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Dresdner UniversitätsJournal 18. Jahrgang • Nr. 10 5. Juni 2007 Gewählt: Alle Ergebnisse der Personalratswahlen ...................... Seite 2 Gewünscht: Personalhoheit für die TU Dresden ..................... Seite 4 Geehrt: Professor Adolf Finger zum 65. Geburtstag ...................... Seite 5 Geübt: Studenten bei den Vereinten Nationen .................. Seite 11 Einzigartiger Verbund im Dresdner Raum wird weiter gestrafft Obwohl es in Deutschland mehrere Einrich- tungen für Lehre und Forschung in der Holzwirtschaft gibt, ist die Situation in Dres- den einzigartig: Es existiert deutschlandweit kein weiterer Standort, an dem Ausbildung, Forschung, Dienstleistung und Industrie im Bereich der holzerzeugenden sowie holzbe- und -verarbeitenden Wirtschaft und flankie- render Bereiche derart geballt, eng verzahnt und umfangreich zu finden sind. Um diese Kapazitäten weiter zu bündeln, hat sich an der TU Dresden aus dem Kreis dreier Fakultäten und unter Mitarbeit des Instituts für Holztechnologie Dresden gGmbH (IHD) ein wissenschaftliches Kom- petenzzentrum Forst-Holz-Papier (KFHP) gegründet. Dessen forschungsseitige Schwer- punkte liegen vor allem in Projekten mit engstem Industriekontakt. Das betrifft die Gebiete Holzkunde, Holzwerkstoffe und Bin- demittel für die Verklebung von flächigen oder span-/faserförmigen Werkstoffen oder Bauteilen aus Holz und anderen nachwach- senden Rohstoffen, der Holzvergütung (Holzschutz, -trocknung, -modifizierung), Bearbeitung (Umformen/Nachformen, Fü- gen/Kleben, Trennen) und Oberflächentech- nologie (Entwicklung, Applikation und Prü- fung von pulverförmigen, flüssigen und flexiblen Beschichtungsmaterialien) sowie der Möbel und Bauelemente. Dazu soll in- nerhalb der deutschen, europäischen und internationalen Normung und Zertifizie- rung und der Lehre und Weiterbildung aktiv mitgearbeitet werden. Gründungsmitglieder des Zentrums sind neben dem IHD (Dr. Steffen Tobisch) die Professuren für Ingenieurholzbau und bau- konstruktives Entwerfen (Prof. Peer Haller), Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas (Prof. Albrecht Bemmann), Forstnutzung (Prof. Claus-Thomas Bues), Holz- und Pflanzen- chemie (Prof. Klaus Fischer), Papiertechnik (Prof. Harald Grossmann) sowie die Profes- sur für Holz- und Faserwerkstofftechnik (Prof. André Wagenführ). A.W./UJ Ansprechpartner ist der derzeiti- ge Sprecher des Zentrums, Professor Bemmann,TUD, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaf- ten, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft, Tel. 035203 3831281; E-Mail: [email protected] Kompetenzzentrum Forst-Holz-Papier gegründet Friedrich-und-Elisabeth- Boysen-Förderpreis 2006 für Dr. Alexander Pfriem In seiner Dissertation hat Alexander Pfriem vom Institut für Holz- und Papiertechnik der TUD erstmals die Verwendung ther- misch veränderten Holzes beim Bau von Musikinstrumenten untersucht – mit Er- folg. Das umweltschonende Material, das den Einsatz von Tropenhölzern weitestge- hend überflüssig macht, verbessert auch den Klang der Instrumente. Was unterscheidet das dunklere Ther- moholz eigentlich von normalem Holz, und wie wird es hergestellt? »Holz besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten«, erläutert Dr. Pfriem, »Cellulose und Lig- nin, die für die Druck- bzw. Zugfestigkeit des Materials verantwortlich sind, und He- micellulose, die die beiden Stoffe verbin- det.« Wenn man Holz nun unter Sauerstoffabschluss auf 180 bis 220° C er- hitzt, wird vorrangig dieser dritte Bestand- teil abgebaut. Die kurzkettigen Zuckermo- leküle kristallisieren aus. »Durch den Abbau der Hemicellulose fehlen die An- dockstellen für Wasser; das Holz quillt und schwindet weniger und ist vor allem auch für holzabbauende Organismen nicht mehr so anfällig«, erklärt der 29-Jährige. Allerdings nehmen mit zunehmender Er- hitzungsdauer auch die Festigkeitseigen- schaften immer mehr ab. Die entsprechen- den Verfahren wurden ursprünglich in Deutschland entwickelt und patentiert. Seit Mitte der neunziger Jahre wird Thermo- holz in verschiedenen europäischen Län- dern vor allem als wetterfestes Fassaden- und Fußbodenholz eingesetzt. Da sich durch das Erhitzen auch die akustischen Eigenschaften des Holzes ändern, könnte Thermoholz auch für den Musikinstrumentenbau interessant sein, vermutete Dr. Pfriem. In einem ge- meinsamen Projekt mit dem Institut für Musikinstrumentenbau Zwota, das von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert wurde, untersuchte er das Materialver- halten thermisch modifizierter Fichten- und Ahorn-Hölzer, ihre Dämpfungs- und Elastizitätseigenschaften. Ein Musikins- trumentenbauer stellte eine Serie von Gi- tarren mit Thermoholzdecken her. In ei- ner Kooperation der TU-Professur für Holz- und Faserwerkstofftechnik mit dem Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota wurden die Instrumente charakte- risiert, geprüft und bewertet. »Wir fanden heraus, dass sich die Akustik des Holzes durch die thermische Behandlung erheb- lich verbessert«, resümiert Pfriem. Ein Instrumentenbauer aus Wien bietet in- zwischen erfolgreich handgefertigte Zupfinstrumente aus Thermoholz an. Bei Blasinstrumenten wie dem Fagott oder Zungenblasinstrumenten wie der Mundharmonika ist nicht zuletzt die ge- ringere Wasseraufnahme ein gewichtiges Argument für das neue Material. Mit Mit- teln aus einem DFG-Projekt untersucht Dr. Alexander Pfriem deshalb nun den Feuch- tigkeitstransport im Holz genauer. Sein nächstes Forschungsobjekt ist die Königin der Instrumente, die Orgel. »Denn der überwiegende Teil des Orgelklangkörpers besteht aus dem Holzpfeifenregister«, er- klärt er. Finanzierungsanträge sind ge- stellt, mit drei Orgelbaufirmen aus Sach- sen bestehen erste Kontakte. Kürzlich erhielt der gebürtige Berliner für seine im Dezember 2006 verteidigte Dissertation den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis der Friedrich-und-Elisabeth- Boysen-Stiftung. Martin Morgenstern Weitere Informationen: Dr. Alexander Pfriem Telefon 0351 463-39181 E-Mail: alexander.pfriem@ tu-dresden.de Thermoholz – und schon klingt es besser Dr. Alexander Pfriem untersucht einen thermisch modifizierten Ahornstreifen an der Universalprüfmaschine. Foto: UJ/Eckold Spitzenplatz im »Focus-Ranking« In der aktuellen Hochschulbewertung des Focus belegt die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dresden den 2. Platz nach der TU München. So- wohl für die Lehre als auch für die For- schung werden der Fakultät Spitzenwerte bescheinigt. Studenten aller Fachrichtun- gen in den Studiengängen Elektrotechnik, Informationssystemtechnik und Mechatro- nik an der TU Dresden profitieren von den hervorragenden Studienbedingungen. Der Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Professor Peter Schegner, führt das erfolgreiche Abschnei- den seiner Fakultät auf das umfassende Engagement aller Fakultätsangehörigen in der Forschung und in der universitären Lehre sowie auf die besondere Praxisaus- richtung des Studiums zurück: »Unsere Bemühungen des letzten Jahres haben den gewünschten Erfolg gehabt. Dafür gebührt allen Professoren und Mitarbeitern mein besonderer Dank. Jetzt gilt es, in Forschung und Lehre noch besser zu werden, um den erreichten Spitzenplatz zu halten und wei- ter auszubauen.« An der Fakultät Elektro- technik und Informationstechnik studie- ren zur Zeit mehr als 2200 Studenten. UJ Die Fakultät im Netz: www.et.tu- dresden.de/typo3/etit/ Umwelttag zum Thema »bio« Am 13. Juni 2007 findet unter dem Motto »Sind wir nicht alle ein bisschen bio?« der 5. Umwelttag an der TU Dresden auf der Wiese hinter dem Hörsaalzentrum statt. Der Umwelttag wird regelmäßig von der studentischen TU-Umweltinitiative ge- meinsam mit der Umweltkoordinatorin der TU Dresden, Ines Klauke, organisiert. Ne- ben dem beliebten Umweltcafé mit Öko- Eis, fair gehandeltem Kaffee, Bio-Kuchen und anderen Leckereien wird es in diesem Jahr Informationen rund um das Thema Bioessen und ökologischer Landbau geben. Bei Getreidequiz und Bilderrätsel kann je- der testen, wie gut er sich mit landwirt- schaftlichen Erzeugnissen und ihrer Verar- beitung auskennt. Den Abschluss des Umwelttages wird eine Podiumsdiskussion zum Thema »Bioessen in der Mensa« bil- den (15.30 Uhr, Toepler-Bau, Raum 317). Ines Klauke http://tu-dresden.de/die_tu_ dresden/umweltschutz http://rcswww.urz.tu-dresden.de/ ~tuuwi

Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · heraus, dass sich die Akustik des Holzes durch die thermische Behandlung erheb-lich verbessert«, resümiert Pfriem. Ein Instrumentenbauer

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Page 1: Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · heraus, dass sich die Akustik des Holzes durch die thermische Behandlung erheb-lich verbessert«, resümiert Pfriem. Ein Instrumentenbauer

DresdnerUniversitätsJournal

18. Jahrgang • Nr. 10 5. Juni 2007

Gewählt:Alle Ergebnisse der Personalratswahlen ...................... Seite 2

Gewünscht:Personalhoheitfür die TU Dresden ..................... Seite 4

Geehrt:Professor Adolf Fingerzum 65. Geburtstag ...................... Seite 5

Geübt:Studenten bei denVereinten Nationen.................. Seite 11

Einzigartiger Verbund imDresdner Raum wird weiter gestrafft

Obwohl es in Deutschland mehrere Einrich-tungen für Lehre und Forschung in derHolzwirtschaft gibt, ist die Situation in Dres-den einzigartig: Es existiert deutschlandweitkein weiterer Standort, an dem Ausbildung,Forschung, Dienstleistung und Industrie imBereich der holzerzeugenden sowie holzbe-und -verarbeitenden Wirtschaft und flankie-render Bereiche derart geballt, eng verzahntund umfangreich zu finden sind.

Um diese Kapazitäten weiter zu bündeln,hat sich an der TU Dresden aus dem Kreisdreier Fakultäten und unter Mitarbeit desInstituts für Holztechnologie DresdengGmbH (IHD) ein wissenschaftliches Kom-petenzzentrum Forst-Holz-Papier (KFHP)gegründet. Dessen forschungsseitige Schwer-punkte liegen vor allem in Projekten mitengstem Industriekontakt. Das betrifft dieGebiete Holzkunde, Holzwerkstoffe und Bin-demittel für die Verklebung von flächigenoder span-/faserförmigen Werkstoffen oderBauteilen aus Holz und anderen nachwach-senden Rohstoffen, der Holzvergütung(Holzschutz, -trocknung, -modifizierung),

Bearbeitung (Umformen/Nachformen, Fü-gen/Kleben, Trennen) und Oberflächentech-nologie (Entwicklung, Applikation und Prü-fung von pulverförmigen, flüssigen undflexiblen Beschichtungsmaterialien) sowieder Möbel und Bauelemente. Dazu soll in-nerhalb der deutschen, europäischen undinternationalen Normung und Zertifizie-rung und der Lehre und Weiterbildung aktivmitgearbeitet werden.

Gründungsmitglieder des Zentrums sindneben dem IHD (Dr. Steffen Tobisch) dieProfessuren für Ingenieurholzbau und bau-konstruktives Entwerfen (Prof. Peer Haller),Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas (Prof.

Albrecht Bemmann), Forstnutzung (Prof.Claus-Thomas Bues), Holz- und Pflanzen-chemie (Prof. Klaus Fischer), Papiertechnik(Prof. Harald Grossmann) sowie die Profes-sur für Holz- und Faserwerkstofftechnik(Prof. André Wagenführ). A.W./UJ

Ansprechpartner ist der derzeiti-ge Sprecher des Zentrums,

Professor Bemmann,TUD, FakultätForst-, Geo- und Hydrowissenschaf-ten, Institut für Internationale Forst-und Holzwirtschaft,Tel. 035203 3831281; E-Mail:[email protected]

Kompetenzzentrum Forst-Holz-Papier gegründet

Friedrich-und-Elisabeth-Boysen-Förderpreis 2006für Dr. Alexander Pfriem

In seiner Dissertation hat Alexander Pfriemvom Institut für Holz- und Papiertechnikder TUD erstmals die Verwendung ther-misch veränderten Holzes beim Bau vonMusikinstrumenten untersucht – mit Er-folg. Das umweltschonende Material, dasden Einsatz von Tropenhölzern weitestge-hend überflüssig macht, verbessert auchden Klang der Instrumente.

Was unterscheidet das dunklere Ther-moholz eigentlich von normalem Holz,und wie wird es hergestellt? »Holz bestehtim Wesentlichen aus drei Komponenten«,erläutert Dr. Pfriem, »Cellulose und Lig-nin, die für die Druck- bzw. Zugfestigkeitdes Materials verantwortlich sind, und He-micellulose, die die beiden Stoffe verbin-det.« Wenn man Holz nun unterSauerstoffabschluss auf 180 bis 220° C er-hitzt, wird vorrangig dieser dritte Bestand-teil abgebaut. Die kurzkettigen Zuckermo-leküle kristallisieren aus. »Durch denAbbau der Hemicellulose fehlen die An-dockstellen für Wasser; das Holz quillt undschwindet weniger und ist vor allem auchfür holzabbauende Organismen nicht

mehr so anfällig«, erklärt der 29-Jährige.Allerdings nehmen mit zunehmender Er-hitzungsdauer auch die Festigkeitseigen-schaften immer mehr ab. Die entsprechen-den Verfahren wurden ursprünglich inDeutschland entwickelt und patentiert. SeitMitte der neunziger Jahre wird Thermo-holz in verschiedenen europäischen Län-dern vor allem als wetterfestes Fassaden-und Fußbodenholz eingesetzt.

Da sich durch das Erhitzen auch dieakustischen Eigenschaften des Holzesändern, könnte Thermoholz auch fürden Musikinstrumentenbau interessantsein, vermutete Dr. Pfriem. In einem ge-meinsamen Projekt mit dem Institut fürMusikinstrumentenbau Zwota, das vonder Arbeitsgemeinschaft industriellerForschungsvereinigungen (AiF) gefördertwurde, untersuchte er das Materialver-halten thermisch modifizierter Fichten-und Ahorn-Hölzer, ihre Dämpfungs- undElastizitätseigenschaften. Ein Musikins-trumentenbauer stellte eine Serie von Gi-tarren mit Thermoholzdecken her. In ei-ner Kooperation der TU-Professur fürHolz- und Faserwerkstofftechnik mit demInstitut für Musikinstrumentenbau inZwota wurden die Instrumente charakte-risiert, geprüft und bewertet. »Wir fandenheraus, dass sich die Akustik des Holzes

durch die thermische Behandlung erheb-lich verbessert«, resümiert Pfriem. EinInstrumentenbauer aus Wien bietet in-zwischen erfolgreich handgefertigteZupfinstrumente aus Thermoholz an.

Bei Blasinstrumenten wie dem Fagottoder Zungenblasinstrumenten wie derMundharmonika ist nicht zuletzt die ge-ringere Wasseraufnahme ein gewichtigesArgument für das neue Material. Mit Mit-teln aus einem DFG-Projekt untersucht Dr.Alexander Pfriem deshalb nun den Feuch-tigkeitstransport im Holz genauer. Seinnächstes Forschungsobjekt ist die Königinder Instrumente, die Orgel. »Denn derüberwiegende Teil des Orgelklangkörpersbesteht aus dem Holzpfeifenregister«, er-klärt er. Finanzierungsanträge sind ge-stellt, mit drei Orgelbaufirmen aus Sach-sen bestehen erste Kontakte.

Kürzlich erhielt der gebürtige Berlinerfür seine im Dezember 2006 verteidigteDissertation den mit 5000 Euro dotiertenFörderpreis der Friedrich-und-Elisabeth-Boysen-Stiftung. Martin Morgenstern

Weitere Informationen:Dr. Alexander Pfriem

Telefon 0351 463-39181E-Mail: [email protected]

Thermoholz – und schon klingt es besser

Dr. Alexander Pfriem untersucht einen thermisch modifizierten Ahornstreifen an der Universalprüfmaschine. Foto:UJ/Eckold

Spitzenplatz im »Focus-Ranking«In der aktuellen Hochschulbewertung desFocus belegt die Fakultät Elektrotechnikund Informationstechnik der TU Dresdenden 2. Platz nach der TU München. So-wohl für die Lehre als auch für die For-schung werden der Fakultät Spitzenwertebescheinigt. Studenten aller Fachrichtun-gen in den Studiengängen Elektrotechnik,Informationssystemtechnik und Mechatro-nik an der TU Dresden profitieren von denhervorragenden Studienbedingungen.

Der Dekan der Fakultät Elektrotechnikund Informationstechnik, Professor PeterSchegner, führt das erfolgreiche Abschnei-den seiner Fakultät auf das umfassendeEngagement aller Fakultätsangehörigen inder Forschung und in der universitärenLehre sowie auf die besondere Praxisaus-richtung des Studiums zurück: »UnsereBemühungen des letzten Jahres haben dengewünschten Erfolg gehabt. Dafür gebührtallen Professoren und Mitarbeitern meinbesonderer Dank. Jetzt gilt es, in Forschungund Lehre noch besser zu werden, um denerreichten Spitzenplatz zu halten und wei-ter auszubauen.« An der Fakultät Elektro-technik und Informationstechnik studie-ren zur Zeit mehr als 2200 Studenten. UJ

Die Fakultät im Netz: www.et.tu-dresden.de/typo3/etit/�

Umwelttag zumThema »bio«

Am 13. Juni 2007 findet unter dem Motto»Sind wir nicht alle ein bisschen bio?« der5. Umwelttag an der TU Dresden auf derWiese hinter dem Hörsaalzentrum statt.Der Umwelttag wird regelmäßig von derstudentischen TU-Umweltinitiative ge-meinsam mit der Umweltkoordinatorin derTU Dresden, Ines Klauke, organisiert. Ne-ben dem beliebten Umweltcafé mit Öko-Eis, fair gehandeltem Kaffee, Bio-Kuchenund anderen Leckereien wird es in diesemJahr Informationen rund um das ThemaBioessen und ökologischer Landbau geben.Bei Getreidequiz und Bilderrätsel kann je-der testen, wie gut er sich mit landwirt-schaftlichen Erzeugnissen und ihrer Verar-beitung auskennt. Den Abschluss desUmwelttages wird eine Podiumsdiskussionzum Thema »Bioessen in der Mensa« bil-den (15.30 Uhr, Toepler-Bau, Raum 317).

Ines Klauke

http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/umweltschutz

http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~tuuwi

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 2

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ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463-32882, Fax: -37165.E-Mail: [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJ,Tel.: 0351 463-39122, Fax: -37165.E-Mail: [email protected]:Satztechnik Meißen GmbH,Am Sand 1c, 01665 Diera-Zehren, OT Nieschütz,Ivonne Platzk, Tel.: 03525 7186-33, [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet. Grammati-kalisch maskuline Personenbezeichnungen geltenim UJ gegebenenfalls gleichermaßen für Personenweiblichen und männlichen Geschlechts.Redaktionsschluss: 25. Mai 2007Satz: Redaktion.Druck: Union Druckerei Weimar GmbHÖsterholzstraße 9, 99428 Nohra bei Weimar.

Absolventenfeier des Aufbaustudiengangs »International Studies inIntellectual Property Law«

Kürzlich wurden die 16 Absolventen desLL.M.-Aufbaustudiengangs »InternationalStudies in Intellectual Property Law«2005/2006 von dem Studienleiter ProfessorHorst-Peter Götting auf Schloss Eckbergfeierlich verabschiedet. Ausgestattet mitumfangreichen Kenntnissen auf dem Ge-biet des Geistigen Eigentums, Wettbewerbs-und Medienrechts sowie vertieften Ein-blicken in eine ausländische Rechtsord-nung sind sie jetzt berechtigt, den Titel Le-gum Magister, LL.M. Intellectual PropertyLaw zu führen. Eindrucksvoll belegen dieTitel der Magisterarbeiten die Vielfältigkeitund Praxisrelevanz des Rechtsgebiets undnatürlich die besondere Leistung der Absol-venten, die mit Themen wie »Das Echo aufdie Caroline-von-Hannover-Entscheidungdes Europäischen Gerichtshofes für Men-schenrechte«, »Die Erfindungsverwertungan deutschen Hochschulen nach der Ab-schaffung des Hochschullehrerprivilegs imRechtsvergleich mit der US-amerikani-schen Situation« oder »Die Entwicklungdes Urheberrechts in der Volksrepublik Chi-na unter besonderer Berücksichtigung derkulturellen und politischen Einflüsse« ihreQualifikation unter Beweis stellten undsich damit einen nicht unerheblichen undberechtigten Vorteil auf dem Arbeitsmarktfür Juristen verschafft haben. Heraus-ragende Arbeiten haben Irina Tigal(»Schutz von Fernsehformaten und Wer-bekonzeptionen im Urheberrecht und Co-pyright«) und Dr. Alfredo Barona (»SoftLaw in practice – assessing technologypools according to American an Europeanantitrust law«) vorgelegt, dessen Magister-arbeit mit dem Preis der Rechtsanwalts-kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringerausgezeichnet worden ist.

Zugleich wurden die 18 Studierendendes Jahrgangs 2006/2007 in Dresden be-grüßt, die nach ihrem Auslandsaufenthalt

(Exeter, Krakau, London, Prag, Seattleoder Straßburg) den zweiten Teil ihresStudiums in Dresden aufgenommen ha-ben und voller Spannung und Erwartungin ein anspruchsvolles Studienprogramm

gestartet sind, an dessen Ende nach Ver-mittlung von theoretischen Kenntnissenund praktischen Erfahrungen dann diewissenschaftliche Abschlussarbeit steht.

Anne Catrin Mahr

Jura-Qualifikation in Dresden vertieft

Der Jahrgang 2005/06 des LL.M.-Aufbaustudiengangs mit seinem Studienleiter, Profes-sor Hans-Peter Götting (hinten rechts). Foto:AVMZ/Liebert

Die am 7. und 8. Mai 2007 durchgeführteWahl erbrachte für den örtlichen Personal-rat der Technischen Universität Dresdenfolgendes Ergebnis:

Gruppe der AngestelltenWahlbeteiligung: 22 %

Liste 1 (ver.di), 392 gültige Stimmen, 6 Sitze

Liste 2 (Med. Fak.),273 gültige Stimmen, 4 Sitze

Liste 3 (BIOTEC),59 gültige Stimmen, 0 Sitze

Liste 4 (GEW),401 gültige Stimmen, 6 Sitze

Gruppe der ArbeiterWahlbeteiligung: 35,2 %

Liste 1 (ver.di) 49 gültige Stimmen, 1 SitzListe 2 (Werkstätten),

62 gültige Stimmen, 2 Sitze

Gruppe der BeamtenWahlbeteiligung: 37,5 %

Liste 1 (ver.di), 14 gültige StimmenListe 2 (GEW), 11 gültige Stimmen

Nach der Reihenfolge der Bewerber aufden Vorschlagslisten sind demnach ge-wählt:

Gruppe der Angestellten (16 Sitze)aus Liste 1 (ver.di),

Müller, Helgard; Lobeck, Marion; Lange,Bernd; Schingnitz, Karin; Geißler, Sibyl-le; Langhof, Christian

aus Liste 2 (Med. Fak.),Dr. Dramm, Peter; Günther, Karin; Dr.Jänchen, Michael; Dr. Richter, Gert

aus Liste 4 (GEW),Dr. Hochmuth, Michael; Dr. Koch, Son-ja; Göbel, Joachim; Dr. König, Claudia;Haake, Anke; Höhne, Helga

Nach der Reihenfolge der Bewerber aufden Vorschlagslisten sind demnach ge-wählt:

Gruppe der Arbeiter (3 Sitze)aus Liste 1 (ver.di),

Schneider, Ralfaus Liste 2 (Werkstätten),

Sack, Holger; Kurze, Michael

Nach der Reihenfolge der Bewerber aufden Vorschlagslisten sind demnach ge-wählt:

Gruppe der Beamten (2 Sitze)aus Liste 1 (ver.di),

Engelmann, Angelikaaus Liste 2 (GEW),

Dr. Janz, Christina

Bei der Wahl der Jugend- und Auszubil-dendenvertretung (JAV) lautet das Ergeb-nis:

Wahlbeteiligung: 37,5 %

Liste 1 (JAV TUD),5 gültige Stimmen, 1 Sitz

Liste 2 (JAV 2007),22 gültige Stimmen, 4 Sitze

Nach der Reihenfolge der Bewerber aufden Vorschlagslisten sind demnach ge-wählt:aus Liste 1 (JAV TUD), Schneider, Björnaus Liste 2 (JAV 2007),

Daniel, René; Schollmeyer, Kristin; Grä-fe, Thomas; Lehmann, Claudia

Alle vorstehend nicht genannten Kandi-daten sind Ersatzmitglieder des Personal-rates bzw. der JAV, ausgenommen Liste 3(BIOTEC) bei der Gruppe der Angestellten.

Die korrekte Vorbereitung und Durch-führung einer solchen Wahl ist eine über-aus aufwendige Angelegenheit. Dem Wahl-vorstand liegt daher sehr daran, allen, diein diese Vorgänge einbezogen waren, fürihre wirksame Unterstützung herzlich zudanken. Hannes Lehmann,

Vorsitzender des Wahlvorstandes

Neuer Personalrat/Neue JAV gewählt

Mitteilungen aus der Sitzung des Senats vom 9. Mai 2007

Im Bericht des Rektoratskollegiums infor-mierte Magnifizenz, Professor HermannKokenge, über die von ver.di und GEW initi-ierte Mitgliederversammlung und damit imZusammenhang stehende Probleme bezüg-lich Hochschulgesetz. Er hob hervor, dassdie bestehenden Streitpunkte nicht von derTU Dresden herbeigeführt worden sind.

Magnifizenz informierte, dass die TUDresden im Wettbewerb »Austauschprozes-se zwischen Hochschulen und Unterneh-men« einen Preis von insgesamt 83 Be-werbungen erhalten hat. Den Preis, der mit250 000 Euro dotiert ist, wird die Bundes-forschungsministerin Dr. Anette Schavanüberreichen.

Von der Jahrestagung der Hochschulrek-torenkonferenz in Gießen berichtete derProrektor für Bildung, Professor Karl Lenz.Mit der Harmonisierung der Vorlesungszei-ten ist nicht vor 2010 zu rechnen. Es exis-tieren noch zu viele Unklarheiten. Bezüg-lich des Bologna-Prozesses standen dieinternationale und nationale Mobilität so-wie die Kompetenzentwicklung der Studie-renden im Vordergrund.

Der Senat beschloss unter anderem fol-gende Studiendokumente:• Änderung des Aufbaustudiengangs Be-

rufs- und Erwachsenenpädagogik in derinternationalen Entwicklungsarbeit

• Einrichtung des Bachelor-StudiengangsBiologie und Aufhebung des Diplomstu-diengangs Biologie

• Einrichtung des nicht-konsekutivenStudiengangs Nanobiophysics.

Prof. Karl-Heinz Modler

Mitteilungen aus dem Senat

Noch kostenfreie Restplätze im Berufseinstiegsprojekt»Ready for the job«

Das für die Studierenden der TU Dresdenneue ESF-Bildungsprojekt »Ready for thejob« für alle, die sich im letzten Abschnittihres Studiums befinden und ihren Berufs-einstieg vorbereiten wollen, hat im Som-mersemester eine beachtliche Resonanzgefunden.

Am 9. Mai 2007 sind der Vorlesungszyk-lus und die Coaching-Startgespräche alserste Projektabschnitte erfolgreich zu Endegegangen. Die Projektträger, Dresden In-ternational University (DIU) und die me-dia project trainingcenter GmbH, bietennun noch einige wenige Restplätze für dasSommersemester an. Eine kurzfristige An-meldung ist möglich unter:

Dresden International University (DIU),www.di-uni.de

Dr. Mathias Böhm, Telefon 0351 463-32326

Loreen Schreiter, Telefon 0351 463-37875(TUDIAS)

media project trainingcenter GmbH,www.mediaproject.de

Dr. Frank Wiede, Telefon 0351 34060-0Barbara Wittek, Telefon (0351) 34060-53

Dieses mit Mitteln des EuropäischenSozialfonds (ESF) und des FreistaatesSachsen geförderte Projekt wird einenzweiten Durchlauf im Wintersemester2007/08 haben. Dazu gibt es eine Auftakt-Veranstaltung am 10. Oktober 2007, 17Uhr im Hörsaalzentrum.

Verena Leuterer

Ansprechpartnerin:Verena Leuterer,TU Dresden,

Dezernat Studium und Weiterbildung01062 DresdenTel.: 0351 463-37624Fax: 0351 463-38701E-Mail: [email protected]

Bereit für den Beruf?

Fünf Mitglieder im Vorstand

Am 16. Mai 2007 fand die konstituierendeSitzung des neu gewählten Personalratsstatt. Der Vorstand hat fünf Mitglieder:Dr. Michael Hochmuth, Fakultät Informa-

tik, Institut für Systemarchitektur(Gruppenvertreter der Angestellten)

Dr. Christina Janz, Fakultät Sprach-, Lite-ratur- und Kulturwissenschaften, Insti-tut für Germanistik (Gruppenvertreterinder Beamten)

Ralf Schneider, Fakultät Maschinenwesen,Institut für Energietechnik (Gruppen-vertreter der Arbeiter)

Dr. Peter Dramm, Medizinische FakultätCarl Gustav Carus, Institut für Anatomie(weiteres Vorstandsmitglied)

Helgard Müller, Fakultät Maschinenwesen,Institut für Fördertechnik, Baumaschi-nen und Logistik (weiteres Vorstands-mitglied)Zum Vorsitzenden des Personalrates

wurde Dr. Michael Hochmuth, zur erstenStellvertreterin des Vorsitzenden HelgardMüller und zur zweiten Stellvertreterin desVorsitzenden Dr. Christina Janz gewählt.

Dr. Michael Hochmuth,Vorsitzender

Personalrat konstituiert

BerichtigungIn Ausgabe 9/2007 des Dresdner Univer-sitätsjournals (»Dresdner Forscherteamgelingt wichtiger Fortschritt«, S. 8) wur-de Professor Michele Solimena verse-hentlich als »Professorin« bezeichnet.Wir bitten, den Fehler, der nicht auf dieAutorin zurückgeht, zu entschuldigen.

UJ-Red.

Was kann ich ander TUD studieren?

Die nächsten Termine der Vortragsreihe»Was kann ich an der TU Dresden studie-ren?« sind:06.06. Architektur und Landschaftsarchi-

tektur13.06. Bauingenieurwesen20.06. Verfahrenstechnik und Chemie-In-

genieurwesen27.06. Werkstoffwissenschaft04.07. Maschinenbau ZSB

Informationen zu Ort und Zeit:www.tu-dresden.de/zsb/

veranstaltungsreihe; Kontakt:Regine Österle,Telefon: 463-39454

Behutsam mit derStadt umgehen

Im Oktober 2007 startet an der TU Dresdender fünfte Durchgang des weiterbildendenMasterstudiengangs Denkmalpflege undStadtentwicklung.

Das besondere Profil des Dresdner Stu-diengangs liegt im Bereich der integrier-ten Stadtentwicklung und Bauwerkserhal-tung.

Das insgesamt viersemestrige Studium,das gemäß seinem postgradualen Charak-ter mit dem »Master of Advanced Studies«abgeschlossen wird, bietet im ersten Studi-enjahr Vorlesungen, Seminare und Übun-gen; das dritte Semester vermittelt die inte-grierte Projektarbeit und im viertenSemester wird die Masterarbeit verfasst.

Besondere Aktualität gewinnt der Masterdurch die jüngste Erklärung der EU-Bau-minister vom 25. Mai 2007, in der sie zurintegrierten Denkweise und zum vernetz-ten Handeln aufrufen. Der Masterstudien-gang setzt den Schwerpunkt auf die Inte-gration von Städtebau, Architektur undDenkmalpflege. Mit dieser Ausrichtungbietet er jungen Fachleuten einzigartigeberufliche Qualifikationen. Der behutsameUmgang mit der Europäischen Stadt stehtim Mittelpunkt. Inst./UJ

Bewerbungsschluss für den Studiengang 2007/2009 ist der

15. Juli 2007. Weitere Informationenunter : www.masterstudium-denkmalpflege.de

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 3

Am Pfingstsonntag wardie FachrichtungForstwissenschaften inTharandt »Ort imLand der Ideen 2007«

Am Ende des Weges steht eine Bank an ei-nem Teich. Der Besucher hat in den vergangenen 90 Minuten den Pfad derNachhaltigkeit kennengelernt. Über dieZeisiggrundbrücke verbindet der Pfad denalten und neuen Teil des ForstbotanischenGartens. »Mit Blick auf den See sollen dieBesucher noch mal in sich gehen undüber das Gelernte nachdenken«, erklärtDr. Ulrich Pietzarka, Kustos im Forstbota-nischen Garten Tharandt.

Am 27. Mai 2007 war Tharandt »Ort imLand der Ideen 2007« und präsentiertesich und seine Forschung rund um dieNachhaltigkeit. Der Begriff der Nachhal-tigkeit existiert seit über 200 Jahren. DasThema wurde in der Fachrichtung Forst-wissenschaften der TU Dresden von Hein-rich Cotta zum ersten Mal überhauptpraktisch angewendet und erforscht.»Nachhaltigkeit bedeutet, Verantwortungfür die kommenden Generationen zuübernehmen und die Natur dauerhaft zuerhalten«, so Dr. Stephan Bonn von derFachrichtung Forstwissenschaften in Tha-randt. Forschung zur Nachhaltigkeit warzunächst durch den Holzmangel im 19.Jahrhundert motiviert. Heute interessierenauch die ökologische Stabilität des geneti-schen Materials in der Natur, eine gleich-

bleibende wirtschaftliche Nutzung undChancengleichheit für alle Menschenbeim Zugang zur Natur.

»Trotzdem bleibt der Begriff für dieMenschen sehr abstrakt«, so Pietzarka,»daher zeigen wir auf unserem Pfad amBeispiel der Bäume, was man darunterversteht.« Tafeln am Wegrand weisen denBesucher auf die nachhaltig lebenden

Bäume hin. Bäume sind weder kurzlebignoch mobil wie andere Pflanzen undmüssen daher sehr anpassungsfähig sein.So können sie bis zu mehreren 100 Jahrenan einem Ort überleben und allen Ein-flüssen trotzen. Die Serbische Fichtewächst sehr schlank in die Höhe. »Fastverhungert sieht sie aus«, erklärt Pietzar-ka. Dabei passt sie sich nur ihrer natürli-

chen Umgebung an. In ihrer ursprüngli-chen Heimat gibt es im Winter sehr großeSchneemengen, die für die Äste eine hoheLast sein würden. »Der Baum verzichtetauf Ressourcen, um sein Überleben zu ga-rantieren – das ist Nachhaltigkeit«, so derKustos.

Neben dem Pfad der Nachhaltigkeitwandelten die Besucher am Pfingstsonn-

tag auch auf dem Pfad der Wissenschaft.Hier zeigten Wissenschaftler und Studen-ten Ergebnisse ihrer Forschungsarbeitenrund um die Nachhaltigkeit. »Wir sindsehr stolz, ein ausgewählter Ort im Landder Ideen zu sein. Gerade vor dem Hinter-grund der aktuellen Debatte zum Klima-wandel rückt der Gedanke einer nachhal-tigen Bewirtschaftung und Erhaltung dernatürlichen Ressourcen auch im globalenMaßstab zunehmend in das öffentlicheInteresse. Wir freuen uns, dass durch diePreisverleihung unser Engagement aufdiesem Gebiet und insbesondere unser seitJahrzehnten stattfindender ›Export‹ diesesNachhaltigkeitsgedankens in alle Welt An-erkennung findet«, so Professor JürgenPretzsch, Prodekan für Forstwissenschaf-ten.

Wolken ziehen vor die Sonne. Der Besu-cher lässt seinen Blick über den See, denWaldrand und die neu gepflanzten Bäumeschweifen. »Die Leute sollen nach dem Be-such hier nicht gleich einer lokalen Agen-da 21 beitreten, ein wenig über nachhalti-ges Leben nachdenken reicht schon«, soPietzarka. Dass das funktioniert, erkenntder Kustos an ganz ungewöhnlichen Zei-chen. Vor den Informationstafeln sei derBoden ganz zertreten. Auch hinter den Ta-feln sieht man Spuren der interessiertenBesucher. »Das zeigt mir, dass die Leute in-teressiert die Informationen aufnehmenund genau auf die Bäume schauen«, sagter. Annechristin Stein

www.tu-dresden.de/forstwww.land-der-ideen.de�

Nachhaltigkeit erforschen und erleben

Nach 90 Minuten erwartet die Besucher des Pfades der Nachhaltigkeit eine Bank mit Blick auf den See im neuen Teil des Forstbotani-schen Gartens Tharandt.Hier können die Eindrücke vom nachhaltigen Leben der Bäume verarbeitet werden. Foto:UJ/acs

Lebensmittelchemiker Professor Thomas Henle lehnt einen Ruf nach Zürich ab

Über seinem Schreibtisch hängt das»Abenteuerschiff« von Paul Klee. Wohindie Reise auf dem abstrakten Bild gehensoll, weiß man nicht. Mehr noch: Der Steu-ermann steht mit dem Rücken zur Fahrt-richtung. Die Reise von Professor ThomasHenle wäre um ein Haar in RichtungSchweiz gegangen. Die renommierte Eid-genössische Technische Hochschule Zürichwollte den Lebensmittelchemiker zu sichberufen. Vor zwei Jahren wurde der dortigeLehrstuhl für Lebensmittelbiochemie frei.Im Rahmen des üblichen Ausschreibungs-verfahrens hatten sich zwar etliche Kandi-daten beworben, der Auserwählte hatte esjedoch vorgezogen, den Ruf auf einen fürihn extra geschaffenen Lehrstuhl an derTU München anzunehmen. »Ende No-vember 2006 erhielt ich einen Anruf ausZürich. Obwohl ich mich nicht beworbenhatte, wurde ich gefragt, ob ich Interessean der Stelle hätte«, schildert Henle. ImFebruar dieses Jahres stellte er sich inZürich vor. An einem Montag. Vier (!) Tagedarauf kam die Zusage des ETH-Präsiden-ten mit dem Angebot für Berufungsge-spräche. Die Perspektiven der Professur ander weltweit anerkannten Eliteuniversitätwaren verlockend: Doppelt so hohes Ge-halt, deutlich geringere Lehrverpflichtungund eine erheblich bessere finanzielle Aus-stattung der Professur.

Was nun folgte, kennt wohl jeder, der aneinem Scheideweg des Lebens steht. Abwä-gen, Sprechen mit Kollegen und der Fami-lie sowie Bekanntgabe des Rufes an dieUni-Leitung. Und Resümieren. »Ich stelltemir die Frage, was ich hier in den letztenJahren erreicht habe und was ich zurück-lassen würde«, so der 45-Jährige. 1998kam er von der TU München nach Dres-den. »Mittlerweile besteht mein Arbeits-kreis aus über 40 Leuten, darunter etwa 20Diplomanden und zahlreiche Drittmittel-beschäftigte. Obwohl es mittlerweile in denLaboratorien sehr eng ist, sind die Arbeits-bedingungen im neuen Chemiebau ausge-zeichnet. Gerade in jüngster Zeit konntenwir sehr erfolgreich DFG-Projekte einwer-ben und sind Forschungspartner zahlrei-

cher großer und mittelständischer Unter-nehmen der Lebensmittelbranche.« Henlebetont, dass diese Erfolge, die ja letztlichGrundlage für den Ruf an die ETH waren,in erster Linie auf das Engagement seinerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück-gehen. Seine Arbeitsgruppe sei ein einge-schworenes Team, ein »echtes Kollektiv«,wie der Ex-Münchener schmunzelnd an-fügt. Ja, auch die durchaus noch vorhan-dene »Ostmentalität« in Dresden sei ihmwichtig. Jene Verbundenheit untereinander,die sich an der Fachrichtung Chemie undLebensmittelchemie in einem ausgezeich-neten Miteinander von Studenten undHochschullehrern zeige. »Hier kann manvor allem mit den Studenten viel bewegen,es gibt Perspektiven, die man gemeinsamgestalten kann, etwa wenn es darum geht,Studienpläne im Rahmen des Bologna-Prozesses zu erarbeiten.« Als Studiendekander Fachrichtung Chemie weiß er, wovoner spricht. »Es mag zwar etwas abgedro-schen klingen, aber es ist gerade die Ein-heit von Forschung und Lehre, die unsereFachrichtung und die gesamte TUD aus-zeichnet – vielleicht ist das einer unsererwichtigsten Wettbewerbsvorteile.« Auch dasVerhältnis unter den Hochschullehrern amInstitut und der Fachrichtung ist sehr gut:»Natürlich sind wir nicht immer einerMeinung, und letztlich stehen wir auchuntereinander im Wettbewerb um dieknappen Ressourcen. Aber die meisten Kol-legen wissen doch, dass wir aufeinanderangewiesen sind und nur gemeinsam wei-terkommen.«

Dennoch – auch an der TUD gibt es ei-niges, was ihn gerade im Vergleich mit derEliteuniversität ETH stört. »Ich kann bei-spielsweise nicht verstehen, dass die For-schungsleistung hier nahezu ausschließ-lich daran gemessen wird, wie vieleDrittmittel eingeworben werden«, ärgert ersich. »Drittmittel sind zwar der Treibstoff,den man für die Forschung braucht, aberwer würde beispielsweise ein Auto nur nachdem Benzinverbrauch bewerten?« Als wis-senschaftlicher »Output« gelte an der TUDmeist der »Input« in Form eingeworbenenGeldes. Das sei viel zu kurz gedacht. Auchliege der Hase im Pfeffer, wenn dieLehrleistung an den Fachrichtungen maß-geblich nach der Zahl der Studienanfängerbemessen werde. »Sollte nicht in Lehraus-lastungsanalysen viel stärker einfließen,wie viele Absolventen das Studium erfolg-

reich abschließen, statt immer noch höhe-re Anfängerzahlen anzustreben?«, fragtsich Professor Henle. LeistungsorientierteZulassungsbeschränkungen, Eignungsprü-fungen und Probesemester seien erforder-lich, um »Klasse statt Masse« zu erreichen.Klasse, die andernorts als Elite oder Exzel-lenz ausgezeichnet wurde. »Ich hätte esder TUD gewünscht, dass wir eine Eliteuniwerden«, sagt er, »meines Erachtens hätteaber die gesamte Bewerbung dafür aufbreiteren Fundamenten stehen müssen –nennen Sie es einfach: auf demokratischerBasis.« Bis heute sei ihm unklar, wie dieeinzelnen TUD-Bewerbungen für die Ex-zellenzinitiative eigentlich zustande ge-kommen sind.

Ende April entschied sich ProfessorThomas Henle dafür, an der TU Dresdenzu bleiben. Die Gründe dafür sind viel-

schichtig und letztlich schwer zu konkreti-sieren. »Es war keine Entscheidung gegendie ETH, sondern für die TUD«, so Profes-sor Henle. Am wichtigsten waren wohl dieEindrücke, hier weiter gebraucht zu wer-den: »Viele Kollegen und vor allem dieStudierenden haben sich sehr für meinVerbleiben an der TUD eingesetzt. Wir ha-ben vieles gemeinsam begonnen, was esweiterzuentwickeln gilt.« Nicht zuletztausschlaggebend waren jedoch die ausge-zeichneten Gespräche mit der amtieren-den Kanzlerin. »Frau Dr. Krätzig gab mirdie letzte Gewissheit, dass mein Platz hierist. Sie hat mir in zwei Gesprächen glaub-haft vermittelt, wie sehr unsere Arbeit vonder Hochschulleitung geschätzt wird undwelche Bedeutung die Lebensmittelchemiefür die TU Dresden derzeit bereits hat –und künftig noch mehr haben könnte.«

Einen seiner Pläne kann er nach den erfolg-reichen Bleibeverhandlungen nun energischangehen. »Mir schwebt vor, in Dresdenkünftig die gesamte lebensmittelwissen-schaftliche Kompetenz in einem zunächstvirtuellen Netzwerk zu bündeln und darausdann ein deutschlandweit einzigartiges Wis-senschaftszentrum der anwendungsorien-tierten Grundlagenforschung mit Graduier-tenschule und vielem mehr zu entwickeln«,freut sich Henle. »Wir spielen mit der Le-bensmittelchemie in einer Liga mit der ETHZürich. Ich bin deshalb davon überzeugt,dass ein derartiges Konzept ideal in diesächsische Exzellenzinitiative passt.«

Das Bild über seinem Schreibtisch ist keinSinnbild. Henle weiß, wohin die Reise geht.Anders als Klees Steuermann schaut er – mitHeimathafen Dresden – genau in Fahrtrich-tung. Karsten Eckold

Von einem, der auszog, um hierzubleiben

Professor Thomas Henle in den Praktikumsräumen der Lebensmittelchemie. Foto:UJ/Eckold

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 4

Uniklinikum macht mit eigener Tarifhoheit gute Erfahrungen

Der Rektor der TU Dresden, Professor Her-mann Kokenge, Hörer und Gast der GEW-und ver.di-Versammlung am 7. Mai 2007,kritisierte das Versammlungsthema alsfalsch und irreführend. »Die Überschrift›Tarifbindung der TU Dresden ist konkretgefährdet‹ unterstellt, dass die Universitäts-leitung den Ausstieg aus dem TV-L plant.«Und weiter: »Zum jetzigen Zeitpunkt istein solcher Ausstieg unsinnig. Niemandvon der Universitätsleitung hat eine solcheAbsicht.« Was in fünf oder zehn Jahrensein wird, wisse heute niemand. Vielleichtsei dann der Freistaat Sachsen insgesamtschon lange aus dem TV-L ausgestiegen.»Die eigentliche Frage ist doch, wer ent-scheiden soll, ob man aus dem TV-L aus-steigt oder nicht: der Freistaat Sachsenoder wir hier selber, die wir die Verhältnissevor Ort am besten kennen«, betonte derRektor. Dies sei auch eine Vertrauensfrage.Das Universitätsklinikum Carl GustavCarus ist seit dem 1. Juli 1999 eine Anstaltdes öffentlichen Rechts des FreistaatesSachsen und hat somit bereits Erfahrun-gen mit einem eigenen Tarifvertrag. Orga-ne des Universitätsklinikums sind der Auf-sichtsrat und der Vorstand.

UJ fragte Professor Detlev Michael Al-brecht, Medizinischer Vorstand und Spre-cher des Universitätsklinikums Carl GustavCarus:

UJ: Viele Mitarbeiter der TU Dresdenbefürchten für den Fall der Übernahmeder Dienstherreneigenschaft durch dieTU Dresden nicht nur ein Sinken der Ein-kommen, wie es nicht selten beim Haus-tarifvertrag des Universitätsklinikums zubeobachten war, sondern auch eine Ge-fährdung ihrer Arbeitsplätze. Wären diesicher? Welche Erfahrungen hat manbeim Universitätsklinikum mit diesen Ta-rifproblemen gesammelt?

Professor Detlev Michael Albrecht: Be-reits in Ihrer Frage unterstellen Sie, dassdurch die Übernahme der Dienstherrenei-

genschaft durch die TU Dresden ein Sinkender Einkommen zu erwarten ist, was IhrerMeinung nach bereits beim Haustarif desUniversitätsklinikums zu beobachten sei. Andieser Stelle muss ich heftig widersprechen.Die Haustarifverträge, sowohl für Ärzte amUniversitätsklinikum als auch für dasnichtärztliche Personal, sind weitestgehendverhandelt, im ärztlichen Bereich auch un-terzeichnet, bedürfen hier jedoch noch klei-ner redaktioneller Anpassungen aufgrundder Vorgaben des Gewährträgers, das heißt,des Freistaates Sachsen. Keines Falles ist mitdiesen Haustarifverträgen am Universitäts-klinikum ein Sinken der Einkommen zu be-obachten. Vielmehr ist es so, dass in den ge-genwärtig abschließend in Verhandlungenbefindlichen Tarifen eine leistungsgerechteVergütung der Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer erreicht werden konnte. Dieseorientieren sich sowohl an Marktwerten derBeschäftigtengruppen als auch, und das er-scheint besonders wichtig, an Leistungenund Ergebnissen des Unternehmens.

Eine Gefährdung von Arbeitsplätzendurch Haustarifverträge in Abgrenzung zuFlächentarifverträgen ist keines Falls fest-zustellen. Vielmehr wird es möglich, durchHaustarifverträge, die die Individualitätenund Besonderheiten, so auch des Univer-sitätsklinikums, deutlich besser abbildenals ein Flächentarifvertrag, der über ver-schiedene Bereiche und Branchen ein ein-heitliches Maß an Vergütungen legt, Ar-beitsplätze langfristig zu sichern. Denneine solche Sicherheit von Arbeitsplätzenkann nur in einem gesunden wirtschaftli-chen Unternehmen erreicht werden. Ande-renfalls sind auch bei der TU Dresdendurch die seit Jahren bekannten Begren-zungen der Landeszuschüsse des Freistaa-tes Sachsen für Aufgaben in Forschungund Lehre die Arbeitsplätze keines Falles si-cher. Der TU Dresden ist bekannt, wie vieleArbeitsplätze durch Reduzierung der Stel-len in den vergangenen Jahren im Univer-sitätsbereich bereits gestrichen wurden.

Bei einer Betriebsführung nach wirt-schaftlichen Gesichtspunkten und derMöglichkeit der Gestaltung der Arbeitsver-träge können nach unseren Erfahrungensogar Arbeitsplätze zusätzlich geschaffenwerden bzw. sicher erhalten bleiben. Sinn-voll und wichtig ist dafür, dass der Arbeit-geber, in unserem Fall der Vorstand desUniversitätsklinikums, konstruktive Verein-barungen mit Zustimmung der Gewerk-schaften Marburger Bund und ver.di er-reicht. Die naturgemäß wirtschaftlichgeprägten Interessen der Arbeitgeberseiteals auch die berechtigten Interessen undVorstellungen der Arbeitnehmerseite, ver-treten durch die Gewerkschaft, werden da-bei entsprechend abgebildet. Auf Arbeit-nehmerseite wäre sonst keine Zustimmungzu den Tarifverträgen erreichbar gewesen.

Welche Vorteile hätte die TUD aus Ih-rer Erfahrung, welche die einzelnen Mit-

arbeiter durch eine solche Veränderung,und welche Probleme könnten jeweilsentstehen?

Nach den bisherigen Erfahrungen dereigenen Tarifhoheit am Universitätsklini-kum können wir ganz klar einschätzen,dass es uns gelungen ist, die maßgeblichenVorteile, die ein leistungs- und ergebnisori-entiertes Vergütungssystem bietet, gemein-sam mit den Tarifpartnern auszuloten undzum Vorteil der engagierten und leistungs-fähigen Mitarbeiter zu gestalten. Ein weite-rer Vorteil einer Übertragung der Tarifho-heit auf das Unternehmen und desAusstiegs aus einem Flächentarifsystem be-steht in der Möglichkeit der Altersversor-gung für die Mitarbeiter. Die Einführungeiner kapitalgedeckten betrieblichen Alters-sicherung als Alternative zum VBL-Systemhat sich für das Personal am Universitäts-klinikum bereits jetzt bewährt und ist inder Ausgestaltung mit den Tarifpartnernjeweils spezifisch auf die Belange und In-teressen der Mitarbeiter und des Unterneh-mens hin vereinbar. Bei uns wurde dabeifür Mitarbeiter, die bereits früher im Lan-desdienst gestanden haben. ein Bestands-schutz gewährt, der auf die neue Altersver-sorgung übergegangen ist.

Unbedingt ist auch darauf hinzuweisen,dass in der Zeit, als im BAT Mitarbeiternicht mehr von einer zusätzlichen Alters-vorsorge profitieren konnten, für Mitarbei-ter am Universitätsklinikum durchaus dieMöglichkeit des Abschlusses einer neuenbetrieblichen Altersversorgung bestand, dieselbstverständlich Eingang in die neuenHaustarifwerke gefunden hat. Es kann alsodurchaus von Vorteil sein, dass tariflicheVereinbarungen eines Arbeitsgebers, der dieunmittelbaren Vorstellungen des Großteilsseiner Beschäftigten sehr genau kennensollte und kennt, unmittelbar verhandeltwerden. So können die Wünsche und Vor-stellungen der Mehrheit der Beschäftigtenoft besser in tarifliche Vereinbarungen miteinfließen und durchaus auch Negativent-wicklungen eines Flächentarifvertragesvermieden werden.

Zusammenfassend kann eingeschätztwerden: Ein Arbeitgeber, der sich mit dengewerkschaftlichen Vertretern seiner Arbeit-nehmer an einen Tisch setzt und der un-mittelbar abhängig von seinen eigenen Ar-beitskräften ist, ist in der Regel eher bereit,von der Mehrheit der Beschäftigten akzep-tierte tarifliche Regelungen mit den Ge-werkschaften zu finden, als dies in einemFlächentarifsystem möglich ist. Im Übri-gen, und auch dies ist bei uns der Fall,kann ein Haustarifvertrag komplett oderim Hauptteil dem Flächentarifsystem ent-sprechen.

Was wären die Konsequenzen für dieTUD, wenn eine solcheÜbernahme derDienstherreneigenschaft nicht im neuenHochschulgesetz festgeschrieben würde?Gibt es da bei Ihnen Erfahrungen?

Welche Konsequenzen hätte es, wenndas Personal im neuen Hochschulgesetznicht durch die TUD in eigener Diensther-reneigenschaft übernommen werdenkann? Die TUD wird auch künftig in derKonkurrenzsituation, z. B. der Exzellenz-offensive, noch schneller reagieren müs-sen. Sie wird weiterhin von pauschalenStreichaktionen von Stellen und Zuschüs-sen betroffen sein, ohne in der Lage zusein, Mittel leistungsorientiert zu verteilen.Jede Maßnahme, jede Eingruppierung, je-de außertarifliche Zulage würde weiterhindem Zustimmungsvorbehalt des SMF bzw.des Gewährträgers unterliegen oder formalnicht möglich sein, was im Rahmen derDurchführung von zeitlich befristeten Wis-senschaftsprojekten äußerst nachteilig istund auch in der Vergangenheit z. B. mehr-fach zum Verlust von herausragenden Be-werbern geführt hat. Die Schwierigkeitenbisher sollten allen interessierten Leserndes Universitätsjournals hinlänglich be-kannt sein.

Ich kann aufgrund unserer gesammel-ten Erfahrungen seit 1999 nur jeden un-terstützen, der als Arbeitgeber bereit ist,sich in die Verantwortung als unmittelba-rer Partner in Tarifverhandlungen zu be-geben. Es ist keine leichte Aufgabe, derar-tige Verhandlungen zu führen und dieMöglichkeiten und Grenzen solcher Ver-einbarungen auf beiden Seiten gemein-sam auszuloten. Das Ergebnis ist jedochin jedem Fall ein deutlich besser auf diejeweilige Einrichtung passendes Tarif-werk, das den Wünschen und Vorstellun-gen der Beschäftigten und der Arbeitgebergleichermaßen besser entsprechen sollteals ein am Durchschnitt über viele Stand-orte und Bundesländer hinweg orientier-tes Standardsystem. Es geht darum, dieTUD weiter zu einem nationalen und in-ternationalen Spitzenstandort zu ent-wickeln und dazu ist Verantwortungs-übernahme notwendig.

Mit Professor Albrecht sprach Mathias Bäumel.

Arbeitsplätze durch Haustarifverträge nicht gefährdet

Prof.Detlev Michael Albrecht. Foto:privat

Um eine mögliche Hoheit der sächsischen Hochschulen über ihr Personal ist nicht nurin der Regierungskoalition ein heißer Streit entbrannt, auch an der TU Dresden (im Fo-to der Beyer-Bau) bewegt das Thema Leitung und Belegschaft. Lesen Sie im nebenste-henden Beitrag über Erfahrungen am Universitätsklinikum. Foto:UJ/Eckold

Tarifliche Bindungen sollen möglichstbeibehalten werden

Um maximale Leistungs- und Wettbe-werbsfähigkeit der TU Dresden zu schaf-fen, ist eine flexiblere Gestaltung in Haus-halts-, Personal- und Bauangelegenheitenerforderlich. Nur so kann schnell auf neueEntwicklungsrichtungen und sich verän-dernde Anforderungen in Forschung undLehre reagiert werden. In der Debatte umein neues Sächsisches Hochschulgesetzwird derzeit die Übertragung der Personal-hoheit vom Freistaat Sachsen auf die TUDresden kontrovers diskutiert.

Um Unsicherheiten vorzubeugen undeinem vielfach erkennbaren Informati-onsbedürfnis der Beschäftigten der TUDresden Rechnung zu tragen, soll hier zuausgewählten Inhalten und konkretenpersonalrechtlichen Konsequenzen einerÜbertragung der Personalhoheit auf dieUniversitäten bzw. die TU Dresden als Mo-delluniversität informiert werden.

Bislang stehen alle Beschäftigten anden Hochschulen im Dienste des Freistaa-tes Sachsen. Mit der Übertragung der Per-sonalhoheit/Dienstherreneigenschaft aufdie TU Dresden würde dieser das Rechteingeräumt, eigene Angestellte und Beam-te zu haben. Die TU Dresden erlangt mit-hin die umfassende Arbeitgebereigenschaftund kann alle Arbeitgeberfunktionenselbst ausüben. Das heißt, sie erhält diedienst- und arbeitsrechtliche Hoheit überihr Personal, kann frei über die Verwen-dung ihres Personalbudgets nach den Er-forderlichkeiten entscheiden, den Ab-schluss, die Änderung und Beendigungder Arbeits- und Dienstverhältnisse sowieArt und Umfang der Dienstaufgaben (imRahmen des SächsHG) selbst gestaltenund regeln. Hierdurch entfallen langebürokratische Dienstwege und komplexeGenehmigungsverfahren. Auch Vertre-tungserfordernisse, Zuarbeiten und der da-mit häufig verbundene Doppelaufwandfallen dann weg. Die Hochschule wird zu-nehmend von staatlichen Vorgaben befreit,erlangt mehr Autonomie. Mit der Personal-

hoheit wird das Hochschulmanagementflexibler und effizienter. Unabhängige Per-sonalentscheidungen, die schnell getroffenwerden können, dienen schließlich der Ge-winnung und dem Halten qualifiziertenPersonals und Erschließen zusätzlicherEinnahmen durch private Geldgeber, ins-besondere im Hinblick auf Drittmittelbe-schäftigte. Die Erlangung der Personalho-heit ermöglicht der TU Dresden somit,außertarifliche Zulagen und Vergütungenzur Entlohnung zu zahlen. Damit könnenauch nachhaltig Spitzenforscher gewon-nen werden, ohne dass diese Finanzierungauf dem Rücken der sonstigen Beschäftig-ten ausgetragen wird.

Für die Beschäftigten ergeben sich beiÜbertragung der Personalhoheit hinsicht-lich des Bestandes der Arbeits- und Dienst-verhältnisse sowie der Vergütung keinerleiÄnderungen. Für die Beamten gelten diebeamtenrechtlichen Regelungen fort.Auch für die tariflich Beschäftigten trittkeine Verschlechterung ihrer derzeitigenRechtsstellung ein. Die Übertragung derPersonalhoheit ist getrennt von der Frage

einer Tarifbindung zu betrachten und be-deutet nicht automatisch einen Ausstiegaus dem Flächentarifvertrag TV-L. Es istderzeit beabsichtigt, die bestehenden tarif-lichen Bindungen beizubehalten. Selbstim Falle einer Lösung von der Tarifbin-dung durch Ausstieg der TU Dresden ausdem TV-L gilt dieser für alle zu diesemZeitpunkt bestehenden Arbeitsverhältnisseaufgrund der arbeitsvertraglichen Verein-barungen fort (BAG vom 18.04.2007, 4AZR 652/05). Die mit der Arbeitgeberei-genschaft verbundenen tariflichen Ent-scheidungsfreiheiten eröffnen aber imWeiteren vor allem für Wieder-/Neueinstei-ger hinsichtlich ihrer Entwicklungs- undVerdienstmöglichkeiten bessere Perspekti-ven und Chancen, als dies derzeit nachdem TV-L der Fall ist. Dieser fördert geradekeine Mobilität, wenn er wie zum jetzigenZeitpunkt beispielsweise Unterbrechungs-zeiten von mehr als sechs (nichtwis-senschaftliches Personal) bzw. zwölf(wissenschaftliches Personal) Monatensanktioniert, indem diese Beschäftigten imGrundsatz maximal die Entwicklungsstu-

fe 2 erhalten können. Die vorgesehenenkompliziert ausgestalteten Korrektive überAusnahmeregelungen können diesen ge-nerellen Mangel nicht heilen. Hierausmuss geschlussfolgert werden, dass der TV-L in seiner jetzigen Ausgestaltung mobi-litätsfeindlich wirkt

Ein Vorteil eigener Personalhoheit derTU Dresden besteht für die Beschäftigtenzudem darin, dass bei möglichen Um-strukturierungen der Hochschulland-schaft (etwa vor dem Hintergrund derHochschulvereinbarung) kein Personaleinseitig an andere Hochschulen des Lan-des versetzt werden kann. Die Übertra-gung der Personalhoheit ermöglicht esder TU Dresden mit eigenen Entschei-dungsfreiräumen und Ausgestaltungs-möglichkeiten außerdem, zielgerichteter,inhaltlich sowie örtlich praktikabler unddennoch interessengerecht zusätzlicheleistungsorientierte Vergütungen zu ge-währen. Dr. Rolf Zeimer,

Jana Wappler,Dezernat Personal

und Personalhaushalt

Zur Personalhoheit an der TUD

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 5

Am 22. Mai 2007 war Professor Dietrich Grönemeyer zu Gast inder Kinder-Universität Dresden.Der Arzt und Professor für Radio-logie und Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke refe-rierte zum Thema »Warum ist die Seele unser coolstes Körper-teil?«. Die rund 1000 Nachwuchswissenschaftler im Hörsaalhörten von den Wundern des menschlichen Körpers, der Arbeiteines Radiologen und der Seele als coolstes Körperteil. Außerdemgab Professor Grönemeyer Tipps zum Gesundbleiben und erklär-te,warum ein Radiologe keine Radios repariert.»Er weiß viel und kennt sich gut im Körper aus«,schwärmte der 10-

jährige Alexis nach der Vorlesung. Annika ergänzt: »Es war Spitze,weil der Professor sehr nett war.« Während der 45-minütigen Rei-se durch den menschlichen Körper blieben nicht nur den Kinderndie Münder vor Staunen offen stehen.Auch viele Eltern,die die Vor-lesung im Hörsaal 2 auf der Leinwand verfolgen konnten, zeigtensich begeistert. Im Anschluss an die Vorlesung nahm sich DietrichGrönemeyer für jede Kinderfrage ausführlich Zeit und schrieb Au-togramme. Sein Resümee: »Es macht Spaß, Kindern mit ihrer Wis-sbegier, Leidenschaft und ihrer gnadenlosen Neugier Wissen ver-mitteln zu können.Gern komme ich wieder.« acs, Foto: Floß

Grönemeyer in Dresden

Ehrenkolloquium anlässlichdes 65. Geburtstags vonProfessor Adolf Finger

Im Rahmen eines vom Institut für Nach-richtentechnik am 21. Mai 2007 durchge-führten Ehrenkolloquiums wurden Wirkenund Verdienste von Prof. Dr.-Ing. habil.Adolf Finger durch den Rektor der TUDresden, Professor Hermann Kokenge, undden Prodekan der Fakultät Elektro- undInformationstechnik, Professor Klaus Jan-schek, gewürdigt. Daran anschließendwurden sowohl die von Professor Jörg Vogt(Hochschule Zittau) vorgetragene Lauda-tio als auch die Fachvorträge von ProfessorJoachim Hagenauer (München) zum The-ma Informationstheorie in der Genetikund Professor Ulrich Reimers (Braun-schweig) über die Perspektiven des digita-len Fernsehens von den über 150 Teilneh-mern sehr gut aufgenommen.

Professor Finger begann nach dem Studi-um der Elektrotechnik an der TU Dresdenseine wissenschaftliche Laufbahn als Assis-tent am damaligen Institut für Hochfre-quenztechnik und befasste sich mit theoreti-schen Grundlagen der Nachrichtentechnik.Die folgende Zeit war gekennzeichnet durchumfangreiche Forschungsarbeiten, meistmit hoher Praxisrelevanz, die sich in vielenwissenschaftlichen Veröffentlichungen sowiein der Promotion und anschließenden Ha-bilitation widerspiegelten.

Vor nunmehr fast 15 Jahren, im Oktober1992, wurde Adolf Finger auf die Professurfür Theoretische Nachrichtentechnik amInstitut für Nachrichtentechnik berufen.

Auf dem Gebiet der Forschung gelang esihm, eine Reihe von innovativen nationa-len und internationalen Forschungspro-

jekten einzuwerben. Dazu zählen vor al-lem das von 1994 bis 2000 laufende Inno-vationskolleg Kommunikationssysteme derDeutschen Forschungsgemeinschaft, des-sen Sprecher er war, und die laufendenbahnbrechenden Projekte auf dem Gebietder Ultra-Wideband-Kommunikation. Dievielfältigen Forschungs- und Entwick-lungsaktivitäten führten über die ein-geworbenen Drittmittel zu einer hervorra-genden personellen und technischenAusstattung der Professur.

Das hohe fachliche Leistungsniveau istdurch zahlreiche Beiträge auf internatio-nalen Fachkonferenzen und viele wissen-schaftliche Publikationen, darunter auch

drei Bücher, belegt. Von den Studentenwird das hohe Engagement von Prof. Fin-ger in der Lehre geschätzt. In seinen Vorle-sungen gelingt es ihm sehr gut, die an-spruchsvollen theoretischen Grundlagenmit praxisrelevanten Anwendungen zu ver-binden.

Als Leiter des Instituts für Nachrichten-technik (1999 bis 2003) und als Dekan derFakultät Elektro- und Informationstechnik(2003 bis 2006) war Prof. Finger sehr er-folgreich in der akademischen Selbstver-waltung. Er war zudem in vielen Gremieninnerhalb und außerhalb der TU Dresdenengagiert. Prof. Christian Schäffer,

Geschäftsführender Direktor

Forscher, Lehrer und Leiter

Professor Adolf Finger (r.) und Rektor Professor Hermann Kokenge (l.) während desEhrenkolloquiums. Foto:AVMZ/Liebert

Studie untersucht das unterschiedliche Konsumverhalten

Dr. Stefan Wünschmann und Katja Wittigvon der Professur für Marketing der Fa-kultät Wirtschaftswissenschaften präsen-tierten am 19. Mai 2007 auf der CIMaR(Consortium for International MarketingResearch) in Manchester die Ergebnisseeines aktuellen Forschungsprojekts zumThema »Pro-environmental ConsumerBehaviour«. Die Dresdner Forscher unter-suchen, warum sich Konsumenten um-weltfreundlich verhalten bzw. welche Bar-rieren sie daran hindern und in welchemMaße umweltorientiertes Konsumverhal-ten von der jeweiligen Landeskultur beein-flusst wird.

Auf der internationalen Konferenz stell-ten Katja Wittig und Stefan Wünschmanndie Ergebnisse eines umfassenden Pretestsvor: Ein interkultureller Vergleich von russi-schen und deutschen Konsumenten zumThema »ökologische Lebensmittel«. Diekausalanalytische Auswertung der in Dres-den und St. Petersburg erhobenen Datenzeigt unter anderem, dass deutsche Ver-braucher vor allem durch die Anspracheökozentrischer Wertvorstellungen vom Kauf

ökologischer Produkte überzeugt werdenkönnen. Für sie steht der Nutzen für dasÖkosystem bzw. die Natur im Vordergrund.In Russland hingegen empfiehlt es sich,anthropozentrisch zu argumentieren, d. h.den Nutzen für den Konsumenten, die Fa-milie und zukünftige Generationen zubetonen. Daraus lassen sich konkrete Emp-fehlungen ableiten, wie Anbieter ökologi-scher Produkte den Marketing-Mix indiesen Ländern gestalten sollten (z. B. Wer-bung mit anthropozentrischen Schlüssel-reizen in Russland).

Die Befunde stießen bei den Konferenz-teilnehmern auf großes Interesse. So erklär-ten sich Professoren aus Belgien, Großbri-tannien, Jamaika, Kanada, Litauen,Portugal, den USA, Spanien und der Türkeibereit, die nun auch für andere Länder ge-plante Studie zu unterstützen bzw. sogaraktiv bei der Datenerhebung mitzuwirken.Im September 2007 können die Forscherdaher mit der Hauptstudie beginnen, derenErgebnisse dann Ende 2008 vorliegen wer-den. Stefan Wünschmann,

Katja Wittig

Weitere Informationen:Katja Wittig

Telefon 0351 463-33138E-Mail: [email protected]

Warum kaufen Russen und Deutsche Ökoprodukte?

Professor Peter Richter hat bleibende Verdiensteum die Fachrichtung Psychologie

Am Mittwoch, 6. Juni 2007, 14 Uhr findetim Vortragssaal der Sächsischen Landesbi-bliothek ein Festkolloqium anlässlich derVerabschiedung von Prof.Dr.rer.nat.habil.Peter Richter statt. Die Fachrichtung Psy-chologie dankt damit ihrem langjährigenHochschullehrer und Kollegen für seineVerdienste, die er sich insbesondere bei derNeugründung des Faches Psychologie 1993erworben hat. Ohne sein Engagement inden neunziger Jahren für die Psychologiean der Technischen Universität Dresdenbefände sich diese nicht in diesem gutenlebendigen Zustand, in dem sie gegenwär-tig vordere Listenplätze bei aktuellenHochschulrankings einnimmt.

Peter Richter wurde 1993 als einer derersten Professoren neuen Rechts für dieProfessur Arbeits- und Organisationspsy-

chologie berufen. Gleichzeitig spielte er alsder erste Prodekan der Fachrichtung Psy-chologie eine maßgebende Rolle bei derKonzeption des zukünftigen, an der Rah-menstudienordnung orientierten Stellen-plans für das Fach.

Darüber hinaus hat sich Peter Richterin den vierzig Jahren seiner Berufstätigkeitimmer auch darum bemüht, wissenschaft-lich fundierte Analyse- und Bewertungsme-thoden mit dem Fokus auf Arbeit und Ge-sundheit zu entwickeln. Dazu baute er einumfangreiches Netzwerk von Kooperati-onsbeziehungen auf. Diese weit über dasFach Psychologie und die TU Dresden hin-ausreichenden interdisziplinären Kontakte,unter anderem mit Arbeitsmedizinern, Bio-logen, Arbeitsingenieuren, Industriesozio-logen und Informatikern, waren und sindnotwendig, um ein so komplexes Quer-schnittsthema fundiert bearbeiten zu kön-nen. Prof. Richter wird seiner Professurund dem Fach weiterhin in der Begleitungvon Forschungsprojekten, Diplomarbeitenund Promotionen erhalten bleiben. Inst.

Festkolloquium zum Abschied

E-Learning-Vortrag Am 6. Juni 2007, 16.30 Uhr spricht Profes-sor Joachim Hasebrook zum Thema»Selbstlernendes E-Learning: Searchware,Selfware, Brainware« innerhalb der Vor-tragsreihe »Perspektiven im E-Learning«des Media Design Center. Hasebrook istProfessor für E-Learning & Work Designan der International School of New Media(ISNM) der Universität Lübeck. UJ

Wo? Raum 43,Weberplatz,http://mdc.tu-dresden.de�

TUD-Wissenschaftler arbeiten an Kunstinstallation mit

An der Holbeinstraße in Dresden ist einUfo gelandet, mit besonderem Inhalt –Pflanzen und Schmetterlinge. Es handeltsich dabei um eine Installation der Dresd-ner Künstlerin Ulrike Gärtner, gefördertvom Kunstfonds der Staatlichen Kunst-sammlungen Dresden. Errichtet direkt un-ter einem sogenannten Götterbaum, solles auf ebendiese Baumart aufmerksammachen. Es handelt sich dabei nämlichum einen »Eindringling« aus Asien, derinzwischen nicht nur in Dresden weit ver- breitet ist. Die Schmetterlinge sind Seiden-

spinner und ernähren sich ausschließlichvon den Blättern des Götterbaumes, sindaber auf Grund der Witterungsbedingun-gen in Deutschland nicht heimisch.

Das Ufo selbst wurde von Mitarbeitern desInstituts für Leichtbau und Kunststofftech-nik der TU Dresden für die Künstlerin ge-baut. Das Besondere daran – es funktioniertautark, also ohne Energiezufuhr von außen.Noch bis etwa Mitte Juni kann das Objektbewundert werden, dann hebt es wieder abund geht auf Deutschlandreise.

Anja Schüler

Weitere Informationen zum Projekt: www.aliensunterwegs.de�

»Aliens« an der Uni

Der Blick in die Kunstinstallation zeigtSchmetterlinge und kleine Götterbäume.

Foto:UJ/Eckold

Das Ufo »landet« an der Holbeinstraße.Foto:Martin Pohl

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 6

Bedrohte Pflanzen stehenim Mittelpunkt der Wocheder Botanischen Gärten

Die Woche der Botanischen Gärten wird2007 bereits zum dritten Mal durchgeführt.Der Verband Botanischer Gärten gab dazudie Anregung und unterstützt die Aktionim Rahmen seiner Möglichkeiten.Deutschlandweit sind alle BotanischenGärten aufgerufen, Besuchern im Rahmenvon Sonderveranstaltungen verschiedeneAspekte ihrer täglichen Arbeit nahezubrin-gen.

Dieses Jahr steht die Woche unter demMotto »Bedrohte Pflanzen in BotanischenGärten erleben und bewahren«. Dem Bota-nischen Garten der TU Dresden ist dies wieauf den Leib geschrieben – ist er doch demErhalt gefährdeter Pflanzenarten seit lan-gem verbunden. Schon Ende der 20er Jah-re des letzten Jahrhunderts gab es an derStübelallee eine Sammlung geschützterheimischer Wildpflanzen. Auch in denAußenstellen auf der Bosel bei Meißen undauf dem Fichtelberg wurden von Beginnan gefährdete Arten gezeigt.

Bemühungen um den Artenschutz sinddennoch kein »alter Hut«, sondern aktuel-ler denn je. Das Arbeitsgebiet bietet sichnicht zuletzt für Forschungen an, dennnur wer die vielfältigen ökologischen Zu-sammenhänge genau kennt, kann selteneArten dauerhaft wirksam schützen. Heutesind etwa 450 der rund 800 in Sachsen be-sonders seltenen Arten im Bestand des Bo-tanischen Gartens vertreten. Seit demFrühjahr informiert eine farbig illustrierteBroschüre (1,80 Euro) näher über ausge-wählte Beispiele. Sie ist im Sekretariat desBotanischen Gartens erhältlich.

Bemühungen um den Arterhalt er-strecken sich auch auf Pflanzen aus an-deren Regionen der Erde, wie ein Beispiel

zeigen mag. Der mit dem Kakao verwand-te Strauch Trochetiopsis ebenus stammtvon der entlegenen Insel St. Helena imAtlantik. Über einhundert Jahre lang galter als ausgestorben, bevor man 1980 ineiner unzugänglichen Steilwand zweiPflanzen wiederentdeckte und mit einergezielten Vermehrung begann. 1999 er-hielt der Botanische Garten Saatgut, dasinzwischen zu zwei blühfähigen Kübel-

pflanzen herangewachsen ist, die bereitsSamen bilden.

Zur Woche der Botanischen Gärten fin-den ab dem 10. Juni 2007 im BotanischenGarten Dresden täglich Führungen statt.Am Mittwoch, 13. Juni 2007, ist die Anlagebis 22 Uhr für die Besucher geöffnet.

Unterstützt vom Bundesgesundheitsmi-nisterium starten außerdem am 10. Junium 11 Uhr deutschlandweit Aktionen un-

ter dem Motto »3000 Schritte extra durchden Botanischen Garten in Ihrer Stadt« –wozu wir Sie gerne nicht nur an diesemTag einladen möchten!

Dr. Barbara Ditsch

Näheres unter :http://tu-dresden.de/

die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/bg/news/programm

Mal wieder den Botanischen Garten besuchen

Im vorigen Jahr konnte sich der Botanische Garten 130 neue Holzkübel zulegen.Gärtner Jozef Gogolok ist fleißig am Umtopfen,damitdie marodesten Pflanzbehälter der rund 500 Kübelpflanzen zur Woche der Botanischen Gärten ausgetauscht sind. Foto:UJ/Eckold

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Tagung beschäftigt sich mit »Fundraising«

Wie können Hochschulen das Potenzialaktiver Studenten nutzen? Die Teilnehmerder Tagung »Studenten.Fundraising andeutschen Hochschulen« suchen am 9.und 10. Juni 2007 im Foyer der FakultätInformatik Antworten auf diese Frage. Stu-denten und Mitarbeiter der TU Dresden so-wie andere Interessierte sind dazu herzlicheingeladen.

Fundraising erschließt Hochschulen zu-sätzliche Mittel – für Stiftungslehrstühle,Stipendien, Hörsäle oder für Universitäts-stiftungen. Dabei sind sie nicht allein.Fachschaften und Studenteninitiativenwirken auch dank privater Spenden, Spon-soren sowie fördernder Alumni erfolgreich.Ziel der Tagung ist es, Impulse zu gebenfür neue Strategien und Instrumente imHochschulfundraising. Friend- und Fund-raising für Hochschulen bieten ein beson-deres Potential, denn Studenten sind häu-fig zugleich Akteur und Adressat.

Als Studierende sind sie Mitglied derUniversität, mit ihren Ideen, Zeit und En-gagement. Später werden sie wichtige Part-ner für die erfolgreiche Entwicklung ihrerAlma Mater – als Alumni, Geschäftspart-ner, »Türöffner«, Spender oder Stifter –mit ihren Ideen, Engagement, Kontakten,Zeit und womöglich auch mit ihrem Geld.

Die Tagung findet als »Open Space«statt, auch bekannt als die »Konferenz derKaffeepausen«. Sie ist ein Beitrag der TUDresden zum Aktionsprogramm »Die dere-gulierte Hochschule« des Stifterverbandsfür die Deutsche Wissenschaft.

Anmeldungen bitte an:[email protected]

oder 0351 463-38754.Weitere Informationen: http://tu-dresden.de/events/studfund

Mitarbeiter russischer undukrainischer Partnerunisbesuchten TUD

Dank großzügiger Unterstützung der Ge-sellschaft von Freunden und Förderernder TU Dresden e. V. (GFF) und desStudentenwerkes konnte im Mai ein In-formationsseminar für russische undukrainische Mitarbeiter AkademischerAuslandsämter ausgewählter Partneruni-versitäten an der TU Dresden durchge-führt werden. Ziel dieser Veranstaltungwar es, den Gästen Informationen überStudienbedingungen und -möglichkeitenan der TU Dresden zu geben. Vor Ortkonnten sie sich selbst ein Bild beispiels-weise von Unterkunftsmöglichkeiten, demAngebot der Mensen sowie der hervorra-genden Ausstattung der SLUB machen.Darüber hinaus hatten interessierte deut-sche Studierende die Möglichkeit, Fragenan die Kollegen der Partnerhochschulenzu stellen.

Neben dem gegenseitigen Informati-onsaustausch über Studienmöglichkeitenan den jeweiligen Universitäten standauch das Erkunden der näheren Umge-bung auf dem Programm. Ein histori-scher Stadtrundgang mit Besuch derGemäldegalerie oder des Grünen Gewöl-bes begeisterten die Besucher ebenso wie

die Besichtigung der Albrechtsburg undder Porzellanmanufaktur in Meißen. DasFeedback der Teilnehmer war durchwegpositiv. Sie verließen Dresden mit dem

Wissen, die an der TU Dresden interessier-ten Studenten noch besser und umfang-reicher informieren und beraten zu kön-nen. Mareile Hankeln

Marion Helemann (Mitte), Leiterin des Akademischen Auslandsamtes an der TU Dres-den,besuchte mit ihren Gästen die Meißener Porzellanmanufaktur. Foto:privatRobotik-AG schlug sich in

Frankreich erstklassig

Die Robotik-AG der TU Dresden (TURAG)ist bei der Weltmeisterschaft Eurobot 2007im französischen La Ferté-Bernard Vize-weltmeister geworden und hat außerdemden Teampreis bekommen. Nominiertwurde die TURAG dabei von anderenTeams. An der Eurobot 2007 haben insge-samt 188 französische und weitere 63 in-ternationale Teams teilgenommen.

Wie schon beim Vorentscheid in Heidel-berg bestand die Aufgabe des diesjährigenWettbewerbs darin, Flaschen, Dosen undBatterien zu sortieren. Um dies zu erleich-tern, waren sie mit unterschiedlicher Farbegekennzeichnet.

In einem Match traten jeweils zwei Ro-boter gegeneinander an. Auf dem Spiel-feld lagen die Gegenstände in bunter Un-ordnung und mussten nun von denRobotern in verschiedene Abfallbehälter

gebracht werden. Jeder Roboter hatte da-zu seine eigenen Abfallbehälter mit Aus-nahme eines gemeinsamen Behälters fürdie Batterien. Entscheidend für den Aus-gang des Matches war, welcher Roboter in90 Sekunden den meisten Müll richtig ge-trennt hat.

Die TURAG Dresden wurde 2003 ge-gründet. Zu den von den Mitgliedern derTURAG durchgeführten Projekten gehörtdie jährliche Veranstaltung des TUD-VDE-Roboterwettbewerbs, bei dem Schülerteamsgegeneinander antreten. Beim Eurobot2006 wurde die TURAG in Heidelberg aufdem nationalen Vorentscheid für die Robo-ter-Weltmeisterschaft deutscher Vizemeisterund erreichte auf internationaler Ebenedas Achtelfinale. TURAG/UJ

Markus Kühnel,Tel. 0172 3461187

E-Mail: [email protected] und www.turag.de

Vizeweltmeister im Mülltrennen

Mitglieder der TURAG samt Roboter in Aktion. Foto:TURAG

Am 9. Juni 2007 macht die Deutsch-Fran-zösische Wissenschaftskarawane im Dresd-ner Alaunpark halt. Anlässlich des Interna-tionalen Polarjahrs 2007/08 widmet sichdie Karawane diesem Thema. Die Polarge-biete spielen eine entscheidende Rolle fürdie weitere Entwicklung des Erdklimas.Sollte die Erwärmung in dem bisherigenMaße zunehmen, kann dies zu einemgroßflächigen Auftauen von Dauerfrostge-bieten, zu Überschwemmungen von Küs-tenregionen beispielsweise in Europa

führen. Dieses mögliche Szenarium istGrund dafür, weshalb sich die entsprechen-den Fachwissenschaften und die Öffent-lichkeit verstärkt mit diesem Themaauseinandersetzen.

Ausrichter der Karawane sind die fran-zösische Assoziation »les petits debrouil-lards« und der Dresdner Verein »Rassel-bande e.V.«. Vom 2. Juni bis 1. Juli 2007tourt die Deutsch-Französische Wissen-schaftskarawane durch Deutschland,Belgien und Frankreich und macht in 14

Städten Station. Auch die Kinder-Univer-sität Dresden wird sich mit einem Stand ander Wissenschaftskarawane beteiligen.

Annechristin Stein

Wo? AlaunparkWann: 9. Juni 2007, 13 bis 18

Uhr, Informationen bei Anett Ebert,Tel.: 0351 42750643, [email protected], Landesverband Sächsi-scher Jugendbildungswerke e.V.www.wissenschaftskarawane.org

Die Wissenschaftskarawane hält im Alaunpark

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 7

Wissenschaftler alsNamensgeber in derGeschichte derTU Dresden (2)

Einer der führenden Technologen des 19.Jahrhunderts ist bekanntlich Ernst Hartiggewesen. In die Annalen der TechnischenHochschule Dresden ist Hartig als ersterWahlrektor (1890) eingegangen. Hervor-zuheben sind vor allem seine Pionierleis-tungen auf dem Gebiet des wissenschaftli-chen Experiments im Maschinenwesen.Theoretische Höhen erreichte in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunächstder konstruktive Maschinenbau. Danebengab es hier eine profilierte Schule der Me-chanischen Technologie, welche nament-lich von Julius Ambrosius Hülsse ausging.Da die Vorgänge an Werkzeugmaschinenund in den Fertigungstechniken seinerzeitwegen ihrer Komplexität noch kaum einertheoretischen Analyse unterzogen werdenkonnten, trat hier frühzeitig das Experi-ment auf den Plan. Vor allem der Kraftbe-darf der vielfältigen Werkzeug- und Verar-beitungsmaschinen der sich entfaltendenIndustrie stand im Mittelpunkt der Bestre-bungen, maschinelle Prozesse zu optimie-ren. Diverse Messgeräte waren noch nichtauf dem Markt, mussten erst konstruiertund erprobt werden. So kam es, dass dieTechnologen auf Eigenentwicklungenzurückgreifen mussten. Unter diesen Vor-

aussetzungen nimmt es nicht wunder, dasseines der leistungsfähigsten Dynamometerdes beginnenden Industriezeitalters denNamen Hartigs trägt.

Ernst Hartig wurde 1836 als Sohn einerWeberfamilie in der Nähe von Chemnitzgeboren. Hineingewachsen in die sozialenVerhältnisse der sächsischen Industrieme-tropole und geprägt durch die Familientra-dition drängte es ihn zu einer technischenAusbildung. Diese absolvierte er an der Ge-werbeschule Chemnitz und der Polytechni-schen Schule in Dresden. Durch die steteFörderung von Hülsse vervollkommnete ernach erfolgreichem Abschluss des Studi-ums in Dresden seine praktischen undtheoretischen Kenntnisse in der Industriesowie durch ein Zusatzstudium an der Uni-versität Leipzig. Mit dem Eintritt in denLehrkörper des Polytechnikums, zunächstals Assistent Hülsses, seit 1865 als Professorfür mechanische Technologie, begann seinlangjähriges Schaffen für unsere Bildungs-anstalt, welches bis zu seinem überra-schenden Tode im Jahr 1900 reichte.

Bereits im Jahr 1857 trat Hartig durchein selbst entwickeltes Dynamometer fürArbeitsmaschinen mit Zähl- und Zeichen-apparat hervor. Klassische Bremsdynamo-meter unter Ausnutzung der Reibungswir-kung wie der Pronysche Zaum wurdenbereits um 1800 zur Messung des Dreh-momentes in Abhängigkeit von der Dreh-zahl von Maschinen herangezogen. Har-tigs Weiterentwicklung der herkömmlichenDynamometer zielte auf eine Anpassungan die Erfordernisse der Leistungsmessungunter industriellen Betriebsbedingungen.Vor allem mit seinen neuen Varianten derSelbstregistrierung machte er sich frühzei-tig einen guten Ruf. Namentlich daswährend seiner Tätigkeit bei der renom-mierten Chemnitzer Firma Richard Hart-mann um 1860 von ihm konstruierteselbstregistrierende Einschaltrotations-dynamometer ließ die internationaleFachwelt aufhorchen. Es galt als das voll-kommenste Gerät zur Messung der Nutz-leistung bei veränderlich wirkenden Dreh-kräften in seiner Zeit und wurde sogar aufWeltausstellungen in Wien (1873) und Pa-ris (1878) vorgeführt. Sein Grundprinzipbestand darin, die Bewegungswiderständeder angetriebenen Maschine über die Aus-lenkung gespannter Blattfedern zu regis-trieren und dabei die Reibungswiderständedes Apparates selbst zu berücksichtigen.Auch ein weiteres dynamografisches In-strument, der Hartig-Reusch-Zerreißappa-rat, wurde nach seinem Namen und demseines Schülers benannt.

Zwischen 1863 und 1895 führte Hartigmit seinen Dynamometern im großen Stile

systematische »Kraftbedarfsmessungen«durch. In die Messung des »Leistungs- undArbeitsverbrauches«, wie es seit 1873 kor-rekter hieß, bezog er auch Studenten desDresdner Polytechnikums im Rahmen ei-nes technologischen Praktikums ein. Ins-gesamt konnte er auf Messreihen an über300 Maschinen der Textilindustrie (Spin-nerei und Tuchfabrikation), der Holz- undMetallbearbeitung sowie an landwirt-schaftlichen Maschinen verweisen. SeinZiel war es, die aufgezeichneten Kurvenzum Arbeitsverbrauch im Leergang undLastbetrieb der Maschinen für ihren opti-malen Einsatz im Fabrikbetrieb und einebessere Betriebsorganisation heranzuzie-hen. Zugleich konnten aus den MessungenRückschlüsse für Konstrukteure, Projek-tanten und Betriebsingenieure zur Verbes-serung der Maschinen gezogen werden.Noch in den 1920er Jahren wird auf Har-tigs Versuchsdaten aus dem Leistungsver-gleich gängiger Maschinen zurückgegrif-fen.

Hartigs Name hat vor allem durch seineexperimentelle Methode Schule gemacht.Das entwicklungsgeschichtlich intendierteGesetz vom Gebrauchswechsel des Werk-zeugs trägt gleichfalls seinen Namen. Vonseinen Meisterschülern und Nachfolgernist das nach Ernst Müller benannte Gesetz

über die Festigkeit fadenförmiger Faserge-bilde hervorzuheben. Leider ist in denSammlungen unserer Universität keinSachzeuge dynamometrischer Messungenerhalten geblieben, allein das TechnischeMuseum Wien besitzt noch ein Rotations-dynamometer nach Hartig.

Gerade auf dem Gebiet der Messtechnikhat es nach 1900 und verstärkt durch dieRationalisierungsbestrebungen der 1920erJahre einen enormen Modernisierungs-druck gegeben. Das Fortschreiten der Elek-trotechnik und Elektronik hat die traditio-nellen mechanischen Messvorrichtungenschrittweise abgelöst. Richtungweisendsind Hartigs Experimente schon geworden,und noch heute findet zumindest in Lehr-versuchen auf den Prüffeldern unsererUniversität das traditionelle Prinzip derReibungsbremse (z.B. als Seilbremse) undder Drehmomentenmessung durch Ge-wichts- bzw. Federkraft noch immer einehöchst anschauliche Anwendung.

Klaus Mauersberger,Kustodie

Literaturhinweis: Siegfried H.Richter : Ernst Hartig (1836-

1900). In: Bedeutende Gelehr te derTechnischen Universität Dresden,Bd. 1, Dresden 1989, S. 7-41.

Das Rotationsdynamometer nach Hartig

Einschalt-Rotationsdynamometer nach Ernst Hartig. Sächsische Maschinenfabrik zuChemnitz, vormals Richard Hartmann (um 1870).

Standort und Bildquelle:Technisches Museum Wien

Ernst Hartig (1836 – 1900).Visitcart-Pho-tographie von Hermann Krone (um1865). Bildquelle: Krone-Sammlung derTU Dresden

Hans-Ulrich GumbrechtsVortrag am 20. Juni 2007erwägt »Eine Zukunft ohne Geisteswissenschaften,wenn die Lehre nicht wieder an Boden gewinntund Nischen pflegt«

Er rüttelt am Elfenbeinturm der Geistes-wissenschaftler und verlangt nach mehrLuxus, beides in Zeiten, da staatliche Eli-teuniförderung verstärkt auf technische

Fächer abzielt und Philologen in der Wirt-schaft das Nachsehen haben. Verzichtet dasdeutsche Hochschulwesen bald ganz aufGeisteswissenschaften? Professor Hans-Ul-rich Gumbrecht, deutscher Vorzeigewissen-schaftler der 68er-Generation und seit 1989Lehrstuhlinhaber für Komparatistik undRomanistik in Stanford (USA), äußert sichdazu im Rahmen der Veranstaltungenzum Jahr der Geisteswissenschaften an derTU Dresden. Seine These für den 20. Junilässt er ohne Fragezeichen stehen.

Kulturpessimistisch ist das erstmalnicht, denn Gumbrecht will »Eine Zukunftohne Geisteswissenschaften« erörtern. Da-zu bedient er sich beider Perspektiven,zunächst: Wie sähe die deutsche Univer-sitätslandschaft ohne die philologischenFakultäten aus? Eine berechtigte Frage ineinem Land, in dem jeder vierte Hoch-schüler eine Geisteswissenschaft studiert.In Dresden sind beinahe die Hälfte allerStudierenden in den Geistes- und Sozial-wissenschaften eingeschrieben. Trotzdemwerden ihre Fächer am stärksten infragegestellt. Wie müssen sich diese wandeln,damit sie eine Zukunft haben, lautet dieGegenfrage?

Laut gedacht hat der 1948 in Würzburggeborene Gumbrecht das Thema unlängstwieder in den Feuilletons der ZEIT und derFAZ, was zeigt, wie verbunden der Wahl-

Kalifornier seiner akademischen Heimatgeblieben ist. Aus der US-amerikanischenWissenschaftskultur heraus argumentie-rend, beurteilt er den Standort der Geistes-wissenschaften in Deutschland als »groteskund tragikomisch.« An den Unis und Col-leges jenseits des Atlantiks stünden dieseFächer besser da, »weil der Auftrag derHochschulen in den Vereinigten Staatendarin besteht, junge Menschen zu bildenstatt sie berufsqualifizierend zu fördern.«Dass sich die Fachkollegen in Deutschlandden »Luxus philologischer Präsenzkultur«nicht mehr leisten, formuliert Hans-UlrichGumbrecht als Vorwurf, denn »nur sie bie-tet den Studierenden Gelegenheit, sich ei-ner geistigen Herausforderung zu stellen,ohne einer schnellen Lösung verpflichtetzu sein.« Die Schuld an der Verkümme-rung dieses Anspruchs gibt Gumbrecht derkulturalistischen Wende der 1980er Jahreund ihrem Bestreben, die Philologie mitmehr öffentlichkeitswirksamemWissen-schaftsehrgeiz auszustatten. Er kritisiertProfessoren, die ihren Elfenbeinturm demHörsaal vorziehen und »aufgehört haben,Lehrer aus Leidenschaft zu sein.« Ihre feh-lende fachliche Hingabe übertrage sich aufdie Studenten.

Gumbrecht selbst hält engen Kontaktzu seinen Seminarteilnehmern, die ihnbisweilen sogar mit dem Spitznamen

»Sepp« anreden, unter welchem er auchper E-Mail erreichbar ist. Das illustriert,wie zugänglich und frei von akademi-schen Dünkel Gumbrecht seine Disziplinhält. Motiviert durch die transatlantischeSicht auf Europas Zukunft der Geisteswis-senschaften, verlangt er »Mut zur Egozen-trik« und den Blick zurück auf die Hoch-zeit der klassischen Fächer im 19.Jahrhundert, als die Veränderung derWeltsicht auf ihrer Agenda stand. Heutekränkeln sie gemäß Gumbrecht an derfortlaufenden Legitimation ihrer Inhalte,weil diese die Bedürfnisse des Arbeitsmark-tes nur bedingt beantworten. »Die aber re-gelt das Berufsleben«, findet Gumbrecht,»und das Studium soll Horizonte erwei-tern. Verlieren die Geisteswissenschaftenihren Mut zu gedanklichen Entwürfen,kostet sie das möglicherweise ihre Zu-kunft.« Tanja Kasischke

»Eine Zukunft ohne Geisteswis-senschaften«,Vortrag von Pro-

fessor Hans-Ulrich Gumbrecht (Stan-ford University, USA) an der TUDresden als Teil der InterdisziplinärenRingvorlesung »Wertekommunikati-on« der Fakultät für Sprach-, Literatur-und Kulturwissenschaften. Mittwoch,20. Juni, 18.30 Uhr im Audimax desHörsaalzentrums, Bergstraße 64.

Egozentrische, leidenschaftliche Geister ausbilden

Prof.Hans-Ulrich Gumbrecht.Foto:Uni Leipzig

Einladung zumStammtisch

An der TU Dresden gibt es mittlerweileüber 300 Studenten aus Polen und eineimmer größer werdende Anzahl vonKommilitonen, die sich für unser östli-ches Nachbarland interessieren. Es istdaher nicht verwunderlich, dass es im-mer mehr Veranstaltungen und Pro-gramme gibt, welche die deutsch-polni-schen Beziehungen und den kulturellenAustausch zum Inhalt haben.

Polen ist aber nicht nur unser östli-cher Nachbar mit einer reichen Kulturund gastfreundlichen Menschen, son-dern auch ein wichtiger Wirtschaftspart-ner mit einem hohen Wachstumspoten-zial.

Die Ziele unseres deutsch-polnischenStudentenstammtisches sind deswegenauch zum ersten, einen Überblick überdas reichhaltige Angebot zu vermittelnund einen Ort zu schaffen, an dem sichengagierte Menschen mit ihren Projektenvorstellen können. Zweitens wird auchein Blick auf die wirtschaftliche Seite derdeutsch-polnischen Beziehungen gewagt,indem gezielt Unternehmer eingeladensind, die über ihre Erfahrungen in Polenund Deutschland berichten sowie sichnicht ganz uneigennützig möglichenspäteren Mitarbeitern vorstellen.

Dafür war es wichtig, eine feste Insti-tution zu schaffen, die als Studenten-stammtisch einmal im Monat zusam-menkommt. Dies versuchen wir seitNovember letzten Jahres zu gewährleis-ten und es haben sich bei uns bereitsneben der deutsch-polnischen Radio-redaktion »Mittendrin« auch der»Sächsisch-Niederschlesische Wirt-schaftsklub« und das Leonardo-Bürovorgestellt.

Für alle, die uns kennenlernen odereinfach zur Musik der 90er Jahre feiernwollen, empfehlen wir unser Semester-abschlusstreffen. Am Donnerstag, 14.Juni 2007 soll es soweit sein. Dann wer-den wir in den Clubräumen des VereinsDeutscher Studenten Dresden auf derWestendstraße 18 ab 20 Uhr einedeutsch-polnische 90er-Jahre-Party fei-ern. Als DJ konnten wir die Radioredak-tion »Mittendrin« gewinnen.

Wir freuen uns auf viele Besucherund hoffen natürlich, auch im nächs-ten Semester unsere Veranstaltungsreihefortführen zu können.

Kai Kranich/UJ

Interessenten des deutsch-pol-nischen Stammtisches können

unter der [email protected] in einen Mail-Ver teiler aufgenom-men werden.

Erfolgreiche junge TU-Tänzer

Gleich drei erste Preise errang das Kinder-und Jugendtanzstudio der TU Dresdenbeim diesjährigen Bundeswettbewerb »Ju-gend tanzt« in Paderborn. Vom 17. bis 19.Mai 2007 wetteiferten 26 Gruppen aus achtBundesländern um die begehrten Preise inden Kategorien Klassisch/Traditionell, Mo-dern, Hip-Hop/Show.

Zur Teilnahme berechtigt waren die Sie-ger der Landeswettbewerbe der Landesar-beitsgemeinschaft Tanz. Es bestand dieMöglichkeit, Gruppen in den einzelnen Ka-tegorien in den Altersklassen von 10 bis 14und 15 bis 27 Jahre zu delegieren.

Das Land Sachsen präsentierte sich mitdem Kinder- und Jugendtanzstudio der TUDresden unter der Leitung von Bärbel Hölzelund Maud Butter und der Tanztheatergruppeder Musikschule Leipzig. Das Kinder- und Ju-gendtanzstudio errang dabei mit den »Stel-zenspielen«, getanzt durch die Jungengruppedes Ensembles, und mit dem Tanz »DasKränzchen« in der Kategorie Klassisch/Tradi-tionell jeweils den 1. Platz. Ebenfalls Bundes-sieger wurde der Tanz »Gespensterlein« mitden Kleinsten des Ensembles aus Dresden.Das Ensemble bedankt sich herzlich für diegroße Unterstützung durch die Freunde undFörderer der TU und das StudentenwerkDresden. Maud Butter/UJ

www.kinder-und-jugendtanzstudio-der-tud.de�

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 8

Interesse an Aktion Alkoholprävention(noch) verhalten

In Deutschland trinkt statistisch gesehenjeder Einwohner pro Jahr etwas über 10 Li-ter reinen Alkohol – Neugeborene, Antial-koholiker und Kranke eingeschlossen. Diesentspricht etwa 200 Liter Bier, 90 LiterWein oder 25 Liter Whisky pro Kopf undJahr. »Über zehn Millionen Menschenbetreiben einen riskanten Konsum. 1,7Millionen Menschen gelten als alkoholab-hängig. Das macht deutlich, dass inDeutschland noch zu viel und zu regel-mäßig Alkohol getrunken wird«, so SabineBätzing, die Drogenbeauftragte der Bun-desregierung. Experten schätzen, dass inBetrieben und Unternehmen jeder zwan-zigste Mitarbeiter alkoholabhängig ist.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfra-gen (DHS) e. V. veranstaltet deshalb vom14. bis 18. Juni 2007 eine bundesweite Ak-tionswoche unter dem Motto »Alkohol –Verantwortung setzt die Grenze«. Montag,der 18. Juni soll für betriebliche Aktionenzur Alkoholprävention und für Vorträge anHochschulen genutzt werden.

Doch wie sieht das Interesse an der TUDresden aus? Drei Wochen vor Start derSuchtwoche war an der TU Dresden im Ge-gensatz zu anderen sächsischen Hochschu-len noch keine Veranstaltung geplant. »Eswar mal im Gespräch, mit der ZentralenStudienberatung der TU Dresden zum The-ma etwas zu organisieren, aber feder-führend sah sich das Studentenwerk dazunicht in der Lage«, informierte HanneloreStephan, Pressesprecherin des Studenten-werkes. Auch Katharina Stein, Leiterin derZentralen Studienberatung der TU Dres-den, muss passen: »Ich weiß zwar, dassSuchtwoche ist, weiß aber nicht, ob undwelche Veranstaltungen stattfinden«, sagtesie auf UJ-Anfrage.

Diese Auskünfte verwundern, erfreuensich doch Vorträge über Alkohol bei sonsti-gen öffentlichen Veranstaltungen wie derNacht der Wissenschaften immer eines rie-sigen Besucheransturms. Möglicherweisegibt es an der TU Dresden gar kein Alko-holprobleme? Dr. Anne-Barbara Hentschel,

leitende Betriebsärztin und seit 15 Jahrenim Amt, betreut 5000 Uni-Mitarbeiter undmuss es genau wissen. »Alle, die Problemehaben, haben wir in ›Einzelpflege‹, ge-meinsam mit einer Psychologin, und eineDrogenbeauftragte gibt es auch«, konsta-tiert sie. Außerdem arbeitet sie eng mit denArbeitgebern zusammen: »Ich sehe jedenInstitutsleiter mindestens einmal im Jahr,da werden dann auch solche Probleme be-sprochen.« Dass zur Suchtwoche 2007 bis-her keine Veranstaltung an der TU Dresdengeplant ist, bedauert Dr. Hentschel. Aller-dings mache es ein Vortrag allein auchnicht, wichtig sei, wie man handelt, betontsie. Für unbedingt notwendig hält sieaußerdem die Aufklärung über co-abhän-giges Verhalten.

»Natürlich ist Alkohol auch für Studen-ten ein Thema«, sagt Katharina Finaske,Geschäftsführerin Finanzen beim Studen-tenrat der TU Dresden. »Allerdings glaubenwir, dass Studenten alt genug sind, umselbstverantwortlich zu handeln und sichzu informieren.«

Anke Wilhelm, Psychologische Beraterinin eigener Praxis, betreut im Auftrag derTU Dresden Mitarbeiter und Studenten mitAlkoholproblemen. »Einige kommen frei-willig, andere müssen gebracht werden,wenn zum Beispiel schon eine Kündigungdroht«, sagt sie. Zahlen und weitere Faktendarf sie aus Gründen der Schweigepflichtverständlicherweise nicht nennen. AuchAnke Wilhelm sieht durchaus Informati-onsbedarf über Alkohol und seine Wirkun-gen. Sie selbst kann aus Zeitgründen mo-mentan im Rahmen der Suchtwoche nichtzur Verfügung stehen, vermittelte aber denKontakt zu ihrem Mann Siegfried Wilhelm,der als Suchttherapeut der Gesellschaft ge-gen Alkohol- und Drogengefahren Sachsenund Dozent auch kurzfristig für einen Vor-trag an der Uni zur Verfügung stünde.

Stell dir vor, es ist Suchtwoche und kei-ner geht hin. Eine Vorstellung, die sichernicht nur Suchtexperten die Schweißperlenauf die Stirn treibt ... Dagmar Möbius

Zentrale Veranstaltungen inDresden:

14. Juni 2007, 10 bis 18 Uhr, Fachfo-rum 2007 »Prävention des Alkohol-

missbrauchs bei Jugendlichen« imDeutschen Hygiene-Museum

16. Juni 2007, 10 bis 15.30 Uhr, Ein-richtungen der Suchtkrankenhilfestellen sich vor

(Anmeldung jeweils über SächsischeLandesstelle gegen die Suchtgefahrene.V., www.slsev.de)www.suchtwoche.deAuf der Homepage sind u.a. alle Ver-anstaltungstermine gelistet. Es besteht

die Möglichkeit, Informationsmaterialund Plakate anzufordern. Ein kostenlo-ser und anonymer Selbsttest »Ist meinUmgang mit Alkohol im grünen Be-reich?« kann online durchgeführt wer-den. Für die Kantine gibt es denSelbsttest auch als Tischset.Kontakt: Suchttherapeut Siegfried Wil-helm, Bautzner Landstraße 76, 01324Dresden,Tel.: 0351 2640004, Fax: 03512640085

Stell dir vor, es ist Suchtwoche …

Nach Schätzungen der Bundesregierung ist in Betrieben und Unternehmen jederzwanzigste Mitarbeiter alkoholabhängig. Foto:Globus-Press

Studie ergibt, dass sichSymptome der Parkinson’schen Krankheit durch handelsübliche Dosen des Koenzyms nicht ändern

Die Hoffnungen vieler Betroffener, dassein durch Nahrungsergänzungsmittelerhöhter Spiegel des Koenzyms Q10 imBlut die Symptome der Parkinson'schenKrankheit beeinflusst, bestätigen sichnicht. Das ist das Ergebnis einer Studie,die Professor Heinz Reichmann, Direktorder Klinik und Poliklinik für Neurologiedes Universitätsklinikums Carl GustavCarus, initiierte. Viele Patienten setzenauf entsprechende Nahrungsergän-zungsmittel, die geringe Dosen mit demAntioxidanz Q10 enthalten. Ein Fachar-tikel mit den Ergebnissen der DresdnerStudie erscheint in der Juli-Ausgabe derin den USA erscheinenden Fachzeit-schrift »Archives of Neurology« undwurde vorab auf der Verlags-Website ver-öffentlicht.

Die Parkinson'sche Krankheit äußertsich durch eine gestörte Motorik beimGehen oder andere Bewegungen sowiedas charakteristische Zittern. Obgleichdie Krankheit 1819 erstmals beschrie-ben wurde, sind die dahinterstehendenbiologischen Mechanismen bis heutenicht vollständig geklärt. Parkinson-Experten wie Prof. Reichmann vermu-ten jedoch, dass eine Funktionsstörungder Mitochondrien – den sogenanntenKraftwerken der Nervenzellen – dafürverantwortlich ist. Da Q10 in diesenZellorganellen nachweisbar sind, kam

die Vermutung auf, dass das Antioxi-danz die Krankheitssymptome zurück-drängen könnte. Wissenschaftlich je-doch lässt sich die Annahme bei derGabe von geringen Dosen, wie sie derHandel in diätetischen Nahrungsergän-zungsmitteln anbietet, nicht bestätigen.Geweckt wurden diese Erwartungendurch vorherige Studien. Sie liefertenHinweise dafür, dass die Gabe von täg-lich 1200 Milligramm Q10 das Fort-schreiten der Parkinson-Symptome ver-langsamen könnte.

Klinische Studie mit 131 Erkrankten

Die Professoren Heinz Reichmannund Alexander Storch aus Dresden sowieihr deutschlandweit arbeitendes For-scherteam konnten 131 Parkinson-Pati-enten für die klinische Studie gewinnen.Die Betroffenen mussten auf die Krank-heit bereits medikamentös eingestelltsein und ihre Motorik durfte keine aku-ten Veränderungen aufweisen. In einerauf dem Zufallsprinzip basierenden Aus-wahl erhielt eine Gruppe täglich dreiMal 100 Milligramm Q10, die andereGruppe eine Placebo-Tablette. Wederdem behandelnden Arzt als auch demPatienten war dabei bekannt, ob Q10oder Placebo verabreicht wurde (Doppel-blindes Studiendesign). Der drei Monatedauernden Einnahmephase folgte einezweimonatliche Beobachtungsperiodeohne Q10-Gabe. Die Forscher bewertetenbei jedem Patienten die Parkinson-Sym-ptome: vor der Behandlung, einmal mo-natlich während der Q10-Gaben undnach Absetzen des Koenzyms. Auch dasBlut wurde regelmäßig untersucht.

Insgesamt absolvierten 106 Patientendas komplette Studienprogramm. 55 wa-ren der Q10-Gruppe und 51 in der Place-bogruppe zugeordnet. Nach drei Mona-ten lag in letzterer Gruppe derQ10-Blutspiegel bei einem Durch-schnittswert von 0,99 Milligramm proLiter. Die Patienten mit regelmäßigerGabe des Koenzyms kamen auf einenDurchschnittswert von 4,46 Milligrammpro Liter. »Obwohl wir eine deutlicheZunahme des Q10-Niveaus in der einenGruppe nachweisen konnten, veränder-ten sich bei diesen Patienten die motori-schen und nicht-motorischen Krank-heitssymptome nicht«, erklärt Prof.Reichmann.

Zusammenfassend gehen die Dresd-ner Forscher davon aus, dass dasKoenzym Q10 keine symptomatischeBesserung der Parkinson-Symptome er-möglicht, dass aber auf Grund deramerikanischen Arbeit ein neuropro-tektiver Effekt nicht auszuschließen ist.»Künftige Studien sollten jedoch dieschützenden Wirkungen von Q10 beihochwirksamen Dosen – dem Tages-wert von 2400 Milligramm entspre-chend – über einen längeren Zeitraummit einer noch größeren Probanden-zahl prüfen«, so der Klinikdirektor undDekan der Medizinischen Fakultät wei-ter. Damit lassen sich womöglich ge-nauere Aufschlüsse über das schützen-de Potenzial von Q10 für Patienten mitParkinson'scher Krankheit erhalten.

Holger Ostermeyer

Die Fachzeitschrift »Archivesof Neurology« befindet sich

auf der Verlags-Website:www.jamamedia.org

Beeinflusst Q10 »Parkinson«?

Forschungsnachmittag derMedizinischen Fakultät

Am 9. Mai waren ab 16 Uhr alle Studentender klinischen Semester, Doktoranden undMitarbeiter der Medizinischen Fakultät CarlGustav Carus zum Forschungsnachmittag2007 ins Medizinisch-Theoretische Zen-trum eingeladen. An 37 Ständen präsentier-ten sich den zirka 400 Teilnehmern die Arbeitsgruppen aus dem Medizinisch-Theo-retischen Zentrum und aus den Klinikenmit ihren Forschungs- und Promotions-schwerpunkten. So gab es die Gelegenheit,im Gespräch mit Vertretern der Arbeitsgrup-pen die Bandbreite der Forschung der Fa-kultät kennenzulernen, Promotionsthemenzu finden und interdisziplinäre Kooperatio-nen zwischen Forschern anzubahnen. AuchVertreter des wissenschaftlichen Beirates derFakultät verschafften sich zu diesem Anlasseinen Überblick über die aktuelle For-schung der Dresdner Hochschulmedizin

und lobten die Präsentationen. Den Auftaktzum Forschungsnachmittag bildete einGastreferat von Professor Reinhard Jahn ausGöttingen zum Thema »Was haben Haut-faltenglättung, Botulismus und Wundstarr-krampf gemeinsam? Der faszinierende Mi-krokosmos der SNARE-Proteine«. Es folgtenInformationen zum Dresdner MD-Pro-gramm und zur Dresden International Graduate School for Biomedicine andBioengineering, Erfahrungsberichte vonPromotions- und Auslandsstudenten sowiePräsentationen der Firmen Nikon und Leica. Für Getränke und einen Imbiss sorg-ten Feldschlösschen und der Fachschaftsrat.Die Formation medicanti bot mit über 40Musikern zwischenzeitlich Konzertatmo-sphäre, beispielsweise mit einem monu-mentalen Stück aus der Filmmusik zum»Herrn der Ringe«. Für den nächsten For-schungsnachmittag wünschen sich Organi-satoren und Forscher ein noch stärkeres Interesse der Studenten an dieser Veranstal-tung. Konrad Kästner

Rund um die Forschung

Von der Galerie im MTZ boten die medicanti imposante Musik. Foto:Kästner

Diabetes-Experteausgezeichnet

Professor Markolf Hanefeld erhielt kürzlichdie höchste Auszeichnung der DeutschenDiabetesgesellschaft, die Paul-Langerhans-Medaille. Damit werden die hervorragen-den wissenschaftlichen Leistungen Hane-felds auf dem Gebiet der Diabetesforschunggewürdigt. Die Gesellschaft ehrt »einen derprofiliertesten Vertreter der deutschen Dia-betologie für seine jahrelangen wissen-schaftlichen und in gleicher Weise klini-schen Aktivitäten und sein Engagement inverschiedenen Funktionen der DeutschenDiabetesgesellschaft«, heißt es in der Lau-datio.

Professor Markolf Hanefeld war seit1996 Direktor des Instituts und der Polikli-nik für Klinische Stoffwechselforschung ander Medizinischen Fakultät Carl GustavCarus bzw. des Universitätsklinikums.Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000wurde Hanefeld Direktor des Forschungs-bereichs Stoffwechsel und Endokrinologiedes Zentrums für Klinische Studien derGWT-TUD GmbH. 1981 legte er als ersterein umfassendes Konzept zur Diagnostikund Therapie des Metabolischen Syndromsvor.

Der 71-Jährige bezeichnete die Aus-zeichnung als Krönung seiner langjähri-gen Arbeit. UJ

Immer konzentriertbei der Sache?

Wie kommt es zu Schusselfehlern im All-tag? Dieses Thema untersuchen derzeitPsychologen der TU Dresden und suchenab sofort Personen im Alter von 18 bis 65,die ihre Konzentrationsfähigkeit testen las-sen. Die Untersuchung wird zirka eineStunde dauern und besteht aus zwei kur-zen Konzentrationstests und Fragebögen.Nach der Untersuchung bekommen dieTeilnehmer Rückmeldung über ihre Leis-tung im Test, Fehler im Alltag und wichti-ge Persönlichkeitsmerkmale.

Carmen Hagemeister

Interessenten melden sich bittebei Stephanie Schindler,Telefon

0351 86269650 oder unter [email protected].

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 9

Von der GFF gefördertSeit 1991 unterstützt die »Gesellschaft vonFreunden und Förderern der TU Dresdene. V.« (GFF) Studenten und Mitarbeiter beiForschungsaufenthalten, Praktika, Kon-gressteilnahmen, Workshops, Exkursionenu. a. Zahlreiche Studenten und Mitarbeiterwurden im Wintersemester 2006/07 undim laufenden Sommersemester gefördert.

Von Oktober 2006 bis Februar 2007 ab-solvierte der Maschinenbau-Student Sebas-tian Münter ein Auslandspraktikum beidem Unternehmen Automotive Lighting inMalaysia, das die GFF mit einem Flugkos-tenzuschuss förderte. Sebastian Münter be-schäftigte sich dabei mit der Optimierungvon Montagelinien und der Qualitätssteue-rung.

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit an derProfessur Öffentliche Bauten, Fakultät Ar-chitektur der TU Dresden, reiste AnnePrehn mit Unterstützung der GFF vom 1.bis 5. November 2006 nach Stockholm, umu. a . Informationen zu recherchieren undGrundstücksbegehungen durchzuführen.In ihrer Diplomarbeit befasste sie sich mitder »Erweiterung der Stadtbibliothek vonStockholm«.

Die GFF förderte die Teilnahme vonAntje Petzold, wissenschaftliche Mitarbeite-rin an der Professur für Biopsychologie derTU Dresden, an der diesjährigen Tagungexperimentell arbeitender Psychologen, dievom 26. bis 28. März 2007 in Trier statt-fand. In Form eines Posters präsentierteAntje Petzold die Ergebnisse einer Studie,die sie im Rahmen ihrer Promotion durch-führte. Sie untersucht menschliches Lern-verhalten und neurobiologische Grundla-gen von Lernen. Insbesondere geht sie derFrage nach, ob bestimmte Menschen ehervon postivem oder von negativem Feed-back lernen.

Vom 13. bis 16. April 2007 besuchte eineGruppe französischer Studenten aus Lyonim Rahmen einer Exkursion durch ost-deutsche Städte Dresden. Die GFF unter-stützte den Aufenthalt, der mit einem ge-meinsamen Workshop der französischenStudierenden und von TU-Studenten zumThema Stadtgeschichte und Stadtbegeg-nungen begann. Während ihres Aufent-halts besichtigten die Studenten auch dieDresdner Altstadt und unternahmen eineFahrt in die Sächsische Schweiz.

Am 27. April 2007 fand in Paris der all-jährliche »Summit of the Franco-BritishStudents’ Alliance« statt, an dem dank derUnterstützung durch die GFF erstmals ei-ne Gruppe von TU-Studenten (Studien-gang Internationale Beziehungen) teil-nahm. Die Konferenz ermöglichte denDresdner Studenten, sich mit Studieren-den aus Frankreich und Großbritannienüber unterschiedliche Perspektiven der eu-ropäischen Zusammenarbeit auszutau-schen und nach Lösungsmöglichkeitenfür zahlreiche Probleme zu suchen, dieder französischen und britischen Regie-rung vorgelegt wurden. Die Franco-BritishStudents’ Alliance beschäftigt sich mit denBeziehungen und der Rolle ihrer Länderin Europa.

Vom 27. bis 30. April 2007 veranstaltetedas Deutsche Institut für SachunmittelbareDemokratie e. V. eine Studienfahrt nach St.Gallen bzw. Appenzell in die Schweiz. Dar-an nahmen auch sechs Studenten der TUDresden teil, die von der GFF finanziell un-terstützt wurden. Zwei Seminare an derUniversität St. Gallen und ein Treffen mitRegierungsvertretern gaben den Studien-teilnehmern einen Einblick in die Mittelder direkten Demokratie in der Schweiz.Kulturelle Veranstaltungen rundeten dasProgramm ab.

Die GFF unterstützte Dietrich Darr, wis-senschaftlicher Mitarbeiter am TUD-Insti-tut für Internationale Forst- und Holzwirt-schaft, bei der Teilnahme an der 27.Internationalen SUNBELT Konferenz zurSozialen Netzwerkforschung, die im Mai2007 auf Dassia/Griechenland stattfand.Dietrich Darr präsentierte in einem VortragErgebnisse von zwei Feldstudien zum Wis-sens- und Technologietransfer in Projektender internationalen Entwicklungshilfe, dievon 2004 bis 2006 in Kenia und Äthiopiendurchgeführt wurden. Mit der Methode derSozialen Netzwerkanalyse können sozialeInteraktionsmuster auf Gemeindeebenesichtbar gemacht und die Übernahme fort-schrittlicher Farmtechnologien durch Bau-ern erklärt werden.

Alle Geförderten bedanken sich rechtherzlich bei der GFF! Anja Bartho

Zur 1. Kunsttherapie-Tagung »Resonanz und Resilienz«

»Ich hatte mir eine kleine Fachtagung vorge-stellt, dieses Echo hat unsere Erwartungen weitübertroffen«, zeigte sich Professorin Doris Tit-ze, Leiterin des Aufbaustudienganges Kunst-Therapie an der Hochschule für BildendeKünste Dresden, überrascht. Bereits vor zweiJahren hatte sie die Idee zur Tagung »Reso-nanz und Resilienz«, die sie gemeinsam mitder Klinik und Poliklinik für Psychotherapieund Psychosomatik des Uniklinikums Dres-den und der Stiftung Deutsches Hygiene-Mu-seum Dresden organisierte.

Rund 350 Ärzte, Psychotherapeuten,Kunsttherapeuten und weitere Fachleute ausDeutschland, Österreich, der Schweiz, Lu-xemburg und Schweden sowie aus dem Ko-sovo und Südafrika trafen sich Mitte Mai imDresdner Hygiene-Museum, um über Grund-lagen positiver und negativer Momentemenschlicher Schwingungsfähigkeit imBlick auf Kunst und Therapie zu diskutieren.Resonanz im therapeutischen Sinn bedeutet,auf bewusst oder unbewusst Wahrgenomme-nes angemessen und mitfühlend zu reagie-ren. Gelingt das nicht, entsteht Destruktionund Kränkung. Resilienz meint selbstheilen-de Kräfte, die kreativ verwandeln und etwaswachsen lassen. »Resonanz und Resilienzsind Grundlagen im Umgang mit sich stetigwandelnden Bedingungen des Lebens. Siebedeuten eine Verbindung zu den eigeneninneren Kräften in ihrer heilenden Wirkung,vor allem auch nach traumatischen Erfah-rungen«, erklärt Professorin Doris Titze. Sowurden Fragen nach intuitivem Wissen umseelische Befindlichkeiten, Beziehungsfähig-keit und Selbst-Bewusstsein ebenso bespro-chen wie Empathie, Aversion und Ambiva-lenz im Umgang mit Vertrautem undFremdem.

Ein besonderer Höhepunkt der Tagungwar der Vortrag von Dr. Luise Reddemann,Nervenärztin, Psychoanalytikerin, Fachärztinfür psychotherapeutische Medizin und Auto-rin zahlreicher Publikationen zu Traumathe-rapie und Resilienz. Sie sprach über »Selbst-organisation und Selbstheilung nachtraumatischen Erfahrungen bei Musikern«.Musikalität und die Beschäftigung mit Musikist einer der wichtigsten Resilienzfaktoren.Das Hören, Singen und Spielen von als ange-nehm erlebter Musik sowie das Komponierenwirken sich auf die seelische und körperlicheGesundheit nachweislich günstig aus. Dr.Luise Reddemann hat sich ausführlich mitzahlreichen Musikerbiografien beschäftigtund »kennt kaum welche, die nicht belastetsind«. So untermalte sie ihre Ausführungenmit Hörbeispielen von Benjamin Britten,Dmitri Schostakowitsch, Thomas Quasthoff

und Johann Sebastian Bach. Dass BenjaminBrittens »War requiem« in Dresden besondersintensiv wirke, sei ihr erst vor Ort klar gewor-den. Auch eine Jazzimprovisation des mit ei-ner Conterganschädigung geborenen Bassba-ritons Thomas Quasthoff dürfte den meistenTagungsbesuchern lange im Gedächtnis blei-ben. Für Reddemann ist Quasthoff »einer dergrößten Sänger, die wir zurzeit haben«.

Seit 20 Jahren beschäftigt sich die psy-chosomatische Grundlagenforschungschwerpunktmäßig damit, herauszufinden,welche Fähigkeiten Menschen auszeichnen,die trotz ungünstiger Kindheitsbelastungs-faktoren, wie zum Beispiel Vernachläs-sigung, sexuellem Missbrauch und Gewalt-erfahrungen, eine Überlebens- undWiderstandskraft entwickeln.

Ein zentraler Faktor für die Veränderungdieses Wechselspiels von Trauma und Resili-enz ist das Bindungssystem. Es stellt sicher,dass auch unter starken StressbedingungenMenschen als Bindungspersonen schützendgenutzt werden können.

Das ist bei jedem Menschen unterschied-lich geregelt und wurde in einem Vortragvon Professor Peter Joraschky, Direktor der

Klinik und Poliklinik für Psychotherapieund Psychosomatik am Universitätsklini-kum Dresden, am Beispiel des Malers Ed-vard Munch dargestellt. Munch musste eineReihe früher Verlusterfahrungen bewältigen,so dass neben der positiven Resonanz, sichüber Kreativität eine sinnhafte Existenz auf-zubauen, eine hohe Verletzlichkeit im Bin-dungsbereich deutlich wurde. Das führte da-zu, dass er letztlich zu keiner dauerhaftenintimen Beziehung fähig war. »Diese Situa-tion finden wir bei einem Großteil unsererPatienten in der Klinik mit sogenanntemtraumatisierten Bindungssystem wieder, wowir heute spezielle Therapietechniken an-wenden, bei denen kreative Therapien wiedie Kunsttherapie eine große Rolle spielen«,so Professor Joraschky in seinen Ausführun-gen.

Zur Auswirkung von Traumatisierung aufdas Bindungssystem wird in Dresden seitacht Jahren in internationaler Kooperationgeforscht.

In Workshops konnten die Tagungsteil-nehmer die angebotenen Vortragsthemen zuTherapiemethoden und Forschungsansätzenvertiefen. Der Erfolg dieser Tagung verdeut-

licht das überaus große Interesse an kunst-therapeutischen Aspekten, unkonventionel-len Therapiemethoden und Forschung zuThemen, die im Alltag auf irgendeine Weisejeden Menschen betreffen. »Eine Fortsetzungwird es voraussichtlich in zwei Jahren ge-ben«, kündigte Frau Professor Doris Titzezum Abschluss der Tagung an.

Dagmar Möbius

www.hfbk-dresden.dehttp://psychosomatik.uniklinikum-

dresden.de

Resilienzfaktoren sind zum Beispiel:• Einverstandensein mit dem Leben• Menschliche Güte• Fähigkeit, dankbar zu sein• Fähigkeit, zu differenzieren• Humor und Ironie• Herausarbeitung verschiedener Per-

sönlichkeiten (»Ego State«)• Konzentration auf das Naheliegende

und Einfache• Musikalität

Musik und die seelische Widerstandskraft

Die »Happy Drummers Dresden« (Leitung:Holger Schanze, vorn,2. v. l.), ein Kooperationsprojekt von Lebenshilfe e.V.und Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden,begeisterten die Tagungsbesucher mit musikalischem Trommelwirbel. Foto:Lebenshilfe Dresden

Zehn Plätze stehen für TU-Romanistikstudentenim spanischen Cáceresbereit

Hausarbeiten schreiben, für die Zwischen-oder Abschlussprüfung lernen, Geld verdie-nen, Strandurlaub; der Möglichkeiten gibtes viele. Eine Handvoll Studierende der Ro-manistik – Fachrichtung Spanisch ver-schlug es schon im letzten Jahr nach Cáce-res in die spanische Provinz Extremadura.Obwohl die 87 000-Einwohner-Stadt, zirkadrei Stunden Busfahrt von Madrid entfernt,zum Weltkulturerbe zählt, ist zu vermuten,dass sie nicht unbedingt ganz oben aufden studentischen Reisehitlisten steht. Wasalso sollte zu solcher Unternehmung bewe-gen?

Wie schon im letzten Jahr werden an derProfessur für Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika 10 Stipendien für die Som-merkurse des CECEXI (Centro Extremeñode Estudios y Cooperación con Iberoaméri-ca) in Cáceres ausgeschrieben. Unter demMotto Coexistir veranstaltet das CECEXIgemeinsam mit der Universität Extrema-dura vom 16. bis 27. Juli 2007 zwei jeweils

einwöchige Kurse, in deren Zentrum natio-nale bzw. ethnische Identitäten stehen.

Gegründet 1994, versteht sich das Zen-trum unter der Leitung von Professor Mi-guel Rojas Mix als Mittler und Förderer deriberoamerikanischen Kooperation zwi-schen gleichwertigen Partnern. Seit seinerGründung sind die jährlich stattfindendenSommerkurse, neben der Forschungs- undVernetzungsarbeit, ein bedeutender Be-standteil gelebten Dialogs. Wissenschaftler,Autoren und Künstler, Protagonisten aktu-eller Diskurse, teilen ihr Wissen und ihreErfahrungen auf hohem kulturwissen-schaftlichen Niveau mit einem internatio-nalen Publikum.

Im Sommer 2007 beschäftigen sich Vor-träge und Diskussionsrunden mit den The-men: » Iberoamérica hacia el siglo XXI. Laconstrucción del pasado y la memoria delfuturo «(16. – 21. Juli) und »Imaginarios:Fundamentos de la idea de Iberoamérica«(23. – 27. Juli).

Im Rahmen dieser Schwerpunkte unter-suchen Referenten aus unterschiedlichenBlickwinkeln Wurzel, Ausdrucksvarianten,Selbst- und Fremdbilder von Kulturen bzw.Nationen sowie aktuelle Entwicklungen.Neben namhaften Wissenschaftlern ausSpanien, Lateinamerika und Deutschland

sind auch Politiker geladen. So spricht z. B.Rodrigo Borja Cevallos, ehemaliger Präsi-dent Ecuadors, über die lateinamerika-nische Linke, oder diskutiert Aldo Ferrer,vormals Minister in Argentinien, ökonomi-sche Perspektiven.

Neben der Erweiterung des kulturwis-senschaftlichen Fachhorizontes sorgt diegemeinsame Unterbringung der interna-tionalen Kursteilnehmer im Gästehaus derUniversität für einen intensiven interkultu-rellen Austausch vor und nach den Vorträ-gen.

Auch 2007 sind zehn der 100 Stipendiendes CECEXI für Romanistikstudenten derTU Dresden reserviert. Interessierte Studen-ten der Romanistik/Spanisch können sichbis spätestens 15. Juni 2007 unter [email protected] an-melden. Sie sollten ihren Teilnahme-wunsch kurz begründen (max.15 Zeilen),da bei mehr als zehn Bewerbern ausge-wählt werden muss. Darüber hinaus lohntder Blick auf die Internetseiten der spani-schen Universitäten, denn die Praxis inter-nationaler Sommerkurse ist in Spanienweit verbreitet. Durch engagierte Drittmitte-lakquisition können dabei die meisten Unisein umfassendes Stipendienprogramm an-bieten. Anja Centeno García

Bewerbungen bis zum 15. Juni 2007 unter

[email protected] Informationen zuden Kursen unter : www.cexeci.org

Romanistikstudenten, auf nach Spanien!

Das Plakat,mit dem für die Sommerkursegeworben wird.

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 10

In der Dresdner Neustadtentsteht eine Oase für kleine Abenteurer

Ehrenamtlich planen 50 Studenten desBauingenieurwesens an der TU Dresden ei-nen Abenteuerspielplatz in der DresdnerNeustadt. Vom Fällen des Holzes bis zurÜbergabe arbeiten sie insgesamt sechs Mo-nate an diesem Projekt, was bei den bran-chenüblichen Sätzen einem ehrenamtli-chen Betrag von mehr als 15 000 Euroentspricht. Feierlicher Höhepunkt wird diePräsentation der Spielplatz-Aktion am 5.Juli 2007 im Deutschen Hygiene-MuseumDresden zum Bauball 2007 sein.

In der Dresdner Neustadt, dem Viertelmit dem höchsten Kinderzuwachs, bestehtbesonderer Bedarf an kindgerechten Frei-zeit- und Spielmöglichkeiten. Deshalb wer-den die Studenten, die alle im 6. Semesteran der TU Dresden studieren, beim Aufbaueines Kindergartens aktiv. »Bereits währenddes Studium wollen wir so unsere Fähigkei-ten zum Nutzen der Gesellschaft einset-zen«, so der Sprecher des Projektes, RalphKüchler.

Die ersten beiden Monate des Projektswaren mit den Planungen ausgefüllt, nungeht es an die Umsetzung des Entwurfs. Seitdem 19. April arbeiten die angehenden

Bauingenieure täglich drei Stunden ehren-amtlich an dem Abenteuerspielplatz. »Wirverstehen uns als aktiver Teil der Gesell-schaft. Deswegen nehmen wir unsere sozia-le Verantwortung ernst und gestalten mit«,so Ralph Küchler weiter.

Vorstellen werden sie das Projekt aufdem Bauball 2007. Der Bauball gehört zuden traditionellen Veranstaltungen der

Bauingenieure an der TU Dresden. Erbringt Studenten, Professoren, Vertreter vonWirtschaft und Wissenschaft sowie die inter-essierte Öffentlichkeit zusammen. R.K./UJ

Einblicke in das Projekt gibt dasWeblog unter www.bauball.de.

Näheres: Ralph Küchler,Telefon 01729099695

Studenten bauen Spielplatz

Anne Stelzer,Bauingenieurstudentin im 6. Semester, schält einen Baumstamm aus Robi-nienholz für das Projekt Abenteuerspielplatz Dresden-Neustadt. Foto:Küchler

Das Projekt »@virtu« hilft,Gefahren in virtuellen Organisationen frühzeitigzu erkennen

Am 4. Mai 2007 präsentierten Personal-wirtschaftler, Psychologen und Informati-ker im Festsaal des Rektorats die Ergeb-nisse aus drei Jahren Arbeit am Projekt»@virtu«. Das vom BMBF geförderte Pro-jekt trägt dazu bei, Erfolgsfaktoren für dieZusammenarbeit von Firmen in virtuel-len Unternehmen und virtuellen Teamszu identifizieren und in Form vonFrühwarnsystemen umzusetzen. »Nachdrei Jahren haben wir ein stolzes undwichtiges Ergebnis erreicht«, resümierteProfessor Birgit Benkhoff, Projektleiterin

von der Professur für BWL, insbesonderePersonalwirtschaft.

In Zeiten zunehmender Dezentralisie-rung und Vermarktlichung in Unterneh-men werden virtuelle Organisationen häu-figer. Der Kunde kauft ein Produkt, an demmehrere Firmen gemeinsam arbeiten. DieKooperation ist auf diese konkrete Leistungbeschränkt und geht danach auseinander.»Vor allem durch die Zunahme der Infor-mations- und Kommunikationstechnologi-en arbeiten Unternehmen übergreifend undräumlich weit verteilt miteinander«, soProfessor Benkhoff. Daraus ergeben sichaber auch Probleme und Risiken, die einenerfolgreichen Abschluss der virtuellen Zu-sammenarbeit gefährden können. So tref-fen häufig unterschiedliche Unternehmens-kulturen und -strukturen aufeinander.Durch die räumliche Trennung und die be-

fristete Zusammenarbeit fehlt das nötigeVertrauen unter den Partnern, die häufigeigene Interessen als wichtiger einschätzen.

Um solche Gefahren frühzeitig zu erken-nen, haben die Wissenschaftler im Projekt@virtu zwei Frühwarnsysteme entwickelt.»Betriebswirtschaftlich gesehen steht die in-terorganisationale Zusammenarbeit imMittelpunkt der Frühwarnung in virtuellenUnternehmen«, sagt Maja Laumann, Dok-torandin im Projekt. Deshalb sollen dieMitarbeiter aller beteiligten Firmen die Zu-sammenarbeit einschätzen: Welchen Nut-zen sehen sie für die eigene Firma? Wiewerden die Projektorganisation und -lei-tung eingeschätzt? Das andere Frühwarn-system von der Professur für Arbeits- undOrganisationspsychologie misst die Zufrie-denheit und Leistung der Mitarbeiter invirtuellen Teams sowie Faktoren wie Team-

führung, Aufgaben- und Personenmerkma-le, die diese Größen beeinflussen.

Die Datenerfassung und Auswertungwurde durch die Privat-Dozentur für Ange-wandte Informatik und die Professur fürMultimediatechnik realisiert und kann onli-ne erfolgen. In einem informationstechni-schen System können die Fragebögen indi-viduell auf die Unternehmen abgestimmtwerden. Die Wissenschaftler starten über dasSystem die anonymen Befragungen, wertendiese aus und koordinieren die Rückmel-dungen. Die Unternehmen erhalten die Aus-wertung in Form des Ampelsystems. Dabeisteht die Farbe rot für einen dringendenHandlungsbedarf. Zusätzlich informierendie Wissenschaftler in Gesprächen über pas-sende Lösungsmöglichkeiten.

Bisher haben die Wissenschaftler das Sys-tem in über 40 virtuellen Teams eingesetzt.

Manfred Müller, ehemaliges Vorstandsmit-glied der BIEGE 21 AG, referierte über dieNotwendigkeit solcher Frühwarnsysteme:»Die Erkenntnisse aus der Analyse sind sehraufschlussreich und können dem Leiter be-ziehungsweise Manager einer virtuellen Or-ganisation helfen, an der richtigen Stelleaktiv zu werden, da die ›kränkelnden‹ Berei-che ziemlich klar identifiziert werden.«

Auch nach dem Abschlussworkshop sollan dem System weitergearbeitet werden. DasSystem ist noch nicht marktreif und wurdebisher nur im Ansatz erprobt. »Die erstenErgebnisse haben eine erstaunlich genaueAnalyse der Gegebenheiten in einer virtuel-len Unternehmung gezeigt«, so ProfessorBenkhoff. Annechristin Stein

Weitere Informationen:www.atvirtu.de�

Frühwarnsystem bereits in 40 virtuellen Unternehmen eingesetzt

Kann die Evolutionstheorieauch auf Institutionen angewandt werden?

Kann die Evolutionstheorie Antworten aufFragen nach der Reformierbarkeit interna-tionaler Institutionen geben? Oder kannsie verstehen helfen, wann Institutionenstabil bleiben und »überleben« – undwann sie instabil zu werden drohen undzusammenbrechen? Eine Forschergruppeum den Dresdner PolitikwissenschaftlerProfessor Werner J. Patzelt und dessen Dok-toranden Jakob Lempp und Christian De-muth ist in einem gerade erschienenenBand mit dem Titel »Evolutorischer Insti-tutionalismus« (Würzburg 2007, ERGON-Verlag), der am 11. April 2007 am Öster-reichischen Institut für internationalePolitik vorgestellt wurde, jenen Fragestel-lungen nachgegangen. Ziel des Bandes wares, mit der Theorie eines »EvolutorischenInstitutionalismus« die Evolutionstheorieaus ihrer rein biologischen Anwendung zulösen und auf die Analyse des harten Kernsdes Politischen zu übertragen: auf die Un-tersuchung des Werdens und der Präge-kraft, der »Architektur« und der Reform-möglichkeiten von Institutionen. Damit, sodie Autoren, wird es möglich, abzuleiten,welche Gestaltungs- und Entwicklungs-pfade wohl Erfolg versprechender als ande-re sein werden, und was bei Aufbau, Stabi-lisierung, Reform und »Fithaltung«politischer Institutionen zu berücksichti-

gen ist. Der Sammelband fasst damit nichtnur zentrale Erkenntnisse des TeilprojektsK im Sonderforschungsbereich 537 »Insti-tutionalität und Geschichtlichkeit« der TUDresden zusammen, sondern ergänzt dieseinnovative Theorieexploration im Bereichder institutionellen Analyse mit evolutions-und lerntheoretischen Konzepten. Undnicht zuletzt knüpft der Band an andereevolutionstheoretische Theorieentwürfe an,wie sie teilweise etwa auch in der Wirt-schaftswissenschaft oder der Geschichtswis-senschaft an der TU Dresden verfolgt wer-den.

Im Zentrum der Diskussion in Wienstand nach der grundsätzlichen Ein-führung in den Evolutorischen Institutio-nalismus’ durch Werner J. Patzelt sowieden Vorträgen von Jakob Lempp und desWirtschaftswissenschaftlers Manfred Sliwkainsbesondere die Frage, ob denn die Evolu-tionstheorie überhaupt als Erklärungs-muster für die soziale und politische Wirk-lichkeit angewendet werden könnte. Dassdies möglich ist, wurde in den Vorträgenund der anschließenden Diskussion, wiedie Reaktionen des Publikums verrieten,überzeugend dargelegt. Zwei Grundfehlermüssten jedoch, wie festgestellt wurde, un-bedingt vermieden werden: man dürfe ei-nesteils nämlich keinem biologischen Re-duktionismus auf dem Leim gehen, d. h.,es muss immer wieder betont werden, dassdie Evolution sozialer Wirklichkeit ebennicht identisch wie die biologische Evoluti-on verläuft, sondern diese auf sozialenKonstruktionsprozessen von Wirklichkeitberuht, wenn auch in beiden Entwick-lungsabläufen parallele evolutionäre Me-chanismen wirken. Andernteils folgt auseiner evolutionstheoretischen Anwendungweder eine teleologische, heißt auf ein fes-tes Ziel zusteuernde Entwicklung, nochverläuft diese rein zufällig, so dass indivi-duelle Akteure zu Spielbällen einer institu-tionellen Evolution herabgewürdigt wür-den. Christian Demuth

Die Reisekosten nach Österreichwurden durch die Gesellschaft

von Freunden und Förderern der TUDresden erstattet, wofür die Wissen-schaftler danken.

Evolutionstheorie und Institutionen

Christian Demuth. Foto:privat

Am vergangenen Pfingstsonntag wurde im Forstbotanischen Gar-ten Tharandt das 10-jährige Bestehen der WaldErlebnisWerkstattSylvatikon mit einem Festakt in einer großen Umweltbildungsver-anstaltung für die ganze Familie begangen.Damit leistete der Forst-garten zugleich einen Beitrag zu den Veranstaltungen der Fachrich-tung Forstwissenschaften anlässlich der Auszeichnung alsausgewählter Ort 2007 im Wettbewerb »Deutschland Land derIdeen«. 1997 wurde die Umweltbildungsstätte des TharandterForstgartens mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umweltgegründet und finanziert sich seitdem fast ausschließlich aus Dritt-mitteln. Heute ist der wichtigste Partner die SchutzgemeinschaftDeutscher Wald, Landesverband Sachsen e.V., die wiederum dank

einer Förderung durch das SMUL größtenteils für die Personalkos-ten aufkommt.In den vergangenen zehn Jahren haben über 28000 Teilnehmer dieWEW besucht. Dank der engen Bindung an die TU Dresden undder einmaligen örtlichen Voraussetzungen, die das Arboretum inTharandt bietet, ist aus der WEW ein sehr kompetenter Partnerauf dem Gebiet der Waldpädagogik für ganz Sachsen und darüberhinaus geworden.Dies spiegelt sich auch in der Zunahme der wis-senschaftlichen Abschlussarbeiten wider,die von der WaldErlebnis-Werkstatt betreut werden, und wird in die neu geschaffenen Mo-dule zur Waldpädagogik im Studiengang Forstwissenschafteneinfließen.Lesen Sie auch Seite 3!. Ulrich Pietzarka, Foto:Pietzarka

WaldErlebnisWerkstatt feiert 10. Geburtstag

Zwei interessante Exkursionen für Studenten

Das Akademische Auslandsamt lädt Stu-denten zu zwei Exkursionen ein. Am 8. Ju-ni 2007 geht es zur Felsenbühne Rathen.Dort wird »Der Freischütz« von Carl Mariavon Weber aufgeführt. Treff ist 18.15 Uhram Hauptbahnhof, Straßenbahnhaltestelle3 und 8. »Der Freischütz« ist eines der po-pulärsten Werke der Opernliteratur undgehört seit Jahren auf den Spielplan derFelsenbühne Rathen. Die Kosten für dieseExkursion betragen drei Euro.

Klettern in der Sächsischen Schweiz bietetder Ausflug am 23. Juni 2007. Treff ist 8.15Uhr am Hauptbahnhof, Straßenbahnhalte-stelle 3 und 8. Gemeinsam werden unterder Leitung eines Profis Felsen dieses Ge-birges bestiegen. Der Kletterkurs lehrt dieeinfachsten Kletter- und Sicherungstechni-ken am natürlichen Fels. Als Kosten fallen15 Euro an. J.T./UJ

Nähere Informationen:Juliane Terpe

Tel.: 0351 463-36127, Fax: -37738.Beide Kurse nur mit Anmeldung unter www.kultur-aaa.de!

Kultur und Klettern

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 11

Studienreise nach Luxemburg und Brüssel

Oft enthalten Sprichworte viel Wahres. ZumBeispiel »Wein auf Bier, das rat ich dir«. InSchweden scheint man diese alte Weisheitjedoch nicht beherzigen zu wollen, denndort soll Wein im Gegensatz zu Bier in dis-kriminierender Weise einer höheren Alko-holsteuer unterworfen sein. Dieser Ansichtist zumindest die EU-Kommission in einerRechtssache, über die vor der mit 13 Rich-tern besetzten Großen Kammer des Eu-ropäischen Gerichtshofs (EuGH) verhandeltwurde.

Der Besuch des EuGH in Luxemburg warder erste Programmpunkt einer Studienrei-se, die sowohl die Teilnehmenden desLL.M.-Aufbaustudiengangs »GemeinsamerRechtsraum Europa – Die Europäische In-tegration und Mittel-, Ost- und Südosteuro-pa« als auch andere Studierende der Tech-nischen Universität Dresden für eine Wochezu den Europäischen Institutionen nachLuxemburg und Brüssel führte.

Besonderer Dank gilt an dieser Stelle der»Gesellschaft von Freunden und Förderernder TU Dresden e. V.« und dem Daimler-Chrysler- Fond im Stifterverband für dieDeutsche Wissenschaft e. V., durch deren

Unterstützung die Reise ermöglicht wurde.Begleitet wurde unsere Reisegruppe vonHerrn Dr. Carsten Nowak, Lehrstuhlvertreteram Jean-Monnet-Lehrstuhl der TU Dresden,und durch Herrn Dr. Rüdiger Frey vom Bil-dungswerk Sachsen der Deutschen Gesell-schaft e. V.

Nach einem Stadtbummel durch diewunderschöne historische Altstadt von Lu-xemburg am Ankunftsabend ging es amnächsten Morgen auf in Richtung »Kirch-berg-Plateau«. Hier hat der EuropäischeGerichtshof seit dem Jahre 1973 seinen Sitz.Zunächst besuchten wir die öffentliche Ver-handlung der oben erwähnten Rechtssache»Europäische Kommission gegen Schwe-den«. Beeindruckend war für alle Teilneh-mer der nicht zu übersehende logistischeAufwand für die Simultanübersetzung desVerfahrensablaufs in alle der 24 Verfahrens-sprachen am EuGH. Ob die unterschiedli-che Besteuerung von Wein und Bier inSchweden nun eine diskriminierende Maß-nahme oder ob diese z. B. aus Gründen desVerbraucherschutzes gerechtfertigt ist, bliebam Ende des Verhandlungstages zwar nochoffen, aber wenn demnächst das Urteil desEuGH vorliegt, wird die Entscheidung indieser Rechtssache eine wegweisende Be-deutung im Europarecht erlangen.

Nach dieser Verhandlung stellten unsdann Mitarbeiterinnen des Gerichts ersterInstanz und des EuGH die Aufgabe undRolle dieser Gerichte vor – eine gute Gele-genheit für alle Teilnehmenden, ihre erwor-benen Kenntnisse des Europarechts zu tes-ten.

Beim Besuch des Europäischen Parla-ments am folgenden Tag hatten wir die Ge-legenheit, mit Frau Gisela Kallenbach(Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Eu-ropäischen Parlaments, zu diskutieren.Hierbei ging es auch um die Frage, warumdas Europäische Parlament abwechselnd inStraßburg und Brüssel tagt. Dass der große

logistische Aufwand lediglich aufgrund na-tionaler Befindlichkeiten einzelner Mit-gliedstaaten gerechtfertigt sein soll, über-zeugte wohl kaum einen der Anwesenden.Spannend war die Diskussion über die Be-deutung des Europäischen Parlaments fürdie Grund- und Bürgerrechte, gerade vordem Hintergrund des derzeit stockendenVerfassungsprozesses innerhalb der EU.Braucht Europa tatsächlich mehr Bür-gernähe oder sind die Bürger selbst nichteinfach nur zu träge?

Nachdem wir auf dem Weg zum Sitz derVertretung des Deutschen Industrie- undHandelskammertages (DIHK) in einem derberüchtigten Brüsseler Verkehrsstausstecken geblieben waren, blieb hier nurnoch sehr wenig Zeit. Trotzdem erfuhrenwir interessante Details über die Arbeit einesLobbyisten am Standort der wichtigsten EU-Institutionen. Eher überraschend war dabeidie Aussage, dass man als Verband ja keineEinzelinteressen vertrete. Überraschend des-halb, weil jedem Diskussionsteilnehmer vorder Veranstaltung ein Positionspapier desDIHK zur Verfügung gestellt wurde, in demganz konkret detaillierte Änderungswün-sche zur EG-Chemikalien-Richtlinie undzu anderen Rechtssetzungsvorhabengeäußert wurden.

Beim Rat der Europäischen Union, derübrigens in dem Entwurf der neuen Verfas-sung für Europa wieder als »Ministerrat«bezeichnet wird – wohl um endlich die be-griffliche Verwechslungsgefahr mit demEuropäischen Rat zu beseitigen –, ist in ei-nem modernen, glitzernden Bürogebäudeuntergebracht. Mit Herrn Berger diskutier-ten wir hier über die Rolle des Rates der Eu-ropäischen Union im derzeitigen EU-Ver-fassungsprozess und die Frage, wie derProzess der Ratifizierung der EU-Verfassungdurch die einzelnen Mitgliedstaaten weiter-verfolgt wird, wenn im Rahmen einer Kom-promisslösung Veränderungen am bisheri-

gen Verfassungsentwurf vorgenommen wer-den. Schließlich haben bisher schon 18Mitgliedstaaten der Europäischen Unionden Verfassungsentwurf in seiner bisherigenFassung ratifiziert.

Die Europäische Kommission machteunser Besuchsprogramm komplett. Wirsprachen mit Herrn Killmann vom Eu-ropäischen Amt für Betrugsbekämpfung(OLAF). Er berichtete uns von den Proble-men, die sich bei der Verfolgung von Kor-ruptionsdelikten ergeben. Eine großeSchwierigkeit stellen nach wie vor die un-terschiedlichen nationalen Rechtsordnun-gen dar, deren Rechtsvorschriften oft nurungenügend aufeinander abgestimmt sind.Auch der abschließende Vortrag zu Bilan-zen und Perspektiven der EU-Erweiterungin politischer und wirtschaftlicher Hinsichtwar sehr spannend.

Beim letzten Programmpunkt zeigte sichjedoch das derzeitige Dilemma der Gemein-samen Außen- und Sicherheitspolitik derEU. Beim Besuch des Koordinierungsbüros

des Stabilitätspaktes für Südosteuropa wur-de deutlich, dass es faktisch keine einheitli-che und verlässliche Strategie der EU zurLösung der Probleme auf dem Balkan gibt.Bunte Powerpoint-Präsentationen und har-te Lebenswirklichkeit sind oft zwei verschie-dene Dinge – dies gilt übrigens nicht nur inder Außenpolitik.

Ein besonderer Dank sei unserem Reise-begleiter Herrn Dr. Frey ausgesprochen, derdurch seinen Einsatz für den reibungslosenAblauf unserer Exkursion sorgte. Übrigenswird es auch im Jahre 2008 wieder eine Stu-dienreise dieser Art geben, nähere Informa-tionen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Alexander Zieschang,Jana Schuhmann

Näheres zum LL.M.-Aufbaustudi-engang »Gemeinsamer Rechts-

raum Europa – Die Europäische Inte-gration und Mittel-, Ost- undSüdosteuropa«:www.eimoe.tu-dresden.de

Europa und die Alkoholsteuer

Teilnehmer der Reise bei einer Vortragsveranstaltung. Foto:Schuhmann

Schild im Eingangsbereich des Europäi-schen Gerichtshofes. Foto: Zieschang

Dresdner vertratenin einer Simulation erfolgreich das Königreich Saudi-Arabien

Die größte UN-Simulation National ModelUnited Nations (NMUN) lockte auch diesesJahr wieder rund 3400 Studierende aus al-len Teilen der Welt in die Metropole, umdort eine Sitzungswoche der Vereinten Na-tionen zu simulieren. Unter ihnen debat-tierten und verhandelten dieses Jahr auchfünf Studenten der TU Dresden. Sie warenTeil der Delegation des »BundesverbandsSicherheitspolitik an Hochschulen« (BSH),der anders als die anderen Delegationennicht aus Studenten einer Universität be-stand, sondern sich überregional organi-sierte.

»Die dezentrale Organisation war eineechte Herausforderung«, sagt LudwigEickemeyer, ehemaliger Vorstandsvorsitzen-der des Dresdner Arbeitskreises für Sicher-heits- und Außenpolitik (DASA), der regio-nalen Hochschulgruppe des BSH inDresden. Als »Head-Delegate« leitete er dasAuswahlverfahren. Neben Kenntnissen überdie Vereinten Nationen habe man sehr guteEnglischkenntnisse erwartet. Beworben ha-ben sich Studierende aller Fachbereiche ausganz Deutschland. »Besonders wichtig istdas große Engagement der Teilnehmer. Dadie Konferenzteilnahme mit hohen Kostenverbunden ist, mussten sich alle um Spon-soren bemühen«, ergänzt MitorganisatorJohann-Jakob Wulf. Dabei konnten dieDresdner Studenten von der großzügigenUnterstützung der »Gesellschaft von Freun-den und Förderern der TU Dresden e. V.«profitieren, die den Studenten finanzielleMittel für die Teilnahme an der Simulationin New York sowie einem Vorbereitungsse-minar in Berlin zur Verfügung stellte.

»Eine gute Vorbereitung ist wirklich un-erlässlich«, meint Maik Matthes. »Im Vor-feld musste man viel Arbeit investieren, umsich in die Positionen des Landes hinein-versetzen zu können, dessen Interessenman vertritt.«

Dieses Jahr vertraten die Delegations-mitglieder des BSH das Königreich Saudi-Arabien – ein wichtiges Land im NahenOsten, dessen Rolle dennoch oft kontroversbleibt. Wissenschaftliche Unterstützung beider Vorbereitung bekamen die Delegiertenwährend eines einwöchigen Seminars vonnamhaften Referenten wie Aziz Alkazaz,der im Irak geboren und als Publizist undRegierungsberater tätig ist, Professor Len-nart Souchon, Experte für Fragen der Ver-einten Nationen, und Dr. Guido Steinberg,der bis 2005 als Terrorismusreferent imKanzleramt arbeitete. Neben einem Besuchim Außenministerium gehörte das Treffenmit dem saudischen Botschafter OsamaShobokshi ohne Zweifel zu den Höhepunk-ten der Woche.

Nun stand die eigentliche Arbeit noch be-vor: sich in New York gegenüber den Mitstrei-tern durchzusetzen. »Sich zu koordinierenund herausragende Arbeit zu leisten, das istbesonders schwer«, berichtet der StudentMichael Seibold aus Dresden. Und für einigewird die Konferenzwoche zum Durchhalte-marathon. »Es ging um halb neun morgenslos. Das Komitee verlassen habe ich um kurznach 23 Uhr«, beschreibt er einen Arbeitstag.Selbst in den Pausen traf man sich mit »Ver-bündeten«, um an Resolutionen zu arbeitenoder Positionen zu verhandeln.

Das Engagement hat sich gelohnt, fin-det Daniela Otto. »Als Delegierte Saudi-Arabiens aufzutreten ist zwar nicht ganzeinfach, weil man sich in einen komplettanderen Rechts- und Kulturkreis hinein-denken muss. Genau das ist aber das Span-nende an dieser Simulation und man lerntnicht nur unheimlich viel von dem Land,sondern wird sich auch eigener Vorurteilebewusst.«

Obwohl der BSH erst zum zweiten Malan der Simulation teilgenommen hat,gewann er in diesem Jahr einen der be-gehrten »Awards«, eine Auszeichnungfür die Delegationen, die sich bei der Si-mulation besonders gut geschlagen ha-ben. Mit der Auszeichnung »OutstandingPosition Papers« wird gewürdigt, dassden Studierenden die Zusammenfassungihrer Positionen zu einzelnen Themenbesonders gelungen ist. Für LudwigEickemeyer ist der Erfolg vor allem aufdie hervorragende Vorarbeit zurückzu-führen.

Abschluss der arbeitsintensiven Simula-tionswoche war eine festliche Zeremonieim Sitzungssaal der Generalversamm-lung. Für einen Augenblick vergisst man-cher auf den Sitzplätzen der Diplomaten,dass es lediglich eine Simulation war.

Daniela Otto

Als »Diplomaten« in New York

Unterwegs in den »heiligen Hallen« der UNO: Dresdner Studenten im Plenarsaal derGeneralversammlung, New York, von links nach rechts: Maik Matthes, Bettina Schütz-hold,Daniela Otto und Michael Seibold. Foto:privat

Im Büroalltag sollte wieder mehr auf sprachliche Klarheit geachtet werden

Fachbegriffe und eine berufsbezogeneSprache können das Arbeitsleben erleich-tern. Doch wer blickt noch durch, wenn esum »Target Costing« oder »Change Ma-nagement« geht? »In vielen Firmen hatsich eine Sprachkultur entwickelt, die dieZusammenarbeit behindert«, sagt Hans-Michael Klein, Managementtrainer ausEssen.

Modephrasen wie »Synergieeffekte«oder »Monitoring« schleichen sich meistunbemerkt in den Sprachgebrauch einesUnternehmens ein. »Oft werden sie beson-ders häufig von Menschen genutzt, die da-mit glänzen wollen«, berichtet Klein. Siemöchten dadurch zum Beispiel kompetenterscheinen oder von fehlenden inhaltli-chen Aussagen ablenken.

Nichtssagende Phrasen kommen abernicht nur als Fremdwörter daher. Momen-tan ist etwa die Worthülse »unsere Firmaist gut aufgestellt« populär. Meist bleibtunklar, was damit beschrieben werdensoll: die Produkte oder Dienstleistungendes Unternehmens, die Angestellten derFirma, ihre Arbeitsqualität? »Für die Lö-sung eines sachlichen Problems brauchtman differenzierte Aussagen«, sagt derManagementtrainer.

Wem im Berufsalltag unbekannte Be-griffe oder hohle Floskeln begegnen, solltediese hinterfragen. »Auf einer Konferenzkann ich zum Beispiel den betreffendenKollegen bitten, den Sachverhalt genauerzu erläutern«, sagt Karin Hetzer, Rhetorik-expertin aus München. Dabei sollte manso höflich wie möglich bleiben und dieRedeweise des anderen nicht kommentie-ren.

»Sprachkritik muss man unbedingtvon der jeweiligen Situation lösen«, emp-fiehlt Hetzer. Denn zunächst soll das be-rufliche Problem angegangen werden. Zu-dem seien die Beteiligten während einer

Auseinandersetzung oft aufgeregt undwürden leicht unsachlich.

Falls möglich, sollte man die betreffen-de Person später in einer ruhigen Minuteansprechen. Dann können Feingefühl undkonkrete Ich-Botschaften helfen, seinsprachliches Unbehagen mitzuteilen. ZumBeispiel: »Es ärgert mich, wenn Sie beiden anstehenden Entlassungen von ›ver-schlanken‹ oder ›freisetzen‹ sprechen.

Was aber tun, wenn einen die allgemei-ne Sprachkultur in der Firma stört?»Grundsätzlich kann man mitmachen,neutral bleiben und seinen eigenen Stilpflegen oder revoltieren«, sagt die Exper-tin. Welche Möglichkeit man wählt, sollteman beispielsweise vom eigenen Naturell,seiner Stellung in der Firma oder der je-weiligen Situation abhängig machen.

»Idealerweise spricht man so, wie manes selbst für richtig hält, ohne andere ver-bessern zu wollen«, rät auch Hetzer. Häu-fig sind Worte wie »Meeting« oder »Zeit-fenster« so allgegenwärtig, dass man sieunbewusst benutzt. »Daher sollte man imBerufsleben auf neue Fachbegriffe undModewörter achten«, sagt die Rhetorik-Expertin. Anja Schäfer (ddp)

Es lebe die Sprachkultur!

Auch diese 2007 an der TU Dresden er-schienene (deutschsprachige) Broschürezeigt, wie man gute Inhalte englisch ver-brämen kann: »Career Guide« des soge-nannten Career Networks mit dem Un-tertitel »Tools für Berufseinstieg undKarriere«. Foto:UJ/Eckold

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 12

Bei RegiekameramannDieter Berger dreht sich alles ums Drehen

Zäh muss er gewesen sein, der Herr Hedin.Pamir, Himalaya und Wüste Gobi galtenauch vor hundert Jahren nicht eben als be-queme Reiseziele. Dennoch erkundete undkartografierte der Schwede Sven Hedin sie,verfasste und illustrierte Reiseberichte, dieihn nach Meinung vieler zum bedeutends-ten Asienforscher der Welt machen. Undzum interessanten Filmgegenstand. Wennsich die Arbeit über ihn auch als »etwaszäh« herausstellte, wie RegiekameramannDieter Berger meint. Das Jahr Dreh fürs In-stitut für Kartografie hat sich jedoch ge-lohnt: Bei GeoMovie, einem Festival des wis-senschaftlichen Films in Göttingen, lief derStreifen über Hedin als offizieller Beitrag.

Nicht jeder Film, den Dieter Berger undseine Mitarbeiter vom Audiovisuellen Medi-enzentrum drehen, ist so aufwändig wieder über den kantigen Schweden. Momen-tan arbeitet der 51-Jährige an einer Doku-mentar-DVD über den sogenannten S-Bo-gen. »Der Strömungstechnik-ProfessorRoger Grundmann hat damit das Mund-stück an Holzblasinstrumenten optimiert.Wie das funktioniert, wird im Film eine Si-mulation zeigen.« Voraussichtlich imHerbst ist die DVD fertig. Zwanzig MinutenStrömungstechnik warten dann auf Be-trachter. Die TUD verkauft solche DVDsmanchmal auch über eine Tochtergesell-schaft an andere Unis, Bildstellen und Be-rufsschulen.

Regiekameramann Berger ist einer der17 Mitarbeiter des Medienzentrums. Dergebürtige Leipziger ging zu DDR-Zeitenseine ersten drehtechnischen Schritte beiminternen Fernsehen der PädagogischenHochschule. »Anfang der neunziger Jahreliefen dann drei Kunst-Filme von mir so-gar bei den öffentlich-rechtlichen Sen-dern.« Seitdem dreht Berger am Medien-zentrum Dokumentationen für die TU.Weit über einhundert Videos und DVDs fül-len die Regale seines fensterlosen Studiosim vierten Stock des Hörsaalzentrums. Die-ter Berger stapelt einige auf dem Tisch, aufdie er besonders stolz ist. »Superstars ofScience 2006« liegt quer über »Routensu-cher in der Atacama«, wieder für die Karto-grafen. Darunter schaut die dunkle Hüllevon »Metropolis« hervor, einem Theater-stück der Romanisten. Klar, dass diesesvielfältige Werk nicht Dieter Berger alleingeschaffen hat: Ihn unterstützen Uwe Tho-nig für den elektronischen Schnitt, der Ka-meramann Helmut Koop und die Compu-tergrafikerin Ingrid Zimmermann. »Abermeist habe ich die Fäden in der Hand.«

Soll eine neue DVD produziert werden,fragt zunächst der interessierte Fachbe-reich bei Dieter Berger an. »Später setzenwir uns zusammen und besprechen meineDrehvorlage.« Ein Messespot für eine Ma-schine lässt sich schnell umsetzen: Aufneh-men, wie sie funktioniert, kurzer Sprech-text dazu, fertig. Filme wie der über SvenHedin dauern länger. Dafür brauchte dasTeam um Dieter Berger fünf Sprecher undsogar einen Komponisten. Normalerweisenutzen sie Tonträger aus der Musikbiblio-

thek für die Melodien im Hintergrund. Undeigene Aufnahmen im Himalaya hättendas TU-Budget überschritten. »Zum Glückbekamen wir welche von Dresdner Berg-steigern, die dort gewesen waren.«

Auch privat dreht Dieter Berger Filme.Zwei Jahre arbeitete er mit Freunden aneiner Doku über den Dresdner Maler Ste-fan Plenkers. Anlass war dessen 60. Ge-burtstag. Berger freut sich sehr, den me-

dienscheuen Mann vor die Linse bekom-men zu haben. Und ist mit dem Ergebnismehr als zufrieden. »Ich kann ebennicht vom Film lassen.«

Beate Diederichs

Die Uni durch das Objektiv gesehen

Dieter Berger im Studio des Hörsaalzentrums. Foto:AVMZ/Liebert

Die Rubrik »Fokus Forschung« informiertregelmäßig über erfolgreich eingeworbeneForschungsprojekte von öffentlichen Zu-wendungsgebern (BMBF, DFG, SMWK, Auf-tragsforschung usw.).

Neben den Projektleitern stellen wir dieForschungsthemen, den Geldgeber und dasDrittmittelvolumen kurz vor. In der vorlie-genden Ausgabe des UJ sind die der Verwal-tung angezeigten und von den öffentlichenZuwendungsgebern begutachteten und be-stätigten Drittmittelprojekte für den Zeit-raum Ende Mai/Anfang Juni 2007 aufge-führt. Verantwortlich für den Inhalt ist dasSachgebiet Forschungsförderung/Transfer.

Dr. Richter, Institut für PhysikalischeChemie und Elektrochemie, gemeinsammit Prof. Arndt, Institut für PhysikalischeChemie und Elektrochemie, und Prof. Lie-nig, Institut für Feinwerktechnik und Elek-

tronik-Design, DFG, Hydrogelbasierte Mi-krofluidik-Prozessoren, 1 BAT-O IIa (TVL)für 36 Monate, 41,3 TEUR Sachmittel

Dr. Wenzel, Institut für Germanistik,DFG, Meisterschaft im Prozess. Texte undStudien zur Traditionalität im Langen TonFrauenlobs, 1 BAT-O IIa (TVL) für 24 Mo-nate, 0,5 TEUR Sachmittel, 1,5 TEUR Pu-blikationsmittel

Dr. Wielockx, Institut für Pathologie,DFG, Einrichtung einer Nachwuchsgruppeim Emmy Noether-Programm, 880,2TEUR, Laufzeit 01.09.2007 – 31.08.2012

Prof. Baumann, Institut für Strah-lentherapie und Radioonkologie, DFG, Be-deutung molekularer und tumorpathophy-siologischer Parameter für den Effekt einerkombinierten Bestrahlung und EGFR-In-

hibition in humanen Plattenepithelkarzi-nomen in Nacktmäusen, 233,2 TEUR,Laufzeit 01.08.2007 – 31.07.2010

Prof. Melzer, Institut für Schulpädago-gik und Grundschulpädagogik, Sächsi-sches Staatsministerium für Kultus,Wissenschaftliche Begleitung der Schulver-suche »Schule mit besonderem pädagogi-schen Profil/Gemeinschaftsschule« 2007,48,0 TEUR, Laufzeit 01.06.2007 –31.01.2008

Dr. Lippmann, Institut für Energie-technik, BMBF-PtJ, Verbundprojekt Cera-Join, 280,3 TEUR, Laufzeit 01.05.2007 –30.04.2010

Prof. Bernhard, Institut für AnalytischeChemie, BMWi-FZ Karlsruhe, Untersuchun-gen zur Temperaturabhängigkeit der Kom-

plexbildung und Sorption dreiwertiger Ac-tinide Am(II), Pu(III) im System Actinid-NOM-natürliches Tongestein-Aquifer, 293,4TEUR, Laufzeit 01.05.2007 – 30.04.2010

Prof. Joraschky, Klinik und Poliklinikfür Psychotherapie, BMBF-Uni Göttingen,The Social Phobia Psychotherapy ResearchNetwork – SophoNet, 102,5 TEUR, Laufzeit01.10.2006 – 30.09.2009

Prof. Scherer, Institut für Bauinforma-tik, BMBF-DLR, Verbundprojekt D-Grid_BauVOGrid, 380,5 TEUR, Laufzeit01.06.2007 – 31.05.2010

Prof. Hufenbach, Institut für Leichtbauund Kunststofftechnik, gemeinsam mit

Prof. Großmann, Institut für Werkzeug-maschinen und Steuerungstechnik, und

Prof. Modler, Institut für Festkörperme-

chanik, BMBF-FZ Karlsruhe, Verbundpro-jekt »TOHOP«, 730,6 TEUR, Laufzeit01.04.2007 – 31.03.2010

Dr. Nestler, Institut für Produktions-technik, 2 x Auftragsforschung, 21,2TEUR, Laufzeit 05/07 – 10/07

Prof. Marquardt und Dr. Völker, Insti-tut für Fördertechnik, Baumaschinen undLogistik, Auftragsforschung, 49,5 TEUR,Laufzeit 05/07 – 09/07

Prof. Löffler und Dipl.-Ing. Fricke, In-stitut für Bahnfahrzeuge und Bahntech-nik, Auftragsforschung, 30,0 TEUR, Lauf-zeit 01/07 – 12/07

Prof. Schill, Institut für Systemarchitek-tur, Auftragsforschung, 184,8 TEUR, Lauf-zeit 06/07 – 05/08

Fokus Forschung

Das Symposium»Marketing & Praxis«informierte in diesem Jahrüber die erfolgreicheGestaltung von Webseiten

Am 9. Mai 2007fand das 4.Symposium»Marketing &Praxis« derProfessur fürMarketing unddes Marketing-Vereins statt.Mehr als 120Vertreter ausder Praxis folg-ten der Einla-dung an die TU

Dresden und diskutierten zum Thema»Online-Marketing: Gestaltung und Er-folgskontrolle von Webseiten«. Lehrstuhl-mitarbeiterin Anja Leuteritz resümiert dieVeranstaltung.

UJ: Gestaltung und Erfolgskontrollevon Webseiten – wie kam es zu diesemThema des Symposiums?

Anja Leuteritz: Wir wählen für dieSymposien stets Themen, zu denen wirinteressante Forschungsergebnisse prä-sentieren können und welche gleichzeitigim hohen Grade praxisrelevant sind. Sohaben wir uns in der Vergangenheit zumBeispiel mit den Themen »ErfolgreichesSponsoring« und »Aktives Beschwerde-management« beschäftigt. In Zeiten zu-nehmender Internetnutzung schien uns»Online-Marketing« nahe zu liegen:Denn bereits 67 Prozent der Deutschennutzen das Internet und 88 Prozent derdeutschen Unternehmen sind mit einereigenen Homepage im Internet vertreten.Wir wollten zeigen, wie ein Internetauf-tritt gestaltet sein sollte, damit die Besu-cher zufrieden sind und ihn auch wiedernutzen.

Und kann man diese Zufriedenheitauch messen?

Ja, natürlich. Bisher hat sich die Praxisallerdings zumeist mit der Zahl der Kon-takte zum Beispiel in Form von »Visits«oder »Page Impressions« begnügt, umden Erfolg einer Homepage zu messen.Die Zahl der Kontakte sagt jedoch nochnichts darüber aus, ob die Nutzer auchzufrieden waren. Wir haben daher ein In-strument entwickelt, den sogenannten

Website-Monitor, mit dessen Hilfe sich In-ternetauftritte einzelner Unternehmenanhand verschiedener qualitativer Er-folgsmaße wie der Website-Zufriedenheitund Markenloyalität bewerten lassen.

Welche Hinweise für die Gestaltungeiner Homepage konnten Sie den Un-ternehmen geben?

Wir haben mit dem Website-Monitoracht ausgewählte Internetauftritte vonrenommierten Unternehmen wie Spiegelonline oder Amazon bewertet. Es han-delte sich dabei um eine Online-Befra-gung unter zirka 1200 Nutzern derSeiten. Und die Ergebnisse sind überra-schend: Nur maximal 40 Prozent der Be-fragten pro Seite waren mit der Homepa-ge zufrieden. Verglichen mit üblichenErgebnissen von Zufriedenheitsbefra-gungen mit 80 bis 90 Prozent scheinthier enormer Nachholbedarf zu beste-hen. Unsere Analysen haben gezeigt,dass sich Unternehmen zunächst um ei-ne gut strukturierte und ansprechendgestaltete Webseite bemühen sollten.Und in einem zweiten Schritt muss dieHomepage dann mit Inhalt gefüllt wer-den, das heißt, es sind aussagekräftigeInformationen und bestimmte Funktio-nalitäten wie Kontaktmöglichkeiten

zum Unternehmen zur Verfügung zustellen.

Welches Resümee ziehen Sie nachdem Symposium?

Michael Thomas von der SächsischesStaatsweingut GmbH Schloss Wackerbarthberichtete am Ende der Veranstaltung pra-xisnah über die erfolgreiche Umgestal-tung der Unternehmens-Homepage. SeinVortrag war ein gelungener Abschluss undeine hervorragende Überleitung zum Sekt-empfang mit vielen interessanten Ge-sprächen. Wir sind froh über die positiveResonanz nach der Veranstaltung. Viele

haben uns bereits ihr Interesse an unse-rem Tagungsband signalisiert, an dem wirim Moment arbeiten. Wir dokumentierenhier nicht nur die Inhalte des Symposi-ums, sondern geben zudem weiterführen-de Informationen zu den Erfolgsfaktorender Website-Gestaltung sowie eine detail-lierte Beschreibung des Website-Monitors.

Interview:Annechristin Stein

Kontakt: Anja LeuteritzTel.: 0351 463-35993,

E-Mail: [email protected] erhältlich unterwww.marketingverein.de

Damit der Kunde auch online zufrieden ist

Anja Leuteritz. Foto:priv.

Die Homepage des Staatsweinguts Schloss Wackerbarth (Ausschnitt). BSD:UJ/Geise

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18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 13

An der TU Dresden sind in einem gemeinsamen Projekt mit dem Max-Planck-Institut für molekulareZellbiologie und Genetik zum nächstmöglichen Termin, zunächst befristet für 1 Jahr mit der Möglichkeit derVerlängerung auf bis zu 3 Jahre (Beschäftigungsdauer gem. WissZeitVG), mehrere

Doktorandenstellen (E13)mit 50 – 100 % der regelmäßigen wöchentl. Arbeitszeit

und

Postdocstellen (E13)mit 100 % der regelmäßigen wöchentl. Arbeitszeit

im Rahmen eines von der Daimler-Benz-Stiftung geförderten Projektes im Themenbereich “Von bio-inspirierterLogistik zum logistik-inspirierten Bio-Nano-Engineering” zu besetzen. Das Projekt adressiert sowohlFragen der Grundlagenforschung als auch zukünftige Praxisanwendungen. Durch Analyse, Modellierung undSimulation von biologischen und logistischen Transportsystemen sollen neue Erkenntnisse sowohl zur Organisationbiologischer Transportvorgänge wie zur Gestaltung logistischer Operationen auf der Mikro- und Makroebene und zumoptimalen Design von Materialflussnetzwerken gewonnen werden.Die Betreuung erfolgt im Allgemeinen gemeinschaftlich durch jeweils zwei der folgenden Wissenschaftler: Prof. Dr.Dirk Helbing (ETH Zürich), PD Dr. Andreas Deutsch (TUD, Zentrum für Hochleistungsrechnen, Abteilung “InnovativeMethods of Computing”), Prof. Dr. Marino Zerial (MPI), Dr. Stefan Diez (MPI, Arbeitsgruppe “NanotechnologicalApplications of Biomolecular Motor-Systems”), Prof. Georg Breier (TUD, Arbeitsgruppe “Endothelial Cell Biology andPathology), Dr. Karsten Peters (TUD, Professur für Verkehrslogistik), Dr. Frank Schulze (TUD, Professur für TechnischeLogistik).Aufgaben: Mitarbeit in der Forschung im Bereich der Analyse, Modellierung, Computersimulation, Optimierung undVisualisierung komplexer biologischer und technischer Transport- und Logistiksysteme; Beteiligung anprojektbezogener EDV-Betreuung und Wissenschaftsorganisation. Je nach Qualifikation und Forschungsrichtungkann der Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. erworben werden.Voraussetzungen: einschlägiger wiss. HSA (für Postdoc-Stellen entsprechend Promotion); hervorragendeKenntnisse experimenteller und/oder quantitativer Methoden in mindestens einem der folgenden Gebiete: Logistik,Materialfluss- und Prozess-Simulation, Optimierung/ Biophysikalische Charakterisierung molekularerMotoren/ Analyse, Modellierung und Simulation komplexer dynamischer Systeme und Netzwerke, Multi-Agenten Simulation und Verkehrsdynamik/ Experimentelle und simulative Methoden der Zellbiologie undAngiogeneseforschung; Bereitschaft zu interdisziplinärer Arbeit im umrissenen Umfeld; Erfahrungen bei derAnwendung von Präsentations- und Visualisierungssoftware; gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort undSchrift.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Vollständige und repräsentative Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per Post mit frankiertem Rückumschlag biszum 19.06.2007 an: TU Dresden, Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen(ZIH), PD Dr. Andreas Deutsch, 01062 Dresden.

Im Dezernat Haushalt, Zentrale Beschaffung und Allgemeine Verwaltung ist im Sachgebiet ZentraleBeschaffung zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle auf der Grundlage des Altersteilzeitgesetzes/Tarifvertrages zur Regelung der Altersteilzeit im Bereich des Öffentlichen Dienstes i.d.j.g.F. als

Verwaltungsfachangestellte/r (TV-L)

vorerst befristet bis zum 30.11.2008 zu besetzen.Aufgaben: allgemeine Büro- und Verwaltungsaufgaben, wie Planung und Überwachung von Aufgaben undTerminen, Führen von Korrespondenzen und Telefonaten, Erhebung statistischer Daten, Organisation der Registraturdes gesamten Sachgebietes, Protokollführung; Erfassung von Bestandsdaten, Durchführung von Bestandsprüfungen. Voraussetzungen: abgeschlossene Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte/r, Bürokauffrau/-mann, Fachan-gestellte/r für Bürokommunikation oder Kaufmann/-frau für Bürokommunikation, (einschlägige Berufspraxis istwünschenswert); sehr gute anwendungsbereite Kenntnisse im Umgang mit moderner Büro- und Kommunikations-technik (sehr gute Kenntnisse der einschlägigen Office-Standardsoftware sowie Internet); einwandfreies Beherrschender deutschen Orthographie und Grammatik sowie der DIN 5008; regelmäßige Schreibgeschwindigkeit vonmindestens 240 Anschlägen/min mit geringster Fehlerquote; Einsatzbereitschaft, Loyalität, freundliches, korrektesund sicheres Auftreten, Teamfähigkeit sowie körperliche Belastbarkeit; gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift;gutes technisches Verständnis sowie Erfahrungen im Umgang mit Publikumsverkehr. Als Bewerber nach den Regelungen zur Altersteilzeit kommen in Betracht: Arbeitslos gemeldete bzw. von Arbeitslosigkeitbedrohte Arbeitnehmer (die sich bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend gemeldet haben) und Ausgebildete(unmittelbar nach Abschluss der Ausbildung).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 19.06.2007an: TU Dresden, Dezernat Haushalt, Zentrale Beschaffung und Allgemeine Verwaltung, SachgebietZentrale Beschaffung, - Frau Flade persönlich-, 01062 Dresden.

Am Institut für Nachrichtentechnik ist am Vodafone Stiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichten-systeme ab sofort im Rahmen eines neuen Projektes zu zellularen Mobilfunknetzen der nächsten Generation(EASY-C) die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (TV-L)

befristet bis 31.03.2010 mit Option auf Verlängerung zu besetzen. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach demWissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG).Unsere Projekte befassen sich mit der physikalischen Schicht von mobilen Kommunikations-Systemen, wobei wirsowohl theoretische Kapazitätsbetrachtungen von Übertragungsalgorithmen vornehmen, als auch praktische Aspektebetrachten, wie z.B. einen effizienten Hardwareentwurf und die algorithmische Kompensation von Hardware-Toleranzen. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.vodafone-chair.com und www.easy-c.de.Sie werdendie Möglichkeit haben, in einem internationalen Team die Zukunft der mobilen Kommunikation mitzugestalten,wertvolle Projekterfahrung zu bekommen und Industriekontakte aufzubauen. Aufgaben: Mitarbeit am Forschungsprojekt EASY-C, an dem u. a. verschiedene international tätige Mobilfunk-betreiber, Systemhersteller, Handyhersteller und Forschungseinrichtungen beteiligt sind. In einem in seiner Ausdeh-nung und Umsetzung einzigartigen Mobilfunk-Testbett in Dresden sollen zukunftsträchtige Übertragungsverfahrengetestet werden, deren Potenzial zur erheblichen Steigerung von Datenraten und Fairness in zellularen Netzwerkenbereits wissenschaftlich erwiesen ist, aber bisher noch nicht in die Praxis umgesetzt wurde. Die Anfertigung einerPromotion wird ausdrücklich unterstützt.Voraussetzungen: überdurchschnittl. wiss. HSA in einer Ingenieurswissenschaft, Informatik oder Mathematik;solides mathematisches Fundament und die Begeisterung und Fähigkeit, schnell komplexe Zusammenhänge imBereich der mobilen Kommunikation verstehen zu können; umfangreiche Programmiererfahrung (idealerweise inC++ und MATLAB); Bereitschaft zur Mitarbeit in einem großen Team; Beherrschung der englischen Sprache in Wortund Schrift.

Anfragen an: Patrick Marsch, Tel.: 0351 463-41040, [email protected] sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 22.06.2007 an: TU Dresden, FakultätElektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Nachrichtentechnik, VodafoneStiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme, Herrn Prof. Dr.-Ing. G. Fettweis, 01062Dresden oder per E-Mail an: [email protected] (Achtung: z.Zt. kein Zugang für elektronisch signierte sowieverschlüsselte elektronische Dokumente).

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Institut für Fluidtechnik, Professur für Hydraulik/Pneumatik, zum nächstmöglichen Zeitpunkt,befristet bis 31.12.2008, Beschäftigungsdauer gem. Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG).

wiss. Mitarbeiter/in (TV-L)(Schwerpunkt: Mechatronik, pneumatische Mikroventile)

Aufgaben: Miniaturisierung von Ventilen und Verbesserung des dynamischen Verhaltens sind wichtige Forschungs-und Entwicklungsaufgaben in der pneumatischen Steuerungstechnik. In Zusammenarbeit mit einem weltweitführenden Industrieunternehmen der Fluidtechnik soll ein neues Ventil auf der Basis von Piezoaktoren entwickeltwerden. Schwerpunkte der Forschungsarbeiten bilden die ganzheitliche Simulation des Ventils, die numerischeOptimierung und die Verifikation der Ergebnisse an Prototypen. Die Arbeiten werden in einem Team mit mehrerenMitarbeitern durchgeführt. Im Institut bestehen umfangreiche Vorarbeiten. Es besteht die Möglichkeit zur Promotion.Voraussetzungen: wiss. HSA Maschinenbau; angesprochen sind insbesondere Hochschulabsolventen, die sich inihrer Diplomarbeit mit experimentellen Untersuchungen oder der numerischen Simulation beschäftigt haben. Nebenguten Kenntnissen in den Grundlagenfächern des Maschinenbaus sind Kenntnisse in der Hydraulik wünschenswert. Esist die Möglichkeit zur Einarbeitung gegeben.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 26.06.2007 an: TU Dresden, FakultätMaschinenwesen, Institut für Fluidtechnik, Herrn Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, 01062 Dresden.

Institut für Oberflächen- und Fertigungstechnik, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, zunächst befristet auf18 Monate, Beschäftigungsdauer gem. Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG)

wiss. Mitarbeiter/in (TV-L 13)

Aufgaben: wiss. Arbeiten auf dem Gebiet des konstruktiven Klebens von Glas; Zusammenarbeit mit Industrie- undInstitutspartnern; Erarbeitung von wiss. Forschungsprojekten; Erstellung von Forschungsberichten; wiss.Veröffentlichungen. Voraussetzungen: wiss. HSA in Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau, Chemie, Physik oder adäquatenRichtungen. Gesucht wird ein Wissenschaftler, der eine anwendungsorientierte und interdisziplinäre Forschungsarbeitbevorzugt.

Rückfragen an Frau Dr. Irene Jansen (Tel.: 0351 463-35210, [email protected]). Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 19.06.2007an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Oberflächen- und Fertigungstechnik,Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. E. Beyer, 01062 Dresden.

Im Dekanat ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer

Verwaltungsangestellten/Sekretärs/-in (TV-L)

zunächst befristet zu besetzen.Aufgaben: selbstständige Ausführung aller Dekanatssekretariatsaufgaben, insbesondere organisatorische undinhaltliche Leitung des Sekretariats; Korrespondenz nach Diktat und Stichworten; Postbearbeitung; Terminabsprachenund Terminüberwachung; Beratungsvorbereitung; Protokollführung; Betreuung bzw. Beratung von Besuchern(Mitarbeiter, Studenten, Gäste); administrative Begleitung von Personal-, Berufungs- und Promotionsangelegen-heiten; Organisation von Dienstreisen und Veranstaltungen; Erstellung von Grafiken und Tabellen unter Verwendungmultimedialer Software; Beschaffen und Verwalten von Büromitteln. Voraussetzungen: abgeschlossene Berufsausbildung (mit Fremdsprachenanteil) in geeigneter Richtung bzw.nachgewiesene vergleichbare Kenntnisse und Fertigkeiten sowie einschlägige Berufspraxis; exzellente Beherrschungder gängigen Bürosoftware (Windows XP, Outlook; Word, Excel, Powerpoint, Access) und der durchgängigenelektronischen Arbeitsweise; sehr gutes Englisch in Wort und Schrift; Eigeninitiative und selbstständiges Arbeiten;freundliches und kompetentes Auftreten; Teamfähigkeit und ausgeprägtes Organisationstalent; Fähigkeit zumUmgang mit Stresssituationen; Durchsetzungskraft, Ausdauer, Flexibilität und Belastbarkeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 19.06.2007 an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Dekan, Herrn Prof. Dr.-Ing. W. Jäger, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Geowissenschaften, zum 01.04.2008

Professur (W2) für Kartographische Kommunikation

Gesucht wird eine Persönlichkeit mit ausgewiesenen Lehr- und Forschungsqualitäten in Theorie und Methodikkartographischer Gestaltung in Verbindung mit moderner Informationstechnologie. Der/die Bewerber/in sollseine/ihre spezifischen Kompetenzen in die Studiengänge der Kartographie einbringen sowie Lehraufgaben in anderenStudiengängen übernehmen. Lehrveranstaltungen und Forschungsaktivitäten sollen sich primär auf theoretischeGrundlagen der Herstellung und Nutzung von Karten und kartenverwandten Darstellungen (kartographische Modell-und Kommunikationstheorie, Kartosemiotik), auf Methoden der Geodatenintegration und Geodatenvisualisierung(Redaktion, Generalisierung, Gestaltung, Interaktionsmodellierung, dynamische Darstellungen) sowie auf dieDissemination und Nutzung grafischer Produkte über unterschiedliche Medien einschließlich des Internetausgerichtet sein. Das Interesse für empirische Forschungsmethoden (Empirische Kartographie / Map Usability) istausdrücklich erwünscht. In der Forschung soll der/die Bewerber/in sowohl grundlegende als auchanwendungsbezogene Fragestellungen im Rahmen interdisziplinärer Kooperation verfolgen. Zudem wird dieBereitschaft vorausgesetzt, sich durch innovative Forschungsarbeiten in bestehende bzw. neu aufzubauende Aktivitätender Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften zu integrieren. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in den Gremien derakademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach §40 desSächsischen Hochschulgesetzes i.d.j.g.F. Dazu gehört die Habilitation oder der Nachweis einer gleichwertigen wiss.Leistung. Die Fakultät legt besonderen Wert auf eine überdurchschnittliche pädagogische Eignung, die durchEvaluierungsergebnisse belegt werden soll. Internationale Erfahrungen sind anhand von erfolgreichen Forschungs-kooperationen nachzuweisen.

Frauen und Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.Ihre Bewerbung senden Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wiss. Werdegangs, Publikations-verzeichnis, Kopien der fünf wichtigsten Veröffentlichungen, Verzeichnis der Lehrtätigkeit und beglaubigten Kopienvon Zeugnissen und Urkunden sowie einem ergänzenden Schreiben, in dem Sie Ihre Motivation zur Bewerbungerläutern, bis zum 31.08.2007 (Ausschlussfrist) an: TU Dresden, Dekan der Fakultät Forst-, Geo- undHydrowissenschaften, Herrn Prof. Dr. Werner, 01062 Dresden.

Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Internationale Forst- und Holzwirtschaft

zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befristet

Juniorprofessur (W1) fürLandnutzungsmanagement in den Tropen und Subtropen

Gesucht wird eine in Forschung und Lehre ausgewiesene Persönlichkeit, die ein fundiertes Wissen und internationaleErfahrungen in folgenden Bereichen nachweisen kann: Landnutzungsplanung mit dem Schwerpunkt Wald/Gehölzein den Tropen und Subtropen; Analyse und Entwicklung von forstlichen und agroforstlichen Betriebssystemen;Integriertes Management der Landnutzung auf lokalen und übergeordneten räumlichen Ebenen. Der/Die Bewerber/in soll in den Forstwissenschaften oder angrenzenden Disziplinen ausgewiesen sein. Gemeinsam mitdem Inhaber der Professur für Tropische Forstwirtschaft ist der/die Juniorprofessor/in für die Koordination desMasterstudiengangs ”Tropical Forestry and Management” sowie des Erasmus-Mundus-Studiengangs ”SUTROFOR(Sustainable Tropical Forestry)” zuständig. Unterrichtssprache in diesen Studiengängen ist Englisch. Die Fakultät legtbesonderen Wert auf eine überdurchschnittliche pädagogische Eignung, die durch Evaluierungsergebnisse belegtwerden soll. Internationale Erfahrungen mit dem Schwerpunkt Tropen/Subtropen sind anhand von erfolgreichenForschungskooperationen nachzuweisen. Die Akquisition und Betreuung von Forschungsprojekten in Tropenländernwird erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach den geltenden Bestimmungen des SächsischenHochschulgesetzes i.d.j.g.F. (§46 SächsHG). Danach sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die pädagogischeEignung sowie eine besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit (in der Regel eine herausragende Promotion)nachzuweisen. Juniorprofessoren werden für die Dauer von bis zu 4 Jahren beschäftigt. Das Dienstverhältnis kann nach positiverEvaluation um 2 Jahre verlängert werden, wobei die Anstellungszeit gemäß §45 des Sächsischen Hochschulgesetzesi.d.j.g.F. auf höchstens 6 Jahre begrenzt ist.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung senden Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs,Publikationsverzeichnis, Kopien der fünf wichtigsten Veröffentlichungen, Verzeichnis der Lehrtätigkeit undbeglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden sowie einem ergänzenden Schreiben, in dem Sie Ihre Motivationzur Bewerbung erläutern, bis zum 06.07.2007 an: TU Dresden, Dekan der Fakultät Forst-, Geo- undHydrowissenschaften, Herrn Prof. Dr. Peter Werner, 01062 Dresden.

Professur für Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas (Prof. Dr. Dr. h.c. Bemmann), im Rahmen des BMBF-Projektes “AGROWOOD” (Laufzeit 2005–2009) im Arbeitspaket 9 “Wissenstransfer und Projektkommunikation”, vom01.09.2007 bis 30.06.2009, Arbeitsort Tharandt, mit 75% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit,Beschäftigungsdauer gem. Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG).

wiss. Mitarbeiter/in (E 13 TV-L)

Aufgaben: kreative Strukturierung, Ausgestaltung und Umsetzung des Arbeitspaketes; fachliche Koordination desVerbundprojektes; interne und externe Kommunikation der Projektergebnisse; Kommunikation zum Projekt mitpolitischen Parteien, Organisationen, Institutionen, Wirtschaftsverbänden, Vereinen, etc.; Koordinierung desZusammenwirkens mit Forschungsverbünden im Komplex “Nachhaltige Wald- und Holzwirtschaft in Deutschland”sowie mit weiteren Verbünden tangierender Thematik; inhaltliche und organisatorische Konzeption und Umsetzungeinzelner Teilschritte des Gesamtvorhabens; verfassen von Berichten, wissenschaftlichen Veröffentlichungen undDokumenten; Übernahme mit dem Projekt verbundener verwaltungstechnischer und organisatorischer Aufgaben;wissenschaftliche Betreuung von Studierenden im Rahmen von Beleg- und Abschlussarbeiten.Voraussetzungen: erfolgreicher wiss. HSA (Diplom- oder Masterstudium), vorzugsweise in den BereichenForstwissenschaften, Agrarwissenschaften, Kommunikationswissenschaften/ Journalistik; Beherrschung von Englischin Wort und Schrift.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Selbiges gilt auch für behinderte Menschen.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 19.06.2007 an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- undHydrowissenschaften, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Internationale Forst- undHolzwirtschaft, Professur für Forst- und Holzwirtschaft Osteuropas, Herrn Prof. Dr. rer. silv.habil. Albrecht Bemmann, Pienner Str. 19, 01737 Tharandt.Tel.:035203-383 1374, Fax: 035203-383 1283, http://www.agrowood.de

036/2007Am Institut für Pathologie ist ab 01.11.2007 eine Stelle als

Laborhilfskraft

vorerst befristet für 1 Jahr zu besetzen.

Aufgaben:Technische Assistenz bei Gewebeeinbettungen, Archivierung histologischer Präparate, Paraffinblöcke sowie Befunde,Heraussuchen von archivierten histologischen Präparaten und Paraffinblöcken auf Anforderung, Reinigung derVersandgefäße einschließlich Ausgabe an die Kliniken, Befüllen der Stickstoffbehälter, Wäschedienst, Durchführungkleiner Reparaturen, Ordnungsdienst im Haus.Ausgabe der Unterlagen an Bestattungsinstitute, Ausgabe von Kursscheinen an Studenten, Paketannahme,Schließdienst, Botengänge, Bereitstellung und Kontrolle der Kursmappen, Vertretung Hörsaaldienst und – technik.

Voraussetzungen:Besondere Sorgfalt bei Archivierungsarbeiten, handwerkliches Geschick, körperliche Belastbarkeit und Teamfähigkeit.

Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.06.2007 unter Angabe der Kennziffer 036/2007 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, HerrnProf. Dr. med. G. Baretton, Direktorin des Institutes für Pathologie, Fetscherstr. 74 in 01307Dresden, Tel.: 0351 458 3000.

037/2007Das Universitätsklinikum Dresden ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung, in dem sich Ärzte, Krankenschwesternund -pfleger, medizinisch-technische Assistenten und viele andere Helfer um die Wiederherstellung der Gesundheit derPatienten kümmern. Qualifizierung ist Teil unserer täglichen Aufgabe und eine Investition in die Zukunft. Im Verbundmit unseren Partnerkrankenhäusern möchten wir ab 01. September 2007

Operationstechnische Assistenten/innen (OTA)

ausbilden.

Zum Berufsbild eines/er OTA gehören folgende Aufgaben:

Fachkundige Betreuung der Patienten während ihres Aufenthaltes im OP bzw. in der Funktionsabteilung; selbständigeOrganisation der Arbeitsabläufe in den OP- und Funktionsabteilungen; Vorbereitung bevorstehender Operationen;Unterstützung des OP-Teams vor, während und nach der Operation; Instrumentation in verschiedenen Fachbereichen;interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Allgemeines zur Ausbildung: Die Ausbildung beginnt am 01.09.2007 und dauert insgesamt 3 Jahre.

Voraussetzungen: Realschulabschluss; gesundheitliche Eignung; technisches Geschick und Verständnis;physische und psychische Belastbarkeit; Teilnahme an Schichtarbeit und Bereitschaftsdienst.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 31.05.2007 unter der Kennziffer 037/2007 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, z. Hd. Herrn Vogel, LeiterFort- und Weiterbildungszentrum, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon (0351) 4582430.

038/2007Am Institut für Physiologische Chemie ist ab 15. Juli 2007 eine Stelle als

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) / Doktorand(in)

befristet für 15 Monate (Vertretung Mutterschutz und Elternzeit) zu besetzen.

Aufgaben: Die Stelle beinhaltet Forschungsaufgaben im Rahmen bestehender Projekte mit den Schwerpunkten Zell-und Molekularbiologie und Lehre in Biochemie für Medizinstudenten.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium im naturwissenschaftlichen/medizinischen Bereich(Biologie, Biochemie, Medizin oder Chemie).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 038/2007 bis zum 15. Juni 2007 an:Prof. Dr. rer. nat. Peter Dieter, Institut für Physiologische Chemie an der Medizinischen FakultätCarl Gustav Carus der TU Dresden, Fiedlerstraße 42, 01307 Dresden; Telefon: 0351 – 458 6450.E-mail: [email protected]

INTERNE AUSSSCHREIBUNNGnur für MitarbeiterInnen des Universitätsklinikums Dresden

Ab dem nächstmöglichen Zeitpunkt ist im Universitäts Kinder-Frauenzentrum des UniversitätsklinikumsCarl Gustav Carus Dresden eine Stelle als

Mitarbeiter/in des Verwaltungsdirektors

zu besetzen.

Aufgaben:Ihr Aufgabengebiet erstreckt sich auf das gesamte Zentrum mit dem Schwerpunkt der Klinik und Poliklinik fürFrauenheilkunde und Geburtshilfe. Diese Aufgaben umfassen u.a.• die betriebswirtschaftliche Beratung der Klinikdirektoren sowie leitender ärztlicher und pflegerischer Mitarbeiter zu

Fragen der Planung und Überwachung von Erlösen und Kostenbudgets;• die Verantwortung für das zentrumsinterne Berichtswesen durch regelmäßige Auswertungen und Analysen;• die Unterstützung bei der Optimierung von Betriebsabläufen innerhalb des Zentrums;• die aktive Mitarbeit bei der organisatorischen Weiterentwicklung des Verwaltungsbereiches des Zentrums und der

Zusammenarbeit mit den Geschäfts- und Zentral-bereichen;• den Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit gegenüber Patienten und Einweisern.

Voraussetzungen:• Abgeschlossenes wirtschaftswissenschaftliches Studium bzw. einschlägige Ausbildung und/oder Erfahrungen auf

betriebswirtschaftlichem, kaufmännischem Gebiet.• Routinierte Anwendung gängiger Microsoft Office-Produkte (v.a. Excel, Word, Outlook), Erfahrungen im Umgang

mit SAP R/3 und mit Auswertungen in ORBIS sowie Kenntnisse auf den Gebieten Krankenhausfinanzierung(Planung und Abrechnung stationärer und ambulanter Leistungen) und Controlling (Budgetierung, Kosten- undLeistungsrechnung, Berichtswesen) sind wünschenswert.

• Selbständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise auch bei der Entwicklung neuer Ideen und Problemlösungen;Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Aufgaben; kommunikations- und kontaktstark für die vertrauensvolleZusammenarbeit mit den Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen.

Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 039/2007 bis zum 15.06.2007 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Herrn Dr. Ralf Schönherr, Verwaltungsdirektordes Universitäts Kinder-Frauenzentrums, Postfach 628, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden. FürRückfragen - Telefon 458 2389 oder per E-Mail: [email protected].

044/2007Im Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Abteilung Neuroradiologie ist ab 01.07.2007 eine Stelle als

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(-in) / Arzt(Ärztin) in Weiterbildung

vorerst befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Aufgaben/Voraussetzungen:Die Abteilung Neuroradiologie versorgt das Universitätsklinikum Dresden und umliegende Kranken-häuser aus einemgroßen Einzugsgebiet mit diagnostischen und interventionellen Leistungen. Sie verfügt über eine 2-Ebenen-Angiographie und hat Zugriff auf drei 1,5 Tesla Magnetresonanztomographen und zwei Computertomographen.Wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Schlaganfall- und Stoffwechselforschung. Die Abteilung ist in mehreregroße internationale Studien eingebunden. Voraussetzungen für die Bewerbung sind Interesse an radiologischerDiagnostik und Erfahrung in der Neurochirurgie und Neurologie. Die volle Weiterbildung für den SchwerpunktNeuroradiologie ist möglich.

Bei großem klinischem Engagement und bei wissenschaftlichem Interesse erwartet sie eine sehr interessante Aufgabein der liebenswerten Stadt Dresden.Über die Arbeit der Abteilung Neuroradiologie können sie sich weiterhin informieren unter www.tu-dresden.de/medneurorad.

Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 044/2007 bis zum 20.06.2007 an:Herrn Prof. Dr. R. von Kummer, Leiter der Abt. Neuroradiologie, Institut und Poliklinik fürRadiologische Diagnostik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Fetscherstr. 74 in 01307Dresden. (Tel.: 458 2660)

045/2007Am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin ist ab 01.09.2007 eine Stelle als

Medizinisch-technische/r Laborassistent/in / Chemisch-technische/r Assistent/in

vorerst befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Aufgaben:Selbständige analytische und präparative Labortätigkeit, vorwiegend in der Forschung.

Voraussetzungen:Abschluss als Medizinisch-technische/r Laborassistent/in bzw. Chemisch-technische/r Assistent/in. UmfassendeFertigkeiten zur Ausführung von klinisch-chemischen, endokrino-logischen und molekularbiologischen Parametern.Erfahrungen in der HPLC Analytik. Kenntnisse in der Organisation eines Forschungslabors, wie z.B. Bestell- undKostenmanagement. Sprachsicherheit für eine direkte Kommuniaktion am Arbeitsplatz in Englisch.

Schwerbehinderte sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.06.2007 unter Angabe der Kennziffer 045/2007 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, FrauProf. Dr. med. G. Siegert, Direktorin des Institutes für Klinische Chemie und Laboratoriums-medizin, Fetscherstr. 74 in 01307 Dresden.

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Architektur

Fakultät Maschinenwesen

Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Zentrale Universitätsverwaltung

Technische Universität Dresden

Page 14: Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · heraus, dass sich die Akustik des Holzes durch die thermische Behandlung erheb-lich verbessert«, resümiert Pfriem. Ein Instrumentenbauer

18. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 10/2007 Seite 14

Ein völlig erschöpfter Rezensent blickt zurück:Dixie auf dem Campus

Hereinspaziert – treten Sie näher, Damenund Herren, vorbei an den hochauf-schießenden Feuerzungen des Bratwurst-grills, hier herein, ins Hörsaalzentrum,zum siebten Mal »Dixie auf dem Cam-pus«! Linker Hand erleben Sie die dreißigbrandgefährlich swingenden Musiker der»TU Big Band« unter ihrem DompteurBertram Liskowsky. Ausgerüstet mit Dämp-fern, die doch verdächtig an Blumenüber-töpfe und Abflussreinigergummifüße erin-nern, schrecken sie selbst vor dem Kampfmit rosa Panthern und anderen Jazz- undSwingungetümen nicht zurück, und es isteine Lust, ihnen dabei zuzuhören. Nachrechts gewandt, gehen Sie nur immer anden Türmen von Fettbemmchen und Bier-fässern vorbei, bis Sie den Eingang zumAudimax erreichen. Allein der Anblick die-

ser heute abend alkohol-, schweiß- undtränengetränkten Arena muss einem an-ständigen Studenten Schauer über dengramgebeugten Rücken jagen: fast zwei-tausend furchtsame Neugierige und eu-phorisierte Alteingesessene haben sich hierniedergelassen, in den Gängen, auf demBoden, in den Türen, jeder Sitzplatz desHörsaals ist besetzt. An der Frontseite wech-seln zirpende Mundharmonikalaute mitmächtigen Dampflokpfeifen, und einMann fast ohne Haare erzählt grässlicheGeschichten von Strafgefangenen in NewOrleans, die ihre Liebste ansingen. Seltsa-merweise ist er auf dem Programmzettelunter dem Namen »Thomas Stelzer« auf-geführt, obwohl das Publikum gerade mithöchstem Vergnügen immer und immerwieder »Hey, Willie« skandiert! Später wirdman hier eine Jazzband erleben, derenMitglieder ausnahmslos die Milch derfrühen akademischen Jahre von ebendieserAlma Mater schlürften. Heute sind sie trotzwechselvollen beruflichen Schicksalspielsmusikalisch umso fester vereint; sogar diezweitbekannteste Dresdner Brücke ist in-zwischen nach ihnen benannt, raunensich die Touristen zu, die ebenfalls zahl-reich erschienen sind. Doch weiter, weiterin diesem sausenden Klang, zurück insFoyer, wo unter riesenhaften Musikinstru-menten aus Holz und Pappmaché zwei an-dere Formationen den Massen auf denTreppenstufen und Holzbänken ordentlichZucker geben: die norwegische »MagnoliaJazzband«, die ihre Dixielandmusik durchSüdsee-inspirierte Creole-Klänge und gar

osteuropäische Einschläge des Klarinettis-ten würzig zu garnieren weiß. Noch tollertreiben es »Spirit of New Orleans«, eine1990 gegründete Band aus Kopenhagen.Kaum hat der tapfere Moderator desAbends, Ulf Drechsel, zum freundlichenWillkommensgruß angesetzt: wumms,krach, ringt die dixie-dürstige Band ihn

mit einem ohrenbetäubenden Shuffle nie-der ...

Die Entscheidung jedenfalls, einige derFolgeveranstaltungen des 37. Jahrgangs inein riesiges Zirkuszelt umziehen zu lassen,erschien dem völlig erschöpften Rezen-senten nach dem »Campus-Dixie«-Abendnur logisch. Allez! Martin Morgenstern

Im Bann der Dixiemusik

Einblicke in die Welt virtueller Kunst

Die Kustodie der TU Dresden lädt zum 7.Studientag in die ALTANAGalerie der Uni-versitätssammlungen.Kunst+Technik ein.Der Studientag am 14. Juni 2007 gibt Ein-blick in die Welt virtueller Kunst- und Ge-staltungsmöglichkeiten, die in der neuenAusstellung »Universum der technischenBilder – Computerkunst« im Görges-Bauder TU Dresden zu erleben ist.

Hier begegnet sich Computerkunst vonCharlotte Sommer-Landgraf mit »Bildernvom Forschen«, die Studenten des FachesMediengestaltung in den Wissenschaftsbe-reichen der Technischen Universität auf-spürten, sie be- und verarbeiteten.

Die Vorträge des Studientages, dieFührungen durch die Ausstellung, das Er-lebnis des besonderen Ausstellungsortes imElektrotechnischen Institut lassen denKreativitätsimpuls von Wissenschaft undTechnik für die Kunst nachvollziehen.

Präsentiert wird unter anderem der räumliche Nachbau eines Stilllebens vonLubin Baugin (1610 – 1663), der es er-laubt, die Perspektiven in der Bildtektoniknachzuvollziehen. Der Eintritt ist frei.

Programm am 14. Juni 2007:15 Uhr Begrüßung:

Dr. Klaus Mauersberger, Direktor der Kustodie der TU Dresden

15.15 Uhr: Prof. Rainer Groh, Fakultät In-formatik, Institut für Software- undMultimediatechnik, »Das lebendige Stillleben – Multiper-spektivische Darstellung im Kunst-werk«; »Algorithmen und der Blick derMaler – Regeln der Perspektive«

16.15 Uhr: Dr. Hans-Ulrich Lehmann,Oberkonservator, Stellv. Direktor desKupferstich-Kabinetts der StaatlichenKunstsammlungen Dresden »Zufall und Bestimmtheit – die Tinten-strahldrucke von Charlotte Sommer-Landgraf«

18 Uhr: Vorführung von Experimentalfil-

men des Studienganges Medieninfor-matik der TU Dresden.Anschließend Präsentation von Studen-

ten-Arbeiten und Führungen durch dieAusstellung. M. Obenaus

ALTANAGalerie im Görges-Bau,Helmholtzstraße 9, 01069 Dres-

den. Der Studientag findet im Hörsaal226 statt.www.tu-dresden.de/kunst-plus-technik

Studientag lädt in die ALTANAGalerie ein

»Stillleben mit Schachbrett« von Lubin Baugin. Nachbau von Prof. Rainer Groh, Profes-sur für Mediengestaltung. Foto:PR

Zugehört

Der Geiger und Pianist Kolja Lessing – aufbeiden Instrumenten seit Jahren dem Mu-sikleben prägende Impulse gebend – ist inSachsen kein Unbekannter. Ich lernte seinegeigerische Extraklasse bei einem Konzertam 26. Mai 1996 auf Schloss Hoflößnitz inRadebeul kennen. Die »Kammermusik inder Hoflößnitz« hatte Lessing eingeladen,die 12 Fantasien für Violine solo von GeorgPhilipp Telemann aufzuführen. Der Künst-ler tat dies in einer Weise, die die Konzert-besucher nicht nur ob der solistischenMeisterschaft aufhorchen ließ, sondern sieließen sich vom Charme dieser Fantasiengeradezu verführen und stürmisch Zuga-ben fordern. Die lieferte Lessing auch, in-dem er eine »Dreizehnte Fantasie« impro-visierte. Seit 2002 gibt es nun beim LabelCapriccio eine CD, so dass es möglich ist,sich wieder und wieder von Lessings Inter-pretation der Telemann-Fantasien anregenzu lassen.

Telemann hat diese Fantasien 1735komponiert. Unabhängig von J. S. Bach,dessen Sonaten und Partiten Telemannhoch schätzte, ging Telemann hier eineneigenen Weg: Er suchte den italienischenmit dem Stil der Franzosen (seiner Zeit)»in neuer Anmut« zu versöhnen. »DieLeichtigkeit« – so ist dem vom Solisten for-mulierten Booklet zu entnehmen –, »nichtdie Wissenschaft ... ist dabey mein Augen-merk gewesen, sintemal auch das Leichteseinen Meister fordert.« Telemann wählt inden Fantasien als Form eine freie Mischungvon Sonate und Suite. Sind die ersten sechsFantasien eher polyphon und akkordischgeprägt, so dominiert in den folgendensechs Fantasien die spielerische Eleganz desweitgehend einstimmigen Satzes.

Es gibt einige weitere Einspielungen vonTelemanns Fantasien, aber ich möchte be-haupten, dass keine so gelungen ist wie dievon Kolja Lessing, der, nach kurzer Tätig-keit in Leipzig, seit 2000 Professor für Vio-line und Kammermusik an der Musik-hochschule Stuttgart ist.

Prof. em. Friedrich W. BuschGründungsdekan der Fakultät

Erziehungswissenschaften

Was hören Sie derzeit besonders gern?Bach, Beatles oder Backstreet Boys? Stel-len Sie Ihre Lieblingsscheibe im UJ kurzvor. Unter allen Einsendern verlosen wirzum Jahresende eine CD. UJ-Red.

Kolja Lessing: »Telemann, 12 Fantasien«(Capriccio,2002)

Dauerausstellung im Bauhaus Dessau eröffnet

Das Bauhaus ist eine Legende. Fast jeder hatdavon gehört. Die Wagenfeld-Leuchten, dieStahlrohrmöbel von Marcel Breuer, typischeArchitektur, Hochschule, Werkstatt oder An-

kerplatz der avantgardistischen Moderne –die mit dem Bauhaus verbundenen Assozia-tionen sind so facetteneich wie seine Ge-schichte. Doch wie bei jeder Legende schadetes nicht, das Pseudowissen auf seinen tatsäch-lichen Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Nun gibt es Gelegenheit dazu: Seit MitteMai kann die von vielen lang ersehnte Dau-

erausstellung »Bauhaus Dessau – Werkstattder Moderne« im frisch sanierten DessauerBauhausgebäude besichtigt werden. Rund200 ausgewählte Objekte und Dokumenteaus der Sammlung der Stiftung Bauhauszeigen die unterschiedlichen Entwicklungs-linien der berühmten »Hochschule für Ge-staltung«. Schwerpunkt der Exposition istdie Dessauer Zeit von 1925 bis 1932. Nebeneiner Einführung zur Geschichte des Bau-hauses, seinen Vorläufern und seiner histo-rischen Einbettung stehen die Wechselwir-kungen von Unterricht und praktischerWerkstattarbeit im Zentrum der Ausstel-lung. Es wird deutlich, dass sich das Bau-haus als ganzheitliche und interdisziplinä-re Werkstatt verstand. Nachdem dieeinzelnen Gestaltungsdisziplinen im 19.Jahrhundert extrem ausdifferiert wurden,sollten alle Künste wieder unter einemDach vereint werden und in Anlehnung andas Prinzip der mittelalterlichen Bauhütten– die übrigens auch bei der Namensgebung»Bauhaus« Pate standen – ihre Kräftebündeln und sich in ihren Fähigkeiten er-gänzen. Als symbolische Aufgabe stand da-bei der »Bau«, vergleichbar mit der Kathe-drale. Er sollte als Ausdruck eines neuen

gesellschaftlichen Ideals an der Schwelle inein neues Zeitalter Gestalt bekommen. DasBauhaus schrieb sich diese Aufgabe mit sei-ner Gründung 1919 durch Walter Gropiusauf die Fahnen. Von nun an sollte eineneue, junge und verantwortungsvolle Gene-ration für das Industriezeitalter der Moder-ne ausgebildet werden.

In der neuen Bauhaus-Dauerausstel-lung kann man sowohl die Architektur alsauch Kunst-, Einrichtungs- und Unter-richtsgegenstände der Bauhausgeschichtein großer Bandbreite und Dichte an ihremEntstehungsort studieren – an einem le-bendigen Ort, der 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde und an demauch heute geforscht, gelehrt und gestaltetwird. Dagmar Möbius

Stiftung Bauhaus Dessau,Gropiusallee 38, 06846 Dessau,

Geöffnet täglich 10 bis 18 Uhr,Führungen für Einzelbesucher Montagbis Freitag, 11 und 14 Uhr; Sonna-bend, Sonntag und an Feiertagenmehrmals täglich, 4 Euro pro Person,für Gruppen wird um Voranmeldunggebeten. www.bauhaus-dessau.de

Das Bauhaus – Ankerplatz der avantgardistischen Moderne

Ludwig Mies van der Rohe: Barcelona-Sessel, frühe Version des Gestells, 1929.Foto:Kelly Kellerhoff/Stiftung Bauhaus Dessau.© VG BILD-KUNST Bonn

Schon fast »Inventar« beim Campus-Dixie:die TU Big Band. Fotos (2): Seidel/Kasper

Vielseitiger Italiener wird vorgestellt

Einen frischen Blick auf das weniger be-kannte Italien des 20. Jahrhunderts bietetdas umfangreiche Werk des italienischenSchriftstellers, Regisseurs und JournalistenMario Soldati (1906 – 1999). Der Film-und Leseabend »Omaggio a Mario Soldati«wird im Rahmen der Vorlesung »Italieni-sche Kultur in Amerika 19. – 20. Jahrhun-dert« unter der Leitung von ProfessorinBarbara Marx, verschiedene Aspekte des Le-bens und Werks dieses vielseitigen Autorsbeleuchten. Der Einführung zum Thema»Mario Soldati und die schwierige Liebe zuAmerika« von Prof. Marx folgt eine Lesungaus dem Werk Soldatis in deutscher unditalienischer Sprache sowie die Vorführungdes Films »La provinciale« (1952, Regie:Mario Soldati, nach einer Erzählung vonAlberto Moravia) mit Gina Lollobrigida, initalienischer Sprache. Alle Interessentensind herzlich eingeladen. Die Veranstaltungwird freundlicherweise vom Verlag KlausWagenbach unterstützt. Gesine Seymer

Wann und wo? Dienstag, 19. Juni2007, ab 17 Uhr im HSZ, R. 201�

Magnolia Jazzband.