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tereg newsletter # 10|2013 durchblick

durchblick - TEREGtereg newsletter #10|2013 durchblick Ende des 19. Jahrhunderts von Ham-burger Bürgern, Geschäftsleuten und Künstlern nach dem Vorbild des Wiener Burgtheaters erbaut,

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tereg newsletter #10 |2013

durchblick

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Ende des 19. Jahrhunderts von Ham-

burger Bürgern, Geschäftsleuten und

Künstlern nach dem Vorbild des Wiener

Burgtheaters erbaut, ist das Deutsche

Schauspielhaus mit 1.200 Sitzplätzen

heute das größte Sprechtheater Deutsch-

lands. Der barocke Prunkbau im Stadt-

teil St. Georg kann auf eine wechselvolle

Geschichte zurückblicken: Zahlreiche

Inszenierungen fanden in seinen Räum-

lichkeiten statt; zwei Kriegen und Krisen

trotzte das Theater. Die Zeit allerdings

ging nicht spurlos an ihm vorbei und so

fi nden seit einigen Monaten umfangrei-

che Umbau- und Restaurationsarbeiten

statt, um das Theater wieder zu dem

glanzvollen Ort zu machen, der er im-

mer schon war. Die begleitenden Reini-

gungsleistungen verleihen ihm den letz-

ten Schliff bzw. fi nalen Glanz.

Gegen den Zahn der Zeit

Der Startschuss für die Arbeiten fi el be-

reits im Juni 2012 und der straff ange-

legte Zeitplan soll dafür sorgen, dass der

Spielbetrieb nicht länger als nötig einge-

schränkt wird. Denn selbst während der

Sanierung gibt es Vorstellungen – wenn

auch mit einer reduzierten Anzahl an

Zuschauerplätzen. Hier und da sind

kleinere wie größere Schönheitskor-

in mühevoller Kleinarbeit wieder „auf-

zupolieren“.

Wo gehobelt wird …

… fallen Späne. Schmutz bleibt auf einer

derart großen Baustelle nicht aus. Für

dessen Entsorgung sind Experten gefragt –

die TEREG-Mitarbeiter. Um die spezi-

ellen Bedingungen und Gegebenheiten

vor Ort zu klären, gab es zunächst eine

Objektbegehung. „Gerade im Bühnenbe-

reich, wo die unterschiedlichen Kulissen

mittels hochkomplizierter Mechanis-

men ständig hin und her bewegt werden,

ist zur eigenen Sicherheit das Tragen

eines Schutzhelms und eine grundle-

gende Unterweisung in Sachen Arbeits-

schutz unabdingbar“, so der zuständige

Bereichsleiter Hans-Joachim L’Estrade.

„Neben den Standards wie Arbeitshose,

Handschuhen und Sicherheitsschuhwerk

trägt das Team Staubschutzmasken.“

Zudem mussten in der Startphase Indus-

triesauger, Reinigungsgeräte und -mittel

im Objekt bereitgestellt werden. Auf der

Baustelle zeigt sich schnell, warum die

begleitende Reinigung so wichtig ist: Tag-

täglich geben sich hier die unterschied-

lichsten Gewerke die Klinke in die Hand.

An allen Ecken und Enden des Theaters

wird gebohrt, gehämmert, geschraubt

rekturen nötig, besonders großer Über-

holbedarf besteht jedoch bei der nicht

mehr zeitgemäßen Bühnentechnik um

den aktuellen Sicherheitsanforderun-

gen gerecht zu werden. Die Drehbühne

aus den 1960er Jahren beispielsweise

ist ein ehemaliger, so genannter Dreh-

kranz für Lokschuppen, der für den Büh-

nenbetrieb umfunktioniert wurde. Das

Zentrum der Baumaßnahmen ist der

Bühnenturm, der Unter- und Oberma-

schinerie – also im oberen Bereich der

Bühne z. B. Beleuchterbrücken und im

unteren Bereich Hubpodien, Drehbühne

und Drehscheibe – beherbergt. Um Platz

für die komplett neue Technik zu schaf-

fen, wird das Dach oberhalb der Bühne

abgehoben und der Turm vier Meter

aufgestockt. Die Anzahl der „Prospekt-

züge“, an denen die Kulissen aufgehängt

sind, wird von bisher 42 auf 66 erhöht.

Nach dem Umbau können sie so deut-

lich schwerere Lasten aufnehmen. Ins-

gesamt werden in der Untermaschinerie

circa 100 Tonnen Stahl verbaut. Etlichen

Verschönerungsmaßnahmen muss sich

auch der prächtige, aber in die Jahre ge-

kommene Zuschauerraum unterziehen.

Seit Mai 2013 sind unzählige Stuckateu-

re, Vergolder, Maler und Restauratoren

damit beschäftigt, den historischen Saal

Vorhang auf für eine Glanzleistung Ab und an benötigt jeder eine kleine Frischzellenkur – selbst altehrwürdige Gebäude wie das Hamburger

Schauspielhaus, das derzeit umfassend renoviert und umgebaut wird. Die TEREG unterstützt dabei die Arbeiten,

indem sie den Vertretern anderer Zünfte fachmännisch „hinterherputzt “. Ein Besuch auf der Baustelle.

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und geschweißt. „Permanent fällt Bau-

schutt an, der entsorgt werden muss. Im

Laufe der Zeit kommen da etliche Kubik-

meter zusammen“, erklärt Vorarbeiter

Dominik Bolt. Lachend fügt er hinzu: „Es

hat schon ein bisschen gedauert, sich in

den unzähligen Treppenhäusern, Gängen

und Ebenen zurechtzufi nden. Mittler-

weile kennen wir aber jeden Winkel wie

unsere eigene Westentasche.“

Flexibel fein rausgeputzt

Wo gestern noch ein Gerüst bis zur

Decke ragte, müssen die Reinigungs-

profi s binnen kürzester Zeit wieder

Ordnung schaffen. Nur so können die

anstehenden Folgearbeiten beginnen.

Wo es möglich ist, kommen Maschi-

nen zum Einsatz, das meiste allerdings

geschieht nach wie vor in Handarbeit.

„Anfangs folgten wir noch dem zuvor

festgelegten ‚Aktivitätenplan’, aus dem

einzelne Reinigungsabschnitte hervor-

gingen. Mittlerweile führen wir die

täglichen Arbeiten aber nach Bedarf

und auf Zuruf aus“, so Hans-Joachim

L’Estrade. „Planung sei eben das eine,

die Gegebenheiten vor Ort manchmal

etwas anderes.“ Und weiter: „Aber un-

ser Team ist eingespielt, sodass kurze

Reaktionszeiten überhaupt kein Prob-

lem sind.“ Die Zahl der Mitarbeiter, die

dieses Bauvorhaben begleiten, schwankt

je nach Arbeitsanfall.

Schlag auf Schlag und Hand in Hand

Mit so viel Einsatzfreude punktete die

TEREG bei den Auftraggebern – und

übernimmt nun auch die komplette

Endreinigung des Theatersaals sowie der

angrenzenden Räumlichkeiten. Bisher

wurde der gesamte Fußboden im Par-

kett, auf den Rängen und in den Logen

einer Grundreinigung und anschließen-

der Beschichtung unterzogen. Bereichs-

leiter Hans-Joachim L’Estrade erklärt:

„Das musste Zug um Zug gehen, denn

erst danach konnte die Bestuhlung

wieder eingebaut werden.“ Im An-

schluss daran waren die Teppiche an der

Reihe – und zwar auf allen Fluren und in

den Treppenhäusern. Zuletzt erfolgt die

fachgerechte Grundreinigung der Sani-

täranlagen sowie die fi nale Oberfl ächen-

reinigung. Wenn der Spielbetrieb mit

einer Inszenierung der neuen Intendan-

tin Karin Beier wieder aufgenommen

wird, zeigt sich das Haus von seiner

besten Seite. Darüber freut sich auch

Facharbeiter Manuel Mave: „Es ist im-

mer schön, nach vollendeter Arbeit ein

blitzblankes Gebäude zu übergeben. Ge-

rade, wenn es sich dabei um ein tolles

Objekt wie das Schauspielhaus handelt.

So etwas haben wir schließlich nicht

alle Tage auf der Auftragsliste.“

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Zahlen, bitte Ein Faible für Zahlen und Fakten hat nicht jeder und für viele ist Controlling, also das interne Rechnungs-

wesen, ein Buch mit sieben Siegeln. Nicht für Laila Sadighian, die sich in der Welt der Kennzahlen und

Kostenstellen bestens auskennt.

1982 in Afghanistan: Nur wenige Tage

nach Laila Sadighians Geburt fl üchten

ihre Eltern mit den Kindern vor den

Auseinandersetzungen in ihrer Heimat

in den benachbarten Iran. Hier wächst

sie mit ihren Geschwistern auf und

besucht das Gymnasium. Auch ih-

ren in Deutschland lebenden späteren

Ehemann lernt sie dort kennen, als er

seine Familie besucht. Ein Jahr nach der

Heirat folgt sie ihm nach Hamburg. „Ich

bin im November 2001 angekommen.

Obwohl es im Iran auch vier Jahres-

zeiten gibt, fand ich es hier in Deutsch-

land bei meiner Ankunft schon recht

kalt und ungemütlich“, beschreibt sie

ihre ersten Eindrücke von der neuen

Heimat.

Zwischen Begeisterung und

Herausforderung

„Aus dem Iran kannte ich keine

Adventszeit mit bunten Lichtern und

geschmückten Straßen. Besonders auf-

regend fand ich die vielen verschiede-

nen Gerüche auf den Weihnachtsmärk-

ten. Bis heute liebe ich den Duft von

Mandeln, Zimt und Lebkuchen – auch

wenn ich sie nicht gern esse“, fügt sie

mit einem Lächeln hinzu. Der Start in

Deutschland ist – auch der Sprachbar-

riere wegen – nicht ganz einfach, doch

Laila Sadighian meistert alle Hürden.

Die Mutter einer kleinen Tochter macht

sich auf die Suche nach einem Ausbil-

dungsplatz. Weil das Vorhaben zunächst

nicht von Erfolg gekrönt ist, vermittelt

sie das Arbeitsamt in eine Ausbildungs-

und Beschäftigungsgesellschaft, in der

ist. Außerdem kann ich selbstständig

arbeiten und eigene Ideen einbringen.“

Laila Sadighian scheint Job und Firma

fürs Leben gefunden zu haben. Lediglich

eine Optimierungsmöglichkeit sieht die

31-Jährige noch: Zusammen mit ihrem

Kollegen möchte sie sich vermehrt die

Praxis vor Ort ansehen. „Dann kön-

nen wir noch besser verstehen, welche

Herausforderungen es im Außendienst

gibt.“

sie zur Bürokauffrau ausgebildet werden

soll. Ziel der jungen Frau bleibt jedoch

weiterhin die praxisnahe Ausbildung in

einer ‚echten’ Firma.

Gute Noten, gute Chancen

So gibt sie die Suche nicht auf und

fi ndet bei weiteren Recherchen eine

Stellenausschreibung der TEREG auf

der Handelskammer-Website. Laila Sa-

dighians sehr gute Zeugnisse öffnen

ihr die Tür zu Eignungstest und Vor-

stellungsgespräch und sie bekommt

die Chance, die begonnene Ausbildung

im Unternehmen abzuschließen. Sie

durchläuft die verschiedenen Abteilun-

gen und entdeckt dabei ihr Händchen

für Controlling-Aufgaben. „Als ich

nach der Ausbildung in diesem Bereich

übernommen wurde, hatte ich meinen

Traumjob“, berichtet die lebhafte jun-

ge Frau, die so gar nicht dem Bild des

typischen, trockenen „Zahlenmen-

schen“ entspricht.

„Zahlendrehern“ auf der Spur

Zu ihren Aufgaben gehören das interne

Reporting sowie Abweichungsanaly-

sen und das Kostenstellencontrolling.

„Wir überprüfen Kosten und Erlöse auf

einzelnen Kostenstellen, suchen etwa-

ige Buchungsfehler und sprechen mit

den zuständigen Bereichsleitern, falls

Unstimmigkeiten auffallen. Läuft

bei einer Kostenstelle etwas nicht

ganz rund, suche ich den Grund und

sorge für die Korrektur“, erläutert

Laila Sadighian. „Mein Job gefällt

mir, weil er sehr abwechslungsreich

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Eine Nummer – 24 Stunden ServiceWer mit einer 24-Stunden-Hotline wirbt, muss rund um die Uhr erreichbar sein – und das an 365 Tagen im Jahr ...

Montagmorgen, 6.30 Uhr: Schichtwech-

sel am Empfang der TEREG. Gaby Bün-

ger und Heike Wagener teilen sich nach

einer kurzen Übergabe durch den Kol-

legen aus der Nachtschicht den Tages-

dienst am Counter. Hier, im Herzstück

des Unternehmens, sind gutes Zuhören

und Multitasking gefragt. „Tagsüber

steht das Telefon kaum still“, so Heike

Wagener. „Kunden, die Dienstleistun-

gen in Auftrag geben oder Reklama-

tionen haben, wählen ebenso unsere

Rufnummer wie Geschäftspartner und

Lieferanten.“ Sind Mitarbeiter im Haus

nicht erreichbar, laufen diese externen

Anrufe am Empfang auf. Auch Besucher

werden hier freundlich in Empfang ge-

nommen. „Eine Herausforderung sind

die Abwicklung eingehender Mitarbei-

teranfragen aus den Objekten oder Per-

sonalausfälle“, ergänzt Gaby Bünger.

„Die schnelle Informationsweitergabe

ist deshalb so wichtig, da die Bereichs-

leitungen für Personalausfälle Vertre-

tungen organisieren müssen – und das

möglichst geräuschlos, ohne Nachteil

für den Kunden.“

Vertrauen – der Schlüssel zum Erfolg

Ganz gleich, welcher Art die Anfragen

sind, alle werden zügig und professionell

gefiltert, denn kurze Handlungswege

sind wichtig bei einem Gebäudedienst-

leister mit mehr als 1.600 Beschäftigten.

Neben dem telefonischen Kontakt läuft

die Kommunikation parallel per Fax

und E-Mail; schriftliche Anfragen gelan-

gen so ohne große Umwege in die rich-

tigen Hände. Auch Schlüssel für externe

Standorte werden gegen Empfangsbestä-

tigung an die verantwortlichen Mitar-

beiter ausgegeben. Bei Immobilien, die

saniert oder umgebaut werden, wech-

seln die hinterlegten Schlüssel nahezu

täglich den Besitzer – wichtig für die

jeweils bauausführenden Gewerke, die

einen schnellen, unkomplizierten Zu-

tritt in die Objekte benötigen.

Wenn jede Minute zählt:

heißer Draht für Notfälle

Tritt am Ende eines Arbeitstages gegen

17 Uhr die Nachtschicht in der Zen-

trale ihren Dienst an, hat das Team

vom Empfang einige hundert Telefo-

nate geführt und entsprechend viele

Informationen transportiert. Spät- und

Nachtarbeiter sind ebenso in den lau-

fenden Informationsfluss eingebunden,

denn Arbeitsanweisungen der Kunden

werden über einen Verteiler rechtzei-

tig übermittelt. Bei akuten Notfällen –

beispielsweise Maschinen- und Materi-

alschäden oder notwendigen Erstmaß-

nahmen in der Schadensanierung – er-

halten Mitarbeiter über die Kollegen

am Empfang Zutritt zum Waren- und

Materiallager. Neben der bewährten

24-Stunden-Hotline, über die der Emp-

fang erreichbar ist, sind auch dienstha-

bende Mitarbeiter als direkte Ansprech-

partner stets abrufbereit, denn gerade in

den Bereichen Brand- und Wasserscha-

densanierung oder Winterdienst sind

kurze Reaktionszeiten unverzichtbar.

Hinter der Full-Service-Gebäudedienst-

leistung verbirgt sich eben kein einfa-

cher 8-Stunden-Standard-Job. Deshalb

steht die TEREG ihren Kunden und

Geschäftspartnern rund um die Uhr

an sieben Tagen die Woche zur Verfü-

gung. Und sollten tatsächlich mal alle

Leitungen belegt sein, wird einem die

Wartezeit am Telefon durch aktuelle

Charthits verkürzt.

Während ihrer Schicht sind Heike Wagener (links) und Gaby Bünger am Empfang die erste Anlauf-

stelle für alle Besucher.

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impressum

Last but not leastVoller Einsatz – saubere Leistung: Wie aus einem abendlichen Einsatz eine ungemütliche Nacht wurde

Ausgabe _ tereg newsletter #10 | 2013

Erscheinungsdatum _ Dezember 2013

Herausgeber _ Tereg Gebäudedienste GmbH

www.tereg.de

Redaktion _ Elke Herm, Anja Ludwig,

Olaf Schoenke, Dagmar Süß

Fotos _ Tereg Gebäudedienste GmbH,

© Matthias Krüttgen – Fotolia.com,

Hartmut Völker

Texte _ Tereg Gebäudedienste GmbH

Gestaltung _ HOCHBAHN

Auflage _ 1.200

Nicht immer macht Kadri Kirtay bei

der TEREG nur Dienst nach Plan – hin

und wieder ist auch ein Einsatz über das

Normalmaß hinaus erforderlich. Eine

Schicht ist dem gebürtigen Türken,

der seit drei Jahren als Raumpfleger im

Unternehmen beschäftigt ist, bis heute

ganz besonders in Erinnerung.

Als Kirtay an einem kalten Frühlings-

abend seine Arbeit in einer Hambur-

ger Arztpraxis aufnimmt, ahnt er noch

nichts von seinem bevorstehenden

„Abenteuer“. Nachdem das Praxisteam

bereits Feierabend gemacht hat, küm-

mert sich der Minijobber hier montags

bis freitags von 19 bis 21 Uhr um Reini-

gung und Abfallentsorgung. Wie üblich

steigt Kirtay bepackt mit acht großen

blauen Müllsäcken in der zweiten Eta-

ge in den Aufzug. Um die unhandliche

Fracht zu entsorgen, muss er zunächst

den Fahrstuhl entriegeln. Er steckt den

Schlüssel ein, der Lift setzt sich in Be-

wegung, alles läuft wie gewohnt. Unten

angekommen geschieht aber das folgen-

schwere Malheur: Beim Ausladen reißt

einer der Säcke. Um den „Schaden“ so

gering wie möglich zu halten und kurz

auszuräumen, verlässt Kirtay den Lift.

Kaum draußen, schließt sich hinter

ihm auch schon die Tür. Jemand muss

den Aufzug gerufen haben, sodass die-

ser samt noch steckendem Schlüssel im

Dunkel der Nacht verschwindet … Als

er wieder in den Keller zurück kommt,

ist der Schlüssel weg.

24 unvergessliche Stunden

Seine Suche im menschenleeren Ge-

schäftshaus bleibt ohne Ergebnis. Doch

die Praxis unverschlossen zu hinterlas-

sen, kommt für ihn nicht in Frage. „Ich

konnte doch nicht einfach nach Hause

fahren“, so Kirtay. Kurzerhand beschließt

er daher, vor der Praxis Wache zu halten.

Nicht einmal einen Gang zur Toilette

erlaubt der Raumpfleger sich während

seines nächtlichen „Sondereinsatzes“.

Der erste Praxismitarbeiter, der gegen

7.30 Uhr zum Dienst erscheint, ist sicht-

lich überrascht, den jungen Mann noch

vor Ort anzutreffen. Kirtay schildert ihm

den Vorfall, woraufhin im Gebäude eine

Schlüssel-Suchanzeige ausgehängt wird.

Erst dann gönnt er sich nach der ruhelo-

sen Nacht eine kleine Frühstückspause.

Anschließend forscht Kirtay bei den

benachbarten Firmen weiter, doch der

Schlüssel bleibt verschwunden. „Eigent-

lich sollte das Türschloss gewechselt

werden, aber ich wollte wenigstens das

Ende der Sprechstunde abwarten, ob sich

nicht noch jemand meldet. Für Fehler

stehe ich gerade“, so der Reiniger. Gegen

19 Uhr – ganze 24 Stunden nach offiziel-

lem Arbeitsbeginn – kommt schließlich

der erlösende Anruf für den inzwischen

vollkommen übermüdeten TEREG-Mit-

arbeiter: Nichtsahnend, dass sich sein

Besitzer nur ein paar Stockwerke tiefer

befindet, hatte eine Reinigungskraft aus

einem der Nachbarbüros den vermeint-

lich vergessenen Schlüsselbund mit nach

Hause genommen. Kirtay: „Hätte ich das

eher gewusst, wäre mir nicht nur eine

schlaflose Nacht, sondern auch Ärger mit

meinem Hauptarbeitgeber erspart geblie-

ben“.

Doch „halbe Sachen“ macht Kirtay eben

nicht. Zuverlässig, engagiert und gewis-

senhaft ist er wie viele andere Mitarbei-

ter Tag für Tag im Einsatz und trifft im

Ernstfall Entscheidungen auch mal auf

dem „kurzen Dienstweg“.