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E i n r Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Lehrplan für die Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und Informationsmanagement Lernmodule 1. Kommunikation und Arbeitstechniken 2. Kommunikation in einer Fremdsprache 3. Prozesse in der Absatzwirtschaft 4. Prozesse in der Leistungserstellung 5. Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft 6. Prozesse in der Investition und Finanzierung 7. Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung 8. Integration betrieblicher Entscheidungsbereiche 9. Betriebsbezogene Komponenten der DV 10. Softwareentwicklung 11. Netzwerkbetriebssysteme 12. Mehrplatzbetriebssysteme 13. Medientechnologie und -gestaltung 14. Projektmanagement 14. Abschlussprojekt Herausgegeben am 19.12.2003 Aktenzeichen 945 D – 51324/35 FS 01 Kennzeichnung FS 01

E i n r Lehrplan e für die Fachschule ichungsfassung … · Als typische Querschnittstätigkeit setzt Informa- tionsverarbeitung und Informationsmanagement bei den Beschäftigten

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Einreichungsfassung 2003-10-02

Lehrplan für die Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodule 1. Kommunikation und Arbeitstechniken

2. Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache

3. Prozesse in der Absatzwirtschaft

4. Prozesse in der Leistungserstellung

5. Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft

6. Prozesse der Investition und Finanzierung

7. Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung

8. Integration betrieblicher E

Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend

Lehrplan für die Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und Informationsmanagement Lernmodule

1. Kommunikation und Arbeitstechniken 2. Kommunikation in einer Fremdsprache 3. Prozesse in der Absatzwirtschaft 4. Prozesse in der Leistungserstellung 5. Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft 6. Prozesse in der Investition und Finanzierung 7. Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung 8. Integration betrieblicher Entscheidungsbereiche 9. Betriebsbezogene Komponenten der DV

10. Softwareentwicklung 11. Netzwerkbetriebssysteme 12. Mehrplatzbetriebssysteme 13. Medientechnologie und -gestaltung 14. Projektmanagement 14. Abschlussprojekt Herausgegeben am 19.12.2003 Aktenzeichen 945 D – 51324/35 FS 01 Kennzeichnung FS 01

Inhalt Vorwort I Mitglieder der Lehrplankommission II 1. Vorgaben für die Lehrplanarbeit 1 Rechtliche Rahmenbedingungen 1 Zeitliche Rahmenbedingungen 2 Curriculare Rahmenbedingungen 4 Schülerbezogene Rahmenbedingungen 6 2. Leitlinien des Bildungsganges 7 Tätigkeits- und Anforderungsprofil 7 Abgeleitetes Anforderungsprofil für Betriebswirtinnen und Betriebswirte 9 Handlungskompetenz 9 Struktur des Bildungsganges 10 3. Konzeption der Lernmodule 11 3.1 Lernmodulübergreifende Kompetenzen 13 Methodenkompetenzen 13 Individual- und Sozialkompetenzen 13

3.2 Lernmodulspezifische Kompetenzen (Fachkompetenzen) 14

Lernmodul 1: Kommunikation und Arbeitstechniken 14

Lernmodul 2: Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache 16

Lernmodul 3: Prozesse in der Absatzwirtschaft 18

Lernmodul 4: Prozesse in der Leistungserstellung 20

Lernmodul 5: Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft 21

Lernmodul 6: Prozesse der Investition und Finanzierung 22

Lernmodul 7: Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung 23

Lernmodul 8: Integration betrieblicher Entscheidungsbereiche 24

Lernmodul 9: Betriebsbezogene Komponenten der DV 25

Lernbereich I: Kommunikation in Netzen 25

Lernbereich II: Einführung Datenbanken 27

Lernmodul 10: Softwareentwicklung 28

Lernmodul 11: Netzwerkbetriebssysteme 30

Lernmodul 12: Mehrplatzbetriebssysteme 32

Lernmodul 13: Medientechnologie und -gestaltung 34

Lernmodul 14: Projektmanagement 35

Lernmodul 15: Abschlussprojekt 37

I

Vorwort Mit Einführung dieses Lehrplans bestimmen erstmals Lernmodule die Struktur rheinland-pfälzischer Lehrpläne für die berufliche Weiterbildung in der Fachschule. Der damit verbun-dene Wandel von einer fachsystematischen zur handlungssystematischen Struktur vollzieht sich vor dem Hintergrund veränderter Arbeitsstrukturen in den Unternehmen: Erfolgreiche berufliche Tätigkeit erfordert hohe Flexibilität und eigenverantwortliches Arbeiten im Sinne gestiegener Qualitätsanforderungen.

Wesentliches Merkmal der neuen Fachschul-Lehrpläne ist die Auswahl und Ausrichtung un-terrichtlicher Themen und Lerninhalte und der damit verbundenen Kompetenzen nicht mehr ausschließlich an wissenschaftlichen Disziplinen bzw. Teildisziplinen, sondern insbesondere an beruflichen Handlungsfeldern. Damit wird der Wandel von der Wissensvermittlung zur Kompetenzvermittlung deutlich. Ziel modularisierter Lehrpläne ist, die Handlungskompetenz der Fachschülerinnen und Fachschüler nicht nur in ihrem beruflichen Umfeld, sondern auch in ihrer privaten Lebensführung nachhaltig zu fördern. Dieser Paradigmenwechsel begann mit der Einführung von Lernfeldern in der Berufsschule.

Weiteres Kennzeichen der neuen Lehrpläne ist deren bewusst angestrebte Gestaltungsof-fenheit. Durch die größere Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Lerngruppen wird die Entwicklung der gesamten Fachschule im Sinne einer Profilbildung deutlich gestärkt.

Allen, die an der Erarbeitung des Lehrplans mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Lehrplankommission, die den Mut besessen haben, sich auf dieses neue curriculare Gestaltungsprinzip bei ihrer Arbeit einzulassen. Ich bin überzeugt, dass der Lehrplan ein wichtiges Instrumentarium ist, die Qualität des Unterrichts zu steigern und die Fachschule attraktiver und erwachsenengerech-ter zu machen.

Doris Ahnen

II

Mitglieder der Lehrplankommission Rolf Heydenreich Berufsbildende Schule 67433 Neustadt Hermann Kißling Berufsbildende Schule 56075 Koblenz Rainer Regnery Berufsbildende Schule 54568 Gerolstein Annett Steiner Berufsbildende Schule 67433 Neustadt Der Lehrplan wurde unter der Federführung des Pädagogischen Zentrums erstellt.

1

1. Vorgaben für die Lehrplanarbeit Rechtliche Rahmenbedingungen Grundlage für diesen Lehrplan bildet die Fachschulverordnung vom 2. Oktober 2003 (Amts-

blatt vom 27.01.2004) in ihrer letzten Fassung.

Der erfolgreiche Besuch der Fachschule (vgl. § 13 LVO-FS)

− führt zu berufsqualifizierenden Abschlüssen der beruflichen Fortbildung

− vermittelt eine vertiefte berufliche Fachbildung

− fördert die Allgemeinbildung

− befähigt, leitende Aufgaben in der mittleren Führungsebene zu übernehmen (§ 2 LVO-FS)

− berechtigt zum Studium an Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz (§ 8 (6) SchulG).1

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Fachschule Informationsverarbeitung und –manage-

ment ist die Berechtigung verbunden, die Berufsbezeichnung

− Staatlich geprüfte Betriebswirtin/Staatlich geprüfter Betriebswirt, Fachrichtung Informati-onsverarbeitung und -management (§ 14 (1) LVO - FS)

zu führen.

1 KMK-Beschluss vom 05.06.1998 i. d. F. vom 22.10.1999 findet Berücksichtigung.

2

Zeitliche Rahmenbedingungen Der Lehrplan geht von folgender Stundentafel aus:

Stundentafel für die Fachschule

Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Betriebswirtschaft und Unternehmensmanagement Schwerpunkt Informationsverarbeitung und Informationsmanagement

Lernmodule Gesamtstundenzahl

A. Pflichtmodule

I. Fachrichtungsübergreifender Bereich 1. Kommunikation und Arbeitstechniken 120 2. Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache1) 160

II. Fachrichtungsbezogener Bereich 3. Prozesse in der Absatzwirtschaft 120 4. Prozesse in der Leistungserstellung 120 5. Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft 120 6. Prozesse der Investition und Finanzierung 120 7. Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung1) 120 8. Integration betrieblicher Entscheidungsbereiche 80 9. Betriebsbezogene Komponenten der DV 80

10. Softwareentwicklung 200 11. Netzwerkbetriebssysteme 160 12. Mehrplatzbetriebssysteme1) 120 13. Medientechnologie und -gestaltung1) 120 14. Projektmanagement 80 15. Abschlussprojekt 80

B. Wahlpflichtmodule 120

16. Berufs- und Arbeitspädagogik 17. Regionalspezifisches Lernmodul 18. Zusatzqualifizierendes Lernmodul

Pflichtstundenzahl 1920

*/**/***/ Fpr = Klassenteilung gem. Nr. 6 und 7 der VV über die Klassen- und Kursbildung an berufsbil-denden Schulen vom 2. Juli 1999 in der jeweils geltenden Fassung.

1) Zwei dieser Lernmodule sind nach § 6 der Fachschulverordnung - Technik, Wirtschaft, Gestaltung sowie Er-nährung und Hauswirtschaft - modulare Organisationsform für die Abschlussprüfung auszuwählen.

Die Teilqualifikation umfasst die Lernmodule 2, 3, 4, 5, 6, 9, 10 und 11.

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Erläuterungen:

• Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache beginnt schon im 1. Jahr, um ei-ne Verknüpfung mit dem Modul Betriebsbezogene Komponenten der DV zu ermöglichen.

• Das Modul Softwareentwicklung beinhaltet auch SQL. SQL-Abfragen sollen auf der Da-tenbasis der betriebswirtschaftlichen Module 3, 4 und 5 aufbauen.

• Innerhalb des Moduls Betriebsbezogene Komponenten der DV soll die grundlegende Handhabung einer Datenbank vermittelt werden, damit in den nachfolgenden betriebs-wirtschaftlichen Modulen die Datenbasis erfasst und abgebildet werden kann.

• Eine mögliche Aufteilung in den betriebswirtschaftlichen Modulen könnte sein: 80 Stunden Bearbeitung der modulspezifischen Prozesse 40 Stunden Darstellung der Datenbasis und Formulierung möglicher Abfragen

• In den Modulen Netzwerkbetriebssystemen und Mehrplatzbetriebssystemen ist eine Ab-sprache über die Verteilung der Inhalte erforderlich.

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Curriculare Rahmenbedingungen Die im Lehrplan ausgewiesenen Lernmodule, Handlungssituationen/Ziele und Kompetenzen

sind für den Unterricht verbindlich. Die Reihenfolge ihrer Umsetzung während der Schulzeit

bleibt der einzelnen Schule eigenverantwortlich überlassen.

In den ausgewiesenen Zeitansätzen für die Lernmodule sind die Zeiten für den Pädagogi-

schen Freiraum und die Leistungsfeststellung enthalten.

Den Unterschieden in Vorbildung, Lernausgangslagen und Interessen der Fachschülerinnen

und Fachschüler trägt der Lehrplan durch seine Konzeption als Offenes Curriculum Rech-

nung. Somit gehen die fachschulspezifischen Pädagogischen Freiräume, die den erwachse-

nen Schülerinnen und Schülern selbstgesteuerte, von den Lehrerinnen und Lehrern mode-

rierte Lernprozesse ermöglichen, über die allgemeinen Regelungen zu „Pädagogischer Frei-

raum und schuleigene Schwerpunktsetzung“ (VV des MBWW vom 2. Juni 2000, Amtsblatt

12/2000, S. 420, insbes. Ziff. 1 und 2) hinaus.

Die Schule legt vor Beginn des Unterrichts die zeitliche Abfolge der Lernmodule über die

Dauer des Bildungsganges fest, wobei die vorgesehene Wochenstundenzahl einzuhalten ist.

Die Festlegung wird in Abstimmung mit den Schulen vorgenommen, die innerhalb der Regi-

on Lernmodule mit gleicher Bezeichnung führen (§ 4 (1) LVO-FS).

Die Verwaltungsvorschrift des Kultusministeriums über die Arbeitspläne für den Unterricht an

allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen vom 30. April 1981 (Amtsblatt 12/1981, S.

291) verlangt als Planungshilfe für die Unterrichtsgestaltung das Erstellen eines Arbeitsplans

auf der Grundlage des geltenden Lehrplans. Die Aufgabe der Bildungsgangkonferenz bzw.

der einzelnen Lehrkraft besteht darin, im Hinblick auf die Lerngruppe und die Unterrichtszeit

einen entsprechenden Arbeitsplan zu erstellen, der u. a.

− eine inhaltliche und organisatorische Zuordnung festlegt

− eine didaktische Konkretisierung ausweist

− Verknüpfungen mit anderen Lernmodulen, Handlungssituationen/Zielen und den ver-schiedenen Kompetenzen aufzeigt

− Zeitansätze vorsieht

− methodische Hinweise enthält

− Medien benennt

− sonstige Hilfen zur Umsetzung des Lehrplans in Unterricht anbietet.

Für den Arbeitsplan ist es notwendig, dass sich alle Lehrkräfte einer Klasse zu einem Team

zusammenschließen und sich bezüglich Vorgehensweisen sowie modulübergreifenden Lehr-

Lern-Arrangements bei der Realisierung der Handlungssituationen/Ziele gemeinsam ab-

stimmen.

5

Die notwendige Koordination der Inhalte der einzelnen Lernmodule ist in den schulinternen

Arbeitsplänen vorzunehmen. Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist es, die curricularen

Vorgaben des Lehrplans in bezug auf den Bildungsauftrag der Fachschule unter Berücksich-

tigung schulischer bzw. regionaler Besonderheiten zu konkretisieren und umzusetzen. Die

damit verbundene umfassende curriculare Planungsarbeit und die Realisierung des hand-

lungsorientierten Lehr-Lern-Konzepts erfordert die Weiterentwicklung bisheriger Unterrichts-

strategien. Eine auf Orientierungs-, Erkenntnis- und Handlungsfähigkeit in komplexen, reali-

tätsnahen Systemen zielende berufliche Weiterbildung ist nicht mehr allein mit Lehr-Lern-

Situationen vereinbar, in denen möglichst effektiv in gegebenen Zeitrahmen bewährte beruf-

liche Fertigkeiten begründet werden. Auch die Vermittlung einer Fülle an Detailwissen, das

zudem nach Wissenschaftsgebieten bzw. Schulfächern von einander getrennt und damit von

beruflichen Handlungsvollzügen losgelöst ist, erscheint hierfür unzureichend. Die angestreb-

te berufliche Handlungskompetenz ist nicht durch ein lineares Abarbeiten des Lehrstoffes zu

erreichen, sondern es gilt, die fachlich relevanten Probleme und Inhaltsstrukturen in einen

durchgängigen situativen Kontext zu stellen und aus diesem heraus mit den Lernenden zu

erarbeiten und zu systematisieren.

Konkrete und zentrale Planungsgrundlage für die Umsetzung lernmodulorientierter Lehrplä-

ne ist der Jahres- bzw. Bildungsgang-Arbeitsplan. Er dient der Planung und Kontrolle bei der

Umsetzung des Lehrplans in Unterricht. In ihm sind die im Bildungsgangteam getroffenen

Absprachen und Planungen zusammen gefasst. Die Reihenfolge der Lernmodule, die

schwerpunktmäßig zu vermittelnden Kompetenzen, die Inhalte sowie die Zeitansätze werden

den Lehrenden dort zugeordnet.

Das Erstellen eines Jahres- bzw. Bildungsgang-Arbeitsplans setzt zwingend die genaue

Kenntnis der in den Lernmodulen ausgewiesenen Kompetenzen und Inhalte voraus. Nur dann

ist es erst möglich, die entsprechenden Absprachen über Kompetenzen, Inhalte, Methoden

und Zeiten der jeweiligen Lernsituationen zu treffen und insbesondere unnötige Dopp-

lungen und Wiederholungen zu vermeiden. Dabei verlangt das Prinzip der Teilnehmerorientie-

rung ein hohes Maß an Flexibilität bei der konkreten Ausgestaltung des vereinbarten Rah-

mens.

Die bei den einzelnen Lernmodulen, Handlungssituationen/Zielen und Kompetenzen ange-

führten Hinweise dienen als Orientierungshilfe für die Umsetzung des Lehrplans in Unter-

richt; sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern verstehen sich als didak-

tisch-methodische Empfehlungen und geben z. B. bevorzugte Unterrichtsverfahren für

exemplarisches Lernen oder geeignete Unterrichtshilfen/Medien an. Die Hinweisspalte soll

der Lehrerin und dem Lehrer auch dazu dienen, Anmerkungen zum eigenen Unterricht und

zur Lehrplanerprobung aufzunehmen.

6

Hingewiesen wird auf die Ausführungen in der Landesverordnung zur/zum

− Umsetzung der Lernmodule in Unterricht (§ 3 (3))

− Leistungsfeststellung (§ 5)

− Abschlussprojekt (§ 7)

− Zertifizierung (§ 9).

Schülerbezogene Rahmenbedingungen Aufnahmevoraussetzungen im Fachbereich Wirtschaft der Fachschule sind in der Regel

nach § 17 (1)

1. der Abschluss einer mindestens zweijährigen, einschlägigen, bundes- oder landesrecht-lich geregelten Berufsausbildung sowie der Abschluss der Berufsschule, sofern während der Berufsausbildung die Pflicht zum Berufsschulbesuch bestand, und eine anschließen-de, mindestens einjährige Berufstätigkeit oder

2. der Abschluss der Berufsschule und eine mindestens fünfjährige Berufstätigkeit.

7

2. Leitlinien des Bildungsganges Tätigkeits- und Anforderungsprofil Die Fortbildung in der Fachschule soll Fachkräfte mit beruflicher Erfahrung befähigen, leiten-

de Aufgaben zu übernehmen (§ 2 LVO-FS). Als typische Querschnittstätigkeit setzt Informa-

tionsverarbeitung und Informationsmanagement bei den Beschäftigten die Fähigkeit und Be-

reitschaft voraus, grundsätzlich in allen Geschäftsbereichen und unterschiedlichen Branchen

einsetzbar zu sein.

Das Berufsbild einer Betriebswirtin/eines Betriebswirtes für Informationsverarbeitung und In-

formationsmanagement unterliegt insbesondere durch die rasante Entwicklung in den Infor-

mations- und Kommunikationstechnologien ständigen Veränderungen. Die Tätigkeiten der

Arbeitnehmer verlieren zunehmend ihren arbeits- und kapitalintensiven Charakter, denn an

die Stelle materialbezogener Produkte treten immer häufiger wissensintensive Problemlö-

sungen mit hohem Anteil an Informations- und Kommunikationstechnik, der Einsatz ver-

schiedenster Software und eine verbesserte Nutzung von Informationen. Diese Entwicklung

führt zusammen mit der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft (weltweite elektroni-

sche Präsenz der Unternehmen, Internationalisierung der Produkte und des Wettbewerbs)

und einer damit verbunden kürzeren Verwertungszeit der Unternehmensleistungen zu mehr

Dynamik und Komplexität im Umfeld der Unternehmen und in den Arbeitsprozessen in den

Unternehmen. Eine wesentliche Grundlage für diese Entwicklung liegt in der Verbreitung

neuer Technologien und in einer explosionsartigen Wissensvermehrung.

Die veränderten Bedingungen der Arbeitsorganisation sind u. a. gekennzeichnet durch:

– Verstärkter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie

– Abbau betrieblicher Hierarchien und Schaffung flexiblerer Unternehmenseinheiten (z. B. Profit-Center)

– Arbeit wird verstärkt als Organisation von Arbeitsleistungen entlang von Geschäftspro-zessen verstanden

– Delegation von Verantwortungs- und Entscheidungskompetenzen an teilautonome Grup-pen

– Zunahme höher qualifizierterer Tätigkeiten bei gleichzeitigem Rückgang der Beschäfti-gungsverhältnisse mit einfacherem Anspruchsniveau

– Kundenorientierung und Qualitätsmanagement als ausschlaggebende Kriterien für Un-ternehmensentscheidungen

– Verkürzung der Entwicklungszeiten („Time-to-Market“)

– Zunahme von planenden, organisierenden, mitverantwortlichen Tätigkeiten für jeden ein-zelnen Beschäftigten.

Diese grundlegenden Veränderungen führen dazu, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer bei ihrer Tätigkeit eine größere Selbstständigkeit und mehr Eigenverantwortung er-

halten. Außerdem müssen die Beschäftigten künftig noch mehr mit anderen Menschen (Kol-

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leginnen und Kollegen, Kunden, Lieferanten, externe Experten) zusammenarbeiten und ko-

operieren.

Auch für die betriebliche Praxis entstehen dadurch deutliche Veränderungen. Unternehmen

müssen ihre Organisation und Aufgaben radikal umstrukturieren (Business Reengineering)

und den veränderten Bedingungen anpassen. Dies zeigt sich vor allem in folgenden Entwick-

lungen:

– Unternehmen wechseln verstärkt von der Massenproduktion zu einer variantenreichen Produktion von kundengerechten Produkten

– Das multifunktionale Büro als „kreative Heimatbasis für Wissensarbeiter“ – eine Ähnlich-keit zu den heutigen Büros fehlt - wird zum zentralen Arbeitsplatz der Wissensgesell-schaft

– Auch im Zeitalter der Telearbeit bleibt Kommunikation unverzichtbar, denn Innovationen entstehen im persönlichen Kontakt. Großteil des Wissens lässt sich nicht in Daten fas-sen, sondern basiert auf Intuition und Erfahrung des Einzelnen

– Unternehmen benötigen zur Ausschöpfung aller kreativen Potentiale ein integriertes Sys-tem der vielfältigen Informations- und Kommunikationssysteme, damit jeder Mitarbeiter an jedem Ort jederzeit auf die relevanten Workflow-Daten, E-Mails, Terminänderungen, Dokumente zurückgreifen kann

– Unternehmen benötigen eine eigene Strategie zum Wissensmanagement.

Die Auflösung traditioneller Organisationsstrukturen der Arbeitswelt stellt neue Anforderun-

gen an die Beschäftigten: Sie müssen in der Lage sein, einen betrieblichen Geschäftspro-

zess im Sinne des Unternehmenszweckes zielgerichtet und erfolgsorientiert zu gestalten.

Das erfordert mentale Mobilität, Kreativität, Motivation und Offenheit, Eigenverantwortung

und Risikobereitschaft. Diese veränderten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter zeigen sich in folgenden Entwicklungen:

– Das tayloristische Prinzip der Arbeitsteilung verliert unter den veränderten Bedingungen von Markt, Technik und Organisation an Bedeutung, wobei es aus kurzfristiger Sicht zu einer verstärkten Arbeitsteilung kommen kann

– Virtuelle Teams von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten projektbezogen zeitlich begrenzt weltweit zusammen

– Die Berufstätigkeit des einzelnen löst sich zunehmend von einem bestimmten Arbeits-platz

– Neue Technologien schaffen Gestaltungsfreiräume zur Anreicherung von Tätigkeiten. Dabei schreibt die Technik die Arbeitsstrukturen nicht zwingend vor, sondern lässt viel-mehr eher neue Freiräume für den Zuschnitt der Arbeitsaufgaben und Arbeitsplätze

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Daraus folgt, dass bisher wichtige Kompetenzen an Bedeutung verlieren, während neue

Kompetenzen erforderlich werden, wie

– Selbstständigkeit bei der Erledigung der übertragenen Aufgaben bei gleichzeitiger Zu-nahme von Arbeitsbereich, Verantwortung, Einbindung in unterschiedliche Teams (=Komplexität),

– selbstständiges Aneignen und Weitergeben von Wissen,

– Kommunikationsfähigkeit, verstärkt auch in Fremdsprachen,

– Umgang mit Präsentations- und Moderationstechniken,

– Optimieren von Arbeitsabläufen und betrieblichen Prozessen.

Abgeleitetes Anforderungsprofil für Betriebswirtinnen und Betriebswirte Das Anforderungsprofil fordert eine umfassend gebildete Persönlichkeit, die sich durch Ei-

geninitiative, Kreativität und ein Gefühl für Ästhetik, konzeptionelles Denken, die Fähigkeit,

Problemlösungen zu entwickeln und Personal zu führen, Durchsetzungsvermögen, Men-

schenkenntnis, geistige und soziale Flexibilität, Sprachgewandtheit und kulturelle Offenheit

auszeichnet. Zu den wichtigen beruflichen Fähigkeiten gehören

– Einsatz der Informations- und Kommunikationssysteme,

– zielgerichtetes und systematisches Erschließen neuer Wissens- und Anwendungsgebie-te,

– flexibles und kreatives Reagieren auf unvorhersehbare Situationen,

– adressatengerechter Einsatz von Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie von Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit.

Handlungskompetenz Damit die Fachschülerinnen und Fachschüler das Tätigkeits- und Anforderungsprofil erfüllen

können, müssen sie eine entsprechende Handlungskompetenz besitzen. Ziel der Hand-

lungskompetenz ist die Bereitschaft und Fähigkeit des Menschen, sich in gesellschaftlichen,

beruflichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial

verantwortlich zu verhalten. Sie entfaltet sich in den Dimensionen wie Fachkompetenz, Sozi-

alkompetenz oder Methodenkompetenz.

Die Fachkompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen

Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet

und selbstständig zu lösen und die Ergebnisse zu beurteilen.

Zur Methodenkompetenz zählen Methoden allgemeiner Erkenntnisgewinnung (z. B. Infor-

mationsaufnahme und -verarbeitung, d. h. die Fähigkeit zur selbstständigen Aneignung neu-

er Kenntnisse und Fähigkeiten) und spezielle fachwissenschaftliche Methoden/ Arbeitstech-

niken (z. B. Optimierung, Denken in Modellen oder Präsentationstechniken), um selbststän-

dig Lösungswege für komplexe Arbeitsaufgaben anwenden zu können.

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Die Sozialkompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben

und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen, zu verstehen und zu ertragen

sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu

verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und

Solidarität.

Struktur des Bildungsganges Der Unterricht in der Fachschule umfasst fachrichtungsübergreifende, fachrichtungsbezoge-

ne und schwerpunktsbezogene Lernmodule. Lernmodule sind thematisch abgegrenzte Ein-

heiten; sie orientieren sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsfel-

dern sowie an betrieblichen Ablaufprozessen und deren Organisationsstrukturen.

Die Lernmodule sind offen formuliert und erfordern Flexibilität in ihrer Umsetzung in Unter-

richt, der soweit wie möglich in Projekten realisiert werden soll. Die offene Formulierung im

Zusammenhang mit dem (den) Wahlpflichtmodul(en) ermöglicht der jeweiligen Schule, ein

eigenständiges Profil zu entwickeln.

Die Ziele der Lernmodule sind nur dann erreicht, wenn sie in Verbindung mit den entspre-

chenden Methoden- und Sozialkompetenzen vermittelt werden.

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3. Konzeption der Lernmodule Im Sinne einer umfassend gebildeten Persönlichkeit (siehe Abschnitt „Abgeleitetes Anforde-

rungsprofil an Betriebswirtinnen und Betriebswirte) soll der Unterricht die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer befähigen ihre Tätigkeit selbstständig zu planen, durchzuführen und zu kon-

trollieren. Die Veränderungen in der Arbeitswelt - z. B. prozessorientiertes Denken, Abbau

von Hierarchien, Teamarbeit oder Verantwortlichkeit für das Arbeitsergebnis der Gruppe -

haben die Qualitätsanforderungen verändert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können

die veränderten Anforderungen nur erfüllen, wenn sie die entsprechende Handlungskompe-

tenz besitzen.

Erfordernisse an eine erfolgreiche Unternehmensführung setzen das Denken in Wirkungszu-

sammenhängen und die Fähigkeit zum selbstständigen Erarbeiten von Problemlösungen

voraus. Die Fachschule soll am Beispiel konkreter betrieblicher Handlungssituationen und

Problemstellungen die geforderten Ziele (z. B. Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Kundenori-

entierung, Qualitätsbewusstsein, Projekt- und Produktbezogenheit, Organisationsgeschick,

Flexibilität, Belastbarkeit, Eigeninitiative, Verantwortungsgefühl und Selbstreflexion) errei-

chen.

Um dies zu erreichen, verfolgt die Fachschule folgende Ziele:

• kognitive Ziele, z. B.

– komplexe Zusammenhänge organisieren, strukturieren, angemessen artikulieren und kritisch reflektieren

– Einzelfragen in übergreifende Zusammenhänge einordnen

– theoretische Einsichten nachvollziehen und in abgegrenzten Gebieten selbstständig arbeiten

– sich über einen längeren Zeitraum intensiv in eine Sache einarbeiten

– in verschiedenen Dimensionen und Bereichen reflektieren und argumentieren

– sich sprachlich angemessen und differenziert in Wort und Schrift äußern • affektive Ziele, z. B.

– Leistungsbereitschaft und -fähigkeit anspornen

– selbstständiges Arbeiten mit Fleiß, Energie, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Genauigkeit und Stringenz fördern sowie Selbstvertrauen entwickeln

– ethische Grundsätze beachten

– Anstrengungen, Rückschläge und Unklarheiten durchstehen geistige Beweglichkeit stärken

– Freude am Lernen schaffen

– Kritikfähigkeit gegenüber der eigenen Leistung entwickeln

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• kreative Ziele, z. B.

– Kombinationsfähigkeit ausbilden

– Variabilität und Flexibilität bei der Lösung konkreter Aufgaben fördern

– Einfallsreichtum beweisen

– innovative Lösungsstrategien entwickeln

– hinter offensichtlichen Zusammenhängen verborgene Zusammenhänge aufspüren und das Umfeld erkennen, in das alle Zusammenhänge eingelassen sind

– ästhetisch ansprechendes Umfeld schaffen.

Grundlage des didaktischen Ansatzes für diesen Bildungsgang ist die Kooperation aller

beteiligten Lehrkräfte einer Klassenkonferenz. Damit lassen sich eigene Denk-

strukturen kritisch überprüfen, Kompetenzen innerhalb des Teams aktivieren und das

Arbeitspensum arbeitsteilig organisieren. In der Teambesprechung werden die Arbeits-

pläne der einzelnen Lernmodule aufeinander abgestimmt, Integrationsmöglichkeiten

ausgelotet und fachübergreifende und lernmodulverbindende Projekte geplant und aus-

gewertet.

Als Unterrichtsmethode bietet sich insbesondere projektorientiertes Arbeiten an, das im Lau-

fe des Bildungsgangs die Lerngruppe mit stets höherem Schwierigkeitsgrad und größerer

Komplexität der Sachverhalte vertraut machen soll, so dass die Handlungskompetenz stän-

dig erweitert wird. Der Einsatz entsprechender Software ist selbstverständlich. Die Teilneh-

merinnen und Teilnehmer müssen lernen, sich selbst Informationen zu beschaffen und

sachgemäß aufzubereiten. Eigenständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren wird damit

geübt.

Um den Anspruch auf Ganzheitlichkeit und Handlungskompetenz zu erfüllen, sind be-

triebliche Abläufe und insbesondere in den praxisbetonten Unterrichtsphasen zuneh-

mend komplexere themenbezogene Projekte zu bearbeiten (§ 2 LVO - FS). Hierzu

könnte der Unterricht durch externe Veranstaltungen wie z. B. Exkursionen, Messebe-

suche und Fachvorträge ergänzt werden.

Wegen der Bedeutung der Fremdsprachen in einer globalisierten Wirtschaft bietet es sich

an, alle Möglichkeiten einer fremdsprachlichen Anwendung innerhalb aller Lernmodule zu

nutzen (= Integration fremdsprachlicher Anteile, auch in Form eines bilingualen Unterrichts).

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3.1 Lernmodulübergreifende Kompetenzen Aus der ganzheitlichen Betrachtung des Bildungsganges ergibt sich, dass die Methoden-

kompetenzen und die Individual- und Sozialkompetenzen lernmodulübergreifend zu be-

schreiben sind. Eine Zuordnung zu einzelnen Modulen ist nicht möglich.

Methodenkompetenzen 1. Informationen mit Hilfe moderner Kommunikationsmedien als Informationsquellen selbst-

ständig beschaffen, prüfen, aufbereiten sowie Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und auswerten

2. Informationsdefizite erkennen, Informationsquellen erkunden sowie Informationen prob-lembezogen zusammenstellen, aufbereiten, beurteilen und auswerten

3. Wirtschaftliche Sachverhalte und Entwicklungen mit Hilfe exakter Zahlen transparent ma-chen, auswerten, darstellen und in betriebliche Entscheidungen umsetzen

4. Sich in neue Sachverhalte, Techniken/Methoden und Softwareprogramme selbstständig einarbeiten

5. Vorgehensweisen zur Entscheidungsfindung entwickeln, Abstraktionsvermögen verbes-sern, Problemlösungsstrategien anwenden, in komplexen Zusammenhängen denken so-wie Lösungen präsentieren

6. Betriebstypische Abläufe planen, ihre Durchführung simulieren und Kontrollmöglichkeiten aufzeigen sowie Verbesserungsvorschläge ausarbeiten

7. Betriebs- und volkswirtschaftliche Vorgänge verstehen, Auswirkungen für die Zukunft abwägen und folgerichtig reagieren

8. Einzelbetriebliche Prozesse im Gesamtgefüge rechtlicher, organisatorischer, rechnungs-technischer und gesamtwirtschaftlicher Wechselbezüge betrachten und bewerten

Individual- und Sozialkompetenzen 1. Übertragene Aufgaben selbstständig und/oder arbeitsteilig, zuverlässig, eigenverantwort-

lich, kundenorientiert und sachlich richtig erledigen

2. Zieladäquate Kommunikations- und Kooperationsmöglichkeiten in arbeitsteiligen Funkti-onen anwenden und Teamfähigkeit beweisen (z. B. Fähigkeit zur Kontaktaufnahme, Überwinden von Sprechhemmungen, anderen zuhören, Gefühle und Bedürfnisse anderer erfassen, Selbstkritik und Kritik üben, Fehler zugeben, etwas zurücknehmen oder sich entschuldigen)

3. Begründete Standpunkte und Werthaltungen anderer Menschen tolerieren, Kompromisse finden, aber auch eigene Meinungen vertreten

4. Grenzen des betrieblichen Entscheidungsraumes akzeptieren und sich loyal verhalten

5. Bereitschaft zeigen, sich auf Innovationen und Veränderungen einzulassen und mit den damit ausgelösten Gefühlen wie Angst oder Skepsis angemessen umgehen

6. Sich in die Vorstellungen anderer hineinversetzen sowie mit inner- und außerbetriebli-chen Partnern fair umgehen

7. Konflikte aushalten und zu Konfliktlösungen beitragen können.

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft 3.2 Lernmodulspezifische Kompetenzen (Fachkompetenzen) Lernmodul 1: Kommunikation und Arbeitstechniken (120 Std.) Die Fachschülerinnen und Fachschüler erweitern ihre Methodenkompetenz der selbstständi-gen Erarbeitung von Fachinhalten zur Lösung beruflicher Probleme durch den Erwerb von Arbeitstechniken für die Beschaffung, Aufbereitung und Verarbeitung von Informationen so-wie die Präsentation von Ergebnissen. Sie erkennen die Zusammenhänge von Kommunika-tionsabsicht, den zu wählenden Kommunikationsmitteln und der Kommunikationswirkung. Die dabei auftretenden Kommunikationsstörungen werden erfasst und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung bzw. Bewältigung erkannt. Die Fähigkeit, Sprache und non-verbale Kommu-nikationsmittel sowie Präsentations- und Kommunikationsmedien situations- und adressa-tengerecht einzusetzen, wird ausgebaut. Handlungsituationen/Ziele

Hinweise zum Unterricht

1. Sachverhalte dokumentieren

Für betriebliche Bereiche Dokumenta-tionen in Form von Berichten, Refera-ten und Datensammlungen mit Hilfe von Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens (z. B. Recherchen in Bibliotheken und Inter-net und rechnerunterstützt) erstellen

2. Lerntechniken anwenden Phasen sowie physische und psychische Voraussetzungen des Lernens erfahren Methoden der Wissensvermittlung kennen

lifelong learning

3. Sachverhalte präsentieren Bei der Planung von Vorträgen angemes-sene Kommunikationsmittel (z. B. Flipchart, PC, Folien, Pinnwände) einsetzen

Beim Vortragen rhetorische Regeln beach-ten und entsprechende Präsentationstech-niken anwenden

z. B. Einsatz einer Videokamera zur Besprechung des Vortrages oder eines Beamers

Dieses fachrichtungsübergreifende Lernmodul gilt für mehrere Bildungsgänge und steht mit identischen Zielen

in mehreren Lehrplänen.

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Lernmodul 1: Kommunikation und Arbeitstechniken (120 Std.) (Fortsetzung) Handlungsituationen/Ziele

Hinweise zum Unterricht

4. Projekte managen

Projekte mit Hilfe entsprechender Methoden der Zielfindung, der Teamarbeit, der Pro-jektplanung, des Projektcontrollings, des Zeitmanagements und der Mitarbeiterfüh-rung planen und durchführen Wichtige Informationen in konzentrierter Form mit Hilfe entsprechender Präsenta-tionstechniken weitergeben und bei Bedarf Strategien des Konfliktmanagements ein-setzen

inhaltliche Auswahl der Projekte aus dem jeweiligen Bildungsgang bzw. in Abstimmung mit anderen Lernmodu-len

5. Besprechungen leiten Beratungen und Besprechungen unter Be-achtung entsprechender Regeln (z. B. Körpersprache und Rhetorik) zielgerichtet und adressatenorientiert durchführen Problemlöse-, Kreativitäts- und Entschei-dungstechniken (z. B. Zielanalyse, Brain-storming, Morphologie, Kosten-Nutzen-Analyse, Netzplantechnik und Simulation) einsetzen

Besprechungen simulieren, z. B. Verkaufsgespräche als Rollenspiel In allen Handlungssituationen sollen die Fachschülerinnen und Fachschü-ler eigene und fremde Leistungen bewerten.

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Lernmodul 2: Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache (Englisch,160 Std.) In typischen beruflichen Handlungssituationen erweitern die Fachschülerinnen und Fachschü-ler ihren allgemeinen und fachspezifischen Wortschatz sowie ihre mündliche und schriftliche Sprachkompetenz sowohl im produktiven als auch im rezeptiven Bereich. Grammatik, Orthographie und Phonetik werden in ihrer Bedeutung für die Kommunikation er-kannt und Defizite innerhalb beruflicher Handlungssituationen aufgearbeitet. Neben der sprachlich formalen Richtigkeit haben dabei auch kommunikativ-soziale Erfolgserlebnisse eine besondere Bedeutung. Dabei erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler auch eine interkulturelle Kompetenz, die sie zur konstruktiven Interaktion mit Menschen aus anderen Kulturen befähigt. Handlungssituationen/Ziele

Hinweise zum Unterricht

1. Die Fremdsprache in typischen Berufssituationen

mündlich und schriftlich verwenden

mündliche Kommunikation – face to face – body language – socializing – small talk – telefonieren – präsentieren – Konferenzen – Interviews schriftliche Kommunikation – Korrespondenz – Memos – Protokolle – Notizen

2. Mit Personen verschiedener betrieblicher Funktions-bereiche in der Fremdsprache oder als Mediator(in) kommunizieren

einfaches Übersetzen und Dolmetschen

3. Informationen aus fremdsprachlichen Quellen be-schaffen und berufsrelevante Sachverhalte in der Fremdsprache oder als Mediator(in) bearbeiten, prä-sentieren und bewerten

recherchieren Erschließungstechniken Nutzen von Kommunikati-onsmedien Methoden der Text-auswertung Die Reihenfolge der berufs-relevanten Themen muss in Absprache mit den Fachleh-rerinnen und Fachlehrern festgelegt werden, die die entsprechenden Lernmodu-le behandeln.

Fachschule

Dieses fachrichtungsübergreifende Lernmodul gilt für mehrere Bildungsgänge und steht mit identischen Zielen in mehreren Lehrplänen.

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Fachbereich Wirtschaft Lernmodul 2: Berufsbezogene Kommunikation in einer Fremdsprache (Englisch,160 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele

Hinweise zum Unterricht

4. Den zur Bewältigung interkultureller Gesprächssitua-

tionen erforderlichen soziokulturellen Hintergrund aufarbeiten

soziale, wirtschaftliche, kul-turelle, geografische, histo-rische und politische Infor-mationen einholen, soweit sie für die gewählten Kom-munikationsanlässe von Bedeutung sind

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 3: Prozesse in der Absatzwirtschaft (120 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen, dass dem Prinzip der Kundenorientierung eine Schlüsselrolle zukommt und sich bis auf die Festlegung der Unternehmensziele aus-wirkt. Ausgehend von der Kundenorientierung werden typische Geschäftsprozesse unter-sucht und optimiert. Dabei sind die Abhängigkeiten und Vernetzungen zu anderen Unter-nehmensbereichen zu erkennen und zu beschreiben und die Instrumente des strategischen und operativen Controllings einzusetzen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestalten ein individuelles Datenbanksystem und integ-rieren die gewonnenen Daten. Auf Grundlage der Datenbank werden typische Abfragen for-muliert und in betriebswirtschaftlich begründete Entscheidungen bzw. Handlungen umge-setzt. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Informationen über den Markt beschaf-

fen, auswerten und darstellen

primäre und sekundäre Marktfor-schung Marktbeobachtung Marktanalyse Untersuchungsmethoden

2. Marketingstrategie entwickeln, überprü-fen und verbessern

Zielformulierungen Definition von Geschäftsfeldern Konkurrenzanalyse Benchmarking Strategien der Markterschließung Portfolio-Analyse Preisstrategie Corporate Identity

3. Marketingstrategie in operative Maß-nahmen umsetzen

Produktlebenszyklus Marketing-Mix - Produktpolitik - Kontrahierungspolitik - Kommunikationspolitik

(z. B. Mailing) - Distributionspolitik (z. B. E-Commerce)

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 3: Prozesse in der Absatzwirtschaft (120 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

4. Sortiment gestalten und optimieren

Sortimentspolitik Break-Even-Analyse Kurzfristige Erfolgsrechnung Teilkostenrechnung

5. Kundenaufträge darstellen, analysieren und optimieren

Kundenauftrag prüfen und Fertigung auslösen Preise ermitteln Auftragsabwicklung überwachen

6. Tabellen und prozessbezogene Abfra-gen für obige Handlungssituationen planen und erstellen

Datenbasis analysieren ER-Diagramm erstellen Umsetzung in einer Datenbankanwen-dung

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 4: Prozesse in der Leistungserstellung (120 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen betriebliche oder marktbezogene Vorgaben in ein Programm zur Leistungserstellung, z.B. Montage und Aufrüstung von PCs, Reparaturauf-träge, Schulungsmaßnahmen, Softwareerstellung, Erstellung einer WebSite um. Sie kontrol-lieren und optimieren die Ergebnisse und Entscheidungen mit geeigneten Instrumenten, z. B. Kostenrechnung, Controlling. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Programm zur Leistungserstellung pla-

nen, umsetzen und kontrollieren.

Ressourcenplanung Zeitplanung Bedarfsplanung

2. Kundenaufträge planen, ausführen und optimieren

Ablauforganisation Make-or-Buy-Entscheidung Outsourcing

industrielle Fertigung: Stücklistenauflösung, optimale Losgröße Fertigungsverfahren

Dienstleistungen: Pflichtenheft in Zusammenarbeit mit Kunden erstellen

3. Innovative Prozesse der Leistungser-stellung auf Grundlage von Unterneh-mensdaten, Marktdaten und Kundenan-forderungen vorbereiten und planen und Entscheidungen zur Umsetzung begründen

Leistungsdifferenzierung Leistungsvariation Leistungsinnovation Leistungsantizipation Beschreibung der Leistungskom-ponenten z. B. durch Zusammenstel-lung der Leistungsmerkmale und Erstellung eines Pflichtenheftes

4. Kosten erfassen, analysieren, überwa-chen und durch Maßnahmen die Leis-tungserstellung optimieren

Abgrenzungsrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Vollkostenrechnung Teilkostenrechnung Prozesskostenrechnung Zielkostenrechnung Plankostenrechnung

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 5: Prozesse in der Material- und Lagerwirtschaft (120 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachschule erkennen die logistischen Prozess-schritte, die einen industriell- und dienstleistungsgeprägten Beschaffungsvorgang kenn-zeichnen. Dabei sind die materiellen und immateriellen Beschaffungsvorgänge so zu gestal-ten, dass sie insbesondere • den kurzen Innovationszyklen, • der Kostenminimierung, • den Gedanken der Wertschöpfung und • der Qualitätssicherung Rechnung tragen. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass die Beschaffungsvorgänge in ei-nem unmittelbaren Zusammenhang mit anderen Geschäftsprozessen stehen sowie eine Vernetzung mit Zulieferern aufweisen. Neben den betriebswirtschaftlich geprägten Prozessschritten ist die datenorientierte Schnitt-stelle zu einem Datenbanksystem aufzuzeigen, indem an Beispielen typische Daten benannt und vorgangsrelevante Abfragen formuliert werden. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Bedarfsmeldungen zusammenführen

und in Bestellungen umsetzen

ABC-Analyse optimale Bestellmenge Make-or-buy-Entscheidung

2. Lieferantenbezogene Informationen beschaffen und auswerten

Beschaffungsmarkt-Recherchen Angebote einholen Lieferantenbewertung Angebotsvergleich Wertanalyse

3. Beschaffungsprozess darstellen, ana-lysieren und optimieren

Gantt-Diagramm Kosten-Nutzen-Analyse Prozesskostenanalyse Just-in-Time E-Commerce

4. Lagerhaltung analysieren und optimieren Lagerkennziffern Eigenlagerung und Fremdlagerung

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 6: Prozesse der Investition und Finanzierung (120 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weisen die Vorteilhaftigkeit einer Investition durch ent-sprechenden Berechnungen nach und setzen in Verhandlungen mit Entscheidungsträgern diese durch. Sie berücksichtigen dabei die Auswirkungen der Investitionsentscheidung auf die übrigen Bereiche des Unternehmens und setzen zur Quantifizierung der Auswirkungen einschlägige Kennzahlen ein. Unter dem Aspekt der Finanzierung erkennen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer exempla-risch wichtige Finanzierungsformen. Sie treffen Finanzierungsentscheidungen unter Berück-sichtigung der Auswirkungen auf den Finanzplan und bilanzieller Kennzahlen. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Aktuellen Finanzbedarf ermitteln und

in eine Finanzplanung umsetzen

Bestimmungsgrößen des Finanzbe-darfs Liquiditätsplanung

2. Investitionen in das Anlage- und Um-laufvermögen vorbereiten und Investi-tionsentscheidungen treffen

Wirtschaftlichkeitsanalyse statische und dynamische Investitions-rechnung Vergleichsrechnungen durchführen Personelle, räumliche, materialtechni-sche und absatztechnische Auswirkun-gen der Investition darstellen

3. Finanzierungsvorschläge unter Be-rücksichtigung von Risikostreuung, externen Einflussnahmen und der ge-samtwirtschaftlichen Entwicklung erstellen, beurteilen und auswählen

Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung Sonderformen, wie Leasing und Factoring

4. Investitions- und Finanzierungsent-scheidungen kontrollieren

Auswirkungen auf Bilanz und GuV, ein-schlägige Kennzahlen aufzeigen

5. Verhandlungen im Zusammenhang mit Investitionen und Finanzierungen vor-bereiten und führen

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 7: Unternehmensmanagement und Mitarbeiterführung (120 Std.) Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erkennen die Bedeutung der Mitarbeiter für das Unter-nehmen und leiten daraus entsprechende personalpolitische Maßnahmen ab. Gleichzeitig erwerben und entwickeln sie ihre eigenen Fähigkeiten zum Führen und Fördern von Mitarbeitern und gestalten individuelle Strategien zur Übernahme personeller Verantwor-tung. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Mitarbeiterstruktur an eine gegebene

Unternehmensphilosophie anpassen

Unternehmensleitbilder Corporate Identity Unternehmen als lernendes System Personalinformationssysteme Wissensmanagement Mitarbeiterkommunikation Projektorganisation quantitative und qualitative Personalbedarfsplanung

2. Personalpolitische Entscheidungen auf Grundlage der entwickelten Mitarbeiter-struktur ableiten und in Maßnahmen umsetzen

Personalbeschaffung - Anforderungsprofile - Stellenbeschreibungen - Gestaltung von Stellenanzeigen - Bewerberauswahl - Testverfahren und Assessment-

Center Personalfreisetzung Arbeitsbewertung Personaleinsatzplanung Arbeitszeitmodelle

3. Mitarbeiter führen und fördern Führungsstile und Führungsverhalten Motivationstheorien Personalentwicklung Mitarbeiterbeurteilung Mitarbeiterentlohnung Incencitives

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 8: Integration betrieblicher Entscheidungsbereiche (80 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bilden unternehmensweite Geschäftsprozesse ab und zeigen damit die Interdependenzen zwischen Geschäftsprozessen und Unternehmensberei-chen auf. Sie weisen dabei die Geld-, Güter- und Informationsflüsse auf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen einen Zusammenhang zwischen den Ge-schäftsprozessen und unternehmerischen Zielen her und erarbeiten eine Strategie zur Errei-chung unternehmerischer Ziele. Die Entscheidungen bereiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Präsentation auf, begründen sie mit betriebswirtschaftlichen Argumenten und vertreten sie in kommunikativen Situationen wie Verhandlungen und Diskussionen. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Geld-, Güter- und Informationsflüsse für

typische Geschäftsprozesse aufzeigen

Erstellen von Kausalketten und Ableitung der Geld-, Güter- und Informationsflüssen Einsatz von Modellierungssoftware

2. Interdependenzen erkennen und quanti-fizierbare Wirkungszusammenhänge be-stimmen

von der statischen Betrachtung der Ein-flusskomponenten zur Betrachtung dy-namischer Effekte durch Abbildung in Form von Modellen

3. Unternehmensweite Ziele definieren und in eine Strategie umsetzen

Fristigkeit von Zielen Zielbeziehungen Zielhierarchie Funktionalität und Operationalität von Zielen

4. Komplexe Entscheidungen treffen betriebswirtschaftliche, volkswirtschaftliche, ökologische und technologische Aspekte Entscheidungen unter Unsicherheit Einsatz von Planspielen

5. Entscheidungen präsentieren und ver-treten

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 9: Betriebsbezogene Komponenten der DV (80 Std.) Dieses Modul teilt sich in zwei Bereiche: „Kommunikation in Netzen" und „Einführung Daten-banken". Lernbereich I : Kommunikation in Netzen Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen betriebsbezogene DV-Komponenten und schätzen deren Funktionalität ein. Entwicklungen werden unter dem Gesichtspunkt der be-trieblichen Anforderungen beurteilt. Zur Informationsbeschaffung werden insbesondere ge-eignete Quellen aus dem Internet/Intranet eingesetzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln für betriebliche Aufgabenstellungen strukturierte Abfragestrategien. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Aufbau und Bestandteile eines Compu-

tersystems kennen und unter betriebli-chen Gesichtspunkten beurteilen

Hardwarekomponenten und deren Funktionsweise Betriebssysteme und Software

2. Entstehung und Bedeutung des Internet beschreiben

Geschichte des Internet Einsatzmöglichkeiten Entwicklungstendenzen

3. Voraussetzungen zur Nutzung des In-ternet kennen

PC Modem ISDN-Karte Router TCP/IP-Protokoll Browser Clients für die verschiedenen Dienste Diensteanbieter für SLIP (Serial-Line-Internet-Protokoll) oder PPP (Point-to-Point-Protokoll) Provider: Aufgaben, Kriterien zur Auswahl

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 9: Betriebsbezogene Komponenten der DV (80 Std.) (Fortsetzung) Lernbereich I : Kommunikation in Netzen (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

4. Internetdienste kennen und nutzen

z. B. email www ftp telnet newsgroups irc (chat)

5. Informationen unter Einsatz geeigneter Strategien suchen und die Suchergeb-nisse kritisch bewerten

Suchmaschinen und Kataloge kommerzielle Datenbanken Urheberrecht missbräuchliche Nutzung kostensparende Arbeitstechniken an-wenden

6. Standards lokaler Netze kennen

Architektur Topologie Protokoll Zugriffsverfahren

7. Die an der Schule realisierten LAN-Hard- und Software - Komponenten kennen

8. Das schuleigene LAN benutzen können Nutzung von Netzlaufwerken Austausch und Präsentation von Er-gebnissen

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 9: Betriebsbezogene Komponenten der DV (80 Std.) (Fortsetzung) Lernbereich II : Einführung Datenbanken Für die Bewältigung betrieblicher Aufgaben sammeln und strukturieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen so, dass von unterschiedlichen Stellen und in flexibler Weise betriebliche Fragestellungen beantwortet werden können. Dazu erstellen sie auf der Grund-lage eines für betriebliche Informationsverarbeitung relevanten Ausschnitts aus der realen Welt ein Datenmodell, das sie dann in einem DV-System als Datenbank abbilden. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Aufgaben und die Funktion eines Da-

tenbanksystems kennen

2. Die Struktur einer relationalen Daten-bank und der Zugriffsmöglichkeiten kennen

Tabellen Schlüssel (Primär- und Fremdschlüssel) Verknüpfungen Attribute Wertebereich Beziehungen Beziehungstypen referentielle Integrität Zugriffsebenen Abfragen erstellen: Auswahlabfragen Manipulationsabfragen Verbundabfragen einfache Formulare erstellen einfache Berichte erstellen

3. Eine betriebliche Aufgabenstellung in einem DB System abbilden

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 10: Softwareentwicklung (200 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln unter Einsatz geeigneter Programmier-sprachen ausgehend vom Softwarelebenszyklus, unter Berücksichtigung der Kostenrelatio-nen (30% Codierung, 70% Test, Wartung, Pflege) Softwareprodukte. Sie wissen um die Be-deutung der Lasten- und Pflichtenhefte sowie der Dokumentation von Softwareprodukten. Anhand exemplarisch ausgewählter Problemstellungen werden elementare Kontrollstruktu-ren codiert. Die umfangreicheren Softwareprodukte sind an betriebliche Aufgabenstellungen anzulehnen. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Grundlagen der Softwareentwicklung

kennen

Softwarelebenszyklus Lasten- und Pflichtenheft Arten der Dokumentation

2. Grundlagen einer höheren Program-miersprache anwenden

Algorithmen

grafische Darstellung, z. B. Flussdiagramm, Struktogramm, UML, Objektdiagramm, Kollaborationsdiagramm

Entwurfsmethoden z. B. Bottom Up Top Down

sauberer und effizienter Programmier-stil Semantik Syntaxdiagramme

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 10: Softwareentwicklung (200 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

3. Mit der Entwicklungsumgebung einer

Programmiersprache arbeiten

Editor und Compiler elementare Kontrollstrukturen codieren: Sequenz Selektion Repetition einfache und strukturierte Datentypen verwenden Programmabläufe unter Anwendung der Unterprogrammtechnik strukturie-ren

4. Über Programme auf Datenbanken zu-greifen

Verknüpfung mit vorhandenen Daten-banken

5. Komplexere Softwareprodukte für be-triebliche Aufgabenstellungen erstellen

Lasten/Pflichtenhefte Dokumentationen: Programmdokumentation Benutzerdokumentation Systemdokumentation

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 11: Netzwerkbetriebssysteme (160 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen die Hardwarekomponenten, die zum Aufbau eines Netzes erforderlich sind. Sie planen und realisieren ein Netzwerk unter Berücksichti-gung der erforderlichen Funktionen, der örtlichen Gegebenheiten der Kosten-Nutzen-Relationen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bilden auf der Grundlage eines Organigramms die be-triebliche Struktur in einem Netzwerkbetriebssystem ab und vergeben entsprechende Rech-te. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Grundlagen der Netzwerktechnik ken-

nen

Hardwarekomponenten z. B. Netzwerkkarten, Hub, Switch, Kabel/Leitungen, Router, Repeater Topologien

2. Arten von Betriebssystemen kennen, beurteilen und einschätzen

Singleuser Operating System Multitasking Operating System Multiuser Operating System Netzwerkbetriebssysteme (peer-to-peer, server-dediziert) ISO-OSI Referenzmodell

3. Den Aufbau und die Struktur des ver-fügbaren Betriebssystems kennen

4. Die Kommunikationsmöglichkeiten in-nerhalb des Systems kennen

Protokolle z. B. Übertragungsprotokoll Transportprotokoll, ...

Netzwerktopologien

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 11: Netzwerkbetriebssysteme (160 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

5. Ein Netzwerk planen und aufbauen

Auswahl der entsprechenden Hard-warekomponenten angepasst an eine betriebliche Ausgangssituation (PCs, Kabel, Netzwerkkarten, Hub, Switch ...Kosten, Zuverlässigkeit ...)

6. Das Betriebssystem installieren

Server/Client

7. Die betriebliche Struktur mit dem Be-triebssystem abbilden

Zugriff auf Hardware Anlegen, Kopieren und Verschieben von Ordnungsstrukturen Starten von Programmen Volumes Netzwerk- und lokale Laufwerke Such-laufwerke Mappings Home-directory Benutzer und Benutzergruppen anlegen eine Verzeichnisstruktur auf der Fest-platte des Host-Rechners realisieren Rechte vergeben: Schutz der Ordnungsstrukturen vor unberechtigtem Zugriff Leserechte Schreibrechte Ausführungsrechte Passworte Mail gemeinsamer Zugriff auf Daten Anmeldeskripte erstellen

8. Drucker einbinden und verwalten Remote Printer, Print Server

9. Einen Kommunikationsserver einrichten Zugang zum Intranet/Internet

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 12: Mehrplatzbetriebssysteme (120 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer planen und realisieren ein Mehrplatzbetriebssystem für eine betriebliche Situation. Auf diesem System werden Benutzer, Benutzergruppen mit ihren Rechten, entsprechend einer betrieblichen Aufgabenstellung abgebildet. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Grundlagen der Netzwerktechnik kennen

Hardwarekomponenten z. B. Netzwerkkarten, Hub, Switch, Kabel/Leitungen, Router, Repeater

Topologien

Betriebssysteme (z. B. Singleuser Operating System Multitasking Operating System Multiuser Operating System Netzwerkbetriebssysteme - peer-to-peer, server-dediziert

2. Den Aufbau und die Struktur des ver-fügbaren Betriebssystems kennen

3. Die Kommunikationsmöglichkeiten in-nerhalb des Systems kennen

ISO-OSI Referenzmodell

Protokolle z. B. Übertragungsprotokoll, Transportprotokoll, ...

Netzwerktopologien

4. Ein Netzwerk planen und aufbauen Auswahl der entsprechenden Hard-warekomponenten angepasst an ei-ne betriebliche Ausgangssituation (PCs, Kabel, Netzwerkkarten, Hub, Switch ...Kosten, Zuverlässigkeit ...)

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 12: Mehrplatzbetriebssysteme (120 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

5. Das Betriebssystem installieren

Server/Client

6. Die betriebliche Struktur mit dem Be-triebssystem abbilden

Zugriff auf Hardware Anlegen, Kopieren und Verschieben von Ordnungsstrukturen Starten von Programmen Volumes Netzwerk- und lokale Laufwerke Suchlaufwerke Mappings Home-directory Benutzer und Benutzergruppen anle-gen eine Verzeichnisstruktur auf der Festplatte des Host-Rechners reali-sieren

Rechte vergeben: Schutz der Ordnungsstrukturen vor unberechtigtem Zugriff Leserechte Schreibrechte Ausführungsrechte Passworte Mail gemeinsamer Zugriff auf Daten Anmeldeskripte erstellen

7. Drucker einbinden und verwalten Remote Printer Print Server

8. Einen Kommunikationsserver einrichten Zugang zum Intranet/Internet

9. Webserver aufbauen Aufbau eines Webservers für das Intranet/Internet

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 13: Medientechnologie und -gestaltung (120 Std.) Die Teilnehmer analysieren betriebliche Prozesse auf ihre Medienrelevanz und gestalten sich für adressatenspezifische Lösungen. Sie entscheiden darüber, ob das Medienprodukt durch Eigen- oder Fremdproduktion hergestellt wird. Im Falle der Eigenproduktion müssen die Produktionsprozesse strukturiert und realisiert werden. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Aspekte des Medieneinsatzes kennen

Wahrnehmung Behalten und Vergessen Farbwirkung Kosten

2. Konzeption für eine adressatenspezifi-sche Maßnahme planen

Einsatzmöglichkeiten der verschiede-nen Medien Kostenanalyse Zielgruppenanalyse

3. Konzeption in eine konkrete Gestaltung unter Berücksichtigung ästhetischer Kriterien umsetzen

Layout gestalten Bild-, Audio- und Textdateien be- und verarbeiten Eingabemedien nutzen (Scanner, Digi-talkameras, Videokamera)

4. Ergebnisse für Präsentationen aufbereiten

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 14 Projektmanagement (80 Std.) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen, dass der Projektarbeit in der beruflichen Praxis eine herausragende Bedeutung zukommt. Auf Grundlage ihrer persönlichen Erfah-rungen bei der Bearbeitung von Projektaufgaben in vorangegangenen Lernmodulen überprü-fen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die bisher eingesetzten Methoden und Instrumente auf ihre Effektivität und Effizienz und entwickeln entsprechende Strategien zur Optimierung der Projektarbeit und zur Einführung und Steuerung dieser Arbeitsmethode in Teams und Arbeitsgruppen. Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

1. Projektaufträge analysieren

Auftragsanalyse Problemanalyse (Schwachstellenanalyse) Risikoanalyse Schnittstellenanalyse

Verantwortung des Projektleiters und der Vorgesetzten Methoden der Entscheidungsfindung Methoden der Organisationsentwick-lung Rahmenbedingungen eines Projekts

2. Projekte planen und organisieren

Zielstrukturplan Projektstrukturplan Handlungsstrukturplan Projektorganisationsplan

Zielformulierungen und Zielbezie-hungen W-Fragen Netzplantechnik Balkendiagramm Phasenmodelle Kostenplanung Aufgaben des Projektleiters/der -beteiligten Bedingungen und Anforderungen an Teamarbeit

3. Projekte steuern und kontrollieren

Projekte als Lebenszyklus Zielüberprüfung Qualitätssicherung Überwachung der Zeit Kapazitätskontrolle Kostenkontrolle

Änderungen in der Zielsetzung Veränderbarkeit des Systems ständige Kontrolle auf strategischer und operativer Ebene

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Fachrichtung Informationsverarbeitung und -management Lernmodul 14 Projektmanagement (80 Std.) (Fortsetzung) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

4. Projektergebnisse dokumentieren und

präsentieren Projektbesprechungen Protokolle Projektmanagementberichtssystem Abnahme des Projekts Projektverwaltung

Vorbereitung und Durchführung von Besprechungen durch den Projektleiter Präsentationstechniken Diskussionstechniken

5. Projektmanagement einführen Konflikte bei der Einführung von Projekt-management Durchführung von Pilotprojekten Umsetzung von Projektmanagement in der Organisationsstruktur

Konflikte bei Mitgliedern des Projekt-teams Konflikte bei den Vorgesetzten (Abtei-lungsleiter ...) Konflikte des Projektteams mit den Vorgesetzten

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Fachschule Fachbereich Wirtschaft Lernmodul 15 Abschlussprojekt (80 Std.) Handlungssituationen/Ziele Hinweise zum Unterricht

Fachliche Probleme selbstständig erken-nen, analysieren, strukturieren, beurteilen, praxisgerechte (auch alternative) Lösun-gen entwickeln, dokumentieren und prä-sentieren

Beratung zu den Schwerpunkten der Aufgabenstellung durch die Lehrkräfte Festlegen der vorläufigen Struktur und Form der Dokumentation und Arbeits-planung

Die Projektarbeit sollte in Teamarbeit durchgeführt werden und lernmodul-übergreifende Themen zum Inhalt ha-ben Themen können z. B. entstehen aus – Kontakten von Fachschülerinnen

und Fachschülern oder Lehrkräf-ten mit Unternehmen

– Vorgaben von Lehrkräften zur Ak-

tualisierung der Unterrichtsinhalte und zur Entwicklung des Schulpro-fils in der Öffentlichkeit.

Die Präsentation kann auch vor meh-reren Fachschulklassen und zusam-men mit Vertretern von Unternehmen erfolgen.