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Vito Tagliente Deutsch üben Klasse 6 Fabeln und Gedichte Deutsch üben Differenzierte Materialien für das ganze Schuljahr Vito Tagliente 6 Sekundarstufe I Downloadauszug aus dem Originaltitel: Download

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Vito Tagliente

Deutsch üben Klasse 6Fabeln und Gedichte

Üben, üben, üben! Umfassende Materialien zu den

wichtigsten Themen des Lehrplans

Damit der Lernstoff bei den Schülern richtig „sitzt“, ist ständiges Üben und

Wiederholen unerlässlich. Dieser Band bietet Ihnen eine Fülle an Übungs-

materialien zu den wichtigsten Lehrplanthemen der Klasse 6, die übersicht-

lich in 19 Unterthemen gegliedert sind. Zu jedem Unterthema finden Sie

zunächst eine kompakte, leicht verständliche Zusammenfassung der wich-

tigsten Lerninhalte, die Sie den Schülern als Kopie austeilen oder als OHP-

Folie präsentieren können. Im Anschluss daran folgen jeweils zwei Arbeits-

blätter zu dem jeweiligen Thema, von denen eines eher leichte, das andere

eher schwere Aufgaben enthält. So können Sie Ihre Schüler entsprechend

ihres Leistungsstandes fördern. Die Aufgaben auf jedem Arbeitsblatt ent-

sprechen den drei Anforderungsbereichen der Bildungsstandards und

wurden nach dem Prinzip „vom Leichten zum Schweren“ erstellt. Alle

Kopiervorlagen aus dem Buch sowie die vollständigen Lösungen finden Sie

als veränderbare Word-Dokumente auf der beiliegenden CD-ROM, d. h. Sie

können alle Aufgaben individuell auf Ihre jeweilige Lerngruppe zuschneiden,

nach Belieben Übungen weglassen, ergänzen oder neu zusammenstellen.

Die Themen:

Wortarten bestimmen – Zeitformen kennen und bilden – Satzglieder

ermitteln – Kommas richtig setzen – Richtig schreiben – Texte lesen,

ver stehen und verfassen

Der Band enthält:

kompakte Übersichtsblätter zu 19 zentralen Lehrplaninhalten

insgesamt 60 Übungsblätter in zwei Differenzierungsstufen

alle Kopiervorlagen und Lösungen veränderbar auf CD-ROM

Der Autor:

Vito Tagliente – Ausbildungsleiter für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschullehramt

für Deutsch und Diagnostizieren, Fördern und Beurteilen

Weitere Titel des Autors:

Auer Führerscheine Deutsch Klasse 6 Klassenarbeiten Deutsch Klasse 6

Bestell-Nr. 07124

Bestell-Nr. 07130

Auer macht Schulewww.auer-verlag.de

Deutsch üben Differenzierte Materialien

für das ganze Schuljahr

Vito Tagliente

6ISBN 978-3-403-07129-7

Alle Kopier vorlagen

editierbar

Sekundarstufe I

07129_Deutsch-Ueben_6.indd 1

11.03.13 08:50

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

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Deutsch üben Klasse 6

Fabeln und Gedichte

http://www.auer-verlag.de/go/dl7129Über diesen Link gelangen Sie zur entsprechenden Produktseite im Web.

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Differenzierte Materialien für das ganze Schuljahr

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Fabeln deuten

Texte lesen, verstehen und verfassen 67

Merkmale einer Fabel

Ein besonderes Kennzeichen der Fabel ist, dass Tiere in der Erzählung handeln, denken und sprechen wie Menschen und typische menschliche Eigenschaften übernehmen. Die Charaktereigenschaften der Tiere sind dabei häufig gleichbleibend, so ist z. B. der Esel dumm oder leichtgläubig, der Wolf gierig, der Fuchs gerissen oder hinterlistig und der Löwe stolz (wie ein König). Ursprünglich nutzte man die Tiere als Stellvertreter, um Menschen darzustellen, die man nicht direkt kritisieren durfte. Auch heute noch dienen die Tiere als Stellver-treter, wenn Menschen oder Dinge indirekt kritisiert werden sollen. Fabeln enthalten meist eine Lehre, die auf Alltagssituationen übertragbar ist, d. h. aus dem Verhalten der dargestellten Tiere lässt sich ableiten, wie sich Menschen verhalten oder nicht verhalten sollten. Oft handelt es sich bei den Lehren um bekannte Sprichwörter. Lehren und Sprichwörter bestehen meist aus sprachlichen Bildern, d. h. du solltest sie nicht wörtlich nehmen. Versuche, herauszufinden, wofür die Bilder stehen. Es ist jedoch nicht immer leicht, die Lehre einer Fabel zu erkennen und daraus abzuleiten, welches Verhalten sie verdeutlichen soll.

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Fabeln deuten

68 Texte lesen, verstehen und verfassen

1. a. Suche im Internet nach den beiden folgenden Fabeln und lies sie aufmerksam durch.

„Der Rabe und der Fuchs“ von Gotthold Ephraim Lessing „Vom Raben und Fuchs“ von Martin Luther

b. Wie werden der Rabe und der Fuchs in den beiden Fabeln jeweils dargestellt? Wähle aus den folgenden Adjektiven jeweils zwei aus, die auf den Raben und auf den Fuchs zutreffen. Begründe deine Auswahl jeweils mit einem Satz. Schreibe die Sätze in dein Deutschheft.

Beispiel: Der Rabe ist …, weil er …

c. Wen würdest du in den beiden Fabeln jeweils als Sieger und wen als Verlierer bezeichnen? Begründe deine Antwort und schreibe die Begründung in dein Deutschheft.

d. Versuche, die jeweilige Lehre der beiden Fabeln zu formulieren, und schreibe deine Überlegungen in dein Deutschheft. Falls du Hilfe benötigst, kombiniere die Wörter aus dem unteren Kasten zu zwei Satzanfängen und führe die Sätze fort. Tipp: Denke an bekannte Sprichwörter.

e. Führe die Fabel „Vom Raben und Fuchs“ von Martin Luther so fort, dass sich die Lehre entweder in „Aus Schaden wird man klug“ oder in „Rache ist süß“ ändert. Wähle eine der beiden Lehren aus und schreibe deine Fortsetzung in dein Deutsch-heft. Deine Fortsetzung könnte so beginnen:

Am nächsten Tag flog der Rabe wieder zum gleichen Baum. Im Schnabel hielt er erneut ein gestohlenes Stück Käse …

nachdenklich hinterlistig feinfühlig schadenfroh gerissen verrückt tüchtig fröhlich aufgewühlt schlau tolerant gutgläubig mitfühlend

hilfsbereit eingebildet dumm nachtragend weise

dich anderen gräbt nicht von täuschen eine lass Schmeicheleien wer Grube

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Fabeln deuten

Texte lesen, verstehen und verfassen 69

2. a. Lies die folgende Fabel von Aesop. Markiere dir unbekannte Begriffe und schlage sie in einem Wörterbuch nach. Notiere die Begriffe sowie ihre Bedeutung in deinem Deutschheft.

b. Erläutere anhand der Fabel den Begriff „Ehrgeiz“ und schreibe deine Erklärung in dein Deutschheft. Nimm, wenn nötig, ein Wörterbuch zu Hilfe.

c. Welche der folgenden Lehren passt am besten zu Aesops Fabel? Begründe deine Wahl und schreibe deine Erklärung in dein Deutschheft.

3. Begründe, warum „Rotkäppchen“ keine Fabel ist, obwohl ein sprechender Wolf darin vorkommt. Schreibe deine Begründung in dein Deutschheft. Folgende Punkte solltest du dabei beachten:

• vorkommende Figuren • Aufbau eines Märchens / einer Fabel • eventuell enthaltene Lehren

Die beiden Frösche Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken. Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: Die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück. Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: „Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb's auf!“ Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen. Er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.

Man sollte nicht zu früh aufgeben. Mühe zahlt sich aus.

Des einen Freud ist des anderen Leid. Gemeinsam ist man stärker.

Ein Ausweg kommt manchmal unverhofft.

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Fabeln deuten

70 Texte lesen, verstehen und verfassen

1. a. Suche im Internet nach den beiden folgenden Fabeln und lies sie aufmerksam durch.

„Der Rabe und der Fuchs“ von Gotthold Ephraim Lessing „Vom Raben und Fuchs“ von Martin Luther

b. Wie werden der Rabe und der Fuchs in den beiden Fabeln jeweils dargestellt? Beschreibe die beiden Tiere jeweils mit zwei Adjektiven. Formuliere dazu voll- ständige Sätze und schreibe sie in dein Deutschheft.

c. Versuche, die jeweilige Lehre der beiden Fabeln zu formulieren, und schreibe deine Überlegungen in dein Deutschheft. Tipp: Denke an bekannte Sprichwörter.

d. Führe die Fabel „Vom Raben und Fuchs“ von Martin Luther so fort, dass sich die Lehre entweder in „Aus Schaden wird man klug“ oder in „Rache ist süß“ ändert. Wähle eine der beiden Lehren aus und schreibe deine Fortsetzung in dein Deutschheft.

2. Lies die folgende Fabel von Aesop und versuche, die Lehre der Fabel zu formulieren. Verdeutliche dir dazu die Eigenschaften der beiden Frösche. Schreibe die Lehre in dein Deutschheft.

3. Begründe, warum „Rotkäppchen“ keine Fabel ist, obwohl ein sprechender Wolf darin vorkommt.

Die beiden Frösche Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken. Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: Die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück. Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: „Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb's auf!“ Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen. Er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

Texte lesen, verstehen und verfassen 71

Formaler Aufbau eines Gedichts Wenn du den formalen Aufbau eines Gedichts untersuchst, solltest du dir folgende Dinge anschauen:

• Aus wie vielen Strophen besteht das Gedicht? Eine Strophe ist ein zusammenhängender Textabschnitt, der durch einen Absatz von anderen Textabschnitten getrennt ist.

• Aus wie vielen Versen bestehen die Strophen? Ein Vers ist eine einzelne Zeile in einem Gedicht. Manchmal kommt es vor, dass einzelne Strophen eines Gedichts unterschiedlich viele Verse haben. Dann solltest du die Anzahl der Verse in den einzelnen Strophen jeweils einzeln benennen.

• Welches Reimschema wird verwendet? Viele Gedichte folgen einem bestimmten Reimschema. Aber nicht jedes Gedicht muss sich zwingend reimen.

• Zeigt die Textstruktur bestimmte Auffälligkeiten? Häufig werden z. B. einzelne Wörter, Verse oder Strophen anders als üblich angeordnet.

Reimschemata Um das Reimschema eines Gedichts zu bestimmen, kennzeichnest du die Verse, die sich aufeinander reimen, mit jeweils demselben Buchstaben.

Es gibt folgende Reimschemata:

• Paarreim Bei einem Paarreim reimen sich jeweils zwei aufeinanderfolgende Verse. Beispiel: Wenn Hunde maunzen, Schafe bellen, (a) Pferde schwimmen auf den Wellen, (a) Kühe über Häuser fliegen, (b) Mäuse über Katzen siegen, (...) (b)

• Kreuzreim Bei einem Kreuzreim werden die sich aufeinander reimenden Verse von einem weiteren Vers / Reim „unterbrochen“. Die Reime verlaufen also über Kreuz. Beispiel: Wenn Hunde maunzen, Schafe bellen, (a) Kühe über Häuser fliegen, (b) Pferde schwimmen auf den Wellen, (a) Mäuse über Katzen siegen,(…) (b)

• Umarmender Reim Bei einem umarmenden Reim umschließen zwei sich aufeinander reimende Verse zwei andere Verse. Beispiel: Wenn Hunde maunzen, Schafe bellen, (a) Kühe über Häuser fliegen, (b) Mäuse über Katzen siegen, (b) Pferde schwimmen auf den Wellen, (…) (a)

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

72 Texte lesen, verstehen und verfassen

Lesetipps für Gedichte Sicher kennst du Lesestrategien zu anderen Textsorten. Viele davon lassen sich auch auf Gedichte übertragen. Die folgende Auswahl an Lesestrategien kann dir helfen, Gedichte besser zu verstehen.

1. Betrachte zunächst die Überschrift. Erzeugt die Überschrift irgendwelche Bilder oder Ideen, wovon das Gedicht handeln könnte?

2. Betrachte, falls vorhanden, die Bilder, die zu dem Gedicht gehören. Was kannst du erkennen? Wie könnten die Bilder mit dem Gedicht zusammenhängen?

3. Kläre unbekannte Wörter. Schlage dir unbekannte Wörter in einem Wörterbuch nach.

4. Finde für jede Strophe eine passende Überschrift. So erhältst du einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Strophen und des gesamten Gedichts. Auch hast du das Thema bereits in eigenen Worten skizziert.

5. Unterstreiche wichtige Informationen / Hinweise oder schreibe sie dir heraus. Welche Verse / Textstellen sagen etwas Besonderes aus, was dir für das Textver- ständnis oder zur Beantwortung von Fragen weiterhilft? Worum geht es hauptsächlich in dem Gedicht? Wird eine besondere Stimmung deutlich? Was möchte der Dichter / die Dichterin zum Ausdruck bringen?

Ein Gedicht verstehen und deuten Wenn du den Inhalt eines Gedichts in einem zusammenhängenden Text wiedergeben und deine Meinung dazu äußern sollst, kann es dir helfen, nach einem festen Schema vorzugehen.

• In der Einleitung benennst du den Dichter / die Dichterin, den Titel und das Thema des Gedichts: Beispiel: In dem Gedicht „Familienchaos“ von Bernhard Meier geht es um einen

Jungen, der seine Familie und ihre Eigenarten beschreibt.

• Im Hauptteil beschreibst du den formalen Aufbau des Gedichts. Außerdem benennst du jeweils kurz, worum es in den einzelnen Strophen geht. Somit hast du den Inhalt zusammenfassend dargestellt. Beispiel: Das Gedicht besteht aus … Auffällig ist … Die erste Strophe handelt von … Danach beschreibt der Dichter / die Dichterin …

• Im Schlussteil beschreibst du deine eigene Meinung zu dem behandelten Thema oder zu der dazugehörenden Fragestellung. Wichtig hierbei ist, dass du deine Meinung begründest, damit andere verstehen können, warum du diese Ansicht vertrittst.

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

Texte lesen, verstehen und verfassen 73

1. a. Lies das folgende Gedicht aufmerksam durch und wende hierbei die Lesestrategien an. Notiere deine Beobachtungen und Antworten in deinem Deutschheft.

b. Das Gedicht ist im Kreuzreim geschrieben. Vertausche die Verse innerhalb des Gedichts so, dass einmal ein Paarreim und einmal ein umarmender Reim entsteht. Schreibe beide Versionen des Gedichts in dein Deutschheft.

c. Vergleiche die drei Gedichte. Beschreibe, wie sich das ursprüngliche Gedicht verän-dert hat, und worin sich die Gedichte unterscheiden. Schreibe deine Überlegungen in dein Deutschheft.

Folgende Aussagen könnten dir dabei weiterhelfen: Das Gedicht wirkt lebendiger, wenn ... Reime verwendet werden, weil … Das Gedicht ist verwirrender, wenn … Reime verwendet werden, weil ... Mit … Reimen gefällt mir das Gedicht am besten, weil …

d. Lies nun erneut deine Überschriften zu den Strophen aus Aufgabe 1.a. Würdest du nach Änderung des Reimschemas andere Überschriften wählen? Schreibe deine Antwort in dein Deutschheft und begründe sie.

Vito Tagliente: Nimm dir Zeit Es ist, als würd‘ die Welt erwachen. Die Sonne zeigt sich etwas mehr. Draußen erstes Kinderlachen, Langsam wächst ein Blumenmeer. Im Wald ertönen erste Laute. Der Igel ist schon aufgewacht. Als er sich einen Schlafplatz baute, Hat er schon an das Jetzt gedacht. Die Vögel halten Einzug wieder. Sie pfeifen fröhlich jeden Tag. Sie schauen auf die Wiesen nieder, Wo vorher noch der Winter lag. Zu oft man durch die Straßen hetzt, Nichts von dem Schönen nimmt man wahr, Als selbstverständlich eingeschätzt, Weil es sich gleicht in jedem Jahr.

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

74 Texte lesen, verstehen und verfassen

2. Beschreibe den formalen Aufbau des Ursprungsgedichts „Nimm dir Zeit“ und notiere deine Beobachtungen in deinem Deutschheft.

Beachte bei der Beschreibung des formalen Aufbaus: Anzahl der Strophen Anzahl der Verse in den Strophen Reimschemata Weitere Auffälligkeiten

3. a. Der Sprecher des Gedichts „Nimm dir Zeit“ (= das lyrische Ich) bemängelt etwas. Formuliere in eigenen Worten, was er kritisiert, und notiere deine Gedanken in deinem Deutschheft. Tipp: Betrachte dazu die letzte Strophe und die Überschrift des Gedichts genauer.

b. Formuliere die Kritik des Sprechers des Gedichts (Aufgabe 3.a.) in einen Wunsch um. Was wünscht sich der Sprecher? Notiere deine Überlegungen in deinem Deutschheft.

c. Wie stehst du zu dem angesprochenen Problem? Würdest du dem Sprecher des Gedichts zustimmen oder widersprechen? Schreibe deine Überlegungen in dein Deutschheft. Vergiss nicht, deine Meinung nachvollziehbar zu begründen.

4. Schreibe einen zusammenhängenden Text über den formalen Aufbau und den Inhalt des Gedichts „Nimm dir Zeit“ und stelle deine Meinung zu dem Thema dar. Vergiss dabei nicht, deine Ansicht nachvollziehbar zu begründen. Schreibe deinen Text in dein Deutschheft.

5. Schreibe ein Parallelgedicht zu „Nimm dir Zeit“. Ein Parallelgedicht zu schreiben bedeutet, dass du das Reimschema einhalten und dich insgesamt an dem formalen Aufbau des Ursprungsgedichts orientieren solltest, also auch Strophen- und Versanzahl übernimmst. Überlege dir ein passendes Thema und bilde dazu Wortfelder, um eine Ideensammlung zu haben, auf die du beim Schreiben zurückgreifen kannst. Schreibe dein Parallelgedicht in dein Deutschheft. Folgende Themen könnten sich anbieten:

Solltest du dich für eines dieser Themen entscheiden, ergänze zunächst die Wortfelder, um genügend Ideen entwickeln zu können.

Hitze Sonne Sommer

schwimmen Rad fahren

Schnee kalt Winter

Ski Weihnachten

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

Texte lesen, verstehen und verfassen 75

1. a. Lies das folgende Gedicht aufmerksam durch und wende hierbei die Lesestrategien an. Notiere deine Beobachtungen und Antworten in deinem Deutschheft.

b. In welchem Reimschema ist das Gedicht verfasst? Notiere deine Antwort in deinem Deutschheft.

c. Vertausche die Verse innerhalb des Gedichts so, dass sich jeweils das Reimschema ändert. Schreibe die weiteren Versionen des Gedichts in dein Deutschheft. Nun hast du das Gedicht in allen drei Reimschemata vorliegen.

d. Vergleiche die drei Gedichte. Achte besonders darauf, ob die Gedichte unterschied-lich auf dich wirken, und woran das liegen könnte. Schreibe deine Überlegungen in dein Deutschheft.

2. Der Sprecher des Gedichts „Nimm dir Zeit“ (= das lyrische Ich) bemängelt etwas. Formuliere in eigenen Worten, was er kritisiert, und notiere dies in deinem Deutschheft.

Vito Tagliente: Nimm dir Zeit Es ist, als würd‘ die Welt erwachen. Die Sonne zeigt sich etwas mehr. Draußen erstes Kinderlachen, Langsam wächst ein Blumenmeer. Im Wald ertönen erste Laute. Der Igel ist schon aufgewacht. Als er sich einen Schlafplatz baute, Hat er schon an das Jetzt gedacht. Die Vögel halten Einzug wieder. Sie pfeifen fröhlich jeden Tag. Sie schauen auf die Wiesen nieder, Wo vorher noch der Winter lag. Zu oft man durch die Straßen hetzt, Nichts von dem Schönen nimmt man wahr, Als selbstverständlich eingeschätzt, Weil es sich gleicht in jedem Jahr.

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Gedichte untersuchen und selbst schreiben

76 Texte lesen, verstehen und verfassen

3. Schreibe einen zusammenhängenden Text über den formalen Aufbau und den Inhalt des Gedichts „Nimm dir Zeit“ und stelle deine Meinung zu dem Thema dar. Vergiss dabei nicht, deine Ansicht nachvollziehbar zu begründen. Schreibe deinen Text in dein Deutschheft.

4. Schreibe ein Parallelgedicht zu „Nimm dir Zeit“. Ein Parallelgedicht zu schreiben bedeutet, dass du das Reimschema einhalten und dich insgesamt an dem formalen Aufbau des Ursprungsgedichts orientieren solltest, also auch Strophen- und Versanzahl übernimmst.

Überlege dir ein passendes Thema und bilde dazu Wortfelder, um eine Ideensammlung zu haben, auf die du beim Schreiben zurückgreifen kannst. Schreibe dein Parallelgedicht in dein Deutschheft.

Beispiel:

Hitze Sonne

zelten Rad fahren

Sommer

schwimmen Eis essen

Freibad Ferien

Sonnenbrand

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Lösungen: Fabeln deuten

1. b.

Mögliche Lösung:

Rabe (Lessing) :

Der Rabe ist gutgläubig. Er lässt sich durch Schmeicheleien dazu hinreißen, sein Essen fallen

zu lassen.

Er ist dumm, weil er dem Fuchs glaubt und auf dessen Trick reinfällt.

Rabe (Luther) :

Der Rabe ist gutgläubig. Er lässt sich durch Schmeicheleien dazu hinreißen, sein Essen fallen

zu lassen.

Er ist dumm, weil er dem Fuchs glaubt und auf dessen Trick reinfällt.

Fuchs (Lessing) :

Der Fuchs ist gerissen, weil er dem Raben mithilfe eines Tricks das Essen abnimmt.

Er ist hinterlistig, weil er den Raben austrickst.

Er ist schlau, weil er genau weiß, wie er den Raben dazu bewegt, das Essen fallen zu lassen.

Fuchs (Luther) :

Der Fuchs ist schadenfroh, weil er am Ende über den Raben lacht.

Er ist hinterlistig, weil er mithilfe eines Tricks an den Käse des Raben kommt.

Er ist schlau, weil er sich eine Idee überlegt, um den Raben auszutricksen.

c.

Luther:

Der Rabe ist der Verlierer: Er hat sein Essen verloren, weil er sich geschmeichelt fühlte und auf

den Fuchs reingefallen ist.

Der Fuchs ist der Sieger: Er hat durch einen gemeinen Trick dem Raben das Essen abgenom-

men.

Lessing:

Eigentlich ist auch hier der Rabe der Verlierer, weil er sein Essen verliert. Im Nachhinein stellt

sich aber heraus, dass er der Sieger ist, weil er gestorben wäre, wenn er das Fleisch gegessen

hätte.

Der Fuchs ist der Verlierer. Zwar gelingt es ihm, dem Raben das Essen zu entwenden, aber er

stirbt daran.

d.

Lehre zu Luther : Lass dich nicht von Schmeicheleien täuschen.

Lehre zu Lessing : Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

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Lösungen: Fabeln deuten

e.

Mögliche Lösung:

Am nächsten Tag flog der Rabe wieder zum gleichen Baum. Im Schnabel hielt er erneut ein

gestohlenes Stück Käse. Kaum saß er auf dem Baum, kam der Fuchs aus dem Wald.

„Hallo lieber Rabe, dir ist gestern dein Käse aus dem Mund gefallen, als du für mich singen

wolltest. Ich habe ihn schnell in Sicherheit gebracht, bevor jemand kommt und ihn stiehlt.“

Doch der Rabe tat so, als würde er ihn nicht hören.

„Und darüber hinaus“, sprach der Fuchs weiter, „habe ich deinem lieblichen Gesang nicht mehr

lauschen können. Könntest du … ich meine … wärst du so nett, mir noch einmal die Gelegen-

heit zu geben, deiner süßen Stimme zu lauschen?“

Einen Augenblick dachte der Rabe nach. Dann legte er vorsichtig den Käse auf einen dicken

Ast, flog zu dem Fuchs hinunter und krächzte ihm so laut ins Ohr, dass dieser gequält aufschrie

und davonlief.

2. a.

Offene Lösung

b.

Ehrgeiz bedeutet, dass jemand ein Ziel unbedingt erreichen möchte und bereit ist, dafür einiges

zu tun. Der Ehrgeizige gibt nicht so schnell auf, sondern ist zielstrebig und hartnäckig.

c.

Unpassend: Gemeinsam ist man stärker. Oder: Des einen Freud ist des andern Leid.

Passend: Man sollte nicht zu früh aufgeben. Oder: Mühe zahlt sich aus. Oder: Ein Ausweg

kommt manchmal unverhofft.

Begründung: Obwohl es anstrengend ist und jeder Versuch erst einmal sinnlos erscheint,

kämpft und strampelt der zweite Frosch weiter, bis er überraschenderweise an sein Ziel kommt

und sich doch noch retten kann.

3.

Mögliche Lösung:

Rotkäppchen ist keine Fabel, weil …

− nicht die Tiere im Mittelpunkt stehen und der Wolf auch keine menschliche Figur verkörpert.

− es einen typischen Märchenaufbau hat. Es beginnt mit „Es war einmal …“ und beinhaltet

viele typische Märchenbausteine, während Fabeln keine solchen festen Bestandteile aufweisen.

− es keine erkennbare Lehre gibt. Es geht nur darum, dass das Gute über das Böse siegt.

Texte lesen, verstehen und verfassen

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Lösungen: Fabeln deuten

1. b.

Mögliche Lösung:

Rabe (Lessing) :

Der Rabe ist gutgläubig. Er lässt sich durch Schmeicheleien dazu hinreißen, sein Essen fallen

zu lassen.

Er ist dumm, weil er dem Fuchs glaubt und auf dessen Trick reinfällt.

Rabe (Luther) :

Der Rabe ist gutgläubig. Er lässt sich durch Schmeicheleien dazu hinreißen, sein Essen fallen

zu lassen.

Er ist dumm, weil er dem Fuchs glaubt und auf dessen Trick reinfällt.

Fuchs (Lessing) :

Der Fuchs ist gerissen, weil er dem Raben mithilfe eines Tricks das Essen abnimmt.

Er ist hinterlistig, weil er den Raben austrickst.

Er ist schlau, weil er genau weiß, wie er den Raben dazu bewegt, das Essen fallen zu lassen.

Fuchs (Luther) :

Der Fuchs ist schadenfroh, weil er am Ende über den Raben lacht.

Er ist hinterlistig, weil er mithilfe eines Tricks an den Käse des Raben kommt.

Er ist schlau, weil er sich eine Idee überlegt, um den Raben auszutricksen.

c.

Lehre zu Luther : Lass dich nicht von Schmeicheleien täuschen.

Lehre zu Lessing : Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

d.

Mögliche Lösung:

Am nächsten Tag flog der Rabe wieder zum gleichen Baum. Im Schnabel hielt er erneut ein

gestohlenes Stück Käse. Kaum saß er auf dem Baum, kam der Fuchs aus dem Wald.

„Hallo lieber Rabe, dir ist gestern dein Käse aus dem Mund gefallen, als du für mich singen

wolltest. Ich habe ihn schnell in Sicherheit gebracht, bevor jemand kommt und ihn stiehlt.“

Doch der Rabe tat so, als würde er ihn nicht hören.

„Und darüber hinaus“, sprach der Fuchs weiter, „habe ich deinem lieblichen Gesang nicht mehr

lauschen können. Könntest du … ich meine … wärst du so nett, mir noch einmal die Gelegen-

heit zu geben, deiner süßen Stimme zu lauschen?“

Einen Augenblick dachte der Rabe nach. Dann legte er vorsichtig den Käse auf einen dicken

Ast, flog zu dem Fuchs hinunter und krächzte ihm so laut ins Ohr, dass dieser gequält aufschrie

und davonlief.

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Lösungen: Fabeln deuten

2.

Mögliche Lösung:

Man sollte nicht zu früh aufgeben.

Obwohl es anstrengend ist und jeder Versuch erst einmal sinnlos erscheint, kämpft und strampelt

der zweite Frosch weiter, bis er überraschenderweise an sein Ziel kommt und sich doch noch

retten kann. Der andere Frosch verliert schnell die Hoffnung und nimmt den Tod in Kauf.

3.

Mögliche Lösung:

Rotkäppchen ist keine Fabel, weil …

− nicht die Tiere im Mittelpunkt stehen und der Wolf auch keine menschliche Figur verkörpert.

− es einen typischen Märchenaufbau hat. Es beginnt mit „Es war einmal …“ und beinhaltet

viele typische Märchenbausteine, während Fabeln keine solchen festen Bestandteile aufweisen.

− es keine erkennbare Lehre gibt. Es geht nur darum, dass das Gute über das Böse siegt.

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Lösungen: Gedichte untersuchen und selbst schreiben

1. a.

Offene Lösung

b.

Mögliche Lösung:

Paarreim:

Es ist, als würd‘ die Welt erwachen.

Draußen erstes Kinderlachen.

Die Sonne zeigt sich etwas mehr.

Langsam wächst ein Blumenmeer.

Der Igel ist schon aufgewacht.

Er hat schon an das Jetzt gedacht,

Als er sich einen Schlafplatz baute.

Im Wald ertönen erste Laute.

Die Vögel halten Einzug wieder.

Sie schauen auf die Wiesen nieder.

Sie pfeifen fröhlich jeden Tag,

Wo vorher noch der Winter lag.

Zu oft man durch die Straßen hetzt,

Als selbstverständlich eingeschätzt,

Nichts von dem Schönen nimmt man wahr,

Weil es sich gleicht in jedem Jahr.

Umarmender Reim:

Es ist, als würd‘ die Welt erwachen.

Die Sonne zeigt sich etwas mehr.

Langsam wächst ein Blumenmeer.

Draußen erstes Kinderlachen.

Der Igel ist schon aufgewacht.

Im Wald ertönen erste Laute.

Als er sich einen Schlafplatz baute,

Hat er schon an das Jetzt gedacht.

Die Vögel halten Einzug wieder.

Sie pfeifen fröhlich jeden Tag.

Wo vorher noch der Winter lag,

Sie schauen auf die Wiesen nieder.

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Lösungen: Gedichte untersuchen und selbst schreiben

Zu oft man durch die Straßen hetzt,

Nichts von dem Schönen nimmt man wahr,

Weil es sich gleicht in jedem Jahr,

Als selbstverständlich eingeschätzt.

c.

Offene Lösung

d.

Offene Lösung

2.

Das Gedichte besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen.

Es ist durchgehend im Kreuzreim geschrieben.

3. a.

Der Sprecher kritisiert, dass man es oft zu eilig hat, um das Schöne im Frühling zu betrachten.

Man nimmt sich keine Zeit, sich mal umzuschauen und zu genießen.

b.

Der Sprecher wünscht sich, mehr Zeit zu haben, um die Natur zu betrachten und zu genießen.

c.

Offene Lösung

4.

Mögliche Lösung:

Das Gedicht „Nimm dir Zeit“ von Vito Tagliente handelt von den Veränderungen, die der Frühling

mit sich bringt, und davon, dass man sie manchmal gar nicht zur Kenntnis nimmt, weil sie

selbstverständlich erscheinen.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. In der ersten Strophe erwacht

langsam die Natur und spielende Kinder zeigen sich draußen, weil es wärmer wird. Die zweite

Strophe beschäftigt sich mit einem aus dem Winterschlaf aufwachenden Igel. Danach beschreibt

das lyrische Ich die Vögel, die wieder auf den Bäumen sitzen und den Tag begrüßen. Am Ende

kritisiert das lyrische Ich, dass man all das häufig übersieht, weil man sich nicht die Zeit zum

Genießen nimmt.

Häufig sieht man das, was selbstverständlich ist, nicht mehr, weil es sowieso immer da ist. Man

weiß, dass die Jahreszeiten immer wieder kommen und kümmert sich deshalb nicht darum.

5.

Offene Lösung

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Lösungen: Gedichte untersuchen und selbst schreiben

1. a.

Offene Lösung

b.

Das Gedicht wurde im Kreuzreim verfasst.

c.

Mögliche Lösung:

Paarreim:

Es ist, als würd‘ die Welt erwachen.

Draußen erstes Kinderlachen.

Die Sonne zeigt sich etwas mehr.

Langsam wächst ein Blumenmeer.

Der Igel ist schon aufgewacht.

Er hat schon an das Jetzt gedacht,

Als er sich einen Schlafplatz baute.

Im Wald ertönen erste Laute.

Die Vögel halten Einzug wieder.

Sie schauen auf die Wiesen nieder.

Sie pfeifen fröhlich jeden Tag,

Wo vorher noch der Winter lag.

Zu oft man durch die Straßen hetzt,

Als selbstverständlich eingeschätzt,

Nichts von dem Schönen nimmt man wahr,

Weil es sich gleicht in jedem Jahr.

Umarmender Reim:

Es ist, als würd‘ die Welt erwachen.

Die Sonne zeigt sich etwas mehr.

Langsam wächst ein Blumenmeer.

Draußen erstes Kinderlachen.

Der Igel ist schon aufgewacht.

Im Wald ertönen erste Laute.

Als er sich einen Schlafplatz baute,

Hat er schon an das Jetzt gedacht.

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Lösungen: Gedichte untersuchen und selbst schreiben

Die Vögel halten Einzug wieder.

Sie pfeifen fröhlich jeden Tag.

Wo vorher noch der Winter lag,

Sie schauen auf die Wiesen nieder.

Zu oft man durch die Straßen hetzt,

Nichts von dem Schönen nimmt man wahr,

Weil es sich gleicht in jedem Jahr,

Als selbstverständlich eingeschätzt.

d.

Offene Lösung

2.

Der Sprecher kritisiert, dass man es oft zu eilig hat, um das Schöne im Frühling zu betrachten.

Man nimmt sich keine Zeit, sich mal umzuschauen und zu genießen.

3.

Mögliche Lösung:

Das Gedicht „Nimm dir Zeit“ von Vito Tagliente handelt von den Veränderungen, die der Frühling

mit sich bringt, und davon, dass man sie manchmal gar nicht zur Kenntnis nimmt, weil sie

selbstverständlich erscheinen.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. In der ersten Strophe erwacht

langsam die Natur und spielende Kinder zeigen sich draußen, weil es wärmer wird. Die zweite

Strophe beschäftigt sich mit einem aus dem Winterschlaf aufwachenden Igel. Danach beschreibt

das lyrische Ich die Vögel, die wieder auf den Bäumen sitzen und den Tag begrüßen. Am Ende

kritisiert das lyrische Ich, dass man all das häufig übersieht, weil man sich nicht die Zeit zum

Genießen nimmt.

Häufig sieht man das, was selbstverständlich ist, nicht mehr, weil es sowieso immer da ist. Man

weiß, dass die Jahreszeiten immer wieder kommen und kümmert sich deshalb nicht darum.

4.

Offene Lösung

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Autor: Vito Tagliente Illustrationen: Steffen Jähde

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