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Disruptive Zukunft der Sportvereine - Ansatzpunkte zur Diskussion der - Zukunftsfähigkeit Verfasser Prof. Dr. Ronald Wadsack Dipl. Des, Dipl. Kffr. Gabriele Wach Schlüsselbegriffe Megatrend, Digitalisierung, disruptive Veränderung, Zukunftsfähigkeit, Sportverein April 2018 Download unter http://www.sportundzukunft.de

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Disruptive Zukunft der Sportvereine

- Ansatzpunkte zur Diskussion der - Zukunftsfähigkeit

Verfasser

Prof. Dr. Ronald Wadsack

Dipl. Des, Dipl. Kffr. Gabriele Wach

Schlüsselbegriffe

Megatrend, Digitalisierung, disruptive Veränderung, Zukunftsfähigkeit, Sportverein

April 2018 Download unter http://www.sportundzukunft.de

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Inhalt

Abstract ............................................................................................................................................. 3

0 Themenstellung des Beitrages ............................................................................................ 3

1 Megatrends als grundlegende gesellschaftliche Veränderungen ................................... 4

1.1 Megatrends als Hinweise auf künftige zentrale Entwicklungseinflüsse ............................... 4

1.2 Digitalisierung als disruptive Veränderung gesellschaftlichen Lebens ................................ 5

1.2.1 Elemente der Digitalisierung ........................................................................................................................... 5

1.2.2 Erscheinungsformen der Digitalisierung .................................................................................................... 7

1.2.3 Disruptive Qualität der Digitalisierung ........................................................................................................ 8

1.3 Einordnung des Sportvereins .................................................................................................... 9

2 Der Sportverein als Konstrukt und Programm ................................................................ 10

2.1 Sportverein als Organisation ................................................................................................... 10

2.2 Eigen-Sinn des Sportvereins .................................................................................................... 11

3 Über die Zukunftsfähigkeit von Sportvereinen im Zeitalter der Digitalisierung –

Diskussionsansätze ............................................................................................................... 13

3.1 Gesellschaftliche Relevanz als Maßstab der Zukunftsfähigkeit ........................................... 13

3.2 „Kundennutzen“ bzw. „strategischer Nutzen“ des Sportvereins ........................................ 14

3.3 Prozessorientierung ................................................................................................................. 15

4 Fragen zur Zukunft der Sportvereine ............................................................................... 16

Quellen ................................................................................................................................... 17

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Abstract

Die Divergenz zwischen der Geschwindigkeit technologischer und gesellschaftlicher Entwick-lungen und dem (organisations-) internen Wandel trägt auch in Sportorganisationen zu Er-folg und Misserfolg bei. Die Entwicklungsdynamik wird von sog. Megatrends beeinflusst, die als Auslöser von gravierenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen gesehen werden. In diesem Zusammenhang spielt die Digitalisierung für Sportvereine, als betroffene Organisati-onen, eine wesentliche Rolle.

Hat die Organisationsform Sportverein im Lichte sich abzeichnender disruptiver Entwicklun-gen eine Zukunftsperspektive und welche strategische Ausrichtung kann erfolgversprechend sein, um die Institution Sportverein lebensfähig zu halten. Die Neugestaltung der Verbindung von inhaltlichen Aktivitäten und Organisations- und Prozessformen muss als Führungsaufga-be geleistet werden.

0 Themenstellung des Beitrages Es zeichnen sich deutliche Veränderungen in der Gestaltung des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft ab. Diese werden mit dem Begriff „Megatrend“ charakterisiert. Während jedoch z. B. die demografische Entwicklung ein eher langsamer Prozess ist, scheint die Digitalisierung als einer dieser Trends eine viel intensivere Dynamik und Tragweite für das gesellschaftliche Zusammenleben zu haben. Davon bleiben auch die Sportvereine nicht unberührt.1

Dieser Beitrag stellt die strategische Aufgabe in den Mittelpunkt: Welche Fragestellungen und Themen ergeben sich aus der Zukunftsperspektive der Sportvereine im Lichte sich ab-zeichnender disruptiver Entwicklungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung? „Sport-vereine“ bezieht sich in diesem Beitrag auf primär Teilnehmersportvereine, keine Profibetrie-be.

Entsprechend beginnt der Beitrag mit einem kurzen Abriss zu dem Themenkomplex der Me-gatrends. Um den Bezug zu Sportvereinen herzustellen wird folgend das Programm der Sportvereinsarbeit als inhaltliche Begründung ihrer Existenz beleuchtet und im Hinblick auf die Digitalisierung gewendet. Letztlich werden daraus grundlegende Fragen und Perspekti-ven für eine weitergehende Diskussion abgeleitet.

1 Schon 1998 konstatiert Digel die deutlichen Einflüsse der Computertechnologie auf beinahe alle Facetten der Lebenswelt des Menschen. Vgl. Digel o. J. [1998], 27.

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1 Megatrends als grundlegende gesellschaftliche Veränderungen Megatrends sind eine mittlerweile gängige Bezeichnung für Auslöser von gravierenden ge-sellschaftlichen Veränderungsprozessen, die Urheberschaft für den Begriff wird auf Naisbitt zurückgeführt.2 Sie werden mit folgenden Merkmalen charakterisiert:3

• Langfristigkeit.

• (historische) Verwurzelung.

• Ubiquität und Komplexität mit ihrer Wirkung auf mehrere gesellschaftliche Bereiche.

• Globalität.

• Robustheit indem die grundlegende Entwicklung auch bei Krisen und Störungen wirk-sam bleibt.

• Langsamkeit der Entwicklung als Regel, ggf. mit Schüben.

• Paradoxalität, der Ausdruck für die Nicht-Linearität als tieferem Wesen der Megatrends und Retrotrends als normaler Begleiterscheinung.

1.1 Megatrends als Hinweise auf künftige zentrale Entwicklungseinflüsse

Horx ordnet den Begriff „Megatrend“ näher ein:„Megatrends sind eigentlich gar keine ‘Trends‘ im klassischen Wortverständnis von ‘etwas wird immer mehr‘. Es handelt sich vielmehr um Strukturveränderungen in menschlichen Organisationsystemen.“4

In der meist mit dem Begriff „Zukunftsforschung“ verbundenen Nutzung gibt es jedoch keine klare Linie. Zudem verändern sich die Megatrends in längeren Abständen zumindest in Nu-ancen.5 Aktuell (Anfang 2018) werden vom Zukunftsinstitut 12 Megatrends benannt, darunter z. B. Globalisierung, Individualisierung, Mobilität und New Work.6

Bei dem Zukunftsinstitut ist die Digitalisierung nur indirekt zu erkennen, während andere Institutionen und Quellen diese Entwicklung klar als „Megatrend“ einordnen.7 Die mit der Digitalisierung verbundene Umbruchgeschwindigkeit, angetrieben durch massive wirtschaft-liche Interessen und gefördert durch politische Entscheidungen, lässt die Macht dieser Ent-wicklung erahnen. Zudem werden den vielfältigen Auswirkungen auf unser Zusammenleben und die uns umgebende Lebenswelt (u. a. Kommunikations- und Beziehungsformen, Wahr-nehmungskanäle, Veränderung der Arbeitswelt, Robotorisierung) dem Anspruch einer dis-ruptiven also Bisheriges ersetzende bzw. zerstörende Entwicklung gerecht.

2 Vgl. z. B. Horx 2011, 64. 3 Vgl. Horx 2011, 72-73. 4 Horx 2011, 65. 5 Siehe z. B. zu Veränderungen von 1982 zu 1990 Naisbitt & Aburdene 1990, 10-12. 6 Vgl. zukunftsInstitut, 2016. 7 Z. B. Hüther 2015, Heuer 2015, o. S.; siehe auch Naisbitt 2015, 5; Bühler & Maas 2017, 46-47.

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1.2 Digitalisierung als disruptive Veränderung gesellschaftlichen Lebens

Der Begriff „Digitalisierung“ ist mittlerweile nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern auch im Sport angekommen. Teilweise verkürzend auf heute gängige Formen der Social Media-Nutzung, teils mit Blick auf eine mit vielen Veränderungen aufwartende Zukunft. Der mit Digi-talisierung verbundene Zeithorizont ist eher unklar: Wann wird sich, in welchem Bereich, wel-che digitale Anwendung durchsetzen? Durch die heute verbreitete Start-Up-Kultur werden vielfältige Entwicklungen parallel vorangetrieben, um sich anschließend am Markt zu bewei-sen. Damit ist eine hohe Entwicklungsdynamik verbunden.

Die daraus resultierende Divergenz zwischen der Geschwindigkeit technologischer und ge-sellschaftlicher Entwicklungen und dem (organisations-) internen Wandel8 tragen auch in Sportorganisationen zu Erfolg und Misserfolg bei.

1.2.1 Elemente der Digitalisierung

„Digitalisierung bezeichnet den Wandel der privaten und der Arbeitswelt durch den vermehr-ten Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien.“9 Dazu zählen folgende Bereiche:

• Internet der Dinge: Die Verknüpfung von technischen Geräten über das Internet zur Ab-solvierung koordinierter Aufgaben, wie sie z. B. bei Smart-Home-Anwendungen zum Ein-satz kommen.10

• Big Data: „Als Big Data werden die Sammlung und Auswertung immer größerer Daten-mengen bezeichnet, die durch technische Fortschritte sowohl bei Prozessoren und in der Sensorik als auch in den Analysemethoden ermöglicht werden.“11

Eng verbunden ist die Entwicklung von Algorithmen, als Auswertungsmodell für die vielfälti-gen Datenaufkommen.12 Ziel ist die Umsetzung in Entscheidungen oder zumindest Entschei-dungshilfen. Ein relevanter Einsatzbereich ist das Marketing als Analyse von Konsumenten-verhalten v. a. im Internet zur Personifizierung von spezifischen Produktangeboten.

• „Cloud Computing ermöglicht die dezentrale und bedarfsgerechte Bereitstellung von Daten und Services über das Internet und kann dazu genutzt werden, eine Plattform für das Speichern von Daten sowie zur Ausführung von Software-Diensten (z. B. Apps) zu bilden.“13

• „Industrie 4.0 ist ein umfassender Einzug von Informations- und Kommunikationstechno-logie in die Produktion mit der Folge ihrer Vernetzung zu einem Internet der Dinge,

8 Vgl. Rossmann & Tangemann 2015, 163. 9 Franken 2016, 4 [Fettschreibung nicht übernommen]. 10 vgl. Franken 2016, 4. 11 Franken 2016, 5. 12 Vgl. Vocelka et al. 2017, 191-192. 13 Franken 2016, 5.

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Dienste und Daten.“14 Unter dem Begriff „Dienstleistung 4.0“ wird der Grundgedanke auch auf den Dienstleistungsbereich übertragen.15

Aus unserer Sicht sind weiterhin folgende Komponenten anzusprechen, um die Einwirkungen auf die Lebens- und Organisationswelt erahnen zu können:

• Roboterisierung von alltäglichen Verrichtungen, wie sie z. B. mit dem „autonomen Fah-ren“ aber auch mit Verrichtungen in Produktions- und Dienstleistungsbereichen16 disku-tiert bzw. erprobt wird.

• Der Einsatz von Sensoren wird sich zunehmend verbreiten, da diese immer kleiner, preiswerter und leistungsfähiger werden. Implantierte Chips oder ein digitales Tattoo können z. B. schon heute als Zugangskontrollen genutzt werden.17

• Die Ausweitung von „Blockchain“-Lösungen führt, durch die Vernetzung verschiedener nicht von einer Person zu beeinflussenden Computern dazu, Transaktionen zu bewerten und zu steuern. Basis ist Vertrauen in die Unabhängigkeit des Systems von individuellen Einflüssen. Das Verhältnis von Transparenz und Anonymität ermöglicht den Aufbau völ-lig neuartig organisierter Communitys. Heute schon praktizierte Formen sind das Bitcoin-System als Internet-Zahlungstechnologie, Ethereum oder Iota.18

• On-Demand-Economy als Ausweitung des Handels über das Internet, indem dies kurz-fristig Angebot und Nachfrage zusammenbringt. Bekanntes Beispiel ist Uber als Trans-portservice, wo registrierte Privatpersonen über ein Internetportal für Fahrdienste ange-fordert werden können.19

Eine zentrale Rolle im Zuge der Digitalisierung spielt der Einsatz „künstlicher Intelligenz“. Wo-bei der Begriff künstliche Intelligenz in seiner einfachsten Form nicht Bewusstsein, sondern die Simulation von intelligentem Verhalten bedeutet. „Maschinen, die lernen, ableiten, die Entscheidungen treffen, die nicht explizit vorgegeben sind. Die zwar nicht wie ein Mensch denken, aber besser Schach und Go spielen.“20 „Selbstlernende Systeme aktualisieren im Be-trieb fortlaufend ihre Wissensbasis. Damit würde sich jedoch die Wissensbasis der individuel-len Fahrzeuge [Systeme] mit zunehmendem Betrieb unterscheiden.“21

Künstliche Intelligenz wird grundsätzlich unterteilt in starke und schwache KI. Während schwache künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz schon heute in abgegrenzten Teilbereichen erreicht oder übertrifft, wäre eine starke künstliche Intelligenz in allen Berei-chen auf dem mindestens gleichen Niveau, wie das menschliche Gehirn.22

14 Franken 2016, 5. 15 Siehe auch die Branchenbeispiele in Bruhn & Hadwich 2017. 16 Z. B. Hotelbetriebe, Postauslieferung, Fahrdienste, Auskunftssysteme (Chat Bot), Online-Handel, Pflegebereich, Banken. 17 Vgl. Schwab 2016. 18 Vgl. Schwab 2016. 19 Vgl. Schwab 2016. 20 Schulz 2016, 76. 21 BMVI 2017, 30. 22 Vgl. Moeser 2017.

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1.2.2 Erscheinungsformen der Digitalisierung

In der Arbeitswelt abseits der industriellen Produktion haben verschiedene Formen der Digi-talisierung ihren Niederschlag gefunden. Beispiele sind: Social Media Präsenz, Arbeiten in der Cloud, Internetkonferenzen, zentrale Verwaltung von Terminkalendern. Eine wichtige Rolle spielen dabei mobile Endgeräte (Smartphone, Tablet). Ein Manko liegt allerdings in der Übermittlung der riesigen Datenmengen, da dies wesentlich von der verfügbaren Technolo-gie und Infrastruktur zur Datenübermittlung abhängt. Deutschland liegt im Breitbandausbau weltweit im Schlussdrittel.23 Der prognostizierte Anteil der Smartphone-Nutzer an der Bevöl-kerung im Jahr 2017 ist mit rund 80 Prozent hoch.24

Für verschiedene gesellschaftliche Bereiche lassen sich jetzt schon Ergebnisse der Digitalisie-rung erkennen. Einige Beispiele:

• Kommunikationswelt: Auch im privaten Bereich ist eine starke Verschiebung der Kom-munikationsformen von persönlichen Begegnungen hin zu Social Media- bzw. Messen-gerkontakten zu erkennen.

• eGovernment als internetbasierte Form der Erledigung von Verwaltungsprozessen. In ei-ner komplexeren Form finden sich Überlegungen und Erprobungen auf dem Weg zu ei-ner Smart City.25

• Mobilität (Straße, Schiene): Autonomes Fahren als per Technologie gesteuerter Fortbe-wegung, aber auch Parkraum-Services unter dem Stichwort Smart Parking26.

• Mobilität (v. a. Lasten): Einsatz von Drohnen zur Warenauslieferung. Jedoch ist auch im Bereich Medien der Einsatz schon etabliert.

• Gesichtserkennung: Zu Zwecken der Sicherheit oder des Marketing erfolgt die Identifika-tion von Menschen über eine Erfassung der Kamera, ggf. einschließlich der Interpretation der Gefühlsäußerungen.

• Handel: Automatische Bestellsysteme für den Privathaushalt. In einem (Amazon) Test-Supermarkt erfolgt die Registrierung der Einkäufe über verschiedene Überwachungs-techniken und führt zu einer automatischen Kontoabrechnung.

• Industrieproduktion: Mit dem Vorläufer der Halle 54 als weitgehend von menschlichen Mitarbeitern befreite Produktionslinie bei VW hat dieser Einsatzbereich schon eine große Akzeptanz erfahren und es bestehen insbesondere im Hinblick auf selbstlernende Ma-schinen große Hoffnungen.27

23 Vgl. OECD 2016, o. S. 24 Vgl. Ametsreiter 2017, 2. 25 Siehe dazu umfangreich Jaekel 2015. 26 Vgl. Schmidt et al. 2016, 268-269. 27 Vgl. Schweiger 2018.

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Ein direkter Wirkungsbereich digitaler Entwicklungen ist der gesamte Bereich des eSport, so-wohl in seiner Konsolen- als auch seiner Virtual Reality Variante und ggf. weitergehender Entwicklungen.28

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit der Digitalisierung u. a. das Risiko der Störanfällig-keit z. B. durch Stromausfälle und Hacking, sowie die große Herausforderung des Datenschut-zes verbunden sind. Zudem bedeuten ein notwendiger Strukturausbau und die Schaffung entsprechender Geräteausstattungen zunächst einmal ein massives Investitionsvolumen.29

1.2.3 Disruptive Qualität der Digitalisierung

Die immense Beschleunigung und Umgestaltung der Lebenswelt durch Digitalisierung und Vernetzung trägt dazu bei, sogenannte „disruptive“ Entwicklungen zu begünstigen. Schon Schumpeter verwendete 1942 den Begriff „kreative Zerstörung“. Bei der schöpferischen Zer-störung geht es um das Neue, das das Alte verdrängt. Er nennt es einen Prozess, der von in-nen heraus revolutioniert, die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft. „Die Eröffnung neuer, fremder oder einheimischer Märkte und die organisatorische Entwicklung vom Handwerksbetrieb und der Fabrik zu solchen Konzernen wie dem U.S.-Steel illustrieren den gleichen Prozess einer industriellen Mutation, der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert, unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.“30 Das betrifft Strukturen, Technologien und Produkte, aber auch die Persönlich-keitsentwicklung des Menschen. Der „Homo digitalis“ kommuniziert rund um die Uhr und erwartet das auch von anderen, möglichst „asap“.31

Ein gravierender Aspekt muss jedoch auch noch angesprochen werden. Der Digitalisierung und Roboterisierung im Arbeitsbereich können gravierende Auswirkungen für den Arbeits-markt folgen. Zunächst wird eine Änderung der Arbeitsformen v. a. mit einer Zunahme flexib-ler Tätigkeiten (Freelancing, Crowd-, Clickworking) angenommen.32 Als weitere Auswirkung wird der Abbau von einfacheren Tätigkeiten verschiedentlich diskutiert. Es wird beispielswei-se auf eine Untersuchung verwiesen, dass ein computergesteuerter Roboter die Nettobe-schäftigung um 3 bis 6 Stellen reduziert hat.33 Neben der direkten Auswirkung auf die (nicht mehr) beschäftigten Mitarbeiter richten sich einige Überlegungen auf das bedingungslose Grundeinkommen als notwendige Problemlösung.34 Die damit wiederum verbundenen Aus-wirkungen auf menschliches Selbstverständnis und das Freizeitverhalten sind nach unseren Feststellungen noch nicht näher betrachtet worden.

28 Siehe dazu: Hebbel-Seeger 2011, 129-150; Breuer & Daumann 2011, 184-196. 29 Für Infrastrukturausbau gibt es 2018 Schätzungen, welche bei 100 Mrd. EUR liegen. Vgl. Fischermann & Schieritz 2018, 25. 30 Schumpeter 1942, 137. 31 Vgl. Cole 2015 175-176. “asap” steht für “as soon as possible”. 32 Baurmann & Rudzio 2016, o. S. 33 Vgl. z. B. Frey 2018, 21-22. 34 Vgl. Precht 2017, o. S.

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1.3 Einordnung des Sportvereins

Sportvereine sind aus zwei Richtungen in die beschriebene Entwicklung der Digitalisierung eingebunden (siehe Abbildung):

• als Teil eines Netzwerkes von Organisationen mit denen mehr oder minder intensive Kontakte gepflegt werden.

• als Mitgliederorganisation, die aus Menschen zum Zweck ihrer Interessenverwirklichung bestehen. Die verschiedentlich diskutierten Generationenmodelle zur Beschreibung der individuellen Grund-Disposition auch im Hinblick auf Akzeptanz und Nutzung neuer Technologien geben dazu erste Hinweise.35

Die eigene Rolle der Sportvereine (und -verbände) ist an der Stelle ein Abhängigkeitsverhält-nis, da nicht zu erwarten ist, dass sie auf die Digitalisierung Einfluss nehmen können. Vielmehr scheinen viele Diskussionen gegenwärtig in der Nutzung von Social Media verhaftet zu sein.36 Insofern kann es zu allererst nur darum gehen, wie die Vereinsführung eine Anpassung an entsprechende Entwicklungen gestaltet. Davon ausgehend ist zu klären, welche strategische Ausrichtung erfolgversprechend sein kann, um die Institution Sportverein lebensfähig zu hal-ten. Es gilt, die eigene gesellschaftliche Relevanz in diesen Veränderungen zu finden und zu stabilisieren. Diese Führungsaufgabe muss geleistet werden.

Abbildung: Der Sportverein im Geflecht der Digitalisierungsinteressen (Grafik: eigene Darstellung) 35 Vgl. z. B. Hanisch 2013, 45/46 mit Verweis auf die Deutsche Gesellschaft für Personalführung. 36 Eine Ausnahme kann der trainingswissenschaftliche Bereich sein, da der Spitzensport entsprechende neue Möglichkeiten schnell zu nutzen weiß (z. B. Wearables, Drohneneinsatz für Bewegungsanalsen). Siehe z. B. Prenger 2016, o. S.

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Als wesentlicher Begriff für Organisationen hat sich der des „Geschäftsmodells“ herausgebil-det, welches die Marktakzeptanz begründet. Es wird als komprimierte Beschreibung der Ge-schäftstätigkeit einer Organisation verstanden, mit dem die Erfolgsaussicht dokumentiert wird. Der Begriff ist mit dem Aufkommen des Internets in den Vordergrund getreten und als Ergebnis einer strategischen Entwicklung zu sehen.37 „Unter digitalen Geschäftsmodellen sol-len solche Geschäftsmodelle verstanden werden, die mit den Möglichkeiten der Digitalisie-rung … - totale Vernetzung, die schnelle Verarbeitung sehr großer Datenmengen und die Datenverfügbarkeit in Echtzeit – gezielt und systematisch innovative Formen von Nutzungs-versprechen, Wertschöpfung sowie Umsatz- und Ertragsmodell gestalten.“38

Bruhn & Hadwich fassen die Anforderungen an künftige Dienstleistungen wie folgt zusam-men: „Dienstleistungen 4.0 bezeichnen die Verzahnung von Dienstleistungen mit den Mög-lichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik, d. h. durch den Einsatz von Tech-nologien im Dienstleistungspotenzial werden die Erwartungen im Dienstleistungsprozess individuell und interaktiv mit aktiver technologischer Unterstützung erfüllt, um als Dienstleis-tungsergebnis nutzenstiftende Wirkungen bei den Kunden zu erzielen. In diesem Sinne han-delt es sich um eine selbstständige Koordination von Dienstleistungsprozessen, also um wis-sensbasierte, intelligente Dienstleistungen.“39

2 Der Sportverein als Konstrukt und Programm Auf Basis der idealtypischen Merkmale für freiwillige Vereinigungen nach Horch40 kommt An-ders zu folgender Zusammenfassung: „Der Sportverein besteht somit als Idealtyp aus den miteinander verbundenen konstitutiven Variablen Nonprofit als gemeinsam geteilter Ver-einszweck, Abhängigkeit von Ressourcen der Mitglieder und Demokratie, Freiwilligkeit in der Mitgliedschaft und Mitarbeit (...).“41

2.1 Sportverein als Organisation

Vielleicht am ehesten treffen Heinemann & Schubert unter dem Aspekt „Vereinskultur“ das, was den Sportverein ausmacht. „Besondere Bedeutung besitzt dabei eine Vereinskonzeption, in der die Wertbindungen des Vereins, also die Vorstellungen vom Sinn und Zweck des Ver-eins und des Sporttreibens in ihm, die Vorstellungen über seinen sozialen Auftrag, seine ge-sellschaftspolitische Verantwortung und seine ethischen Selbstverpflichtungen gegenüber den Mitgliedern bzw. bestimmten Personengruppen, in der auch Legitimationen und Be-gründungen für Ansprüche, Erwartungen (etwa in Bezug auf öffentliche Unterstützung und Förderung) enthalten sind. In diese Sinngebungen gehen zugleich die verschiedenen Recht-fertigungen des Sports und seiner Organisation mit ein. Sie sichern, dass Handeln in der ge- 37 Vgl. Umbeck 2009, 48-55; siehe dazu auch Breyer-Mayländer 2017, 48-54 38 Michel 2017, 36. 39 Bruhn & Hadwich 2017, 9. 40 Vgl. Horch 1983, eine erweiterte Fassung findet sich in Horch et al. 2014, 115. 41 Anders 2017, 18.

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gebenen institutionellen Ordnung als sinnvoll und (faktisch und normativ) richtig erscheint. Solche Sinngebungen sind in der Regel nicht schriftlich fixiert, gemeinsam beschlossen, je-dermann präsent. Aber sie werden doch Bestandteil des Bewusstseins von Mitgliedern sein - ...“42 Schaible hat für die Ausprägung der Beziehung Verein - Mitglied bis in die 1980er Jahre hinein die Bezeichnung „familienkonforme Totalbeziehung“ geprägt, allerdings auch auf die Abnahme dieser Bindung im Zuge der gesellschaftlichen Individualisierungstendenzen hin-gewiesen.43

Bei genauerer Betrachtung bezieht sich das Kernthema des Sportvereins auf die „Ausübung von Sport“. Die anderen Merkmale sind, wie ja auch von Horch adressiert, offen für alle For-men der freiwilligen Vereinigungen. Nach dem ZiviZ-Survey 2017 wurde eine Zahl von ca. 600.000 registrierten Vereinen in Deutschland verzeichnet44, der DOSB mit über 90.000 Verei-nen45 ist zwar ein wesentlicher Teil, aber stellt letztlich ca. 15 Prozent der Gesamtzahl. Insofern besteht für die allgemeinen Vereinsmerkmale eine gewisse Konkurrenzsituation.

Gemessen an der Management-Formel „structure follows strategy“ bedarf es zur richtigen Erfassung des Phänomens Sportverein der inhaltlichen Füllung und Begründung der Existenz der Organisation, letztlich hat die Organisationsstruktur und damit die häufig anzutreffende juristische Definition zu „Verein“ keine zwingende Bedeutung für den Sportverein. Das spezi-fische Organisationsmerkmale des Vereins einen Eigenwert haben können, ist nicht zu be-streiten. Tragende Säule für die Begründung des Sportvereins ist aber das Sportangebot. Das Thema, der Sport, ist der relevante Inhalt der Betätigung, welcher auch für die Teilnahme- und Zahlungs- bzw. Beitragsbereitschaft der Interessenten (hier: Mitglieder, bei Kurs- und Fitnessangeboten ggf. Kunden46) im Kern relevant ist.

2.2 Eigen-Sinn des Sportvereins

Die Verbindung von Sport und Verein kann historisch mit gesellschaftlichen Entwicklungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts verknüpft werden.47 Die direkte Verbindung mit dem Organi-sationskonstrukt „Verein“ beruht gegenwärtig auf entstandenen Festlegungen:

• den Vorgaben und Regelungen der im DOSB organisierten Sportverbände zur Durchfüh-rung des Wettkampfbetriebes.48

42 Heinemann & Schubert 1994, 197 (Fußnote 102). An anderer Stelle charakterisiert Heinemann den Sportvereinen als recht-liches Gebilde, soziale Architektur, Personenvereinigung und Teil verschiedener Umwelten (vgl. Heinemann 2004, 11-23). Die nicht schriftlich fixierten Grundlagen des Vereinslebens können als Form eines psychologischen Vertrages angesehen wer-den, wie ihn Schein für Mitarbeitsbeziehungen in die Diskussion eingeführt hat. Vgl. Schein 1980, 22-23. 43 Vgl. Schaible 1988, 93-94. 44 Vgl. Priemer et al. 2017, 9. 45 DOSB 2018, o. S. 46 Vgl. z. B. Wadsack 2008. 47 Vgl. Langenfeld 1988, 22. 48 Nur in sehr wenigen Fällen wird von der Grundform des Vereins bei den Möglichkeiten zur Mitgliedschaft abgewichen. Im Bereich des Pferdesports gibt es einzelne Landesfachverbände, welche die Mitgliedschaft von Nicht-Vereinen zulassen. Die verschiedenen Profisport-Ligen haben eine andere Konstruktion, so dass die Kapitalgesellschaften nicht im Verband in Er-scheinung treten.

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• den kommunalen Vorgaben zur Zuweisung von Sportanlagen-Kapazitäten.

Die Vielfalt des Sportangebotes ist jedoch wiederum zu unterscheiden. Die Aussage von Fahrner, dass die Sportvereine die zentrale organisatorische Basis des Sports in Deutschland darstellen49, ist denn auch nur für den auf offizielle Meisterschaften ausgerichteten Wett-kampfsport gültig.

Alle anderen Sportformen abseits des Wettkampfsportes (z. B. Freizeit-, Gesundheitssport) sind nicht zwingend mit der Organisationsform Sportvereinen zu verbinden. Ein Teil der Sportangebote, immer fußend auf der sportspezifischen Kompetenz in Sportvereinen, beru-hen auf gesellschaftlichen Anforderungen (z. B. Integration, Inklusion, Jugendbildung, Ge-sundheit) und werden durch Anreize aus öffentlichen Kassen befördert.50

Privatwirtschaftliche Fitnessstudios sind die verbreiteten Alternativen.51 Hinzu kommen die selbstorganisierten Aktivitäten (Joggen, Walke, Radfahren usw.), welche individuell betrieben werden.

Der Sport ist bekanntermaßen in vielfältigen Formen in unserer Gesellschaft präsent, alleine der DOSB zählt 65 Sportfachverbände mit der Zuständigkeit für verschiedene Sportarten.52 In diesem Beitrag geht es nicht um die physiologische Definition von Sport, die Spanne körper-licher Aktivität ist breit. Zumal sich der Sportbegriff auch auf immer mehr Bewegungsformen ausgedehnt hat (Yoga, Pilates, ...).

Die Entwicklung von Sportarten ist abseits des mehr klassischen Wettkampfportfolios dyna-misch und vom Erfindungsreichtum einzelner Ideengeber abhängig. Das Aufkommen von Sportarten wie Aerobic, Spinning, Zumba oder Slacklining wird u. a. durch außerhalb des Ver-einsbereiches agierende Ideengeber vorangetrieben und fließt dann in den Vereinssport ein. Gegenwärtig (Frühjahr 2018) ist die Entwicklung rund um den eSport zu beobachten, der aus verschiedenen Gründen in den Vereins- und Verbandssport eintreten möchte.

Für die Perspektive der Sportvereine sind also der Wettkampfsport auf seinen verschiedenen Ebenen und der Sport ohne Wettkampfteilnahme grundsätzlich separat zu betrachten.

Diskussionswürdig ist noch eine zweite Komponente der Sportvereinsarbeit, die Geselligkeit. Sie hat sich in Anbindung an die im Sport entwickelten persönlichen Beziehungen vielerorts als kulturelles Veranstaltungselement entwickelt. Auch wenn dies nicht originär mit dem Sportverein verbunden sein muss, gesellige Veranstaltungen sind in jeglichen Organisations-zusammenhängen denkbar, kann dies für spezifische gesellschaftliche Konstellationen (v. a. Stadt-Land, Regionsstruktur) eine wichtige Bedeutung haben.

Die Entwicklung der Angebotskomponente Geselligkeit ist nur abzuschätzen. Die Schließung von Vereinsgaststätten und das Wegbrechen von traditionellen Festveranstaltungen mag ein Hinweis auf die abnehmende Akzeptanz der vereinstypischen geselligen Formate sein. 49 Vgl. Fahrner 2014, 49-50. 50 Vgl. z. B. Thieme & Wadsack 2013, 314-315. 51 Die Einrichtung von Vereinen z. B. in Verbindung mit Physiotherapie- bzw. Krankengymnastik-Praxen hat mehr strategi-sche Gründe der Geschäftsentwicklung. 52 Vgl. DOSB 2018, o. S.

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Ebenfalls ist das Ehrenamt bzw. die freiwillige und unentgeltliche Mitarbeit kein Alleinstel-lungsmerkmal für Sportvereine53 aber aus verschiedenen Gründen ein wichtiger Bestandteil, auch wenn deutliche Zeichen für Entwicklungsschwierigkeiten in diesem Bereich durch den Sportentwicklungsbericht dokumentiert sind.54

Wenn eine gesellschaftliche Relevanz der freiwilligen Mitarbeit gegeben ist, dann ist der Sport vielleicht ein attraktiver Inhalt, um diese Teilnahmebereitschaft zu aktivieren.

3 Über die Zukunftsfähigkeit von Sportvereinen im Zeitalter der Digitali-sierung – Diskussionsansätze Ein Merkmal der disruptiven Auswirkungen von Digitalisierungsprozessen ist die Prüfung und ggf. Neugestaltung der Verbindung von inhaltlichen Aktivitäten und Organisations- und Pro-zessformen. Dies kann zu massiven Veränderungen führen, möglicherweise auch für die ge-stalteten Inhalte.

Dementsprechend ist zu klären, welche organisatorischen Leistungen unbedingt für die Sportausübung erforderlich sind. Die häufig in den Vordergrund gebrachten strukturellen Organisationsmerkmale, u. a. gemäß den BGB-Paragrafen für Vereine, sind dabei im Grunde nicht maßgeblich.

3.1 Gesellschaftliche Relevanz als Maßstab der Zukunftsfähigkeit

Die Durchführung von Sport beruht zunächst einmal auf Prozessen, welche es zu organisieren und zu bewältigen gilt. In erster Linie sind diese die qualitative und zeitliche Koordination von geeigneten Akteuren (Sportler, Trainer / Übungsleiter) und der notwendigen Infrastruktur und Materialien.

Die Legitimation des Sportvereins als gesellschaftliche relevante Organisationsform wird also auf den Prüfstand gestellt. „Der Verein muss sich - wenn er seine Ansprüche ernst nimmt - vom kommerziellen Angebot deutlich abgrenzen. Er mag seine Angebotspalette erweitern und erweitern müssen, aber er muss seine überindividuellen Zwecke, die allein ihm den rechtlichen, steuerlichen und politischen Vorzug eines ideellen Vereins eingetragen haben, nicht nur verbalisieren, sondern auch praktizieren. Er darf Integration nicht nur erzählen, son-dern muss sie auch vollziehen. Und er darf nicht nur von den sozialen Möglichkeiten des Sports, von der Lebenschance Sport für alle reden. Er muss sozial sein und bleiben.“55

Diese Stellungnahme aus dem Jahr 1988 gilt es zu aktualisieren. Der Sportverein der Zukunft muss auch unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen in der Lage sein, Menschen in ihren Bedürfnissen anzusprechen. Eine Betrachtungsweise der gesellschaftlichen Bedeutung kann das verfügbare Legitimationskapital sein, mit dem die Rolle des Sportvereins für seine

53 Vgl. Vogel et al. 2017, 114 mit einer Übersicht zu 14 Engagementbereichen. 54 Vgl. Breuer 2017, 29-30. 55 Schaible 1988, 94-95.

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lokale/regionale Umwelt charakterisiert wird.56 Dieses Legitimationskapital setzt die Orientie-rung und Wirkung bei der Erreichung von z. B. kommunalen Zielen voraus und betont die Fähigkeit der Vereinsführung sich in diesem Rahmen konstruktiv einzubringen.

3.2 „Kundennutzen“ bzw. „strategischer Nutzen“ des Sportvereins

Die folgende Skizze kann am ehesten dem Ansatz des Business Process Reengineering57 zu-geordnet werden, der Neukonzeption organisatorischer Leistungsprozesse „auf der grünen Wiese“. Dieses Extremmodell soll dazu beitragen, Diskussionslinien zu eröffnen, welche für Zukunftsperspektiven von Sportvereinen dienlich sein können. Daraus ergibt sich u. U. ein angemessenes Zukunftsmodell von „Sportverein“ und den dazu notwendigen Prozessschrit-ten.

Wie schon vorher angesprochen wurde, kann die Vereinsexistenz am ehesten für den Wett-kampfbereich begründet bleiben. Allerdings nur, weil durch die Instanzen DOSB und Träger der nicht-vereinseigenen Sportanlagen, der Sportverein als Organisationsform weitgehend vorausgesetzt wird. Damit beruht das Geschäftsmodell auf dieser externen Zuschreibung, solange die Anerkennung der Meisterschaften über die Verbandsschiene offiziell bestehen bleibt.

Alle anderen Bereiche „Nicht-Wettkampfsport“, „freiwilliges Engagement“ und „Geselligkeit“ sind dagegen nicht spezifisch den Sportvereinen zuzuordnen.

Die spezifischen Möglichkeiten der Organisationsform Verein bieten aber auch unter den As-pekten der Digitalisierung Chancen:

• Die Steigerung der körperlichen Passivität durch diverse Bestell- und Liefervorgänge mit minimalem Bedarf an körperlicher Bewegung werden eine Ausgleichsnotwendigkeit be-gründen, auch um unter gesundheitlichen Aspekten dem menschlichen Körper gerecht zu werden. Damit wird jedoch primär die koordinative Kernfunktion der Bereitstellung von qualifizierten Bewegungsangeboten angesprochen.

• Ggf. kann dies auch mit dem Gegentrend der Schaffung von Freiräumen vor der Digitali-sierung („Digital Detox“58) gesehen werden, wenn der Zeitraum der Sportaktivität von entsprechenden Erreichbarkeiten freigehalten wird.

• Die zunehmend technisch vermittelte Kommunikation führt zu einer Auszehrung der persönlichen Kontakte. Eine Organisationsform, ggf. anknüpfend an die sportlichen Akti-vitäten, zum persönlichen Austausch und Kontakt kann eine Bereicherung des Lebens bedeuten. Bühler & Maas kennzeichnen dies als Gegentrend zu der allgegenwärtigen Di-gitalisierung.59

56 Vgl. weiterführend Wadsack & Wach 2010. 57 Vgl. Hammer & Champy 2003; Macharzina & Wolf 2018, 526-529. 58 Vgl. Bühler & Maas 2017, 47. 59 Vgl. Bühler & Maas 2017, 47.

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3.3 Prozessorientierung

Im Lichte der vorherigen Ausführungen kann die Arbeit des Sportvereins perspektivisch fol-gendermaßen aussehen:

Leistungsbereich Wettkampfsport Nicht-Wettkampfsport

Sportbetrieb / Koordi-nation

• Digitale Abstimmung zwischen Ver-ein und Träger der Sportanlage.

• Digitaler Abstimmung zwischen Ver-ein, Verband und Träger der Sportan-lage.

• Digitale Abstimmung zwischen Ver-ein und Träger der Sportanlage.

Sportbetrieb Durchfüh-rung (Übungsleiter, Trainer; auch: Wett-kampfrichter)

• Mensch mit Unterstützung von z. B. Augmented Reality Systemen zur Op-timierung der Sportlerbetreuung.

• Mensch mit Unterstützung teils hyb-rid per Bildeinspielung bzw. per Ho-logramm.

Vereinsführung • Mensch zum Treffen relevanter stra-tegischer Entscheidungen (Entwick-lung des Angebotes, Budgetierung, Mitarbeiterakquise).

• Mensch zum Treffen relevanter stra-tegischer Entscheidungen (Entwick-lung des Angebotes, Budgetierung).

Vereinsverwaltung (Geschäftsstelle)

• Digitale Abwicklung der Verwal-tungsprozesse.

• Interessentenkommunikation per Internetseite, Chatbot und ggf. lan-desweiter Clearingstelle.

• Digitale Abwicklung der Verwal-tungsprozesse.

• Interessentenkommunikation per Internetseite, Chatbot und ggf. lan-desweiter Clearingstelle.

Sportanlagen-, Sport-gerätepflege

• Standardpflege bei Fußballfeldern und Sporthallen automatisiert.

• Wartung und weitere Aufgaben je nach Spezifik der Sportanla-ge/Sportgeräte durch Menschen.

• Standardpflege bei Fußballfeldern und Sporthallen automatisiert.

• Wartung und weitere Aufgaben je nach Spezifik der Sportanla-ge/Sportgeräte durch Menschen.

Diese Übersicht beruht auf der Annahme, dass es weiterhin eine Organisationseinheit „Sport-verein“ gibt, was zunächst einmal zumindest für den Wettkampfsport nicht ganz unwahr-scheinlich für die nächsten Jahre ist. Die Rolle des Verbandes wird an dieser Stelle nicht aus-führlich beleuchtet. Allerdings ist es durchaus denkbar, Wettkampfsport auch ohne die Ver-eins-/Verbandsorganisation durch ein „digital sports network“ zu organisieren und durchzu-führen.

Für beispielsweise die Entwicklung des Vereins-Sportangebotes (Wettkampf / Nicht-Wettkampf) ist eine Algorithmus-basierte Unterstützung denkbar, indem neue Angebote mit der Marktsituation des Vereins abgeglichen und spezifische Angebote von einer Serviceorga-nisation erarbeitet und den Vereinsentscheidern zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin ist eine Unterstützung durch digitalisierte Wissens- und Ausbildungsbestände und Unterstüt-zung des Sportbetriebes durch Augmented Reality-Anwendungen denkbar.

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4 Fragen zur Zukunft der Sportvereine Die Skizze einer möglichen Sportvereinsrelevanz in einer digitalisierten Zukunft wirft ver-schiedene Fragen auf, die der Sport sich stellen muss:

• Welche strategischen Optionen bestehen für Sportvereine, um in einer sich massiv ver-ändernden gesellschaftlichen Lebensumwelt in ihrem lokalen bzw. regionalen Umfeld als relevanter Akteur zu etablieren?

• Wie kann eine Vereinsführung eine umfassende „Digitalstrategie“ entwickeln und umset-zen?

• Wie können die aus dem Organisationskonstrukt „Verein“ herrührenden Funktionen (Demokratiefunktion, Teilhabe, Mitgestaltung) so gestaltet werden, dass sie auch in einer sich ändernden Gesellschaft Relevanz haben?

• Wie können Elemente der Digitalisierung genutzt werden, um gesellschaftlich relevante Teile der Organisationsform „Verein“ zu gestalten?

• Welchen Stellenwert hat das Element „freiwillige Mitarbeit“ in einer digitalen Sportver-einszukunft bzw. wie muss es gestaltet sein?

• Inwieweit kann sich der Sportverein aus dem (vermeintlichen) Qualitätswettbewerb aus-klinken bzw. darin bestehen?

• Wie kann in einem föderal aufgebauten Sportvereins- und -verbandssystem ein solch grundlegender Veränderungsprozess zielgerichtet initiiert werden?

• Was ist das angemessene Entwicklungskonzept für einen derartig gravierenden Prozess der Schaffung von Zukunftsfähigkeit?

• Welche Dysfunktionen ergeben sich aus einer Verminderung der Anzahl der Sportverei-ne?

• Wie wirkt sich eine denkbare grundlegende Veränderung der Vereinsanzahl und der Ver-einsstrukturen auf die Struktur und Arbeit der Sportverbände in Deutschland aus?

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