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©Furtner Susanne ERLEBNIS MENSCH ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE

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 ©Furtner Susanne 

ERLEBNIS MENSCH  ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE  

  

Inhaltsverzeichnis 

 

Die Zelle  ……………………………………………………………… Seite    1 

Das Blut  ………………………………………………………………  Seite    3 

Das Lymphatische Organ    ………………………………………...  Seite    5 

Die Gefäße  ………………………………………………………………  Seite    9 

Das Herz  ………………………………………………………………   Seite  14 

Die Atmung ……………………………………………………………… Seite  17 

Der Verdauungsapparat …………………………………………..  Seite  23 

Der Harnapparat  …………………………………………………….   Seite  34 

Das Nervensystem     …………………………………………………  Seite  38 

Endokrinologie/Hormone ….……………………………………..  Seite   47     

   

 

Shiatsu‐Ausbildungen Austria, © Furtner Susanne    Seite 1 

 

Zelle 

 

Die Zellen sind die kleinsten Bausteine unseres Körpers.                                                                  Zu den grundlegenden Eigentümlichkeiten rechnen wir:    

• Stoffwechsel und Wachstum: Einen Teil der aufgenommenen Stoffe benützt die Zelle zum Aufbau  ihrer eigenen Substanz. Den größten Teil der Nährstoffe verbrennt  sie mit  Hilfe  von  Sauerstoff,  um  einerseits  Wärme,  andererseits  freie  Energie  zu gewinnen. Schlackenstoffe werden ausgeschieden. 

• Empfindlichkeit und Bewegung: Die Zelle nimmt Eindrücke der Umwelt auf, vermag diese  Reize  auszuwerten  und  mit  innerer  und  äußerer  Bewegung  darauf  zu antworten 

• Fortpflanzung: Die Zelle vermag sich zu  teilen und zwei gleichwertige Tochterzellen zu bilden.  

Durch  Differenzierung  von  Gestalt  und  Struktur  wird  die  Zelle  zum  Bauelement verschiedener  Gewebe,  die  ihrerseits  in  mannigfacher  Mischung  zu  Organen zusammentreten;  diese  sind  durch  die  Einheitlichkeit  ihrer  Form  und  ihrer  Funktion charakterisiert. Gewebe und Organe können auch zu Systemen vereinigt sein. 

Jede Zelle baut sich aus Zytoplasma, Zellmembran und Kern auf. Nur wenige Zellen, wie etwa die reifen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) haben keinen Kern. 

• Zytoplasma: ist der Lebensstoff; gallertartige Beschaffenheit; besteht aus  ¾ Wasser, Rest besteht aus Eiweißen, Lipoiden und Kohlenhydraten sowie aus Salzen.  Es enthält Zellorganellen: 

Endoplasmatisches Reticulum: ein verzweigtes Membransystem, welches mit dem Zellkern als auch mit der Zellmembran in Verbindung steht. Hier werden viele Stoffe synthetisiert. 

Ribosomen:  dienen  der  Eiweißbildung  und  lagern  sich  an  das endoplasmatische Reticulum an, zum Teil auch frei schwimmend. 

    Golgi Apparat: lamellenartige Zellorganelle der Sekretbildung 

    Lysosomen: Verdauungsorgan der Zelle 

    Zentralkörperchen: Funktion bei Zellteilung 

 

Shiatsu‐Ausbildungen Austria, © Furtner Susanne    Seite 2 

 

Mitochondrien:  Kraftwerk  der  Zelle;  Nährstoffe  und  Sauerstoff  werden  zu ATP(Adenosin‐tri‐phosphat)  umgebaut  und  gespeichert  und  steht  somit  für energiefordernde Prozesse zu Verfügung. 

• Zellmembran:  grenzt  die  Zelle  zur  Umgebung  ab,  sowie  den  Zellkern  und  die Zellorganellen; sie hat eine Doppelschicht und ist semipermeabel, d.h. gewisse Stoffe können  durchdringen  andere  nicht.  Dabei  spielt  auch  die  elektrische  Ladung  eine Rolle(Membranpotential) 

• Zellkern: haben alle die zur Teilung fähig sind; sie enthalten  DNA (Desoxyribonukleinsäure) und RNA (Ribonukleinsäure) aus diesen gehen bei der Zellteilung die Chromosomen hervor                                                                          Funktion:    

‐ Informationsweitergabe an das Zytoplasma                                                                                       ‐ Verdoppelung des genetischen Materials                                                                                ‐ Reparaturvorgänge an der DNA 

 

 

 

 

 

 

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Das Blut 

Jede  Zelle  ist  für  den  Erhalt  ihres  Stoffwechsels  auf  den  Austausch mit  ihrer  Umgebung angewiesen. Da mit der Entwicklung  komplexerer Vielzeller nicht mehr  jede  Zelle mit der Körperoberfläche  in direktem Kontakt  steht und die Diffusion ein  sehr  langsamer Vorgang ist,  dessen  Dauer  sich  proportional  zum  Quadrat  der  Entfernung  verhält,  wird  mit zunehmender  Größe  des  Lebewesens  ein  Transportmedium  für  diese  Austauschprozesse notwendig. Diese  Flüssigkeit bringt die  Stoffe also  in die Nähe der Zielzellen und  verkürzt damit die Diffusionsstrecke. 

 

Von links nach rechts: Erythrozyt, Thrombozyt, Leukozyt 

 

Das Blutvolumen eines Erwachsenen  liegt  zw. 6‐8%  seines Köpergewichts,  sprich  ca. 70ml Blut/kg. 

Das Blut besteht aus:  

ca. 55% Blutplasma (~90% Wasser, Proteine, Salze), ähnliche Zusammensetzung wie die Gewebsflüssigkeit außerhalb des Gefäßsystems 

Ca. 45% Blutkörperchen (Zellen): ‐ Rote BK=Erythrozyten: sind flache, von der Seite bikonkave Blättchen; reife E. 

verlieren  ihren Kern und Zellorganellen und enthalten nur Hämoglobin(roter Blutfarbstoff);  sie  werden  im  roten  Knochenmark  gebildet(Brustbein  und Beckenkamm) , sie leben ca. 120 Tage, Zellzahl: 4,5 – 5 Mil./mm³, der Abbau erfolgt in der Milz 

 

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‐ Weise  BK=Leukozyten:  dienen  alle  der  Immunabwehr,  sie  sind  größer  als Ery´s  und  haben  einen  Kern,  4500  –  10.000/mm³ werden  im  Knochenmark gebildet, man unterscheidet zwischen: 

o Granulozyten:  je nach Körnung und darstellender Farbe  Eosinophile G, Basophile G., Neutrophile G.‐ Alle leben ca. 2‐8 Tage 

o B ‐   und T – Lymphozyten: werden  in den Lymphknoten gebildet   und beteiligen  sich  an  der  Bildung  von  Antikörpern,  können  Tage  bis mehrere Jahre leben 

o Monozyten und Makrophagen: auch Fresszellen genannt, wandern  im Blutsystem,  zeigen  amöboide  Bewegungen,  können  durch  die Kapillarwände 

‐ Blutplättchen=Thrombozyten  sind  für  die  Blutgerinnung  zuständig;  sie besitzen keinen Kern werden ebenfalls  im Knochenmark gebildet, 200.000 – 300.000/mm³, leben ca. 1Woche, Abbau in der Milz 

 

Das Blut erfüllt folgende Aufgaben: 

Transportfunktion für ♦ Nährstoffe  (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß, Wasser, Salze,  sowie Vitamine 

und Spurenelementen ♦ Die Atemgase Sauerstoff und Kohlendioxid ♦ Die Stoffwechselprodukte (Nierensystem und Wasserhaushalt) ♦ Die Hormone(Endokrines System) ♦ Die Wärme zur Regulierung der Körpertemperatur 

Abwehrfunktion zur „Entsorgung körperfremder Substanzen“  Reparaturfunktion für das Gefäßsystem 

     

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das Lymphatische System 

Das  Lymphgefäßsystem  beginnt  als  Lymphkapillaren  in  der  Peripherie,  diese  enden  also „blind“. 

 Die Lymphkapillaren vereinigen sich zu größeren Lymphgefäßen. In diese Lymphgefäße sind die  Lymphknoten  als  Filterstationen  integriert.  Dadurch  dienen  Lymphgefäße  auch  der Verbreitung der Lymphozyten. Die Lymphgefäße vereinigen sich zu Lymphsammelstämmen, die  in  die Venenwinkel  und  damit  in  die  obere Hohlvene  und  somit  in  das  Venensystem münden.  Im  Gegensatz  zum  Blutkreislauf  gibt  es  also  keinen  „Lymphkreislauf“.  Im Lymphsystem werden pro Tag etwa 2 Liter Lymphflüssigkeit transportiert. Der Transport der lymphpflichtigen  Flüssigkeit  erfolgt  entweder  passiv  durch  die Bewegung  der Gliedmaßen und  das  Zusammenpressen  der  Lymphgefäße,  sowie  aktiv  durch  die  nicht  geordneten Kontraktionen  der  einzelnen  Lymphangione  (Lymphherzen).  Lymphangione  sind Lymphgefäßabschnitte  mit  verdickter  Wand,  begrenzt  durch  Ventilklappen,  deren  glatte Muskulatur  sich etwa 10‐mal pro Minute  zusammenzieht. Die  Lymphflüssigkeit  folgt dann dem geringsten Widerstand in Richtung der sich nach proximal erweiternden Lymphgefäße. Durch eine manuelle Drainage und intermittierende Kompression können die Lymphangione angeregt werden und somit etwa 60‐mal pro Minute kontrahieren. 

Neben  der  Bedeutung  bei  der  Lymphozytenzirkulation  spielt  das  Lymphgefäßsystem  eine wichtige Rolle für den Flüssigkeitsabtransport aus den verschiedenen Körperteilen. Teile des Blutes treten  im Kapillarbett der Gewebe als  interzelluläre Flüssigkeit  (Gewebswasser) aus. Diese Gewebsflüssigkeit wird zum einen über die Venen, zum anderen Teil aber als Lymphe über die Lymphgefäße abgeleitet. Die über das Lymphgefäßsystem transportierte Flüssigkeit mündet  schließlich  in  die  obere Hohlvene, womit  beide  Körperflüssigkeiten  (Lymphe  und Blut)  wieder  vereint  sind.  Über  das  Lymphgefäßsystem  werden  auch  die  im  Darm resorbierten Fette in den Blutkreislauf transportiert. 

Zu den lymphatischen Organen zählen: 

Thymus (Bries):  liegt hinter dem oberen Brustbein; besteht aus 2Lappen, die wiederum aus  vielen  kleinen  Läppchen  aufgebaut  sind.  Jedes  Läppchen  besteht  aus  Rinde  und Mark.  Im  Rindenbereich  finden  sich  Einlagerungen  von  Lymphozyten.  Thymus  könnte auch  als  endokrine  Drüse  bezeichnet werden,  da  es  Thymosin  bildet(hormonartig)verursacht Wachstum des Körpers und der Lymphozyten. Der Thymus bildet  sich nach der Pubertät zurück und wandelt sich in einen Fettkörper um(~60Lj.). 

Tonsillen:  (sekundäres  lymphatisches  Organ)  im  Bereich  des  Mund‐Rachenraumes, besteht  aus  Lymphfollikel(kugelige Ansammlungen  von  Lymphozyten),  liegen  in  einem derben  Bindegewebssack.  Im  Ileum  sind  Lymphfollikel  der  Darmwand  zu  größeren Platten(Peyer‐Plaques)  angeordnet.  Der  Wurmfortsatz  enthält  zahlreiche Sekundärfollikel  (wenn  Ansammlungen  mit  Antigenen  in  Kontakt  kommen),  hat Ähnlichkeit mit Tonsillen und wird daher als Darmtonsille bezeichnet. 

Lymphknoten:  sind  bohnenförmige,  durch  eine  bindegewebige  Kapsel  abgegrenzte Organe mit  unterschiedlicher  Größe(mm‐cm).  Nach  Zellreichtum  und  Anordnung  der 

 

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Lymphfollikel  lässt  sich  der  Lymphknoten  in  Rinde  und Mark  gliedern.  Über mehrere zuführende Gefäße kommt die Lymphe an konvexer Seite an, dort strömt sie durch ein System netzartig zusammenhängender Spalträume in Rinde und Mark und kommt dabei in engen Kontakt mit Zellen der unspezifischen und der spezifischen Abwehr. So  laufen alle erforderlichen Abwehrvorgänge ab. Vom Markbereich des Lymphknotens  fließt die gereinigt  Lymphe  zu  einem  gemeinsam  abführenden  Lymphgefäß.  Hier,  an  der  sog. Pforte  (Hilus)  des  Lymphknotens,  liegen  auch  die  Blutgefäße  für  die  Ernährung  des Organs. 

Lymphknoten: 

 

Cave: Lymphknoten schwellen bei Entzündungen  in  ihrem Zustromgebiet vielfach stark an und können dann durch Kapselspannung erhebliche Schmerzen verursachen. z.B. bei Nagelbettentzündung  am  Finger  eine  Schwellung  der  Lymphknoten  der  Achselhöhlen. Bei Krebserkrankungen können über die Lymphflüssigkeit Tumorzellen in die regionären Lymphknoten verschleppt werden. Diese bilden zwar zunächst eine Barriere gegen eine weitere Ausbreitung,  jedoch vermehren  sich Krebszellen  in diesen  Lymphknoten meist schnell.  Deshalb  stellt  sich  bei  Krebskranken  in  der  Regel  die  Frage  nach  einem Lymphknotenbefall(Lymphknotenmetastasen).  Nach  dessen  Entfernung  kann  es  zu Schwellungen  kommen, weil  der  Lymphabfluß  unterbrochen  ist  z.B.  nach  Entfernung eines Mamacarcinoms mit den Achsellymphknoten, kommt es zu einer Schwellung des ganzen Armes. 

Milz:  (Lien)  sie  gehört  zu den Oberbauchorganen;  Sie  ist  ca.  faustgroß, bohnenförmig, liegt  unter  dem  linken  Zwerchfell  eingebettet. Nachbarorgane  sind Magen  und Niere. Das Organinnere wird von zahlreichen Bindegewebssträngen durchzogen und dadurch in Kammern gegliedert. Charakteristisch  für die Milz und andere  lymphatische Organe  ist 

 

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ein Maschwerk von Bindegewebszellen mit reichlicher Ansammlung von Lymphozyten. In enger  Beziehung  zu  den  Lymphfollikeln  steht  ein  ausgedehntes  und  kompliziertes Gefäßsystem. Der Milzkreislauf  ist nur teilweise geschlossen. Ein Teil des Blutes verlässt die  arteriellen Blutgefäße  und mündet  in  den Maschen  des  retikulären Bindegewebes (offener  Kreislauf).  Aus  diesem  strömt  es  in  den  weitlumigen  Milzsinus  zurück.     Aufgaben: ‐ durch Filtration Überprüfung des Blutes auf Fremdstoffe od. entartete Zellen                               ‐ der offene Kreislauf ermöglicht die Phagozytose und den Abbau überalterter                                  Blutzellen,  insbesondere  roter  Blutkörperchen(Blutmauserung)                               ‐  das  Eisen,  das  beim  Abbau  von  Hämoglobin  anfällt,  wird  in  des                                  Knochenmark  transportiert  und  dort  bei  der  Neubildung  von  roten                                  Blutkörperchen verwendet     

Cave:  Dieser  Organverlust  ist  zu  verkraften,  da  andere  Organe  wie Lymphknoten(Abwehraufgabe) und Leber(Blutabbau) übernehmen können.               

 

 

 

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und  kleine  Arterien  enthalten  vor  allem  glatte Muskelzellen,  deren  Kontraktion  das Lumen einengt. Innerviert vom autonomen Nervensystem. 

Äußere  Schicht(Adventitia):  sie  besteht  aus  kollagenen  und  elastischen  Fasern.  Die Adventitia der  größten Arterien enthalten  sogar  kleine Gefäße  zur Ernährung dessen Wand 

Arterien  führen  im  Körperkreislauf  sauerstoffreiches  Blut  vom  Herzen  weg,  im Lungenkreislauf  führen  sie  sauerstoffarmes  Blut  von  der  rechten  Herzkammer  in  die Lunge! 

Venen: sind  insgesamt weitlumiger und dünnwandiger als Arterien, die Wandschichtung  ist weniger ausgeprägt. In den Venen finden sich meist Venenklappen(außer Herznahe Gefäße), die von Endothel gebildet werden und Rückfluss verhindern sollen. 

Ursachen für Blutkreislauf: 

Herz übt Sog aus: Ventrikelkontraktion  Neg.  intrathorakaler  Druck  bei  Inspiration:  Unterdruck  im  Brustraum  bei  der 

Einatmung  Venenklappen: verhindern Rückfluss  Muskelpumpe:  durch  Kontraktion  der Beinmuskulatur wird  das Blut  in Venen  zum 

Herzen massiert  Pulsation: dort wo Arterienwände gegen Venenwände drücken 

  

Grundsätzlicher Aufbau des Kreislaufes: 

Vom   Verdauungstrakt aus,  in dem Nährstoffe aufgenommen werden,  fließt das Blut  zum Herzen. Das Herz  ist  fast  symmetrisch aufgebaut. Es wird durch eine Scheidewand  in  zwei Hälften unterteilt. Das Blut gelangt zunächst zum rechten Herzen. Von dort strömt es über ein  wegführendes  Gefäß  (Lungenarterie)  zur  Sauerstoffaufnahme  in  die  Lunge.  Das  nun sauerstoffangereicherte Blut fließt in den Lungenvenen zum linken Herzen. Dieses verlässt es über die Körperarterien und strömt dann in alle Organe des Körpers.  

 

 

 

 

 

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Aorta und ihre Äste:  

 

Die  Aorta  entspringt  aus  der  linken  Herzkammer  →aufsteigende  Aorta(a.  ascendens) →Aortenbogen=Arcus aorte →absteigende Aorta(A. descendens) →als A. thoracicaduch den Brustraum durchs  Zwechfell und  als A.  abdominalis durch den Bauchraum →diese  spaltet sich im LWS‐Bereich in eine re, und li. A.iliaca communis(Beckenarterie)  →die  sich  beide  in eine  innere(A.iliaca  interne‐versorgt kl. Becken) und äußere Beckenarterie(A.  iliaca externa‐versogt das Bein)gabelt. 

Die ersten Äste aus der Aorta sind die Kranzarterien(A. coronariae)für die Muskelwand des Herzens.  Aus  dem  Aortenbogen  entspringt  rechts  der  gemeinsame  Stamm  für Halsschlagader(A. carotis) und der Schlüsselbeinschlagader(A. subclavia). 

Die  gemeinsame  Halsschlagader  teilt  sich  in  die Gehirncarotis(A.  carotis  interna)  und  die Gesichtscarotis(A. carotis externa) 

Die  Schlüsselbeinschlagader  geht  in  die  Achselarterie  (A.  axillaris)und  diese  in  die Oberarmarterie(A. brachialis) über, um sich  in der Ellenbeuge  in Speichen‐ und Ellenarterie (A. radialis, A.ulnaris) zu teilen, die Unterarm und Hand versorgen. 

Aus  dem  Brustteil  der  absteigenden  Aorta  entspringen  die  Intercostalarterien (Aa.intercostales). Als unpaarer ast geht vom Bauchteil der Aorta die Zöliakalarterie (truncus coeliacus) ab, unmittelbar darunter die obere Mesenterialarterie (A. mesenterica superior). Paarig  entspringen  die  Nierenarterien  (Aa.  Renales),  wiederum  unpaar  ist  die  untere Mesenterialarterie (A. mesenterica inferior). 

Die  Aorta  teilt  sich  auf  Höhe  des  4.  Lendenwirbels  in  die  beiden  gemeinsamen Beckenschlagadern (Aa. Iliacae communes), aus denen eine innere(A. iliaca interna) und eine 

 

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äußere  (A.  iliaca  externe)  hervorgehen.  Die  innere  Beckenschlagader  versorgt  die Beckenwand  und  die  Beckenorgane(Harnblase,  rectum,Geschlechtsorgane).  Die  direkte Fortsetzung  der  äußeren  Beckenschlagader  ist  die Oberschenkelschlagader  (A.  femoralis), die  in  die  Kniekehlenschlagader  (A.  poplitea)  übergeht,  dann  sich  in  vordere  und  hintere Schienbein – (A.tibialis anterior und posterior)und in Wadenbeinarterie (A.peronaea)aufteilt. 

Die  Lungenschlagader  (truncus  pulmonalis)  des  kleinen  Kreislaufes  entspringt  aus  der rechten Kammer und  führt  als Aa.pulmonales dextra und  sinistra  sauerstoffarmes Blut  zu den Lungen. 

 

Venen: 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Die  Venen  begleiten  die  Arterien  und  werden  entsprechend  genannt.  Die  Drosselvene        (V.  jugularis  interna) und die  Schlüsselbeinvene  (V.  subclavia)  sammeln  sich  li. Und  re.  Zu einem  gemeinsamen  Stamm. Aus diesen beiden  Stämmen bildet  sich die obere Hohlvene (V.cava  superior).  Die  untere  Hohlvene  (V.  cava  inferior)  nimmt  die  Venen  aus  dem Bauchbereich und den unteren Extremitäten auf. Beide Hohlvenen münden  in den rechten Vorhof des Herzens. 

Die von den unpaaren Bauchorganen wegzeihenden Venen bilden die Pfortader (V. portae), die zur Leberpforte ziehen. Die Lebervenen (Vv. Hepaticae)münden unmittelbar unter dem Zwerchfell in die untere Hohlvene. 

Die Lungenvenen  führen  sauerstoffgesättigtes Blut  zum  linken Vorhof des Herzens  zurück.

   

 

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Herz (Cor) 

 

Das Herz  ist ein muskuläres Hohlorgan mit vier Binnenräumen, den zwei Vorhöfen und den zwei  Kammern.  Es  bewirkt  mit  seiner  Pumpleistung  die  Blutströmung  im  Gefäßsystem. Klappen  regeln  die  Flussrichtung  des  Blutes.  Die  Muskulatur  der  Herzwand  wird  von Herzkranzgefäßen versorgt.  

Normalerweise  ist  das Herz  etwa  so  groß wie  die  Faust  des  betreffenden Menschen  und wiegt zw. 250‐400g. die Längsachse des Herzens ist schräg orientiert und verläuft von rechts hinten  oben  nach  links  vorne  unten. Dadurch  kommt  die Herzspitze  der  Brustwand  sehr nahe.  Jeder  Herzschlag  ist  an  dieser  Stelle  als  Stoß  gegen  die  Brustwand  tastbar (Herzspitzenstoß). 

Das Herz liegt einer Höhle des Brustraumes zwischen den beiden Lungenflügeln. Unten liegt es  breitflächig  dem  Zwerchfell  auf  und  hinten  sind  Speiseröhre,  Aorta  und  Wirbelsäule benachbart. Es wird von seröser Haut, dem Herzbeutel(Perikard) umgeben, die oben mit den großen Gefäßen der Herzbasis und unten mit dem Zwerchfell verwachsen ist. Der Herzbeutel enthält  seröse  Flüssigkeit,  diese  erleichtert  die  Gleitbewegung  beim  Zusammenziehen (Systole) und Erschlaffen (Diastole) der Herzmuskulatur. 

Das  Herz  ist  in  vier  Hohlräume  aufgeteilt:  zwei  Vorhöfe  (Atrien)  und  zwei  Kammern (Ventrikel). Die Vorderwand des Herzens wird  vor  allem  von  rechtem Vorhof und  rechter 

 

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Kammer, die Hinterwand von linkem Vorhof und linker Kammer gebildet. Der linke Herzrand und die Herzspitze sind der linken Kammer zuzuordnen. An der Herzbasisbefinden sich vorne die großen Arterienstämme (Lungenarterie und Aorta), hinten die Einmündungen der großen Venen.  In  der  Kranzfurche  zwischen  Vorhöfen  und  Kammern  liegen  die  beiden Herzkranzgefäße  (rechte und  linke Koronararterie mit den zugehörigen Venen), welche die Herzwand (Muskulatur) ver‐ und entsorgen. 

Beim Erwachsenen sind rechtes und linkes Herz durch einen Kammerscheidewand (Septum) vollständig voneinander getrennt.  

Aufbau der Herzwand: 

• Endokard:  Herzinnenhaut,  kleidet  den  gesamten  Innenraum  aus,  bildet  die Herzklappen 

• Myokard: kräftige Herzmuskelwand • Epikard:  dünne  Außenhaut,  ist  durch  einen Gleitspalt,  der mit  Seriöser  Flüssigkeit 

gefüllt ist vom Herzbeutel getrennt 

Herzklappen: 

Die Richtung des Blutstroms  im rechten und  linken Herzen wird jeweils durch zwei Klappen bestimmt, die eine Ventilfunktion haben. 

• Segelklappen: in den Vorhof‐ Kammeröffnungen. Sie verhindern einen Rückstrom des Blutes aus der Kammer  in den Vorhof. Die Klappe des rechten Herzens besteht aus drei  Segeln  (  Tricuspidalklappe  ),  die  des  linken  Herzens  aus  zwei  Segel  ( Bikuspidalklappe / Mitralklappe ) 

• Taschenklappen: am Übergang von rechter Kammer in die Pulmonalaterie und linker Kammer  in die Aorta. Sie verhindern den Rückstrom des Blutes  in die Herzkammer. Die  Taschenklappe  des  rechten  Herzens  heißt  Pulmonalklappe,  die  des  linken Herzens Aortenklappe. 

 

 

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Weg des Blutes: 

Das Sauerstoffarme Blut aus dem Körper kommt über die V. cava sup. und V. cava inf. in den rechten Vorhof → durch die Tricuspidalklappe → rechte Kammer → Pulmonalklappe , fließt das Sauerstoffarme Blut in die Lunge → das den Lungenflügeln gelangt das sauerstoffreiche Blut  über  die  Lungenvenen  →  in  den  linken  Vorhof  →  durch  die Mitralklappe  →  linke Herzkammer, diese Pumpt das Blut durch die Aortenklappe  in die Aorta und weiter  in den Körper.  

Förderleistung  des  Herzens:  Multipliziert  man  das  Schlagvolumen  mit  der  Pulszahl  pro Minute, so erhält man das Herzminutenvolumen. Bei normaler Förderleistung werden 5‐7L Blut in der Minute aus der linken Herzkammer ausgestoßen. 

 

Erregungsleitung: 

Die Erregung des Herzens beginnt  im Sinusknoten, der dadurch eine Schrittmacherfunktion übernimmt. Von hieraus breitet sich die Erregung über die Vorhofwand zum AV – Knoten ( Atrio‐Verntrikulär  )  aus  und  wird  über  ein  Erregungsleitungssystem  weitergeleitet.  Es umfasst das His‐Bündel, den rechten und linken Kammerschenkel sowie ein fein verzweigtes Endnetz  ( Purkinje‐Fasern  ). Auf diesem Wege gelangt die Erregung  zur Arbeitsmuskulatur des Herzens. Sollte der Sinusknoten ausfallen kann der AV‐Knoten die Schrittmacherfunktion übernehmen.Das Herz arbeitet unabhängig von ZNS. Herzfrequenz, Stärke des Herzschlages und  Erregunggeschwindigkeit werden  aber  von  Sympathikus(Noradrenalin,  Adrinalin)  und Parasympathikus(Acetylcholin) beeinflusst. 

 

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Atmung 

Die  Luftwege  stellen  die  Verbindung  zwischen Umwelt  und  Lunge  her. Nase  und  Rachen bilden  die  oberen  Luftwege.  Die  Schleimhaut  der  Nasenhöhle  erwärmt,  befeuchtet  und reinigt die Atemluft. 

Die unteren  Luftwege bestehen aus Kehlkopf,  Luftröhre und Bronchialbaum. Der Kehlkopf dient der Stimmbildung. Luftröhre und Bronchialbaum werden von einem Knorpelskelett für den Luftstrom offen gehalten. 

• Äußere Atmung: Mit Hilfe unserer Respirationsorgane atmen wir den Sauerstoff der Lunge ein und Kohlendioxid und Wasserdampf aus. Nur etwa 1/5 des  verfügbaren Sauerstoffs wird verwertet. Der Austausch erfolgt in den Lungenalveolen 

• Innere  Atmung:  =Zellatmung,  die  Zellen  nehmen  den  auf  dem  Blutweg herangeführten  Sauerstoff  auf  und  oxydieren  mit  Hilfe  ihrer  Atmungsenzyme organische Verbindungen. Die Energieproduktion unter Saustoffverbrauch erfolgt  in den  Mitochondrien,  als  Energiespeicherstoff  wird  ATP  (Adenosintriphosphat) gebildet.  

Nase: Die Nasenhöhle liegt im oberen Bereich des Gesichtsschädels. Ihre Wände werden aus dem Oberkieferbein, Siebbein, Keilbein, Nasenbein und Gaumenbein gebildet. Der Gaumen ist die breite Bodenfläche und gleichzeitig das Dach der Mundhöhle. Den äußeren vorderen Zugang bilden die Nasenlöcher, im hinteren inneren Nasenabschnitt geht die Nasenhöhle in den Rachen über. Die Nase wird durch eine Nasenscheidewand getrennt. 

 Der gesamte Raum der Nasenhöhle  ist Schleimhaut ausgekleidet,  sie  ist ein Mehrreihiges Epithel, das dicht mit Flimmerhaaren (Kinozilien) besetzt ist. Unterhalb des Epithels befindet sich  ein  ausgedehntes  Drüsengewebe,  welches  Nasenschleim  absondert  und  somit  die Schleimhaut feucht hält und die vorbeiziehende Atemluft befeuchtet. In der oberflächlichen Schleimschicht  bleiben  auch  Fremdkörper  hängen, welche  aufgrund  der Wellenbewegung der Flimmerhaare ca. 1cm/Std. Richtung Rachentransportiert werden.  

In  den  Blutgefäßen  der  Nasenschleimhaut  strömt  Blut,  dessen  Temperatur  in  der  Regel deutlich  über  der  Einatmungluft  liegt.  Dadurch  erwärmt  sich  die  vorbeiströmende  Luft schnell. 

Ein  kleiner  Teil  der  Nasenschleimhaut  im  oberen  Abschnitt  der  Nasenhöhle  ist  zur Riechschleimhaut  umgestaltet.  Sensible  Nervenfasern  des  V.  Hirnnervs  (N.  trigeminus) versorgen die Nasenschleimhaut. 

 

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Die Nasenhöhle  ist mit Nasennebenhöhlen  (Oberkieferhöhle, Stirnhöhle, Keilbeinhöhle und zahlreiche  kleinen  Siebbeinzellen)  verbunden.  Die  Funktion  ist  noch  unklar.  Sie  spielen jedoch bei der Stimmbildung als Resonanzorgane eine Rolle. 

Der Tränennasengang führt überschüssige Tränenflüssigkeit  in den unteren Nasengang und reichert die Atemluft mit Wasserdampf an. 

 

 

Rachen:  Der  Rachen  (Pharynx)  verbindet  Nasenraum,  Mundraum  sowie  den  sich anschließenden Luft‐ und Speiseweg. Er reicht von Beginn der Schädelbasis bis zum Beginn der Speiseröhre und lässt sich in drei Abschnitte gliedern:  ‐Nasenabschnitt                                                                            ‐Mundabschnitt                                                                             ‐Kehlkopfabschnitt                                                       Im Nasenabschnitt des Rachens liegt beiderseits die Öffnung der Ohrtrompete. Sie verbindet als ein schlauchförmiger Gang Rachen und Paukenhöhle des Mittelohres. Entzündungen des Rachenraumes können daher auf das Mittelohr übergreifen. 

Der Kehlkopf liegt wie die anschließende Luftröhre am Hals vorne vor dem Speiseweg. Er ist für die Stimmbildung verantwortlich. Der Kehlkopf ist ein am Zungenbein aufgehängter, nach oben und unten offener Schlauch, dessen Wände durch eine Reihe von Knorpeln versteift sind.  Schildknorpel  und  Ringknorpel  haben  die Aufgabe,  den  Schlauch  beständig  offen  zu halten und  ihn  zu  schützen. Die beiden  Stellknorpel befestigen die  Stimmbänder und der Kehlkopfdeckelknorpel verschließt den Kehlkopfeingang. 

Der Schildknorpel besteht aus zwei viereckigen Platten mit hornartigen Fortsätzen, die vorne in  einem  stumpfen  Winkel  zusammenstoßen.  So  schützen  sie  den  Kehlkopf  vorne  und seitlich. Vor  dem  Schildknorpel  liegt  die  Schilddrüse,  ein wichtiges  hormonales Organ  zur Regulierung  des  Stoffwechsels.  Beim Mann  springt  infolge  stärkeren Wachstums,  bedingt 

 

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durch die männlichen Geschlechtshormone, der Schildknorpel in Form des Adamsapfels vor. Innerhalb des vom Schildknorpel umfassten Raums liegt der eigentliche Kehlkopfschlauch. In ihn  ist weiter abwärts der kräftige Ringknorpel eingelagert, der einem Siegelring mit nach hinten  liegender  Platte  gleicht.  Auf  dieser  Ringknorpelplatte  sitzen  getrennt  voneinander und  beweglich  befestigt  hinten  oben  die  beiden  Stellknorpel.  Von  diesen  beiden Stellknorpeln  ziehen  horizontal  nach  vorne  zur  Innenseite  des  Schildknorpels  die  beiden echten  Stimmbänder  (Gewebsfalten).  Darüber  liegen  zwei  Taschenfalten  (falsche Stimmbänder).  Die  zahlreichen  Muskeln  der  Kehlkopfwand  greifen  vor  allem  an  den Stellknorpeln an und  regeln die Spannung der Stimmbänder. Zwischen den beiden echten Stimmbändern  befindet  sich  ein  dreieckiger,  vorne  engerer  Spalt,  die  Stimmritze.  Beim Einatmen weitet sie sich, beim Ausatmen verengt sie sich. 

Nach  oben  kann  der  Kehldeckel  (Epiglottis)  den  Kehlkopfeingang  verschließen.  Der Kehldeckel  ist  eine  mit  Schleimhaut  überzogene,  etwa  herzförmige  Knorpelplatte,  die während des Ein‐ und Ausatmens schräg nach vorne oben steht und so den Luftweg  in den Kehlkopf  freigibt.  Beim  Schluckakt  kippt  er  nach  hinten  um,  legt  sich  vor  den Kehlkopfeingang und verhindert den Eintritt von Speise und Flüssigkeiten in die Luftwege. 

Funktion des Kehlkopfes: 

  ‐Durchgang für die Atemluft 

‐Stimmorgan:  Schwingungen  der  Stimmbänder  führen  zu  Schwingungen  der Luftsäule. Wir erzeugen durch Durchpressen von Ausatemluft durch die geschlossene Stimmritze Töne. 

‐Schutz der unteren Atemwege durch Hustenreflex 

 

 

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Luftröhre  (Trachea): Die  Luftröhre  beginnt  unter  dem  Ringknorpel.  Sie  reicht  bis  zu  Ihrer Gabelung(Bifurcatio tracheae) in die beiden Hauptäste (Hauptbronchien) – bis etwa in Höhe des  5.  Brustwirbels.  Im  Halsbereich  und  im  Brustraum  liegt  die  Luftröhre  vor  der Speiseröhre.  Sie  ist  ähnlich wie  die  Nasenhöhle, mit  Flimmerepithel  ausgekleidet.  In  die Wand  sind  hufeisenförmig  gekrümmte,  nach  hinten  offene  Knorpelspangen  eingelagert. Dadurch  versteift  sich  die  Luftröhre  und  ist  stets  offen.  Zwischen  den  Knorpelspangen befinden sich elastische Ringbänder, die eine Dehnung der Luftröhre in Längsrichtung 

ermöglichen. Die Hinterwand  enthält  Bindegewebe  und  glatte Muskulatur,  dadurch  kann sich die Luftröhre bei Bewegung der Halswirbelsäule bis zu 2cm verlängern. 

 

Lungen (pulmones): 

 

 

Die  Luftröhre  ist mit  dem  hohlen  Stamm  eines  Baumes  vergleichbar,  aus  dem  zahlreiche ebenfalls hohle Äste, die Bronchien, hervorgehen. Daher der Ausdruck Bronchialbaum. Aus der Gabelung der Luftröhre entspringen ein  linker und ein  rechter Hauptbronchus  für den linken und rechten Lungenflügel. Die beiden Lungenflügel sind  jeweils  in einer Pleurahöhle. Die Lungen sind von Lungenfell(seröse Haut)  überzogen, der pleura visceralis. Das Rippenfell (seröse Haut, die die Pleurahöhle auskleidet), die pleura parietalis. Zwischen dem Lungen‐ und dem Rippenfell liegt ein Spaltraum(Pleuraspalt) mit wenig Flüssigkeit gefüllt. 

 Aus  jedem Hauptbronchus entstehen Äste  für die Lungenlappen(li.  zwei,  re. Drei) und  für die Lungensegmente. Bei den Lungensegmenten handelt es sich um kegelförmige Abschnitte der Lungenlappen, die gegeneinander durch Bindegewebssepten abgegrenzt sind. 

Neben  den  großen  Lungengefäßen,  den  Lungenarterien  und  Lungenvenen,  braucht  die Lunge  noch  eine  eigene  Gefäßversorgung.  Die  Sauerstoffversorgung,  insbesondere  der 

 

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Wandschichten  des  gesamten  Bronchialbaumes,  übernehmen  kleine  Bronchialgefäße,  die Aa. Und Vv. Bronchiales. Sie verlaufen  in Begleitung der Äste des Bronchialbaumes ebenso wie die Lymphgefäße der Lunge. 

Unter weiterer Verzweigung der Bronchien bilden sich schließlich die Bronchiolen. Bis auf die Bronchiolen  besitzen  die  Verzweigungen  des  Bronchialbaumes  in  die Wand  eingelagerte Knorpelspangen,  die  die  Lichtung  offenhalten.  Die Wand  der  Bronchiolen  enthält  glatte Muskulatur und elastische Fasern. Die kleinsten Äste sind die Bronchioli. 

Die  Bronchiolen  enden mit  sack‐  oder  gangartigen  Aufzweigungen(Alveolargänge),  deren Wände  aus  zahlreichen  Ausbuchtungen(Alveolarsäckchen)  mit  Lungenbläschen(Alveolen) gefüllt  sind. Ein Lungenbläschen hat einen Durchmesser von ca. 0,2mm.  In beiden Lungen zusammen  finden  sich etwa 300 Mil. davon.  

 

 

Gasaustausch: Die Diffusion der Atemgase  findet  zwischen den Alveolenwänden und den umgebenden  Kapillaren  statt.  Sauerstoff  und  Kohlendioxid  bewegen  sich  aufgrund  der Druckdifferenz,  vom Ort des höheren zum Ort des niedrigeren Drucks.  Also Sauerstoff aus der Alveole in die Kapillaren und Kohlendioxid von den kapillaren in die Alveolen. 

Dieser  Gaswechsel  heißt  Atmung.  Bei  der  Atmung  treten  zwei  Phasen  in  rhythmischem Wechsel auf. Während der einen wird aktiv Luft  in die Lungen hineingesogen, während der anderen Phase Atemgas passiv aus der Lunge herausgedrückt. Dementsprechend  heisst die erste  Phase  der  Einatmung  (Inspiration)  und  die  zweite  Phase  (Expiration).                           Das zentrale Nervensystem kontrolliert Ein‐ und Ausatmung,  im sog. Atemzentrum, das  im verlängerten Rückenmark(Medulla oblongata) lokalisiert ist. 

 

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Zunge mit  ihren Geschmacksknospen und die Gaumenmandeln. Die Speicheldrüsen  liegen teils innerhalb der Mundhöhle, teils sind sie ihr benachbart.  

Zähne: 

Die Hähne sorgen für die mechanische Zerkleinerung der Nahrung. Sie sind mit ihren langen Wurzeln  in  tiefe Zahnfächer oder Alveolen von Ober‐ und Unterkieferknochen eingelassen und sind darin mit ihrer Wurzelhaut verankert. Der Zahn besteht hauptsächlich aus Zahnbein (Dentin),  das  eine  dem  Knochen  ähnliche,  aber  härtere  Struktur  besitzt. Dieses  Zahnbein umgibt einen Hohlraum, die Pulpahöhle, welche von einem gefäßreichen Bindegewebe, dem Zahnmark  (Pulpa),  ausgefüllt  ist. Die  Pulpahöhle  besitzt  zur  Zahnwurzel  hin  jeweils  einen engen Wurzelkanal. Hier  treten Gefäße und Nerven  in den Zahn ein. Die Nerven stammen von Ästen des N.  trigeminus. Der aus dem Zahnfach herausragende Teil des Zahnes  ist  in Hals  und  Krone  gegliedert.  Als  Zahnkrone  bezeichnet man  den  frei  aus  dem  Zahnfleisch herausragenden Anteil, der von dem besonders harten Zahnschmelz (Enamelum) überzogen ist. Der Zahnhals ist der Übergangsteil, der noch vom Zahnfleisch (Gingiva) bedeckt ist. Der in dem Zahnfach steckende Anteil, die Wurzel, hat einen dünnen Überzug von klochenartigem Zement  (  Cementum).  Zwischen  Zahnwurzel  und  Zahnfach  befindet  sich  die Wurzelhaut (Desmodont),  die  den  Zahn  im  Zahnfach  mit  federnder  Elastizität  verankert.  Der Halteapparat  des  Zahnes,  das  Parodontium,  besteht  aus  Zement,  Wurzelhaut, Alveolarknochen und Zahnfleisch. Das Gebiss des Erwachsenen umfasst 28 – 32 Zähne. 

Zunge: 

Die  Zunge  füllt die Mundhöhle weitgehend  aus und  liegt bei  geschlossener  Zahnreihe  am Gaumen  an. Man unterscheidet die  vorne  gelegene  Zungenspitze, den  Zungenrücken und den Zungengrund. Die Zunge besteht  im wesentlichen aus Muskelgewebe. Die Muskulatur der Zunge selbst  ist  in verschiedenen Richtungen angeordnet. Durch diese Muskelgruppen ist  sie  sehr  beweglich  und  vermag  unter  anderem  Nahrung  zu  formen,  sie  zwischen  die Zahnreichen  zu  schieben und nach dem Zerkleinern und Durchspeicheln  rachenwärts  zum Schlucken  zu  befördern.  Die  Zungenmuskulatur  ist  von  Schleimhaut  überzogen,  welche unverschieblich  ist.  Ihre Oberfläche  ist  derb  und  aufgerauht  und  trägt  zahlreiche  kleinere und  größere  Erhebungen,  die  Papillen.    (Fadenförmige  Papillen:  Tast‐  ,  Schmerz‐, Temparaturempfinden;  Geschmackspapillen:  unterscheiden  4  Geschmacksqualitäten, Chemische Kontrolle der Nahrung)  

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‐ eine obere Enge hinter dem Ringknorpel  

‐ eine mittlere in Höhe des  Aortenbogens,  

‐ eine  untere  Enge  beim  Durchtritt  durch  das Zwerchfell.  

Die  inneren Wandschichten der Speiseröhre bilden Längsfalten die eng aneinander  liegen. Die Falten weichen jedoch auseinander, wenn Nahrung in die Speiseröhre gelangt und durch peristaltische Muskelkontraktionen abwärts in Richtung Magen befördert wird.   

Magen (Ventriculus): 

 

Der Magen  ist  eine  Ausweitung  des  Verdauungsschlauches  links  im  Oberbauch  zwischen Leber  und  Milz.  Nach  hinten  liegt  er  auf  der  Bauchspeicheldrüse.  Wir  unterscheiden Mageneingang  (Cardia),  Magengrund  (Fundus),  Magenkörper  (Corpus),  Magenausgang (Antrum)  und Magenpförtner  (Pylorus):  links  vom Mageneingang  liegt  kuppelförmig  der Fundus.  Fassungsvermögen  rund  1  ½  L  Magengrund  und  Magenkörper  bilden  den verdauenden  Magenabschnitt.  Der  Pförtnermuskel  kann  den  Magen  gegen  den Zwölffingerdarm abschließen. Nach außen  ist der Magen von Bauchfell überzogen, welches die  gleitende  Verschiebung  gegen  die  Nachbarorgane  gestattet.  Die  glatte  Muskelwand ermöglicht  die  peristaltischen  Bewegungen.  Sie  wird  aus  Längs‐,  Ring‐  und  Schrägfasern aufgebaut. Auf Höhe des Magenpförtners bildet die glatte Ringmuskulatur einen kräftigen Schließmuskel. Das Bindegewebe unter der Schleimhaut gestattet der Magenwand, sich den verschiedenen  Füllungszuständen  anzupassen.  Die  Schleimhaut  zeigt  miteinander zusammenhängende  Längsfalten.  Die  Schleimhaut  der  inneren Magenoberfläche  zeigt  im leeren Zustand zahlreiche  längsverlaufende Falten, die sich bei der Füllung glätten können. In der Schleimhaut befinden  sich oberflächliche  schleimbildende Drüsenzellen und die aus langen  Drüsenschläuchen  bestehenden Magendrüsen.  Letztere  bilden  den Magensaft.  Im Fundus‐ und Corpusbereich des Magens finden sich vor allem zwei Typen von Drüsenzellen:  

 

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‐ Hauptzellen:  Bildung  von  eiweißspaltendem  Enzym Pepsinogen,  das  durch  Salzsäure  zu  Pepsin umgewandelt wird. 

‐ Belegszellen:  zur  Herstellung  von  Salzsäure  HCI, außerdem  Bildung  des  Intrinsic  Factors  (der  die Resorption  von  Vit.  B  12  im  unteren  Dünndarm  –Ileum – ermöglicht). 

‐ Nebenzellen:  Bildung  von  Schleim  –  schützt  die Schleimhaut vor der Salzsäure.  

Die  äußeren Wandschichten  bestehen  wie  beim  Ösophagus  aus Muskulatur.  Durch  ihre Kontraktion,  insbesondere  durch  die  vom  Magenfundus  zum  Pylorus  wandernden Einschnürungen  der  Ringmuskulatur,  entstehen  peristaltische  Wellen.  Die  Peristaltik  des Magens  wird  von  autonomen  Nervengeflechten  in  der  Magenwand  gesteuert.  Die Entleerung erfolgt schubweise. Die Verweildauer der Speisen  im Magen beträgt zwischen 1 und  5  Stunden.  Kolenhydratreiche  Nahrung  verlässt  den Magen  rascher  als  Eiweißreiche Nahrung. Am längsten verweilen Fettreiche Speisen.  

 

Dünndarm (Intstinum tenue): 

 

 

Der  Dünndarm  ist  der  wichtigste  Abschnitt  der  Verdauungswege.  Die  in  einfache Bestandteile  zerlegten  Nahrungsmittel  werden  von  den  Epithlezellen  des  Darmes aufgenommen.  Der  ganze  Dünndarm  misst  etwa  4  m.  Der  erste  kurze  Abschnitt,  der Zwölffingerdarm  (Duodenum), hat die Gestalt eines  liegenden, nach  links offenen U. Er  ist mit  der  Rückwand  der  Leibeshöhle  verwachsen  und  umrandet  den  Kopf  der 

 

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Bauchspeicheldrüse.  Der  Name  Zwölffingerdarm  bezieht  sich  auf  seine  Länge.  In  den absteigenden  Teil  des  Duodenum münden  der  galleführende  Gang  (Ductus  choledochus) und der Ausführgang der Bauchspeicheldrüse  (Ductus pancreaticus), welcher den  Saft der Bauchspeicheldrüse  in  den  Zwölffingerdarm  leitet.  Beide  Gänge  haben  meist  ein gemeinsames Endstück  (Ampulla hepatopancreatica) mit einem besonderen Schließmuskel aus glatter Muskulatur und münden auf der großen Papille des Zwölffingerdarmes. Mit einer Biegung geht der Zwölffingerdarm in Höhe des 2. Lendenwirbels in den Leerdarm (Jejunum) über,  der  ebenso wie  der  folgende  Krummdarm  (Ileum)  am Gekröse  aufgehängt  ist.  Eine scharfe  Grenze  zwischen  Jejunum  und  Ileum  besteht  nicht,  doch  hat  das  Jejunum mehr Kerckring‐ Falten.  

Die  innere  Oberfläche  vergrößert  sich  zudem  noch  durch  ringförmig  angelegte Schleimhautfalten  (Kerckring‐Falten)  Sie  sind  im  oberen  Dünndarm  besonders  stark entwickelt. Dazu kommt noch eine Vergrößerung der inneren Oberfläche durch fingerartige Erhebungen der Schleimhaut, die Darmzotten. Diese etwa 4 Millionen Zotten von 0,3 bis 1,5 mm Höhe sind die Organe der Resorption, also der Nährstoffaufnahme  in das Blut und die Lymphe. Dazu besitzen  sie  ein dichtes Netz  von Kapillaren, das  Zucker und Aminosäuren, sowie ein zentrales Lymphgefäß, das Fette aufnimmt. Die Gesamtoberfläche des Dünndarms beträgt  etwas  10  m2,  Bezieht  man  den  oberflächlichen  Saum  von  Mikrovilli  auf  den Epithelzellen  mit  ein,  so  liegt  die  resorbierende  Oberfläche  sogar  bei  200  m2.  Die Dünndarmschleimhaut  bildet  auch  größere  Mengen  von  Darmsaft.  Entsprechende Drüsenzellen  finden  sich  vor  allem  in  schlauchartigen  Einsenkungen der  Schleimhaut, den sog.  Krypten.  Insgesamt  besteht  die  Wand  des  Dünndarms  aus  folgende  Schichten: Schleimhaut, Unterschleimhaut, Ringsmuskelschicht, Längsmuskelschicht, Bindegewebe und Peritoneum.  

 

Bauchspeicheldrüse ( Pankreas): 

Der Zwölffingerdarm umschließt den Kopf der Bauchspeicheldrüse. Diese  ist  langgestreckt und  liegt  im Oberbauch quer zwischen Doudenum und der Pforte  (Hilus) der Milz. Auf der Vorderseite ist die Bauchspeicheldrüse von Bauchfell überzogen. Der ganze Drüsenkörper ist in  Läppchen  gegliedert  und wird  von  dem  langen  Ausführungsgang  für  den  Pankreassaft (Ductus  pancreaticus)  durchzogen. Dieser mündet  auf  der  großen  Papille  (Vater‐Paille)  in den  Zwölffingerdarm.  Am  gleichen  Ort  endet  der  Ausführungsgang  für  die  in  der  Leber geeildete Galle.  In den exokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse bildet sich ein Sekret, das mit seinen zahlreichen Enzymen für den Abbau der Nährstoffe  im   Darm wichtig  ist. Neben diesem  Drüsengewebe  gibt  es  im  Pankreas  noch  in  großer  Zahl  Zellgruppen,  die  sog. 

 

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Langerhans‐Inseln, Sie haben keinen Ausführungsgang und bilden die Hormone  Insulin und Glucagon. Damit gehören diese Zellgruppen zu den endokrinen Drüsen.  

 

Leber (Hepar): 

Die  Leber  ist  das  zentrale  Organ  des  gesamten  Stoffwechsels  und  die  größte  Drüse  des Körpers. Die wichtigsten Aufgaben  sind  die  Produktion  lebenswichtiger  Eiweißstoffe  (z. B. Gerinnungsfaktoren),  die  Verwertung  von  Nahrungsbestandteilen  (z. B.  Speicherung  von Glukose und Vitaminen), die Gallenproduktion und damit einhergehend der Abbau und die Ausscheidung  von  Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm  ins Blut aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader  (Vena portae) zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernen. 

Die  menschliche  Leber  wiegt  etwa  1500  bis  2000  g.  Sie  ist  ein  weiches,  gleichmäßig strukturiertes Organ, das  sich größtenteils  im  rechten Oberbauch unter dem Rippenbogen  befindet.  (Beim  Einatmen  und  bei  Vergrößerung  tastbar).                           Die Leber  lässt  sich  in  zwei große Leberlappen unterteilen. Der  rechte Leberlappen  (Lobus dexter) liegt unter dem Zwerchfell und ist mit diesem teilweise verwachsen. Er ist größer als der linke Leberlappen (Lobus sinister), der bis in den linken Oberbauch reicht. Außerdem gibt es zwei weitere, kleinere Leberlappen: den quadratischen Lappen (Lobus quadratus) und den „geschwänzten“ Lappen (Lobus caudatus). 

 Die  Leber  ist  von  einer  Bindegewebskapsel  überzogen. Das  Lebergewebe  gliedert  sich  in eine große Zahl Leberläppchen von 1‐2mm Durchmesser. Auf Querschnitten erscheinen sie sechseckig.  An  den  Ecken  liegen  die  Äste  der  Pfortader,  der  Leberarterie  und  der Gallengänge. Sie  sind von etwas Bindegewebe umgeben. Die Lebersinosoide enthalten die Kupfferschen  Zellen,  die  als  Fresszellen  Abwehrfunktion  haben.  Das  Blut  fließt  durch  die Zentralvene in der Mitte des Läppchens ab.  

Die Galle wird  in die  Zwischen den  Leberzellen  liegenden Gallenkappilaren  ausgeschieden und gelangt von dort in die kleinen Gallengänge.                                                                            

 

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Auf der Leberunterseite  ist eine querverlaufende Nische, die Leberpforte  (Hilus), zu sehen. Dort treten die Pfortader und die Leberarterie ein und der Ausführungsgang der Galle aus. Das  System  der  Gellenausführungsgänge  besteht  zunächst  aus  dem  Leber‐Gallengang  ( Ductus hepaticus),  in dem die Galle bis zu einer Aufzweigung geführt wird. Von hier gelangt sie entweder  auf dem Wege des Blasengangs  (Ductus  cysticus)  zur Gallenblase oder über einen galleabführenden Gang ( Ductus choledochus) zum Zwölffingerdarm. 

 Die  Leberarterie  (Arteria  hepatica  propria)  transportiert  das  sauerstoffreiche  Blut  vom Herzen,  die  Pfortader  führt  Blut  mit  Nahrungsbestandteilen  aus  Magen  und  Darm, Abbauprodukte der Milz, sowie Hormonen der Bauchspeicheldrüse zur Leber. Dabei wird die Leber zu ca. 25 % mit sauerstoffreichem Blut der Leberarterie und zu ca. 75 % mit dem Blut der Pfortader versorgt. 

 

 

Gallenblase(Vesica billiaris): 

Die Gallenblase  ist ein birnenförmiger Sack, der die von der Leber gebildete Galle sammelt, eindickt  und  speichert.  In  ihre  Wandung  eingelagert  ist  eine  Schicht  aus  glatten Muskelfasern.  Ihre Kontraktion  führt  zur  Entleerung des Gallenblaseninhalts.  In der  Leber wird aus Cholesterin Gallensäure produziert. (Im Dünndarm bilden sich aus Fettpartikel und Gallensäure  kleine  Tröpfchen,  die  eine  gute  Angriffsfläche  für  Lipasen  sind).                           Ein besonders wichtiges Gefäßgebiet des Organismus stellt die Verbindung zwischen Darm und Leber dar. Es wird als Pfortadersystem bezeichnet und verbindet das Kapillargebiet des Darms mit dem der  Leber. So bekommt die  Leber über die Pfortader das nährstoffreiche, venöse Blut aus dem Darm zugeleitet und ca. 90% der Gallensäure rückresorbiert.   

 Funktionen der Leber: 

Drüsenfunktion:  Produktion  von  Galle1L/24  Std.,  Absonderung  vor  allem  Nachts; Galle: goldgelb, durch doppelkohlensaures Natron alkalisch, die Galle enthält Wasser, Lezithin,  Cholesterin,  Salze  der  Gallensäure  Gallenfarbstoff(Bilirubin)  und  Schleim. 

 

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Ihre Aufgabe ist die Zerteilung der Fette in kleinste Kügelchen, welche von Pankreas‐Lipase abgebaut werden können. Die Gallensäuren wirken antibakteriell. 

Bilirubinkreislauf:  ein  Teil  des  Bilirubins wird  in  Form  von  Urobilinogen  im  Darm wiederaufgenommen  und  gelangt  ins  Blut,  um  erneut mit  der  Galle  in  Form  von Bilirubin  ausgeschieden  zu  werden.  Ein  Teil  geht  als  Sterkobilin mit  dem  Kot  ab, welcher er seine Farbe verdankt. Ein sehr kleiner Teil des Urobilinogens wird im Harn ausgeschieden. Wird dieser Kreislauf  gestört,  so häuft  sich Bilirubin  im Blut  an.  Es kommt zu Gelbfärbung der Augenbindehaut und schließlich der Haut. 

Stoffwechselfunktion: wichtige Funktion beim Stoffwechsel der Kohlenhydrate und Eiweiße.  In den Leberzellen wird Zucker  in Form Glykogen gespeichert. Nach Bedarf können  diese  Reserven  wieder  in  Zucker  umgewandelt  werden.  Speicherung  von Glykogen und Freisetzung von Zucker stehen unter dem Einfluss des Nervensystems und  des  hormonalen  Systems.  Insulin  unterstützt  die  Speicherung.  Adrenalin  des Nebennierenmarkes  und  Glukagon  der  Pankreasinseln  fördern  den  Abbau  des Leberglykogens.                                                                                                                                          Die Leber bildet aus Aminosäuren die Eiweiße des Blutplasmas. Die Albumine halten Wasser  in  den  Blutgefäßen.  In  der  Leber  erfolgt  die  Bildung  des  Harnstoffes, Abbauprodukt  des  Eiweißstoffwechsels.  Der  Harnstoff  wird  auf  dem  Blutweg  der Niere zugeführt und dort ausgeschieden. In der Leber werden gewisse Hormone und Medikamente unwirksam gemacht. 

Funktion für Blut und Kreislauf: Blutspeicher, die Leber  ist dem Herzen vorgelagert, sie  kann  erhebliche  Mengen  Blut  in  den  Kreislauf  werfen.                           Im  embryonalen  Leben  ist die  Leber  einer der Wichtigsten Blutbildner,  sowohl  für rote sowie weiße Blutkörperchen. Die Kupfferschen Sternzellen beteiligen sich an der Zerstörung überalterter roter Blutkörperchen, Bilirubin aus Hämoglobin. Das aus dem abgebauten Hämoglobin frei werdende Eisen wird teilweise in der Leber gespeichert.                      In  der  Leber  wird  das  zur  Blutgerinnung  notwendige  Fibrinogen  gebildet.  Das Lebergewebe speichert das Vitamin K, unter dessen Mitwirkung in der Leber das für die Blutgerinnung wichtige Prothrombin entsteht. 

Dickdarm ( Colon): 

Der Dickdarm hat eine Länge von 1 ½ bis 2 Meter. Sein Durchmesser ist in der Regel größer als derjenige des Dünndarmes. Er umgibt den Dünndarm wie ein Rahmen. Seine Aufgabe ist evor allem Wasseraufnahme  ( ungefähr 8  l  / Tag) und Vergärung  von Zellstoff. Das Colon beherbergt reichlich Bakterien. Die unbrauchbaren Reste bilden den Kot. 

 

 

 

 

 

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Der Kolonrahmen besteht aus: 

Blinddarm  (  Caecum)  mit  Wurmfortsatz  (Appendix):  bildet  einen  blind endigenden  Sack,  in  welchen  das  Endstück  des  Ileum  im  rechten  Winkel einmündet. Eine besondere Klappe mit zwei Lippen ( Ileozäkalklappe) verhindert den  Rückfluss  aus  dem  Dickdarm  in  den  Dünndarm.  Etwas  seitlich  und mehr hinten geht aus dem Blinddarm der Wurmfortsatz ab. Ein  lymphatisches Organ, welches man auch als die Darmtonsille bezeichnet.  

Aufsteigendem Dickdarm ( colon ascendens),  Querkolon ( Colon transversum),   Absteigendem Dickdarm ( Colon descendens ),  Sigmaschleife ( Colon sigmoideum). 

Der  aufsteigende  Darm  liegt  der  rechten  vorderen  Bauchwand  an,  zieht  nach  obern  zur Leber und nach einer scharfen Biegung als querliegender Darm zum  linken Oberbauch  (  in der Nähe der Milz); nach einer weiteren scharfen Kurve verläuft der absteigende Darm an der  linken seitlichen Bauchwand;  in Höhe der  linken Darmbeinschaufel biegt das Colon mit einer s‐förmigen Biegung in das Sigma (C. Sigmoideum; = letzter Dickdarmabschnitt) am. Das Sigma  verlässt  den  Bauchraum,  tritt  ins  kleine  Becken  ein  und  geht  in  den Mast‐  oder Enddarm ( Rektum) über. 

Mastdarm  / Enddarm Er  Zieht  in der Höhlung des Kreuzbeins,  also  ganz hinten  im kleinen Becken, abwärts und endet mit dem After (Anus). Der obere Mastdarmanteil ist relativ weit und heißt Ampulla recti. 

After  (Anus)  =  Schließmuskel:  innerer  Schließmuskel  Verstärkung  der Ringmuskelschicht  des  Darms  (glatte  Muskulatur  =  unwillkürlich),  äußerer Schließmuskel (quergestreifte Beckenbodenmuskulatur). 

 

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Verdauungsprozesse 

Kohlenhydrataufnahme:  Die  Spaltung  der  Kohlenhydrate  beginnt  bereits  in  der Mundhöhle. Das im Speichel vorhandene Enzym Amylase→ spaltet den Stärketeil der Kohlenhydrate,  dabei  entsteht  Amylose.  Beim  Weitertransport  des  Speisebreis werden  die  stärkespaltenden  Enzyme  des  Speichels  durch  den  sauren Magensaft inaktiviert.  Erst  im  Zwölffingerdarm  kommt  es  zu  einer  weiteren  Zerlegung  der Kohlenhydrate.  Amylose  wird  aus  der  in  der  Bauchspeicheldrüse  freigesetzten Amylase  gespalten.  Die  Glukosidase  aus  den  Zellen  der  Schleimhaut  des Zwölffingerdarmes baut schrittweise Glykogen und Amylopektin ab. Polysaccharide→ Disaccharide→  Monosaccharide.  Monosaccharide  werden  über  die Dünndarmepithelzellen  resorbiert  und  über  deren  Kapillarnetz  zur  Leber weitertransportiert. 

Laktoseintoleranz: Fehlen bestimmte Enzyme können manche Zucker nicht gespalten werden.  Da  Laktose  Wasser  im  Dünndarm  halten  soll,  kommt  es  daher  zu Durchfällen. 

Eiweißaufnahme:  beginnt  im Magen. Die  von  der Magenschleimhaut  freigesetzten Pepsine( von den Hauptzellen gebildet und durch die Salzsäure  zu Pepsin aktiviert) und  der  Salzsäure  zerstören  die  Struktur  der  Eiweißkörper.  Im  Zwölffingerdarm werden  die  aus  der  Bauchspeicheldrüse  gebildeten  Enzymvorstufen  in  die  aktiven Enzyme Trypsin und Chymotrypsin umgewandelt. Diese Enzyme zerlegen die Eiweiße in  Polypeptide.  Eine weitere  Spaltung  zu  den  resorbierbaren  Aminosäuren  erfolgt durch die Enzyme der Darmschleimhaut, die Peptidasen. Aminosäuren gelangen über die  Zellen  der  Darmwand→  Pfortader  zur  Leber,  dort  beginnt  aus  einem  Teil  der Aminosäuren  der  Aufbau  von  Polypeptiden  (z.B.  Bluteiweißen).  Ca.  10%    der Aufgenommenen Eiweiße gelangen unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien zersetzt werden. 

Fettaufnahme: Die Fette(Lipide) bestehen aus Glycerin und Fettsäuren. Nach der Zahl der Fettsäuren wird zwischen Mono‐, Di‐ und Triglyceriden unterschieden. Der Abbau der Fette beginnt erst im Zwölffingerdarm. Die aufgenommenen Fette sind aufgrund ihrer  Unlöslichkeit  in  Wasser  durch  Enzyme  nur  schwer  angreifbar  und  werden deshalb  im Zwölffingerdarm  in einen feineren Verteilungszustand umgewandelt. Für diese  Emulgierung  sind  Gallensäuren  zuständig.  Die  Emulgierung  setzt  die  hohe Oberflächenspannung an der Grenze zwischen Fett und Wasser herab und begünstigt den Angriff der fettabbauenden Enzyme. Diese Enzyme werden überwiegend aus der Bauchspeicheldrüse  freigesetzt  und  als  Lipasen  bezeichnet.  Durch  sie  können  die Triglyceride in Monoglyceride, in Fettsäuren und Glycerin umgewandelt werden. Die Spaltprodukte  der  Fette  finden  sich  zu  Gruppen  zusammen.  Danach  über  die Darmwandzotten  ins Blut‐(Pfortader‐Leber) und Lymphe  (Lumphgefäße – dann erst ans Blutgefäßsystem) abgegeben. 

 

 

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Harnapparat 

Zum  Harnapparat  gehören  die    harnproduzierenden  Organen  (Nieren:  Nierenbecken, Nierenkelche) und den harnableitenden Organen (Harnleiter, Harnblase und Harnröhre). Die Harnbildung  erfolgt  im  Nephron  (=  funktionelle  Einheit  der  Niere),  das  aus  dem Nierenkörperchen und dem Tubulusapparat besteht. 

 

 

Aufgaben des Harnapparates: 

Ausscheidung von Stoffwechselprodukten 

• Ausscheidung  von  Harnstoff  und  Harnsäure:  Die  Nieren  sind  der Ausscheidungsort  für  das  Abbauprodukt  des  Eiweißstoffwechsels,  des Harnstoffs und das Abbauprodukt der Nukleinsäuren, der Harnsäure 

• Ausscheidung giftig wirkender Substanzen: Die meisten Gift‐ und Arzneistoffe werden in der Leber umgebaut und in chemisch unwirksamer Form durch die Nieren ausgeschieden. 

 

 

 

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Regelung der Körperflüssigkeiten: 

• Wasserhaushalt:  Die  Nieren  spielen  eine wichtige  Rolle  im Wasserhaushalt des Körpers. 

• Gleichgewicht  des  Salzhaushaltes(Elektrolythaushalt):  Das  Gleichgewicht  im Körper zwischen Natrium‐ und Kaliumsalzen hängt wesentlich von den Nieren ab. 

• Regelung  des  osmotischen  Druckes:  Durch  die  Ausscheidung  von  Salzen nehmen  die  Nieren  Einfluss  auf  den  osmotischen  Druck  der Köperflüssigkeiten. 

• Regelung  des  Säure  –  Basen  –  Gleichgewichtes:  Durch  die  Bildung entsprechender  Salze  können  die Nieren  einen Überschuss  an  sauren  oder alkalischen Bestandteilen ausscheiden. 

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Nieren (renes): 

Die Niere ist ein paariges Organ, bohnenförmig und braunrot und befindet sich im hinteren oberen Bauchraum beiderseits der Wirbelsäule zwischen 12 BW und 3 LW. Die rechte  liegt etwas tiefer wegen der Ausdehnung der Leber.                                                                                          Die  einzelne  Niere  ist  10‐12cm  lang,  ihr  Durchmesser  beträgt  5‐6cm.  Ca.  160g  schwer.             In der Konkavität befindet sich eine Höhlung (Sinus renalis) für Ein‐ und Austritt von Gefäßen und  Nerven  sowie  für  das  Nierenbecken.  Diese  Region  wird  Nierenpforte  (Hilus  renalis) genannt.  Dem  oberen Nierenpol  ist  jeweils  eine  kleine  endokrine  Drüse,  die Nebenniere angelagert.                                                                                                                                                   Die Niere ist mit einer derben straffen Bindegewebeskapsel (Capsula fibrosa) überzogen und in eine Fettkapsel (Capsula adiposa) eingebettet. Das Ganze ist von einem Bindegewebssack umhüllt (Fasziensack).                                                                                                                                         Auf einem Längsschnitt durch die Niere  ist mit bloßem Auge die Gliederung  in eine äußere Rindenschicht und eine innere Markschicht zu erkennen.    

Rinde:  fein  gekörnt  und  reich  an  Blutgefäßen.  Sie  enthält  die  Nierenkörperchen  und  die gewundenen Abschnitte der Nierenkanälchen. 

Mark: bildet hiluswärts kegelförmige Vorwölbungen, die sog. Markpyramiden, die eine feine Längstreifung erkennen  lassen. Die  Spitzen der Pyramiden nennt man Nierenpapillen. Auf ihnen befinden sich feinste Öffnungen, aus denen der Harn austritt. Jede Nierenpapille ragt in  einen  trichterförmig  erweiterten  Hohlraum,  den  Nierenkelch.  Die  Nierenkelche  führen den Harn in das Nierenbecken.         

Der Harnleiter transportiert den Harn dann weiter zur Harnblase.               

 

 

 

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Die  eitretende  Nierenarterie,  ein  großer  Seitenast  der  Bauchaorta  verzweigt  sich  im Hilusgebiet baumartig.  Ihre Äste verlaufen  speichenförmig bis  zur Markrindengrenze. Dort bilden  sich  viele  kleine  Verzweigungen  (Arteriola  afferens),  die  jeweils  in  ein  arterielles Kapillarbündel (Glomerulus) münden. In diesen Glomerulus – Schlingen wird der Primärharn aus dem Blut gefiltert und wird von einen spaltförmigen Kapselraum aufgefangen, der durch ein einschichtiges Epithel(Bowman‐Kapsel) begrenzt ist. Das Kapillarknäuel und die Bowman‐Kapsel bilden die Nierenkörperchen.                                                                                                  Aus dem Kapselraum geht ein Nierenkanälchen  (Tubulus) ab, es bildet den Abflussweg  für den Primärharn. Nierenkörperchen und Tubulusapparat bilden eine funktionelle Einheit, das Nephron.  Das  Harnkanälchen  beginnt  also  in  der  Nierenrinde  am  Glomerulus,  zieht  als proximaler Tubulus  (bis  tief  ins Nierenmark, kehrt dort um  (Henle´sche Schleife) und  führt als  distaler  Tubulus  zurück  in  die  Rinde,  wo  es  sich  an  das  efferente  Gefäß  des Nierenkörperchens  anlegt. Der  Tubulusapparat  ist dicht  von  einem Kapillarnetz umgeben, mit  dem  ein  intensiver  Flüssigkeitsaustausch  stattfindet.  Der  Primärharn  wird  durch Reabsorbtion  stark  konzentriert,  mit  Stoffwechselendprodukten  angereichert  und  als Sekundärharn weitergeleitet. Der Tubulus mündet in ein Sammelrohr. Die Sammelrohre sind reine Transportwege, die Zusammensetzung des Harns ändert sich nicht mehr. Sie enden an den  Nierenpapillen  und  geben  dort  Harn  an  die  Nierenkelche  ab,  von  wo  sie  über  das Nierenbecken abfließen.  

 

Ca. 180 Liter Primärharn mit 1,3 kg Kochsalz werden auf diese Weise auf 0,5 – 2 Liter Harn und 8 ‐15g Kochsalz reduziert.  

 

 

 

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Harnleiter (Ureter): 

Da das Nierenbecken kein Speicherorgan ist, gelangt der Urin gleich in den Harnleiter, einen schmalen Verbindungschlauch zwischen Nierenbecken und Harnblase. Er ist mit Schleimhaut ausgekleidet und besitzt in verschiedenen Schichten angeordnete glatte Muskulatur. Er zieht hinter dem Bauchfell abwärts  zum kleinen Becken und gelangt von hinten  zum Grund der Blase,  in  die  er  schlitzartig  einmündet.  Diese  Form  der  Einmündung  soll  einen  Rückfluss verhindern. Der Harn wird durch peristaltische Kontraktionwellen des Harnleiters zur Blase transportiert.                   

Harnblase (Vesica urinaria): 

 

Die  Harnblase  ist  ein  von  Schleimhaut  ausgekleideter  muskulöser  Sack  aus  netzartig angeordneter  glatter Muskulatur,  welche  sich  im  Ausgangsbereich  verdickt(M.  sphincter internus‐innerer Schließmuskel). Nur der obere Teil der Blase  ist von Bauchfell bedeckt. Sie liegt  vorne  im  kleinen  Becken  unmittelbar  hinter  dem  Schambein.  Ihre  Wand  ist  sehr dehnbar. Die  glatte Muskulatur  der  Blase wird  vom  vegetativen Nervensystem  gesteuert. Sympathikus:  Erschlaffung  der  Blasenmuskulatur  und  Kontraktion  des  inneren       Schließmuskels→ Blase kann sich füllen                                                                                                   Parasympathikus:  Kontraktion  der  Blasenwand, Öffnung  des  Schließmuskels→  Blase  kann sich entleeren                                                                                                                                                         Die Miktion(Blasenentleerung) wird willkürlich  ausgelöst,  läuft  aber dann  reflektorisch  ab. Bis zum 3Lj. Haben die meisten Kinder gelernt, mit diesem Mechanismus umzugehen. 

 

Harnröhre (Urethra): 

Mann: ist sie bis zu 25cm lang, tritt an der Unterseite der Harnblase aus. Verläuft durch die Prostata,  dann  durch  die  quergestreifte Muskulatur  des  Beckenbodens.  Hier  umgibt  ein ringförmiger  Schließmuskel  (äußerer  Schließmuskel‐M.  sphincter  externus,  willkürlich innerviert)   die Harnröhre. Bogenförmig dann durch das männliche Glied, an dessen Spitze sie endet. 

 

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Frau: hier  liegt der Abgang der Harnröhre weiter vorne. Sie zieht hinter der Schambeinfuge nach  unten  und  durchsetzt  die  Beckenbodenmuskulatur.  An  dieser  Stelle  befindet  sich ebenso  der  äußere  Schließmuskel.  Als  3‐5cm  langer  Gang  liegt  die  Harnröhre  in  der Vorderwand  der  Scheide.  Sie mündet  in  einem  längsverlaufenden  Schlitz  im  Vorhof  der Scheide.                                                            

 

 

 

 

Nevensystem 

Die Gesamtheit aller Nervengewebe im Körper. Es nimmt Informationen auf, wertet sie aus, speichert und/oder verschickt sie. Auf diese Art werden gemeinsam mit dem Hormonsystem alle Organsysteme geregelt und den sich verändernden Bedingungen angepasst. Veränderte Bedingungen (im Körper und in der Außenwelt) werden mit speziellen Rezeptoren gemessen und  über  afferente  Fasern  an  übergeordnete  Zentren weitergeleitet.  Dort  kommt  es  zur Registrierung  und  Verarbeitung  und  über  efferente  Fasern  gelangt  der  Befehl  zu  einer Reaktion in der Peripherie. 

 

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Beide  Systeme  sind nicht  klar  trennbar.  Im  ZNS  sind willkürliches und  vegetatives  System miteinander verflochten, im peripheren eher getrennt. 

 

Das Nervengewebe 

Es dient der Informationsübertragung und der Erregungsleitung.                                                                ‐ Nervenzellen (Neurone), sind zur Reizleitung fähig                                                                                           ‐ Gliazellen, stützen, ernähren und schützen die Nervenzellen   

 

 

 

 

 

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Nervenzelle (Neuron): 

 

 

 

 

 

 

 

Sie haben die gleiche Grundstruktur wie alle anderen Zellen, aber 3 besondere Eigenheiten:  ‐ sie sind nach Abschluss des Gehirnwachstums nicht mehr teilungsfähig    ‐  sie  zeigen  besondere  Zellfortsätze  (Dentriten  und  Axone),  die  mit  anderen      Nervenzellen  Kontakt  haben;  eine  Nervenzelle weist  oft mehrere  tausend  Kontakzstellen (Synapsen ) auf.                     ‐  ihre  Zellmembran  kann  elektrische  Signale  erzeugen  und  über  Botenstoffe (Transmitter) und Rezeptoren Signale empfangen   

Eine Nervenzelle besteht aus Zellkörper und Zellfortsätzen:                Der  Zellkörper  hat  einen  Zellkern,  Zytoplasma  und  Zellorganellen,  Nissl‐Schollen  für  die Eiweißsynthese  und  Neurofibrillen,  die  die  Neuronen  stützen.    Im  Zytoplasma  finden Eiweißsynthese und Zellstoffwechsel statt. Zellorganellen die zur Teilung  fähig sind, gibt es nur kurz vor und nach der Geburt, Zellen die  später  zu grunde gehen, können nicht mehr ersetzt werden.                          

Fortsätze der Neuronen:                       Dendriten(gr.  dendron  –  Baum):  sind  kurze  verzweigte  Zytoplasmafortsätze;  sie  sind efferent(leiten Erregung zur Zelle; ein Neuron hat meist mehrere Dendriten                     Axon(Neurit):  ist  ein  dünner,  kabelartiger  Fortsatz,  der  elektrische  Impulse  weiterleiten kann;  teilt  sich  an  seinem  ende  in  viele  kleine  Endverzweigungen  mit  knopfförmigen Auftreibungen – präsynaptische Endköpfe, diese enthalten bläschen (synaptische Vesikel), in denen  Botenstoffe(Neurotransmitter)  liegen.  Jedes  Axon  hat  tausende  Kontaktstellen  zu anderen Nervenzellen oder zu Muskelzellen. Axone sind afferent(Information von Zelle weg). 

Gliazelle: 

Sie  unterstützt  die  Funktion  der  Nervenzelle.  So  halten  sie  die  Zusammensetzung  des Extrazellulärraums  und  damit  die  Arbeitsbedingungen  für  die  Nervenzellen  konstant.  Die 

 

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Gliazellen bilden nicht nur die Markscheiden, sondern sie umhüllen auch die Blutgefäße  im Nervensystem und stellen damit eine Verbindung zwischen Blut und Nervenzellen her. Auf diese Weise kontrollieren Gliazellen die Versorgung der Nervenzellen mit Nährstoffen (Blut – Hirnschranke).  Als  Folge  dieser  Schrankenfunktion  können  viele  Substanzen,  so  auch Medikamente, nicht ins Hirngewebe eintreten. 

Markscheiden:  Jedes  Axon  ist  von  einer  schützenden  Hülle  umgeben;  im  peripheren Nervensystem sind das Schwann´sche Zellen die sich um das Axon legen und eine Schicht aus Fett‐Eiweiß  (Myelin)bilden.  Myelinscheide/‐mantel  =  Markscheide,  vergleichbar  mit  der Isolierung  eines  Kabels;  durch  diese  Isolierung  erhöht  sich  Übertragungsgeschwindigkeit.    Die  Markscheide  zeigt  in  regelmäßigen  Abständen  Einschnürungen  (Ranvier´sche Schnürringe);  der  elektrische  Reiz  springt  von  Schnürring  zu  Schnürring  =  saltatorische erregungsleitung.  Axon  und  Markscheide  =  Nervenfaser                           Wird  ein  peripherer  Nerv  verletzt  und  der  Zellkörper  bleibt  intakt,  so  kann  sich  diese Nervenzelle von selbst regenerieren.   

Mehrere  parallel  verlaufende  Nervenfasern,  die  gemeinsam  in  einer  Bindegewebshülle liegen bilden einen Nerv; dieser kann sich verzweigen oder sich mit anderen vereinigen. Ein Nerv  kann  sowohl  sensibel  als  auch  motorisch  sein,  eine  Nervenfaser  nur  entweder motorischer oder sensibel. 

 

Erregungleitung:  

Synapsen  verbinden  Nervenzellen miteinander, meist  das  Axon  einer  Zelle mit  Dentriten einer  anderen  Zelle  (Nervenzelle,  Drüsenzelle,  Muskelzelle);  die  synaptische  Verbindung zwischen  einem  Axon  und  einer Muskelzelle  heißt motorische  Endplatte:  die Nervenzelle legt sich mit mehreren Ausläufern an mehrere Muskelzellen; in diesen Bereichen finden sich viele Mitochondrien (für die Energiebereitstellung) zur Neurotransmitterbildung. 

Eine Synapse besteht aus drei Teilen: 

Präsynaptisches  Neuron:  das  Axon  verzweigt  sich  an  seinem  Ende  vielfach  mit knopfförmigen  aufgetriebenen  Enden,  in  denen  synaptische  Bläschen  (Vesikel) mit den Neurotransmittern liegen 

Synaptischer Spalt: mit extrazellulärer Flüssigkeit gefüllt 

Postsynaptische  Zelle:  mit  postsynaptischer  Membranen,  die  Rezeptoren  für Transmitter enthalten 

 

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Der  Erregungsimpuls  erreicht  die  kopfförmigen  Axonenden,  die  Bläschen  öffnen  sich  und geben  Botenstoffe  frei,  die  Neurotransmitter  ergießen  sich  in  den  synaptischen  Spalt, passieren  ihn, binden  sich  an Rezeptoren der postsynaptischen Membran und  geben  ihre Information  weiter.  Je  nach  Art  des  Transmitters  und  des  Rezeptortyps  können unterschiedliche  Effekte  auftreten.  Nach  der  Reaktion  mit  dem  Rezeptor  wird  der Neurotranmitter  rasch  wieder  inaktiviert  (durch  enzymatischen  Abbau  oderdurch Rücktransport in den präsynaptischen Endkopf) 

 

Neurotransmitter:  wirken  entweder  erregend  oder  hemmend  auf  die  postsynaptische Membran. Neurotransmitter  sind  Instrumente,  die  Unmengen  von  Erregungsimpulsen  im Nervensystem  erzeugen;  Zu  den  wichtigsten  Neurotransmittern  gehören:  Acetylcholin, Dopamin, Serotonin, Noradrenalin,  

Neuropeptide  sind  die  Regler  für  die  Feineinstellung,  beteiligt  an  der  Steuerung  z.B.  von Hunger, Schlaf, Schmerzempfinden. Sie sind Aminosäureketten von verschiedener Länge, sie werden auch Gehirnhormone genannt. Dazu gehören zum Beispiel Endorphine. 

 

Das Zentralnervensystem (ZNS) 

Setzt  sich  zusammen  aus Gehirn  und  Rückenmark;  das Gehirn  ist  das  Steuerzentrum  für Herzschlag, Atmung, Stimmung, Empfindungen,….   Das Gehirn besteht aus zwei Hälften die durch den Balken verbunden sind. 

 

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Man unterscheidet an anatomischen Strukturen im Gehirn: 

 

Das Großhirn:  ist der  größte Hirnbereich und  liegt über die  anderen Bereiche des Gehirn  gestülpt,  zuständig  für  höher  entwickelte  Funktionen  (Bewusstsein: bewusstes  Handeln, Wille,  Kreativität  und  Gedächtnis;  es  liegt  direkt  unter  dem Schädelknochen  und  zeigt  an  der Oberfläche  (Großhirnrinde)  Hirnwindungen  und dazwischenliegende  Furchen. Die  auffallendste  Furche  verläuft  genau  in der Mitte von vorne nach hinten und  trennt das Großhirn  in  zwei Hälften(Hemisphären), die nur durch den Balken verbunden sind. Die Großhirnrinde  ist  in vier Lappen geteilt: Stirnlappen, Scheitellappen, Schläfenlappen und Hinterhauptslappen 

 

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Das Zwischenhirn: Schaltstelle zwischen Großhirn und Hirnstamm. Es reguliert auch endokrine und vegetative Funktionen. Sie besteht aus dem Thalamus, Hypothalamus und Hypophyse. 

Hirnstamm:  liegt  am  tiefsten, er  ist die Verbindung  vom Gehirn  zum Rückenmark; hier befinden sich Steuerzentren für automatisch ablaufende Vorgänge (Herzschlag, Atmung,  Blutkreislauf).  Außerdem  kommen  vom  Hirnstamm  Reflexe  (angeborene oder erlernte); seine Teile heißen Mittelhirn( wichtigste Schaltstation von Hör‐ und Sehbahn), Brücke( Schaltstelle zwischen Groß‐ und Kleinhirn) und verlängertes Mark. 

Kleinhirn:  liegt  unter  dem  Hinterhauptslappen  des  Großhirns,  es  überwacht  alle motorischen Aktivitäten, überprüft  jederzeit die Stellung des Körpers  im Raum und ist für die Feinabstimmung unserer Bewegungsabläufe zuständig 

Es  gibt  zwölf  Hirnnerven  auf  der  Hemisphäre,  die  oberhalb  des  Rückenmarkes  das  ZNS verlassen. Sie versorgen den Kopf und Halsbereich, sowie  innere Organe und verbinden die Sinnesorgane mit dem Gehirn. 

 

Das periphere Nervensystem: 

Jeweils  zwischen  zwei Wirbelknochen  verlässt  ein  Spinalnerv  den  Rückenmarkskanal  und teilt sich in mehrere Äste auf; die hinteren Äste versorgen die Haut und die tiefe Muskulatur des Rückens, die vorderen Äste  im Brustbereich  innervieren die  Intercostalmuskulatur, die übrigen  bilden  Nervengeflechte(Plexus),  die  sich  dann  verzweigen  und  die  Extremitäten versorgen.  Die  Plexus  erhalten  ihre  Namen  nach  dem  Abschnitt,  in  dem  sie  entspringen      z.B.  Plexus  cervicalis mit  dem  N.  phrenicus  für  das  Zwerchfell,  Pl.  Lumbalis mit  dem  N. femoralis 

 

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Das Vegetative Nervensystem: 

Ist  zuständig  für die automatische Steuerung  lebenswichtiger Organe; es wird weder  vom Willen  noch  vom  Bewusstsein  gesteuert:  Atmung,  Kreislauf,  Stoffwechsel,  Verdauung,…      Das  vegetative Nervensystem  hat  zwei  Komponenten,  die  ausgeglichen  arbeiten müssen, damit der Köper adäquat auf sich verändernde Bedingungen reagieren kann. 

Sympathikus: wird erregt, wenn körperliche Aktivität nach außen gerichtet sein soll (Anspannung, Stress, körperliche Arbeit) 

Parasympathikus: beherrscht Körperfunktionen, die nach innen gerichtet sind (essen, verdauen, ausscheiden) 

Fast alle Systeme werden von beiden Teilsystemen  innerviert,  je nachdem welche Funktion benötigt wird, sind einmal der Sympathikus und ein anderes Mal der Parasympathikus aktiv. 

 

 

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Endokrinologie 

=Lehre  vom  Endokrinen  System,  bzw.  Drüsen  oder  Hormonsystem.  Neben  dem Nervensystem  ist  das  endokrine  System  für  die  Kontrolle  und  Regulation  der Körperfunktionen zuständig. Die endokrinen Organe gehören teil dem Nervensystem an, wie z.b.  der  Thalamus  und  die  Hypophyse.                           Die  Bezeichnung  Hormon  kommt  aus  dem  griechischen  und  heißt  Antriebsstoff.  Sie  sind chemische  Substanzen,  die  ihre Wirkung  auf  bestimmte  Organe  oder  Gewebe  entfalten, sowohl  im  Sinne  des  Anreizes  und  des  Bremsens.  Der  Transport  im  Blut  erfolgt  durch Bindung an Eiweiße. Die Abbauprodukte werden hauptsächlich durch die Nieren, zu einem kleineren Teil durch die Galle und zu einem sehr kleinen Teil mit dem Stuhl ausgeschieden. 

Sie werden eingeteilt in: 

Neurosekretorische Hormone: Substanzen die  in bestimmten Nervenzellen gebildet werden und ins Blut ausgeschwemmt werden. Gebildet im Hypophysenhinterlappen in Hypothalamus 

Glanduläre Hormone: Drüsenzellen die  ihr Produkt  ins Blut abgeben  (z.B. Pankreas, Schilddrüse) 

Gewebshormone:  diese  Zellen  sind  nicht  definitiv  in  Drüsen  lokalisiert,  sondern befinden sich zerstreut im Gewebe (z.B. Gastrin) 

Mediatorstoffe: Vermittlerstoffe; wo sie  ihre Stoffe abgeben erfolgt  lokale Wirkung (z.B. Serotonin, Histamin) 

             Hormone sind einem Regelkreis unterworfen.                                          

 

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Wirkung von Hormonen und Aufbau des Endokrinen Systems:  

 

 

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Wirkung der Hormone: 

Die Wirkung am Erfolgsorgan erfolgt am Rezeptor. Darum reagieren nicht alle Zelle auf alle Organe(kein Rezeptor‐Hormon wirkt nicht)→Schlüssel‐Schloss‐Prinzip 

A: Aktivierung vorhandener Enzyme 

 

 

 

 

B:  Neubildung  von  Enzymen 

 

Hypothalamus: 

An  der  Hirnbasis,  eine  Anhäufung  von  Nervenzellen,  mit  Hirnanhangsdrüse(Hypophyse).                Man unterscheidet: 

• Hypophysenvorderlappen:  (  Adenohypophyse),    spezielle  Drüsenzellen  produzieren die verschiedensten Hormone: 

Wachstumshormone(STH‐somatotropes Hormon) 

Milchproduktionshormo(Prolaktin) 

Gonadotropine‐ausgerichtet auf Gonaden:   

‐ Gluteinesierendes Hormon (LH) 

‐ Folikelstimmulierendes  Hormon  (FSH),  stimuliert  Reifung  der Samenzelle und der Eizelle 

Thyreotropes Hormon(TSH), stimuliert zur Bildung von Schilddrüsenhormonen 

 

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Adrenocorticotropes Hormon(ACTH), stimulieren die Nebennieren 

Der  Hypothalamus  hat  Freisetzungfaktoren  (Releasing  Hormone)  und  Hemmungsfaktoren (Inhibiting Hormone). 

• Hypophysenhinterlappen:  (Neurohypophyse), Nervenzellen prodozieren Hormone→ durch Axone der Nervenzelle hinunter geschleust→ am Endköpfchen wird Hormon freigesetzt→ ins Blutsystem                                                                                                                      z.b.Vasopressin = ADH – Anti diuretisches Hormon                                                                              Oxytocin  =  es  wirkt  auf  glatte  Muskulatur(Auf  Uterus  bei  Geburt),  Brustdrüse  – Milchfluss 

• Zwischenlappen: Melanozyten  stimulierendes Hormon → produziert Farb(stoff) der Haut 

 

Zirbeldrüse od. Epiphyse: 

Produzeirt Melatonin,  es  nimmt  Einfluss  auf  Schlafzeiten  und Gonadentätigkeit;  abhängig von Tages‐ und Jahreszeiten 

 

Schilddrüse (glandula thyroidea): 

Ist  ein  schmetterlingförmiges Organ,  aus  zwei  Pyramidenförmigen  Lappen  die  durch  eine Gewebsbrücke miteinander verbunden sind. Sie hat nahe Beziehung zum Schildknorpel. Sie hat  eine  bläschenartige  Strukturder Drüsenzellen  und  ist  durch  ein  einschichtiges  Epithel begrenzt. Beim gesunden Menschen nicht tastbar.                                           Die Schilddrüse synthetisiert die Hormone Tetrajodthyronin(T4)und Trijodthyronin  (T3), die eine  Wirkung  auf  den  Stoffwechsel  entfalten.  Weiterhin  bildet  sie  Calcitonin,  das  den Calziumhaushalt beinflusst (siehe Nebenschilddrüse).                                                                                     Daher Zufuhr von Jod durch Jodiertes Speisesalz unumgänglich. 

Nebenschilddrüsen: 

Sind vier kleine linsenförmige Körperchen an den Polen der Schilddrüse, sie sind nur schwer von  der  schilddrüse  zu  unterscheiden.  Sie  produzieren  Calcitonin  und  das  Parathormon.         Calcitonin: soll Calziumspiegel senken, durch das es die Resorption von Ca. aus dem Knochen hemmt, oder Ca. vermehrt über die Niere ausgeschieden, oder es schaltet VitD3 aus, damit es nicht die Ausscheidung von Ca. aus der Niere hemmt.                                                                          

 

Shiatsu‐Ausbildungen Austria, © Furtner Susanne    Seite 51 

 

Parathormon:ist Gegenspieler  von  Calcitonin;  es  holt  ca.  aus  dem  Knochen, wirkt  auf  die Niere, Ca, Rückresorbtion wird gefördert, holt sich VitD3 durch Stimmulierung 

 

Nebennieren (glandulae suprarenales): 

Am oberen Pol  jeder Niere, eingebettet  in einer  Fettkapsel, überzogen  von Bindegewebe. Wird in Rinden‐ und Markzone eingeteilt. 

Rindenzone: Steroidhormone werden produziert 

• Minerlcorticoide:  Wirkung  auf  Elektrolytstoffwechsel;  Aldosteron  hält Natrium‐ und Kaliumspiegel im Blut konstant 

• Glucokorticoide:  ACTH  stimmuliert  Bildung  von  Cortisol.  Wirkung  auf Kohlenhydratstoffwechsel  (Zuckerspiegel↑);Fettstoffwechsel  (  es  gehen vermehrt Fettsäuren ins Blut), Eiweißstoffwechsel (Eiweiß↓), es wirkt auf den Knochenaufbau, sowie auf verschieden Blutzellen( Vermehrung von Ery´s und Thrombozyten).  Cortisol wirkt entzündungshemmend und immunsupressiv. 

• Andrgogene: wirken auf  Sexualhormone, mechanisch  kaum bemerkbar. Nur im pathologischen Bereich, z.b. Vermännlichung der Frau – Bartwuchs 

Markzone:  Katecholamine  (Noradrenalin  und  Adrenalin)  werden  gebildet; Paraganglium,  nahe  Beziehung  zum  Nervensystem;  sind  eigentlich  Drüsenzellen, haben  aber  Nervenversorgung.  Durch  Adrenalin  und  Noradrenalin  wird  das sympathische  Nervensystem  in  seiner  Wirkung  unterstützt.  Noradrenalin  bringt durch Kontraktion der glatten Muskulatur in den kleinen Arterien den Blutdruck zum Anstieg.  Adrenalin  steigert  das  Herzminutenvolumen  und  beschleunigt  die Herztätigkeit,  Glykogenvorräte  werden  in  Traubenzucker  umgewandelt  und  es kommt in Folge zu einem Blutzuckeranstieg. 

 

Inselapparat der Bauchspeicheldrüse (Pancreas): 

‐ Exogener Anteil: Pancreassaft (Enzyme) 

‐ Endogriner Anteil: langerhanssche Inselzellen geben Hormone ins Blut ab. 

Insulin:  Insulin senkt Glucosespiegel, wirkt auf Leber‐ und Skelettmuskulatur; Effekt des  Insulins→ Menmbran der  Zelle wird  geöffnet um Glucose besser aufzunehmen 

 

Shiatsu‐Ausbildungen Austria, © Furtner Susanne    Seite 52 

 

Glukagon: antagonistisch wirksam, hebt Blutzuckerspiegel 

Insulin  ist  das  einzige  Hormon,  das  den  Blutzuckerspiegel  senkt.  Gegenspieler  ist  das Glukagon,  aber  auch  Adrenalin, Glukocortikoide  und Wachstumshormone  der Hypophyse mobilisieren Glucose. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:   

Bau und Funktionen des Menschlichen Körpers, Speckmann/Wittkowski  Der Körper des Menschen, Adolf Faller  Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch  Sowie Unterlagen aus meiner Ausbildung zur Dipl. GuK‐Schwester  Bilder aus den Büchern und teilweise aus dem Internet (anatomie‐ online.com)