59
e-Vorlesung Grundlagen der klinisch-chemischen Liquordiagnostik Barthuber/ Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Universitätsklinikum Düsseldorf - Heinrich Heine Universität Direktor: Prof. Dr. F. Boege

e-Vorlesung Grundlagen der klinisch-chemischen ... · eVL Liquordiagnostik –Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 6 Aufgabe 1:

Embed Size (px)

Citation preview

e-Vorlesung

Grundlagen der

klinisch-chemischen Liquordiagnostik

Barthuber/ FahronZentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik

Universitätsklinikum Düsseldorf - Heinrich Heine Universität

Direktor: Prof. Dr. F. Boege

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 2

• Allgemeine Erläuterungen zu eVL

• Lernziele zur labormedizinischen Liquordiagnostik

• Liquordiagnostik Grundlagen

– Physiologie

– Laborparameter

• Zelluläre Bestandteile

• Nicht-zelluläre Bestandteile

• Typische Befundkonstellationen

– bakt. Meningitis / Tuberkulöse M. / virale M. / MS / Hirntumoren

• Zusammenfassung

• Literatur

Übersicht

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 3

• Im TB/SB „Klinisches Denken und Handeln in Diagnostik und

Therapie“ wird i.R. des 2-Wochen-Blocks zu Nerven und Sinne

vom Fach Klinische Chemie 1 elektronische Vorlesung (eVL)

angeboten: - Liquor-Labordiagnostik

• Die Inhalte dieser eVL werden in der Blockabschlussprüfung (erste

Teilklausur = TB9 alt) thematisiert mit insgesamt 1 Frage (MC oder

MS).

• Die eVL können elektronisch durchgearbeitet werden. Einzelne Folien verlinken

jeweils auf andere Folien innerhalb einer Datei. Unabhängig davon können die

einzelnen Vorlesungen auch ausgedruckt werden.

• Wie bei Präsenz-VL wird für die Nachbearbeitung einer eVL die Zuhilfenahme

weiterer Literatur empfohlen.

• Bei organisatorischen Rückfragen stehen Ihnen als Ansprechpartnerinnen des

Zentralinistituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik zur Verfügung:

– Dr. Eva Katharina Kierysch ([email protected])

– Dr. Urte Fahron ([email protected])

– Nihan Özgüc ([email protected])

Allgemeine Erläuterungen zu eVL

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 4

Nach Durcharbeiten dieser eVL können die Studierenden …

1. … die Grundlagen der Liquor-Bildung, -Zusammen-

setzung und -Entnahmebedingungen beschreiben

2. … die wichtigsten labordiagnostischen Liquor-

parameter benennen und Voraussetzungen und

Bedeutung für deren Einsatz erläutern

3. … typische Liquor-Befundkonstellationen bei

ausgewählten neurologischen Krankheitsbildern

aufzählen und erklären:

bakterielle/ tuberkulöse/ virale Meningitis // Multiple

Sklerose // Hirntumoren

• Arbeitszeit für diese eVL: ca. 1 Unterrichtsstunde

Liquor-Diagnostik - Lernziele

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 5

• Erklären Sie die anatomischen und physiologischen

Grundlagen zum Liquor. Versuchen Sie, eine knappe

Übersicht zu skizzieren. Wiederholen Sie hierbei kurz die

folgenden Themen:

– WAS ist Liquor?

– WO befindet Liquor sich normalerweise?

– WIE wird Liquor produziert?

– WIEVIEL Liquor wird täglich produziert?

– WIEVIEL Liquor zirkuliert?

• Blättern Sie erst dann weiter

Aufgabe 1: Liquor Anatomie und Physiologie

Weiter

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 6

Aufgabe 1: Liquor Anatomie und Physiologie

Weiter

Liquor (CSF): klare Körperflüssigkeit zur

Polsterung von Gehirn + Rückenmark mit

Ver- und Entsorgungsfunktion

Bildungsort: Plexus choroideus (4 Ventrikel)

Bildungsweise:

– aktiver Transport: Elektrolyte, Glucose

– Diffusion: H2O, Chlorid, Albumin

– Sekretion: beta-Trace Protein, IgG

Zirkulation:

- Liquor fließt in den kortikalen und lumbalen

Subarachnoidalraum

- durch die Arachnoidalzotten wird der Liquor

in das venöse Blut drainiert aufgrund der

Druckdifferenz zwischen arteriellem und

venösem Blut

Liquormenge: tägliche Produktion 500 ml

Liquorvolumen: 140 – 180 ml

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 7

• Beschreiben Sie kurz die Bedeutung der Blut-Hirn-

Schranke und die Blut-Liquor-Schranke.

• Überlegen Sie Sich dazu eine knappe Skizzierung.

– WOFÜR sind beide Schrankensysteme permeabel?

– WELCHE Bedeutung hat die Blut-Liquor-Schranke?

– In welchem zeitlichen Rahmen werden Proteine filtriert:

a) Albumin

b) Immunglobulin G

• Blättern Sie erst dann weiter

Aufgabe 2: Liquor Anatomie und Physiologie

Weiter

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 8

Aufgabe 2: Liquor Anatomie und Physiologie

Weiter

Blut-Hirn- und Blut-Liquor-Schranke:

• Beide Schrankensysteme sind

permeabel für Zellen.

Blut-Liquor-Schranke:

• funktionelle, selektive Barriere, welche

einen eingeschränkten Austausch von

Molekülen und Zellen erlaubt

• Filterfunktion für Proteine

Albumin 1 – 2 Tage

IgG 2 – 4 Tage

Blut-Liquor-Schranke

Blut-Hirn-Schranke

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 9

• Wozu dienen Liquor-Untersuchungen vor allem?

• Nennen Sie wenigstens 4 verschiedene Krankheitsbilder,

bei denen sinnvollerweise klinisch-chemische Labor-

untersuchungen im Liquor durchgeführt werden.

• Blättern Sie erst dann weiter

Aufgabe 3: Indikation für Liquor-Untersuchungen

Weiter

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 10

• Indikation für Liquor-Untersuchungen:

Diagnostik und Verlaufskontrolle von ZNS-Erkrankungen

• Verschiedene Krankheitsbilder, bei denen klinisch-

chemische Liquor-Untersuchungen durchgeführt werden:

Infektionen: Meningitis, Encephalitis (Bakterien,

Viren, Pilze)

Autoimmunerkrankung: Multiple Sklerose

Trauma: Subarachnoidal-Blutung

Neoplasie: Solide Tumoren, Leukämien,

Lymphome

Aufgabe 3: Indikation für Liquor-Untersuchungen

Weiter

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 11

Liquordiagnostik: Präanalytik

• Entnahmereihenfolge: 3 Tropfen verwerfen, (1 EDTA-

Röhrchen), mehrere Nativ-Röhrchen, insges. 2 – 5 ml

• Zeitpunkt der Liquor-Punktion notieren; Liquor

unmittelbar ins Labor transportieren

• Probenstabilität:

- Liquor-Zellen: Zellzählung innerhalb von 1 – 2 h

(bei Raumtemperatur), da in vitro schnelle Zytolyse

erfolgt

- Liquor-Proteine: 1 Woche bei 2 – 8°C haltbar,

darüber hinaus bei –70°C

• Serum und Liquor zeitnah entnehmen (zeitl. Abstand

max. 30 min.) und zusammen analysieren

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 12

Liquordiagnostik: Visuelle Beurteilung

Visuelle Aspekte:

• Kristallklar→ Normalbefund

• Trübung (u.U. leichte Färbung):

→ Leukozyten > 1000/µl,

Proteine, Mikroorganismen

• Blutige Liquor-Probe:

„3 Gläser Probe“ → makroskopische Differenzierung zwischen

artifizieller (von Glas 1 bis 3 abnehmend blutig) vs.

subarachnoidaler (von Glas 1 bis 3 gleichbleibend blutig) Blutung

nach Zentrifugation:

- Überstand klar → frische Blutung

- Überstand xanthochrom → ältere Blutung (Abbauprodukte)

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 13

Liquordiagnostik: Laborbefunde gesamt

1. Zytologie → Zellzahl: Leukozyten und Erythrozyten

→ Zelldifferenzierung

2. Glukose- und Laktat-Konzentration

3. Gesamtprotein-Konzentration

4. Protein-Differenzierung

a. Albumin → Zustand der Blut-Liquor-Schranke

b. Immunglobuline IgG, IgA, IgM

und

oligoklonale Banden

→ intrathekale Immunglobulin-Synthese

(V. a. chronisch entzündlichen Prozess)

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 14

Liquordiagnostik: Zytologie, Zellzahlen

Leukozyten- und Erythrozytenzählung

• Messung mittels Durchflusszytometer

• Normal: < 5 Leukozyten/µl

Typische Leukozytenzahl-Befunde bei neurologischen Erkrankungen:

• 5 - 30/µl: Multiple Sklerose, virale Encephalitiden (HIV, VZV u.a.)

akute Neuroborreliose

• 30 - 300/µl: akute virale Meningitiden, FSME, tuberkulöse/

mykotische Meningitis, Hirnabszess

• > 300/µl: bakterielle Meningitis

→ Fazit:

Zellzahl kann Hinweise geben, ist aber relativ unspezifisch.

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 15

Liquordiagnostik: Zytologie, Zellart

Zelldifferenzierung

im gefärbten Zytozentrifugenpräparat

Normal: Lymphozyten 70 bis 100% und Monozyten bis 30%

Pathologisch:

• Neutrophile Granulozyten: akuter Prozess, bakterielle Meningitis,

Frühphase viraler Meningitiden; i.R. der DD achten auf:

- phagozytierte Bakterien (Staphylokokken, Meningokokken u.a.)

• Lymphozyten/ Monozyten: chronischer Prozess, virale Meningitis,

Multiple Sklerose (MS), Spätphase der bakteriellen Meningitis

• Eosinophile >5%: Parasitosen, TBC, Fremdkörper (Drainagen)

• Tumorzellen: Zellen solider Tumoren (u.U. Blasten, Lymphomzellen)

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 16

Liquordiagnostik: Glukose + Laktat

Indikation: Differenzierung bakterielle vs. virale Meningitis

Normal: Glukose > 50% der Serumkonzentration

Laktat < 2,1 mmol/l

Bewertung:

Liquor-Glukose < 40 mg/dl und Liquor-Laktat > 3,5 mmol/l

und Liquor-Leukozytose > 1000/µl → bakterielle Meningitis

Liquor-Glukose und -Laktat unauffällig → virale Meningitis

Cave:

Glukose und Laktat jenseits der Grenzwerte auch bei SAB

(Subarachnoidalblutung) und ggf. bei Tumoren möglich

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 17

Liquordiagnostik: Gesamtprotein (Total Protein)

TP im Liquor:Summe aus Proteinen des ZNS (< 20%)

und Plasma-Proteinen (> 80%)

Normal: 200 - 500 mg/l (= 1/200 der Proteinkonzentration im Serum)

Bewertung:

Erhöhung der Gesamtproteinkonzentration im Liquor bei:

• Störung der Blut-Liquor-Schranke

• Proteinsynthese innerhalb des Liquorraumes

(= intrathekal)

• Blutung in die Liquorräume

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 18

Liquordiagnostik: Proteindifferenzierung Albumin

Albumin im Liquor:

Markerprotein zum Ausschluss einer Schrankenstörung

denn Albumin

→ wird ausschließlich außerhalb des Gehirns synthetisiert, damit

→ idealer Parameter, um Einflüsse und Einschränkungen für die Protein-

Passage vom Blut in den lumbalen Liquor zu charakterisieren

WICHTIG:

• Parallele Einsendung und Analyse einer Serum- und Liquorprobe

• Albumin-Quotient:

QAlb = (Alb-Liquor (CSF)/ Alb-Serum) x 10-3

→ quantitatives Maß für die Blut-Liquor-Schrankenfunktion

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 19

Liquordiagnostik: Proteindifferenzierung Albumin

Bewertung des QAlb:

Referenzbereiche: altersabhängig!

Neugeborene: unreife Arachnoidalzotten → Liquorfluss ↓

→ Liquor-Albuminkonzentration ↑ (QAlb 8 – 28)

Kleinstkinder: QAlb fällt auf niedrigste Werte (4 – 6 Mon.: 0,5 – 3,5)

Jugendliche: (15j.: < 5)

und QAlb steigt mit dem Alter (40j.: < 6,5)

Erwachsene: (60j.: < 8)

Qalb max = (4 + Alter/15) x10-3

QAlb steigt bei Störungen der Blut-Liquor-SchrankeBeispiele: Akute Meningitis, Enzephalitis, chronisch-entzündliche Prozesse

Reine Schrankenstörung: überwiegend nicht entzündlichBeispiele: Tumore (primär + Metastasen), Ischämie (Hirninfarkt), Traumata

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 20

Liquordiagnostik: Proteindiff. Immunglobuline

Immunglobuline (= Ig) G, A, M im Liquor:

Nachweis einer intrathekalen Ig-Synthese

denn Immunglobuline

→ werden bei entzündlichen Erkrankungen mit ZNS-Beteiligung im

Liquorraum synthetisiert

→ ideale Parameter als Hinweise auf intrathekale Infektionen

WICHTIG:

• Parallele Einsendung und Analyse einer Serum- und Liquorprobe

• Immunglobulin-Quotienten:

QIg(G,A,M) = Ig-Liquor (CSF)/ Ig-Serum) x 10-3

werden zusammen mit dem Albumin-Quotienten bewertet, um das Verhältnis zwischen

Schrankenstörung und lokaler Synthese zu beurteilen (siehe REIBER-Diagramm).

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 21

Liquordiagnostik: Proteindiff. Immunglobuline

Beispiele für typische Konstellationen lokal synthetisierter

Immunglobuline

1-Klassenreaktion:

• IgG: MS, HSV, HIV

• IgM: NHL

2-Klassenreaktion:

• IgG/IgA: bakt. Meningitis

• IgG/IgM: FSME

3-Klassenreaktion:

• Neuroborreliose

• Mumps-Meningoenzephalitis

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 22

Liquordiagnostik: Proteindifferenzierung

Reiber Diagramm

→ grafische Darstellung zur

Beurteilung, ob eine Störung der

Blut-Liquor-Schranke und/oder

eine intrathekale Immunglobulin-

Synthese vorliegt

Interpretation:

Ermittelter Quotient liegt im Feld von

1 = Referenzbereich

2 = reine Schrankenstörung

3 = Schrankenstörung mit lokaler

IgG-Synthese im ZNS

4 = reine lokale IgG-Synthese

5 = prä- oder analytischer Fehler

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 23

Liquordiagnostik: Oligoklonale Banden

Qualitativer Nachweis von oligoklonalen IgG-Fraktionen

• Indikation:

Nachweis intrathekal synthetisierter IgG-Fraktionen,

zum Beispiel bei MS

• Methode:

Isoelektrische Fokussierung und nachfolgende Immundetektion

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 24

Liquordiagnostik: Rhinoliquorrhoe

ß-Trace-Protein

→ Nachweis von Liquor in Sekreten

Fragestellung: Liquor-Beimengung im Nasensekret?

Im Nasensekret ist ß-Trace-Protein in sehr niedriger

Konzentration vorhanden.

ß-Trace-Protein-Konzentration im Nasensekret ↑:

Hinweis auf eine Liquorfistel oder eine offene Verbindung

zum Liquorraum

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 25

Liquordiagnostik: Was gibt es sonst noch?

• Erreger-spezifischer Antikörper-Index:

bei verschiedenen viralen Erkrankungen

• Tumormarker:

u.a. CEA, AFP, HCG, 2-MG

• Durchflusszytometrie:

u.a. Nachweis aktivierter B-Lymphozyten

• Nachweis spezieller Proteine:

u.a. bei Morbus Alzheimer (Tau-Protein, ß-Amyloid)

• Mikrobiologische Diagnostik

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 26

Liquordiagnostik: Kasuistiken

Auf den folgenden Folien werden Ihnen 5 Kasuistiken präsentiert, die zu

ausgewählten neurologischen Krankheitsbildern passen.

Zu diesen Kasuistiken gehören jeweils

• klinisches Bild

• typische Laborbefund-Konstellationen: visueller Befund / Zellzahl + -art /

Glukose + Laktat / Proteine gesamt + Differenzierung

Sie können die Kasuistiken bearbeiten wie vorgeschlagen:

Ordnen Sie jeder Kasuistik die entsprechende neurologische Erkrankung zu durch

Anklicken des gewünschten Feldes → Lösungsseite.

- Lösung „richtig“: „Weiter“-Button → nächste Kasuistik

- Lösung „falsch“: „Zurück“-Button → zurück zu dieser Kasuistik für den nächsten Versuch

Alternative: Sie überlegen vorher zu jeder der 5 Kasuistiken, durch welche typischen

Laborbefunde sie charakterisiert werden.

Nutzen Sie dazu die Inhalte der Folien 5 bis 26.

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 27

Liquordiagnostik: Kasuistik 1

Klinik: plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber, Kopfschmerz,

Schläfrigkeit, Nackensteife → fulminanter Verlauf mit MOV

Laborbefunde:

• Visuell: trüb, eitrig

• Zellzahl: > 1000/µl, v.a. neutrophile Granulozyten

• Glukose: < 20 mg/dl, Laktat > 3,5 mmol/l

• Gesamteiweiß: stark erhöht, > 100 mg/l

• Proteindiff.: QAlb > 25x10-3, QIg(G,A,M) nicht nachweisbar

Akute Bakterielle Meningitis

Tuberkulöse Meningitis

Virale Meningitis

Multiple Sklerose = MS

Tumorerkrankung

Bitte Auswahl anklicken!

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 28

Liquordiagnostik: Kasuistik 1 - Lösung

Weiter

Typische Liquor-Laborbefunde

• häufig trübe Probe

• eher sehr hohe Leukozytenzahl

dabei deutliche Neutrophilie

• Glukose: deutlich erniedrigt (< 20mg/dl) und

Laktat: deutlich erhöht (> 3,5 mmol/l)

• Gesamteiweiß: stark erhöht (> 100 mg/l)

• Proteindifferenzierung: deutliche Blut-Liquor-Schrankenstörung, oft

keine intrathekale Ig-Synthese, (QAlb > 25x10-3, Ig-Quotient neg.)

• Mögliche Erreger: Meningokokken, Pneumokokken, u.a.

RICHTIG: Akute Bakterielle Meningitis

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 29

Liquordiagnostik: Kasuistik 1 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine tuberkulöse Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 30

Liquordiagnostik: Kasuistik 1 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine virale Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 31

Liquordiagnostik: Kasuistik 1 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Multiple Sklerose!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 32

Liquordiagnostik: Kasuistik 1 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Tumorerkrankung!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 33

Liquordiagnostik: Kasuistik 2

Klinik: meist schubweise verlaufende neurologische Erkrankung

Laborbefunde:

• Visuell: klar

• Zellzahl: bis ca. 30/µl, mononukleäres Zellbild

• Glukose normal, Laktat normal

• Gesamteiweiß: leicht erhöht

• Proteindiff.: QAlb bis 10x10-3 , AK: IgG

Akute Bakterielle Meningitis

Tuberkulöse Meningitis

Virale Meningitis

Multiple Sklerose = MS

Tumorerkrankung

Bitte Auswahl anklicken!

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 34

Liquordiagnostik: Kasuistik 2 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine akute bakterielle

Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 35

Liquordiagnostik: Kasuistik 2 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine tuberkulöse Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 36

Liquordiagnostik: Kasuistik 2 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine virale Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 37

Liquordiagnostik: Kasuistik 2 - Lösung

Weiter

Typische Liquor-Laborbefunde

• häufig klare Probe

• eher niedrige Leukozytenzahl (< 30 Z./µl)

dabei überwiegend mononukleäre Zellen

• Glukose: normal

Laktat: normal

• Gesamteiweiß: normal bis leicht erhöht

• Proteindifferenzierung: eher leichte Blut-Liquor-Schrankenstörung

(QAlb bis 10x10-3 ) und intrathekale Ig-Synthese (AK: IgG)

• Wichtig: - oft oligoklonales Bandenmuster!

- MRZ-Reaktion positiv (IgG-AK gegen Masern-, Röteln- und

Varizella-Zoster-Virus)

RICHTIG: Multiple Sklerose = MS

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 38

Liquordiagnostik: Kasuistik 2 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Tumorerkrankung!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 39

Liquordiagnostik: Kasuistik 3

Klinik: langsamer Krankheitsbeginn, unspezifische Symptome,

Schläfrigkeit, Nackensteife

Laborbefunde:

• Visuell: klar - trüb, Fibrinfäden

• Zellzahl: einige 100/µl, buntes Zellbild (v.a. Lymphozyten,

auch Neutrophile, Eosinophile)

• Glukose: erniedrigt (< 20 mg/dl), Laktat > 3,5 mmol/l

• Gesamteiweiß: erhöht

• Proteindiff.: QAlb > 20x10-3, AK: IgG und IgA pos.

Akute Bakterielle Meningitis

Tuberkulöse Meningitis

Virale Meningitis

Multiple Sklerose = MS

Tumorerkrankung

Bitte Auswahl anklicken!

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 40

Liquordiagnostik: Kasuistik 3 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine akute bakterielle

Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 41

Liquordiagnostik: Kasuistik 3 - Lösung

Weiter

Typische Liquor-Laborbefunde

• klare bis trübe Probe (abhängig von der Zellzahl) oft mit Fibrinfäden

• eher erhöhte Leukozytenzahl (einige 100 Z./µl)

dabei buntes Zellbild (Lymphozyten, Neutrophile, Eosinophile)

• Glukose: erniedrigt (< 50% des Serum-/Plasma-Wertes)

Laktat: erhöht (> 3,5 mmol/l)

• Gesamteiweiß: erhöht

• Proteindifferenzierung: erkennbare Blut-Liquor-Schrankenstörung

(QAlb > 20x10-3 ) bei intrathekaler Ig-Synthese (AK: IgG + IgA pos.)

• Erreger: Mycobacterium tuberculosis (PCR), DD: Pilzinfektion

RICHTIG: tuberkulöse Meningitis

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 42

Liquordiagnostik: Kasuistik 3 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine virale Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 43

Liquordiagnostik: Kasuistik 3 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Multiple Sklerose!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 44

Liquordiagnostik: Kasuistik 3 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Tumorerkrankung!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 45

Liquordiagnostik: Kasuistik 4

Klinik: Kopfschmerzen, fokale oder generalisierte Krampfanfälle

Ursachen: Hirntumoren

- primär (Medulloblastom, Ependymom, Germinon)

- sekundär (Mamma-CA, Bronchial-CA, Melanom)

Laborbefunde:

• Visuell: klar

• Zellzahl: bis ca. ??/µl, Tumorzellen

• Glukose: normal - erniedrigt, Laktat normal - erhöht

• Gesamteiweiß: deutlich erhöht

• Proteindiff.: QAlb variabel erhöht, (AK: IgG)

Akute Bakterielle Meningitis

Tuberkulöse Meningitis

Virale Meningitis

Multiple Sklerose = MS

Tumorerkrankung

Bitte Auswahl anklicken!

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 46

Liquordiagnostik: Kasuistik 4 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine akute bakterielle

Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 47

Liquordiagnostik: Kasuistik 4 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine tuberkulöse Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 48

Liquordiagnostik: Kasuistik 4 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine virale Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 49

Liquordiagnostik: Kasuistik 4 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Multiple Sklerose!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 50

Liquordiagnostik: Kasuistik 4 - Lösung

Weiter

Typische Liquor-Laborbefunde

• klare Probe

• variable Leukozytenzahl

dabei häufig Tumorzellen

• Glukose: normal bis erniedrigt und

Laktat: normal bis erhöht

• Gesamteiweiß: deutlich erhöht

• Proteindifferenzierung: erkennbare Blut-Liquor-Schrankenstörung

(QAlb variabel erhöht); oft intrathekale IgG-Synthese (entzündliche

Begleitreaktion)

• Positive Tumormarker AFP, β-HCG, CEA, CA15-3, NSE, CYFRA 21-1

RICHTIG: Tumorerkrankung

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 51

Liquordiagnostik: Kasuistik 5

Klinik: langsamer Krankheitsbeginn, unspezifische Symptome,

Kopfschmerz, Schläfrigkeit, (Nackensteife)

Laborbefunde:

• Visuell: klar

• Zellzahl: bis einige 100/µl, v.a. mononukleäres Zellbild

• Glukose: vorwiegend normal, Laktat < 2,1 mmol/l

• Gesamteiweiß: leicht erhöht

• Proteindiff.: QAlb bis 20x10-3, AK: alle Varianten

Akute Bakterielle Meningitis

Tuberkulöse Meningitis

Virale Meningitis

Multiple Sklerose = MS

Tumorerkrankung

Bitte Auswahl anklicken!

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 52

Liquordiagnostik: Kasuistik 5 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine akute bakterielle

Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 53

Liquordiagnostik: Kasuistik 5 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine tuberkulöse Meningitis!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 54

Liquordiagnostik: Kasuistik 5 - Lösung

Weiter

Typische Liquor-Laborbefunde

• klare Probe

• bis einige 100 Leukozyten

dabei überwiegend mononukleäre Zellen

• Glukose: normal

Laktat: normal

• Gesamteiweiß: leicht erhöht

• Proteindifferenzierung: eher leichte Blut-Liquor-Schrankenstörung

(QAlb bis 20x10-3); u.U. intrathekale Ig-Synthese (AK: alle Varianten)

• Erreger: HSV, VZV, CMV, FSME, HIV, Mumps, Polio, u.a.

RICHTIG: virale Meningitis

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 55

Liquordiagnostik: Kasuistik 5 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Multiple Sklerose!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 56

Liquordiagnostik: Kasuistik 5 - Lösung

FALSCH:

Die Befunde sind NICHT typisch für eine Tumorerkrankung!

Zurück

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 57

Zusammenfassung LIQUOR-DIAGNOSTIK

Die labormedizinische Liquor-Diagnostik umfasst

• visuelle Beurteilung der Liquorprobe

• Ermittlung der Zellzahl und Zellart

• Bestimmung der Glukose-Konzentration im Verhältnis zur Konzentration im

Serum/ Plasma

• Bestimmung der Laktat-Konzentration

• Gesamteiweißgehalt

• Proteindifferenzierung zur Erkennung einer Störung der Blut-Liquorschranke bzw.

einer intrathekalen Ig-Synthese

Mittels dieser Befunde können in vielen Fällen die folgenden 5 neurologischen

Krankheitsbilder gegeneinander abgegrenzt werden:

• Infektionskrankheiten mit ZNS-Befall (bakterielle, tuberkulöse, virale Meningitis)

• Multiple Sklerose = MS

• Maligne Erkrankungen/ Neoplasien mit ZNS-Befall

Dazu kommen diverse Analyte für spezielle Krankheitsbilder.

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 58

Zusammenfassung LIQUOR-DIAGNOSTIKvisuell Zellen

Zahl

Zellen

Art

Gluk.mg/dl

Lakt.mmol/l

TPmg/l

Protein-

diff.

Sonst

Bakterielle

Meningitis

trüb,

eitrig

↑↑↑

bis

mehrere

1000

Neutrophile↓↓↓

<20

↑↑↑

>>3,5

↑↑↑

>100

Blut-Liquor-

Schrankenstörung:

Q-Alb >25

intrathek. Ig-Synth.:

oft nein

Tuberkul.

Meningitis

klar

bis

trüb(ZZ?!)

↑ bis ↑↑

oft einige

100

überwiegend

mononukleäre

Zellen(aber auch NE + EO)

↓↓↓

<20

>3,5

Blut-Liquor-

Schrankenstörung:

Q-Alb >20

intrathek. Ig-Synth.:

IgG + IgA

Fibrinfäden

Virale

Meningitisklar

bis

wenige

100

mononukleäre

Zellennormal

normal

= <2,1(↑)

Blut-Liquor-

Schrankenstörung:

Q-Alb bis 20

intrathek. Ig-Synth.:

alle Ig möglich

Multiple

Sklerose

häufig

klar

(↑)

meist <30

überwiegend

mononukleäre

Zellen

normal normal (↑)

Blut-Liquor-

Schrankenstörung:

eher leicht

(Q-Alb <10)

intrathek. Ig-Synth.:

möglich; IgG

Oligoklonale

Banden

MRZ-Reakt.

positiv

Tumor-

erkrankungklar variabel

variabel,

u.U.

Tumorzellen

normal

bis

(↓)

normal

bis

(↑)

(↑)

Blut-Liquor-

Schrankenstörung:

Q-Alb bis 10

intrathek. Ig-Synth.:

möglich; IgG

Tumorzellen

Tumormarker

eVL Liquordiagnostik – Barthuber/Fahron Zentralinstitut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Seite 59

• Thomas L., Labordiagnostik neurologischer Erkrankungen. In: Lothar

Thomas, ed. Labor und Diagnose, TH-Books Verlagsgesellschaft

mbH, Frankfurt 2012, 8. Auflage, Band 2, S. 2144 - 2169

• Ausgewählte Methoden der Liquordiagnostik und Klinischen

Neurochemie, Deutsche Gesellschaft für Liquordiagnostik und

Klinische Neurochemie e.V., 3. Auflage überarbeitet und ergänzt von

Dr. M. Wick, München 2014.

• Gressner A. und Arndt T., Lexikon der Medizinischen

Laboratoriumsdiagnostik, Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007,

S. 779-852

• Lothar Thomas, Proteindiagnostik : Diagnose, Therapiekontrolle,

Behringwerke AG, Frankfurt am Main 1991 , S. 140 - 167

Literaturangaben/Quellen