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Dresdner UniversitätsJournal 15. Jahrgang • Nr. 3 17. Februar 2004 In Reichweite: Zielvereinbarungen stehen Ende Februar ................... Seite 4 In der Zwickmühle: Reiches oder armes Deutschland ..................... Seite 5 Im Visier: TU Dresden zielt Elite-Status an ................................. Seite 7 In der Ferne: Deutschsprachige in Südamerika ................................. Seite 9 SHS 1/74 Projekt PULSERS setzt auf alte und dennoch revolutionäre Funktechnologie Was heute noch utopisch klingt, könnte in wenigen Jahren real werden: Funkdaten in Ra- ten von bis zu meh- reren hundert Millionen Bit pro Sekunde zu übertragen. Damit wäre der schnelle und vor allem kabellose Datenaustausch in der Heim- oder Büroelektronik kein Pro- blem mehr. In Sekundenschnelle könnte das Video aus dem Camcorder in den Rechner überspielt werden. Kabelstränge im Auto würden überflüssig werden. Per Funk verbundene Sensornetzwerke könn- ten Deiche auf gefährliche Durchfeuch- tung überwachen oder Waldbrände mel- den. Das sind nur einige Anwendungsfelder der Ultrabreitband-Funktechnologie, die von Dresden aus bis zum Jahr 2009 die Welt erobern soll. »Wir arbeiten daran, be- stehende Systeme wie Wireless LAN und Bluetooth in Geschwindigkeit und Flexibi- lität zu übertreffen«, erklärt Dr. Gert Krei- selmeier, Projektmanager der Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden (GWT). Er leitet das Projekt Pervasive Ultra-wideband Low Spectral Energy Radio Systems, kurz PULSERS. »Es arbeiten bereits 30 Partner aus zwölf Län- dern bei PULSERS mit«, so Kreiselmeier anlässlich des Projektstarts am 3. Februar im Dresdner Hotel Hilton, »darunter so klangvolle Namen wie Philips, Mitsubishi und Motorola sowie Universitäten in Dres- den, Zürich, Athen, Ilmenau, Karlsruhe und Rom.« Die Wissenschaftler greifen auf ein Ver- fahren zurück, das erstmals schon vor über 100 Jahren angewandt wurde. Drahtlos werden Funksignale mit einer sehr großen Frequenzbandbreite übermittelt. Sie bele- gen mindestens 500 MHz und somit bei- spielsweise das Hundertfache des neuen Mobilfunksystems UMTS. Die Funktechno- logie hat eine hohe Übertragungskapa- zität, ist wenig störanfällig, verbraucht we- nig Strom und die Sender und Empfänger sind preisgünstig herzustellen. Im Ver- gleich zu Bluetooth mit maximal einer Million Bit pro Sekunde und Wireless LAN mit rund 50 Millionen Bit pro Sekunde be- tragen ihre Funkdatenraten ein Vielfaches. Das gesamte Forschungsvorhaben wird von der GWT koordiniert und mit 50 Mil- lionen Euro veranschlagt, von denen die EU 30 Millionen übernimmt. ke Kabel sind bald »Schnee von gestern« Der Italiener Guglielmo Marconi (1874 bis 1937) gilt als Pionier der drahtlosen Kommunikation. Im Mai 1897 gelang es ihm, erstma- lig eine bis dahin nicht vorstellbare drahtlose Verbindung über den 14 Ki- lometer breiten Bristolkanal herzustel- len. Am 12. Dezember 1901 empfing er im kanadischen Neufundland von seiner 35-KW-Sendestation im südenglischen Cornwall gesendete Morsezeichen. Damit glückte ihm die erste trans- atlantische Funkübertragung. Im Jahr 1909 erhielt er mit Ferdinand Braun den Nobelpreis für Physik. ke Aus der Geschichte Dr. Gert Kreiselmeier, GWT, (r.) erläutert PULSERS vor Pressevertretern. Foto: UJ/Eck. Schaufuß 1/54 Professorin Medick-Krakau im Auswahlausschuss Die Prorektorin für Bildung der TU Dres- den, Professorin Monika Medick-Krakau, seit Sommer 2003 neu berufenes Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deut- schen Historischen Instituts Washington, ist in den Auswahlausschuss (Prize Com- mittee) für die Vergabe des neu gestifteten »Helmut Schmidt Prize in German-Ameri- can Economic History« gewählt worden. Monika Medick-Krakau hat seit 1995 die Professur für Internationale Politik der TU Dresden inne. Auf ihren Forschungs- schwerpunkten Außen- und Außenwirt- schaftspolitik der USA, Beziehungen zwi- schen westlichen Demokratien, Theorie der Außenpolitik / Internationale Beziehungen sowie Internationale Organisationen, Inte- gration Europas hat sie sich einen exzel- lenten internationalen Ruf erworben. Das Deutsche Historische Institut Wa- shington vergibt erstmalig in diesem Jahr diese Auszeichnung für hervorragende For- schungsarbeiten zu wirtschaftlichen oder wirtschaftspolitischen Themen von Rele- vanz für die deutsch-amerikanischen Be- ziehungen. PI www.ghi-dc.org Deutsches Historisches Institut Washington, D.C. (German Historical Institute Washington, D.C.) 1607 New Hampshire Ave. N.W. Washington, D.C. 20009-2562, USA Tel.: 001- 202-387-3355 Das Deutsche Historische Institut Washington ist Teil einer rechtsfähigen Stiftung des privaten Rechts mit dem Namen »Stiftung Deutsche Histori- sche Institute im Ausland« mit Sitz in Bonn. Ruslan Rudik arbeitet im Antriebsprüfstand der Professur für Landmaschinen. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter gehört zum Team um Professor Gerd Bernhardt, das in mehreren Drittmittelprojekten elektrische Antriebskonzep- te für Landmaschinen untersucht. Insgesamt konnte die Professur im vergangenen Jahr über rund 841 000 Euro Drittmittel verfügen. Damit reiht sie sich in die erfolgreiche Drittmittelbilanz der TU Dresden für 2003 ein. Erstmals konnten mehr als 100 Millionen Euro eingeworben werden. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und bedeutet, dass die TUD einen Spitzenplatz unter den deutschen Uni- versitäten behauptet hat. Mit den Drittmitteleinnahmen wurden rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Die meisten Mittel kamen aus der Auftragsforschung, vom Bundesminis- terium für Bildung und Forschung sowie von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft. Neben der Fakultät Maschi- nenwesen haben die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus sowie die Fakultäten Architektur und Verkehrswis- senschaften »Friedrich List« maßgeblichen Anteil an der guten Bilanz. ke, Foto: UJ/Eckold Mehr als 100 Millionen Euro eingeworben Mathematik soll (auch) Spaß machen Das Vortragsthema »Lust statt Frust – Ma- thematik soll (auch) Spaß machen« von Dr. Ingmar Lehmann (HU Berlin) konnte durchaus als Motto des gesamten Dresdner Kolloquiums für Mathematik und Didaktik gelten, das am 3. Februar 2004 bereits zum 9. Mal von der Fachrichtung Mathematik getragen und von der Professur für Didak- tik organisiert wurde. Auch in den Vorträgen von Prof. Rein- hard Pöschel (TU Dresden, Institut für Algebra), Prof. Manfred Klika (U Hildes- heim) und Prof. Peter Baptist (U Bay- reuth) wurden Freude und Begeisterung an der keineswegs trockenen Mathematik spürbar. Dass der Funken auf die wieder zahlreich erschienene Lehrerschaft über- sprang, lag nicht zuletzt an den Vortrags- inhalten, die in vielfältiger Weise auch An- regungen für den Unterrichtsalltag boten. Entsprechend machten die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer auch regen Gebrauch davon, ein Kolloquiumsheft mit den aus- gearbeiteten Vorträgen zu erwerben. Prof. Stefan Deschauer Professur für Didaktik der Mathematik Kinder-Universität ausgebucht Bis zum 10. Februar haben sich mehr als 1000 Kinder für die Kinder-Universität an- gemeldet. Die Veranstalter der Kinder-Uni- versität Dresden – Technische Universität, Deutsches Hygiene-Museum und die Säch- sische Zeitung – zeigen sich begeistert über die überwältigende Resonanz, die ihr Pro- jekt bei Dresdens Schülern findet. Nur we- nige Tage nach Verteilung der Programm- Flyer gibt es für das Sommersemester der Vorlesungsreihe bereits deutlich mehr An- meldungen als Plätze. Die Veranstalter bit- ten daher um Verständnis dafür, dass ab dem 10. Februar 2004 keine weiteren An- meldungen mehr entgegengenommen werden konnten. Lesen Sie auf Seite 4!

Dresdner UniversitätsJournal SHS - TU Dresden · Kabel sind bald »Schnee von gestern« Der Italiener Guglielmo Marconi (1874 bis 1937) gilt als Pionier der drahtlosen Kommunikation

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DresdnerUniversitätsJournal

15. Jahrgang • Nr. 3 17. Februar 2004

In Reichweite:Zielvereinbarungen stehen Ende Februar ................... Seite 4

In der Zwickmühle:Reiches oder armes Deutschland ..................... Seite 5

Im Visier:TU Dresden zieltElite-Status an ................................. Seite 7

In der Ferne:Deutschsprachigein Südamerika ................................. Seite 9

SHS1/74

Projekt PULSERS setzt auf alte und dennochrevolutionäre Funktechnologie

Was heute nochutopisch klingt,könnte in wenigenJahren real werden:Funkdaten in Ra-ten von bis zu meh-

reren hundert Millionen Bit pro Sekundezu übertragen. Damit wäre der schnelleund vor allem kabellose Datenaustauschin der Heim- oder Büroelektronik kein Pro-blem mehr. In Sekundenschnelle könntedas Video aus dem Camcorder in denRechner überspielt werden. Kabelsträngeim Auto würden überflüssig werden. PerFunk verbundene Sensornetzwerke könn-ten Deiche auf gefährliche Durchfeuch-tung überwachen oder Waldbrände mel-den. Das sind nur einige Anwendungsfelderder Ultrabreitband-Funktechnologie, dievon Dresden aus bis zum Jahr 2009 dieWelt erobern soll. »Wir arbeiten daran, be-stehende Systeme wie Wireless LAN undBluetooth in Geschwindigkeit und Flexibi-lität zu übertreffen«, erklärt Dr. Gert Krei-selmeier, Projektmanager der Gesellschaft

für Wissens- und Technologietransfer derTU Dresden (GWT). Er leitet das ProjektPervasive Ultra-wideband Low SpectralEnergy Radio Systems, kurz PULSERS. »Esarbeiten bereits 30 Partner aus zwölf Län-dern bei PULSERS mit«, so Kreiselmeieranlässlich des Projektstarts am 3. Februarim Dresdner Hotel Hilton, »darunter soklangvolle Namen wie Philips, Mitsubishiund Motorola sowie Universitäten in Dres-den, Zürich, Athen, Ilmenau, Karlsruheund Rom.«

Die Wissenschaftler greifen auf ein Ver-fahren zurück, das erstmals schon vor über100 Jahren angewandt wurde. Drahtloswerden Funksignale mit einer sehr großenFrequenzbandbreite übermittelt. Sie bele-gen mindestens 500 MHz und somit bei-spielsweise das Hundertfache des neuenMobilfunksystems UMTS. Die Funktechno-logie hat eine hohe Übertragungskapa-zität, ist wenig störanfällig, verbraucht we-nig Strom und die Sender und Empfängersind preisgünstig herzustellen. Im Ver-gleich zu Bluetooth mit maximal einerMillion Bit pro Sekunde und Wireless LANmit rund 50 Millionen Bit pro Sekunde be-tragen ihre Funkdatenraten ein Vielfaches.

Das gesamte Forschungsvorhaben wirdvon der GWT koordiniert und mit 50 Mil-lionen Euro veranschlagt, von denen dieEU 30 Millionen übernimmt. ke

Kabel sind bald »Schnee von gestern«

Der Italiener Guglielmo Marconi(1874 bis 1937) gilt als Pionier derdrahtlosen Kommunikation.

Im Mai 1897 gelang es ihm, erstma-lig eine bis dahin nicht vorstellbaredrahtlose Verbindung über den 14 Ki-lometer breiten Bristolkanal herzustel-len. Am 12. Dezember 1901 empfing

er im kanadischen Neufundland vonseiner 35-KW-Sendestation imsüdenglischen Cornwall gesendeteMorsezeichen.

Damit glückte ihm die erste trans-atlantische Funkübertragung. Im Jahr1909 erhielt er mit Ferdinand Braunden Nobelpreis für Physik. ke

Aus der Geschichte

Dr.Gert Kreiselmeier,GWT, (r.) erläutert PULSERS vor Pressevertretern. Foto:UJ/Eck.

Schaufuß1/54

ProfessorinMedick-Krakau imAuswahlausschussDie Prorektorin für Bildung der TU Dres-den, Professorin Monika Medick-Krakau,seit Sommer 2003 neu berufenes Mitglieddes Wissenschaftlichen Beirats des Deut-schen Historischen Instituts Washington,ist in den Auswahlausschuss (Prize Com-mittee) für die Vergabe des neu gestifteten»Helmut Schmidt Prize in German-Ameri-can Economic History« gewählt worden.Monika Medick-Krakau hat seit 1995 dieProfessur für Internationale Politik der TUDresden inne. Auf ihren Forschungs-schwerpunkten Außen- und Außenwirt-schaftspolitik der USA, Beziehungen zwi-schen westlichen Demokratien, Theorie derAußenpolitik / Internationale Beziehungensowie Internationale Organisationen, Inte-gration Europas hat sie sich einen exzel-lenten internationalen Ruf erworben.

Das Deutsche Historische Institut Wa-shington vergibt erstmalig in diesem Jahrdiese Auszeichnung für hervorragende For-schungsarbeiten zu wirtschaftlichen oderwirtschaftspolitischen Themen von Rele-vanz für die deutsch-amerikanischen Be-ziehungen. PI

www.ghi-dc.orgDeutsches Historisches Institut

Washington, D.C. (German HistoricalInstitute Washington, D.C.)1607 New Hampshire Ave. N.W.Washington, D.C. 20009-2562, USATel.: 001- 202-387-3355Das Deutsche Historische InstitutWashington ist Teil einer rechtsfähigenStiftung des privaten Rechts mit demNamen »Stiftung Deutsche Histori-sche Institute im Ausland« mit Sitz inBonn.

�Ruslan Rudik arbeitet im Antriebsprüfstand der Professurfür Landmaschinen. Der Wissenschaftliche Mitarbeitergehört zum Team um Professor Gerd Bernhardt, das inmehreren Drittmittelprojekten elektrische Antriebskonzep-te für Landmaschinen untersucht. Insgesamt konnte dieProfessur im vergangenen Jahr über rund 841 000 EuroDrittmittel verfügen. Damit reiht sie sich in die erfolgreicheDrittmittelbilanz der TU Dresden für 2003 ein. Erstmalskonnten mehr als 100 Millionen Euro eingeworben werden.Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und bedeutet,

dass die TUD einen Spitzenplatz unter den deutschen Uni-versitäten behauptet hat. Mit den Drittmitteleinnahmenwurden rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Die meistenMittel kamen aus der Auftragsforschung, vom Bundesminis-terium für Bildung und Forschung sowie von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft. Neben der Fakultät Maschi-nenwesen haben die Medizinische Fakultät Carl GustavCarus sowie die Fakultäten Architektur und Verkehrswis-senschaften »Friedrich List« maßgeblichen Anteil an derguten Bilanz. ke, Foto: UJ/Eckold

Mehr als 100 Millionen Euro eingeworben

Mathematik soll(auch) Spaß machenDas Vortragsthema »Lust statt Frust – Ma-thematik soll (auch) Spaß machen« vonDr. Ingmar Lehmann (HU Berlin) konntedurchaus als Motto des gesamten DresdnerKolloquiums für Mathematik und Didaktikgelten, das am 3. Februar 2004 bereits zum9. Mal von der Fachrichtung Mathematikgetragen und von der Professur für Didak-tik organisiert wurde.

Auch in den Vorträgen von Prof. Rein-hard Pöschel (TU Dresden, Institut fürAlgebra), Prof. Manfred Klika (U Hildes-heim) und Prof. Peter Baptist (U Bay-reuth) wurden Freude und Begeisterungan der keineswegs trockenen Mathematikspürbar. Dass der Funken auf die wiederzahlreich erschienene Lehrerschaft über-sprang, lag nicht zuletzt an den Vortrags-inhalten, die in vielfältiger Weise auch An-regungen für den Unterrichtsalltag boten.Entsprechend machten die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer auch regen Gebrauchdavon, ein Kolloquiumsheft mit den aus-gearbeiteten Vorträgen zu erwerben.

Prof. Stefan DeschauerProfessur für Didaktik der

Mathematik

Kinder-Universitätausgebucht

Bis zum 10. Februar haben sich mehr als1000 Kinder für die Kinder-Universität an-gemeldet. Die Veranstalter der Kinder-Uni-versität Dresden – Technische Universität,Deutsches Hygiene-Museum und die Säch-sische Zeitung – zeigen sich begeistert überdie überwältigende Resonanz, die ihr Pro-jekt bei Dresdens Schülern findet. Nur we-nige Tage nach Verteilung der Programm-Flyer gibt es für das Sommersemester derVorlesungsreihe bereits deutlich mehr An-meldungen als Plätze. Die Veranstalter bit-ten daher um Verständnis dafür, dass abdem 10. Februar 2004 keine weiteren An-meldungen mehr entgegengenommenwerden konnten. Lesen Sie auf Seite 4!

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 2

Zum achten Mal wurde an der TU Dresden der Kurt-Beyer-Preis verliehen.Die Preisträger 2003 heißen Dr.Holger Fledderer (l.) undMartin Krause. (r.). Beide verfassten exzellente Graduierungsarbeiten: Fledderer eine Dissertation an der Fakultät Bauingenieurwe-sen zur Berechnung von Stahlverbundträgern, Krause an der Fakultät Architektur zum Thema »Die Botschaft Argentiniens in Berlin«.Andreas Schlage (M.),Vorsitzender der preisstiftenden HOCHTIEF Construction AG Sachsen, überreichte am 5. Februar 2004 ge-meinsam mit Rektor Professor Hermann Kokenge je 2500 Euro. Foto:UJ/Eckold

Kurt-Beyer-Preis 2003 verliehen

Unter diesem Mottokooperiert die ProfessurControlling bereits imachten Jahr mit derStadt Dresden

»Die individuelle Lösung und das Einge-hen auf unsere Besonderheiten.« Das ist es,was Herbert Gehring an der Zusammenar-beit mit Professor Thomas Günther undseinem Mitarbeiter Oliver Schill besondersschätzt. Der Amtsleiter der Stadtkämmereimuss es wissen: Unter seiner Federführunggeht die Kooperation mit dem LehrstuhlControlling bereits ins achte Jahr: Geradewurde ein Anschlussvertrag bis Ende 2004unterzeichnet.

Die Aufgaben, die das Duo Günther/Schill im Laufe dieser Zeit zu bewältigenhatte, wechselten. Zu Beginn unterstütztensie die Stadt bei der Auswahl einer neuenSoftware für das Finanz- und Rechnungs-wesen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe,wenn man bedenkt, dass über diese Soft-ware im vergangenen Jahr etwa 1,3 Milli-arden Euro abgewickelt wurden. Danachstand die nächste Aufgabe auf dem Plan:Die Stadt hat sich entschlossen, bis Ende2004 in allen ihren Ämtern die Kos-tenrechnung einzuführen. Bei den »klei-neren« Ämtern unterstützt die Stadtkäm-merei die Einführung selbst. Die»größeren« unter ihnen wurden und wer-den noch vom Lehrstuhl Controlling be-gleitet. Die Herausforderung besteht dabeidarin, für jedes Amt eine individuelle Lö-sung zu entwickeln. Denn: Die Kostenrech-

nung ist kein vorgefertigtes Patentrezept.Vielmehr ist sie ein Mittel zum Zweck,nämlich zur Steigerung der Wirtschaftlich-keit. Wie die Kostenrechung aufgebaut seinmuss, hängt vom Einzelfall ab: Je nach-dem, »was« und »wie« im jeweiligen Amtproduziert wird. »Und in den Ämtern«, soProfessor Günther, »ist Komplexität weit-aus größer als in der Industrie. Dies wirdsowohl von der Wissenschaft, als auch vonder Öffentlichkeit meist nicht gesehen.«Ein Unternehmen kann sich auf sein Kern-geschäft konzentrieren. Eine Verwaltunghingegen muss ein breites Leistungsspek-trum anbieten. Sein Mitarbeiter Schill ver-deutlicht: »Von der Bearbeitung einesWohngeldantrages oder der Baugenehmi-gung, über die Sport- und Kulturförderungbis hin zur Sicherung des Schulweges. Al-les muss erledigt werden.« Damit ist klar:Man kann nicht alle Ämter von der Stangebedienen, sondern die individuelle Lösung,eben der Maßanzug, ist gefragt.

Gerade in solchen praxisnahen Projek-ten wird klar, wie bedeutend die RessourcePersonal in der Forschung ist. Denn nichtmit der Institution, sondern mit den Perso-nen ist die Kompetenz verbunden, mit de-nen die TU Dresden erfolgreich Drittmitteleinwirbt. »Professor Günther und HerrSchill verfügen zusammen über Know-how, das sich nicht einfach kopieren undersetzen lässt«, so Amtsleiter Gehring,»und das ist es, warum wir bereits im ach-ten Jahr zusammenarbeiten.«

www.tu-dresden.de/wwbwlbrwLehrstuhl.Controlling@mailbox.

tu-dresden.de�

Ein Maßanzug für jedes Amt

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: (03 51)4 63 - 328 82. Fax: (03 51)4 63 - 371 65,E-Mail: uni_ [email protected]: Ursula Pogge,Tel. (03 51)4 63 - 32882, Fax: (0351)4 63 - 3 7165.Anzeigenverwaltung:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : (03 51) 31 99- 26 70, Fax: (03 51)3 17 99 36; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 6. Februar 2004.Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

TU Dresden untersuchtund behandelt Opfertraumatischer Ereignisse

Die Professur für Klinische Psychologieund Psychotherapie untersucht gemein-sam mit der Professur für Biopsychologiean der TU Dresden die Folgen so genanntertraumatischer Ereignisse. Mit dieser Studiesollen die Zusammenhänge zwischen kör-perlichen und seelischen Reaktionen unddem Erleben eines belastenden Ereignisseserforscht werden. Belastende Erlebnissekönnen schwere Verkehrsunfälle, andereUnfälle, Vergewaltigungen, Gefangennah-me, Überfälle, Naturkatastrophen (z.B.Flut) oder ähnliche Ereignisse sein, bei de-nen das Leben in Gefahr war und/oderstarke Angst und Bedrohung erlebt wurden.

Reaktionen auf diese Ereignisse könnenstarke Angst, innere Unruhe, Angespannt-heit, Nervosität, Konzentrations- undSchlafprobleme sein. Ebenso sind viele Op-fer belastet, weil sie sich an das unange-nehme Ereignis häufig wieder erinnernund durch quälende Alpträume geplagt

werden. Häufig vermeiden Betroffene des-halb, an das Ereignis zu denken oder darü-ber zu sprechen.

Ebenso werden Situationen, Orte oderPersonen vermieden, die mit dem trauma-tischen Ereignis verbunden sind. Dies kannzu starken Einschränkungen im alltägli-chen Leben führen. Beispielsweise vermei-den Verkehrsunfallopfer oft aus Angst dasAutofahren oder bestimmte Strecken. Beimanchen Personen klingen diese Be-schwerden nach einiger Zeit wieder ab, bei15 bis 30 Prozent aller Betroffenen beste-hen diese Probleme jedoch auch noch Mo-nate nach dem Ereignis.

Im Rahmen eines großangelegten DFG-Forschungsprojektes, das von Dr. Anke Karlund Professor Andreas Maercker geleitetwird, führen Diplompsychologen der TUDresden bereits seit 2001 Untersuchungeninsbesondere bei Überlebenden schwererVerkehrsunfälle durch und konnten zahl-reiche Betroffene, die unter den o.g. star-ken Beschwerden leiden, mit Hilfe einesaus den USA mitgebrachten Therapiepro-gramms erfolgreich behandeln. Ziel dernun beginnenden Untersuchung ist es,

weitere Erkenntnisse über die psychischenFolgen einer Traumatisierung zu gewin-nen und diese für die Entwicklung vondiagnostischen Verfahren und Thera-piemöglichkeiten zu nutzen. Aus diesemGrund werden Betroffene, die vor nicht we-niger als 6 Monaten ein solches belasten-des, traumatisches Ereignis (z.B. Verkehrs-unfall, Überfall etc.) erlebt haben, für dieStudie gesucht. Im Rahmen der Untersu-chung wird zunächst ein Interview zu demEreignis und zur bisherigen Bewältigungdurchgeführt. Anschließend werden diekörperlichen Reaktionen mit dem EEG(Elektroenzephalogramm) und/ oder demfMRT (funktionelle Magnetresonanztomo-graphie) untersucht. Für die Betroffenenbesteht die Möglichkeit, im Anschluss andie Untersuchung an einem Therapiepro-gramm teilzunehmen.

Denise Dörfel, Sirko Rabe

Interessier te melden sich bittetelefonisch oder per E-Mail.

Projekt-Tel.: 0351 463-33708 o. [email protected]@psychologie.tu-dresden.de

Psychischen Folgen auf der Spur

Förderpreis fürAbschlussarbeitzur Geschlechterforschungan der TUDausgeschrieben

Das fakultätsübergreifende Projekt »Ge-schlechterverhältnisse in Forschung undAusbildung« (GIFA) und der Landesaus-schuss der Studentinnen und Studenten(LASS) der GEW Sachsen verleihen 2004einen Förderpreis in Höhe von 300 Eurofür eine herausragende Abschlussarbeit(Magister- bzw. Diplomarbeit) aus dem Be-reich der Geschlechterforschung.

Mit dieser Prämierung sollen die vielge-staltigen Aktivitäten zur Förderung der Ge-schlechterthematik in Lehre und For-schung in einer Reihe von Fakultäten ander TU Dresden gewürdigt und unterstützt

werden. Eingereicht werden können Arbei-ten aus allen Fachdisziplinen aus den Jah-ren 2003 und 2004.

Das Verfahren sieht vor, dass bis zum 30.April 2004 Exposés der Arbeiten (max. zweiSeiten) durch die Autor/innen selbst an GI-FA gesandt werden. Die Jury, bestehend ausVertreter/innen von GIFA, LASS und derFHS Zittau/ Görlitz, trifft dann eine Voraus-wahl und bittet im Weiteren gezielt um dieZusendung einzelner Abschlussarbeiten.Aus diesen wird dann letztlich eine Arbeitfür den Förderpreis ausgewählt. Die Preis-vergabe erfolgt im Rahmen einer öffentli-chen Veranstaltung.

TU DresdenGIFA/ Institut für SoziologieMommsenstr. 1301062 Dresden

GIFA unter : http://www.tu-dresden.de/phfis/gifa/index.html�

300 Euro für den guten Abschluss

Am 4. November 2003 wurde dem Dekander Fakultät Informatik, Professor Alexan-der Schill, die Ehrendoktorwürde durch dieUniversidad Nacional de Asunción in Para-guay verliehen.

Bei der festlichen Verleihung durch dendortigen Rektor, Professor Dario ZarateArellano, waren unter anderen der Deut-sche Botschafter in Ascunción, Peter Kie-witt, der Dekan, Professor Antonio Rodri-guez Rojas, und die Präsidenten derDeutsch-Paraguayischen Freundschaftsge-sellschaft, Federico Lewkowitz undProfessor Arnulf Kriedner, anwesend. Pro-fessor Schill verbindet mit der Universität

Paraguay einelangjährige erfol-greiche Zusam-menarbeit, welchesich in einem Ko-operationsvertrag,einem effektivenAustauschpro-gramm für Studierende aus Asunción so-wie umfangreichen Anknüpfpunkten undHilfestellungen im Laborbereich widerspie-gelt. Für die Zukunft plant Professor Schilleinen weiteren Ausbau der Beziehungenzur Universidad Nacional de Ascunión.

wag, Foto: UJ/Eckold

Ehrendoktor für Alexander Schill

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 19.02.04 18.30 Uhr21.00 Uhr »Liebesgeschichten aus 1001 Nacht«

Moutlak Osman, Nina SchickoraFr., 20.02.04 19.00 Uhr »Geschichten der kleinen Frau«

Evelin Kitzing, Mathias Macht21.30 Uhr »An den Nachtfeuern der Karawanserei«

Irma Münch-Minetti, Daniel MinettiSa., 21.02.04 16.00 Uhr »Prinzessin Wachtelei«

Mandy Müller19.30 Uhr »Mama ist gegangen«

Albrecht Goette21.30 Uhr »Zauberfidel«

Mandy MüllerSo., 22.02.04 16.00 Uhr »Rikki Tikki Tavi«

Karin Müller-Geng, Bernd Sikora19.30 Uhr PREMIERE »Die verhängnisvollen Eier«

Albrecht GoetteMo., 23.02.04 19.00 Uhr »Traumpfade«

Ursula Böhm, Jan HeinkeDo., 26.02.04 18.30 Uhr

21.00 Uhr »Ali Baba und die vierzig Räuber«Josephine Hoppe, Nina Schikora

Fr., 27.02.04 19.00 Uhr »Die Prinzessin von Solimanien«Charlotte Loßnitzer, Gabriele Werner

21.30 Uhr »Die Nachtigall und die Rose«Charlotte Loßnitzer

Sa., 28.02.04 16.00 Uhr »Katzenmärchen aus aller Welt«Charlotte Loßnitzer

19.00 Uhr »Märchen der Eskimos und der Völker Sibiriens«Charlotte Loßnitzer, Jan Heinke

21.30 Uhr »Die Rätsel der Königin von Saba«Charlotte Loßnitzer, Rumi Klemm

So., 29.02.04 16.00 Uhr »Der kleine Muck«Charlotte Loßnitzer

19.00 Uhr »Der Golem«Charlotte Loßnitzer, Rumi Sota Klemm

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Unter dem Motto »ThyssenKrupp trifft TUDresden« fand am 30. Januar in der »Glä-sernen Manufaktur« von Volkswagen einTreffen von Studenten und Hochschulleh-rern der TU Dresden und Managern undIngenieuren von ThyssenKrupp statt.

Dabei konnten sich Studenten der Fa-kultäten Maschinenwesen, Verkehrswissen-schaften »Friedrich List«, Elektrotechnikund Informationstechnik, Informatik,Wirtschaftswissenschaften (BWL) und derFachrichtung Wasserwesen aus erster Handüber Wege des Berufseinstieges und überdie Berufspraxis informieren.

Als Gesprächspartner standen Perso-nalmanager und Fachexperten von Thys-senKrupp sowie Professoren der TU Dres-den zur Verfügung. Die Veranstaltung warallerdings mehr als lediglich eine Infor-mations-Drehscheibe. Das Programm derNonets, einer a-capella-Popgruppe mitKultstatus in Dresden, trug zur lockeren,angenehm-unkomplizierten Atmosphärebei, und das pikante Büfett erfreute diezahlreich erschienenen Gäste. M. B.

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 3

Andrang am Eingang: Mitarbeiterinnendes Universitätsmarketings, Anja Miesner(l. vorn) und Azubi Isabel Führ (hinten),verteilen die Namensschildchen.

Gut gelaunt die Zukunft anpacken: Im Kreise von TU-Rektor Professor Hermann Ko-kenge (li. vorn) und Professor Hans Zellbeck (re. vorn) diskutieren Professor HeinrichIgelbüscher (li. hinten) und TU-Kanzler Alfred Post (re.hinten).

Lockere,unkomplizierte Atmosphäre und Gespräche überall:Der Treff in der »Gläsernen Manufaktur« war ein voller Erfolg.

TU-Kanzler Alfred Post im Gespräch mitCarolyn Ries (r.), Hochschulkoordinatorinbei ThyssenKrupp.

Ein Mitarbeiter von ThyssenKrupp Automotive (Mitte) und das Mitglied des Vorstandesvon ThyssenKrupp Technologies AG,Professor Heinrich Igelbüscher (re.), im lebendigenGespräch mit Studenten verschiedener TUD-Fakultäten.

Was kann die Zukunft bringen? Eine Lauf-bahn bei ThyssenKrupp? Die Angebotedes Unternehmens sollten auf jeden Fallgenau studiert werden.

Neben vielfältigen Gesprächen war auchfür das leibliche Wohl gesorgt – mit einemBüfett der Extraklasse.

Die Dresdner a-capella-Popgruppe Nonets legt sich ins Zeug – sehr zur Freude des Publikums. Fotos: UJ/Geise

Treff in der »Gläsernen Manufaktur« –Begegnung zwischen TU Dresden und ThyssenKrupp

Für die Entwicklung eines Nachwuchsver-fahrens, welches ermöglicht, das Zusam-menspiel einzelner Biomoleküle in der le-benden Zelle unter dem Mikroskop zubeobachten, wird die 35-jährige Biophysi-kerin Prof. Petra Schwille mit dem For-schungspreis der Philip Morris Stiftungausgezeichnet.

Eine Zelle besteht aus vielen verschie-denartigen Molekülen, von denen jedeseinzelne wie eine winzige Maschine seinespezifische Aufgabe zur Erhaltung der Le-bensprozesse in der Zelle erfüllt. Einige derZellbausteine arbeiten wie Motoren, andere

pumpen Ionen durch die Zellmembranoder beschleunigen die Zellvorgänge wieKatalysatoren. Um die einzelnen Moleküleund ihre Funktionen im Zellinneren ge-nauer untersuchen zu können, hat dieProfessorin für Biophysik Petra Schwille,die zusammen mit Biologen, Physikernund Chemikern am TUD-Forschungsinsti-tut BioTec forscht, mit der Zweiphotonen-Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie(FCS) eine neue Untersuchungsmethodeentwickelt. Die FCS ermöglicht die Mes-sung einzelner Moleküle in der lebendenZelle, ohne dabei die zellulären Funktio-

nen zu stören. Bei der Zweiphotonen-FCSwerden ausgewählte Moleküle mit ver-schiedenen Farbstoffen markiert undanschließend mit einem Laser bestrahlt.Durch das Infrarot-Licht des Lasers begin-nen die gekennzeichneten Molekültypen inbis zu drei unterschiedlichen charakteristi-schen Farben zu leuchten und lassen sichso voneinander unterscheiden.

Neu an Professorin Schwilles Methodeist, dass der Laserstrahl sich auf eine be-stimmte Stelle konzentriert, anstatt wie inder Mikroskopie üblich die ganze Zelle zubestrahlen und alle Bestandteile mit gerin-

ger Zeitauflösung sichtbar zu machen. Dadas Messvolumen des Lasers nur etwa sogroß ist wie ein Bakterium und sehr vielkleiner als die Zelle, kann genau beobach-tet und analysiert werden, wie die einzel-nen beweglichen Moleküle durch diesenBereich wandern und ihre spezifischenFunktionen ausüben.

Die interdisziplinäre Forschungsgruppeum Prof. Schwille interessiert sich vor al-lem für die vielseitigen Wirkungen der ein-zelnen Moleküle untereinander, da Bin-dungs- und Dissoziationsreaktionenbesonders gut studiert werden können. Die

Methode könnte zukünftig für die Früher-kennung von Krankheiten wie BSE oderAlzheimer eingesetzt werden, die auf Fehl-funktionen von Proteinen basieren. DieFCS wird bereits in kommerziellen Gerätender Firma Carl Zeiss eingesetzt und hat inder Produktentwicklung von verschiedenenBiotechnologie-Unternehmen praktischeAnwendung gefunden. PI

Professor Petra Schwille,Telefon 0351 2101444,

E-Mail: [email protected],Internet: www.biophysik-dresden.de

Forschungspreis der Philip Morris Stiftung für Professorin der TU Dresden

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 4

Mit dem Prorektor fürUniversitätsplanung,Professor Hans-GeorgMarquardt, im Gespräch

Professor Hans-Georg Marquardt, Direktordes Instituts für Fördertechnik, Bauma-schinen und Logistik, ist seit dem 5. No-vember 2003 Prorektor für Universitätspla-nung der TU Dresden. UJ fragte nachaktuellen Aufgaben.

UJ: Was beschäftigt Sie momentanam meisten?

Professor Hans-Georg Marquardt: Ge-genwärtig arbeiten wir mit Hochdruck anden Zielvereinbarungen, die zwischen Uni-versitätsleitung und Fakultäten abge-schlossen werden. Diese Zielvereinbarun-gen sind im Kontext des Globalhaushalteszu sehen. In ihnen wird nicht etwa das for-muliert, was in Lehre und Forschung so-wieso zu tun ist, also Selbstverständlichkei-ten, sondern es werden herausgehobenezusätzliche Aufgaben formuliert, deren Lö-sung künftig Effektivitätssteigerungen er-warten lassen.

Wie muss man sich diese Zielverein-barungen vorstellen?

Kern ist eine Auflistung von Aktivitätenmit Terminen sowie Aussagen zu erforder-lichen Unterstützungen. So ist alles trans-parent und abrechenbar. Schließlich gehtes ja darum, die von der Universitätslei-tung zur Anschubfinanzierung der beson-deren Leistungen bereitgestellten Mittel ef-fektiv einzusetzen. Die Zielvereinbarungender Fakultäten enthalten als weiterenSchwerpunkt ein Mittelverteilungsmodell,mit dem die Verteilung der stellenplanun-

gebundenen Haushaltsmittel innerhalb derFakultät vorgenommen wird.

Wird da Leistung honoriert?Ja, in einer der Spezifik der jeweiligen

Fakultät entsprechenden Weise. Die Bewer-tungskriterien legen die Fakultäten in ei-gener Verantwortung fest. Die Universitäts-leitung orientiert darauf, dass mindestens30 Prozent der zugeteilten Gelder in Ab-hängigkeit von der Leistung vergeben wer-den. Schon mittelfristig werden Professu-ren erfahren, dass sich Leistung lohnt.Nebenbei: Jetzt schon gibt es Fakultäten,die 90 Prozent dieser Gelder leistungsab-hängig verteilen!

Wann stehen die Zielvereinbarungen?Bis Ende Februar. Den Termin müssen

wir unbedingt halten, denn danach sollenja die Anschubfinanzierungen für die je-weiligen Maßnahmen ausgereicht werden,damit die Aktivitäten gestartet werden kön-nen. Vielleicht können wir in einer dernächsten Ausgaben des Universitätsjour-nals mit praktischen Beispielen diese Vor-gänge noch transparenter machen...

Natürlich, so bald wie möglich. – Undweitere momentane Arbeitsschwerpunk-te?

Es ist selbstverständlich, dass wir unsauch sehr mit der Universitätsentwicklungbis 2010 befassen. Dabei müssen wir einer-seits den uns durch den Hochschulvertragauferlegten Stellenabbau berücksichtigen,aber andererseits auch die Profilierung,den inneren Umbau der Universität voran-treiben. Auch hier sind ganz besonderswieder die Fakultäten gefragt. Die müssenschnellstmöglich und präzise ihre Zieleidentifizieren – was werden die For-schungslinien, die wissenschaftlichenSchwerpunkte und Entwicklungstendenzenauf den jeweiligen Fachgebieten sein? Wel-che Bedeutung werden diese Schwerpunktefür die wirtschaftliche und gesellschaftli-che Entwicklung haben? Wir brauchen be-gründete Antworten auf die Frage, wohindie Reise gehen soll.

Welche Rolle könnten so genannteKompetenzzentren beim Umbau der TUDresden spielen?

Eine große, denn durch sie kann dieimmer wichtiger werdende Interdisziplina-rität in Forschung und Lehre praktischumgesetzt werden. Wir haben in den ver-gangenen Jahren auf diesem Gebiet bereitsviel erreicht und verfügen heute über weitgespannte Kompetenznetzwerke. Diese wei-ter auszubauen und neue zu erschließen,ist eine vor uns stehende wichtige Aufgabe.

Es fragte Mathias Bäumel

Fast am Ziel:Zielvereinbarungen

Professor Marquardt. Foto:UJ/Eckold

4. IfK-Praxisforuminformierte überForschungsergebnisse

Ein vielfältiges Themenspektrum erwartetedas zahlreich erschienene Publikum beim4. Praxisforum des Instituts für Kommuni-kationswissenschaft (IfK) am 29. Januar.Unterstützt vom Förderverein des Institutswurden zahlreiche Forschungsarbeiten desletzten Jahres vorgestellt. Dabei soll dasPraxisforum einen Brückenschlag zwi-schen Theorie und Praxis ermöglichen, beidem sich interessierte Gäste aus Politikund Wirtschaft über die Arbeit des Institu-tes und über seine Absolventen informierenkönnen.

So breit gefächert wie die Kommunika-tionswissenschaft selbst waren auch die ge-botenen Vorträge. Die politische Ausgewo-

genheit der Berichterstattung im Deutsch-landfunk wurde ebenso unter die Lupegenommen wie beispielsweise die Zusam-menhänge zwischen dem deutschlandwei-ten Fußballfieber und dem Ausgang derBundestagswahl 2002.

Auf lokaler Ebene wurde beispielsweisedie Medienberichterstattung zu den Dresd-ner Oberbürgermeisterwahlen 1994 und2001 von Heike Großmann analysiert. IhreErgebnisse machen deutlich, dass der all-gemeine Trend einer Amerikanisierung derWahlkämpfe auch in Dresden zu beobach-ten ist.

Der Frage, wie Journalisten die Öffent-lichkeitsarbeit der sächsischen Behörden inden chaotischen Tagen der Flut im August2002 bewerten, ging Katrin Noatsch in ei-ner Befragung nach. Die Ergebnisse zeigenunter anderem, dass Journalisten eherselbst aktiv recherchierten und sich weni-

ger auf die offiziellen Pressemitteilungenverließen.

Trotzdem wurden die Informationen derBehörden als gut brauchbar und verständ-lich beschrieben. Allerdings wurde dasTempo, mit der Informationen über dieaktuelle Lage bei den Journalisten anka-men, als zu langsam eingeschätzt.

Für die beste Magisterarbeit des letztenJahres wurde Rainer Böhme ausgezeich-net. In seiner Arbeit zum Thema »Frage-bogeneffekte bei Online-Befragungen«zeigte er eindrucksvoll und praxisrelevant,welche Probleme auftreten können, wenndie sozialwissenschaftliche Methode derBefragung im Internet angewendet wird.So gebe es momentan vor allem Problemehinsichtlich der Repräsentativität solcherUmfragen, da nicht alle Bevölkerungs-gruppen über das Internet zu erreichen sei-en. (AMG)

Von Behörden-PR und Fußball

Staatssekretär Dr. Albin Nees vom Sächsi-schen Staatsministerium für Soziales eröff-nete gemeinsam mit Dr. Irene Epple-Wai-gel von der Stiftung Kindergesundheit undProfessor Harald Schachinger von der Ge-meinsamen Elterninitiative GEPS Deutsch-land e.V. am 23. Januar 2004 die 1.bundes-weite Expertentagung »Prävention desPlötzlichen Säuglingstodes« in Deutsch-land, zu der 150 Politiker, Mediziner, Heb-ammen, Elternselbsthilfegruppen und Ver-treter von Krankenkassen sowie der Textil-und Telekommunikationsindustrie nachDresden gekommen waren.

Nees betonte, dass mit dem sächsischenModellprojekt eine effektive, interdiszip-linäre und diagnoseübergreifende Präven-tionsstrategie vorgelegt worden ist, dieauch für andere Präventionsprojekte ge-nutzt werden sollte. Von der Tagung gingein erheblicher Motivationsschub aus, inallen Bundesländern regional verankerte

leistungsfähige Netzwerke aufzubauenoder zu stabilisieren, um nahezu allen Fa-milien rechtzeitig die wenigen erforderli-chen Informationen zugänglich zu ma-chen. Das erhebliche öffentliche Interesseam Thema zeigte sich in mehr als 50 Mel-dungen im Fernsehen, im Radio, in derPresse und im Internet bereits während derTagung, da verdeutlicht werden konnte,dass der Plötzliche Säuglingstod jenseitsder Neugeborenenperiode mit Abstand diehäufigste Todesursache im Kindesalterüberhaupt darstellt – und mit vergleichs-weise geringem Aufwand, d.h. »nur« überzielgruppenorientierte Informationskam-pagnen um 80 bis 90 Prozent zurückge-drängt werden kann.

Den Abschluss der Tagung bildeten eininterdisziplinär besetztes Forum, ein en-thusiastisch aufgenommener Auftritt derSpiritual&Gospel Singers Dresden und dieÜbergabe von 34 Babyschlafsäcken an

Dresdner Babys mit ihren Müttern und Vä-tern.

Auf diese wunderbare Idee, zum Ab-schluss der Tagung ganz direkt etwas fürdie »Hauptzielgruppe«, die Babys zu tun,war Karin Jeltsch von der Firma AMD Sa-xony Dresden gekommen. Unter starkemBeifall der Tagungsteilnehmer wurden ihrund ihrer Kollegin Allyson Peerman ausder Konzernzentrale in Texas eine Roseüberreicht. Ein junges Unternehmen mitjungen Mitarbeitern zeigt soziales Engage-ment – dankenswerterweise!

Prof. Ekkehart Paditz

Hinweis:Der Tagungsband kann angefor-

der t werden per E-Mail: [email protected] oder per Telefon Tel. 0351.458-2677 oder per Fax -5772; weitereInformationen und Fotos unterwww.babyschlaf.de

Rosen für AMD,Schlafsäcke für Babys

Karin Jeltsch von der Firma AMD übergibt am Ende der Tagung Babyschlafsäcke an Dresdner Babys, da Babys am sichers-ten in Schlafsäcken schlafen. Foto: AMD

Mit 1000 Anmeldungen ist die Kinder-Uni-versität Dresden ausgebucht. Aber was ma-chen mit den vielen Anmeldungen? Auseins mach zwei, sagten sich die Veranstal-ter! Da die Teilnehmerzahl pro Vorlesungaus organisatorischen Gründen auf 500Schüler begrenzt ist, wird nun für weitere500 Schüler eine zeitverschobene, inhalts-gleiche Vortragsreihe organisiert. Alle Wis-

senschaftler des Sommersemesters undKreuzgymnasiums-Direktor Stefan Noth,der die Kinder-Uni moderieren wird, sagtenspontan zu, auch an dieser zweiten Veran-staltungsreihe teilzunehmen. Die Zutei-lung der interessierten Schüler zu einer derbeiden Vorlesungsreihen erfolgt nun perLosverfahren. Die Teilnehmer werdenschriftlich informiert und erhalten mitdem Vorlesungsprogramm ihren Stu-dentenausweis. Schüler, die aufgrund derbegrenzten Kapazitäten diesmal nicht da-bei sein können, erhalten als Trostpflastereine verbindliche Vormerkung für das Win-tersemester. PI/mb

Losverfahren zur Kinder-Universität

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft för-dert mit 4835 Euro die Veröffentlichungder Habilitationsschrift von Dr. Arnd Uhle.Der Wissenschaftler der Juristischen Fakul-tät vertritt derzeit die Professur für Öffentli-

ches Recht, insbesondere Verwaltungsrechtsowie Verwaltungswissenschaften undRechtsvergleichung. Seine Arbeit trägt denTitel »Freiheitlicher Verfassungsstaat undkulturelle Identität«. ke

Habilitationsschrift gefördert

Vom 3. bis 6. März 2004 veranstaltet dieDeutsche Gesellschaft für Endokrinologie(DGE) das »48. Symposium der DeutschenGesellschaft für Endokrinologie«. Erstmalsrichtet die TU Dresden die Tagung aus, zuder etwa 700 Hormonforscher aus Medizin,Biologie und Biochemie sowie Vertreter ausder Industrie erwartet werden.

In zwölf aneinandergereihten Symposi-en, die jeweils einen aktuellen Schwer-punkt in der Endokrinologie fokussieren,

werden hochrangige internationale undnationale Experten zu den einzelnen The-men Stellung beziehen. Darüber hinausberichten 300 Arbeitsgruppen über denFortschritt in ihren wissenschaftlichen Ar-beiten, wobei insgesamt 70 Beiträge inviertelstündigen Kurzreferaten, der Restauf Postern vorgestellt werden. Das Sympo-sium I »Steroide: Proliferation versus Dif-ferenzierung« wurde von Prof. Vollmer or-ganisiert und beschäftigt sich mit der

Regulation von Zellvermehrung und Zell-funktionen. Im Rahmen des SymposiumsXII »Das endokrin-metabolisch-vaskuläreSyndrom – eine fortschreitende Epidemieim 21. Jahrhundert« referieren unter ande-ren Wissenschaftler der TUD zur Volks-krankheit Nummer eins der modernen Ge-sellschaft: die Fettleibigkeit und ihreFolgeerkrankungen. Möglichkeit zur Dis-kussion bietet sich im Anschluss an die Re-ferate. UJ wird ausführlicher berichten.

Symposium zur Hormonforschung erstmals an der TUD

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 5

TU-Experten gefragt:Was steckt hinter dem»Heute Hü, morgen Hott«der deutschen Politik beimReformprozess und warumzieht sich der Staat immermehr aus der Finanzierungvon Aufgaben zurück,obwohl in Deutschlandimmer mehr Reichtumerwirtschaftet wird?UJ befragte ProfessorUlrich Blum, Inhaber derProfessur für Volkswirt-schaftslehre, insbesondereWirtschaftspolitik undWirtschaftsforschung

UJ: Auf der Erde existieren mehr als200 Staaten. Die BundesrepublikDeutschland gehört da sicher in dasreichste erste Fünftel.Wo aber bleibt die-ser immense Reichtum, wenn von denbisher staatlichen Aufgaben immer weni-ger finanziert werden können?

Ulrich Blum: Zunächst gilt, dass in rei-chen Staaten die staatlichen Aufgaben teu-rer werden. Das liegt zunächst ganz ein-fach daran, dass beispielsweise der Wertvon Grund und Boden steigt, womit jedeInfrastrukturmaßnahme, die auf Flächenzurückgreifen will, einen entsprechendenMarktpreis, der dann hoch liegt, zahlenmuss. In reichen Ländern sind auch dieLöhne höher, und dies geht ebenfalls in dieKosten des Staats ein. Dies erklärt in erheb-lichem Maße, weshalb der zusätzlicheReichtum eines wohlhabenden Lands beider Öffentlichen Hand nur beschränktwirksam werden kann. Das Problem desStaates ist es weiterhin, dass eine Vielzahlseiner Aufgaben in hohem Maße personal-intensiv erbracht wird. Die Folge daraus istwieder, dass immer dann, wenn sich dieLöhne entsprechend der durchschnittli-chen Produktivitätssteigerung der Wirt-schaft entwickeln, die Leistungen des Staa-tes überproportional teurer werden, die dergewerblichen Wirtschaft relativ dazu sin-ken. Man kann sich dies an der Entwick-lung des Preises für einen Fernseher oderfür eine staatliche Baumaßnahme sofortausmalen. Und schließlich erfüllt der Staatheute Ansprüche, bei denen man fragenmuss, ob sie eigentlich Aufgaben des Staa-tes sind. Welchen Lebensstandard muss So-zialhilfe sichern? Der durchschnittliche So-zialhilfeempfänger hat heute eineKaufkraft wie ein Facharbeiter Ende derfünfziger Jahre. Mit anderen Worten: DieDefinition des »Sozialen« entscheidet auchdarüber, welche Ausgaben der Staat tätigenmuss und wie er sein Budget einteilt.Früher konnte der Staat ohne größere Pro-bleme die Steuerlast steigern, weil ein

Großteil der Res-sourcen, insbeson-dere auch Personal,ortsverbunden war.Heute ist nicht nurKapital ungeheuerflüchtig, auch Men-schen könnenHochsteuerländerohne Schwierigkei-ten verlassen. Diessetzt dem StaatGrenzen der Be-

steuerung und damit der Einnahmenerzie-lung. Letztlich wird kein mobiles Individu-um oder Unternehmen bereit sein, mehrSteuern zu zahlen, als der Wert der Staats-tätigkeit für es ausmacht.

Der Staat bzw. die öffentliche Einrich-tungen ziehen sich – zwar mit verschie-den großen Geschwindigkeiten – zuneh-mend aus den Bereichen Bildung, Kultur,Wissenschaften, Verkehr, Hörfunk und TVzurück. Ist das nicht ein Widerspruch –ausgerechnet in den heutigen Zeiten, indenen durch modernste Technologienweit effizienter und produktiver produ-ziert wird als beispielsweise in den sech-ziger und siebziger Jahren und in denendemzufolge ein größerer Reichtum alsfrüher geschaffen wird, werden immermehr staatliche Aufgaben »rückgebaut«und privatisiert...

Hier gilt auch das eben Gesagte: Vielekulturelle Aufgaben des Staates sind ex-trem personalintensiv und sind damit inden vergangenen Jahren überproportionalteurer geworden. Zugleich sinkt aber auchder Konsens darüber, welche Kultur einLand überhaupt braucht. Die aktuelle De-batte über das Sächsische Schulgesetz ist

hierfür ein deutliches Zeichen. Eine hoch-entwickelte Kultur ist davon abhängig,dass die Anzahl der Menschen, die diese»genießen« will, hinreichend hoch ist –doch diese müssen zunächst auch dazuausgebildet werden. Die aktuelle Tendenz,zeitlose Bildungsinhalte durch Ausbildungmit schneller Verfallszeit zu ersetzen, wirdlangfristig der Kultur mehr Schaden zufü-gen als die Finanzzwänge des Staats. Denndieser wird immer (scheinbar) wenigerGeld einnehmen als er gerne ausgebenwill, wie die politische Ökonomie erklärtund oben ausgeführt wurde. Er muss sich

immer einen Bereich suchen, wo er pro-blemlos sparen kann. Die Widerstandslinieim Kulturbereich ist eingebrochen, weil einzunehmender Teil der Bevölkerung demKultursektor indifferent gegenübersteht.Hier unterliegt sie allerdings einem zentra-len Irrtum: Gesellschaften sind erst ökono-misch reich geworden, wenn sie ihre kul-turellen »Hausaufgaben« gemacht hatten.Gerade das Land Sachsen hat von einersolchen Entwicklung im extremen Maßeprofitiert.

Verfolgt man die Diskussionen der Po-litiker zum Thema »Reform der Gesell-schaft«, gewinnt man den Eindruck, dassjeder mal eben eine undurchdacht wir-kende Idee ins Gespräch bringt, um sicham daraufhin einsetzenden »Gebell« derpolitischen Gegner profilieren zu können.Um Geld in die öffentlichen Kassen zuspülen, soll mal eine Steuererhöhung gutsein, ein anderes Mal die Steuersenkung– sind denn die Vorschläge der Politikerüberhaupt nicht wissenschaftlich fun-diert?

In vielen Fällen plappern Politiker diewissenschaftlichen Weisheiten nach, dievor langer Zeit formuliert wurden, weil eseben lange dauert, bis diese sich im Bil-dungs- und Ausbildungssystem durchge-setzt haben – oft sind sie dann aber bereitswieder veraltet. Der politische Prozessselbst, nämlich das Gewinnen von Unter-stützung in der eigenen Partei undschließlich auch beim Wähler, erzwingt

auch in erheblichem Maße ein opportunis-tisches Verhalten, das letztlich zu diesem»Gebell« aus der Fragestellung führt. Aberdies ist ein Prozess, der nicht auf die Poli-tik allein beschränkt ist. Wenn man sichdie jährlich neu aufgelegten »Manage-

mentregeln« und »Erfolgsrezepte« an-sieht, die in der so genannten freien Wirt-schaft kursieren, dann kann man hiererhebliche Parallelen erkennen. Diegrundlegende Schwierigkeit ist, dass fürabwägendes Verhalten oft keine Zeit ist unddie Schnelllebigkeit und der Entschei-dungsdruck das Denken durch Handeln er-setzt.

Kann man nicht das Funktionieren derGesellschaft durch computergestützteModellierungen wenigstens ganz grob inden Griff bekommen? Immerhin stündenheute qualitativ und quantitativ ganz an-dere Computer zur Verfügung…

Mit Sicherheit geht dies derzeit nochnicht, und persönlich hoffe ich, dass es niemöglich sein wird. Denn das, was denMenschen so sympathisch macht, ist ja sei-ne fehlende Perfektion, auch die Fehlbar-keit. Große Innovationen haben sich im-mer dort ergeben, wo Wege beschrittenwurden, die anfangs als völlig unsinnig,zwecklos und als Verschwendung von Res-sourcen angesehen wurden. Die grundle-gende Innovation muss gegen den Stromgerichtet sein, die Verbesserungsinnovationist ja gerade deshalb nur eine Verbesse-rung, weil sie so nahtlos in den Prozess derEntwicklung eingebaut werden kann. Diesbedeutet nicht, dass nicht grundlegendeVerbesserungen dadurch erzielt werdenkönnen, dass dort, wo Prozesse modellhaftdargestellt werden können, genau diesvollzogen wird. Simulationsmodelle wer-den für die Entscheidungsvorbereitungletztlich eine immer größere Rolle spielen.Nur wenn alle das gleiche Modell haben,mit dem sie eine Entwicklung simulieren,dann erzeugen sie auch das gleiche Ergeb-nis – und das kann zu hysterischen Ent-wicklungen führen: Mancher Aktiencrashläßt sich darauf zurückführen, dass allecomputergestützten Entscheidungssystemegleichzeitig das Signal gaben, zu verkau-fen. Besser ist es, auf freie Märkte zu ver-trauen. Denn diese haben die Fähigkeit,das verstreute Wissen zu synthetisieren:Nicht alle müssen alles wissen, um trotz-dem am besten Ergebnis teilzuhaben.

Es fragte Mathias Bäumel

Deutschland, du armes reiches Land…

Die aktuelle Tendenz,zeitlose Bildungsinhaltedurch Ausbildung mit

schneller Verfallszeit zuersetzen, wird langfristigder Kultur mehr Schaden

zufügen als die Finanzzwänge des Staates.

In vielen Fällen plapperndie Politiker die

wissenschaftlichenWeisheiten nach, die

vor langer Zeitformuliert wurden.

Wenn Ökonomie und Kultur durch scheinbar notwendige Sparzwänge nicht mehr wie ein Zahnrad in das andere greifen, voneinan-der profitieren und sich gegenseitig antreiben,befindet sich sprichwörtlich Sand im gesellschaftlichen Getriebe. Foto:UJ/Eckold

Professor UlrichBlum. Foto: Inst.

TUD-Fakultäten erforschen in einem neuenSonderforschungsbereichzeit- und kostengünstigeFertigung von textilverstärkten Verbundwerkstoffen

Die Rennwagen der Formel 1, einige Flug-zeuge und Weltraumsatelliten besitzen siebereits: Frontmodule aus extrem leichtenund hochsteifen textilverstärkten Kunst-stofffasern.

Die Bauteile mit den guten Dämpfungs-und Crasheigenschaften könnten dem-

nächst auch in der Serienproduktion vonAutos, Eisenbahnen und Schiffen verwen-det werden. Die Deutsche Forschungsge-meinschaft (DFG) hat der TUD den Zu-schlag für den Sonderforschungsbereich(SFB) 639 »Textilverstärkte Verbundkom-ponenten« erteilt, in dem TUD-Wissen-schaftler seit Anfang Januar 2004 dieGrundlagen zur zeit- und kostengünstigenFertigung von textilverstärkten Leichtbau-teilen erforschen.

In dem SFB arbeiten Wissenschaftler derFakultäten Maschinenwesen sowie Elektro-technik und Informationstechnik gemein-sam mit dem Fraunhofer-Institut für Pho-tonische Mikrosysteme und demLeibniz-Institut für Polymerforschung invier Projektbereichen an der Optimierung

der Textilverbunde und der durchgängigenUntersuchung des gesamten Entwick-lungs- und Fertigungsprozesses von derKunststofffaser bis hin zum fertigen Leicht-bauteil. Die DFG fördert den SFB zunächstfür vier Jahre mit etwa 7 Millionen Euro;bei Erfolg kann zweimal eine Verlänge-rung des Projekts beantragt werden bis zueiner Gesamtdauer von zwölf Jahren.

Bisher wurden Hochleistungsfasern vorallem verwebt und in zeitaufwendigerHandarbeit zu Preforms weiterverarbeitet,die wiederum in einem dritten Schritt zumThermoplastbauteil verpresst werdenkonnten.

Der SFB will nun mit einem vom Insti-tut für Polymerforschung entwickelten Hy-bridgarn diesen Prozessablauf automati-

sieren. Das Garn aus stabilen Glas- undflexiblen Kunststofffasern verleiht dem Ma-terial später Festigkeit und Elastizität zu-gleich. Während das Institut für Leichtbauund Kunststofftechnik zusammen mit demInstitut für Festkörpermechanik das späte-re Bauteil exakt vorausberechnet, verstricktund vernäht das Institut für Textil- undBekleidungstechnik das Garn mithilfe um-konstruierter Textilmaschinen in einerweltweit einmaligen Methode zu einem ro-busten »Halbzeug«. Dieses noch verform-bare textile Stoffteil wird am Leichtbau-In-stitut zusammen mit dem Institut fürWerkzeugmaschinen und Steuerungstech-nik angeschmolzen und durch speziell ge-fertigte Werkzeuge unter hohem Druck indie gewünschte Form gepresst. Gleichzeitig

werden die Arbeitsgruppe Technische Akus-tik und das Fraunhofer-Institut Sensorenund Mikrochips in das extrem leichte tex-tile Frontteil integrieren. Mit dem neuenVerfahren können beliebig geformte Bau-teile später auch in großen Stückzahlenrationell gefertigt werden.

Die Wissenschaftler planen bereits früh-zeitig auch Transferprojekte mit der ein-schlägigen Industrie. Damit soll der SFBeine Keimzelle für Firmenausgründungensein. Auch die Automobilindustrie hat imHinblick auf die Serienproduktion bereitsein Auge auf die neuartige Fertigungsme-thode geworfen. rep

[email protected]/mw/ilk�

Leichtbauteile schnell und stabil gestrickt

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 6

Die BioMeT-Geschäftsstelle der GWT – Ge-sellschaft für Wissens- und Technologie-transfer der TU Dresden mbH – zieht insneue Bioinnovationszentrum (BIOZ).

Die GWT-Abteilung ist damit einer derersten Mieter in dem Neubau am Randedes Biotech-Campus in der Dresdner Jo-hannstadt. Ab 16. Februar 2004 sind dieBioMeT-Mitarbeiter wieder voll arbeits-fähig.

»Damit sind wir einfach näher dran«,so Hans-Jürgen Große, FachbereichsleiterBiotechnologie der GWT, »viele Dinge lau-fen einfacher, wenn man Tür an Tür mit-einander arbeitet.«

Schon in Kürze werden die Nachbarneinziehen, darunter das Biotec der Techni-schen Universität Dresden, die Cenix BioS-cience GmbH und Jadolabs GmbH. DasNetzwerk BioMeT unterstützt junge Bio-technologie-Unternehmen bei der Finan-zierung ihrer Forschungsvorhaben. Dafürwurden für das InnoRegio-Projekt vomBundesministerium für Forschung und

Bildung (BMBF) rund 20 Millionen Eurozur Verfügung gestellt.

Die Geschäftsstelle koordiniert außer-dem die regionalen Partner der Biotechno-logie. In öffentlichen Veranstaltungen wirdder Dialog mit der breiten Öffentlichkeitgeführt, um Akzeptanz für die neue Wis-senschaft zu schaffen.

Für den Informationsaustausch betreibtdie Geschäftsstelle ein Internetportal, dasüber aktuelle Themen aus der Biotech-Re-gion Dresden berichtet.

Zur Zeit werden 27 Projekte gefördert,an denen insgesamt 51 Partner beteiligtsind. Das Gesamtvolumen der bisher bewil-ligten Vorhaben beträgt 22 Mio. Euro, da-von sind 13 Mio. Fördermittel.

Mit der BioMeT-Geschäftsstelle beziehtauch der BioMeT e.V. Dresden sein neuesBüro. André Klopsch

GWT, BioMeT-GeschäftsstelleTatzberg 47 – 51, 01307 Dresden

www.biomet.de�

BioMeT zieht aufDresdner Biotech-Campus

TU-Erfinderförderung:Bemerkenswerte Patentanmeldungen (II)

Im Rahmen der Erfinderförderung wurdeim Februar 1995 die Erfindung »Verfahrenzur Herstellung einer gradierten Beschich-tung aus Calciumphosphatphasen undMetalloxidphasen auf metallischen Im-plantaten« zum Patent angemeldet. DieErfindung entstand im Institut für Werk-stoffwissenschaft. An der Erfindung warenu. a. Professor Hartmut Worch, Dr. DieterScharnweber und Professor WolfgangPompe beteiligt.

In der Medizintechnik besteht großerBedarf, metallische Implantate aus Titanoder Titanlegierung mit einer Beschich-tung zu versehen, die das Einwachsen desImplantats beschleunigt und die Wechsel-wirkung zwischen Implantatoberflächeund dem biologischen System verbessert.Allein mit der Titanoberfläche sind die Vor-aussetzungen dafür ungünstig.

Zum Zeitpunkt der Anmeldung waren –wie fast immer bei technischen Erfindun-gen – verschiedene Vorgängerlösungenbereits bekannt. Mit dem Dresdner Verfah-ren gelingt es aber, das so genannte Hy-droxylapatit auf die Oberfläche des Im-plantats in einer nanokristallinen Formabzuscheiden. Dies erfolgt durch ein elek-trochemisches Verfahren mit einer vomMetallimplantat gebildeten Substratelek-trode und einer Gegenelektrode, bei demals Elektrolyt eine wässrige Lösung mitCalcium- und Phosphationen im schwachsauren bis etwa neutralen Bereich verwen-det wird und die vom Implantat gebildeteSubstratelektrode wechselnd katodisch

und anodisch polarisiert wird. Der Vorteilder Gradierung besteht vor allem in derbesseren Haftfestigkeit der Beschichtungzum Implantat. Das kommt der Strukturund Zusammensetzung des Knochens we-sentlich näher als bisherige Beschichtun-gen. Außerdem weist alles darauf hin, dassdie Beschichtung vollständig resorbiertwird.

Inzwischen ist die Erfindung an einender Miterfinder, Dr. Hofinger, verkauft wor-den, der auf dieser Grundlage ein start-up-Unternehmen gegründet hat. Die Fa. Bo-nemaster hat das Verfahren zur Marktreifeweiterentwickelt und die Technologie andie Fa. Biomet Merck verkauft. Bonemasterist heute als Namos GmbH ein erfolgreichetabliertes Biotechnikunternehmen.

Frank Sender

Wie der kranke Knochen wieder wächst

Die Titelseite der Patentschrift. Repro: fs

Am 23. Januar 2004 fand die erste Sitzungder Kommission Umwelt im Jahr 2004statt. Auf der Tagesordnung stand u.a.auch die Wahl des/r Vorsitzenden für dienächste Wahlperiode.

Dabei wurde Professor EdeltraudGünther, Fakultät Wirtschaftswissenschaf-ten, für die nächsten drei Jahre im Amt be-stätigt. Stellvertreter wurde wiederum Pro-fessor Gerhard Hahn-Herse, FakultätArchitektur.

Die Kommission Umwelt hat in den ver-gangenen drei Jahren den Umweltschutzan der TU Dresden durch ihre Arbeit mit-geprägt. Eine Vielzahl von Initiativen, wiez. B. die Aufnahme des Umweltschutzes indie Grundordnung der TU Dresden oder diePrüfung der Studiengänge auf Umweltver-

träglichkeit, die Gründung einer eigenenSchriftenreihe und nicht zuletzt das Öko-Audit an der TU Dresden, sind mit auf dasEngagement der Kommission Umweltzurückzuführen.

Außerdem wurden die Arbeitsgruppen»Campusvitalisierung« und »CO2-Neutra-lität an der TU Dresden« gegründet, in derverschiedene Vertreter der Kommission undExperten aus Wissenschaft und VerwaltungKonzepte für eine umweltfreundliche Tech-nische Universität entwickeln.

Die von der TUUWI in Abstimmung mitder Kommission Umwelt initiierten Um-weltringvorlesungen im Rahmen des Stu-dium generale finden nach wie vor großenAnklang bei den Studenten der TU Dres-den. Beate Haupt

Kommission Umwelt tagte

Fünfter Jahrgang desLL.M.-Aufbaustudiengangszur EuropäischenIntegration erhieltMagisterurkunden

Seit dem Studienjahr 1998/99 wird derLL.M.-Aufbaustudiengang »GemeinsameWege nach Europa: Mittel- und Osteuropaauf dem Weg in die Europäische Union«an der Juristischen Fakultät der TU Dres-den angeboten. Neben Teilnehmern ausganz Deutschland zählen inzwischenStudenten aus den unmittelbaren Nach-barländern Polen und Tschechien sowieUngarn zu den »Stammgästen« des Studi-enganges. Insgesamt nahmen inzwischenStudenten aus 23 verschiedenen StaatenEuropas am Studiengang teil, dessenBesonderheit die Kombination der europa-rechtlichen Zusatzausbildung mit der ver-tieften Analyse der Europäischen Integrati-on in den mittel- und osteuropäischenStaaten ist. Alle abgeschlossenen Jahrgän-ge zusammengenommen, können inzwi-schen fast 120 Absolventen des Studien-ganges den Titel »LL.M., Eur. IntegrationDresden« tragen.

In einer Feierstunde am 30. Januar2004 übergab Rektor Professor HermannKokenge den Absolventen des Jubiläums-studienjahres 2002/03 die Magisterurkun-den. Professor Kokenge und der Dekan derJuristischen Fakultät, Professor Schulte,betonten in ihren Grußworten den Stellen-wert der Ausbildung, die der Studiengangan der TU Dresden hat.

Die Relevanz der Ausbildung zeigt sichgerade auch für die Absolventen diesesJahrganges, die unmittelbar vor der Erwei-terung der EU am 1. Mai 2004 um zehnStaaten Mittel- und Osteuropas ihre Ausbil-dung erfolgreich abschließen konnten. DieAbsolventen werden wie ihre Vorgänger ei-nen Beitrag dazu leisten können, in denneuen und alten Mitgliedsstaaten »Ge-meinsame Wege in Europa« zu finden. Be-reits jetzt sind Absolventen des Studiengan-ges bei Europäischen Institutionen oder inihren Heimatländern bei Institutionen, diemit der Europäischen Integration unmit-telbar zu tun haben, tätig.

Das Bedürfnis nach Fachleuten mit gu-ten Kenntnissen der Integrationsprozessein Europa wird auch nach dem »magi-schen Datum« des 1. Mai 2004 bestehenund eine Teilnahme am Aufbaustudien-gang lohnenswert bleiben. Der Prozess derRechtsanpassungen, der Rechtsverglei-chung, der politischen Kompromisse wirdfortgesetzt und der Bedarf an Juristen mitEuroparechts- und speziellen Regional-

kenntnissen wird weiter steigen. Den altenund neuen Mitgliedstaaten stehen weitereAufgaben der Integration bevor und denbisherigen EU-Staaten wird das Verständ-nis weiterer nationaler Rechtsordnungenabverlangt. Zudem gibt es in Europa Staa-ten, die auch nach der aktuellen Erweite-rungsrunde (noch) außerhalb der EU blei-ben werden, aber auch die Mitgliedschaftin der EU anstreben.

So zeichnet sich auch für das kommen-de Studienjahr 2004/2005 erneut ein inter-essantes Teilnehmerfeld ab. Bewerbungenwerden bis zum 15. Juli 2004 entgegen-genommen. Voraussetzung für eine Bewer-bung sind gute Deutsch- und Englisch-kenntnisse sowie ein juristischer

Hochschulabschluss. Absolventen andererFachrichtungen können beim Nachweisvon ausreichenden Rechtskenntnissenebenfalls zugelassen werden.

Helge Hornburg

Informationen:www.tu-dresden.de/jura/

studium/aufbau.htmlKontakt:Jean-Monnet-Lehrstuhl für das Rechtder Europäischen Integration,Juristische Fakultät der TU Dresden,Tel.: 0351 463-37437, -37418 oder -37419,Fax: 0351 463-37798,E-Mail: [email protected]

Aufbaustudiengang mitkleinem Jubiläum

30 Absolventen aus 11 verschiedenen Ländern Europas (Aserbaidschan, Bulgari-en, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Rumänien,Tschechien,Ukraine, Ungarn) schlossen den LL.M.-Aufbaustudiengang 2002/2003 erfolgreichab und nahmen ihre Magisterurkunden entgegen. Foto: AVMZ/Liebert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hatProfessor Christian Niemeyer vom Institutfür Sozialpädagogik, Sozialarbeit undWohlfahrtswissenschaften Personal- undSachmittel zur Durchführung des For-schungsprojektes »Die pädagogische Nietz-sche-Rezeption in Deutschland von 1946bis 1998« genehmigt. Beginn des Projektswar der 1. November 2003, der Zeitraumder Forschungsarbeiten beläuft sich aufzwei Jahre.

Das Projekt, das direkt an das über »Diepädagogische Nietzsche-Rezeption inDeutschland von 1890 bis 1945« (ebenfallsDFG-finanziert) anschließt und es fort-führt, hat zum Ziel, mittels einer systema-tischen, referierenden und kommentiertenBibliographie die Nietzsche-Rezeption inder deutschen Pädagogik zwischen 1946und 1998 erstmals zu erfassen. Das Projektversteht sich als Grundlagenforschung. Essoll die (philologischen) Vorarbeiten leis-ten, die für rezeptionsgeschichtlichepädagogische Nietzsche-Forschungen not-wendig sind. Insgesamt ist eine Bibliogra-

phie angestrebt, die mit dem pädagogi-schen Nietzsche-Bild in unterschiedlichenPhasen der Disziplin in der deutschenNachkriegsgeschichte bekannt macht undzugleich darüber aufklärt, wie einzelneWerke oder Zitate Nietzsches, die in ver-schiedenen Zeiträumen der Nietzsche-Re-zeption gleichsam den Argumentationser-satz bildeten, vor dem Hintergrund desaktuellen Standes der Nietzsche-Forschungzu verstehen sind. Dies öffnet dann für einerezeptionsgeschichtliche Auseinanderset-zung sowohl den Blick in die Disziplinselbst – etwa bezüglich der Frage, wieinnerhalb der Pädagogik und Erziehungs-wissenschaft über Rezeptionsformen,-stränge und -linien Theorien und Ansätzegerechtfertigt und tradiert werden. Ange-strebt ist aber auch ein vergleichenderBlick darauf, warum Pädagogen bestimm-te Rezeptionsformen sowie -schwerpunktegewählt haben.

[email protected]

Nietzsche-Projekt genehmigt StuRa-ReferentenIn seiner Sitzung am 15. Januar 2004wählte der Studentenrat der TU Dresdenneue Referenten. Den Posten des Referen-ten Struktur übernimmt Andreas Kranz.Wiedergewählt ohne Gegenkandidatenwurden Carolin Mahn als Referentin Sport,Jan Seyfarth als Referent Semesterticket,als Referent Studienreform Ulrich Rück-mann und den Posten des Referenten In-ternet übernimmt wiederholt Ingo Keller.

Die Referentenposten für Lehre und Stu-dium, Akademische Selbstverwaltung, Stu-dentenwerk, Integration behinderter undchronisch kranker Studenten und Wer-bung bleiben weiter ausgeschrieben. DS

Vernissage»Beautiful Cell – Schöne Zelle« ist der Ti-tel einer Ausstellungsvernissage des Künst-lers Rocco Pagel (Hochschule für BildendeKünste Dresden), die am 4. Februar 2004,18.30 Uhr, im Max-Planck-Institut fürMolekulare Zellbiologie und Genetik,Pfotenhauerstraße 108, zu erleben ist. DerEintritt ist frei. Florian Frisch

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 7

Hat die Schaffung von Eliteuniversitäten Sinn?Und welche Wegeführen dorthin?Die TU Dresden zähltzu den sechsReformuniversitätenDeutschlands und hatsich zunehmend einenexzellenten Ruf erarbeitet.UJ fragte TUD-KanzlerAlfred Post, der am Erfolgder Dresdner Universitäteinen großen Anteil hat.

UJ: Braucht Deutschland Eliteuniver-sitäten?

Alfred Post: Ja. Allerdings müssen Zielund Weg zur Eliteuniversität stimmen. Eli-te kann nur auf einer qualitätvollen Breitewachsen.

Halten Sie also die Forderung nach ei-nigen Eliteuniversitäten in Deutschlandfür verfrüht?

Nein. Es gehören lediglich zwei Dingezusammen. Wir brauchen eine erheblicheErhöhung der finanziellen Ausstattung al-ler Universitäten. Denn die Universitätensind in dramatischer Höhe unterfinanziert.Sollte die Unterfinanzierung bleiben, wirddie deutsche Universitätsausbildung inganzer Breite absinken. Auf dieser Qualitätin der Breite sollten einige Universitäten sogefördert werden, dass sie mit den interna-tionalen Spitzenuniversitäten konkurrierenkönnen.

Halten Sie die Idee der Förderung voneinzelnen guten Fakultäten für wenigergut als die der Förderung von Spitzenuni-versitäten, wie Frau Bulmahn es möchte?

Beide Konzepte haben gewichtige Grün-de für sich.

Für das Konzept der Fakultätsförderungspricht, dass nie alle Fakultäten und Fach-richtungen einer Universität gleicher-maßen gut sind.

Für das Konzept der Spitzenuniversitätspricht, dass auf diese Art und Weise auchfür das Ausland deutlich sichtbare Leucht-türme geschaffen werden. Wir brauchensolche Leuchttürme, um ausländische Stu-denten anzuwerben. Denn nur durch einenmassiven Zustrom ausländischer Studen-ten können wir die Ingenieur- und Natur-wissenschaftlerlücke, die auf uns zu-kommt, schließen. Auf diese potenziellenStudenten aus dem Ausland wird eine Spit-zenuniversität mehr Eindruck machen alseinzelne hervorragende Fachbereiche.

Nach welchen Maßstäben soll eigent-lich beurteilt werden, welche Universität,welche Fakultät als Eliteeinrichtung ge-fördert wird?

Entscheidend sind hierbei die For-schungsleistungen und Studiengänge, diein möglichst kurzer Zeit unter Einhaltungder Regelstudienzeit studiert werden, dieZahl der Absolventen und eine kleine Ab-brecherquote. Die Qualität der Studienin-halte muss neutral extern evaluiert wer-den. Hinzu kommen muss ein klares Profilder Universität mit deutlicher Schwer-punktsetzung.

Sehen Sie unter diesen Gesichtspunk-ten Chancen für die TU Dresden?

Ohne Einschränkung: Ja. Schon dieEntwicklungsvereinbarung mit dem Frei-staat Sachsen, die jetzt ansteht, gibt unsGelegenheit, ein eindeutiges Profil zu defi-nieren. Das klare Profil und die daraus ab-geleitete Schwerpunktsetzung werden unszur Exzellenz in dem definierten Profilbe-reich führen. Die voraussichtlich zur Verfü-gung stehenden zusätzlichen Mittel, die dieBundesministerin Bulmahn ausloben will,werden uns finanziell in die Lage verset-zen, das Profil mit Exzellenz zu füllen.

Welches Profil stellen Sie sich für dieTU Dresden vor?

Ich möchte dem Diskussionsprozess in-nerhalb unserer Hochschule nicht vorgrei-fen. Ich kann mir allerdings kein Profil fürdie TU Dresden vorstellen, das seinenSchwerpunkt nicht in den Ingenieurwis-senschaften hat. Denn dort sind wir dernationalen und internationalen Spitze amnächsten, wie erst kürzlich wieder ineinem Ranking der Wirtschaftswoche be-stätigt wurde.

Der so genannte Bolognaprozess solleuropaweit die Abschlüsse in den Studi-engängen vergleichbar machen. Gibt eshier nicht einen Widerspruch zum Ab-schluss, der von einer Eliteeinrichtungvergeben wird?

Nein, keineswegs. Die Akkreditierungvon Studiengängen stellt zunächst ledig-lich sicher, dass qualitative Mindestanfor-derungen erfüllt werden. Die zusätzlicheQualität der Studienabschlüsse, die eine sogenannte Eliteeinrichtung bietet, bedeutetnicht, dass die Vergleichbarkeit in denMindestanforderungen verloren geht. Diehöhere Qualität eines Hochschulabschlus-ses in einer Spitzenuniversität muss vonden Studenten natürlich dadurch erzieltwerden, dass sie sich schon bei der Aufnah-me in diese Studiengänge einem hartenWettbewerb stellen, dass sie während desStudiums mehr tun müssen als der Durch-schnitt der Studenten und dass sie natür-lich auch einem höheren Prüfungsniveauausgesetzt sind. Das alles wird ihnen exzel-lente Berufschancen sowohl in der Wissen-schaft als auch in der Praxis eröffnen.

Ist der Bund für die Förderung von»Eliteunis« überhaupt zuständig?

Die Ausgestaltung des Hochschulwesensist in der Tat Ländersache. Wenn der Bundjedoch Spitzenuniversitäten fördern willund die Länder und Universitäten dies ak-zeptieren, so wird man auch einen verfas-sungsrechtlich gangbaren Weg dafür fin-den. Dies lehrt die Erfahrung mit früherenSonderförderprogrammen des Bundes, wiebeispielsweise mit den so genannten Mölle-mann-Programmen der 80er Jahre.

Es fragte Mathias Bäumel

»Eliteuniversitäten nur auf der Basiseiner qualitätvollen Breite«

Mehr als 33 000 Studierende haben sich derzeit an der TU Dresden eingeschrieben. Das sind rund 13 000 mehr als noch vor zehnJahren.Studieren sie bald an der Eliteuniversität Dresden? Foto:UJ/Eckold

Alfred Post. Foto:H.L. Böhme

Endauswahl am 12. Märzim Wissenschaftszentrumdes Stifterverbandes, Bonn

Im Wettbewerb »Stadt der Wissenschaft2005« wurden am 10. Februar 2004 dieStädte Bremen, Dresden, Göttingen undTübingen nominiert.

Der Sieger wird am 12. März nach einerdetaillierten Befragung der vier Nominier-ten von der Jury ausgewählt. »Unter diesenvieren gibt es keinen Favoriten, denn alleNominierten haben die Auswahlkriterienin vorbildlicher Weise erfüllt und stehennun in ernsthafter Konkurrenz«, sagteProf. Joachim Treusch, Vorsitzender derWettbewerbs-Jury.

Unter der Vielzahl hervorragender Be-werbungen überzeugten darüber hinaus

die Städte Braunschweig, Dortmund, Halleund Münster mit gut durchdachten Ge-samtkonzepten, sodass die Jury ihnen einausdrückliches Lob aussprach.

»Allen 37 Bewerbern ist zu ihremgroßartigen Engagement und ihren vielen,teilweise sehr originellen Ideen zu gratu-lieren«, sagte der Generalsekretär des Stif-terverbandes, Prof. Manfred Erhardt, derauch an der Jurysitzung teilgenommenhatte.

Dieses Engagement betraf nicht nur denhohen Aufwand für eine Bewerbung. Fastalle Bewerberstädte haben auch den Mutgehabt, ihre Bewerbung offensiv vorab öf-fentlich bekannt zu geben. »Sie haben da-mit unsere Wettbewerbs-Idee auch ideellaktiv unterstützt, nämlich dass Wissen-schaft zum Standortvorteil wird, wennman die Kapazitäten gemeinsam mit re-

gionaler Wirtschaft und Kultur gezielt ver-knüpft und weiterentwickelt,« sagte Er-hardt.

Dieses Engagement zeige, dass es genü-gend innovative und tatkräftige Köpfe inDeutschland gebe – wenn man sie ermu-tigt und wenn man sie nur lässt. AL

Nähere Informationen:Dr. Angela Lindner,

Telefon 0201 8401158,E-Mail: [email protected];Stifterverband; Barkhovenallee 1;45239 EssenWeitere Infos zu den Nominier tenund Gelobten, zu den Wettbewerbs-kriterien und zur Jury und diese Pres-semitteilung finden Sie im Internet un-ter :www.stifterverband.de.

Nominiert für »Stadt der Wissenschaft«:Bremen, Dresden, Göttingen,Tübingen

Keine AbstricheZentrum für Lehren undLernen der TU Dresdenkoordiniert alleLehramtsstudiengänge

Bereits im November 2003 hatte die Uni-versitätsleitung der TU Dresden (TUD) dieGründung eines »Zentrums für Lehrenund Lernen« (ZLL) als zentrale wissen-schaftliche Einrichtung der Universität be-schlossen. Diesem Vorhaben und der Grün-dung einer ähnlichen Einrichtung an derUniversität Leipzig hat die Staatsregierungdes Freistaates Sachsen am 10. Februar2004 zugestimmt.

Das »Zentrum für Lehren und Lernen«soll in erster Linie Aufgaben der Organisa-tion und Koordination der Lehramtsstudi-engänge übernehmen und die Zusammen-arbeit zwischen den beteiligtenFachwissenschaftlern, Didaktikern undSchulpraktikern fördern. Dies wird zur Ver-besserung der Qualität der Lehrausbildungbeitragen.

Diese Aufgabe wird das Zentrum für alleLehramtsstudiengänge an der TU Dresdenwahrnehmen.

Dies sind: • Lehramt an Grundschulen• Lehramt an Mittelschulen• Höheres Lehramt an Gymnasien und • Höheres Lehramt an berufsbildenden

Schulen.Es gibt keinen Beschluss der Gremien

der TU Dresden, einen oder mehrere dieserStudiengänge aufzugeben. SF/MK/mb

Bundesverdienstkreuzfür Prof. Frank Pobell

Dem Dresdner Festkörperphysiker Prof.Frank Pobell wurde das Verdienstkreuz 1.Klasse des Verdienstordens derBundesrepublik Deutschland überreicht.Damit wurde Professor Pobell als erfolgrei-cher Forscher, Hochschullehrer, For-schungsmanager und Forschungspolitikergeehrt, der »in dieser seltenen Kombinati-on viel für Deutschland geleistet« hat.

Im Jahr 1996 kam Pobell als Wissen-schaftlicher Direktor an das Forschungs-zentrum Rossendorf (FZR), dessen Ge-schicke er 7 Jahre lang leitete. In diese Zeitfiel auch seine Funktion als Präsident derLeibniz-Gemeinschaft (das FZR ist Mitglieddieser Wissenschaftsgemeinschaft), zuvorwar er unter anderem einer der Vize-Präsi-denten der IUPAP, der Internationalen Uni-on für Reine und Angewandte Physik. Heu-te engagiert sich Pobell für den Aufbau desHochfeldlabors Dresden, das im For-schungszentrum Rossendorf ab 2007 dieeuropaweit höchsten gepulsten Magnetfel-der erzeugen soll.

Prof. Pobells wissenschaftliches Arbeits-gebiet ist die Festkörperphysik bei extremtiefen Temperaturen und es ist sicherlichkein Zufall, dass er seit Jahren den »Welt-rekord« für tiefe Gleichgewichtstemperatu-ren in Festkörpern hält. Er war von 1983bis 1996 Lehrstuhlinhaber für Experimen-talphysik in Bayreuth, von 1996 bis 2003Professor an der TU Dresden und immerwieder auch als Gastprofessor im Ausland,z.B. an so renommierten Universitäten wiedie amerikanische Cornell Universität oderdie Tokio Universität. Seit 1999 ist er zu-dem Mitglied der Sächsischen Akademieder Wissenschaften zu Leipzig.

Im Forschungszentrum Rossendorf(FZR) wird moderne Wissenschaft vomnaturwissenschaftlichen Erkenntnisfort-schritt bis zur Vorbereitung für die techno-logisch-wirtschaftliche Anwendung betrie-ben. Das FZR ist mit etwa 600 Mitarbeiterndas größte Institut der Leibniz-Gemein-schaft und verfügt über ein jährliches Bud-get von knapp 60 Mill. Euro. Davon stam-men 7,5 Mill. Euro aus nationalen undeuropäischen Förderprojekten sowie ausVerträgen mit der Industrie. Die insgesamt82 Leibniz-Institute in Deutschland betrei-ben anwendungsorientierte Grundlagen-forschung im gesamtstaatlichen Interesseund werden deshalb von Bund und Län-dern gemeinsam gefördert. C. B.

Aus dem Programmder SeniorenakademieDie Seniorenakademie, das Bildungsange-bot von TU Dresden, der Kunsthochschulenund Museen Dresdens für ältere Bürgerin-nen und Bürger bietet im Monat Februarunter anderem folgende Veranstaltungen: Mittwoch, 25. Februar, 15 – 16.30 UhrAlzheimerdemenz – unser aller Zukunft?Dr.-Mildred-Scheel-Haus, Fiedlerstr. Donnerstag, 26. Februar,11.10 – 12.40 UhrAktuelles und Umstrittenes aus Wissen-schaft und TechnikTU Dresden, Görges-Bau HS 0226, Helmholtzstr. 9 Donnerstag, 26. Februar, 19 UhrAntigone – unsere Schwester?Haus der Kirche / Dreikönigskirche Donnerstag, 26. Februar, 19 UhrÄthiopien – Am Horn von Afrika URANIA-Vortragszentrum,Strehlener Str. 14

Nähere Informationen unter :www.seniorenakademie.de�

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 8

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BMBF-initiierte Studiebietet erstmalskonkrete Belege

Eine durch das Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF) in Auftraggegebene Studie zur Rolle der Hoch-schulambulanzen zeigt, dass die von denKrankenkassen überwiesenen Pauschalenlediglich 31 Prozent der Kosten in den Am-bulanzen decken. Damit ist es offenkun-dig, dass die Kosten für die Versorgung vonPatienten aus den Mitteln für Forschungund Lehre gedeckt werden.

26 000 Patienten mit rund 45 000 Diag-nosen und 150 000 Einzelleistungen in 51Hochschulambulanzen an 6 Standortenwurden in 5 Fachbereichen dokumentiert.Damit bietet die Studie erstmals auf einerbreiten empirischen Basis Daten über dieLeistungen der Hochschulambulanzen inForschung, Lehre und Krankenversorgung.

Die Studie zeigt, dass zwischen den Ver-gütungen durch die Krankenkassen undden Kosten für die erbrachten spezifischenmedizinischen Leistungen ein gravierendesMissverhältnis besteht. Die durchschnittli-chen Behandlungskosten pro Patient be-tragen 88 Euro. Hinzu kommen die Kostenfür Leistungen aus anderen Fachabteilun-gen und für die Infrastruktur. Stellt mandiesen Gesamtkosten die derzeitigen Erlöseaus der Krankenversorgung gegenüber, er-gibt sich daraus ein durchschnittlicherKostendeckungsgrad von nur 31 Prozentfür die Gesamtkosten eines Falles.

Dies ist nicht zuletzt deshalb bedeut-sam, da die Ambulanzen in erheblichem

Maße in die regionale und überregionalePatientenversorgung eingebunden sind.Zwei Drittel der Patienten in den Ambulan-zen der Universitätskliniken, so die Ergeb-nisse der Studie, werden von niedergelasse-nen Vertragsärzten überwiesen, wiederumdavon die Hälfte von Fachärzten desselbenFaches. Diese Inanspruchnahme beruhtvor allem auf der hohen fachlichen Kom-petenz, die in dieser Form in anderen Ein-richtungen nicht vorhanden ist – vor al-lem spezielles medizinisches Wissen fürweitergehende Diagnostik und Therapiesowie die Behandlung besonders schwererund komplexer Krankheitsfälle.

Auch der Gesundheitsforschungsrat, dasBeratungsgremium des BMBF bei übergrei-fenden Fragen der Gesundheitsforschung,

sieht in einer Stellungnahme zu der jetztvorliegenden Studie auf der gegenwärtigengesetzlichen Grundlage unmittelbarenHandlungsbedarf bei den Kostenträgern,um zu raschen Lösungen für eine leis-tungsgerechte Vergütung der hoch spezia-lisierten Versorgung behandlungsaufwän-diger Krankheitsbilder zu kommen.Andernfalls sei angesichts des wachsendenKostendrucks, unter dem die Hochschulkli-niken stehen, die Schließung von Ambu-lanzen aus wirtschaftlichen Gründen zubefürchten.

Ergebnisse der Studie befindensich in Kurzform unter :

www.gesundheitsforschung-bmbf.de/aktuelles/gfr_ambulanz

Studie belegt: UnterfinanzierteHochschulambulanzen

In den Polikliniken des Universitäts-klinikums Carl Gustav Carus wer-den im Jahr 2004 voraussichtlich138 000 Patienten im Rahmen desHochschulambulanzver trages be-handelt.

Zur Vergütung sind die Verhandlun-gen mit den Krankenkassen nochnicht abgeschlossen. Sie wird sich abervoraussichtlich auf lediglich 36,46Euro pro Patient und Quartal be-schränken.

Diese Pauschale ist nicht kosten-deckend. Doch das Universitätsklini-kum sieht in der Behandlung dieserPatienten einen wesentlichen Beitrag

für die Qualität von Forschung undLehre (DIPOL – Dresdner Integrati-ves Problemorientiertes Lernen).

Hinzu kommen noch 29 000zahnärztliche Patienten, 7900 Patien-ten mit speziellen Erkrankungen, dieüber Institutsermächtigungen abge-rechnet werden können, und 15 200Notfälle.

Letztere werden außerhalb derSprechzeiten behandelt. Die Zahl derNotfälle ist in den vergangenen Jahrenstark angestiegen, was wohl auch aufLeistungseinschränkungen andererAnbieter zurückzuführen sein könnte.

Janko Haft

Zur Situation am Uniklinikum

Der Wettbewerb »Mensa des Jahres« kenntnun seine diesmaligen Sieger. 14 872 Stu-dierende beteiligten sich vom 1. Oktoberbis zum 15. Dezember 2003 an der bundes-weiten Abstimmung unter www.unicum.deund per Coupon in den Heften des Studen-tenmagazins.

Sie verteilten virtuelle Tabletts in sechsKategorien: Geschmack, Auswahl, Warte-zeit, Service, Atmosphäre und Gesamtwer-tung.

In der Gesamtwertung gewann die Men-sa Süd in Rostock vor der Mensa Kellen-spring in Frankfurt/Oder und der Mensa inVechta des Studentenwerks Osnabrück.

Die Skala reichte von einem Tablett(mensa non grata) bis fünf Tabletts (men-sa cum laude). Als Auszeichnung für kuli-narische Höchstleistungen, flotte Bedie-nung und studentenfreundliches Ambienteerhielten die drei besten Mensen in allen

Kategorien von UNICUM CAMPUS ein»goldenes Tablett«. Gleich vier goldeneTabletts gingen dabei nach Rostock.

Für das Studentenwerk Dresden erfreu-lich, kam die Mensa Mommsenstraße –unsere »Alte« Mensa, die nun umfang-reich saniert wird – in der Kategorie »Aus-wahl« auf Platz 6 und in der Kategorie»Wartezeit« auf Platz 10. Dies war zumin-dest eine Verbesserung gegenüber dem Vor-jahr. Um in die Wertung zu kommen,mussten pro Mensa mindestens 50 Stimm-abgaben vorliegen.

Neben den »Tablett«-Noten wurden dieKommentare zu den Mensen festgehalten.Hier die interessantesten zur »Alten« Men-sa Dresden:

»Ich mag meine Alte Mensa, besondersim Sommer, wenn man draußen in derSonne essen kann«, »Fast wie bei Mutti!«,»Einmal nach einem Mittagessen Saure

Eier und ein säuerlicher Salat hatten ichund eine Kommilitonin eine Nacht langBrechdurchfall. Das Mensaessen war dasEinzigste, das wir an dem Tag beide geges-sen haben«, »immer eine große Auswahl,vor allem auch sehr alternatives und vege-tarisches Essen«, »Leider sind die Portio-nen bis auf wenige Ausnahmen chronischunterportioniert. Selbst mit der Bitte nachgroßen Portionen wird ein ausgewachsenermännlicher Student nicht immer das Sät-tigungsgefühl erreichen« und »Immerwieder lecker und tolle internationale Ge-richte!«

Und zur Mensa Bergstraße: »Qualitativsehr schlechtes Essen, wenig Auswahl. We-nig Abwechslung.«, »Super leckeres Es-sen!« und »Diese Mensa besuche ich schonseit Beginn meines Studiums. Die Qualitätdes Essens ist immer sehr gut. Das Perso-nal ausgesprochen freundlich.«

Die Mensa Mommsenstraße deutschlandweit mit sechstbester Auswahl

»Super leckeres Essen« – wann wieder in der Alten Mensa? Foto:UJ/Eckold

Wilfried Hacker wurde am19. Februar 70 Jahre alt.Aus der Gratulationseiner Kollegen

Nicht nur, dass Kollege Hacker eine eigeneArbeitsgruppe »Wissen – Denken – Han-deln« an der TU Dresden leitet, die in denletzten 4 Jahren für ca. 1,2 Mill. EUR Dritt-mittel eingeworben hat, er vertritt zudemgegenwärtig die Professur für Arbeits- undOrganisationspsychologie an der TU Mün-chen und ist aktiv in Gutachtergremien, z.B. der Internationalen Länderkommissionfür Kerntechnik (ILK), tätig. Seine Biblio-grafie weist 400 Publikationen auf.

Eines seiner Lieblingszitate stammt voneinem der bedeutendsten Psychologen des20. Jahrhunderts, Kurt Lewin, und lautet:»Nichts ist praktischer als eine gute Theo-rie«. Die hat Winfried Hacker maßgeblichselbst mit seiner »Handlungsregulations-theorie« entwickelt. In Umrissen bereits indem von ihm 1968 eingeführten DresdnerArbeitspsychologischen Symposium sicht-bar (das 9. fand 2003 unter seiner maß-geblichen Beteiligung statt), hat erwährend seiner ununterbrochenen Lehr-und Forschungsarbeit an unserer Univer-sität diese Theorie ausgebaut und interna-tional zu großer Anerkennung geführt.

Im Mai 2003 ist er dafür in Lissabonmit dem neu geschaffenen Ehrenpreis derEuropean Association for Work and Orga-nizational Psychology als Erster ausge-zeichnet worden. Seit vielen Jahren ist erMitglied der Sächsischen Akademie derWissenschaften, seit 1991 Mitglied der Eu-ropean Academy in London. Bis 1991 Pro-fessor für Arbeitspsychologie, danach alsProfessor für Allgemeine Psychologie beru-fen, hat er in einer Vielzahl praktischer Ge-staltungsarbeiten gezeigt, wie fruchtbardiese Theorie für die Entwicklung gesund-heitsförderlicher und zugleich produktiverArbeit ist. Für diese Arbeiten ist er 1996 mitdem Deutschen Psychologiepreis ausge-zeichnet worden.

In den Denominationen der beiden Pro-fessuren, die er inne hatte, spiegelt sich inaugenfälliger Weise die Tatsache, dassWinfried Hacker nicht nur mit seinenBeiträgen zur Arbeitspsychologie interna-tionale Beachtung gefunden hat, sonderndass er nicht minder hohe Anerkennungals Vertreter der Allgemeinen Psychologiegenießt, also dem Grundlagenfach der Psy-chologie, das der experimentellen Erfor-schung der kognitiven, affektiven und mo-tivationalen Grundlagen menschlichenDenkens und Handelns gewidmet ist. Dieganz besondere Art und Weise, in der Win-fried Hacker Allgemeine Psychologie be-treibt, kann dabei vielleicht am bestendurch drei geistige Brückenschläge cha-rakterisiert werden.

Die erste dieser Brücken ist die zwischenGrundlagen und Anwendung. Während dieVermeidung jeglicher Kontamination mit

praktischen Fragenmitunter geradezuals Zeichen beson-derer wissenschaftli-cher Dignität gilt,hat Winfried Hackerdemonstriert, dassmethodisch ausge-feilte experimentelleGrundlagenfor-schung und prakti-

sche Anwendbarkeit keine Gegensätze seinmüssen. Winfried Hacker hat sich aller-dings nicht damit begnügt, Grundlagen-forschung praktisch werden zu lassen, erhat vielmehr auch den umgekehrtenBrückenschlag getätigt und vorgeführt, wiebefruchtend es für die Theoriebildung seinkann, wenn diese nicht ausschließlich inder Abgeschiedenheit des experimentalpsy-chologischen Labors, sondern aus der pro-funden Analyse von Denkprozessen bei all-täglichen zielgerichteten Arbeitstätigkeitenheraus betrieben wird (der eindrucksvollsteBeleg dafür dürfte nach wie vor seine weit-hin als Standardwerk anerkannte Allge-meine Arbeitspsychologie sein).

Die zweite Brücke führt über die viel be-schworene theoretische Kluft zwischen Wis-sen und Handeln. Wenn eine Leitfrage seinWerk durchzieht, ist es die, wie das »vor-stellungsmäßige oder gedankliche Probe-handeln«, das sich im Medium internerRepräsentationen vollzieht und die viel-leicht höchste evolutionäre Errungenschaftdes menschlichen kognitiven Systems dar-stellt, konkretes Verhalten »in der Welt«steuert und reguliert. Während im Zugezunehmender fachlicher Spezialisierungkognitive und handlungssteuernde Funk-tionen häufig isoliert voneinander unter-sucht werden, hat Winfried Hacker vor demHintergrund dieser Leitfrage einen wichti-gen Beitrag zur Analyse von Denkprozessenin ihrer Funktion für die Handlungsregu-lation geleistet – womit er übrigens manchaktuellen Trend vorweg genommen hat,lange bevor eine solche handlungstheoreti-sche Perspektive Teil des »mainstream« inder kognitiven Psychologie wurde.

Die dritte Brücke in Winfried Hackerswissenschaftlicher Tätigkeit verbindetschließlich die allzu oft als Gegensatz auf-gefassten Begriffe von Natur und Geist. Ob-schon streng naturwissenschaftlich in sei-ner Grundorientierung (so warnte er ineinem seiner Vorträge seine Zuhörer, diePsychologie sei von naturwissenschaftli-cher Klarheit und zudem trocken, kompli-ziert und anspruchsvoll), ist WinfriedHacker nie der Versuchung voreiliger Re-duktionismen oder unreflektierter Simpli-fizierungen erlegen. So belegt sein wissen-schaftliches Werk in vorbildlicher Weise,dass naturwissenschaftliche Strenge bei derUntersuchung der Funktionsprinzipienmenschlichen Denkens und Handelnsnicht um den Preis ungebührlicher Re-duktion von Komplexität erkauft werdenmuss.

Thomas Goschke und Peter Richter

Senior im »Unruhestand«

Professor WilfriedHacker. Foto:privat

Studenten alsTeilzeit-Jobber

In der vorlesungsfreien Zeit noch bis zum31. März finden so gut wie keine Veranstal-tungen mehr für Dresdner Studenten statt,von denen viele in dieser Zeit versuchen,ihre Finanzen aufzubessern.

Diese Situation bietet Arbeitgebern ausDresden und Umgebung die Möglichkeit,auf teil- und vollausgebildete Fachkräftezurückzugreifen. Ob nun Computerfach-leute, Fahrer, Kellner, Büro- oder Bauhilfs-kräfte gesucht werden – vom Juristen,Wirtschaftsingenieur, Informatiker bis hinzum Mediziner ist die studentische Arbeits-vermittlung der richtige Ansprechpartnerfür sowohl kurzfristige als auch längerfris-tige Minijobs und Vollbeschäftigungen.

TU Dresden,Studentische Arbeitsvermittlung,

STAV e.V.,Tel: 0351 463-32040www.stav-dresden.de

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 9

Studenten des FachesDeutsch als Fremdsprache,kurz DaFis, erkundetenGörlitzer Land und Leute

Im Osten von Europa gab es einmal eineStadt, durch deren Mitte die Grenze zweierLänder verlief. Die Menschen im östlichenTeil nannten sie Zgorzelec und auf denOrtseingangsschildern im Westteil bezeich-nete man sie als Görlitz. Doch nicht nur derFluss als natürliche sowie staatliche Grenzetrennte die beiden Stadtteile voneinander,auch ihre Zungen schlugen in unterschied-licher Weise, was eine sprachliche Verstän-digung sehr erschwerte. Dies war nicht im-mer so. Es gab eine Zeit, da packte HerrMüller jeden Morgen seine Waren auf einenkleinen Handwagen und transportierte siein den Ostteil der Stadt. Auf der Brücke trafer dann Herrn Polacek, mit dem er immerein kleines Schwätzchen hielt und der seineLebensmittel auf dem Markt im Westteilverkaufen wollte.

Doch dann kamen große Kriege, die vielHass auf beiden Seiten schürten. Und daHerr Polacek danach keine Lust mehr hat-te, mit Herrn Müller frühmorgens einSchwätzchen zu halten, beschloss er, seineLebensmittel lieber im Ostteil der Stadt zuverkaufen und auch Herr Müller wollte sei-nen Handwagen nicht mehr über dieBrücke ziehen. Weil auf einmal viele Leuteso dachten, blieb es auf der Brücke sehr ru-

hig. Ein paar Politiker entschieden dann,die Brücke zu schließen und die Stadtfortan zu teilen, da die Menschen ja dochnicht mehr miteinander sprechen wollten.Manchmal schaute Herr Müller, der oft amFluss spazieren ging, traurig zur anderenSeite des Flusses und vermisste diefrühmorgendlichen Unterhaltungen mitHerrn Polacek. Wahrscheinlich hätten HerrPolacek und Herr Müller nie wieder zusam-men ein gemeinsames Schwätzchen ge-führt, wenn ... ja wenn nicht die ProfessurDeutsch als Fremdsprache der TU Dresdenplötzlich ihre Mission erkannt hätte.

An einem wolkenverhangenen trübenFreitag kurz nach der Jahrtausendwendemachten sich StudentInnen und Lehrendeauf den Weg in die geteilte Stadt. Viele Jahrewaren nun schon seit den frühmorgendli-chen Gesprächen auf der Brücke ins Landgegangen. Die Politiker der Teilungsepochehatten längst nichts mehr zu sagen und dieneuen Regierungsmänner begannen überdie Unsinnigkeit der Grenzen nachzuden-ken. Auch die Menschen aus Zgorzelec undGörlitz kamen immer öfter an den entge-gengesetzten Ufern der Neisse zusammenund verspürten den Wunsch, sich auf einerBrücke zu treffen und ihre Waren wieder imanderen Teil der Stadt zu verkaufen. Dochdie Brücke gab es nicht mehr.

Auf beiden Seiten der Stadt gab es jedochMänner mit großen Visionen, die versuch-ten, die Menschen trotz Teilung wieder ein-ander näher zu bringen. Es wurden ge-meinsame Stadtfeste organisiert und

zwischen den beiden einander gegenüber-liegenden Restaurants wurde über denFluss hinweg ein Seil gespannt, an dem einBehälter hing. Jetzt hatten die Restaurant-besucher auf der deutschen Seite die Mög-lichkeit, leckere polnische Piroggen zubestellen. Theodor Müller, der Restaurant-besitzer, welcher übrigens der Sohn von un-serem Herrn Müller war, legte in den Behäl-ter einen kleinen Zettel »Einmal Piroggenbitte«. Und gab das vom polnischenRestaurantbesitzer Jiri Polacek geordertedeutsche Bier dazu. Doch die regierendenPolitiker befanden, dass diese so genanntePiroggenschaukel doch schon etwas zu vieldes Völkerkontakts war und ließen das Pro-jekt mit dem Vorwand von Zollbestimmun-gen als unzulässig wieder einstellen.

Dies alles hörten die Angehörigen derDresdner DaF-Professur von Ulf Großmann,als Kulturbürgermeister einer der Männermit großen Visionen, im historischen Rat-haus. Die DaFis dachten so bei sich, damüssen wir doch was tun und besuchtennoch am selben Tag einen anderen Mannmit großen Plänen. Herr Neumann war Di-rektor des Gymnasiums Annenschule inGörlitz. Seine Kollegen und er hatten denPlan, die zweigeteilte Stadt durch die Kin-der wieder zusammenwachsen zu lassen.Deutsche und polnische Kinder wurden ineine Klasse gesteckt und lernten im zwei-sprachigen Unterricht gemeinsam bis zumAbitur. Da sich jedoch der Direktor und dieLehrer noch sehr hilflos und unerfahrenauf dem Gebiet des zweisprachigen Unter-

richts fühlten, sahen die DaFis ihre Chancezur Unterstützung gekommen. Von demTag an kamen deutsche und polnische Leh-rer regelmäßig zur Professur Deutsch alsFremdsprache und die Dresdner Studentenfuhren nach Görlitz, um von den mittler-weile erfahrenen Lehrern zu lernen undum an länderübergreifenden Projektenmitzuarbeiten.

Wenige Jahre nach dem schicksalhaftenAusflug der DaFis begab es sich, dass der al-te Herr Polacek mit seinem Enkel Marek ander Hand die neu gebaute Brücke der ehe-mals zweigeteilten Stadt überquerte. In derMitte traf Marek Martin, seinen Schulka-

meraden. Martin hielt die Hand seines Opas– Herrn Müller. Nach so vielen Jahren derSprachlosigkeit trafen sich die alten Män-ner am gleichen Ort wie früher und began-nen zuerst zaghaft mit den Händen in denTaschen, doch dann immer vertrauter zusprechen. Sie versprachen einander am En-de des Gesprächs, sich wieder öfters zu ei-nem Schwätzchen auf der Brücke zu tref-fen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, soschwatzen Herr Müller und Herr Polacekdort wohl noch heute.

Lysann Schönherr (DaF-Studentin)

Vom Wiederfinden einer gemeinsamen Sprache

Im historischen Rathaus von Görlitz trafen sich die »DaFis« mit Kulturbürgermeister UlfGroßmann. Foto:Lysann Schönherr

1824 legte das erste Schiffmit deutschen Siedlern inBrasilien an. Mittlerweilesprechen dort bis zu1,5 Millionen MenschenDeutsch

Im Jahr 2004 stellt die Zweigstelle der Ge-sellschaft für deutsche Sprache Dresdenunter dem Vorsitz von TUD-ProfessorinDagmar Blei Vortragsangebote in den Mit-telpunkt der Diskussion, die sich thema-tisch mit dem Stellenwert der deutschenSprache im In- und Ausland beschäftigen,um gerade hinsichtlich der Erweiterungder Europäischen Union im Mai einen ak-tiven Beitrag zur sprachenpolitischen Sen-sibilisierung der Bevölkerung zu leisten.Den Auftakt dazu gestaltete Dr. JoachimBorn, Sprachwissenschaftler und Leiter desLateinamerikazentrums der TU Dresden,mit einem Blick in eine Region, die häufigvergessen wird, wenn es um deutschspra-chige Minderheiten im Ausland geht:Südamerika.

Nachfahren deutschsprachiger Siedlerleben in allen Staaten Südamerikas. Be-sonders in vier Staaten haben sie sich bisheute in teilweise sogar geschlossenen Ge-bieten eine germanophone Varietät als All-tagssprache bewahrt: in Argentinien, Brasi-lien, Chile und Paraguay. Dabei handelt essich jedoch keineswegs um eine homogeneGruppe, sondern Wolgadeutsche, Tiroler,Mennoniten, Pommern, Hunsrücker undauch Sachsen manifestieren eine besonde-re Form der Multikulturalität undMehrsprachigkeit, da sie neben der Landes-sprache auch eine oder mehrere allochtho-ne Sprachformen beherrschen.

Nach einer Einführung in die Sied-lungsgeschichte deutschsprachiger Siedlerin Südamerika führte Dr. Born vor allemdas Mit- und Nebeneinander verschiedenerSprachen und Kulturen in Brasilien aus,wo er selbst mehrere Jahre geforscht hatund seine kontaktlinguistischen Analysendurch liebevoll erzählte Anekdoten berei-cherte. In drei Bundesstaaten Südbrasiliensfinden wir die vitalste deutschsprachigeMinderheit in Südamerika: in Rio Grandedo Sul, Santa Catarina und Paraná. Um

sich eine Vorstellung über die Größe desGebietes zu machen, sei erwähnt, dass≤ al-lein der erstgenannte Bundesstaat dieFläche der alten Bundesrepublik ein-nimmt. Statistische Angaben zu den Spre-chern variieren durch die ungenauen oderfehlenden Erhebungen zum Sprachge-brauch in Volkszählungen sehr stark; soschwankt die Zahl der deutschsprachigenMinderheit in Brasilien zwischen 500 000und 1,5 Millionen. Die zweitgrößte sprach-liche Gruppe neben den Deutschen, zu de-nen die Österreicher, gern auch Niederlän-der und Dänen gezählt werden, sind dieItaliener. Auf Grund der größeren Nähezwischen ihrer Muttersprache und demPortugiesischen zeigen sie jedoch wenigerSprachloyalität als die deutschsprachigenDialektsprecher und bildeten interessanteMischformen. Aber auch polnische Ein-wanderer entdecken wieder stärker dieWurzeln ihrer Herkunft.

1824 legte das erste Schiff mit Siedlernaus allen Teilen Deutschlands im Hafenvon São Leopoldo an, und viele Nachfah-ren sind besonders stolz darauf, wenn sieihre Einwanderungsgeschichte bis auf die-ses Datum zurückführen können. NachAbschaffung der Sklaverei 1888 kam es,staatlich gefördert, zu einer zweiten großenEinwanderungswelle, vor allem in bis da-hin fast menschenleere Grenzstaaten imSüden Brasiliens. Die mitgebrachten hand-werklich-technischen Fähigkeiten und diehohe Alphabetisierungsrate ließen die Pro-vinzen bald prosperieren. Die italienisch-stämmigen Siedler übernahmen dabei vorallem den Handel und Weinanbau.

Die deutschsprachigen Siedler trenntensich bald in zwei Gruppen: die Hunsrücker,oft katholisch, und die Pommern, alle nie-derdeutsche Sprecher, die meist der protes-tantischen Religion angehörten. DasHunsrückische auf der Basis mosel- undrheinfränkischer Mundarten setzt sich da-bei als Koiné durch, der Schriftspracher-werb orientiert sich jedoch an der Stan-dardsprache. Von den Gaúchos, wie sichdie Südstaatler selbst nennen und dienichts mit dem argentinischen Cowboy zutun haben, sind heute ca. jeweils ein Vierteldeutsch- bzw. italienischstämmig. Bei Neu-gründungen gab man den Siedlungenhäufig Namen, die an die Herkunftsgebiete

oder Gründer erinnerten, z.B. Blumenau,Neuwürttemberg, Hamburger Berg, Fran-kenthal oder drückte in den Ortschaftsna-men die Hoffnung auf ein gutes Leben aus:Santa Fe, Esperança.

Die sprachliche Freiheit der Minderhei-ten, so existierten 1935 allein in Porto Ale-gre 1041 deutsche Schulen, endete 1937 inBrasilien mit der Ausrufung des »EstadoNovo«. Die Nationalisierung des Landesging mit der Lusitanisierung des Bildungs-

wesens einher. Ab 1939 war es verboten,Fremdsprachen in der Öffentlichkeit zu be-nutzen, Portugiesisch wurde die alleinigeUnterrichtssprache. Auch in der Kirchedurfte nur noch die Landessprache verwen-det werden, sodass vor allem die Staatsreli-gion zur schnellen Übernahme des Portu-giesischen führte. Ungefähr 8 Prozent derBevölkerung in Südbrasilien werden zurZeit zu den »Historisch-Evangelischen«,das heißt keine neueren Glaubensrichtun-gen und Sekten, gezählt.

Erst in den 50er Jahren wurden an denPrivatschulen wieder die Minderheiten-sprachen zugelassen, so ist Deutsch seitden 80er Jahren auch Wahlpflichtfach aneinigen öffentlichen Schulen des Landes.Für den Lehrernachwuchs sorgt im Beson-deren das Deutschlehrerinstitut in São Leo-poldo, das jährlich 18 Lehrer aus derdeutschsprachigen Minderheit ausbildet.Zudem sind in Brasilien das Goethe-Insti-tut, DAAD-Lektoren und ein über das Aus-landsschulwesen gesandter Deutschlehrerum den Erhalt der deutschen Sprachebemüht. Das sprachliche Interesse ent-wickelt sich in Brasilien jedoch ähnlichwie in Europa: die Hegemoniestellung des

Englischen ist unumstritten, danach folgtdas Spanische. In den letzten Jahren ist dieNachfrage nach der Sprache der Nachbar-länder stark gestiegen, denn ähnlich demVorbild der EU wollen auch die süd- undmittelamerikanischen Staaten stärker wirt-schaftlich zusammenarbeiten. Den drittenPlatz teilen sich Deutsch und Italienisch.Französisch, lange die Sprache der Bil-dungselite, wird dabei fast völlig verdrängt.

Auch wenn die Sprachkenntnisse derMinderheitensprecher zurückgehen, dasZugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmtenEthnie wächst, wie die italobrasilianischeLinguistin Frosi feststellt. Das heißt, für diedeutschstämmigen Brasilianer lassen sichNationalität und Staatsbürgerschaft prob-lemlos in Einklang bringen. Ohne spra-chenpolitisch flankierende Maßnahmenzur Unterstützung des sprachlichen Erbeswie Partnerschaften oder Interesse an Kul-tur- und Sprachaustausch ist der Erhaltdieser Sprachen schwierig. Diese Forde-rung lässt sich generell auf die Sprachför-derungspolitik der BRD im In- und Aus-land übertragen.

Dorothea SpanielInstitut für Germanistik

Deutschsprachige Minderheiten in Südamerika

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Christiane Freudenbergvom Institut für Textil- und Bekleidungstechnikberichtet über einenAufenthalt in Irland.Das 12-wöchige EU-Programm umfassteSprachkurs und Betriebspraktikum.

Die Ziele des Projektes bestehen vor allemin der Verbesserung der englischen Sprach-kompetenz und dem Aufbau internationa-ler Kontakte.

Für die Organisation des Programms»Paperwork II« ist die u.bus GmbH, Berlinverantwortlich. In Zusammenarbeit mitder Firma Schweißtechnische- und Bil-dungszentrum Zwickau gGmbH war es fürinsgesamt neun Personen aus überwiegendsächsischen Unternehmen möglich, die imZeitraum vom 1. September bis 23. Novem-ber 2003 stattfindende Qualifizierungwahrzunehmen.

Die Organisation in Dublin wurde vomSwan Training Institute übernommen.Diese Institution bietet neben der Sprach-schule die Vermittlung in die jeweiligenPraktikumsbetriebe sowie die Unterbrin-gung in Gastfamilien an.

Die ersten vier Wochen haben wir dieSchulbank im Swan Training InstituteDublin gedrückt. Entsprechend dem jewei-ligen Niveau unserer Englischkenntnisse,die mit einem schriftlichen Test sowie ei-nem persönlichen Gespräch ermittelt wur-den, erfolgte die Einteilung in unterschied-lichen Klassenstufen. Der Unterricht fandin internationalen Gruppen statt, so dass –vorteilhafterweise – keine deutsche Kom-munikation möglich war. Der Inhalt um-fasste vor allem englische Grammatik, dieunser Lehrer trotz der vielen Theorie an-sprechend vermittelt hat, Kommunikationund Phrasen.

Da es mir wichtig war, die Verbesserungmeiner Englischkenntnisse mit einer zu-mindest textilnahen Tätigkeit zu verbin-den, ergaben sich gewisse Probleme bei derBetriebsvermittlung. Doch mit Eigeninitia-

tive war es zu schaffen. Ich informiertemich bei der Irish Clothing and Textile Al-liance (ICATA) über die Situation der Tex-tilindustrie in Irland. Weiterhin besichtigteich die Abt. Polymer Materials Research -Unit am Trinity College Dublin. Beide Ein-richtungen konnten mir einige Firmenempfehlen, sodass ich mein Praktikum inder Firma TACONIC International Ltd.,Mullingar Co. Westmeath absolvierenkonnte. Diese internationale Firma be-schichtet überwiegend Glas- und Aramid-gewebe mit PTFE und Silikon für Anwen-dungen wie Tapes für elektrischeIsolationen, Membranen für temporäreGebäude, Förderbänder für industrielleProzesse, Trennfolien für Lebensmittelin-dustrie und Membranen mit chemischerBeständigkeit.

Nachdem ich in der ersten Woche in derEndfertigung tätig war, wurde ich für dienachfolgenden Wochen in die Forschungs-und Entwicklungsabteilung integriert.Meine Aufgaben hier umfassten Problem-analysen der Produktion, Strukturanaly-sen, mechanische Untersuchungen derProdukte und Beschichtungsversuche.

»In Irland ist alles anders! Sogar dieAutos rollen berghoch.« Das durfte ich er-fahren, als wir, eine Dreiergruppe, uns aufden Weg in die Wicklow-Mountains mach-ten, um unser Bergfest zünftig zu feiern.Nachdem wir uns nach einer 6-stündigenWanderung bei Sonnenschein und wun-derschöner Landschaft von Wicklow nachRathdrum eine Unterkunft gesucht hatten,zelebrierten wir mit Irish Stew, Guinnessund Irish Music unser Bergfest.

Da die Iren sehr kontaktfreudig undneugierig sind, dauerte es auch an diesemAbend nicht lange, und wir konnten wiedereiner unserer Aufgaben, die Anwendungder englischen Sprache, nachgehen. Gerry,ein besonders interessierter älterer Herr,wollte uns unbedingt die magischen Kräfteder Wicklow-Mountains zeigen.

Also verabredeten wir uns für dennächsten Tag und er fuhr uns mit seinemalten roten Golf in die Berge. Nachdem eseine Weile bergab ging und wir dies be-stätigen mussten, deutete er uns nun, be-sonders aufzupassen. Er schaltete in Leer-lauf und fuhr rückwärts berghoch. Ich, alsWissenschaftlerin, sollte das erklären, keinProblem ... Christiane Freudenberg

Zwölf Wochen aufder grünen Insel

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 10

Zum fünften Mal schreibt die Gesellschaftfür Medien in der Wissenschaft e.V. (GMW)diesjährig einen trinationalen Wettbewerbaus, den MEDIDA-PRIX, um didaktischmotivierte Medienprojekte zu unterstützen.

Dabei geht es nicht um technische, son-dern um didaktische Innovationen. DasPreisgeld von 100 000 Euro wird auf Basiseiner Juryentscheidung zweckgebunden fürdie weitere Projektentwicklung vergeben.

Teilnahmeberechtigt sind alle Hoch-schulangehörigen der beteiligten LänderDeutschland, Österreich und der Schweiz.Die Preisverleihung erfolgt am 16.09.04 ander Universität Graz (www.gmw04.at).

Projekteinreichungen bis zum 31. März2004!

[email protected]

MEDIDA-PRIX 2004

Während Freunde moderner Kunst im fein sanierten Görges-Bau auf ihre Kosten kommen, dürften Anhänger antiker Schilder beimVerlassen des Gebäudes durch den Hinterausgang mit der Zunge schnalzen.Windschief, aber fest mit der Betonsäule verschraubtuntersagt ein verwitterter Verbotsveteran im Durchgang zur Helmholtzstraße das Unterstellen von Kraftwagen. Foto:UJ/Eckold

Verwitterter Verbotsveteran

Dresden plantAufbaustudiengang»Master of Medical Education«

»Die Medizinische Fakultät ist auf demWeg zur Elite.« – Paul Currier muss eswissen: Der Anästhesist und Pulmologekommt selbst von einer der Top-Unis derUSA: Der Harvard Medical School in Bos-ton. Er war die letzen beiden Januarwo-chen in Dresden, um die Medizinische Fa-kultät unter die Lupe zu nehmen. Dabeihat ihn auch das Tempo imponiert, das dieFakultät vorlegte, um eine moderne Medi-ziner-Ausbildung nach den Vorgaben deramerikanischen Elite-Universität zu etab-lieren: »Ich bin auch deshalb so beein-druckt, weil dieser Aufbau mit einem sehrkleinen Kreis von Lehrenden möglichwar«, sagt der 33-jährige Arzt, der selbst ander Harvard Medical School unterrichtet.

In der US-Elite-Uni herrschen völlig an-dere Verhältnisse: Insgesamt muss dieDresdner Fakultät mit den Ressourcen aus-kommen, die der Medical School alleindurch die Gebühren von 30 000 bis 35 000US-Dollar pro Student und Jahr zur Verfü-gung stehen. Hinzu kommen noch Gelderaus Stiftungen und Einzelspenden, die ei-nen wichtigen Teil des Harvard-Budgetsausmachen. So ist es nicht verwunderlich,dass sich die Lehre auf deutlich mehrSchultern verteilt: Bei annähernd gleicherStudentenzahl sei die Zahl der Tutoren undProfessoren in Boston etwa viermal sohoch, schätzt Paul Currier. Dass die Dres-dener Fakultät eine Medizinerausbildung

auf europäischem Spitzeniveau anbietenkann, liege an den erst in den vergangenenzehn Jahren aufgebauten Strukturen unddem großen Enthusiasmus der Lehrenden,so der amerikanische Facharzt. Geradeeinmal fünf Jahre brauchte die Medizini-sche Fakultät, um das Harvard-Konzept desProblem-Orientierten-Lernens (POL) zuetablieren. Mit diesem Wintersemester istdas Vorhaben im Wesentlichen abgeschlos-sen: Die Studenten aller fünf Studienjahrelernen nach dem POL-Konzept. Harvardschickte Paul Currier mit Unterstützungdes Deutschen Akademischen Austausch-dienstes (DAAD) nach Dresden, um dieseAufbauarbeit in einem Peer Review zu do-kumentieren. Dazu führte er 14 Tage langInterviews mit dem Dekan, verschiedenenProfessoren, mit Tutoren und Studenten.Gleichzeitig nahm er an Lehrveranstaltun-gen teil.

Trotz der Unterstützung, die die Dresd-ner Fakultät von Harvard erhielt, ist dasAusbildungsprogramm hier nichtdeckungsgleich mit dem der Bostoner Eli-te-Uni: Das neue Lehrprogramm musstedie Forderungen des Gesetzgebers zur Arzt-ausbildung erfüllen. Deshalb modifiziertedas Dresdner POL-Team um StudiendekanProf. Peter Dieter das Bostoner System undtauften es »Dresdner Integratives Problem-/Praxis-/Patientenorientiertes Lernen« –kurz DIPOL.

Zwar ist die Dresdner Fakultät nicht dieeinzige, die als Kooperationspartner vonHarvard Medical International das Konzeptder Elite-Ausbildung übernahm. Doch ihrhervorragender Ruf bestätigt, dass der Auf-bau des POL-Systems hier besonders gutgelang: »Wir wollen genauer wissen, was

die Fakultät auf die ersten Plätze der deut-schen Hochschulrankings gebracht hat«,sagt Paul Currier in gutem Deutsch, das ervon seiner aus Dresden stammenden Mut-ter gelernt hat. Ganz überraschend sind dieguten Rankings für Harvard natürlichnicht: Schließlich bereitete die Elite-Uni ei-nen Teil der Dresdner Professoren und Tu-toren auf das POL vor und überprüft konti-nuierlich das Niveau der Lehre. »Wenn wirnun die ›Geschichte‹ der Einführung un-serer Lehr-Methode aufzeichnen, formulie-ren wir damit einen Modellfall für weitereKooperationen«, so der Abgesandte ausBoston. Auch der Dresdner Fakultät liegenbereits Anfragen aus Thailand auf demTisch.

Um auch in Eigenregie die Erfahrungenweiterzugeben, plant die Medizinische Fa-kultät einen Aufbaustudiengang zum»Master of Medical Education«. Damitkönnen sich Ärzte zum ersten Mal inDeutschland akademisch auf die Lehrevorbereiten. Wenn Paul Currier den PeerReview schreibt, spricht er natürlich auchkritische Punkte an. So die Notwendigkeit,die Studenten noch stärker an der klini-schen Arbeit teilhaben zu lassen. Auch inder Trennung zwischen Fakultät und Uni-versitätsklinikum sieht er einen Hemm-schuh. Problematisch findet der Facharztzudem das System der Studienplatzverga-be: »Es sollten die nach Dresden kommen,die wirklich hier studieren möchten.« Ge-bühren wirken da regulierend: Wenn dieAusbildung etwas koste, dann schätzten dieStudenten dieses Angebot auch mehr. Aller-dings seien seiner Meinung nach die Sum-men, die Harvard verlangt, deutlich zuhoch. H. Ostermeyer

Vorzeigeexemplar für US-Eliteuni

Nach langer schwerer Krankheit verstarbam 30. Dezember 2003 Frau ProfessorinDr. rer. nat. habil. Birgit Dörschel im Altervon 58 Jahren. Wir verlieren mit ihr eineinternational geachtete Wissenschaftlerinund Hochschullehrerin, die wesentlicheBeiträge für die wissenschaftliche Basis desGebietes der Strahlenschutzphysik geleistethat. Sie war in vielen nationalen und in-ternationalen Gremien und Institutionenim Bereich des Strahlenschutzes und dermedizinischen Physik tätig und genossgroßes Ansehen. Die interdisziplinäre Zu-sammenarbeit von Physikern mit Biologenund Medizinern lag ihr stets am Herzen.Ihr besonderes Augenmerk galt der Lehrein ihrem Fachgebiet. Seit 1979 entstandenunter ihrer wissenschaftlichen Leitung fast70 Diplomarbeiten und eine große Anzahl

von Dissertationen und Habilitationen.Nach erfolgreichem Physikstudium an

der Technischen Universität Dresden be-

gann Birgit Dörschel 1968 ihre wissen-schaftliche Laufbahn als Aspirantin undAssistentin im Institut für Anwendung ra-dioaktiver Isotope. 1970 erfolgte die Pro-motion (Dr.rer.nat.) mit einem Thema zurNeutronendosimetrie mit Festkörperspur-detektoren. Seit 1971 war sie Oberassisten-tin im Wissenschaftsbereich Strahlen-schutzphysik. Im Jahre 1977 habilitierte sieauf dem Gebiet der Neutronen-Personen-dosimetrie unter Berücksichtigung spek-traler Änderungen des Neutronenfeldes.Seit 1979 war Birgit Dörschel als Hoch-schuldozent an der TU Dresden tätig. Siewurde 1987 zur ordentlichen Professorinfür Experimentalphysik/Dosimetrie und1995 zur Professorin für Strahlenwirkungund Dosimetrie berufen.

Als Präsidentin der Vereinigung für

Strahlenforschung und Strahlenschutz(VSS) der DDR förderte Frau Dörschel zwi-schen 1981 und 1991 den Austausch wis-senschaftlicher, technischer und medizini-scher Ergebnisse und Erfahrungen. Auchder Zusammenschluss der VSS mit demdeutsch-schweizerischen Fachverband fürStrahlenschutz im Oktober 1991 wurdevon ihr entscheidend mitgestaltet. Bis 1997war sie Direktoriumsmitglied dieses Fach-verbandes.

Ihre wissenschaftliche Kompetenz warsehr gefragt. Sie war Mitglied in den Re-daktionsausschüssen der Zeitschrift »Ra-diation Protection Dosimetry« (seit 1982)und der »Zeitschrift für medizinische Phy-sik« (seit 1990). Im Forschungsbeirat desSächsischen Staatsministeriums für Um-welt und Landesentwicklung (seit 1995),

im EURADOS/CENDOS-Ausschuss der EU-Kommission (seit 1991) und als Vorstands-mitglied der Gesellschaft für biologischeStrahlenforschung (seit 1996) leistete siewertvolle Arbeit.

Seit September 1999 hatte Birgit Dör-schel Kenntnis von der Schwere ihrer Er-krankung. Mit großer Bewunderung sahenihre Mitarbeiter und Kollegen, mit welcherEnergie sie dennoch ihre wissenschaftlicheArbeit erfolgreich weiterführte. Ihr persön-licher Einsatz für ihre Wissenschaft kannnicht hoch genug eingeschätzt werden. Ih-re Freunde und Kollegen werden BirgitDörschel ein ehrendes Andenken bewah-ren. Prof. Dr. Jörg Weber

Prodekan für PhysikFakultät Mathematik

und Naturwissenschaften

Professorin Birgit Dörschel gestorben

Professorin Birgit Dörschel. Foto:privat

Page 11: Dresdner UniversitätsJournal SHS - TU Dresden · Kabel sind bald »Schnee von gestern« Der Italiener Guglielmo Marconi (1874 bis 1937) gilt als Pionier der drahtlosen Kommunikation

Im Botanischen Garten ist zum 01.05.2004 die Stelle eines/einer

Reviergärtners/-in für Orchideen und amerikanische, tropische Land- und Wasserpflanzen (MTA-O Lg. 6)

auch als Teilzeitarbeitsplatz zu besetzen.Aufgaben: selbstständige Ausführung der besonders hochwertigen gärtnerisch-botanischen Facharbeiten, die den Er-halt der etwa 1000 amerikanischen Tropenpflanzen sowie der Orchideensammlung sichern, einschließlich Vermeh-rung, Anzucht und Pflanzenschutzmaßnahmen, Saatguternte, -aufbereitung und exakte Etikettierung; fachliche undeinwandfreie Gestaltung der Orchideenvitrine und des Victoria- und Amerikaschauhauses sowie Anleitung von Prakti-kanten und Auszubildenden; Urlaubs- bzw. Krankenvertretung im Sukkulentenrevier.Voraussetzungen: abgeschlossene Berufsausbildung als Gärtner in der Fachrichtung Zierpflanzenbau in einemBotanischen Garten oder einem Gartenbaufachbetrieb; Spezialkenntnisse und langjährige einschlägige Berufserfah-rungen; hohe Selbstständigkeit bei gleichzeitiger Teamfähigkeit; Höhentauglichkeit; besondere Gewissenhaftigkeit,Umsicht und Verantwortungsbewusstsein; ständige Weiterbildung im Fachgebiet. Englische Sprachkenntnisse sind vonVorteil.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 05.03.2004an: TU Dresden, Botanischer Garten, Direktor Herrn Prof. Dr. Christoph Neinhuis, 01062 Dres-den.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie, Institut für Physikalische Chemie und Elektro-chemie im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit dem Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden(IFW) und der Halbleiterfirma Advanced Micro Devices (AMD Saxony LLC & Co. KG Dresden), zum nächstmögli-chen Zeitpunkt mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit befristet für drei Jahre, Beschäftigungsdauergem. HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Das Ziel des Projektes besteht in der Entwicklung neuartiger Isolationsmaterialien für zukünftige Halbleiterbauele-mente. Die Arbeiten schließen Computersimulationen zu Struktur und physikalischen Eigenschaften dieser Materiali-en und ihre Optimierung im Hinblick auf die in einigen Jahren zu erwartenden technologischen Anforderungen ein.Aufgaben: Durchführung von Computersimulationen.Voraussetzungen: wiss. HSA in Physik oder Chemie; sehr gute Kenntnisse in theoretischer Festkörperphysik oderQuantenchemie; Erfahrung in der Arbeit mit Computern; Fähigkeit zu interdisziplinärer Arbeit; englische Sprach-kenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 02.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Chemie und Le-bensmittelchemie, Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie, Herrn Prof. Dr. Gott-hard Seifert, 01062 Dresden. Oder per e-mail: [email protected]

Department of Biology, Proteomics

post-doctoral position

to a highly motivated researcher who is interested in fundamental aspects of osteoclast function in bone remodeling.The position is fully funded, immediately available and will be limited till end of 2007. Employment periods are esta-blished under HRG - the skeleton law regarding university affairs (as amended). An extension of the contract might bepossible. Salary will be in accordance of BAT-O. Projects are focused on secreted proteins involved in bone tissue digesti-on, the mechanisms by which they are secreted in a polarized fashion and the regulation of membrane traffic duringosteoclast differentiation. This research involves the use of approaches combining proteomics, in vitro studies using cellfree assays, video-microscopic studies on living cells and gene knock-out technology.Requirements: The candidate mast have a relevant scientific degree and graduation. Furthermore an extensive ex-pertise in Molecular Cell Biology or in Protein Biochemistry will be required. Due to the international nature of the laband close cooperation with other research groups, knowledge in English language and ability for teamwork are requi-red. Further information about the scientific projects and the international scientific environment can be obtained onwww.mpi-cbg.de. Dresden is a cultural city of 500.000 people with beautiful natural surroundings. More informationcan be found on www.dresden.de. Help regarding finding accommodation etc will be offered.

Women are particularly encouraged to apply. In case of same qualifications, applications of handicapped persons willbe particularly considered. Please send your statement of interest, CV and names of 2 references before 15 March2004 to: TU Dresden, Professur für Proteomik, Frau Susann Förster, Assistentin von Prof. Hof-lack, MPI-CBG, Pfotenhauerstr. 108, D-01307 Dresden.

Am Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau, Professur für Straßenbau, ist im Straßenbaulaborzum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer

Technischen Angestellten(Techniker/in, Ingenieur/in)

zunächst befristet für 1 Jahr zu besetzen. Die Vergütung ist in Abhängigkeit von der Qualifikation bis BAT-O IVa mög-lich.Das Straßenbaulabor der TU Dresden ist eine anerkannte Prüfstelle für die Untersuchung von Baustoffen im Rahmenvon Eignungs-, Eigenüberwachungs-, Kontroll- und Schiedsprüfungen. Dazu zählen vorwiegend Bitumen, Asphalt,Gesteinskörnungen, RC-Baustoffe und Böden.Aufgaben: Organisation und Durchführung von Labor- und Baustellenprüfungen; Anleitung und Unterstützung vonBaustoffprüfern; Erarbeitung von Prüfberichten; Mitwirkung an Forschungsprojekten; Überwachung von Stein-brüchen und Mischanlagen; selbstständige regelmäßige Überwachung und Kalibrierung der Prüfgeräte im Rahmender laboreigenen Qualitätssicherung.Voraussetzungen: staatlich geprüfter Techniker im Fachgebiet Bautechnik (eine Berufsausbildung zum Baustoff-prüfer ist wünschenswert) oder ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Bauingenieurwesen; Kenntnisse in derStraßenbautechnik; Teamfähigkeit; Zuverlässigkeit; körperliche Belastbarkeit; Bereitschaft zur Fortbildung; hohe Fle-xibilität, insbesondere unter Berücksichtigung der Bausaison; Führerschein der Klasse 3.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 02.03.2004 an: TU Dresden, Fakul-tät Bauingenieurwesen, Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau, Professur für Straßenbau,Herrn Prof. Dr. F. Wellner, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Hochbaukonstruktion und Entwerfen (Prof. Staib) ist ab 01.04.2004 die Stelleeines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit befristet für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Die Beschäfti-gungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: umfassende Beschäftigung mit Baukonstruktionen in techn. u. architektonischer Hinsicht; Durch-führung von Lehrveranstaltungen; Organisation u. Betreuung im Deutsch-Französischen Studiengang Architektur;engagierte Unterstützung der Arbeit am Lehrstuhl.Voraussetzungen: wiss. HSA der Architektur mit überdurchschnittlicher Fähigkeit in Entwurf u. Konstruktion; be-sondere architektonische Qualifikation. Fundierte Kenntnisse im Umgang mit neuen Medien u. gute französischeSprachkenntnisse sind erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen u. frankiertem Rückumschlag bis zum 12.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Professur für Hochbaukonstruktion und Entwerfen, HerrnProf. Gerald Staib, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Wirtschaft und VerkehrProfessur für Tourismuswirtschaft, ab 01.04.2004 mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit fürdie Dauer von 3 Jahren mit der Möglichkeit einer Verlängerung um 3 Jahre, Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Tourismuswirtschaft (einzel- oder gesamtwirt-schaftliche Aspekte des Tourismus), der Verkehrswirtschaft und Internationaler Studiengänge; Durchführung vonLehrveranstaltungen; Anleitung von Diplomanden. Die Möglichkeit zur wiss. Weiterqualifikation (Promotion) ist ge-geben und erwünscht (möglichst im Gebiet Tourismus).Voraussetzungen: wiss. HSA der Wirtschaftswissenschaft (Volks-, Betriebs- oder Verkehrswirtschaft) mit Prädikat;möglichst Forschungs- oder Praxiserfahrung in der Tourismuswirtschaft; Statistik- und EDV-Kenntnisse; Engagementbeim weiteren Ausbau des Gebietes Tourismuswirtschaft.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (Passbild, Lebenslauf, Zeugnisse, Forschungserfahrungbzw. –vorhaben Tourismus) und frankiertem Rückumschlag bis zum 27.02.2004 an: TU Dresden, FakultätVerkehrswissenschaften „Friedrich List“, Institut für Wirtschaft und Verkehr, Professur für Tou-rismuswirtschaft, Herrn Prof. Dr. Walter Freyer, 01062 Dresden.

Professur für Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomik und Raumwirtschaftslehre/Regio-nalwissenschaften, ab 01.05.2004 vorerst befristet für 3 Jahre (auch als Teilzeitarbeitsplatz), Beschäftigungs-dauer gem. HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Mitarbeit in der Forschung und Lehre sowie der Verwaltung des Lehrstuhls; Möglichkeit der Promotion aufdem Gebiet der Regionalökonomie.Voraussetzungen: überdurchschnittlicher wiss. HSA in VWL oder Ökonomie und gute Kenntnisse in Ökonometrie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum04.03.2004 an: TU Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, Institut für Wirt-schaft und Verkehr, Herrn Prof. Dr. Georg Hirte, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Wasserwesen ist am Institut für Wasserchemie zum nächstmöglichen Zeitpunktdie Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

befristet zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: Übernahme von Lehraufgaben auf dem Gebiet der Wassertechnologie (insbesondere Leitung eines Prakti-kums); organisatorische und fachliche Leitung des verfahrenschemischen Labors; Mitwirkung bei der Einwerbung vonDrittmitteln; organisatorische und fachliche Betreuung von Forschungsprojekten; fachliche Betreuung von Diplo-manden und Doktoranden; Übernahme von Verwaltungsaufgaben im Institut.Voraussetzungen: wiss. HSA als Diplomchemiker, vorzugsweise im Fachgebiet Wasserchemie; Promotion; Erfah-rungen in der universitären Lehre und Forschung; sehr gute Englischkenntnisse; Bereitschaft und Fähigkeit zur Über-nahme organisatorischer Aufgaben.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 02.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwesen, In-stitut für Wasserchemie, Herrn Prof. Dr. E. Worch, 01062 Dresden.

005/2004Im Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik ist ab sofort eine Stelle als

Wissenschaftlich(r) Mitarbeiter(in) / Arzt(Ärztin) in Weiterbildungund als Arzt(Ärztin) im Praktikum

(Vergütung nach BAT-O oder Entgelttarifvertrag für AiP)

zunächst befristet für 2 Jahre bzw. 18 Monate zu besetzen.

Der Arbeitsvertrag wird mit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden ge-schlossen.

Aufgaben: Bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie im Rahmen der Krankenversorgung, Teilnahme amBereitschaftsdienst (erst nach intensiver Einarbeitung). Mitwirkung an der Lehre, insbesondere dem Harvard Reform-studiengang „Problemorientiertes Lernen“ (POL). Beteiligung an Forschungsprojekten, Verfassen von Publikationen.

Voraussetzungen: Großes Interesse an der Diagnostischen Radiologie, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz, En-gagement in Forschung und Lehre, nach Möglichkeit abgeschlossene Promotion. Eine begonnene Weiterbildung inder Diagnostischen Radiologie ist vorteilhaft, aber nicht Bedingung.

Wir bieten: Weiterbildung in allen bildgebenden Verfahren und der interventionellen Radiologie, Rotation in dieNeuroradiologie, Kinderradiologie und das Orthopädische Röntgen (Befugnisse zur vollen Weiterbildung in Diagnosti-scher Radiologie sowie in den Schwerpunkten Neuro-/Kinderradiologie vorhanden), moderne Untersuchungsgeräte(z.B. zwei 16-Zeilen-CT, zwei 1,5-T MRT, zwei Flachbilddetektor-Aufnahmeplätze), DLR, neue Röntgenabteilungen(Chirurgie und Kinder-/Frauenkllinik) und ein außerordentlich breit gefächertes Krankengut. Kollegiales Team auserfahrenen Radiologen und jungen Weiterbildungsassistenten. Sofortige Aufnahme in bestehende Teams mit Anlei-tung zum wissenschaftlichen Arbeiten, Vortragen und Publizieren. Die Medizinische Fakultät ist eine Harvard-lizen-zierte Institution für das POL-Lehrprogramm und Reformfakultät des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft(Ausbildung zum POL-Tutor).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 15.03.2004 unter der Kennziffer 005/2004 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Institut und Poliklinik fürRadiologische Diagnostik, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, Direktor: Herr Prof. Dr. M. Laniado,Telefon: 0351 458 2259, Fax: 0351 458 4321.E-mail: [email protected]

006/2004In der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psycho-therapie ist ab sofort ei-ne Stelle als

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) / Arzt(Ärztin) in Weiterbildung(Vergütung nach BAT-O)

zunächst befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Der Arbeitsvertrag wird mit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden ge-schlossen.

Die Klinik verfügt über eine Krisenstation, eine offene Jugendlichenstation, eine Essgestörtenstation, eine Tagesklinikfür Jugendliche, eine Familientagesklinik für emotional und sozial gestörte Kinder sowie eine Familientagesklinik füressgestörte Jugendliche und eine Institutsambulanz. Außerdem ist ein Zentrum für essgestörte Kinder und Jugendlicheund deren Familien gebildet worden. Schwerpunkt der Klinik im integrativen Behandlungskonzept ist die Familienthe-rapie, wobei in allen Bereichen die Familie möglichst intensiv einbezogen wird.

Voraussetzungen: Approbation, Erfahrungen in der Diagnostik und Behandlung des gesamten kinder- und ju-gendpsychiatrischen Spektrums unter besonderer Berücksichtigung von Ess-Störungen und Kenntnisse in der Famili-entherapie. Erwartet wird eine Mitarbeit sowohl in der Forschung als auch in der Lehre.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 29.02.2004 unter der Kennziffer 006/2004 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Klinik und Poliklinik fürKinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, Direktor:Herr Prof. Dr. med. M. Scholz, Telefon: 0351 458 2244, Fax: 0351 458 5754. E-mail: [email protected]

007/2004In der Medizinischen Klinik und Poliklinik III / Bereich Gefäßendothel/Mikro-zirkulation ist ab so-fort eine Stelle als

Wissenschaftliche Hilfskraft(Vergütung 10,17 Euro/Stunde)

zunächst befristet bis 31.12.2004 zu besetzen. Arbeitszeit 19 Stunden pro Woche.

Aufgaben: Unterstützung bei der Erstellung wissenschaftlicher Veröffentlichungen, Literaturrecherchen und wissen-schaftsorganisatorischen Arbeiten des Bereiches.

Voraussetzungen: Erfahrungen in Verwaltungsaufgaben, sicherer Umgang mit Text- sowie Statistik- und Grafik-programmen und gute Englischkenntnisse sind erforderlich. Engagement, Einsatzfreude, soziale Kompetenz undKommunikationsfähigkeit sind uns wichtig.

Die Medizinische Fakultät strebt einen höheren Anteil an Frauen in Wissenschaft und Lehre an. Qualifizierte Bewerbe-rinnen, gern auch zum Wiedereinstieg nach Mutterschaft, sind deshalb ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Beigleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderter bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 29.02.2004 unter der Kennziffer 007/2004 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Medizinische Klinik undPoliklinik III / Bereich Gefäßendothel/Mikrozirkulation, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, z.Hd.Herrn Prof. Dr. rer. nat. H. Morawietz, Telefon: 0351 458 6625, Fax: 0351 458 6354. E-mail:[email protected]

011/2004Im Universitäts KrebsCentrum (UCC), in der interdisziplinären onkologischen Ambulanz ist ab so-fort eine Stelle als

Arzt/Ärztin im Praktikum

befristet für 18 Monate zu besetzen.

Die Stelle bietet sich besonders für junge Kollegen an, die sich vor einer endgültigen Festlegung ihrer Weiterbildungs-richtung in einem fachübergreifenden Umfeld genauer informieren wollen. Die Ambulanz des UCC wird von Onkolo-gen aus der Inneren Medizinischen Klinik I, der Chirurgie und der Strahlentherapie getragen, weitere Angebote beste-hen in der Psychoonkologie und in Spezialsprechstunden. Die Tätigkeit kann auf die Weiterbildung in InnererMedizin, Chirurgie, Strahlentherapie und Allgemeinmedizin angerechnet werden.

Aufgaben: Medizinische Versorgung auf dem Gebiet der Onkologie als Arzt/Ärztin im Praktikum.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Medizinstudium, Zulassung als AiP. Fachübergreifendes Interesse an der Onko-logie. Einfühlungsvermögen, Bereitschaft und Fähigkeit zur Arbeit in einem interdisziplinären Team.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 29.02.2004 unter der Kennziffer 011/2004 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Universitäts KrebsCentrum,Fetscherstr. 74, 01307 Dresden, z.Hd. Herrn Prof. Dr. med. M. Baumann, Telefon: 0351 4582095, Fax: 0351 458 5716. E-mail: [email protected]

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Verkehrswissenschaften »Friedrich List«

Fakultät Architektur

Fakultät Bauingenieurwesen

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Zentrale Einrichtungen

Technische Universität Dresden

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 11

Ab dem Sommersemester 2004/2005 kön-nen Hochschulabsolventen an der DresdenInternational University (DIU) umfangrei-che Zusatzkompetenzen erwerben. Mit denMasterstudiengängen »Wirtschaft undRecht«, »Logistik« und »Product LifecycleManagement« folgt die Universität der inpraxisorientierter Ausbildung immer mehrgeforderten Mehrfachqualifikation.

Wirtschaft und RechtDer Masterstudiengang wendet sich an

Juristen und Wirtschaftswissenschaftler.Das Ausbildungsziel - das in einem »Mas-ter of Business Administration« (MBA)

oder »Master of Laws« (LL.M) mündet –ist die Vermittlung von Kompetenzen ander Schnittstelle zwischen Wirtschaftswis-senschaft und Rechtswissenschaft. Absol-venten werden in die Lage versetzt, imRahmen ihrer Berufsausübung ihre Hand-lungen und Entscheidungen aus der je-weils anderen Perspektive zu beurteilen.Das Studium ist auf zwei Semester ausge-legt.

LogistikNeueste Erkenntnisse und Erfahrungen

bei der Anwendung logistischer Lösungenund Technologien stehen im Mittelpunktdes viersemestrigen MBA-Studiengangs.Der Kurs trägt zum Verständnis der Vernet-zungsabläufe bei und liefert Methoden zurpraktischen Umsetzung im Unternehmen.Voraussetzung für die Teilnahme an die-sem Studiengang ist der Hochschulab-

schluss in einem verwandten Bereich.Product Lifecycle ManagementProduct Lifecycle Management (PLM)

ist die konsequente Anwendung modernerIT-Technologien für das Datenmanage-ment eines Produkts über dessen gesamtenLebenszyklus hinweg. PLM gewinnt beson-ders in den Bereichen Entwicklung undFertigung einen immer höheren Stellen-wert, da Produkte damit besser und kosten-günstiger genutzt werden können. Nachvier Semestern erwerben die Studierendennach erfolgreich bestandener Masterprü-fung den akademischen Grad »Master ofScience Product Lifecycle Management(DIU)«. Zulassungsvoraussetzung ist einHoch- oder Fachhochschulabschluss aufeinem ingenieurwissenschaftlichen oderinformationstechnischen Gebiet.

Über die DIU

Die Dresden International University(DIU) ist eine staatlich anerkannte wissen-schaftliche Hochschule, deren Träger dieTechnische Universität Dresden Aktienge-sellschaft (TUDAG) ist. Mit der DIU will dieTechnische Universität Dresden (TUD) ihrEngagement für lebenslanges Lernen wei-ter ausbauen.

Es werden postgraduale, fächerübergrei-fende und praxisorientierte Studienmög-lichkeiten unterschiedlicher Zeitdauer inden Bereichen Natur- und Ingenieurwissen-schaften, Wirtschaft sowie Recht entwickeltund angeboten. Geleitet wird die DIU vonProfessor Dr. Kurt Biedenkopf, ehemaligerMinisterpräsident von Sachsen und Endeder sechziger Jahre Rektor der Ruhr-Univer-sität Bochum. Die Geschäftsführung liegt inden Händen von Dr. Reinhard Kretzschmar.

Tobias Zimmermann

Weitere Informationen zu denStudiengängen im Internet :

http://www.dresden-international- university.comAnsprechpartner für den StudiengangWirtschaft und Recht: Jürgen CzytrichTelefon 0351 463-35672E-Mail: jü[email protected] für die Masterstudi-engänge Logistik und Product LifecycleManagement: Dr. Mathias BöhmTelefon 0351 463-35672E-Mail: [email protected] für die PresseTobias ZimmermannTelefon 0351 463-39622E-Mail: [email protected] Dresden International UniversityChemnitzer Straße 46b, 01187 Dresden,Telefon 0351 463-32326, Fax -33956.

Neue Aufbaustudiengänge der Dresden International University

Page 12: Dresdner UniversitätsJournal SHS - TU Dresden · Kabel sind bald »Schnee von gestern« Der Italiener Guglielmo Marconi (1874 bis 1937) gilt als Pionier der drahtlosen Kommunikation

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 3/2004 Seite 12

Als Blume, die den Frühling bringt, ist sie bekannt und hat in ihrerVerwandtschaft eine geschätzte Nutzpflanze. Die Kamelie undder Teestrauch, aus dessen Blättern das aromatische Getränk be-reitet wird,gehören zur gleichen Pflanzengattung.Doch währendTee wohl jeder im Haushalt hat, dürfte das bei Kamelien seltenerder Fall sein. Ihre Kultur gilt als schwierig und gehört in erfahrene

Hände. Die Gärtner in den Botanischen Sammlungen Land-schloss Pirna-Zuschendorf sind Fachleute für Kamelien und prä-sentieren ab 29. Februar 2004 ihre blühenden Schätze.Geöffnethat die Sammlung Montag 10 bis 16 Uhr, Dienstag 10 bis 18 Uhrund am Wochenende und an Feiertagen 10 bis 17 Uhr. Informa-tionen auch unter www.kamelienschloss.de. ke, Foto:Sammlg.

Kamelienpracht in Zuschendorf

Ab sofort können Karten für »Dixie auf dem Campus« bestellt werden.Telefonischgeht das am besten über die Informationsstelle im Rektorat (37044). Nähere Informa-tionen zur großen Dixie-Party im Hörsaalzentrum gibt Projektmanagerin Katharina Lei-berg unter Telefon 32397 oder [email protected].

Jetzt Karten bestellen!

Die Sächsische Staatsoper Dresden hat ihrAngebot für Schüler und Studenten erwei-tert. Zum einen sind in Kooperation mitden künstlerischen Hochschulen der Stadtverschiedene Projekte geplant, in denenjunge Künstler Musiktheater für jungeLeute machen, des weiteren Workshops so-wie das Projekt »Kapelle für Kids«. Zumanderen legt die Oper neben dem schonbestehenden Jugendanrecht »take4«(Schüler und Studenten können sich dreiAufführungen in der Semperoper und einein der kleinen szene zu einem Mini-Abozum Preis von 15 Euro zusammenstellen)weitere attraktive Ticketangebote auf. Sosteht ab sofort ein neugeschaffenes Kontin-gent an Schüler- und Studentenkarten für10 Euro für jede Vorstellung (mit Ausnah-me der abendlichen Sinfoniekonzerte derSächsischen Staatskapelle) zur Verfügung.In der laufenden Spielzeit gilt diese Rege-lung je nach Verfügbarkeit der Karten, abder Spielzeit 2004/05 sollen es mindestens

20 Tickets pro Vorstellung sein, die jeweilsab drei Wochen vorher beim Besucher-dienst in der Schinkelwache erhältlichsind. Ausdrücklich weist die Oper daraufhin, dass dieses Kontingent – für das proSpielzeit rund 100 000 Euro investiert wer-den – durchaus für attraktive Plätze gilt.Man wolle die so hinzugewonnenen Zu-schauer nicht als »Füllpublikum« verstan-den wissen, so Intendant Professor GerdUecker bei der Vorstellung der neuen Ange-bote, zu denen auch – ebenfalls ab sofort– die Regelung gehört, dass Studenten vor-handene Restkarten am Vorstellungstag ander Abendkasse für 10 Euro erhalten.

Junge Leute sind jedoch nicht nur imPublikum gern gesehen, ihnen werdenzwecks Berufsvorbereitung auch zahlreicheMöglichkeiten für Praktika und Hospitatio-nen in künstlerischen und technischen Be-reichen der Oper sowie in der Verwaltung –also vom Malsaal bis zur Dramaturgie –angeboten. Sybille Graf

Neue Ticketangebote für Studenten in der Semperoper

Die Dresdner Synagogenvom Semperbau bis heute

»... Es wird einen großen Bogen gehen undwieder zu uns kommen.« Dieser belegteAusspruch eines Dresdners am Morgen nachder Nacht des neunten November imSchicksalsjahr 1938 betitelt das Kapitel Zer-störung der Synagoge und Zerschlagung derisraelitischen Gemeinde der Stadt Dresden.Im gesamten deutschen Reich brannten dieSynagogen. SA-Trupps und Angehörige an-derer nationalsozialistischer Parteiorganisa-tionen verschafften sich gewaltsam Zutritt,verwüsteten die Inneneinrichtungen, zer-störten und missbrauchten die rituellenGeräte und steckten die Gotteshäuserschließlich in Brand. Auch die von GottfriedSemper fast genau 100 Jahre zuvor erbauteSynagoge in Dresden wurde geplündert undbis auf die Grundmauern niedergebrannt.Schon vorher hatten an jedem Laternen-mast Hetzplakate geprangt »Die Juden sindunser Unglück«, die ganze Pfotenhauer-straße bis zur Vogelwiese hinauf und dieganze Blumen- und Ziegelstraße hinunterbis zur Pillnitzer Straße. Ein frevelhaftes Ka-pitel der Dresdner Geschichte. Am 13. und14. Februar 1945 kehrte das Feuer zurück.

Die Verdrängung der Juden bis zur ihrerVernichtung, in den Jahren von 1933 bis1945, ist das Schicksalskapitel ihrer Ge-schichte. Der zentralen Bedeutung des Auf-satzes darüber entspricht die Mitte im neu-en Band »einst & jetzt«, zur Geschichte derDresdner Synagogen. Besondere Bedeutungkommt den beiden Beiträgen über die Sy-nagogen auch aus aktuellem Anlass zu.Im Erscheinungsjahr der zweiten Auflagewird der 200. Geburtstag Gottfried Sempersbegangen. Semper entwarf 1838 dem jüdi-

schen Tempelverein ein Gotteshaus, wel-ches, freistehend, die Emanzipation der is-raelitischen Gemeinschaft mit wachsen-dem Selbstbewusstsein ausdrückte. DerZentralbau, außen romanisierend, innenorientalisierend gestaltet, gehört zu denbesten Leistungen der Baukunst des frühenHistorismus.

Der neuen Synagoge, geweiht am 9. No-vember 2001, haben deren Architekten,Lorch, Wandel + Hirsch, das Konzept»mobiles Zelt im festen Tempel« unterlegt.Ihre architektonisch hervorragende Umset-zung, am Standort des früheren Semper-baues, wurde inzwischen mehrfach ausge-zeichnet, so als eines der beiden bestenBauwerke Europas im Jahr 2001. Ein wei-terer Aufsatz vermittelt Informationen überdie unter schwierigen Nachkriegsbedin-

gungen errichtete kleine Synagoge an derFiedlerstraße. Ein Interim, das 51 Jahrewährte. Gotteshäuser gehören in den Kon-text ihrer Gemeinden. Die Artikel zu wich-tigen Abschnitten und Zäsuren in der Ge-schichte der jüdischen Gemeinde Dresdenszeichnen deren historischen Weg vom 19.Jahrhundert in die Jetztzeit. Ausgewählte20 Kurzbiografien runden das Buch ab.Familien wie Arnhold und Bondi sowieEinzelpersönlichkeiten wie Rabbiner AlbertWolf prägten das Geschick ihrer Gemeindewesentlich. Im Dresdner Stadtleben habensie bedeutsame Spuren hinterlassen. (Bäu)

»einst & jetzt« Zur Geschichteder Dresdner Synagogen,Verlag

ddp Goldenbogen, Dresden, 2. Aufl.2003, 200 Seiten, 25 Euro

»Dieses Feuer kehrt zurück«

Frühere Sempersynagoge, Farblithografie von Otto Westphal, 1945 den überlebendenDresdner Juden gewidmet Repro:Bäumler

Donnerstag, 19., Freitag, 20., Sonnabend,21. Februar, 20.15 Uhr:Tobias Krechel / Sophia Stempf»Sendboten Basics« Als Bob, der Wikinger, sich ungefragt inunser Leben einmischte, waren wir am un-tersten Punkt angelangt. Weder HillaryClintons mögliche Präsidentschaftskandi-datur noch die Rückkehr des Terminatorskonnten den rasenden Werteverfall stop-pen. Doch dann lehrte uns Bob die Regeln

des Thinggerichts und brachte Action, De-mokratie und den Feminismus wieder ineinen kausalen Zusammenhang.

Donnerstag, 26. Februar, 20.15 Uhr Premiere: Freitag, 27., Sonnabend, 28.,Sonntag, 29. Februar, 20.15 Uhr:

Matthias Zschokke»Brut«

Auf dem Schiff von Kapitän Nenuz herrschtder Ausnahmezustand. Die Nerven der Be-

satzung liegen blank, weil seit Wochenkein Beuteschiff mehr geentert wurde. An-gesichts der fatalen Lage drehen die einenhilflos am Steuerrad, während sich die an-deren in fruchtlosen Betrachtungen überden Sinn des Lebens verstricken. Plötzlicherscheint am Horizont ein reiches Schiff.

Vorbestellungen unter :0351 463-36351, oder per

E-Mail: [email protected]

»die bühne« zeigt im Februar

Das Studentenwerk und der Fotoclub HfVschreiben wieder den jährlichen Fotowett-bewerb im Rahmen der Dresdner Studen-tentage aus.

Teilnahmeberechtigt sind alle einge-schriebenen Studentinnen und Studentender Dresdner Hochschulen. Der Fotowettbe-werb steht in diesem Jahr unter dem The-ma »Lichtblicke«. Fotos zum Thema Lichtoder »Lichtblicke« auch im übertragenenSinne sind gefragt. Es können Schwarz-weißfotos, Farbfotos oder digital bearbeite-te Fotos eingereicht werden. Jeder kannmax. zwei Einzelbilder und/oder zwei Seri-en mit bis zu fünf Bildern einreichen, alsomax. zwölf Bilder. Die Serie muss als sol-che ausgewiesen werden und wird als Ein-heit bewertet. Die Fotos sollten nicht klei-ner als 15 x 21 cm sein und für einePräsentation in Rahmen von 59,4 x 84,1

cm geeignet sein. Die Fotos sind dauerhaftzu beschriften mit Bildtitel, Name und An-schrift, E-Mail bzw. Telefonnummer desEinreichers. Eine Kopie der Immabeschei-nigung soll beigelegt werden.

Einzelbilder und Serien werden geson-dert bewertet und prämiert. Einzelbilder: 1.Preis 100 Euro, 2. Preis 50 Euro, 3. Preis35 Euro; Serien: 1. Preis 130 Euro, 2. Preis75 Euro, 3. Preis 50 Euro. Die besten Fotoswerden in der Galerie STUWERTINUMausgestellt.

Die Abgabe der Fotos wird bis zum 16.April 2004 im Studentenwerk Zi. 523 oder306 erbeten.

Die Preisvergabe erfolgt zur Ausstel-lungseröffnung am 27. April im STUWER-TINUM.

Die fünf erstplatzierten Einzelbilder undSerien verbleiben im Studentenwerk! PI

Fotowettbewerb ausgeschrieben