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Birkland Gemeinde Peiting - Landkreis Weilheim-Schongau - Oberbayern Bezirksentscheid 2014

Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

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Unser Dorf hat Zukunft - Broschüre von Birkland zur Teilnahme am Bezirksausscheid von Oberbayern mit Informationen über den Ort, über Maßnahmen, Zahlen, Daten und Fakten

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BirklandGemeinde Peiting - Landkreis Weilheim-Schongau - Oberbayern

Bezirksentscheid 2014

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Inhalt

1 Birkland – eine kurze Vorstellung des Ortes1.1 „Darf ich vorstellen?“ 4

- Birkland – Ort mit Geschichte 4

- Arbeitskreis Dorfgeschichte 6

- Pfarrkirche St. Anna in Birkland 7

- Geschichtliches zur Kirche 7

1.2 Einwohner-Statistik 8

1.3 Stärken und Entwicklungsfelder des Dorfes 9

1.4 Besonderheiten des Dorfes 9

2 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen2.1 Dorfentwicklungskonzepte und deren Umsetzung 10

2.1.1 Lebendiges Dorf 10

2.1.2 Infrastruktur vor Ort 10

2.2 Lokale Wirtschaft stärken 12

- Gewerbe in Birkland 12

- Gastronomie und Tourismus in Birkland 13

2.3 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte 12 Maßnahmen

- Fragebogenaktion in Birkland

- Implementierung eines Bringservices für Lebensmittel 15

- Neuerstellung einer Birkländer Homepage 15

3 Soziale und kulturelle Aktivitäten3.1 Vereine 16

- FAB (TTC Birkland) 16

- Gymnastikabteilung (TTC Birkland) 16

- Landjugend 17

- Obst- und Gartenbauverein 18

- Stammschützen 19

- Stockschützen (TTC Birkland) 19

- Tischtennis (TTC Birkland) 20

- Veteranen-, Reservisten- und Kameradschaftsverein 21

3.2 Kulturelle und kirchliche Organisationen und Veranstaltungen 22

- Birkländer Musikanten 22

- Birkländer Chöre 23

- Kirchenverwaltung 24

- Kinderkirche 24

- Pfarrgemeinderat 25

- Stubenmusik Saitenschinder 25

3.3 Bürgerschaftliches Engagement 26

- Freiwillige Feuerwehr 26

- HvO 27

- „Rama dama“ 27

3.4 Jugendarbeit und das Miteinander der Generationen 28

- überfachliche Jugendleitung des TTC Birkland 28

3.5 Soziales Leben außerhalb der Vereine 29

- Frauenstammtisch 29

- Kaffeekränzchen der beiden Gaststätten mit Tanz 29

- Loipen in Birkland 29

- Gänslache/Schlittschulaufen 29

- Baden im Lech 29

- Bartl/Rodelhang & Wagnerberg/Rodeln mit Bulldoglift 30

- Besinnlicher Advent beim Neuwirt 30

- Seniorenfasching 30

- Kinderfasching beim Neuwirt 30

3.6 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte Maßnahmen 31

- Erstellen eines Beachvolleyballplatzes 31

- Erstellen eines Pavillons am Spielplatz 31

- Erneuerung der Spielgeräte am Sportplatz 31

- monatlicher Jongliertreff für Kinder, Jugendliche und Erwachsene 31

2 Inhalt

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4 Baugestaltung und -entwicklung 4.1 Dörfer passend und modern umbauen 32

4.2 Historische Gebäude und dorftypische Baustile erhalten 32

4.3 KulturdenkmälerinderFlurerhaltenundpflegen 34

4.4 Gestaltung von Plätzen und Straßen 34

4.5 Neubaugebiete ins Ortsbild eingliedern 35

4.6 Im Rahmen des Wettbewerbs geplante/umgesetzte Maßnahmen 36

- Neugestaltung des Raiffeisenvorplatzes 36

- altes Feuerwehrhaus streichen, Dach renovieren 36

- abgebauter Schaukasten der Raiba als Anschlagtafel des OGV umfunktionieren 36

- Neugestaltung der Mauer und des Geländers an der Durchfahrtsstraße 36

-StreichenundBepflanzenderKapelleamSedlhof 36

- Überprüfen nach Aktualität und Neugestalten der Beschilderung der Ortsteile 37

- Schilder der alten Hausnamen 37

- Erstellen von Ortseingangstafeln mit variabler Beschriftungsmöglichkeit 37

- Barrierefreien Zugang zur Kirche schaffen 37

-PflasternundAufstellenneuerZäuneamFussballplatz 37

5 Grüngestaltung und -entwicklung 5.1 Unser Dorf ist schön! 38

- Private Gärten und deren Nutzung 38

-GemeinsameGrünflächen 39

5.2 Bürgerschaftliches Engagement 39

- Imkerei 39

- Steuobstwiese 39

- gemeinsame Ackernutzung 39

5.3 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte Maßnahmen 41

- Zaun am Überlaufbecken begrünen 40

-BepflanzungamKirchplatz 40

- Laub- und Obstbäume am Ortsausgang und in der NähedesÜberlaufbeckenspflanzen 40

- Beschneiden der Bäume und Büsche entlang des Weges zum Sportplatz 41

- Obstbaumschnitt 41

- Aufstellen eines Insektenhotels am Fußballplatz/ Streuobstwiese 41

6 Das Dorf in der Landschaft 6.1 Naturschutzgebiete 42

Birkland wird von vielseitigen Landschaften umgrenzt

- Naturschutzgebiet „Steilhalden und Flussauen des Lechs zwischen Kinsau und Hohenfurch 42

- Landschaftsschutzgebiet „Breites Moos“ 42

- Wielenbach 42

- Natura 2000-Gebiete 42

6.1.1 Verschiedene Naturschutzaktionen

- Streuwiesen 44

- Blühstreifen für unsere Insektenwelt 44

- Obstlehrgarten 44

- Extensive Weidewirtschaft 44

- Waldwoche im Birkländer Kindergarten 45

- Gemeinschaftsacker für Familien 45

- Helfen Sie, Wildbienen zu schützen 45

- Veredeln von Lokalsorten 45

6.2 Feldkreuze und Gedenksteine 46

6.3 Landwirtschaft 47

- Ein starker Berufszweig - Milch für 15 000 Menschen 47

- BBV, BDM und Milchliefergenossenschaft 47

- Zahlen und Fakten zur Birkländer Landwirtschaft 48

- Pferdehaltung und andere Tiere 48

- Jagdgenossenschaft 49

6.4 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte 50 Maßnahmen

- Erstellen einer Radwanderkarte für die Umgebung um Birkland 50

- Aufstellen von Fledermauskästen, Vogelhäusern und Nisthilfen 51

- Aufstellen eines Insektenhotels am Spielplatz 51

- Artenvielfalt am Niedermoor 51

- Thematische Führungen 51

7 Impressionen aus Birkland 52

8 Quellenverzeichnis 53

Birkland 3

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1 Birkland – eine kurze Vorstellung des Ortes1.1 „Darf ich vorstellen?“Ein idyllisches Dorf im oberbayerischen Voralpenland östlich des Lechs.

Ein Ortsteil der Marktgemeinde Peiting mit den Weilern:

Aich – Aichen – Berg – Birkland-Ried (Ortskern) – Eselsberg – Hofen – Leitersberg – Rehpoint – Moosegg – Mösle – Sägmühle – Sperber – Klaft – Sachsen – Sedelhof – Rettenbach – Viehweide.

Die Ortsteile sind auf einer Fläche von 12.376 ha verteilt.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform kam die Gemeinde Birk-land mit 460 Einwohnern ab 1. Januar 1976 zu Peiting. 81,8 % der wahlberechtigten BirkländerInnen hatten sich für den Anschluss an die Marktgemeinde Peiting entschieden.

Birkland – Ort mit Geschichte

Am nördlichen Rand der bayerischen Voralpenlandschaft, am öst-lichen Ufer des Lech, liegt die heute unter dem Namen Birkland be-kannte Siedlung.

Unter dem Namen „Pirkwang“ wird der Ort um das Jahr 1130 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im Jahr 1166 zeugte der Name „Marquardus von Pyrkland“ von seiner Existenz.

Als Grundherren der Weiler und Einöden werden im Mittelalter fol-gende Namen genannt:

Die Herren von Kemnat, Seefeld, Thaining, Schmiechen, Egling und Heinrichshofen, sowie die Stifte Rottenbuch und Steingaden.

Der älteste Hof Birklands wurde bereits 1431 in der Familienahnen-tafel benannt, der Sedlhof Birklands. Als Sedlhöfe wurden Gehöfte bezeichnet, die besondere Privilegien hatten.

Unter den Welfen lag die Gerichtsbarkeit über Birkland beim Kas-tenamt auf der Peitinger Stammburg der Welfen, auf dem noch heute so bezeichneten Schlossberg. Nachdem die Welfen an Macht verloren, gingenGerichtsbarkeit undSteueramt an dasPflegege-richt Rauhenlechsberg über. Ab 1610 sind in den Matrikelbüchern Aufzeichnungen über die gemeinsame Pfarrei Apfeldorf-Birkland vorhanden, ab 1612 Haus- und Hofangaben zu Birkland in den Steuerbeschreibungen des Pflegegerichts Rauhenlechsberg undzahlreiche Urkunden warten in den Klosterarchiven Wessobrunn und Rottenbuch noch auf ihre Entdeckung.

Im 17. Jahrhundert lebte in Birkland-Berg Georg Zimmermann und bewirtschaftete mit seiner Familie einen Hof des Klosters Rotten-buch. Da dem ältesten Sohn Matthias das Lehen übertragen wurde, musste der nachgeborene Jakob einen anderen Beruf ergreifen und ausziehen. Er wurde Bäcker und heiratete Johanna Huber, die Toch-ter des Heißbäcks in der Nachbargemeinde Wessobrunn. Die Bä-ckerei übergab er seinem Sohn August, so dass dessen Bruder Elias sich wiederum neu orientieren musste. In Wessobrunn wurden vor allem Maurer und Stuckateure ausgebildet und so erlernte Elias die-se beiden Berufe. Zusammen mit seiner Frau Justina Rohrmoser bekam er mindestens fünf Kinder; die beiden ältesten, Johann Bap-tist und Dominikus Zimmermann, wurden berühmte und gefragte Maler, Stuckateure und Baumeister. Unter ihren zahlreichen Wer-kenfindetsichdieWieskirchebeiSteingadenheuteaufderListedes UNESCO-Weltkulturerbes. Die beiden haben nie die Heimat ihres Großvaters Jakob und ihre Birkländer Wurzeln vergessen und so gestaltete Dominikus 1715 den neuen Birkländer Hochaltar und versah ihn mit wertvollen Scagliola-Arbeiten (Einlegearbeiten aus Stuck-Marmor).

In Birkland ist die Familie Zimmermann mittlerweile verschwunden, seit Regina Zimmermann im Jahr 1780 als hochbetagte Jungfrau gestorben ist. Wohnhaft war sie bei ihren Eltern auf dem Gallerhof in Birkland 21.

4 Eine kurze Vorstellung des Ortes

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Interessant ist, dass Birkland ursprünglich die Siedlung um die Kirche bezeichnete. Da sich jedoch die Siedlung „Ried“, die durch Rodung von Wäldern entstand, vergrößerte, setzte sich das ganze Gemeinwesen als Birkland durch. 1612 können 42 Anwesen nach-gewiesen werden, nach dem 30-jährigen Krieg im Jahr 1671 36, und 1721 umfasst Birkland in der Steuerbeschreibung 50 Hausein-träge.

1802 war Birkland so gewachsen, dass eine eigene Pfarrexpositur „St. Anna“ gegründet wurde.

1860 erfolgte ein weiterer Ausbau der Kirche.

Birkland konnte 1880 eine Einwohnerzahl von 302 aufweisen. Be-reits 1910 war die Bevölkerungszahl auf 427 gestiegen, so dass die Kirche 1912 wieder vergrößert wurde.

Die niedrigste Einwohnerzahl verbuchte Birkland, wie so viele an-dere Gemeinden, jeweils bei Kriegsbeginn des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Auch hatte Birkland in beiden Kriegen viele Opfer zu beklagen. Die höchste Einwohnerzahl wies Birkland 1946 auf, als 676 Menschen in Birkland angemeldet waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Birkland, wie viele andere Dörfer, zu ei-ner ansehnlichen Gemeinde.

Durch die Kreis- und Gemeindereform in den 70er Jahren war Birkland durch seine geringe Größe gezwungen, sich einer ande-ren Gemeinde anzuschließen. So wurde im Jahre 1975 von 81,8 % der stimmberechtigten Bevölkerung die Eingemeindung zum Markt Peiting beschlossen - zu dieser Zeit hatte Birkland 455 Einwohner.

Peiting wurde somit am 01.01.1976 durch die Eingemeindung BirklandszurflächengrößtenGemeindedesLandkreisesWeilheim-Schongau. Der Kreis hat sich also wieder geschlossen. Einst von den Peitinger Welfen beherrscht, kehrten die Birkländer wieder zu den Peitingern zurück. Ein besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, dass sich Birkland trotz der Eingemeindung nach Peiting immer sein eigenes Gemeinwesen bewahrt hat. Die eigene Pfarrei, dasWirtshaus imDorf undnicht zuletzt die intensivePflegedesVereinswesens in Birkland tragen dazu bei. So gibt es in Birkland viele Vereine und Gruppierungen.

Birkland kann somit nach wie vor als eigenes Gemeinwesen be-trachtet werden, auch wenn es politisch zu Peiting gehört.

„Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Birkland 5

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„Zukunft braucht Herkunft.“ Odo Marquard

Am Rande bemerkt:

Aus der Steuerbeschreibung 1671 des Anwesens „Simerbauer“:

Valenthin Habersözer.

Besize ainen halben Hof, nach Rottenbuech.

Jerlich 2 fl 21 kr 2 hl Stüfft.

Habß vonn seinem Schwecher Petern Reither, vor 31 Jaren yber-gabsweiß bekhommen, unnd damahlß bey 25 fl anfall geben.

Schuldtig, hinaus aber seye Er seiner Tochter, Maria Geigerin am Heyrathgueth 200 fl ohnne Zünß, unnd St. Anna Gottshauß ufm Pürckhlanndt für ain Zinß Khue 7 fl davon Er Jerlich 21 kr dem Gottshaus bezallen mues

Vonn Vich Khüe Er nichts verkhauffen, ann Khorn oder Gerssten khann Er zwar etwaß Jerlich entrathen, doch mueß Er dagegen etwaß ann Roggen wider einkhauffen.

Arbeitskreis für Dorfgeschichte

Es begann mit Nachforschungen zum Hochaltar der St-Anna-Kir-che, der von Dominikus Zimmermann, dem Erbauer der Wieskir-che (Unesco-Weltkulturerbe), geschaffen wurde. Dessen Familie stammt aus Birkland, und auch wenn der Name hier ausgestorben ist, so leben doch zahlreiche direkte Nachkommen in unserem Ort.

Einmal in Kontakt mit der Archivarbeit gekommen, schlossen sich Recherchen an zu Häuserchroniken und Familienstammbäumen, die bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück reichen. Derzeit wird eine Sammlung Birkländer Hausnamen angelegt und deren Herkunft er-forscht.

Von unschätzbarem Wert sind dabei Abschriften und Bearbeitungen der Kirchenbücher von Apfeldorf und Birkland seit dem Jahre 1610 (diewertvollenOriginalewerdenimbischöflichenArchivAugsburgaufbewahrt) und die Steuerbeschreibungen der Birkländer Anwesen desPfleggerichtsRauhenlechsbergausdenJahren1612,1671und1721 (Originale im Hauptstaatsarchiv München).

Nun hat sich der „Arbeitskreis für Dorfgeschichte“ gegründet, um das umfangreiche Material zu erhalten und zu bearbeiten. 8.500 in-zwischen digitalisierte Personendatensätze aus fünf Jahrhunderten, Kirchenarchiv, Schularchiv, Steuerbeschreibungen, Berichte von ZeitzeugenundFachliteratursindunerschöpflicheQuellen,die je-doch zu versiegen drohen, wenn niemand mehr die alten Haus- und Flurnamen und Hausnummern kennt.

In einem ersten Schritt werden die Birkländer Hausnamen ent-schlüsselt und – auf Wunsch – die Anwesen mit entsprechenden Schildern versehen. Diese Arbeit könnte in eine Häuserchronik der ursprünglich 48 Anwesen münden.

Doch auch Sammlungen von Sterbebildern, von Flurkreuzen, alte Landkarten und Akten sind noch ungehobene Schätze und die alten Stammbäume gilt es, mit der jetzigen Generation fortzuschreiben.

Dabei warten auch so manche Überraschungen. Hier sei nur so viel verraten: Die Mehrzahl der Birkländer ist mit dem gesamten euro-päischen Hochadel verschwägert.

Um die neuen Erkenntnisse der Dorfgeschichte nicht wieder in Schubladen und Schränken verschwinden zu lassen, ist geplant, neben Vorträgen und der Aufbereitung von pädagogischem Ma-terial in Birkland eine Informationstafel („historisches Fenster“) mit Wechselausstellungen einzurichten.

6 Eine kurze Vorstellung des Ortes

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Pfarrkirche St. Anna in Birkland

Die Pfarrkirche St. Anna liegt im Peitinger Ortsteil Birkland/Aich. Die einfache, aber gut ausgestattete barockisierte Dorfkirche ist Ba-rockpracht à la Pfaffenwinkel im Kleinformat. Der Wessobrunner Bandwerkstuck stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das wertvollste Stück der Pfarrkirche ist der Hochaltar, der von Domi-nikus Zimmermann, dem Baumeister der Wieskirche, stammt. Der Altar ist signiert: „Dominicus Zimmermann – Wessobrunn. Anno 1715“.

In sogenannten Scagliolaarbeiten, bei denen die Bilder in den feuch-ten Gips sehr rasch hineingearbeitet werden, hat er Maria dargestellt als die Frau, die der Schlange den Kopf zertritt, mit dem Blumen-kranz der Wessobrunner “Mutter der Schönen Liebe”. Dazu kom-men noch Blumenmotive in höchst zierlicher und kunstfertiger Art.

Geschichtliches zur Kirche:

Über den Ursprung der Kapelle, die heute noch als Chorraum erhal-ten ist, steht im Pfarrarchiv auf einem Blatt vom 8. Mai 1815:

„Die Kirche zu St. Anna in Pürkland wurde nach Kloster-Pollingi-schen Urkunden um das Jahr 1500 ohne Zweifel durch freiwillige Beiträge der dortigen Gemeinde erbaut, und eine Glocke daselbst führt noch die Aufschrift: Sebolt goß mich anno 1500“. Die genann-te Glocke hängt seit 1990 unter der Empore. Sie wird zum festlichen Einzug angeschlagen.

Am Rande bemerkt:

Ein besonders wertvolles und dorfgeschichtlich interessantes Schmuckstück des Apfeldorfer Pfarrhofes sind die zwei Türen zum Prälatenzimmer, die mit je zwei bemalten Blättern versehen sind. Diese Türblätter entstanden vermutlich im Zeitraum von 1790 bis 1800 – der Künstler ist nicht bekannt – und eines davon zeigt die Kirche von Birkland, die damals Filialkirche von Apfeldorf und damit des Klosters Polling war. Die Ansicht darf als durchaus realistisch und detailgetreu angesehen werden und zeigt die St.-Anna-Kirche ohne Friedhof - es gab hier also keinen Pestfriedhof - und unge-wöhnlicherweise auch abseits einer dörflichen Bebauung auf dem Kirchberg zwischen den ältesten und größten Gehöften Birklands an der Straße nach Apfeldorf gelegen.

Birkland 7

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1.2 Einwohner-StatistikHeute leben in Birkland 602 Einwohner davon 302 weibliche und 300 männliche.

Einwohner zwischen Insgesamt Weiblich Männlich

0 – 3 J. 14 5 9

4 – 6 J. 20 13 7

7 – 10 J. 35 17 18

11 – 20 J. 82 41 41

21 – 30 J. 71 33 38

31 – 40 J. 64 37 27

41 – 50 J. 90 43 47

51 – 60 J. 84 34 50

61 – 70 J. 63 30 33

71 – 80 J. 53 33 20

81 – 90 J. 20 10 10

91 – 92 J. 2 2 --

8 Eine kurze Vorstellung des Ortes

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1.4 Besonderheiten des Dorfes

Struktur und Verwaltung/Eigenständigkeit

Birkland hat die Besonderheit, dass es ein eigenständiges Dorf mit ganzspezifischemCharakter,gleichzeitigabereinOrtsteilvonPei-ting ist. Mit diesem Umstand haben sich die allermeisten Birkländer gut arrangiert. Man lebt hier nach dem bayerischen Motto: „Leben und leben lassen!“ Der Lokalpatriotismus wird von den Birkländern teilweise auf Peiting ausgedehnt, man bekennt sich auch als „Peitin-ger“.TrotzdemempfindenmancheBirkländerdiegefühlteBarriereund den räumlichen Abstand zwischen Peiting und Birkland als zu groß. Trotzdem kann man sagen, dass die Fusion gut gelungen ist und wir, wenn wir schon eingemeindet werden mussten, mit Peiting ganz sicher die beste Option gewählt haben.

Die politische Vertretung des Ortsteils Birkland geschieht seit der Eingemeindung über Birkländer Gemeinderäte, die uns in jeder Le-gislaturperiode im Marktgemeinderat vertreten.

Sprache

Obwohl wir zum Regierungsbezirk Oberbayern gehören ist unser Dialekt bereits sehr schwäbisch angehaucht. Unser Dialekt ist sehr stark angelehnt an das „Lechroanerisch“, das im Lechrain zwischen Friedberg, Landsberg und Schongau bis Füssen, hauptsächlich öst-lich des Lechs, gesprochen wird. Auffällige Merkmale des Lechrai-nischen sind das harte, kehlige -kch-, das man sonst im Allgäu und in Tirol hört, die Beibehaltung eines -ch- anstelle des stummen -h- (ziehen – ziacha, leihen – leicha) und eine Lautverschiebung vom hochdeutschen -i- zum -u- (Kirche – Kurcha, Wirt – Wurt).

Am Rande bemerkt:

Forst, das Nachbardorf im Osten spricht schon sehr viel oberbaye-rischer geprägt und fährt man noch ein paar Kilometer weiter nach Weilheim, kann es passieren, dass man als „Sauschwab“ verhöhnt wird. Aber, da wir auf unser Dorf und unsere Sprache stolz sind, perlt diese Kritik einfach an uns ab.

1.3 Stärken und Entwicklungsfelder des DorfesStärken Entwicklungsfelder

Größe – jeder kennt noch jeden Einkaufsmöglichkeiten

Vereinsaktivitäten Angebote für Jugendliche

Angebote für Kinder Verwaltung

harmonisches soziales Leben Angebote für Senioren

Landschaft

hohe Bindung an den Ort

sehr großes Engagement der Bürgerinnen und Bürger

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2 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen2.1 Dorfentwicklungskonzepte und deren Umsetzung

2.1.1 Lebendiges Dorf Seit Jahrzehnten bewähren sich die vorhandenen Strukturen in ver-schiedensten gesellschaftlichen Bereichen.

Der ehrenamtlich geführte Wasserbeschaffungsverband gewähr-leistet seit jeher die örtliche Wasserversorgung und das bei einem jährlichen Wasserverbrauch von ca. 60.000 m³ im Jahr und einem Wasserpreis von rd. 50 ct./m³ – eine beachtliche Leistung!

Das rege Vereinsleben, überwiegend geführt von dem Hauptverein TTC-Birkland mit rund 460 Mitgliedern ist ein wichtiger Grundstein für die gut funktionierende Dorfgemeinschaft. Dazu noch einige Traditionsvereine aus den Bereichen wie Kirche, Veteranen, Schüt-zen, Obst- und Gartenbau, Landjugend, Bauernverband usw., wo „Jung und Alt“ mit großem Engagement in ihren Vereinen tätig sind und rege am Gemeindegeschehen teilnehmen.

SofindenjedesJahrvieleVeranstaltungenstattwoeingroßerZu-sammenhalt in den Vereinen sehr wesentlich zu einem guten Gelin-gen mit jeweils großer Beteiligung dazu beiträgt. Feiern, bei denen sich fast das ganze Dorf und viele Besucher der umliegenden Orte treffen, sind in Birkland keine Seltenheit.

Froh und stolz sind wir auf unsere Freiwillige Feuerwehr mit seinen 54 aktiven Feuerwehrleuten dazu eine bestens ausgebildete ehren-amtliche Ersthelfergruppe die für Birkland eine deutliche Verbesse-rung der Versorgung in Notfallsituationen bedeutet. Anhand dieser Beispiele kommt die Bedeutung des Ehrenamtes in der Dorfgemein-schaft sehr überzeugend zum Ausdruck.

Die Birkländer Bürgerinnen und Bürger sehen ihren Ort wie ihre Wohnstube – und diese wollen sie schön gemütlich und lebenswert erhalten.

2.1.2 Infrastruktur vor Ort

Abwasser wird in eine Teichanlage über ein sog. „QualifiziertesMischwassersystem“ geführt. Bis auf einzelne Einöden sind alle Grundstücke an dem Kanal angeschlossen.

Strom wird von dem EVU-Lechwerke geliefert. Zurzeit sind auf 41 Dächern Photovoltaikanlagen installiert, die eine Leistung von 650,5 kWp liefern.

Seit 2010 verfügt Birkland über eine zufriedenstellende DSL-Ver-sorgung.

Verwaltungseinrichtungen befinden sich imHauptortMarkt Pei-ting.

Eine Nahversorgung mit den sog. „Dingen des täglichen Lebens“ fehlt momentan – wir sind jedoch dabei, über erneute Befragungen der Bürgerinnen und Bürger gegebenenfalls mit den Birkländern zu-sammeneineLösungzufinden.

Bildungseinrichtungen wie Schulen und Volkshochschulen werden in Peiting und Schongau angeboten. Dafür stehen den Schulkindern Schulbuslinien zur Verfügung.

Der öffentliche PersonennahverkehrfindetübereineBuslinievonSchongau nach Apfeldorf über Birkland (Birkland-Säge – Birkland-Ried – Birkland-Aich) statt.

Einkaufsmöglichkeiten bieten momentan verschiedene Lieferser-vices an. Zum Beispiel liefert die Apfeldorfer Bäckerei regelmäßig Mittwoch und Samstag vorbestellte Backwaren an verschiedene Anlaufstellen in Birkland, wo die Lebensmittel im Laufe des Vormit-tags abgeholt werden können.

Der Bäckerwagen einer Peißenberger Firma fährt dreimal wöchent-lich durchs Dorf und fährt viele verschiedene Plätze an. Hier können außer Backwaren noch andere Dinge des täglichen Bedarfs einge-kauft werden.

10 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen

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Eine Biogärtnerei aus einem Nachbarort liefert auf Bestellung ein-mal wöchentlich eine Biokiste mit Obst und/oder Gemüse und an-deren Bioprodukten (Brot, Eier, Tees, …) ins Haus.

Getränke werden von zwei verschiedenen Brauereilieferdiensten ins Haus geliefert.

Natürlich haben auch die beiden großen Tiefkühllieferer Birkland auf ihrem Schirm.

Unser sehr kompetenter und hilfsbereiter Postzusteller verkauft bei Bedarf auch Briefmarken bzw. nimmt Päckchen an.

Neu entstanden ist durch den Wettbewerb auch eine Kooperation mit Bringservice des „Mühlenmarktes“ in Herzogsägmühle.

Bücherei

Die Bücherei in Birkland besteht seit dem 18.01.1990. Durch den Verbund mit der Peitinger Bücherei kann durch regelmäßiges Aus-tauschen eine große Vielfalt an interessanten und aktuellen Büchern angeboten werden. Die Bücherei ist einmal wöchentlich am Vormit-tag für die Kindergartenkinder geöffnet. Es wird jährlich die beacht-liche Zahl von ca. 1.200 Kinderbüchern verliehen. Zusätzlich ist die Bücherei auch einmal im Monat am Nachmittag geöffnet. Ca. 300 bis 400 Bücher werden jährlich an Erwachsene ausgegeben. Fragen Sie in Birkland nach, vom wem die Leute ihre Bücher haben, viele werden antworten: „Natürlich von der Bücher-Marianne!“

Wasserbeschaffungsverband

Der Wasserbeschaffungsverband sorgt dafür, dass alle Birkländer mitWasserausdeneigenenQuellenversorgtwerden.1949wurdeauf Turbinenbetrieb umgestellt und laufend modernisiert, sodass heute fast ganz Birkland (165 Anwesen, 2 Eigenversorger) mit Was-ser versorgt werden können. Insgesamt laufen vier Quellen zumPumpenhäuschen am Wielenbach, von dort wird das Wasser ge-filtertundanschließendzumHochbehältergepumpt.DieVerteilungan die einzelnen Anwesen erfolgt über ein kilometerlanges Rohr-system.

SchüttungderQuellen:ca1400m³täglich

Pumpleistung: max. 600 m³ täglich (Notfall 720 m³), 10 Liter/Mi-nute

Tägliche Wasserentnahme: 165 m³

Aktueller Wasserpreis: 0,50 €/m³

Die Aufgaben des Verbandes werden aufgeteilt in die Arbeit des Wasserwartes, der täglich nach der Anlage sieht, der Vorstand-schaft, und bei größeren Unternehmungen wird die Birkländer Be-völkerung miteinbezogen.

Damit die sehr gute Wasserqualität stets gewährleistet ist, werden jährlich 2 große und 6 kleine Wasserkontrollen durch das Gesund-heitsamt durchgeführt.

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2.2 Lokale Wirtschaft stärken

Gewerbe in Birkland

In dem ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägten Ort Birkland haben sich in den vergangenen beiden Jahrhunderten die klassi-schen Handwerksberufsbilder eines ländlichen Dorfes entwickelt. So war noch im letzten Jahrhundert in Birkland der Hufschmied, der Wagner, der Käser und auch der Müller im Ort. Insgesamt gab es Mitte des 20. Jahrhunderts noch 3 Kramergeschäfte im Ort, von de-nen in den 90er Jahren das letzte geschlossen hat. In diesen wurde auch die Versorgung mit Fleisch-, Wurst- und Backwaren aus Ge-schäften umliegender Orte für Birkland erledigt. Seit der Schließung des letzten Ladengeschäftes im Ort besteht kein fester Lebensmit-teleinzelhandel mehr im Ort, allerdings bieten fahrende Händler (2 Bäckerwagen, 2-3x pro Woche) ihre Ware im Ort an. Im Laufe der Jahre haben sich die Birkländer mit dieser Situation arrangiert und versorgen sich in den nahegelegenen Orten mit Lebensmitteln. EineigenerDorfladen–wieauchimmerorganisatorischgeartet–wird aufgrund der Einwohnerzahl von ca. 600 auch weiterhin ein Wunsch für viele Birkländerinnen und Birkländer bleiben.

Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts sind aber nicht nur die Lebensmittelgeschäfte aus Birkland verschwunden, sondern auch die zuvor angesprochenen Berufsbilder. Im Gegenzug haben sich aber auf vielen landwirtschaftlichen Anwesen wiederum Gewerbe-betriebe entwickelt, die strukturell bedingt in erster Linie mit der Land- und Forstwirtschaft zu tun haben. Auch die Bauwirtschaft hat sich im Ort gut entwickelt.

Viele Birkländer haben ein Gewerbe im Bereich des Handels begon-nen, darüberhinaus auch in Heilberufen die Selbständigkeit gesucht. Symptomatisch für Birkland ist die große Zahl an Selbständigkeiten im Ort (48 eingetragene Gewerbetreibende und Freiberufler), diesich bei ca. 8 % der Einwohnerzahl bewegt. Die meisten davon als Ein-Mann-Betrieb, jedoch bieten auch 6 Unternehmen im Ort insge-samt 63 Arbeitsplätze (außer dem Inhaber) an.

Diese 6 Unternehmen sind ein Maschinenbaubetrieb mit 25 Mit-arbeitern, ein Sägewerk mit 16 Mitarbeitern, ein gastronomischer Betrieb mit 11 Mitarbeitern, eine Werbeagentur mit 9 Mitarbeitern sowie 2 Handwerksbetriebe (Landmaschinenhandel und Maler) mit je einem Mitarbeiter. Die örtliche Raiffeisenbank ist im Wechsel mit der Filiale Forst mit 2 Mitarbeitern halbtags besetzt.

12 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen

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Insgesamt sind in Birkland 2 Schreiner-Meisterbetriebe, 5 weitere Betriebe aus dem Baugewerbe (Montagebau, Fliesenleger, Selbst-bausysteme etc.), 1 Friseursalon, 1 Flechterei, etliche Dienstleis-tungsunternehmen z.B. zur Gartenpflege, Buchhaltungsservice,Versicherungsmakler, freie Händler und auch aus den Heilberufen 3 Heilpraktiker und ein Schulungs-Arzt in Birkland tätig. 3 Landma-schinenwerkstättenbzw.–handlungenundeineBankfilialerundendas Angebot für den ländlichen Bedarf ideal ab.

Insgesamt ist in Birkland Gewerbe gut vertreten, jedoch nicht für den täglichen Konsum, sondern mehr im investiven Bereich (Ma-schinenbau, Möbel- und Baubranche) und im Dienstleistungsbe-reich(Werkstätten,Handel).DieRealisierungeinesDorfladensistin Birkland ein lang gehegter Wunsch, dessen Realisierung vom Einkaufsverhalten und von der Angebotsgestaltung sowie der Si-tuierung eines solchen Geschäftes abhängen dürfte. Ideen hierzu werden immer wieder diskutiert und man sollte das Vorhaben nicht aus den Augen verlieren.

Aufgrund der gewachsenen Struktur und der angenehmen Vertei-lung der vorhandenen Betriebe über den gesamten Ort verstreut, istauchmittelfristignichtandieAusweisungeinesdefiniertenGe-werbegebietes für Birkland gedacht. Dies kommt auch künftig der gesunden Strukturentwicklung, z. B. für die Nutzung leerstehender Hofstellen sowie einer Nachverdichtung innerhalb der Ortsgrenzen anstatt Flächenverbrauchs im Außenbereich entgegen.

Gastronomie und Tourismus in Birkland

Die Gastwirtschaften haben sich innerhalb der vergangenen 30 Jah-re von 3 auf 2 reduziert, diese bieten aber heute wie früher eine ausgezeichnete Versorgung für Birkland und weit darüber hinaus. Insgesamt stehen in beiden Häusern ca. 12 Betten für touristische Besucher zur Verfügung. Insbesondere Radfahrer schätzen die gut ausgebauten Wege und Straßen rund um den Ort, der auf der Rad-route Richtung Wessobrunn liegt. Leider wird bis dato Urlaub auf dem Bauernhof in Birkland (noch) nicht angeboten, hier bieten sich aber Potenziale für die zukünftige Entwicklung auf dem einen oder anderen Hof im Ort.

Birkland 13

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2.3 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte MaßnahmenZum Wettbewerb 2013 wurde in Birkland eine Fragebogenaktion durchgeführt, anhand derer Ergebnisse wir einige neue Aktionen und Vorhaben geplant haben.

Birkland-Umfrage zum Thema: „Unser Dorf hat Zukunft“

Untenstehend ist die Endauswertung der Fragebögen, die im August in Birkland ausgegeben wurden. Der Rück-

lauf war sehr zufriedenstellend. Von 180 ausgegebenen Fragebögen (je Haushalt einer) haben wir 93 zurückbe-

kommen. Danke für die Mühe und die Teilnahme an der Umfrage. Vor allem die zusätzlichen Angaben sind sehr

aufschlussreich und helfen dabei, die Lebensqualität in Birkland in Zukunft noch zu verbessern.

Beim Lesen der Auswertung ist zu bedenken, dass die Zahlen sich (außer bei Frage 1) immer auf

den Haushalt (nicht Personen!) beziehen. Das heißt z. B., dass drei Haushalte in Birkland die Anzahl der

angebotenen Arbeitsplätze voll ausreichend finden und 17 gar nicht.

Bitte jeweils die Anzahl eintragen!

1. Fragen zum Haushalt

Kinder (0 – 12)

Jugendliche

(13 – 18) Erwachsene

(19 – 65) Senioren (ab 65)

a) Wie viele Personen leben im Haushalt?

46 25 184 36

b) Welche bzw. wie viele der Personen leben seit Geburt in Birkland? 36 19 110 15

c) Welche bzw. wie viele Personen sind aus Birkland weggezogen?

0 0 40 0

d) Welche bzw. wie viele der Personen können sich vorstellen, in Birkland zu bleiben? 30 9 139 25

e) Sonstige Angaben:

keine

Die Aussage trifft zu:

2. Erwerbsmöglichkeiten

voll weit-

gehend teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Die Anzahl der angeboten Arbeitsplätze in Birkland ist ausreichend!

3 11 22 40 17

b) Es gibt genügend Arbeitsplätze in der Umgebung von Birkland!

11 53 19 8 1

c) Die Erreichbarkeit der persönlichen Arbeitsplätze der im Haushalt wohnenden Personen ist in

Ordnung!

24 31 12 11 6

d) sonstige Angaben und Anregungen:

keine

Die Aussage trifft zu:

3. Gemeinde

voll weit-

gehend teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Der Kontakt zur Gemeinde und deren Mitarbeiter ist gut!

26 44 14 5 2

b) Die Erreichbarkeit der Gemeinde und deren Mitarbeiter ist gut!

22 49 15 4 2

c) Die Kommunikation zwischen Gemeinde und den Birkländern funktioniert gut! 32 39 14 1 0

d) sonstige Angaben und Anregungen:

gewünscht wäre eine regelmäßige Anlaufstelle der Gemeinde in Birkland

bemängelt wurden die Öffnungszeiten der Gemeinde und dass sich Birkland z. T. abgrenzt

die Birkländer Vereinsaktivtäten finden in Peiting zu wenig Beachtung

Die Aussage trifft zu:

4. Einkaufsmöglichkeiten

voll weit-

gehend teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Die Möglichkeiten, in Birkland einzukaufen sind ausreichend!

1 1 4 22 63

b) Das ergänzende System durch verschiedene Lieferservices und Bäckerwagen ist ausreichend! 6 12 41 32 8

c) Wir nutzen das oben genannte System regelmäßig!

8 15 21 13 31

d) Eine Ergänzung zum momentanen System wäre gewünscht, wir würden dann in Birkland

regelmäßig einkaufen!

13 26 30 15 4

f) sonstigen Angaben und Anregungen:

gewünscht wurde von einigen ein Hofladen oder ein kleiner „Tante-Emma-Laden“, evtl. mit Bar, Eisdiele, Café …

auf jeden Fall mit Verkauf von regionalen und Bioprodukten

häufig gewünscht wurde ein Geldautomat

einige merken auch an, dass ein Laden in Birkland wahrscheinlich nicht realisierbar wäre

Die Aussage trifft zu:

5. öffentliche Verkehrsmittel

voll weit-gehend

teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Die Anzahl der öffentlichen Verkehrsmittel ist ausreichend!

3 15 11 41 20

b) Die Anzahl der täglichen Fahrten des öffentlichen Verkehrsmittels ist ausreichend! 4 12 10 45 17

c) Die Anzahl der Anfahrtspunkte des öffentlichen Verkehrsmittels ist ausreichend! 9 44 11 19 5

d) Eine Ergänzung zum momentanen System wäre gewünscht!

28 25 19 12 2

e) Die Situation für unsere Schulkinder ist zufriedenstellend!

11 31 18 10 2

f) sonstigen Angaben und Anregungen: vereinzelt gewünscht wurden Busverbindungen nach Weilheim und Peiting, auch nur mit kleinen Bussen

angeregt wurde mehrfach, dass Mitfahrmöglichkeiten organisiert werden sollten

viele sagen, dass ein Auto unbedingt nötig ist, aber auch in fast jedem Haushalt vorhanden

für die Schulkinder wurde bemängelt, dass die Fahrzeiten(-häufigkeiten) nach SOG zu den weiterführenden Schulen zu wenig sind

außerdem wurden vereinzelt die Fahrweise der Busfahrer und die Überbelegung der Busse bemängelt

vereinzelt wird die Abfahrtszeit der Busse um ca. 7 Uhr bemängelt

Die Aussage trifft zu:

6. soziales Leben, Miteinander

voll weit-gehend

teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Die Möglichkeiten, mich im Dorfleben einzubringen sind ausreichend! 39 34 9 1 0

b) Es gibt genügend Freizeitmöglichkeiten für alle Altersgruppen!

25 32 21 12 1

Wenn nein – für welche Altersgruppen fehlen sie? hier wurden vor allem die Altersgruppen der älteren Kinder bzw. der Jugendlichen und der Senioren genannt

Anregungen, welche Freizeitmöglichkeiten angeboten werden könnten/sollten?

für Senioren: für ältere Kinder: für Jugendliche: für alle:

Gymnastik Spielplatz Bogenschießen Wanderwege

Treffs Bolzplatz Beachvolleyball Handarbeiten

Turnen Jugenddisco kreatives Arbeiten

Tanz Basketball Kurse: z. B. Sprachen, Sport

Gesellschaftsspiele Jugendtreffs Lauftreff

Tennis

Werken

Badeweiher

bemängelt wurden noch die Duschen am Fußballplatz und die Rasenpflege am Spielplatz

angeregt wurde noch ein Krabbelgruppe und eine Geschwindigkeitsbeschränkung zwischen Neubaugebiet und Sägewerk

d) Die Anzahl der Vereine ist ausreichend!

64 24 5 0 0

e) Es gibt für jeden einen Verein, in dem er sich einbringen kann!

34 34 11 0 0

f) Die Häufigkeiten und Anzahl von Vereinsaktivitäten ist ausreichend!

43 28 6 0 0

g) Es finden zu viele Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen statt!

2 7 9 41 25

h) sonstige Angaben und Anregungen: keine

Die Aussage trifft zu:

7. Lebensqualität allgemein

voll weit-gehend

teil-weise

eher nicht

gar nicht

a) Die Lebensqualität in Birkland ist gut, obwohl es an manchem fehlt (Bus, Einkaufsmöglichk.) 42 39 12 2 0

b) Naherholungsmöglichkeiten sind in Birkland und naher Umgebung in guter Anzahl vorhanden! 41 36 12 2 1

e) Unsere Senioren haben auch außerhalb der Vereine die Möglichkeit, etwas zu machen oder

zu unternehmen!

5 21 31 27 2

e) Unsere Jugendlichen haben auch außerhalb der Vereine die Möglichkeit, etwas zu machen

oder zu unternehmen!

6 18 29 28 4

e) Unsere Kinder haben auch außerhalb der Vereine die Möglichkeit, etwas zu machen oder zu

unternehmen!

6 21 35 17 2

f) sonstigen Angaben und Anregungen: öfters gewünscht wurde ein Badeweiher und ein zentraler Treffpunkt (z. B. Dorfbrunnen, Biergarten, …)

das Haus der Vereine sollte auch von Jugendlichen außerhalb der Vereine genutzt werden können

beanstandet wurde, dass es kaum Mietobjekte für die ausziehenden Kinder gibt und dass zu den Vereinen in Peiting viel gefahren

werden muss angemerkt wurde von mehreren noch, dass es nicht möglich und nötig ist, alles anzubieten, außerdem hemmt ein zu großes An-

gebot die Kreativität.

14 Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen

Page 15: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Birkland 15

Neuerstellung einer Birkländer Homepage mit Angliederung an die Homepage der Gemeinde Peiting

Zu besichtigen unter: http://www.peiting.de/birkland

Implementierung eines Bringservices für Lebensmittel vom Herzogzogsägmühler „Mühlenmarkt“

Nebenstehender Flyer wurde im Mai an die Birkländer Haushalte verschickt. Nun wird getestet, wie dieses Angebot angenommen wird und ob sich der Bringservice bewährt. Gebracht und ausgelie-fert werden die Lebensmittel von verschiedenen Birkländern, die in Herzogsägmühle arbeiten.

Liebe Birkländer,ab dem 28.05.14 könnt Ihr in der Herzogsägmühle im Mühlenmarkt jeweils von Mittwoch bis Freitag te-lefonisch von 9 bis 12 Uhr die gewünschten Produkte (Backwaren, Obst, Gemüse, Wurst und Fleischwaren usw.) bestellen. Die Telefonnummer des Mühlen-marktes ist: 08861 219-234. Die Ware wird dann zu Euch nach Hause geliefert.Viel Spaß beim Einkaufen wünscht Euer„Unser Dorf hat Zukunft“-Team

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3 Soziale und kulturelle Aktivitäten3.1 Vereine Fußballabteilung (TTC Birkland)

gegründet 06.09.1970

Derzeit aktive Mannschaften:

• 1.Mannschaft

• AH

• F-Jugend

weitere Birkländer Jugendliche sind aktiv in der JFG Lechtal/Rott-bach

Aktivitäten der FAB:

• jährlich:dreitägigesDorffest

• jährlich:buntesFaschingstreibenamFußballplatz

• allezweiMonatewirdinBirklandAltpapiergesammelt

Gymnastikabteilung (TTC Birkland)

Unsere Abteilung besteht seit April 1983 mit einer aktuellen Mitglie-derzahl von 122 Personen (92 Erwachsene und 30 Kinder).

Angefangen hat alles mit einer Sportstunde am Mittwochabend. Da-mit ist die Aerobicwelle aus Amerika auch in Birkland angekommen. So trafen sich immer mehr sportbegeisterte Frauen und trainierten ihren Körper. Seither haben viele ehrenamtliche Vorturnerinnen ab-wechslungsreiche Sportstunden gestaltet.

Doch seit dem Einzug im Sept. 2002 in unsere schöne neue Turn-halle, bei deren Bau wir alle tatkräftig mitgeholfen haben (Bretter für die Außenverkleidung streichen, Endreinigung) können wir ein umfangreiches Sportangebot (z. T. auch geleitet von einer ausgebil-deten Fitnesstrainerin) zur Verfügung stellen:

• Steppen,

• Bauch-Beine-Po

• Pilates

• Fahrradfahren

• Ganzkörpertraining

• Yoga

• Nordic-Walking-Treff(2Gruppen)

• Skigymnastik

• Mutter-Kind-Turnen.DasMutter-Kind-Turnenfindet seit 2003einmal wöchentlich statt. Die Kinder spielen am liebsten frei und laufen umher. Bei schönem Wetter sind wir meist auf dem Spielplatz, ansonsten werden in unserer Turnhalle verschiedene Stationen aufgebaut.

16 Soziale und kulturelle Aktivitäten

Page 17: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

NichtnurderSportverbindetuns–wirpflegenauchdieGemein-schaft. So haben wir schon viele Städte, Kirchen und Klöster in unserer schönen Gegend besichtigt oder Veranstaltungen besucht.

AuchgehörtderJahresausflugfest inunserProgramm,wiez.B.ein Wochenende in den Bergen oder viele Städtefahrten. Des Weite-ren vergessen wir keinen runden Geburtstag und feiern in fröhlicher Runde. Es lohnt sich, mit uns zu sporteln und zu feiern!

Am Rande bemerkt:

Bei der Skigymnastik haben sich die Männer ausbedungen, dass sie alleine sind, für die Frauen werde schließlich schon genug an-geboten. Die Frauen nehmen’s aber mit Humor, schließlich gehen viele ohnehin schon bis zu dreimal in der Woche zum Sporteln in Birkland.

Landjugend

Unsere Landjugend, gegründet im Jahr 1953, besteht derzeit aus 78 Mitgliedern.

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass alle vier Jahre ein neuer Mai-baum in Birkland aufgestellt wird. Dieses Fest umrahmen wir mit Volkstänzen,diewirfleißiginunseremLandjugendraumproben.

Seit in den Jahren 2007 und 2008 unser Raum im Vereinsheim von den Landjugendmitgliedern renoviert wurde, nutzen wir diesen ger-ne zum gemütlichen Zusammensitzen, zum gemeinsamen Kicker spielen, für unsere jährliche Weihnachtsfeier, unser Käseessen am Karfreitag und die regelmäßigen Tanzproben und Vorstandssitzun-gen.

JedesJahrmachenwireinenAusflug,wowirunsz.B.dieAllianz-arena anschauen, Innsbruck besichtigen oder gemeinsam eine Nacht auf einer Berghütte verbringen.

Außerdem veranstalten wir einmal im Jahr die „Grand-Canyon-Fe-te“ in einer Kiesgrube mit Cocktailbar und DJ.

An den Bezirkslandjugendtagen und den Jubiläen anderer Landju-genden sind wir meist stark vertreten und nehmen mit unserer ei-genen Landjugendfahne und unserem Festwagen an Umzügen teil.

Birkland 17

Page 18: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Obst-und Gartenbauverein

Der Obst- und Gartenbauverein Birkland besteht seit 1936 und konnte im Jahr 2014 sein 200. Mitglied aufnehmen. Unser momen-taner Mitgliederstand ist 207. Der rege und rührige Verein mit einer sehr engagierten Vorstandschaft bringt etliche Aktivitäten auf die Beine. Diese sind:

• Pflanzungen,Obstbaumpflege,Schnittkurse,Spritzungen

• AusschmückungenbeiverschiedenenVeranstaltungen

• FachvorträgeundDiashowbeiJahreshauptversammlungen

• Alle 2 Jahre Verteilung der Anerkennungspreise für Blumen-schmuck bei der Jahreshauptversammlung

• GestaltungdesErntedankaltars

• SammelbestellungfürBalkonblumen

• jährlicheinTagderoffenenBirkländerGärteninverschiedenenOrtsteilen

• zweimalTeilnahmeamTagderoffenenGartentüraufKreisebe-ne mit sehr großem Erfolg

• Beteiligung amVereinswettbewerb der Schützen, Stockschüt-zen und Sportfest

• AusstellungendesKreisverbands

• ObstpressenbeiVorstandSochermitfreiwilligenHelfern

• Vereinsausflüge

Auszeichnungen:

• EhrenpreisfürSpalierbäumeundbegrünteWändeimJahr1990

• 1.PlatzimLandkreisbeimWettbewerbLebensraumObstbaum1994

• VerleihungderBronzeplaketteundEhrenurkundeaufderLan-desgartenschau in Hof

• Kreisentscheid1999:2.PlatzundSonderpreisbeimDorfwett-bewerb

Baumbeständeca.750.Neupflanzungen inden letzten20Jahrenca. 250.

Versammlungen mit 60 bis 87 Personen immer gut besucht.

18 Soziale und kulturelle Aktivitäten

Page 19: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Stammschützen-Gesellschaft Birkland/gegründet 1891

Traditioneller Schießbetrieb mit Luftgewehr und Zimmerstutzen.

Mitglieder: 161, davon aktiv: 30, passiv: 131

Jugendarbeit:

• Freitagsab18:00UhrSchießbetriebbeimNeuwirt

• Übungsschießen20bis30Schuss+König+Pokal

• 1Jugendwettkampfmannschaft

Jugendveranstaltungen:

• Fackelwanderung

• Eisessen

• Pizzaessen

• Gänslachgaudi (Wintergrillen beiNachtmitGlühwein) auf Eisfür alle

• TeilnahmeamJugendgauschießenundGauschießen

Erwachsene (Schützenklasse)

• SchießbetriebfreitagsnachderJugend,teilsgemischt

• TeilnahmeamRundenwettkampfmitzweiMannschaften(je4Schützen), Gauschießen, Zimmerstutzenabend, Nostalgieschie-ßen

Veranstaltungen des Schützenvereins:

• schwarz-weißBall(Schützenball)imJanuar

• Radtour(Juni/Juli)

• Weinfest(Oktober)

Stockschützen (TTC Birkland)

Gegründet: 2002, Mitglieder: 35, davon 15 aktiv

Training: im Sommer jeden Mittwoch um 19:30 Uhr, im Winter jeden Mittwoch um 20:00 Uhr im Eisstadion in Peiting

Veranstaltungen:

JedesJahrfindetAnfangMaieineDorfmeisterschaftderBirkländerOrtsvereine statt mit 14 Mannschaften. Ansonsten richten wir noch ein Turnier mit sieben Nachbarvereinen aus. Außerdem beteiligen wir uns bei drei bis vier Freundschaftsturnieren bei den umliegen-den Vereinen. Im Sommer und im Winter sind wir bei den Meister-schaften auf Kreisebene mit einer Mannschaft vertreten.

Birkland 19

Page 20: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Tischtennis (TTC Birkland)

Haben wir das Tischtennis-Gen?

Tischtennis als Leistungssport, als Freizeitsportart für alle Alters-klassen oder nur so als Hobby in Garten und Keller - all das wird bei uns in Birkland ausgeübt. In vielen Familien hat Tischtennis Tra-dition, Eltern bringen ihre Kinder zum Tischtennis und Tischtennis wird als Sportart geschätzt, emsig betrieben und weitergegeben in den Generationen. Nicht selten sind Eltern als Trainer und Betreu-er zu gewinnen, sind in der Nachwuchsarbeit engagiert und geben ihr Wissen und Können an die jungen Tischtennis`ler weiter. So konnten wir uns – und wir hören das nicht ohne Stolz – zu einer Hochburg entwickeln, die mit herausragenden sportlichen Leistun-gen aufwarten kann:

Wir haben mit Philipp Floritz einen aktuellen Nationalspieler her-vorgebracht, der schon zahlreiche nationale und internationale Titel erworbenhatundnunschoninderdrittenSaisonalsProfiinderersten Tischtennis-Bundesliga spielt. Wir spielen mit unserer ers-ten Damenmannschaft in der Regionalliga, wobei wir Aufstieg und Klassenerhalt mit eigenen Kräften bestritten haben und der Kern der Mannschaft aus Birkländerinnen besteht und schon viele Jahre beim TTC spielt.

Wir haben Deutsche Meistertitel nach Birkland geholt, wir haben zahlreiche Bayerische und Oberbayerische Meistertitel im Lauf der Jahre erspielt.

Wir wurden 12 Jahre in Folge für die beste Nachwuchsarbeit im Tischtenniskreis 8 Garmisch-Weilheim geehrt.

Darauf können wir zurecht stolz sein, und diese Tradition wollen wir alsVerpflichtung für die kommenden Jahre nehmen!Oder ist esdoch ein Tischtennis-Gen, das all dies möglich macht bei sage und schreibe 600 Einwohnern?

20 Soziale und kulturelle Aktivitäten

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Veteranen-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Birkland

Gegründet als Veteranen- und Soldatenverein Birkland am 11. No-vember 1865

Der Vereinsruf lautete: „In Treue fest“

Auszug aus dem revidierten Statut vom 3. April 1893:

§ 1 Zweck des Vereins

• DerVeteranen-undSoldatenvereinBirklandbezweckt:

• WahrungundPflegederTreuezuKönigundVaterland,Anhäng-lichkeit an Kaiser und Reich, der Liebe zum Vaterland, unter Fernhaltung jedes politischen Parteigetriebes;

• die Kräftigung kameradschaftlichen Sinnes durch werktätigeUnterstützung der Kameraden bei eintretenden Unglücksfällen und unverschuldeten Notlagen;

• die Veranstaltung eines würdigen Begräbnisses verstorbenerKameraden in möglichst militärischer Form.

Nach drei Kriegen, die Millionen von Toten und Vermissten forder-ten und unsägliches Leid in Millionen Familien brachten, sieht der Veteranen-, Reservisten- und Kameradschaftsverein Birkland seine Ideale im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und der Aufrechterhaltung des Bewusstseins, dass so etwas nie wieder geschehen darf.

Der Verein hat derzeit 99 Mitglieder von denen zwei Veteranen des 2. Weltkrieges sind.

WiebringtsichderVereininsDorflebenein?

• DurchdiealljährlicheGedenkfeierfürdieOpfervonKriegundGewaltherrschaft am wunderschönen Kriegerdenkmal, das 1987 renoviert wurde.

• DurchdiePflegedesKriegerdenkmals.

• DurchdieTeilnahmeanderBeerdigungvonVereinsmitgliedernmit Fahnenabordnung, Ehrenzug und bei Veteranen mit Ehren-salut.

• DurchdieTeilnahmemitderVereinsfahneamFronleichnams-zug.

• DurchdieTeilnahmemitFahnenabordnunganderHochzeitvonVereinskameraden.

• DurchdieTeilnahmeanörtlichenVeranstaltungen,wieDorffest,Stockschützenturnier.

Birkland 21

Page 22: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

3.2 Kulturelle und kirchliche Veranstaltungen und OrganisationenBirkländer Musikanten

Aktive Musiker: 27, Jungmusiker: 15, passive Mitglieder: 127

Musik und Musikgruppen spielten schon immer eine wichtige Rolle in Birkland. Am 28.02.1965 gründeten fünfzehn Birkländer die Birk-länder Musikanten.

SeitdemnimmtdieMusikaktivamDorflebenteil.WirspielenaufFesten der Vereine, wie das alljährliche Waldfest oder dem letztjähri-gen Landjugendfest, begleiten Birkländer Vereine bei Festumzügen, spielen auf Faschingsbällen oder Geburtstagsfeiern. Dazu gestalten wir Gottesdienste in der Kirche, wie die alljährliche Christmette oder den Volkstrauertag. Neben den fröhlichen Anlässen begleiten wir auch die traurigen. Wir spielen auf den Beerdigungen in Birkland, für alle Mitglieder des Vereins kostenlos. Dazu proben wir auf Kon-zerte, wie z. B. das böhmisch-mährische Konzert in diesem Frühjahr oder das jährliche Kurkonzert in Schwangau, hin. Seit über 30 Jah-renpflegenwireineFreundschaftmitdemSchützenvereinHollwedemit gegenseitigen Besuchen. Außerdem fahren wir im Rahmen der Partnerschaft zwischen Peiting und Calvi alle drei Jahre mit nach Calvi, um auf dem dortigen Bierfest zu spielen.

Besonders engagieren wir uns im Bereich der Nachwuchs- und Ju-gendarbeit. Da Musikschulen und -lehrer nur mit einem erheblichen Fahrtaufwand zu erreichen sind, haben wir in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass die Kinder vor Ort in Birkland ein Instrument lernen können. Wir versuchen dafür immer entsprechende Mu-siklehrer zufinden.DarüberhinauswirdvonunseremDirigenteneinmal wöchentlich ein Spielkreis für die fortgeschrittenen Kinder veranstaltet, in dem die Kinder an ein gemeinsames Zusammen-spiel gewöhnt werden. Es werden Vorspielnachmittage organisiert, sowie die Kosten für die Teilnahme an den Prüfungen für Leistungs-abzeichen übernommen. Darüber hinaus versuchen wir einen Groß-teil der benötigten Instrumente den Kindern, wie auch allen ande-ren Musikern, kostenlos zur Verfügung zu stellen. Reparaturen etc. werden ebenfalls vom Verein übernommen. Nach und nach werden die Kinder, die bereits im Spielkreis sind, langsam in die Kapelle ein-gegliedert. Die Kinder werden eingeladen, nach dem Spielkreis ca. ½ bis ¾ Stunde in die normale Musikprobe zu kommen, um bereits erste leichte Stücke kennen zu lernen und so einen Einstieg bei den „Großen“ zu erleichtern.

22 Soziale und kulturelle Aktivitäten

Page 23: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Jugend- und Frauenchor

Vor ca. 20 Jahren haben sich drei Frauen zum ersten Mal getroffen, um einen Familiengottesdienst vorzubereiten. Mit 20 bis 30 Kinder und Jugendlichen trafen sie sich im Proberaum des Kindergartens. Sie lernten Lieder und übten mit einzelnen Kindern dazu die Beglei-tung auf den Orff-Instrumenten ein. Erwachsene übernahmen das Gitarrenspiel.Block-undQuerflöten,Geigen,Trommeln,Schlagins-trumente sowie Triangeln kamen zum Einsatz.

Im Laufe der Zeit veränderte sich die Teilnehmerschaft und es ent-wickelte sich ein Frauenchor, der zu verschiedenen Anlässen zwei- bis dreistimmige Lieder einübt. Einige der Kinder sind auch heute noch dabei. Auch die Lieder wurden dadurch immer anspruchsvol-ler.

Regelmäßig seit Jahren wird vom Frauenchor die Erstkommunion gestaltet, wie auch mehrmals die Firmung mit Liedern und Musik bereichert wurde.

Besonders stolz ist der Chor darauf, dass er schon zweimal eine Hochzeit musikalisch umrahmen durfte.

Kirchenchor

• Gründung:ca.1900

• Mitgliederstand2013:25MännerundFrauen

• AufführungenanFesttagen:Hl.-Drei-König,Fastenzeit,Ostern,St.-Anna-Fest, Fronleichnam, Maiandachten, Lichtmess, Kirch-weih,Weihnachten,Pfingsten,Erntedank

• Beerdigungen,Hochzeiten,Kommunion,Taufen

• imJahrca.35Chorproben

• imJahrca.15Aufführungen

Lobpreis-Chor „Jubilate Deo“

Wie alles begann … Zu siebt aus unserem Dorf waren wir im Juli 2002 beim Weltjugendtag in Toronto/Kanada.

Die dort erlebte Glaubensfreude und die begeisterten und anste-ckenden Lobpreislieder wollten wir auch zuhause in Birkland auf-leben lassen und so durften wir des Öfteren Weltjugendtagsgottes-dienste gestalten und die Lieder singen, die wir vom Weltjugendtag her kannten.

Anfangs fanden sich etwa 12 bis 16 Leute zusammen, mit denen wir gemeinsam probten und Gottesdienste musikalisch umrahmten. In den kommenden Jahren durften wir auch hin und wieder eine Taufe, HochzeitoderauchdenFeldgottesdienstdesjährlichstattfindendenDorffestes musikalisch mitgestalten.

Wir proben momentan immer vor dem „Auftritt“ (dazwischen ist Chor-Pause), früher probten wir zeitweise auch einmal monatlich.

Birkland 23

Page 24: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Kirchenverwaltung

Die Kirchenverwaltung ist zuständig für Vermögen, Gebäude, Grundstücke und Personal der jeweiligen katholischen Kirchenge-meinde und ist das höchste Gremium einer Pfarrei in Vermögens-angelegenheiten. Für den Bereich der Seelsorge ist dagegen der Pfarrgemeinderat zuständig.

Die Mitglieder der Kirchenverwaltung werden für jeweils sechs Jah-re direkt gewählt.

Pater Joyice ist Vorsitzender dieses Gremiums. Unterstützt wird er beidieserAufgabedurchdenKirchenpfleger.

Zu den Aufgaben der Kirchenverwaltung zählen die Genehmigungen des jährlichen Haushaltsplans sowie Miet- und Pachtangelegenhei-ten. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt auch die Verantwortung für dieImmobilienundderenUnterhalt,diePflegedeskirchlichenWal-des, die Verwaltung des kirchlichen Friedhofs und die Verantwor-tung für angestelltes Personal (Meßnerin, Organist, Leichenwärter etc.).

Von der Kirchenverwaltung beschlossene Maßnahmen werden vomVorstandoderKirchenpflegervollzogen.DemKirchenpflegerobliegt insbesondere das Haushalts- und Rechnungswesen. Dazu gehört insbesondere die Erstellung eines Haushaltsplanes und des Jahresabschlusses.

Die Kirchenverwaltung arbeitet eng und vertrauensvoll mit dem Pfarrgemeinderat zusammen und unterstützt diesen bei den ver-schiedenen Anlässen z. B. der Fronleichnamsprozession, beim Auf- und Abbau der Weihnachtskrippe, beim Auf- und Abbau des heiligenGrabes,derOrganisationdesPfarrausfluges.

Kinderkirche

• dasKinderkirchenteamgibtesseit2008

• dieKinderkirchefindetca.allesechsWochenstatt

• die Kinder können hier basteln,malen singen, lernen dieGe-schichten der Bibel kennen, erfahren etwas von Jesus und beten gemeinsam

• esistunseinAnliegen,dieKindervon2bis10Jahrenanzuspre-chen

• wirmöchtenschondenKleinen verständlichundanschaulichden Einstieg ins religiöse Gemeindeleben ermöglichen

• es istunsimmerwiedereinegroßeFreude,auchneueKinderbei uns zu begrüßen

Am Rande bemerkt:

An verschiedenen Gottesdiensten bringen sich die Kleinen auch im „normalen“ Gottesdienst mit ein. Der Einmarsch der kleinen Kirch-gänger wird vom Pfarrer und der Kirchengemeinde sehr herzlich begrüßt.

24 Soziale und kulturelle Aktivitäten

Page 25: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

Pfarrgemeinderat

Gründung, Aktivitäten und Zusammensetzung des Pfarrgemeinde-rates Birkland

Die erste Pfarrgemeinderatswahl fand 1982 statt. Auch damals gab es schon eine Aufgabenverteilung. Die ersten Treffen fanden immer im alten Tischtennisraum statt. Selbst zu dieser Zeit gehörte die Ausrichtung von Festen (wie z. B. Fronleichnam etc.) zu den Auf-gaben des Pfarrgemeinderates. Damals schon wurde die Idee des Pfarrabends geboren bei dem ein Referent eingeladen wurde. Auch die Seniorenarbeit, Weihnachts- und Geburtstagsbesuche sind von Anfang an begründet worden.

Der jetzige Pfarrgemeinderat besteht aus acht gewählten, drei dazu berufenen Pfarrgemeinderäten und unserem Herrn Pfarrer. Pro Jahr haben wir ca. vier bis fünf Sitzungen.

Aufgaben des Pfarrgemeinderates:

• DerVorsitzendeistVertreterimDekanatsratundinderÖffent-lichkeit

• MithilfeinderLiturgieundVerkündigung,MissionundÖkume-ne, Begleitung der Ministranten

• EheundFamilie,Bildungsarbeit,Besuchsdienste(Geburt,Zuge-zogene)

• Krankenbesuche,Geburtstagsbesuche

• Caritassammlung

• Jugendarbeit

• OrganisierenvonFestenundFeiern

Weitere Ziele:

• BeteiligunganderAktionHoffnung,ummitSpendennotleiden-den Mitmenschen zu helfen.

• DurchunsereArbeitdenZusammenhaltunddenGlaubeninun-serer Pfarrgemeinde zu stärken.

Stubenmusi – Saitenschinder

Die Gruppe Saitenschinder ist, wie der Name schon sagt, eine Haus-musikgruppe, bestehend aus Zither, Gitarre und Hackbrett. Sieben Frauen aus unserem Dorf übernehmen den musikalischen Rahmen bei Veranstaltungen, wie Pfarrabend, Weihnachtsfeiern, Autorenle-sungen, Maiandachten und vielem mehr.

Birkland 25

Page 26: Dorfwettbewerb broschuere 2014 web

3.3 bürgerschaftliches EngagementFreiwillige Feuerwehr Birkland

Mannschaftsstärke: 46 Männer, 3 Frauen, 7 Feuerwehranwärter

Jährliche Einsätze: 10 – 20

Jährliche Übungen: 25 – 30, davon 2 – 3 Großübungen

Jährliche Schulungen, Ausbildungen: 5 – 10

Die Freiwillige Feuerwehr Birkland besteht seit 134 Jahren. Bis weit in den 1980er Jahren waren wir an Gerätschaften und Mannschaft dürftig ausgestattet. Das erste Löschgruppenfahrzeug (1986) stell-ten wir in der Maschinenhalle bei einem Landwirt unter. Ende der 80er Jahre baute die Marktgemeinde Peiting ein neues Feuerwehr-gerätehaus mit zwei Stellplätzen, Schlauchturm und Schulungs-raum. Damit vergrößerte sich auch unser Bestand an Gerätschaften und Mannschaft. So veränderten sich in den letzten 20 Jahren Aus-bildung, Aufgaben, und Einsatzspektrum der Feuerwehr Birkland enorm.

Die Einführung des schweren Atemschutzes in Birkland 1996 er-fordert laufend Ausbildung von jungen Atemschutzgeräteträgern. Auch andere Ausbildungen (Grundausbildung, Funker, Maschinist, Gruppenführer) erhöhen unseren Wissensstand ständig. Wir führen regelmäßig Brandschutzerziehung im Kindergarten Birkland durch oder haben Schulklassen zu Gast. Eine eigene Jugendfeuerwehr betreiben wir nicht, da dadurch bei einer kleinen Ortschaft wie Birk-land eine zu starke Konkurrenz zu den Vereinen entstünde. Wir „fan-

gen“ Jugendliche und junge Erwachse in ihrer Orientierungsphase zwischen ca. 16 und 22 ein und bilden sie selbst in Birkland mit der Feuerwehrgrundausbildung aus (Ausbildereignung vorhanden).

Außerdem beteiligen wir uns alljährlich am Spiel- und Sportfest mit einempfiffigenFeuerwehrspiel,anverschiedenenMannschaftwett-bewerben und bieten eine Spritzenhausfete zur Faschingszeit.

Zurzeit sind wir dabei unser selbst entwickeltes Löschwasserkon-zept für Birkland umzusetzen. Ausgangspunkte sind eine generell schlechte Löschwasserversorgung und eine Bedarfsermittlung der Kreisbrandinspektion im Jahre 2007, die eine Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges für Birkland vorsah. Da diese Anschaffung denfinanziellenRahmenderMarktgemeindesprengenwürde,ent-wickelten wir ein Konzept zur Löschwasserversorgung. Im Kern verbinden wir vorhanden Ressourcen mit wenig und günstigen Neuanschaffungen. Neben der Anmietung einer aufgelassenen Gül-legrube (330 qm) im Ortskern hinterlegten wir an 2 Weihern und an 3 bereits vorhandenen Zisternen Ansaugschläuche für Güllefässer, damit im Brandfall Landwirte mit ihren großen Güllefässer ohne gegenseitige Behinderung Löschwasser zubringen können. Für den Erstangriff haben wir einen 600 l Tank im Feuerwehrfahrzeug und ein gerade neu angeschafftes Tankfass mit ca. 6000 l Wasser. Dieses Fass kann überall (auch bei Wald- und Flächenbränden) so-fortundflexibelmiteinemSchleppereingesetztwerden.Dendafürnotwendigen frostfreien Unterstellplatz errichteten wir durch einen

26 Soziale und kulturelle Aktivitäten

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fast komplett in Eigenleistung errichteten Anbau am bestehenden Feuerwehrhaus. Damit haben wir in Birkland und naher Umgebung ein ständig verfügbares, flexibles und zuverlässiges System, umdie Bevölkerung und Sachwerte vor Feuer zu schützen. Dieses sehr nachhaltige Löschwasserkonzept berücksichtigt auch die jetzige und zukünftige Leistungsfähigkeit unserer Feuerwehr und soll auch einer dauerhaften Überforderung der Mannschaft entgegenwirken. Die Zukunft wird uns aber immer neue Herausforderungen bieten, denen wir uns innovativ stellen werden.

Am Rande bemerkt:

Ein lustiges Ereignis bei einer Leistungsprüfung vor etlichen Jah-ren. Unser Angrifftruppführer meldet vor lauter Aufregung an den Schlauchtrupp „1. Rohr - Feuer frei“ statt „...Wasser marsch“. Die Schiedsrichter konnten sich vor Lachen nicht mehr halten und wa-ren kaum fähig, nachfolgende Fehler zu finden und die Leistungs-prüfung war bestanden.

HvO Birkland

Seit Juni 2008 gibt es in Birkland die „Helfer vor Ort“ – eine Einrich-tung des BRK, die örtliche Ehrenamtliche in ländlichen Gebieten als Ersthelfer ausbildet. Wir sind 24 Stunden am Tag, das ganze Jahr über mit je 2 Ehrenamtlichen in Bereitschaft, um im Notfall nach Alarmierung über die Leitstelle Oberland schnell vor Ort Hilfe leisten zu können. Wir haben ca. 20 aktive Mitglieder, die durch regelmä-ßige Fortbildungen, Teilnahme an Vorträgen in den Bereitschaften Schongau und Peiting und durch Mitfahren im Rettungsdienst ihren Wissensstand ständig auf dem Laufenden halten.

Seit Mai 2011 haben wir als „Einsatzfahrzeug“ einen Opel Corsa mit Sondersignalanlage zur Verfügung, bis dahin sind wir mit unseren Privatfahrzeugen im Einsatz gewesen. Unser Auto ist zur Erstver-

sorgung mit allem nötigen medizinischen Material ausgestattet. Das gesamte Equipment wurde durch verschiedene großzügige Spen-den ermöglicht.

Als HvO können wir erste Maßnahmen ergreifen, wenn Notarzt und Rettungsdienst noch auf der Strecke sind und gegebenenfalls schon weitere wichtige Informationen über den Patienten an die Leitstelle weitergeben. Die Überlebenschance eines Unfallopfers hängt nicht alleine von der Schwere seiner Verletzungen ab, der Faktor Zeit ist mitentscheidend. Gerade in Birkland ist die Rettungskette um noch ein Glied länger als im Normalfall. Wird die Notfallnummer 112 ge-wählt, landet man nicht in der Leitstelle in Weilheim, sondern bei der Leitstelle in Fürstenfeldbruck. Der Grund: Die Vorwahlnummer ist an Kinsau und somit an den Landsberger Landkreis gekoppelt. Von Fürstenfeldbruck wird die Leitstelle in Weilheim informiert, die dann den Rettungsdienst losschickt und parallel den HvO alarmiert. Der HvO ist in der Regel zwei bis drei Minuten nach Alarmierung am Einsatzort.

„Rama dama!“ in Birkland

In Birkland ist im Jahr 2010 eine jährliche Aufräum-Aktion entstan-den, die von allen Birkländer Vereinen mitgetragen wird, die Einla-dung erfolgt unter dem Banner der überfachlichen Jugendleitung des TTC Birkland. Die Gemeinde Peiting kümmert sich um die Ent-sorgung des zusammengetragenen Mülls und spendiert eine kleine Brotzeit für die Helfer. Eine besonders große Hilfe ist auch immer die freiwillige Feuerwehr Birkland, die die großen Warntafeln ent-lang der Straße aufstellt und die Helfer mit Warnwesten versorgt.

Auffällig ist noch, dass in Birkland sehr wenig Abfall gefunden wird. Die Sammler, die im Ortsgebiet Birkland sammeln, füllen in der Re-gel nicht einmal eine kleine Mülltüte, während entlang der Straße der Müll säckeweise aus dem Wald getragen wird. Der schlimmste Fund war bisher ein ganzer Müllbeutel voller Batterien, die zwischen Bäumen vor sich hin rosteten. Wer macht so was?

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3.4 Jugendarbeit und das Miteinander der GenerationenGrundsätzlich muss gesagt werden, dass jeder der zahlreichen Ver-eine in Birkland sehr viel und sehr gute Jugendarbeit leistet. Auch das Miteinander der Generationen ist durch die vielen Festivitäten undVeranstaltungengesichert.Sofinden inBirkland imSommerwie im Winter Veranstaltungen oder Zusammenkünfte statt, die ent-weder von der Kirche, den Vereinen oder sonstigen Organisationen organisiert werden. Bei den Veranstaltungen pflegt „Jung“ und„Alt“ ein sehr gutes Miteinander.

Da in Birkland noch viele Großfamilien leben, die zum großen Teil auch noch im selben Haus bzw. Haushalt leben, sind die Interaktion, das Zusammenleben und das Miteinander der Generationen sehr stark ausgeprägt. Dies wirkt sich nicht nur auf das „Jung-bleiben“ unser Senioren aus, sondern auch auf das „Behütetsein“ und die Geborgenheit unserer Kinder, die von der Zeit und den Erfahrungen der(Ur-)Großelternsehrprofitieren.

Überfachliche Jugendleitung des TTC Birkland

Der TTC Birkland leistet sich den Luxus einer überfachlichen Ju-gendleitung. Diese ist nur zuständig für Angebote für Kinder und Jugendliche in Birkland (Freunde aus anderen Orten sind auch stets willkommen). Die zahlreichen Veranstaltungen werden aus der Ver-einskassedesTTCBirklandfinanziert.

FolgendeVeranstaltungenfinden imLaufedesJahresregelmäßigstatt:

• KinderbastelnfürdenMuttertag

• Spiel- und Sportfest am ersten Sommerferienwochenende. Neu seit letztem Jahr zusätzlich mit Teengames (für 13- bis 18jährige)

• zumerstenMalimJahr2013–Ferienprogramm.

• derNikolauskommtnachBirklandmitdenBirkländerMusikan-ten und kleinem Nikolauspäckchen

• KinderbastelnzuWeihnachten

28 Soziale und kulturelle Aktivitäten

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3.5 soziales Leben außerhalb der Vereine Frauenstammtisch beim Neuwirt

Gegründet in Eigeninitiative von 10 Birkländer Frauen am 7. März 2007. Diese treffen sich einmal monatlich beim Neuwirt. Es ist ein geselliges Beisammensein mit Brotzeit. Die Anzahl der Teilneh-merinnen sind im Schnitt 15 Personen. Dori backt zu diesem Anlass sehr guten Kuchen.

Kaffeekränzchen in beiden Gaststätten

In der Faschingszeit wechseln die beiden Gaststätten sich mit einem Kaffeekränzchen ab. Allgemein ergänzen die beiden Gaststätten sich gut und sehen sich nicht als Konkurrenten. Beim Kaffeekränzchen treffen sich nachmittags die Frauen zum gemütlichen Beisammen-sein. Abends kommen die Männer dazu.

Loipen in Birkland

Wintersport vor der Haustür – schöner geht`s nicht, einfacher geht’s nicht, besser geht’s nicht! So hat es sich die Vorstandschaft des TTC Birkland seit zwei Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, diese wintersportliche Betätigung zu fördern und diese Form der sportli-chen Freizeitgestaltung für alle Interessierten möglich zu machen, indem wir ein Spurgerät, inzwischen schon das zweite, gekauft ha-ben und einen engagierten Birkländer als Fahrer gefunden haben. Diese Einrichtungmit hohen finanziellen Aufwendungen und dasEngagement des Fahrers stehen allen Birkländer Langläufern, und das sind inzwischen sehr viele, und auch allen Gästen unentgeltlich zur Verfügung.

Gänslache/Schlittschuhlaufen

Schlittschuhlaufen und Eishockey spielen kann man bei uns an klir-rend kalten Wintertagen, bei ausreichender Eisdicke und wenn sich einige Begeisterte zusammenfinden auf der sogenanntenGänsla-che, einem Eisweiher der ehemaligen Aich-Wirtschaft am Rande des Breiten Mooses. Der Weiher ist nur 1m tief und liegt im Schat-ten eines Waldrandes, sodass sich an Wintertagen beste Eislauf-möglichkeiten bieten.

Baden im Lech

Im Stausee oberhalb des Wasserkraftwerks Kinsau kann man im Sommer auch herrlich im Lech baden. Die aufgelassenen Wehran-lagen, die heute noch aus dem Wasser ragen dienen dabei z. T. als Sprungturm.

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Bartl/Rodelhang oder Wagnerberg/Rodeln mit Bulldoglift

Wer mit den Kindern Schlitten fahren, snowboarden oder Ski fah-ren will, muss sich zunächst nicht unbedingt ins Auto setzen. Für einen unterhaltsamen Familien-Nachmittag, für Anfänger oder für die Kleinen und nach Schulschluss gibt`s in der Bartl oder am Wan-gerberg – hier sogar mit einem Bulldoglift! - einige kleine und nette Gelegenheiten und Möglichkeiten.

Besinnlicher Advent beim Neuwirt

AneinemSamstaginderAdventszeitfindet imGasthausNeuwirtalljährlich ein besinnlicher Nachmittag zur Einstimmung in die „staade Zeit“ statt. Bei Kaffee, Kuchen und Glühwein wird musiziert und es werden Weihnachtsgeschichten und Sketche vorgetragen. Jeder genießt ein paar besinnliche Stunden in der hektischen Vor-weihnachtszeit.

Seniorenfasching

Alljährlich wird von der Pfarrei ein Seniorenfasching veranstaltet. Unterhalten werden die „Maschkerer“ durch Sketche, Lieder und lustige Geschichten.

Kinderfasching beim Neuwirt

AlljährlichamFaschingsdienstagfindetimGasthofNeuwirtdertra-ditionelle Kinderfasching statt. Ein abwechslungsreiches Programm wie z. B. ein Zauberer, Bauchtanzgruppen, Rock’n-Roll-Gruppen spiele und Theaterstücke wird geboten. Die immer steigende Besu-cherzahl zeigt, dass alle Kinder gerne dabei sind.

30 Soziale und kulturelle Aktivitäten

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3.6 Im Rahmen des Wettbewerbs geplante/umgesetzte Maßnahme Erstellen eines Beachvolleyballplatzes am Sportplatz

Birkland hat einen Beachvolleyballplatz – und das in einer rekord-verdächtig kurzen Zeit.

Nach nicht einmal 4 Monaten (im Februar haben wir mit der konkre-ten Planung begonnen) ist unser Beachvolleyballplatz nun fast fertig und unser Dorf hat ein weiteres Stück Zukunft gewonnen – das war indieserZeitundmitunsererfinanziellenAusstattungabernurzuschaffen als wahres Gemeinschaftsprojekt. Über 60 Begeisterte al-ler Altersgruppen (von 8 bis 75 Jahren) waren mittel- oder unmittel-bar mit ihrem Fachwissen und Ideen, mit ihrer Arbeitskraft, Materi-alspenden und ihren Geräten, Maschinen und Fahrzeugen, vor allem aber mit ihrer Zeit und ihrem Feuereifer dabei. Die Kosten für einen üblichen Beachvolleyballplatz konnten dadurch fast halbiert, und so neue Möglichkeiten für die sportliche Betätigung für Jung und auch Alt (z.B. Boccia, Beachsoccer, Beachvolleyball, Beachgymastik) und das sowohl im Vereins- als auch im Freizeitbereich ermöglicht wer-den – ein neuer Platz von allen für alle.

Zum Schluss noch ein paar Fakten:

GrößeSandfläche:322m²

Gewicht Sand: 203 t bei 136 m³ Volumen

Umzäunung: 90 m

Ehrenamtliche Arbeits- und Planungsstunden: über 800 Std.

Gesamtkosten: 13.000 €, davon übernimmt der TTC Birkland 4.000 € und die Gemeinde aus verschieden Töpfen 9.000 €

Material und Maschinen von unzähligen Birkländer Betrieben und Privatpersonen: in Geld nicht zu bemessen

Dafür gilt allen Beteiligten unser allerherzlichsten Dank.

Erstellen eines Pavillons am Spielplatz als Aufenthaltsort und Treffpunkt für „Jung und Alt“

Aufgestellt wurde der Pavillon von der Landjugend Birkland mit sehr großem Engagement. Finanziert wurde er durch den „Unser Dorf hat Zukunft“-Topf, den uns die Gemeinde Peiting für den Wett-bewerb zur Verfügung stellte.

Erneuern der Spielgeräte am Sportplatz

Monatlicher Jongliertreff für Kinder, Jugendliche und Erwachse-ne

Nachdem im letzten Jahr das erste Ferienprogramm so gut ange-kommen ist, hat sich daraus ein fester Jongliertreff entwickelt. Wir treffen uns momentan jeden 1. und 3. Samstag im Monat im Haus der Vereine und Jonglieren, spielen Diabolo, proben den Becherrap uvm.

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4 Baugestaltung und -entwicklung4.1 Dörfer passend und modern umbauenLändliche Baugestaltung – Ortsentwicklung

Die ländlichen Strukturen sollen erhalten bleiben.

Es erfolgt eine überschaubare und zurückhaltende Ausweisung von Wohnbauland. Die Vergabe von Bauland durch die Gemeinde er-folgt nur an Birkländer Bürger.

Die gesunde Mischung von Wohnen und Landwirtschaft hat wei-terhin Priorität, damit auch unsere noch 23 Landwirtschaften als „Milcherzeuger“ sich bei Bedarf weiterentwickeln können.

In dem ehemaligen Schulgebäude wurden Räumlichkeiten für einen Kindergarten, für die Birkländer Musikanten, die Landjugend und viele Sparten der Sportvereine neu gestaltet.

Der genehmigte „Landkindergarten“ bietet 25 Birkländer Kindern eine optimale kindgerechte Betreuung. Zusammen mit den vielen Vereinen wird das Gebäude von Montag bis Sonntag gut genutzt.

4.2 Historische Gebäude und dorftypische Baustile erhalten

Das herausragende Gebäude-Ensemble historischer Bedeutung in Birkland ist im Ortsteil Aich mit der Pfarrkirche St. Anna und dem zugehörigen Pfarrhof zu finden. Der Chor der Kirche wurde alsspätgotische Kapelle 1500 errichtet, seit 1802 Expositur, dann kath. Pfarrkirche. Neben der Bedeutung aufgrund des Gebäudealters hat die Pfarrkirche auch eine weitum bekannte kunsthistorische Bedeu-tung, da hier der junge Dominikus Zimmermann sich mit sogenann-ten Scagliola-Arbeiten (Intarsienarbeiten aus Gips) in dem von ihm entworfenen und gefertigten Altar verewigt hat. Der Erhalt dieses Ensembles liegt den Birkländern sehr am Herzen, so dass auch vor einigen Jahren der gesamte Pfarrhof liebevoll restauriert werden konnte.

Mehrere landwirtschaftliche Anwesen im Ort verfügen über soge-nannte Hofkapellen, die unter Denkmalschutz stehen. Dies ist die Kapelle beim Sedlhof (2. Hälfte 17. Jhd.), die Kapelle beim Anwesen Hofen 6 (2. Hälfte 17. Jh.), die jedoch durch ihre Situierung direkt an der Straße stark vom Einsturz bedroht ist (Bild rechts). Eine von

Gemeinde und Eigentümer gewünschte Versetzung der Kapelle wurde von den Denkmalschutz-Behörden abgelehnt, so dass eine Sanierung an Ort und Stelle beabsichtigt ist. Eine weitere Feld-

32 Baugestaltung und -entwicklung

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kapelleunterDenkmalschutzbefindetsichimOrtsteilEselsberg.Siestammt aus dem Jahr 1923, beinhaltet aber einen älteren Kern. Zu-letzt ist der kleine porticusähnliche Bau im Ortsteil Berg mit seinem reichen historisierendem Ornament aus dem Jahre 1875 eine der herausragenden historischen Kapellenbauten in Birkland.

Herausragend zu erwähnen sind zwei zweigeschoßige Getreidekäs-tenausdem16.bzw.17.Jahrhundert,die imOrt zufindensind(Hofen 2, bez. 1613; Birkland 36, 16. Jh.) sowie das einzigartige Kriegerdenkmal als kleines tempelartiges Gebäude, das zur Erinne-rung an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 im Jahre 1875 errichtet und nach den Weltkriegen 1921 und 1945 verändert wur-de. Die Kreuzigungsgruppe in Lebensgröße auf der gegenüberlie-genden Straßenseite des Kriegerdenkmals stammt aus dem Jahr 1848 (Bild unten). Diese Gruppe wurde im Zuge der Platzneuge-staltung versetzt und befand sich zuvor ca. 100 m weiter westlich. Als kompletter Bauernhof steht das Anwesen Hofen 5 (Bild oben)

unterDenkmalschutz,dasmitseinemflachenSatteldachundZier-bund aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt. Der zweigeschos-sige Hof wurde vor einigen Jahren liebevoll restauriert und erfüllt heute wieder seine Dienste als Wohn- und Geschäftsraum.

Die beiden Bilder unten zeigen am ehemals landwirtschaftlichen Anwesen Birkland 40, wie die Sanierung und Nutzungsänderung mit einer Modernisierung und zugleich optischen Aufwertung über-einkommen können, ohne den ländlichen Charakter zu verlieren.

Allgemein wird beim Bauen und Renovieren im Ort immer auf den Erhalt einer dorftypischen Anmutung mit viel Grün, Holz und na-türlichen Baustoffen geachtet, um den Charakter des Dorfes zu erhalten. Beispiele hierfür sind im Ortskern und auch in den Orts-teilen vorhanden (z. B. Renovierung Birkland 35, Birkland 40 oder Hofen 5 sowie die Neubaugebiete des Ortes).

Birkland 33

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4.3KulturdenkmälerinderFlurerhaltenundpflegenKriegerdenkmal

Das Birkländer Kriegerdenkmal direkt an der Staatsstraße 2014 wurde zur Erinnerung an den deutsch/französischen Krieg 1870/71 als kleines tempelartiges Gebäude errichtet. Nach den beiden Welt-kriegen wurde es jeweils 1921 und 1945 nochmals verändert. Heu-te steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Außerdem stehen auf Birkländer Flur zahlreiche Feldkreuze und Kapellen, auf die an ande-rer Stelle gesondert eingegangen wird.

4.4 Gestaltung von Plätzen und Straßen

Im Rahmen der einfachen Dorferneuerung wurde in den Jahren 2000 bis 2002 der Weiler Birkland-Aich neu gestaltet. Ein zentraler Platz von Birkland, der schon von weitem mit der wunderschönen barocken Pfarrkirche St. Anna auf sich aufmerksam macht.

Unser Ziel war, dieses „soziale Zentrum“ von Birkland so zu sanie-ren bzw. verändern, dass es auch in Zukunft den vielfältigen Anfor-derungen gerecht bleibt. Unter Beteiligung der Bürger ist es uns gelungen Kirche – Parkplatz – Pfarrhaus – Zugang zum Friedhof – Kindergarten – Haus der Vereine – Dorfteich und die Achse Krie-gerdenkmal – Kirche so zu gestalten, dass eine Stärkung der Iden-tifikationallerBürgerinnenundBürgerfürdenOrterreichtwurde.

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4.5 Neubaugebiete ins Ortsbild eingliedernDa wir in Birkland nicht ein Neubaugebiet haben, sondern mehrere und auch Baugenehmigungen auf den z. T. ehemals landwirtschaft-lichen Grundstücken erteilt werden, fügen sich die neuen Bauten in das Dorfbild ein. Extreme Bauten mit Baustilen, die gar nicht in

das typische ländliche Bild passen würden, könnten schon alleine wegen der Bauordnung nicht errichtet werden. Trotzdem bleibt für jede Bauherrenfamilie noch genügend Spielraum für die eigene Kre-ativität und den persönlichen Geschmack.

Birkland 35

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4.6 Im Rahmen des Wettbewerbs geplante/umgesetzte MaßnahmenNeugestaltung des Raiffeisenvorplatzes

Auf Anregung und vielfachen Wunsch der Birkländer wurde gemein-sam mit der Raiffeisenbank der neue Vorplatz geplant und von der RaiffeisenbankPfaffenwinkelumgesetzt.DieBepflanzungerfolgtedurch den Obst- und Gartenbauverein Birkland.

Altes Feuerwehrhaus renovieren

Das alte Feuerwehrhaus, das im Dorfzentrum steht, musste ein we-nig aufgemöbelt werden. Das hat die Feuerwehr dankenswerterwei-se übernommen.

Abgebauter Schaukasten der Raiba als neue Anschlagtafel des OGV umfunktioniert

Bei uns werden auch Ressourcen und Rohstoffe geschont, indem abgebaute Teile immer wieder einer neuen Verwendung zugeführt werden.

Neugestaltung der Mauer und des Geländers an der Durchfahrts-straße

Nachdem die alte Mauer wirklich sehr marode war und evtl. sogar eine Gefahr durch wegbrechende Betonteile bestand, wurde von

den Birkländern die Neuge-staltung angeregt bzw. ein-gefordert. Umgesetzt wurde die Sanierung vom Markt Peiting.

StreichenundBepflanzungderKapelleamSedlhof

Die Kapelle am Sedlhof ist ein Kleinod, das wir pflegen wollen.Übernommen haben das Streichen dankenswerterweise die Birk-länderMusikanten.BepflanztwurdedurchdenObst-undGarten-bauverein.

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36 Baugestaltung und -entwicklung

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Überprüfen der Ortsbeschilderung nach Aktualität und Neugestal-tung

Weil z. T. eine fehlende bzw. falsche Beschilderung mancher Birk-länder Ortsteile bestand, wurde bei der Gemeinde Peiting eine Neu-beschilderung angeregt. Die Vorschläge und die dafür nötige auf-wändige Recherche übernahm ein Birkländer.

Schilder der alten Hausnamen (geplant)

Damit die alten Hausnamen und deren Ursprung nicht in Verges-senheit geraten, werden für diese Schilder erstellt und an den ent-sprechenden Anwesen angebracht.

Erstellen von Ortseingangstafeln mit variabler Beschriftungs-möglichkeit

Bereits im letzten Jahr wurden durch die Landjugend neue Ortein-gangsschilder aufgestellt. Gepflegt werden diese nun durch denObst- und Gartenbauverein.

Fenster am Lagerhaus (zum Spielplatz hin) durch Gitter „ballsi-cher“ gemacht

Das Fenster am Lagerhaus, das zum Spielplatz hin führte, war mit einem Brett vernagelt, weil es kaputt gegangen war. Das sah natür-lich nicht schön aus. Nun wurde es neu verglast und in Birkländer Eigenarbeit mit einem Gitter versehen. Der nächste Ball kann kom-men!

Weg durch den neuen Friedhof befestigen und neu gestalten, so-mit nun barrierefreier Zugang zur Kirche (in Arbeit)

Durch den neuen Friedhof wird gerade ein befestigter Weg angelegt, um einen ganzjährigen barrierefreien Zugang zum Friedhof und zur Kirche zu schaffen für Rollstuhlfahrer und Personen, die auf einen Rollator angewiesen sind. Dieser Weg dient auch dazu, den Fried-hof zukünftig mit einem Sargwagen befahren zu können. In diesem Zusammenhang ist auch eine neue Beleuchtung für die Friedhöfe in Planung.

PflasternamFußballplatzundAufstellenneuerZäune

Birkland 37

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5 Grüngestaltung und -entwicklungGrüngestaltung

Trotz der sich durch den Ort schlängelnden Staatsstraße ist es mit viel Eigeninitiative gelungen, mit schönen Vorgärten, individuellen BepflanzungenundStraßenbegleitgrün,dendörflichenCharakterzuerhalten.

Durch die Unterstützung des Obst- und Gartenbauvereins werden vieleschönePflanz-undGestaltungsideenumgesetzt.

Ein schöner „Wohlfühltreffpunkt“ ist in Birkland-Aich mit dem En-semble Kirchvorplatz – Friedhof – Kindergarten – Kriegerdenkmal undDorfteichzufinden.

5.1 Unser Dorf ist schön!

Private Gärten und deren Nutzung

DasThemaGartenbauund-pflegewird inBirklandallerortsgroßgeschrieben. Eine Demonstration dieser Gartenkultur im Ort ist die Birkländer Gartenausstellung (BIGA), die in regelmäßigen Abstän-den in einem anderen Straßenzug stattfindet. Hier werden danninteressierten Besucherinnen und Besuchern Tür und Tor in die Gärten geöffnet und jedermann kann sich neue Anregungen holen.

38 Grüngestaltung und -entwicklung

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GemeinsameGrünflächen

Bedingt durch die Struktur des Ortes – bestehend aus mehreren kleingliedrigen Ortsteilen und auch die prinzipiell großen Grünbe-reiche der einzelnen Anwesen – sind die öffentlich zu nutzenden gemeinsamenGrünflächenüberschaubar.AlszentralegemeinsameGrünflächekannderinnerörtlicheSpielplatzbeiderRaiffeisenbankangesehen werden. Treffpunkt für Jung und Alt, Generationen kom-men ins Gespräch und die vom Obst- und Gartenbauverein ge-pflegtenObstbäumespendendennotwendigenSchattenaufdemzentral gelegenen Platz. Durch den Umbau und die Begrünung des zuvor asphaltierten Teile des Raiffeisen-Geländes hat hier nochmals eine Aufwertung stattgefunden. Eine weitere gemeinsam genutzte Fläche stellt der Kirchplatz dar, der in seiner Gestaltungsart einer-seits als Parkplatz, andererseits aber auch als Platz für Veranstal-tungengenutztwerdenkann.HierbefindetsichauchderTeichmitumrandendem Buschwerk und intensiver Begrünung. Er ist aus Sicherheitsgründen eingezäunt, da sich in unmittelbarer Nachbar-schaft der Kindergarten befindet. In intensiver Diskussion hatteman sich anlässlich der sog. „Kleinen Dorferneuerung“ über diese Einzäunung unterhalten, da gestalterische Aspekte einen Zugang gewünscht hatten, sich jedoch die Bevölkerung für die Einzäunung entschieden hatte.

5.2 bürgerschaftliches Engagement

• Imkerei

• Streuobstwiese

• gemeinsameAckernutzung

Birkland 39

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5.3 Im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzte MaßnahmenZaun am Überlaufbecken begrünen VerschiedeneBepflanzungenamKirchplatz

PflanzenvonLaub-undObstbäumenamOrtsausgangamundinder Nähe des Überlaufbeckens

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40 Grüngestaltung und -entwicklung

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Beschneiden der Bäume und Büsche entlang des Weges zum Sportplatz

Obstbaumschnitt

Der Obst- und Gartenbauverein übernimmt auf Wunsch auch in den privaten Birkländer Gärten den fachgerechten Beschnitt der Obst-bäumeoderberätdieBirkländerbeiderrichtigenPflege.

Insektenhotel

Auch am Gemeinschaftsacker an der Streuobstwiese wurde ein In-sektenhotel aufgestellt, das bereits gut angenommen wird.

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6 Das Dorf in der Landschaft6.1 Naturschutzgebiete Birkland wird von vielseitigen Landschaften umgrenzt

• ImWestenfließtderLech,diebeidseitigenFlußabhängegehö-ren zum Naturschutzgebiet „Steilhalden und Flussauen des Lechs zwischen Kinsau und Hohenfurch“. IndenAusflüssendesWielenbachsunddesAicherGrabens in denLechfindensich Auwälder. Die Buggenau auf Lechniveau ist eine schöne Jungviehweide, die wie eine Alm wirkt.

• ImNordostengrenztBirklandandasBreite Moos, ein vielsei-tiges Landschaftsschutzgebiet mit sehr artenreicher Flora und Fauna (u. a. sind dort bedrohte Schmetterlinge wie der Hoch-moorgelblingzufinden).

• ImSüdenbildetderWielenbach die Grenze, der sich tief in die Erdschicht eingegraben hat, so dass man dort eine Zeitreise vomQuartär (Jungmoräne) in das Tertiär (ObereSüßwasser-molasse) antreten kann.

• DiesevielfältigenLandschaftengehörenzumNatura 2000 Ge-biet, ebenso wie vier eingegrenzte Zonen in den Waldgebieten des Ostens von Birkland.

42 Das Dorf in der Landschaft

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Folgende Schutzgebietskarte ist nicht maßstabgetreu und dient lediglich dem Überblick, Detailkarten sind in der unteren Naturschutzbehörde erhältlich

Naturschutzgebiet „Steilhalden und Fluss-auen des Lechs“

Auwald

„Alm“ Bugenau

Wildbach Wielenbach

Landschaftsschutzgebiet „Breites Moos“

Weitere Natura 2000-Gebiete

Landschaftsschutzgebiet „Breites Moos“

Das Breite Moos gehört zu den oberbayerischen Moorprojekten

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6.1.1VerschiedeneNaturschutzaktionen,dieinBirklandstattfindenStreuwiesen

Im Moorgebiet wurden von den Birkländern traditionell die meisten Flächen außerhalb der eigenen Gemarkung einmal im Jahr gemäht und als Einstreu genutzt. Dies wird trotz des weitgehenden Ersatzes der Streu durch Stroh nach wie vor von einigen Landwirten genutzt.

Blühstreifen für unsere Insektenwelt

Bienenweideverbesserung zum Nutzen aller Insekten. Die wirt-schaftliche Bedeutung der Honigbienen ist unumstritten und wird in vielen Ländern durch Maßnahmen zur Förderung der Imkerei und zum Schutz der Bienen bestätigt. Mit ansteigendem Lebensniveau und dem steigenden Bedarf an hochwertigen, gesundheitsfördern-den Lebensmitteln hat sich auch die Bedeutung des Honigs bekannt gemacht. Zudem hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass bei

ObstundzahlreichenweiterenNutzpflanzennurdurchBienenweit-gehend sichere Frucht- bzw. Samenerträge zu erreichen sind. Es ist deshalb stets lohnend, sich mit Bienenweide zu befassen und mit Maßnahmen der Bienenweideverbesserung die wichtigste Grundla-ge der Imkerei zu festigen. Einen großen Nutzen haben auch alle an-deren Insekten von dem Blütenangebot, das ausgiebig genützt wird.

Obstlehrgarten

Ziel des Obstlehrgartens der 1999 angelegt wurde ist es, die alte Obstbautradition in der Region wieder zu neuem Leben zu erwe-cken. Die Anlage besteht aus einer kleinen Obstwiese mit älteren Sorten, aber auch vielen neuen Züchtungen, die auf ihre regionale Anbaueignung, vor allem hinsichtlich der Frosthärte und Wider-standsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen geprüft werden.

Die ca. 34 Obstbäume bestehen aus Apfel-, Birnen- und Steinobst-sorten. Die Reiser der Obstsorten wurden mühsam beschafft, selbst veredelt und aufgeschult. Von den vorhandenen Sorten werden auf WunschauchEdelreiserabgegeben.WestlichderAnlagebefindetsich eine Wildstrauchhecke aus Holunder, Haselnuss und Schlehen, die als Windschutz dient.

Extensive Weidewirtschaft

AnsteilenMoränenhängen, inAbflussmuldenundanderunweg-samen Lechniederung wird extensive Weidewirtschaft großteils mit Rindern und z. T. mit Pferden betrieben.

44 Das Dorf in der Landschaft

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Waldwoche im Birkländer Kindergarten

Unser Kindergarten hat eine Gruppe mit ca. 20 Kindern ist und re-gelmäßig seit mehreren Jahren eine Woche im Wald. Dort haben wir einen festen Platz an der Brunnenanlage des Dorfes. Am Pum-penhaus gibt es einen Nebenraum, den die Kinder nutzen können.

Die Kinder dürfen im Wald ausschwärmen, die Grenzen sind weit gesteckt. Sie bauen Dämme im nahe gelegen Bach, bauen ein Wald-sofa oder versinken im Schlamm. Die Kinder sind immer in Sicht-weite.

Der Kindergarten Birkland hat im Jahre 2010 bei einer Studie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald - LV Bayern e.V. mitgemacht zu dem Thema „Kindergärten im Wald“.

Gemeinschaftsacker für Familien

Im März 2000 wurde der Gemeinschaftsacker mit einem Pferdege-spannumgepflügtundalsKraut-undKartoffelackervonvierFami-lienangelegt.JenachBedarfwirdderAckerbepflanztundderRestmit Bienenweide eingesät. Gehackt und Unkraut gezupft wird in viel Handarbeit, gegossen wird nach Bedarf mit Regenwasser. Auch in diesem Jahr haben sich wieder sechs Familien zusammengefunden, gemeinsam die Kartoffeln gelegt und Gemüse angebaut. Das ausge-sprochen gute und gesunde Gemüse überzeugt alle.

Wir helfen Wildbienen zu schützen

Ein guter Lebensraum für Wildbienen muss ausreichend Nistmög-lichkeitenundgenügendPflanzenzurNahrungsversorgungbereit-stellen. Der Verlust solcher Lebensräume bedroht viele Wildbienen-arten. Der Schutz dieser bedrohten Arten kann langfristig durch eine vielfältige Umwelt erfolgreich sein. Jeder von uns kann in seinem GartenmitgeringemAufwandNistmöglichkeitenundFutterpflan-zen anbieten.

Einige Arten graben sich ihre Gänge selbst in morsches Holz, an-dere nutzen Fraßgänge von Käfern, um ihre Kinderstube anzulegen. Leider sind hohle odermarkhaltige Pflanzenstängel Mangelware.Ein aufgeräumter Garten bietet keine Nisträume.

Laden Sie Wildbienen in ihren Garten ein, durch die große Auswahl vonBlütenpflanzenkönnenwirGärteninblühendeInselnverwan-deln, die für den Menschen schön anzuschauen sind. Für die Bienen stellensielebenswichtigeQuellenfürNahrungundNistmaterialdar.

Veredeln von Lokalsorten

MitderAnpflanzungmöglichstvielerverschiedenerObstartenund–sorten möchten wir einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt unserer Heimat leisten. Außerdem möchten wir, wenn die Sortenechtheit geprüft wurde, Edelreiser an Interessenten abgeben, damit die zum Teil recht selten gewordene Sorten wieder ange-pflanztundsodauerhafterhaltenwerden.Darüberhinauskümmernwir uns um das Aufspüren und anschließende Veredeln von ver-schollenen Lokalsorten, wie z. B. Schöner von Wiltshire, Borowinka und Jakob Fischer.

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6.2 Feldkreuze und GedenksteineFeldkreuze findet man häufig in katholischen Landstrichen. Diemeisten entstanden schon in den vergangenen Zeiten und wurden von der damaligen Bevölkerung als Zeichen ihres Glaubens aufge-stellt. Einige von ihnen sind an Orten aufgestellt, an denen zuvor entweder ein Unfall oder ein Verbrechen geschah. Viele Gedenkstei-ne wurden auch aus Dankbarkeit errichtet.

In Birkland gibt es viele Feldkreuze, die alle liebevoll von den jewei-ligenGrundstücksbesitzernoderFreiwilligenausdemOrtgepflegtund erhalten werden. Vor allem unsere Kinder besuchen das eine oder andere Feldkreuz voller Freude und Ehrfurcht. „Bringen wir der Maria Blumen?“, hört man dann. An Fronleichnam und bei Bitt-gängen werden einige Feldkreuze und Kapellen in Birkland in einer Prozession besucht.

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6.3 LandwirtschaftEin starker Berufszweig

Die Birkländer Bauern versorgen statistisch über 15 000 Men-schen mit Milch und Milchprodukten

Grüne Wiesen und satte Weiden, eingebettet in eine sanfte Hügel-landschaft, das ist der erste Eindruck der Birkländer Landwirtschaft. Ackerbau spielt nur eine kleine Rolle, bei fast 750 Höhenmeter ist es für Weizen und Mais eine Grenzlage. Dafür ist die Milchwirtschaft die tragende Säule der Landwirtschaft in unserem schönen Dorf. Bei gut 600 Einwohnern gibt es noch 24 Milchbauern - eine stolze Zahl. Im Vorjahr wurden von diesen 24 Bauern 5,36 Mio kg Milch erzeugt, das waren 400 000 kg mehr als noch ein Jahr vorher. Damit ist die Milchwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig für unser Dorf und viele Arbeitsplätze hängen an der Landwirtschaft.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Milch und Milcherzeugnissen in Deutschland liegt statistisch bei 335 kg. Damit wird in Birkland je-des Jahr die Milchmenge für eine Kleinstadt mit über 15.000 Ein-wohnern erzeugt. Die Birkländer Bauern erzeugen somit 25mal so-viel Milch, wie alle Einwohner Birklands konsumieren.

Trotz der starken Konzentration auf die Milchwirtschaft ist die Birkländer Landwirtschaft sehr vielschichtig. Haupt- und Nebener-werbsbetriebe ergänzen sich ebenso gut wie Höfe mit Weidehaltung und Betriebe mit ganzjähriger Stallhaltung in modernen Laufställen. Allein in den letzten elf Jahren wurden sieben neue Milchviehställe errichtet - die Birkländer Bauern setzen auf Milchwirtschaft.

Die meisten Betriebe wirtschaften konventionell, aber auch biologi-sche Landwirtschaft wird in Birkland praktiziert.

Milchwirtschaft hat in Birkland Tradition und Zukunft. Aktuell sind eine junge Landwirtin und ein junger Landwirt in der Berufsaus-bildung, mehrere junge Bauern haben in den letzten Jahren ihre Berufsausbildung, ihre Fachschule oder die Meisterprüfung abge-schlossen und sind bestens ausgebildet.

BBV, BDM und Milchliefergenossenschaft

In Birkland kümmern sich drei Vereine bzw. Ortsverbände oder Ortsgruppen um das Wohl der Bauern. Über die örtliche Milchliefer-genossenschaft wird die meiste Milch an das Erste Bayerische But-terwerk Schongau bzw. an die Molkerei Hochland vermarktet. Als Berufsvertretungen engagieren sich der Bayerische Bauernverband (BBV) und der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM).

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Zahlen und Fakten zur Birkländer Landwirtschaft

Fläche: Rund 1100 Hektar (bezogen Jagdpacht), davonzweiDrittelLandwirtschaftlicheNutzfläche und ein Drittel Wald.

Niederschlag: 1200 mm/Jahr

LandwirtschaftlicheNutzfläche: Grünland (> 95%), Rest Getreide und Mais

Anzahl Milchviehbetriebe: 24

Erzeugte Milch/Jahr: 5,36 Mio kg

ø Milchmenge/Betrieb: 223 000 kg

Molkereien: Hochland Schongau (> 90 %) Milchwerke Kimratshofen (< 10%)

Landw. Vereine/Organisationen: Bauernverband Milchliefergenossenschaft Jagdgenossenschaft BDM

Anzahl Kühe: 790 unter MLP, gesamt ca. 820

Anzahl Rinder gesamt: ca. 800

Pferdehaltung und andere Tiere

Außerdem gibt es auf sechs Höfen Pferde, auf einem Esel und ein Hof kann sogar mit Lamas dienen. Vor allem auf den Hof der Familie Jann können unsere Kinder zum Reiten gehen.

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Jagdgenossenschaft

GrößedesJagdreviers:1110ha,davonca.1/3Waldfläche.

Das Revier ist in zwei Jagdbögen geteilt mit einer Größe von 520 bzw. 590 ha und verpachtet. Der jährliche Rehwildabschuss beträgt ca. 60 Stück. Die Verbissbelastung durch Rehwild ist laut Verbiss-gutachten als tragbar zu bezeichnen.

SeitfünfJahrentrittvermehrtSchwarzwildauf,dasaufWiesenflä-chen Schäden verursacht. Eine Bestandsregulierung des Schwarz-wildesdurchBejagungistäußerstschwierig.EinmalimJahrfindetdasvondenJagdpächternorganisierteundfinanzierteJagdessenstatt. Hierzu sind die Jagdgenossen eingeladen.

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6.4 Im Rahmen des Wettbewerbs geplante/umgesetzte MaßnahmenErstellen einer Radwanderkarte für die Umgebung um Birkland

Durch den Schützenverein wurde eine wunderschöne (Rad)Wan-derkarte für Birkland erstellt, die nicht nur ausgestellt sondern auch an verschiedenen Stellen ausgelegt werden soll.

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Birkländer Rad- und Wanderkarte

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Aufstellen von Fledermauskästen, Vogelhäusern und Nisthilfen

Aufstellen eines Insektenhotels am Spielplatz

Artenvielfalt am Niedermoor mit Ute Jahn

Naturerlebnis-Exkursion mit Kindern im Grundschulalter. Damit soll den Birkländer Kindern die Lebensvielfalt in einem Moor- und Streuwiesen-Areal vor Ort bewusst gemacht werden. Die Kinder ler-nen die besonderen Lebewesen dieser Biotope kennen und werden sich mit deren besonderen Bedürfnissen auseinandersetzen. Ge-nauereEinblicke indie faszinierendeWeltderPflanzenundTierewerden durch Betrachtungen durch Mikroskope gegeben.

Folgende Aktivitäten sind vorgesehen:

- „Natur einrahmen“

-Pflanzenbestimmung,Fantasienamengeben

-BesonderheitenderMoorpflanzenerforschen

- Tiere erkunden und bestimmen, Insekten anlocken

- Hochmoorgelbling und die Rauschbeere

- Mikroskopieren

-BarfußpfaddurchdasGelände,Pflanzenblindertasten

- Naturschutz – Moorschutz – Hochwasserschutz

- Märchen und Sagen rund um das Moor

Die Aktionen werden von Ute Jahn, Dipl.-Biologin und Naturpäda-gogin, geplant und durchgeführt. Ute Jahn hat viele Jahre mit ihrer Familie in Birkland gelebt und ist dem Dorf immer noch sehr zuge-tan.

Thematische Führungen

Führungen zu den Themen Streuwiesen, Breites Moos, Lech, Wie-lenbach und Flussauen erfolgen durch Dipl. Agraringenieur Wilfried Schmid.

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7 Impressionen aus Birkland

52 Impressionen aus Birkland

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8 QuellenverzeichnisVielen Dank an alle Vereine und Privatpersonen, die uns Fotos und Texte zur Verfügung gestellt haben, besonders an diejenigen die sich speziell für den Wettbewerb in verschiedenster Weise einge-setzt haben.

Das Foto vom HvO stammt von Hans-Helmut Herold, die Luftauf-nahmen von Roman Wölk.

Die Informationen und Karten zu den Landschaftsschutzgebieten stammen aus Veröffentlichungen der Regierung von Oberbayern, der unteren Naturschutzbehörde und dem Bayerischen Staatsmi-nisterium für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat. Der darge-stellte Plan von Birkland wurde uns von der Gemeinde Peiting zur Verfügung gestellt.

Alle Texte wurden von den einzelnen Vereinsvorständen, den Orga-nisationen und vom Redaktionsteam dieser Broschüre speziell für diese Broschüre geschrieben bzw. zur Verfügung gestellt.

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Platz für eigene Notizen:

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