossen. Drittens – und das ist das Wichtigste – müssen Re-gulierungen, die über einer bestimm-te Kostenschwelle liegen oder mehr als 10 000 Unternehmen betreffen, ein qualifiziertes Mehr in der Schlussab-stimmung im Parlament bestehen. Doch auch die Bremse ist keine absolute Garantie. Deshalb muss sie flankiert werden: Der Bund soll noch-mals seine Aufgaben und Kompeten-zen überprüfen. Und die Grösse des Staatsapparates soll endlich abgebaut werden. Niemand behauptet, mit die-ser Lösung werde das Ei des Kolum-bus gefunden. Immerhin aber wer-den Navigationskarten erstellt, die den Weg aufzeigen, wie die horren-den Regulierungskosten zu bremsen sind. Und das ist schon einiges.

Henrique Schneider, Stv. Direktor sgv

«Sunset legislation» – wie die Sonne am Himmel sollen Gesetze nach einer bestimmten Frist verschwinden. Leider sind ihre Nachfolger bereits in den Start­löchern... BILD: FOTOLIA