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Dogmen 1: Feudalismus ________________________________________________________________ „National-Ökonomie“ Heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für die Ökonomie oder Volkswirtschaftslehre (VWL/BWL) Ökonomie // Ökonomik Einordnung der Volkswirtschaftlehre in die Wissenschaften (Duden 426) Dogmen01- Feudalismus.doc Seite 1 von 5

Dogmen 1: Feudalismus - inwo.ch · o Herrschaftsideologie: Während es im Feudalismus der Adel war, der sich die Produktivität des Bodens und der Bauern aneignete, weil ihm Boden

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Dogmen 1: Feudalismus ________________________________________________________________ „National-Ökonomie“

• Heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für die Ökonomie oder Volkswirtschaftslehre (VWL/BWL) Ökonomie // Ökonomik

• Einordnung der Volkswirtschaftlehre in die Wissenschaften

(Duden 426)

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Merkantilismus/Kameralismus

• Staatliche Wirtschaftspolitik des Absolutismus Nation: Merkantilismus (National-Ökonomie) Fürstenhaus: Kameralismus (Fürsten-Wohlstandslehre)

• Ziele: Steigerung der nationalen/fürstlichen Wirtschafts- und Handelskraft Steigerung der Einkünfte des Staates/Fürstentums

• Geldtheoretische Einsichten Geld als Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft Steuerung der Geldmenge und des Geldumlaufes

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Physiokratie („Naturherrschaft“) ________________________________________________________________ François Quesnay (1694-1774), Leibarzt Ludwigs XV. „Tableau économique“ (1758), mehrere Versionen Erste Schule der Volkswirtschaftslehre

• Modell des Wirtschaftskreislaufes „Interdependenz (und Rückkopplung) aller volkswirtschaftlichen Aktivitäten zu berücksichtigen, ist seither oberstes Gebot.“ [???] Vorläufer der Kreislaufidee: H.G. v.Justi, W. Petty, R. Cantillon

• Entstehung und Verteilung des Sozialprodukts zwischen den 3

Gesellschaftsklassen Adel, Bauern, Bürger Voraussetzung: Boden/Natur ist die alleinige Quelle aller Produktivität/ allen Reichtums - Landwirtschaft: Bauern (Leibeigene) classe produktive - Grundeigentum [!]: Adel classe distributive - Gewerbe und Handel: Bürger (Zünfte) classe stérile [!]

• Nur die Landwirtschaft kann einen Mehrwert erzielen (produit net).

Davon gehört die Bodenrente, d.h. der Überschuss des Ertrages über die Kosten (surplus) den Grundeigentümern (d.h. Lebens- und Arbeitsmittel sind den Bauern sicher). Der Adel kauft damit die Produkte der Landwirtschaft [?] und des Gewerbes, das seinerseits dem Adel und den Bauern Waren und Dienstleistungen verkauft und Landwirtschaftspro-dukte einkauft.

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Tableau Économique:

(WiSt 56)

• Die Wirtschaft funktioniert störungsfrei (ordre naturel: Selbstregulie-rung), solange die Grundeigentümer die Hälfte ihrer Bodenrente für Nahrungsmittel ausgeben. Wenn sie dagegen ihre Einkünfte horten und/oder zum grösseren Teil für gewerbliche Luxusgüter ausgeben, wird der Kreislauf schrumpfen, die Wirtschaft stagniert. Um sie wieder wachsen zu lassen, müssen die landwirtschaftliche Produktion und ihr Konsum gesteigert werden. Dazu sind Massnahmen von Seiten des Staatsoberhauptes (ordre positiv: Staatseingriffe) notwendig.

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Blinde Flecken der Physiokratie

o Physiokratie liberal oder konservativ ? Ist sie eine Gegenreaktion gegen den Merkantilismus/Kameralismus, weil sie mehr wirtschaftliche Freiheit und weniger Steuern verlangte ? (In ihrem Kreis setzte sich bezogen auf den Getreidehandel die Devise „laisser faire et laisser aller“ durch!) Oder ist sie der Versuch, den Feudalismus vor dem Untergang zu bewahren, weil sie die Legitimation für die Renten der Grundeigentümer lieferte ?

o Andere Quellen der Produktivität als Boden/Natur (Arbeit, Kapital) ?

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Dogmen 2 - Klassik A: Die klassische politische Ökonomie ________________________________________________________________ Adam Smith (1723-1790) „Theorie der ethischen Gefühle“ (1759) „Der Wohlstand der Nationen“ (1776) David Ricardo (1772-1823) „On the Principles of Political Economy and Taxation“ (1817) Klassik und Neoklassik

• Erklärung der Preise und der Verteilung Die Klassik geht von der objektiven Reproduktion (Versorgung) aus, die Neoklassik von der subjektiven Nutzenbewertung (Erwartung).

Politische Ökonomie

• Interdependenz von Wirtschaft und Staat: Aufgrund ihrer wechselseitigen Abhängigkeiten/Beeinflussungen können das wirtschaftliche und das politische System nicht getrennt von einander betrachtet und untersucht werden.

„Liberalismus“ – politisch oder ökonomisch ?

• Im Kampf der Bürger und Bauern gegen Adel und Feudalismus ging es um die Erwerbung von Rechten und Freiheiten sowohl politischer wie auch wirtschaftlicher Art. Beide, politischer und ökonomischer Liberalis-mus, drängten darauf, die feudalen rechtlichen und wirtschaftlichen Beschränkungen abzuwerfen.

• Zur Dialektik des liberalen Freiheitsbegriffs gehört, dass das Individuum zwar von staatlichen und rechtlichen Schranken befreit wird, aber auch jeden Schutz verliert, den es im Rahmen der Fürsorgepflicht des Herrn gegen den Untertan im alten System genossen hatte. (inkl. Physiokratie)

• Doch wirtschaftliche Freiheit ist (bei Smith) nie schrankenlose Freiheit, sondern in einen ethischen und rechtlichen Zusammenhang gestellt: Ethik → Recht und Staat → Wirtschaft gehören zusammen.

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„Individualismus“ – „Egoismus“

• Smiths Menschenbild unterscheidet sich stark von dem der Neoklassik. Ausgangspunkt ist nicht das isolierte Individuum, sondern der vergesellschaftete Mensch.

• „Theory of moral sentiments“: Das menschliche Gemüt ist nicht ein-, sondern dreidimensional: Eigennutz „self-interest“ Gewissen „impartial spectator Empathie „sympathy“ (Giacomo Rizzolatti: Spiegelneuronen)

Markt und Markt-/Preismechanismus

• Markt und Überbau

(Duden 279)

Wertesystem

• Hauptmerkmal „unsichtbare Hand“, „eine der faszinierendsten Entdeckungen der Geistesgeschichte“: Die individuelle Nutzenverfolgung führt zugleich/unbeabsichtigt/ automatisch zu nationalem Wohlstand/Reichtum.

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• Smiths ist im Unterschied zur Neoklassik keine ökonomische Theorie auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. (Angebot und Nachfrage markieren bei Smith je einen Punkt im Preis-Mengen-Raum. Das Verhältnis zwischen Preisen und Mengen war für Smith noch keine funktionale Beziehung. Angebots- und Nachfrage-kurven, kannte Smith noch nicht. Der Marktpreis spielte nicht die Hauptrolle, da er ihn einer systematischen, allgemein gültigen Erklärung für unzugänglich hielt.)

• Natürlicher Preis: Der natürliche Preis [!] erfüllt die Bedingung der Reproduktion. Produktionskosten: Löhne für Arbeit Profite für Kapital Renten für Boden

• Angebot und Nachfrage: Marktpreis, Konkurrenz und Gleichgewicht Ein [in einer historischen Situation] gegebenes Angebot trifft auf die effektive Nachfrage [ebenfalls gegeben: Bedarf!], „die“ zum [als bekannt angenommenen] natürlichen Preis [!] [zahlungswillig/fähig] ist. Weicht der Marktpreis vom natürlichen Preis ab, werden diese Abweichungen [in der langen Frist] [unter sonst gleich bleibenden Umständen] durch die Konkurrenz geglättet („Gravitation des Marktpreises um den natürlichen Preis“). Im Fall eines Überschussangebots (natürlicher Preis tiefer als der Marktpreis) führt die Konkurrenz unter den Verkäufern zu einem Sinken der Preise [nicht des Angebots]. Im Fall einer Überschussnachfrage (Marktpreis tiefer als der natürliche Preis) führt die Konkurrenz unter den Käufern zu einem Preisanstieg [nicht zu einer Erhöhung des Angebots]. Wenn das Angebot mit der Nachfrage zusammenfällt, herrscht Gleichgewicht.

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Entstehung des Sozialprodukts

• Y/B = Y/L x L/B Das Sozialprodukt pro Kopf (Y/B) ist definitorisch gleich dem Produkt aus Arbeitsproduktivität (Y/L) und Beschäftigungsquote (L/B).

• Die Versorgung ist somit abhängig von: 1. Niveau und Wachstum der Arbeitsproduktivität 2. Fortschritt der Kapitalakkumulation, der den Umfang der Beschäftigung [= 1.] bestimmt. [3. Boden?]

• Die Arbeitsteilung gewinnt überragende Bedeutung für als Wachstums-motor der Wirtschaft. (Beispiel „Stecknadelherstellung“)

Verteilung der Einkommen

• Wie bei den Physiokraten, ergibt sich bei Smith vom jährlichen Output – nach Ersatz der vernutzten Produktionsmittel und nach Abzug der Löhne für die Arbeiterklasse – ein Überschuss (Surplustheorie), der zur Verteilung als Profit und als Rente auf die übrigen Klassen zur Verfügung steht.

• Smith schliesst sich also der Vorstellung einer sich jährlich reproduzieren-den Wirtschaft an, erklärt aber nicht nur den Boden bzw. die Arbeit in der Landwirtschaft, sondern auch die Arbeit von Gewerbe und Handel für produktiv.

• Nach klassischer Vorstellung ist die Höhe und Zusammensetzung des natürlichen Lohnes bekannt. Er ist nicht ein blosser Subsistenzlohn und an historische und nationale Umstände geknüpft (Hierarchie der Lohnsätze), aber unabhängig von den Preisen. Der Marktlohn tendiert zum natürlichen Lohn, weil die Unternehmer dank ihrem Vermögens-besitz am längeren Hebelarm sind.

• Profit proportional zum Kapitalstock: Smith macht klar, dass die natürliche Profitrate allein vom vorgeschos-senen Kapital, nicht vom Arbeitseinsatz der Unternehmer bestimmt ist. (Angelpunkt der politischen Ökonomie)

• Nach Smith ist der (natürliche) Zins das Entgelt, das der Schuldner dem Gläubiger dafür zahlt, dass er die Möglichkeit erhält, durch den Einsatz

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des Geldes Gewinn zu machen.

• Gesetze der Einkommensverteilung auf die verschiedenen Klassen: Diese (Natur-)Gesetze zu bestimmen war das wissenschaftliche Hauptziel Ricardos, das „principal problem in political economy“.

• Lohn-Rente-Gewinn-Zins:

(Senf 27)

(Arbeitswertlehre)

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Blinde Flecken der Klassik

o Erstausstattung: Smith schien es ganz „natürlich“, dass ein kleiner Teil der Gesellschaft über Eigentum an Kapital bzw. Boden verfügt und der grösste Teil nur über die eigene Arbeitskraft.

o Eigentum: Durch die Verflechtung mit dem Rechtsinstitut Eigentum wird aus deren Beitrag von Produktionsmitteln, Kapital und Boden zum Sozialprodukt ein natürlicher Anspruch ihrer Eigentümer auf Teile des Sozialprodukts abgeleitet, als wären sie die Quelle der Produktivität.

o Herrschaftsideologie: Während es im Feudalismus der Adel war, der sich die Produktivität des Bodens und der Bauern aneignete, weil ihm Boden samt Bauern gehörten, ist es im Kapitalismus das Bürgertum, das sich die Produkti-vität der Lohnarbeit (und der Natur) aneignet, weil ihm Produktionsmittel und Geld gehören. (Unterschied: Der Adel hatte Schutz- und Unterhaltspflichten den Untertanen gegenüber, der Besitzbürger aber keine gegenüber den Arbeitern.)

o Naturvergessenheit: Anders als in der Physiokratie gibt es im Liberalismus keine Pflicht der Bodeneigentümer mehr zum Erhalt oder zur Wiederherstellung der Bodenqualität mehr (geschweige denn zur Regenerierung und Reproduktion der Natur insgesamt).

o Arbeitsteilung als Zusammenarbeit: Auch wenn die Arbeitsteilung zu einem enormen Wachstum des Sozialprodukts führte, bedeutet das nicht zwangsläufig einen wachsenden Lebensstandard für alle. Zwar sind jetzt alle von einander abhängig und alle auf einander angewiesen, zwar wird jetzt jedes Produkt zum Sozialprodukt, aber wie steht es mit der gerechten Verteilung von Befugnissen und Einkommen ? (Beispiel Trennung von Hand- und Kopfarbeit/planende und ausführende Tätigkeit)

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Dogmen 3 - Klassik B: Wohlfahrtsökonomik („Utilitarismus“) ________________________________________________________________ Jeremy Bentham (1748-1832) „An Introduction in the Principles of Morals and Legislation“ (1789) John Stuart Mill (1748-1832) „Principles of Political Economy“ (1848) Wohlfahrt in der klassischen Theorie:

• Statische Allokation: Wohlfahrtsindikator „labour commanded“ (Arbeitswertlehre) Tendenz zur „allgemeinen Profitrate“ bzw. zum „natürlich Lohnsatz“

• Dynamische Allokation: Der Anreiz, über weitere Akkumulation die Früchte zusätzlicher Arbeitsteilung einzuheimsen, verhindert ein Sinken der Profitrate bzw. des Lohnsatzes. Investitionsbereitschaft steigt, wenn die Profitrate über der allgemeinen und der Lohnsatz über dem natürlichen liegt.

J. St. Mills Entdeckung:

• Gültigkeitsbereich der ökonomischen Gesetze: Produktion, nicht Distribution

• Die Gesetzmässigkeiten der wirtschaftlichen Produktion ergeben sich aus der Natur (Arbeitskraft und Bodenerträge)

• Aber die Vermögensverteilung hängt von den Gesetzen und Gewohnheiten der Gesellschaft ab. Es gibt keine naturgesetzliche Verteilung; es gibt nur Menschen, die ihren Wohlstand so, wie sie es für richtig halten, teilen.

• Problem der Interdependenz: Gesellschaft richtet ihre Verteilungsmodi als Bestandteil der Produktionsmodi ein (Marx).

• Mill war aber überzeugt davon, dass soziales Verhalten im Prinzip veränderbar ist. (Bildung, Kultur)

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Dogmen 4 - Frühsozialisten („utopische“ Sozialisten) ________________________________________________________________ Claude-Henry de Saint-Simon (1760-1825) „Du système industriel“ (1821) Charles Fourier (1772-1837) „Theorie der vier Bewegungen“ (1808) „Le nouveau monde industriel et sociétaire“ (1829) Utopien ortlos? zeitlos?

• Pluralismus - Totalitarismus Möglichkeitenöffner - Wirklichkeitsverschliesser offenes System - gechlossenes System Individuum - Gesellschaft

• Utopie: Frage und/oder Antwort ? Ist eine Infragestellung überhaupt noch opportun oder ist sie zum Vornherein suspekt ? („Ende der Geschichte“)

• Kriterien auch auf Wirtschaftsliberalismus anwenden!

Menschenbild/Gesellschaftsbild

• „Wir betrachten den Menschen, wie er ist, nicht wie er sein soll.“

• Wie ist der Mensch/die Gesellschaft ? Problem: Alle Statistik, alle Stichprobensammlung ist notwendigerweise ein Abbild der Vergangenheit. Wer den Menschen auf die statistischen Befunde festlegt, beschränkt ihn auf das Vergangene (umso mehr, wenn er dieses in die Zukunft extrapoliert).

o [Theorie der Erwartungen: Erwartungen ≠ Bedürfnisse]

• Wie soll der Mensch/die Gesellschaft sein ? Problem: Jede Sollensforderung, die über eine Selbstverpflichtung hinaus geht, ist für andere eine Zumutung und Anmassung, ein Eingriff in den freien Willen.

• Lösung: Gesellschaftsvertrag (kollektive Selbstverpflichtung)

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Dogmen 5 - Marxismus ________________________________________________________________ Karl Marx (1818-1883) „Das Kommunistische Manifest“ (1848) „ Das Kapital – Kritik der politischen Ökonomie“ (I: 1867, II: 1885, III: 1894) Antimarx: Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865) „Was ist das Eigentum ?“ (1840) Fehler der kapitalistischen Produktionsweise

• Sie basiert auf dem Gegensatz zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Gewinnaneignung.

• Anstatt zum allgemeinen Wohlstand führt sie zu Reichtum in den Händen der wenigen Kapital- und Bodeneigentümer bei gleichzeitiger Verarmung der lohnabhängigen Massen. F. Engels: „Die Lage der arbeitenden Klassen in England“

• Sie führt zu einer Verkehrung von Mittel und Zweck der Wirtschaft, indem sie sich am Tauschwert (Markt) bzw. am Profit orientiert statt am Gebrauchswert (Bedarf) bzw. am Produkt. Unterschied von „kapitalistischer“ und „einfacher“ Warenproduktion

• Sie führt zur Entfremdung - in der Arbeit und Arbeitsteilung, - von Produkt und Produktionsmitteln, - der Menschen von sich und von einander.

Entstehung des Kapitalismus Von der Bindung an den Grundherrn zur Bindung an das Kapital

• Die Auflösung traditioneller/feudaler Strukturen bedeutete einen Verlust der Subsistenzgrundlagen für die bisherigen Untertanen.

• Aus Arbeit wird Lohnarbeit (A → LA), aus Geld-Kapital wird Produktionskapital (G-Kap → Prod-Kap), das die Produktion vorfinanzieren muss, was ein beschleunigtes Wachstum zur Folge hat.

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• Die Lohnabhängigen brauchen das Produktionskapital, das ihnen Arbeitsplätze schafft – die Kapitalisten brauchen die Lohnarbeit, damit die Produktionsmittel in Gang gehalten und Gewinne erzielt werden können. LA ↔ Prod-Kap Lohnarbeit und Produktionskapital sind wechselseitig voneinander abhängig.

Arbeit und Mehrwert

• Einzige Quelle des gesellschaftlichen Reichtums ist die Lohnarbeit. Aus ihr entspringt ein Strom von Werten, der nur zum Teil den Arbeitern als Lohn zufliesst. Einen andern Teil eignen sich die Eigentümer von Kapital und Boden an: den „Mehrwert“.

• Ein Teil des Mehrwerts wird wieder in die Produktion gesteckt, um aus Geld noch mehr Geld werden zu lassen: Wirtschaftswachstum.

• Dieses Kapital richtet sich zum Zweck seiner eigenen Verwertung in mancher Hinsicht gegen die Lohnarbeit (Produktivitätsdruck, Gewinnmaximierung) und wird zur Ursache von Krisen.

• Wertschöpfung und Verteilung:

(Senf 92)

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• Mehrwertproduktion:

(WiSt 120)

Historischer Materialismus (F. Engels)

• Entwicklungsschema Plan: Durchsetzung der menschlichen Freiheit durch Arbeit - Urgesellschaft (These): Produkte gehören den Produzenten keine Arbeitsteilung kein Privateigentum an Produktionsmitteln keine Herrschaftsverhältnisse - Klassengesellschaft (Antithese) Arbeitsteilung Privateigentum an Produktionsmitteln Herrschaft der Ausbeuter - Kommunismus (Synthese) Arbeitsteilung aufgehoben Privateigentum an Produktionsmitteln beseitigt Freiheit aller wieder hergestellt - Revolution: Ziel klassenlose, herrschaftsfreie Gesellschaft Klassenkampf als bewusste Auseinandersetzung zwischen der herrschenden und beherrschten Klasse

• Basis-Überbau-Schema

Überbau Werte, Wertvorstellungen, Ziele, Zwecke… Geist (ideal) Prod.-Verhältnisse Institutionen, Regeln Recht Basis Produktivkräfte

Natur (real)

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Blinde Flecken des Marxismus

o Verständnis der Arbeitsteilung?

o Natur/Ökologie?

o Gold/Geld ein Äquivalent der Waren? (Neutralität des Geldes)

o Frauenarbeit, Familienarbeit?

o Klassenbewusstsein: wachsende Krise – wachsende Linkstendenz?

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Dogmen 6 - Neoklassik: Wirtschaft als System von Märkten ________________________________________________________________ Léon Walras (134-1910) „Eléments d’économie politique pure“ (2 Teile 1874 und 1877) William Stanley Jevons (1835-1882) „The Theory of Political Economy“ (1871) Carl Menger (1840-1921) „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre“ (1871) „Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften...“ (1883) Markt- und Kreislaufschema und Theorien

• Saysches Theorem: Die Marktbeziehungen zwischen Haushalten und Unternehmen bzw. zwischen Gütern, Ressourcen (Faktoren) und Geld sorgen dafür, dass sich jede Produktion die für ihren Absatz erforderliche Nachfrage schafft. (Selbstregulation des Wirtschaftskreislaufs)

• Haushalttheorie (Nutzen-/ Konsumtheorie) Unternehmenstheorie (Kosten-/Produktionstheorie) Markttheorie (Güter- und Faktormärkte)

• Marktkreisläufe

(VWL 28)

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Methodologischer Individualismus (Mikroökonomie)

• Unterstellt das vollständig bewusste, informierte, rationale Subjekt (homo oeconomicus bzw. LEMM resourceful, evaluating, maximising man/ LAMM lernfähiger, abwägender, maximierender Mensch).

• Einzelentscheidungen und Nutzen- bzw. Gewinnmaximierung: Alle „Wirtschaftssubjekte“ (HH = Haushalte und U = Unternehmen) versuchen auf dem Markt ihre eigenen Interessen/ihren Eigennutz zu verfolgen. - HH (Konsumenten) haben bestimmte Bedürfnisse und wollen durch den Konsum/Kauf von Gütern grösst möglichen persönlichen Nutzen erzielen (individuelle Nutzenmaximierung). - U (Produzenten) investieren und stellen die Art und Menge von Gütern her, durch deren Produktion/Verkauf sie den grösst möglichen Gewinn erzielen können (individuelle Gewinnmaximierung).

• Einzelentscheidungen und Marktgleichgewicht: Die Kauf-/Verkaufsentscheidungen aller „Wirtschaftssubjekte“ bringen Angebot und Nachfrage auf den Märkten zum Ausgleich (Gleichgewicht), wodurch sich der Marktpreis bildet, der die „optimale/effiziente Allokation knapper Ressourcen“ gewährleistet.

Ausgeblendet bleiben im Gegensatz zur Klassik bzw. zu Marx:

o Analyse von Institutionen (Staat; Eigentum)

o Wirtschaftsentwicklung und Wachstum

o Wertschöpfungsprozess (oder gar Mehrwert)

o Kapitalbildung (Akkumulation)

o Wertbegriff und Verhältnis Wert zu Preis

o Produktivität der Natur und der Arbeit

o Wirtschaftskrisen

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Markt-/Preis/Konkurrenzmechanismus

• Prozess der automatischen Preisbildung durch das „Zusammenspiel“/die Konkurrenz von Angebot und Nachfrage auf Märkten mit einer Vielzahl von Anbietern und Nachfragern (Marktformen: Poly-, Oligo-, Duo- und Monopole / Poly-, Oligo, Duo- und Monopsone).

• Wechselseitige Abhängigkeit der drei Marktfaktoren (Angebot, Nachfrage, Preis)

• Angebots- und Nachfragekurve

(VWL 24)

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Subjektivistische Nutzentheorie: Grenznutzen

• Was die Klassiker nicht für möglich hielten, nämlich den relativen Tauschwert der Güter (Verhältnis der Mengen/Preise) aus den Gebrauchswerten herzuleiten, gelingt der Grenznutzenschule.

• Nutzen- und Grenznutzenkurve

(Senf 127)

• Gossensche Gesetze (H.H. Gossen 1810-1858): 1. Abnahme des Grenznutzens oder Sättigungsgesetz: Der Gesamtnutzen nimmt mit jeder konsumierten Einheit bis zur Sättigung zu, aber der Nutzenzuwachs/Grenznutzen der je zuletzt konsumierten Einheit nimmt ab. 2. Ausgleich der Grenznutzen: Das Nutzenmaximum ist erreicht, wenn der Grenznutzen aller Güter (bzw. der Grenznutzen des Geldes, d.h. der durch den Güterpreis dividierte Grenznutzen) gleich ist.

• Nutzenmessung und Nutzenvergleich: Übergang von der kardinalen zur ordinalen (mehr/weniger, gleich) Messung.

• Der Streit zwischen „objektiver Wertlehre“ (Klassik, Marx) und „subjektiver Nutzentheorie“ (Neoklassik) war zu Gunsten der letzteren entschieden.

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Optimale Güterkombination: Haushaltsoptimum

• Individuelle Präferenzen und Indifferenzkurven:

(Senf 131)

• Budgetrestriktion und Budgetgerade:

(Senf 135)

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Haushaltsoptimum: „Maximieren einer Nutzenfunktion unter gegebenen Nebenbedingungen“

(Senf 137) Analogie von Nutzen- und Produktionstheorie

• Nutzenfunktion // Produktionsfunktion bzw. Kostenfunktion • Grenznutzen // Grenzprodukt bzw. Grenzkosten • Grenzrate der Substitution zwischen Gütern // zwischen Faktoren

Pareto-Optimum und Arrow-Paradoxon

• Pareto-Optimum (V. Pareto 1906): Totales Preis-/Mengengleichgewicht = optimale Allokation aller Ressourcen (mathematischer Beweis für das Wirken der „unsichtbaren Hand“) - Die Produktion eines Gutes kann nicht erhöht werden, ohne dass die mindestens eines andern eingeschränkt wird. - Der Nutzen eines Haushaltes kann nicht erhöht werden, ohne dass der mindestens eines andern reduziert wird. (Erster Hauptsatz der Wohlfahrtstheorie)

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o Aber ebenso kann man beweisen, dass jedes denkbare Konkurrenzgleich-gewicht pareto-optimal ist und umgekehrt, dass jedes Pareto-Optimum als Konkurrenzgleichgewicht gedeutet werden kann, das durch geeignete Umverteilung der Erstausstattungen erreichbar ist. (Zweiter Hauptsatz der Wohlfahrtstheorie) Pareo-Optimalität hat also nichts mit einem Wohlfahrtsbegriff zu tun, der eine irgendwie gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung einschliesst!

• Arrow-Paradoxon (Arrow 1951) Nachweis der Unmöglichkeit eines gesellschaftlichen Wohlfahrts-maximums - Infolge der unterschiedlichen individuellen Rangordnungen, kann es für die denkbaren Nutzenkonstellationen keine gesellschaftliche Rangordnung geben, die bestimmten plausiblen Bedingungen genügt. - Damit kann es auch keine sinnvolle Verteilung von Erstausstattungen geben.

o Aber auf der Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung aller Mitglieder ist ein Gesellschaftsvertrag denkbar, der eine funktionsfähige Ordnung und eine bestimmte Verteilung zum Inhalt hat. Während also die Wohlfahrtsökonomien (Wirtschaft) die Verteilung offen lassen (müssen), stellen die Vertragstheorien (Recht) die logische Struktur von Entscheidungsmechanismen dar, die das Verteilungs-problem lösen würden!

Blinde Flecken der Neoklassik:

o Ausblenden der Reichtumsquellen Natur und Arbeit

o Selbst-Immunisierung des REMM (Jede auch noch so irrationale Entscheidung ist hinterher rational, sonst hätte sich der Einzelne ja nicht dazu entschieden.)

o Neutralität des Geldes

o Logisch geschlossene Theorie, aber Verlust der Realität

o Ausblenden der Emotionalität – Fixierung auf Rationalität

o Ausblenden immanenter Krisen

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Dogmen 7 - Historische Schulen ________________________________________________________________ Wilhelm Roscher (1817-1894) „System der Volkswirtschaft“ (5Teile 1817-1894) Gustav von Schmoller (1838-1917) „Grundriss der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre“ (Bd.1 1900, Bd.2 1904) „Sektierer und Aussenseiter“

• Ansätze, die sich auf einen „rein ökonomischen Erklärungsraum“ beschränken (Grenznutzenlehre, Gleichgewichtstheorie… )

• Ansätze, die einen (zu) weiten Erklärungsrahmen benutzen, der das Gesellschaftliche, Politische, Rechtliche, Psychologische etc. einbezieht.

Status der Wirtschaftswissenschaft Geisteswissenschaft? Naturwissenschaft? Sozialwissenschaft? historische W.? → ← theoretische W.?

• historisch versus theoretisch verstehend erklärend qualitativ quantitativ subjektiv objektiv konkret/anschaulich abstrakt/exakt phänomenal/psychologisch statistisch/mathematisch organisch mechanisch relativ absolut speziell/kulturell universell/überkulturell zeitbedingt zeitlos integrierend isolierend emotional rational

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Methodenstreit - älterer Methodenstreit (1883): G. Schmoller vs. C. Menger - jüngerer Methodenstreit (1909): Werturteilsstreit W. Sombart vs. M. Weber Frage (Sombarts): Aufgabe der Nationalökonomie „festzustellen, dass etwas ist, oder gleichzeitig, was sein soll“, d.h. sind Werturteile ein- oder auszuschliessen? Antwort (Weber): Werturteile sind wissenschaftlich nicht begründbar; Normen können nicht aus Tatsachen hergeleitet werden. Postulat der Werturteilsfreiheit Diskussion „Ökonomie ist notwendig eine normative Theorie, denn keine sozialwissen-schaftliche Theorie kommt ohne wertende Prämissen aus“. (W.Kapp) - Diese können aber nicht von der Ökonomie selber gesetzt werden. „Ethik ist wissenschaftlich nicht beweisbar. Gut und Böse, Recht und Unrecht, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, Heil und Unheil sind keine wissenschaft-lichen Kategorien, und sogar Nützlichkeit und Schädlichkeit sind es nur in Bezug auf ein gesetztes Ziel, das aber nicht die Wissenschaft setzt.“ H.Lüthy - Also eine ausserwissenschaftliche Instanz. „Die exakten Wissenschaften sind wissenschaftlich und als solche universell beweisbar, lehrbar, lernbar, weil sie wertneutral und zweckneutral sind; und sie hören auf, in ihrem eigenen Sinn wissenschaftlich zu sein, wo sie selbst Werte und Zwecke setzen wollen.“ H.Lüthy - D.h. wenn sie zum Selbstzweck werden. - Also müssen ihnen die Werte, Ziele und Zwecke vorgegeben werden. Ökonomisches Prinzip: Wirtschaftlichkeitsprinzip zur Erreichung wirtschaftlicher Ziele (Nutzen-maximierung/Gewinnmaximierung) unter den Bedingungen knapper Mittel. Maximalprinzip: mit gegebenen Mitteln einen möglichst grossen Erfolg erzielen Minimalprinzip: ein gegebenes Ziel mit möglichst kleinem Aufwand erreichen. - Wer setzt die Ziele, wer bestimmt den Erfolg ?

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(WiSt 133)

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Dogmen 8 - Keynesianismus: Krisen, Geld und Staat ________________________________________________________________ John Maynard Keynes (1883-1946) „General Theory of Employment, Interest and Money“ (1936) Keynes zweifelt an der Selbstregulierungsfähigkeit der Wirtschaft (Weltwirtschaftskrise nach dem 25.10.1929)

• Nach Auffassung der Neoklassik stellt sich auf den Märkten immer wieder ein Gleichgewicht ein (Saysches Theorem). Kapitalmarkt: Der Zinsmechanismus schafft ein Gleichgewicht zwischen Sparen und Investieren. > Das ermöglicht die Selbstregulation im…> Gütermarkt: Der Preismechanismus schafft ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Konsum. > Das ermöglicht die Selbstregulation im…> Arbeitsmarkt: Der Lohnmechanismus schafft ein Gleichgewicht zwischen Arbeitskräften und Arbeitsplätzen.

• Nach Keynes war aber die Weltwirtschaft aufgrund einer immanenten Kreislaufschwäche kollabiert und braucht eine Behandlung, die den Kreislauf wieder anregt und stabilisiert.

Keynes nimmt den Kapitalmarkt unter die Lupe Korrektur der Konsum-/Spartheorie

• Sparen ist nicht in erster Linie vom Zins abhängig, wie die Neoklassik behauptet, sondern vor allem vom Einkommen: nämlich das, was davon nach dem Konsum übrig bleibt.

• Dann können die Veränderungen des Zinses auch nicht immer wieder automatisch das Gleichgewicht zwischen Sparen und Investieren herstellen und also auch nicht das Gleichgewicht zwischen Produktion und Konsum.

• Der Konsum nimmt zwar mit wachsendem Einkommen absolut zu, aber relativ ab. Die Konsumquote sinkt, hingegen wächst die Sparquote.

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• Übertragen auf die Volkswirtschaft: Mit wachsendem Volkseinkommen nehmen die Konsumausgaben zwar absolut zu, aber relativ ab. Hingegen wird ein immer grösserer Teil des Volkseinkommens gespart.

• Die Konsumlücke müsste mittels entsprechenden Investitionen gefüllt werden.

Korrektur der Investitionstheorie

• Schwankende Investitionen: Investitionen sind nicht in erster Linie vom Zins abhängig, sondern von den zukünftigen Renditeerwartungen, die selber wieder nicht von objektiven Daten, sondern von subjektiven Stimmungen geprägt sind.

• In einer oder in Erwartung einer Krise wird auch ein niederer Zins die Unternehmer nicht zu Neuinvestitionen verleiten.

• Investitionsgrenze: Um in einer hoch entwickelten Wirtschaft Produktion und Konsum weiter anwachsen zu lassen, müssen immer mehr Investitionen getätigt werden, wodurch immer mehr Güter und Ressourcen verbraucht werden müssen. Mit zunehmenden Investitionen steigen zwar die Gewinne noch, aber die Gewinnsteigerungen nehmen ab. (abnehmende Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals)

• Sinken die Renditen/Erwartungen unter den Kreditzins, unterbleiben weitere Investitionen. Die Investitionslücke löst einen gesamtwirtschaftlichen Nachfragemangel aus, wodurch die Wirtschaft in eine Abwärtsspirale gerät (endogene Krise).

Liquiditätspräferenztheorie

• Anders als in der Neoklassik kann bei Keynes das Einkommen nicht nur für Konsum oder Sparen (Investieren) sondern auch zur Spekulation verwendet werden. Das Geld als das Mittel mit der höchsten Liquidität kann jederzeit für den Kauf von Vermögenswerten aller Art eingesetzt werden.

• Spekulationsmotiv: Das Halten von Liquidität verleiht die Dispositions-freiheit, im günstigen Augenblick Spekulationsobjekte zu kaufen, um sie mit möglichst hohem Gewinn wieder zu verkaufen.

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• Liquiditätspräferenz: Geld wird umso mehr als Liquidität gehalten, je niedriger der Zins für Geldanlagen ist. Ein sinkender Zins regt also nicht den Konsum (und damit die Investition) an, sondern die Spekulation.

• Das in die Spekulation abfliessende Geld reisst ein mehr oder weniger grosses Loch in den Produktions-Einkommens-Kreislauf, weil es darin erst einmal nicht nachfragewirksam sein kann.

• Liquiditätsfalle: Auch ein verstärkter Geldzufluss mittels Senkung der Leitzinsen durch die Zentralbank würde gleich wieder in die Spekulation gelenkt.

Kritik der Arbeitsmarkttheorie

• Falls das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht nicht automatisch über die Nachfrageseite wieder hergestellt wird, dann – gemäss neoklassischer Theorie. – über die Angebotsseite : Vorübergehende Arbeitslosigkeit würde durch den Lohnmechanismus am Arbeitsmarkt, d.h. ein Sinken des Gleichgewichtslohnes, wieder zum Verschwinden gebracht.

• Keynes widerspricht: Erstens würden sich die Gewerkschaften gegen eine Lohnsenkung wehren. Zweitens würden Lohnsenkungen die Kaufkraft schwächen. Folge wäre eine noch grössere Lücke in der gesamtwirt-schaftlichen Nachfrage, die durch noch mehr Investitionen aufgefüllt werden müsste.

• Dazu würde es aufgrund privatwirtschaftlicher Gewinninteressen nicht kommen: Lohnsenkungen verstärken die Kreislaufstörung und bauen sie nicht ab.

„Keynesianische Revolution“

• Keine Selbstregulierung/Selbstheilungskräfte: Keynes zieht die Konsequenz, dass man den in die Krise geratenen Kapitalismus nicht seinen eigenen Mechanismen überlassen darf, um die Krise zu überwinden.

• Entgegen der neoklassischen Auffassung, dass Sparen die Voraussetzung für Investition und Wirtschaftswachstum sei, bewies Keynes das Gegenteil: In Zeiten von Arbeitslosigkeit schaffe nicht höheres Sparen, sondern höherer Konsum die Voraussetzung, die Krise zu überwinden.

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Keynessche Beschäftigungspolitik

• „Konjunkturspritze“: In Zeiten wirtschaftlicher Depression muss zusätzliche Nachfrage durch staatliche Aktivität geschaffen werden. Wirkungen: Sozialprodukt wächst – Arbeitslosigkeit geht zurück – Einkommen nehmen zu – Konsum wird angekurbelt.

• „Multiplikator“: Im Wirtschaftskreislauf ergibt sich über mehrere Runden ein Vielfaches an zusätzlicher Nachfrage – Beschäftigung – Einkommen.

• Abhängigkeit von der Konsumquote: Je höher die Konsumquote (der zusätzlichen Einkommen), desto langsamer klingen die Wirkungen einer Konjunkturspritze ab – je geringer die Konsumquote, desto schneller lassen die Wirkungen nach.

Keynessche Fiskalpolitik

• Finanzierung der staatlichen Konjunkturankurbelung: - Steuern - Verschuldung - Geldschöpfung

• Gegensteuerung: Wenn Konjunkturspritzen und Multiplikatoreffekte die Wirtschaft so auf Touren bringt, dass die Nachfrage über das bei Vollbeschäftigung erzeugte Sozialprodukt hinaus steigt und Inflation entsteht oder droht, muss der Staat gegensteuern, d.h. die Konjunkturspritzen absetzen und die Nachfrage vermindern.

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• „Antizyklische Konjunktur- und Fiskalpolitik“

(Senf 223)

Die blinden Flecken des Keynesianismus

o schleichende Inflation

o süchtiger Kapitalismus

o wachsende Staatsverschuldung

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Dogmen 9 - Ordoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft ________________________________________________________________ Freiburger Kreis Walter Eucken (1891-1950) „Die Grundlagen der Nationalökonomie“ (1940) Wilhelm Röpke (1899-1966) „Civitas humana“ (1944) „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ (1958) Alexander Rüstow (1885-1963) „Zwischen Kapitalismus und Kommunismus“ (1949) Alfred Müller-Armack (1901-1978) „Soziale Marktwirtschaft“ (Art. Handwörterbuch d. Soz.-Wiss. 1956) Ludwig Erhard (1897-1977) „Wohlstand für alle“ (1957) Ordnung und Freiheit

• Sowohl Kapitalismus wie Sozialismus sind Ideologien, in denen blosse Mittel ohne Rücksicht auf individuelles Leid und menschliche Verluste zu gesellschaftsverändernden Dogmen erhoben werden.

• Tatsächlich sind aber sowohl die Wettbewerbs – als auch die Planwirtschaft (inkl. Ihren Mischformen) in Bezug auf die Lösung der sozialen Frage zunächst, also als Mittel, indifferent.

• Frage eines „Dritten Weges“ Ziele und Grundsätze („Denken in Ordnungen“)

• „Das Mass der Wirtschaft ist der Mensch. Das Mass des Menschen ist sein Verhältnis zu Gott.“ (W.Röpke)

• Gesucht wird eine Ordnungsform, die den einzelnen Menschen schützt, sowohl vor privater wie vor staatlicher Willkür.

• Lösung der sozialen Frage: Optimum an Wohlstand plus Optimum an Verteilungsgerechtigkeit.

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• Übersicht „Liberalismus“

(Ulrich 341)

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Starker Staat

• Die Ordoliberalen glaubten nicht, dass sich im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mit- und Gegeneinander gewissermassen selbsttätig jene Regeln und Institutionen für die beste aller möglichen Welten herauskristallisieren.

• „Es erwies sich, dass die Gewährung von Freiheit eine Gefahr für die Freiheit werden kann, wenn sie die Bildung privater Macht ermöglicht.“ (W.Eucken)

• Der Staat muss die wirtschaftliche Ordnung gestalten: - Schaffen einer Wettbewerbsordnung (vollständige Konkurrenz), um die Marktmacht von Individuen und Gruppen zu brechen. - Schaffen eines auf Preisstabilität ausgerichteten monetären Rahmens, damit die Geldproduktion nicht dem privaten Sektor überlassen bleibt.

Soziale Marktwirtschaft

• Wirtschaftspolitik: „keine geschlossene Konzeption, sondern ein progressiver Stilgedanke“ (A.Müller-Armack)

• Hauptaufgabe: „die sinnvolle und lebensgemässe Gestaltung der gesellschaftlichen und natürlichen Umwelt.“ (A.Müller-Armack)

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Dogmen 10 - Neoliberalismus und Monetarismus ________________________________________________________________ Friedrich A. von Hayek (1899-1992) „Die Verfassung der Freiheit“ (1960) Milton Friedman (1912-2006) „Kapitalismus und Freiheit“ (1962) Neoliberalismus als gewöhnlicher wirtschaftlicher Liberalismus

• - eine geistige Bewegung, - eine freiheitliche Rechtsordnung, - auf der Grundlage der freien Marktwirtschaft.

Neoliberalismus als extremer wirtschaftlicher Liberalismus

• - freies Spiel der wirtschaftlichen Kräfte (Laisser faire) - keinerlei staatlichen Eingriffe („Nachtwächterstaat“) - einerseits beschleunigte Wirtschaftsentwicklung (Wachstum), anderseits Ausbeutung der Ressourcen (Naturzerstörung und Arbeitslosigkeit)

Monetarismus

• „A Program for Monetary Stability“ (Friedman 1960) „Die Keynessche Revolution und die monetaristische Gegenrevolution“ (Johnson 1973)

• Hintergrund - Nebenwirkungen der keynesianischen Politik (schleichende Inflation, wachsende Staatsverschuldung) - Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems (1973)

• Friedmans Erklärung der Weltwirtschaftskrise Die Krise sei nicht ein Beweis für die Wirkungslosigkeit staatlicher Geldpolitik („Liquiditätsfalle“) gewesen, sondern gerade der Beweis für die Wirksamkeit: nämlich einer falschen Geldpolitik! Eine richtige Geldpolitik, d.h. eine hinreichende Ausweitung der Geldmenge, sei gar nicht versucht worden – im Gegenteil!

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Friedmans angemessene Geldpolitik • Konjunktursteuerung mittels Geldpolitik ist riskant, weil Geldmengen-

änderungen sich zeitverzögert auswirken (evtl. erst, wenn sie unnötig/kontraproduktiv sind).

• Die beste Geldpolitik ist keine Geldpolitik! Es genügt, die Geldmenge mit einer gleich bleibenden Wachstumsrate kontinuierlich wachsen zu lassen.

• Der Kapitalismus ist unproblematisch. Hingegen werden Krisen von einer falschen Geld- und/oder Fiskalpolitik verursacht.

Transmissions-Mechanismus

• Das Halten von Geld in Spekulations- und Liquiditätskassen („Horten“) ist immer nur ein Durchgangsstadium. Ob Geld angelegt oder liquide gehalten wird, bestimmen die Renditeerwartungen. Verändern sich diese, werden die Vermögen sofort umgeschichtet: Finanzmarktbewegungen. Das Hin- und Herschieben von Geldern zum Zeck der Vermögenssteige-rung bzw. zur Verhinderung des Verlusts führt zu einer Kette von Folgewirkungen, die schliesslich im Produktions-Einkommens-Kreislauf doch wieder Nachfrage hervorrufen.

Schlussfolgerung

• Es bedarf keinerlei Staatsinterventionen, also weder einer staatlichen Zusatznachfrage, noch einer staatlichen Finanzpolitik: Finger weg von Konjunkturspritzen; Finger weg vom Geldhahn!

• Der Neoliberalismus/Monetarismus moderner Prägung propagiert somit die hemmungslose und grenzenlose Freiheit des Kapitals!

Die blinden Flecken des Neoliberalismus

o Kluft zwischen Real- und Finanzsphäre

o Natur

o Arbeit

o Zins

o Krisen

o Macht

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• Verlust der Realität:

(Tanz 193)

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