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DISSERTATION
Titel der Dissertation
Das Schauspielstudium in der DDR
und der Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung
am Beispiel der Hochschule fr Schauspielkunst
Ernst Busch Berlin
Verfasser
Mag. phil. Patrick Breynck
angestrebter akademischer Grad
Doktor der Philosophie (Dr. phil.)
Wien, 2011
Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 317
Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuerin: Univ.-Prof. Dr. Hilde Haider-Pregler
2
INHALTSVERZEICHNIS
A EINLEITUNG
1. Problemskizze zur Einfhrung 8
2. Begriffsklrung 9
3. Stand der Forschung 10
4. Zur Abgrenzung und Methode 11
B HAUPTTEIL
KAPITEL 1 DIE GRUNDLAGEN DER KULTURPOLITIK
1.1 Die Kulturpolitik der DDR Ein berblick 14
1.2 Die Struktur der Kulturpolitik der DDR 22
1.2.1 Der Verband der Theaterschaffenden 24
1.2.2 Die Gewerkschaft Kunst 24
1.3 Die Ideologie der Kulturpolitik der DDR 26
1.3.1 Der Marxismus-Leninismus in der DDR 27
1.3.2 Das humanistische Menschenbild 30
1.3.3 Der Sozialistische Realismus in der DDR 34
1.4 Der Einfluss der Kulturpolitik
auf die Gesellschaft der DDR 39
3
KAPITEL 2 DIE FUNKTIONEN DES THEATERS IN DER DDR IM
VERLAUF DER DEUTSCHEN WIEDERVEREINIGUNG
2.1 Die Funktionen des Theaters in der DDR 40
2.1.1 Die kulturpolitischen Funktionen des Theaters der DDR 40
2.1.2 Die gesellschaftlichen Funktionen des Theaters der DDR 42
2.3 Die Bedeutung des Theaters fr den kulturpolitischen
Weg bis zur Wiedervereinigung 45
KAPITEL 3 DIE GESCHICHTE DER HOCHSCHULE FR
SCHAUSPIELKUNST ERNST BUSCH BERLIN (HfS)
UND DER EINFLUSS DER POLITIK AUF DAS
STUDIUM
3.1 Schauspielschule des Deutschen Theaters 49
3.2 Die Staatliche Schauspielschule 53
3.3 Hochschule fr Schauspielkunst Ernst Busch Berlin 58
3.3.1 Der Rektor Hans-Peter Minetti 58
3.3.2 Der Schauspieler Ernst Busch
Vorbild des sozialistischen Schauspielers 61
3.3.3 Der Rektor Kurt Veth 65
3.3.4 Der Einfluss der SED-Politik auf das Schauspielstudium
an der HfS und die Umsetzung ihrer kulturpolitischen Ziele 67
3.4 Die Hochschule fr Schauspielkunst Ernst Busch Berlin
nach der Wiedervereinigung 73
3.4.1 Der Einfluss der Politik der BRD
auf das Schauspielstudium der HfS 73
3.4.2 Der Rektor Klaus Vlker 77
4
KAPITEL 4 DIE GRUNDLAGEN DES SCHAUSPIESTUDIUMS
AN DER HFS UND DIE AUSWIRKUNGEN
DER WIEDERVEREINIGUNG
4.1 Die Personalstruktur .... 79
4.1.1 Der Rektor .... 79
4.1.2 Der Abteilungsleiter Schauspiel 80
4.1.3 Der Mentor 81
4.1.4 Ausbildung und Berufung von Lehrbeauftragten 82
4.1.5 Die Betreuungsdichte der HfS im Vergleich zu
Schauspielhochschulen der BRD 84
4.2 Das Aufnahmeprfungsverfahren 86
4.2.1 Der Einfluss der Politik in der Zeit der DDR 86
4.2.2 Zugangsvoraussetzungen 87
4.2.3 Die Eignung 88
4.2.4 Zulassungsverfahren 90
4.2.5 Der Unterschied zwischen Bewerbern aus den neuen
und den alten Bundeslndern 92
4.3 Die soziale Sicherheit der Studenten zur Zeit der
DDR und der Einfluss der freien Marktwirtschaft 95
4.4 Allgemeine Studienziele der Abteilung Schauspiel 101
4.5 Die Bedeutung von Disziplin fr das Schauspielstudium
und der Einfluss der Wiedervereinigung 103
4.6 Praxiseinstze im Kollektiv 106
4.7 Der Studienplan 108
4.7.1 Erstes Studienjahr (1. und 2. Semester) 111
4.7.2 Zweites Studienjahr (3. und 4. Semester) 112
4.7.3 Drittes Studienjahr (5. und 6. Semester) 112
5
4.7.4 Viertes Studienjahr (7. und 8. Semester) 113
4.8 Der Abschluss des Schauspielstudiums und der Einfluss
der Wiedervereinigung 114
KAPITEL 5 DIE THEORIE UND METHODE
DES SCHAUSPIELSTUDIUMS AN DER HfS
UND DIE VERNDERUNGEN DURCH
DIE WIEDERVEREINIGUNG
5.1 Grundlagen der Methodik an der HfS 116
5.2 Schauspielunterricht 122
5.2.1 Grundlagenseminar / Improvisationsseminar 122
5.2.2 Szenenstudium 126
5.2.2.1 Die Auswertungen der Szenenstudien vor und nach
der Wiedervereinigung 130
5.2.3 Auswahl der Stcke 132
5.2.4 Wahlrollen 135
5.2.5 Projektarbeit / Studioinszenierungen 137
5.3 Krperausbildende Fcher 139
5.3.1 Bewegungsstudium 139
5.3.1.1 Zentrum und Mitte 142
5.3.1.2 Psychische und physische Eigenschaftsentwicklung 143
5.3.1.3 Spannung Entspannung 144
5.3.1.4 Atmung 145
5.3.1.5 Verbesserung der Funktion des Bewegungssystems 146
5.3.1.6 Entwicklung des Bewegungssinnes und der
Bewegungssensibilitt 147
5.3.1.7 Entwicklung der Motorik, der Impulse und der Dynamik 148
5.3.1.8 Entwicklung der rhythmischen Sicherheit 149
5.3.1.9 Entwicklung des Raumgefhls 149
6
5.3.2 Bhnenfechten 150
5.3.2.1 Grundausbildung 151
5.3.2.2 Zweiter Ausbildungsabschnitt 152
5.3.2.3 Dritter Ausbildungsabschnitt 153
5.3.3 Akrobatik 154
5.3.4 Pantomime 156
5.3.5 Tanz 159
5.3.6 Die methodischen Ziele der krperausbildenden Fcher 160
5.4 Sprecherziehung 163
5.4.1 Krperstimmtraining 168
5.5 Diktion 169
5.6 Musikunterricht 171
5.6.1 Gestaltung des Musikunterrichtes im 1. Studienjahr 173
5.6.2 Gestaltung des Musikunterrichtes im 2. Studienjahr 174
5.7 Der gesellschaftswissenschaftliche Unterricht
vor und nach der Wiedervereinigung 176
5.7.1 Gesellschaftswissenschaften zur Zeit der DDR 176
5.7.1.1 Marxismus-Leninismus 178
5.7.1.2 Theaterwissenschaft 180
5.7.2 Gesellschaftswissenschaften nach der Wiedervereinigung 180
5.7.2.1 Kultur- und Kunstgeschichte 181
5.7.2.2 Theaterwissenschaft 182
5.7.2.3 Sozialphilosophie 182
5.8 Die methodische Zielsetzung des Schauspielstudiums
und der Einfluss der Wiedervereinigung 184
5.9 Die methodischen Konferenzen 190
7
C SCHLUSSKAPITEL
1. Die Auswirkungen der Wiedervereinigung
auf das Schauspielstudium an der HfS 193
D QUELLENVERZEICHNIS
1. Interviews, gefhrt vom Verfasser 195
2. Bibliographie 196
E DOKUMENTARISCHER ANHANG
INTERVIEWS
1. Zu den Interviewpartnern 208
1.1 Dieter Mann 210
1.2 Prof. Heinz Hellmich (erstes Interview) 215
1.3 Prof. Heinz Hellmich (zweites Interview) 237
1.4 Prof. Wolfgang Rodler 259
1.5 Prof. Kurt Veth 276
1.6 Prof. Klaus Vlker 288
1.7 Prof. Gertrud-Elisabeth Zillmer 297
1.8 Prof. Margarete Schuler 311
1.9 Christa Pasemann 319
1.10 Prof. Dr. Gerhard Ebert 322
1.11 Maxi Biewer 330
1.12 Deborah Kaufmann 345
1.13 Thomas Nicolai 350
1.14 Kay Bartholomus Schulze 356
1.15 Stephan Richter 360
1.16 Matthias Bundschuh 366
1.17 Heiko Senst 374
8
A EINLEITUNG
1. Problemskizze zur Einfhrung
Ein Eiserner Vorhang, der mitten durch Deutschland fhrt, und die Teilung der
Nation in zwei einander gegenberstehende, unvereinbare politische Blcke, ist
einzigartig im Europa des 20. Jahrhunderts. Whrend die Bundesrepublik
Deutschland (BRD) eine politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung nach
den westlichen Wertevorstellungen erfahren hat, wurde die Deutsche Demokratische
Republik (DDR) von dieser ausgeklammert. Ihre politische und kulturelle
Entwicklung verlief nach dem sozialistischen System. Das bedeutete, dass die
Politik, verbunden mit ihrer Ideologie, in allen Bereichen der Gesellschaft
allgegenwrtig war. Die zwei Wege und zwei Weltbilder standen historisch gesehen
in Konkurrenz zueinander und auf beiden Seiten existierten Meinungsfeldzge.
Daher ist es auch verstndlich, dass sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989
in Deutschland gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Verstndnis-
schwierigkeiten auch im kulturellen Bereich ergaben. Demzufolge ist die
Auseinandersetzung mit den Werten und Einstellungen des DDR-Systems in Bezug
auf Kunst und Kultur eine wichtige Voraussetzung fr das Verstndnis der da-
maligen Theaterlandschaft.
Die DDR war zum Zeitpunkt des Mauerfalls eines der theaterreichsten Lnder der
Welt. 1982 waren es 65 Theater mit 178 Spielsttten, bis 1988 erhhte sich die Zahl
der Theater auf 68, die der Spielsttten auf circa 200.1 Dementsprechend trugen die
Schauspielschulen eine hohe Verantwortung und waren gefordert, qualifizierten
Nachwuchs auszubilden. Die Politik sah ihren Nutzen darin, die Studenten mit Hilf