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Für uns und mit uns Nr. 22 Februar 2011 Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor – Unser Hof e.V., Leverkusen Preis 1,00 € Bilder vom Konzert in der Villa Römer Schon zum vierten Mal war die Gruppe „Russisches Souve- nir“ aus dem benachbarten Monheim mit ihrem aus Gesang und Rezitationen bestehenden Programm zu Gast in der Villa Römer in Opladen. Wie auch in den Vorjahren fand das Konzert vor vollen Rei- hen statt. Nicht nur die russischsprachigen Zuhörerinnen und Zuhörer schwelgten in den „mit viel Herzblut“ vorge- tragenen Liedern der Heimat, sondern auch die einheimi- schen Gäste erfreuten sich an Liedern in ihrer Mutter- sprache. Es war wieder ein rundum gelungener Nachmittag – und natürlich freuen wir uns schon auf das nächste Mal! Führung durch die Ausstellung „Über die Wupper“ Links: Zuhörerin Erna Wegner mit unserem jüngsten Mitglied Viktoria Fotos: Renate Kretschmer Günter Junkers Olga Spiridonov (Klavier), Natalia Jundt, Eleonora Bietz, Galina Leis (Sängerinnen), Inna Bietz (Rezitationen)

ECHO 22 (Februar 2011)

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Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor - Unser Hof e.V.

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Für uns und mit uns Nr. 22 Februar 2011

Zeitung des deutsch-russischen Integrationsvereins Nasch Dwor – Unser Hof e.V., Leverkusen Preis 1,00 €

Bilder vom Konzert in der Villa Römer Schon zum vierten Mal war die Gruppe „Russisches Souve-nir“ aus dem benachbarten Monheim mit ihrem aus Gesang und Rezitationen bestehenden Programm zu Gast in der Villa Römer in Opladen.

Wie auch in den Vorjahren fand das Konzert vor vollen Rei-hen statt. Nicht nur die russischsprachigen Zuhörerinnen und Zuhörer schwelgten in den „mit viel Herzblut“ vorge-tragenen Liedern der Heimat, sondern auch die einheimi-schen Gäste erfreuten sich an Liedern in ihrer Mutter-sprache.

Es war wieder ein rundum gelungener Nachmittag – und natürlich freuen wir uns schon auf das nächste Mal!

Führung durch die Ausstellung „Über die Wupper“ Links: Zuhörerin Erna Wegner mit unserem jüngsten Mitglied Viktoria Fotos: Renate Kretschmer Günter Junkers

Olga Spiridonov (Klavier), Natalia Jundt, Eleonora Bietz, Galina Leis (Sängerinnen), Inna Bietz (Rezitationen)

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Wir sagen herzlichen Dank an Frau Zamejc, die uns hilft, unsere Zeitung ECHO bekannt zu machen und zu verteilen. Auch allen übrigen Verteilern sei ge-dankt, dass sie unsere Zeitung zum Kauf anbieten.

Inhalt

Konzert „Russisches Souvenir“ in der Villa Römer 1 Inhalt, Termine, Impressum 2 Ein gute Neues Jahr! 3 Aus dem Integrationsrat 4 Projektkoordinatorin 5 Neue Initiative der Jungen Erwachsenen in „Unser Hof“ 5 Die zweite Ausstellung des Malers Wiktor Chazkewitsch 7 Ein festlicher Abend in der Sandstraße 69 8 Nikolausfest von Nasch Dwor 9 Woher kommt der Osterhase? 10 Literaturkreis 2010 11 Die „Tafel“ - der Tisch für eine Mahlzeit 12 Monolog des Ostap Bender 14 „Mir seind Deitsche“ 15 Frauen in Leverkusen (3) Ute Mader 16 Physik-Nobelpreise 2010 an zwei Russen 17 Streifzüge durch Leverkusen 18 Echo-Fragenbogen beantwortet von Sam Kofi Nyantaki 19 Brücken in Leverkusen 20

Herzlichen Glückwunsch! Am 6. Dezember 2010 feierten Sofia und Michael Mirotschnik ihre Goldene Hochzeit.

Am 19. Januar 2011 wurde Thesi Junkers 70 Jahre alt.

Alles Gute wünschen die Mitglieder von Nasch Dwor!

Termine 1. Halbjahr 2011

Sa. 05.02.2011 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-steramt in Schlebusch mit Renate Kretschmer

Mi 09.02.2011 15 Uhr Treffen bei Gabriele Winkel in der Aquila-Begegnungsstätte (alte Familienbilder)

Fr./Sa. 11./12.2.2011 ab 14 Uhr Zukunftswerkstatt Carl-Leverkus-Str. (Caritas)

Di 15.02.2011 Sozialraum-AG Manfort Mo. 07.03.2011 16 Uhr Karnevalsfeier in der Sandstraße Sa. 12.03.2011 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Thesi Junkers Di 15.03.2011 18 Uhr Integrationsrat Rathaus Wiesdorf Mi. 23.03.2011 16:30 Redaktionssitzung ECHO 23 So. 27.03.2011 Wanderung mit Valentina Schlee Sa. 02.04.2011 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Renate Kretschmer Mi. 06.04.2011 15 Uhr Treffen bei Gabriele Winkel in der

Aquila-Begegnungsstätte Sa. 09.04.2011 15 Uhr Sandstr.: LevLiest für Kinder ab 8

aus dem Buch für Supercats (Barbara Zoschke) 15.-19.04.2011 Osterferienfahrt nach Wiehl Sa. 23.04.2011 Ostereiersuchen mit Kindern im Naturgut

Ophoven, Anmeldung: bei Nina Girivenko Di 03.05.2011 Sitzung der Sozialraum-AG Manfort Di 03.05.2011 18 Uhr Integrationsrat Rathaus Wiesdorf Fr. 06.05.2011 16 Uhr: 10. Leverkusener Frühjahrsputz-

aktion, Treffpunkt Sandstraße Sa. 07.05.2011 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Thesi Junkers 28.-29.05.2011 Ausflug der Ehrenamtlichen nach Wiehl Mi. 01.06.2011 15 Uhr Treffen bei Gabriele Winkel in der

Aquila-Begegnungsstätte Sa. 04.06.2011 Literaturkreis im Alten Bürgermeisteramt

in Schlebusch mit Renate Kretschmer Sa.-So. 4.-5.6.2011 Stadtteilfest der Rheindorfer Vereine Mi. 22.06.2011 16:30 Redaktionssitzung ECHO 24 Do.-So. 23.-26.6.2011 Rheindorfer Schützenfest Sa. 02.07.2011 17 Uhr Literaturkreis im Alten Bürgermei-

steramt in Schlebusch mit Thesi Junkers So. 10.07.2011 Europafest am Schloss Morsbroich So. 31.07.2011 Wanderung mit Valentina Schlee 25.7.-6.9.2011 Sommerferien

Herausgeber: Impressum Verein Nasch Dwor – Unser Hof e.V., c/o Caritas-Migrationsdienst, Carl-Leverkus-Str. 13, 51373 Leverkusen. Vorsitzende: Bella Buchner Redaktion: Pavlo Pustovar (verantwortlich), Thesi Junkers, Renate Kretschmer, Nina Girivenko

Redaktionsschluss für ECHO 23: 20.04.2011

Einladung zur Osterferien-Fahrt für Kinder von 13 bis 16 Jahren 15.-19. April 2011

Wir fahren in die Jugendherberge Wiehl ins Bergische Land und verbringen ein verlängertes Wochenende mit

Spielen und vielen Entdeckungen in der Umgebung.

Das Leiterteam: Alex Schröder, Alexej Tonkih und Olga Peschkov.

Verbindliche Anmeldung und Anzahlung bei Alex Schröder Tel. 0178-9049212

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Literarische Schaffen/Творчество

Ein gutes Neues Jahr! Rezept von Catarina Elisabeth Goethe (1731 -1808), der Mutter von Johann Wolfgang von Goethe, geschrieben an ihren Sohn.

Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst Und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht. Es wird jeder Tag einzeln angerichtet Aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt. Dann wird die Masse sehr reichlich mit Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man Mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten Und serviere es täglich mit Heiterkeit Und mit einer guten, erquickenden Tasse Tee.

Gott, der mir von Jugend an so viele Gnade erwiesen hat, der wird schon ein Plätzchen aussuchen, wo ich meine alten Tage ruhig und zufrieden beschließen kann. Ich freue mich des Lebens, ich suche keine Dornen Hasche die kleineren Freuden.

Sind die Türen niedrig, so bücke ich mich, kann ich den Stein aus dem Weg tun, so tu ich’s ist es schwer, so gehe ich um ihn herum, und so finde ich alle Tage etwas, das mich freut. Und der Schlussstein, der Glaube an Gott, der macht mein Herz froh und mein Angesicht fröhlich.

Многоуважаемые г-жа Мирочник и г-н Мирочник!

Сегодня у вас праздник – золотая свадьба. Этот юбилей, конечно, является поводом с благодарностью оглянуть-ся назад и торжественно отпразновать его в кругу семьи и друзей. Мне доставляет большую радость от имени города Леверкузена и лично от себя поздравить Вас с этой датой. 6.12.2010 С дружеским приветом. Рейнхард Буххорн.

Рецепт счастливой жизни от Катарины Элизабет Гёте

Возьми 12 месяцев, короче, год любой Отмой его от горечи проточною водой, Для вкуса превосходного страх надо удалить, И жадность с педантичностью всю на помойку слить! Оставшуюся массу покруче замеси И равные кусочки на холод положи! День новый отличается от прошлого всегда. И пища получается на каждый день своя! Возьми ты за основу: часть милого труда, Часть радости и часть юмора – вот это вот еда!

А, если оптимизма добавишь ложки три, Щепоточку терпения и, сколько есть, любви, Крупиночку иронии и полстакана такт, Украсишь все вниманием и, все пойдет на лад! И ко всему почаще ты голову включай И Господа Всевышнего всуе не называй! Не надо в дверь ломиться, которая зовет, Но надо поклониться, и не расшибить лоб. И камень на дороге не в силах ты убрать,

Не лучше ль обойти его, чем ногу поломать? Искать шипов не надо – заметь ты розы цвет, Букашку суетливую и птиц весной привет! И маленькие радости окружат суть твою, Жизнь на земле окажется такая, как в раю! И будешь всем доволен и Бога не гневить. И до глубокой старости достойно можно жить.

Übersetzung: Lidia Weigandt

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Gesellschaft/Общество

Aus dem Integrationsrat In der ersten Integrationssitzung dieses Jahres wurde das neue Ma-gazin „Vielfalt“ vorgestellt und ver-teilt. Die Mitglieder unseres Ver-eins haben das Magazin mit Begei-sterung aufgenommen. Die Arbeit des Integrationsrates soll auch durch das Magazin den Bewohnern unserer Stadt vermittelt werden. Für unsere Stadt mit fast 19.000 Menschen aus mehr als 130 Natio-nen hat das Magazin eine große Bedeutung. Dass der Integrations-rat sich in der ersten Ausgabe des Magazins vorstellte, kam nicht nur bei den Migranten, sondern auch bei den Einheimischen gut an. Das Ma-gazin kann die Menschen in Le-verkusen näher zueinander bringen.

In den Arbeitskreisen werden die Initiativen des Integrationsrates vorbereitet. Die ersten Sitzungen der Arbeitskreise haben schon stattgefunden, unser Verein nimmt an allen Arbeitskreisen teil. Es gibt Arbeitskreise für Öf-fentlichkeitsarbeit, Kultur und Sport, für Jugend, Schule und Familie, für Soziales und Erwachsenenbildung und für Frauen.

Im Arbeitskreis Schule und Familie wird über die „Eltern-schule“ beraten. Wie kann eine solche Schule funktionie-ren, wer soll und kann sie besuchen. Mit Hilfe der Arbeits-gruppe Soziales und dem Frauenbüro wurde eine Selbsthil-fegruppe für Frauen gegründet. Die erste Sitzung war am 24. Januar 2011 und der Begegnungsstätte des Gemein-nützigen Bauvereins in der Kölner Str.100 statt.

Im Rheindorfer Mediacafe, Memelstr. 6 wird eine Vor-tragsreihe zum Thema Gesundheit durchgeführt (Uhrzeit jeweils von 10-12 Uhr):

18.01.2011 Das deutsche Gesundheitssystem. Vorsorge und Früherkennung

08.02.2011 Ernährung und Bewegung 01.03.2011 Seelische Gesundheit 29.03.2011 Zahngesundheit

Die Vorträge sind kostenlos und jeder/jede Interessierte kann daran teilnehmen. Die Vorträge werden von Mediato-ren durchgeführt, die durch MiMi geschult wurden. Es wä-re sehr gut, wenn mehr russischsprachige Mitglieder un-seres Vereins die Veranstaltungen besuchten.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Zusammenarbeit und ein schönes gesundes Neues Jahr. Nina Girivenko

Вести Интеграционного совета

На первом в этом году за-седании Интеграционного совета был представлен первый выпуск нового ил-люстрированного журнала «Многообразие». Это изда-ние должно информиро-вать граждан нашего горо-да о работе Совета. Для Леверкузена, в котором проживают представители 130 национальностей чис-ленностью до 19.000, из-дание этого журнала имеет особое значение. Не только мигранты, но и местные жители имеют возможность в этом выпуске познакомиться со всеми членами Совета. Журнал может и должен способствовать более

тесной коммуникации жителей нашего города.

Работа Совета находит практическое воплощение в деятельности рабочих комиссий. Я, как представитель нашего общества, приняла участие во всех заседаниях Интеграционного совета. Созданы следующие рабочие группы (комиссии): средства массовой информации, культура и спорт, проблемы молодежи, школы и семьи, социальные вопросы и обучение взрослого континген-та, так же комиссия по правам женщин.

В комиссии «Школa и семьa» разработан концепт «Шко-ла для родителей». Усилиями комиссии по социаль-ным вопросам и Бюро взаимопомощи создана группа взаимопомощи для женщин, первое заседание которой состоялось в помещении GBO по Кёльнер штрассе, 100.

В Райндорфе в Медиа кафе на Мемельштрассе, 6 будут прочитаны лекции (с 10 до12 часов) на следующие те-мы:

18.01.2011 Система здравоохранения Германии. Преду-преждение и ранняя диагностика заболеваний.

08.02.2011 Питание и движение. 01.03.2011 Душевное здоровье. 29.03.2011 Стоматология.

Лекции для заинтересованных слушателей бесплатные, а читают их прошедшие обучение в MiMi медиаторы. Неплохо, если бы русскоговорящие члены «Нашего двора» посетили эти лекции. Нина Гиривенко

Titelseite des neuen Magazins des Leverkusener Integrationsrates und Bild von unserer Tanzgruppe

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Gesellschaft/Общество

Notizen der Projektkoordinatorin Im Oktober 2010 wurde die Arbeit am Projekt „Nasch Dwor - Professionalisierung von Selbsthilfe“ begonnen. Erste strukturelle Veränderungen innerhalb des Vereins zeichnen sich ab. Unterstützt durch die Projektkoordina-torin Myra Paulus baut der Vereinsnachwuchs, der bis dato eher mitlaufend und auf Zuruf aktiv war, einen eigenen Bereich auf.

Ziel ist es, Selbstverständnis, Interessen und Lebenssi-tuationen der Nachkommen von Spätaussiedlern und jüdi-schen Kontingentflüchtlingen in die Entwicklung und Durchführung von Vereinsangeboten einfließen zu lassen. Unterstützende Weiterbildungskonzepte werden entwick-elt und zeitnah durchgeführt.

Um als Verein stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu gelangen, wird derzeit ein umfangreiches Marketing- und Kommunikationskonzept entwickelt. Der Startschuss für die Entwicklung einer Vereinshomepage wurde durch den Vereinsvorstand gegeben.

Zur Verbesserung der Organisationsstrukturen werden Arbeitsabläufe und Aufgabenverteilungen definiert und Managementkenntnisse vermittelt. Eine geplante „Zu-kunftswerkstatt“ wird dieses Vorhaben vertiefen und vor-handene/verborgene Kompetenzen der Vereinsmitglieder in Wert setzen. Netzwerkarbeit und alle sich über den Integrationsrat der Stadt Leverkusen ergebende Kontakte sollen aufgebaut und gepflegt werden.

Und die Suche nach geeigneten Vereinsräumen geht wei-ter. Myra Paulus

Die neue Initiative der jungen Erwachsenen in „Unser Hof“ Im Verein "Unser Hof " wurde eine neue Struktureinheit gegründet - der Jugendrat. Das ist eine Initiativgruppe, die aus jungen Menschen besteht. Das Ziel dieser Gruppe ist, die Freizeit für Kinder/Jugendliche von 11 bis 16 Jah-ren zu organisieren.

Der Jugendrat besteht aus 5 Mitgliedern: Ina Sit, Maria Sit, Olga Peshkov, Alex Schröder und Alexey Tonkih. Mit-glieder des Jugendrates haben bisher schon bei der Ar-beit mit Kindern geholfen, sie haben die jährlichen Ferien-aktionen durchgeführt und waren Teilnehmer an den Rei-sen nach Solingen und Aachen. Im Moment sind es junge Spezialisten in Bereichen der Pädagogik, Psychologie und Sport. Sie haben eine Hochschulbildung abgeschlossen oder sind dabei, ein Universitätsstudium zu beenden. Je-der von uns hat einen anderen Bildungsweg, und ebenso un-terschiedliche praktische Fertigkeiten und Interessen. Wir sind bereit, ein eigenes Projekt zu realisieren und ha-ben uns dazu zum Jugendrat vereinigt. Für uns gilt, dass wir bei einer Zusammenarbeit in einer Gruppe mehr errei-

Заметки координатора проекта

Работа над проектом «Наш Двор – профессионализация самопомощи» ведется с октября 2010 года. С тех пор в обществе началась структурная модернизация. Я под-держала инициативу молодежи «Нашего двора», ранее привлекаемую к выполнению временных поручений, по формированию собственной платформы инициатив.

Ее целью является развитие самопознания, а так же учет интересов и жизненных ситуаций потомков позд-них переселенцев и еврейского контингента в развитии и при проведении работы в обществе. В ближайшее вре-мя начнется реализация т.н. «Образовательного концеп-та».

С целью придания большей публичности работы об-щества одновременно начнется реализация концепта « Mаркетинг и коммуникация». Правлением «Нашего двора» рассмотрен стартовый вариант страницы общества в Интернете и пути ее развития.

Дифференциация рабочих групп и перераспределение между их членами полномочий, знакомство с основами менеджмента будут способствовать улучшению струк-турной составляющей «Нашего двора». В плане так же организация «Мастерской будущего», в которой замыс-лы членов общества будут детально прорабатываться, а их потенциальная компетенция реализовываться в кон-кретные дела. Следует беречь и продолжать работу по налаживанию контактов с другими общественными ор-ганизациями и, в первую очередь, с Интеграционным Советом города Леверкузена.

Поиск подходящего помещения для «Нашего двора» продолжается. Мира Паулюс

chen können als jeder einzeln. Wir haben beschlossen, un-sere Ressourcen zu vereinigen und ein Programm für Ju-gendliche auszuarbeiten. Das erste Projekt unseres Ju-gendrats ist der „Teenager-Club“.

Die Treffen des Clubs werden einmal pro Woche von Sep-tember bis Mai stattfinden. Das Programm schließt unter anderem folgende Veranstaltungen ein:

Von links: Olga Peshkov, Alexey Tonkih, Alex Schröder, Ina Sit und Maria Sit

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„Kino-Club“ - eine Veranstaltung, bei der den Jugendlichen Filme gezeigt werden, die einen reichen Inhalt und einen tiefen Sinn haben. „Forum“-Treffen, Diskussionen, die sich aktuellen Themen der Jugendlichen Themen widmet, zum Beispiel, Geld, Frei-heit und Verantwortung, Liebe und Sex, Grenzen des Ego-ismus und Selbstachtung oder „Mutter, du lebst noch im 20. Jahrhundert!“ „Spaß & Sport“ - ein Treffen, welches mit Empfindungen der Körperenergie, glücklichem Schreien und Lachen mit Freunden erfüllt wird. „Geo-Caching“ - Orientierung in der Umgebung mit einem Kompass und Karten, Seil- und Klet-terkurs. „Berufsorientierung“ - individuelle Treffen und Gruppenar-beiten zum Thema Berufsorientierung und Selbstbestim-mung. Neben den regelmäßigen Treffen wird der Club ver-schiedene Aktionen durchführen Beispiele: Selbstständig Geld verdienen, Feste organisieren, Ausflüge in die Natur. Mit dem Ziel, die Kultur und Geschichte von Deutschland besser kennen zu lernen, sind Fahrten im ganzen Land und in die Nachbarländer geplant.

Der Jugendrat wird im Herbst 2011 mit seiner Arbeit anfangen. Das ist mit drei Punkten verbunden. Rechtlich gesehen ist es notwendig, für uns die Qualifizierung zum Jugendleiter zu bekommen und einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen. Organisatorisch gesehen müssen wir lernen, als Team zu arbeiten und zu funktionieren wie eine Organi-sation. In den Universitäts-Fakultäten der Pädagogik und Psychologie wird gelehrt, wie man den Menschen hilft und wie man zu ihrer Entwicklung beiträgt, aber es wird nicht gelehrt, wie man ein soziales oder Bildungsprojekt reali-siert, wie man eine Organisation schafft und lenkt. Wir hoffen, finanzielle Unterstützung des Projektes vom Staat oder aus einem der Fonds zu bekommen. Gute Organisation braucht Zeit oder wie man sagt: „Der Sieg muss erarbeitet werden! ". Für die Eröffnung des Clubs planen wir für die Teilnehmer-Ausflüge in die Natur und einen Seil-Kletter-kurs in einem Kletterpark.

Alle Interessenten, die an unserer Organisation „Teen-ager-Club“ teilnehmen wollen heißen wir in unserer Gruppe „Jugendrat“ willkommen. Für die Jugendlichen besteht jetzt schon die Möglichkeit, sich in den Club einzuschrei-ben. (Kontakt: im russischen Text). Alexey Tonkih

Новая инициатива молодежи «Нашего дво-ра» В обществе «Наш Двор» возникло новое структурное подразделение Молодежный Совет. Это инициативная группа, которая состоит из молодых людей и ставит своей целью организацию досуга для ребят и подрост-ков в возрасте от 11 до 16 лет.

Совет сформирован усилиями 5-ти участников: Зит Ма-рии, Зит Инны, Ольги Пешковой, Алексея Шрёдера и Алексея Тонких. Члены Совета помогали в организации детского досуга, проводили традиционные для «Наше-го двора» детские летние акции, участвовали в моло-

дежных поездках в Золинген и Аахен. В настоящее вре-мя они являются молодыми специалистами в областях педагогики, психологии и спорта, имеют высшее обра-зование или заканчивают обучение в университете. У каждого из нас различное образование, отличные друг от друга практические навыки и интересы. Мы готовы для реализации собственного проекта, и объединились в Молодежный совет, так как считаем, что, сотрудничая в команде, добьемся большего, нежели действуя по одиночке. Мы решили объединить наши ресурсы и раз-работать программу для подростков. Первым проектом программы для подростков нашего Совета является со-здание «Тинейджер -клуба».

Встречи Клуба будут проходить регулярно один раз в неделю, с сентября по май. Программа Клуба включает следующие мероприятия. «Кино-клуб» - встречи, на ко-торых ребята увидят фильмы, богатые содержанием и глубоким смыслом. «Форум» - встречи-дискуссии, по-священные актуальным для молодежи темам, напри-мер: «Деньги!», «Свобода и ответственность», «Любовь и секс», «Грани эгоизма и самоуважения» или «Мама, ты живешь еще в 20 веке!». «Спорт и удовольствие» - встречи, которые будут наполнены ощущениями энер-гии в теле, радостными криками и улыбками друзей. «Geo-Caching» - ориентирование на местности по ком-пасу и по картам, веревочный курс. «ПрофГид» - инди-видуальные встречи и групповые занятия по вопросам выбора профессии и самоопределения. Помимо регу-лярных встреч, Клуб будет проводить различные акции (например, «Самостоятельно зарабатываем деньги»), организовывать праздники, поездки на природу. С целью более глубокого проникновения в историю и культуру Германии планируются также путешествия по стране и ближнему зарубежью.

Молодежный клуб начнет свою работу осенью 2011 го-да. Это связано с тремя моментами. С правовой точки зрения нам необходимо получить квалификацию «ру-ководитель молодежного коллектива» и сдать курс пер-вой медицинской помощи. С организационной точки зрения нам следует научиться работать командой, фун-кционировать как организация. На факультетах педаго-гики и психологии учат, как помогать людям, способ-ствовать их развитию, но не учат, как реализовать обра-зовательный или социальный проект, как создать и уп-равлять организацией. Мы надеемся на получение фи-нансовой поддержки проекта от города или от одного из фондов. Хорошая организация требует времени, или как говорится: «Победу нужно готовить!» К открытию Клуба мы готовим для ребят туристическую поездку на природу и веревочный курс в Клетерн-парке.

Всех желающих принять участие в организации «Ти-нейджер-клуба», мы приглашаем в команду Молодеж-ного совета. Для ребят уже сейчас открыта возможность записаться в Клуб.

Контактный E-Mail: [email protected] контактные телефоны: 0176-64087258 Мария Зит 176-66879525 Алексей Тонких

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Gesellschaft / Общество

Die zweite Ausstellung des Malers Wiktor Chazkewitsch Der weißrussische Maler Wiktor Chazkewitsch, der seit sechs Jahren in Leverkusen lebt, hat an insgesamt zehn Ausstellungen teilgenommen. Die Gemeinschaftausstellung (17.01-29.01.2011 im Künstlerbunker in Opladen) mit den hiesigen Künstlern Katja Eilders und Bernd Wachtmeister ist seine zweite in unserer Stadt. Der Maler stellte 16 Ar-beiten aus, die er nach seiner Umsiedlung nach Deutsch-land in verschiedenen Techniken: Tempera (mit Deckfar-ben), Öl auf Leinwand, mit Feder und Tusche oder Gou-ache (Wasserdeckfarben) geschaffen hat. Alle diese Ge-mälde haben großes Interesse hervorgerufen. Über jedes seiner Bilder kann man diskutieren, aber für mich ist klar erkennbar, dass sich seine Kunst vom negativen Erbe, dem Stil des „sozialistischen Realismus“, erfolgreich weiter-entwickelt hat. Seine Farben und Zwischentöne sind leich-ter, durchsichtiger, frischer und seine Weltanschauung

ist optimistischer geworden. Die besten Beispiele dafür sind vier Bilder, in deren Fokus eine Frau steht: „Früh-ling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“.

„Ich male gerne und mit Vergnügen. Wichtig sind für mich in der Kunst alle Sinne, die Tragik und Freude des Le-bens“, sagt Wiktor Chazkewitsch. Er fährt fort: „Ich freue mich sehr, dass so viele Leverkusener und Menschen aus der ehemaligen UdSSR zur Eröffnung gekommen sind“. Es sei noch eine Bemerkung hinzufügt, die sich nicht di-rekt auf die Kunst bezieht. Diese Ausstellung ist ein gutes Beispiel dafür, nicht nur über Integration zu reden, son-dern auch aktiv zu handeln.

Wir freuen uns, dass die AG Leverkusener Künstler ihn in ihre Reihen aufgenommen hat. Mach weiter so, lieber Wik-tor Chazkewitsch! Pavlo Pustovar

Вторая выставка художника Виктора Хацкевича Художник из Белоруссии Виктор Хацкевич, живущий 6 лет в Леверкузене, участвовал уже в 10-и выставках в Германии. Он совместно с местными художниками Ка-тей Айльдерс и Берндом Вахтмайстером представил свои новые работы на выставке, прошедшей в Худо-жественном бункере в Опладене с17-го по 29-е января 2011г. Для В. Хацкевича она явилась второй персональ-ной выставкой в нашем городе. Мастером было показа-но 16 полотен, выполненных различной техникой: тем-пера, масляная живопись на холсте, перо и тушь (или гуашь) по бумаге. Картины, которые созданы после пе-реезда В. Хацкевича в Германию, вызвали широкий ин-терес у публики. Каждая из них может составить объект для дискуссии, но для меня, очевидно, что художник из Белоруссии абсолютно свободен от негативного насле-дия т.н. «социалистического реализма». Краски и полу-

тона на картинах стали легче, прозрачнее и свежее, а мировоззрение художника – более оптимистическим.

Лучшим примером этому является тетраптих («Весна», «Лето», «Осень» и «Зима») в фокусе, которого нахо-дится Женщина.

«Я работаю охотно и с большим удовольствием. В ис-кусстве для меня важнее всего смысл, трагедия и ра-дость бытия» - говорит художник. Далее он продолжа-ет - « Я испытываю радость от того, что столько левер-кузенцев и бывших моих соотечественников пришли на открытие этой выставки». Еще одно замечание напря-мую и не связанное с искусством. Эта экспозиция явля-ет собой наглядный пример того, когда не говорят об интеграции, а действуют. Мы рады отнести к числу та-ковых и Общество леверкузенских художников. Так держать, дорогой Виктор Хацкевич! Павел Пустовар

Der Künstler Wiktor Chazkewitsch Mitglieder von Nasch Dwor bei der Vernissage im Künstlerbunker mit Wiktor und seiner Ehefrau (Mitte)

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Gesellschaft / Общество

Ein festlicher Abend in der Sandstraße 69 Im Leben eines Menschen gibt es zwei markante Punkte. Der erste ist die Geburt und der zweite der Tag des To-des. Dazwischen gibt es eine Lebenslinie, die für uns wich-tig ist, so wichtig, dass wir jeden Moment, den wir leben, mit Freude genießen sollten. Das heißt für mich, das Leben genießen, mit guten Freunden und Bekannten die Tage ver-bringen mit Zusammensein, Tanzen und Singen. Dabei ist die Idee entstanden, einen Abend mit dem Motto: „Genie-ße den Abend“ in unserem Vereine zu gestalten. Unter-stützt haben diese Idee und die Gestaltung des Abends Valentina Schlee, Maria Schmidt sowie Beruta Tschajko.

Maria Schmidt machte den Vorschlag, auf jeden Tisch ein Schiff zu stellen und die dort Sitzenden sollten ihm einen Namen geben. An dem Tisch, an dem Renate Kretschmer, Thesi Junkers und Maria Zoschke saßen, wurde dem Schiff der Namen „S.O.S.“ gegeben. Das bedeutet, dass man von diesen Damen immer Hilfe bekommt, wenn man in Not ist. Auf den anderen Tischen bekamen die Schiffe Namen wie „Friedlich“, „Vorwärts“, „Unversenkbar“ „Tapfer“ und „Freundschaft“. Wobei der Tisch mit dem Namen Freundschaft einen guten Kapitän hatte, nämlich Stanislav Heinisch, der seine Mannschaft immer wieder inspirieren konnte durch neue Lieder oder Spiele. An diesem Abend wurden viele russische Lieder gesungen, die von einem Musiker sowie der Sängerin Irina Geier beglei-tet wurden. Jurij Verkin hatte ein Akkordeon mitge-bracht, auf dem er unsere Lieder begleitete.

Die Anwesenden freuten sich auch über das eine Woche alte Mädchen Viktoria, das an diesem Abend zum ersten Mal dabei war. Die Mutter, Bella Buchner, hielt auch eine wunderschöne Rede, in der sie den Anwesenden frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2011 wünsch-te. Der Abend wurde von allen Leuten sehr genossen und es wird bestimmt in Zukunft wieder so einen schönen Abend geben. Beruta Tschajko

Вечер отдыха на Зандштрассе 69

В человеческой жизни есть две знаменательные даты: рождение и смерть. Между ними пролегает линия жи-зни, и очень важно, что бы каждое ее мгновение достав-ляло нам радость. Для меня, например, главное сейчас - наслаждение жизнью в кругу друзей и знакомых, с ко-торыми можно провести дни в общении, потанцевать и попеть. Так возникла идея организовать в нашем об-ществе вечер под девизом « Насладись отдыхом», ко-торую и воплотили в жизнь Валентина Шлее, Мария Шмидт и автор статьи.

По предложению Мария Шмидт на каждый из столов был установлен кораблик, которому должны были, си-дящие за этим столиком, дать имя. Кораблик команды, состоящей из Ренаты Кречмер, Тези Юнкерс и Марии Цошке получил название «SOS». Они назвали его, ве-роятно, потому что эти дамы всегда оказывают помощь людям в чрезвычайных обстоятельствах. Корабли на других столиках получили такие имена: «Мирный», «Стремительный», «Непотопляемый», «Отважный» и «Дружба». Капитан команды «Дружба» Станилав Гай-ниш неутомимо вдохновлял свою команду песнями и развлечениями. На этом вечере прозвучало много рус-ских песен в исполнении певицы Ирины Гайер, кото-рой аккомпанировал музыкант Юрий Веркин. Он захва-тил с собой аккордеон и сопровождал наше пение игрой на нем.

Все присутствовавшие пришли в восторг от недельной от роду девочки по имени Виктория, которая так же присутствовала на этом вечере. Ее мама, Белла Бухнер, произнесла замечательную речь и поздравила нас с на-ступающим радостным Рождеством и пожелала счастья в Новом 2011 году. По общему мнению, вечер понра-вился всем, и в будущем следует его непременно по-вторить. Берута Чайка

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Gesellschaft / Общество

Nikolausfest bei Nasch Dwor

Wie jedes Jahr, so feierten wir auch im Dezember 2010 das Nikolausfest mit un-seren Kindern. Eine sehr große Schar war erwartungsvoll mit den Eltern erschie-nen. Dieses Mal führten Inga und Jana mit lebendigem Spiel, viel Engage-ment und Spaß durch das Programm.

Zwischendurch gab es das Märchenspiel „Die 12 Monate“. Die jungen Schauspieler/innen hatten ihre Texte vorzüglich gelernt und spielten überzeugend, ausgestattet mit Kostü-men von Beruta Tschaiko und einigen Eltern. Alexey Tonkih sorgte für die musikalische Untermalung.

Zum Schluss beglückte unser „Nikolaus“, Alex Schröder, alle Kinder mit süßen Gaben. Es war ein gelungenes Fest und wir danken allen, die dazu beigetragen haben.

Unsere Theatergruppe hat auch die Weihnachtsfeier in der Be-gegnungsstätte am Aquilapark bereichert. Die Seniorinnen und Senioren haben sich an dem gelungenen Spiel sehr erfreut. Thesi Junkers

Праздник «Николаус-фест» в «Нашем дво-ре»

В декабре 2010г., по уже ставшей традиции, мы отмеча-ли с нашими детьми праздник св. Николая. Как и ожи-далось, на него пришло много родителей. На этот раз программу, насыщенную озорными играми, конкурсами и шутками, вели Яна и Инга Пустовар.

Составной ее частью стало представление детской сказ-ки «12 месяцев». Юные актрисы и актеры отлично выу-чили роли и убедительно играли в костюмах, которые пошила для них Берута Чайко и их родители. Музы-кальное сопровождение спектакля обеспечивал Алек-сей Тонких. В заключение праздника наш «Николаус», Алекс Шрёдер, порадовал детей сладкими дарами. Это был удачный праздник, и мы благодарим всех приняв-ших в нем участие. Наша детская театральная группа выступила так же на Рождественском празднике в Акви-ла-парке. Их игра доставила много радости присутство-вавшим на нем зрительницам и зрителям. Тези Юнкерс

Inga und Jana beim Spiel

Kinder und Eltern in großer Erwartung

Der Nikolaus liest aus dem goldenen Buch

Märchenspiel „Die 12 Monate“ im Aquila-Park

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Symbole / Символы

Woher stammt der Osterhase?

Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit. In Deutschland gibt es zwei Ostersymbole – das Osterei und den Osterhasen. Beide sind Merkmale des Lebens und der Fruchtbarkeit. Das Ei ist immer ein Wunder, aus dem neu-es Leben entsteht. Und die Ha-sen bekommen im Frühling eine Menge Junge. Wenn Sie einer Hasenmutter mit Hasenkin-dern begegnen, bedeutet das, dass der Winter zu Ende ist. So lebt zeitgleich mit der Natur auch das Leben wieder auf. Man sagt, dass der Hase die Ostereier bringt. Er holt sich die Eier beim Huhn, färbt oder dekoriert sie, dann versteckt er sie. Doch ist der Hase dabei geschickter als das Huhn.

Am Ostersonntagmorgen können Sie in ganz Deutschland das gleiche Bild sehen: die Kinder suchen Ostereier in Häusern, Höfen und Gärten. Sie suchen sie ausdauernd und fleißig, in jedem Zimmer, unter dem Bett, im Schrank, un-ter der Treppe, im Gras, schauen unter jeden Busch, an jedem nur möglichen Ort. Die Suche wird immer mit lusti-gem Lachen und Scherzen der Erwachsenen begleitet. Die Eltern helfen natürlich den Hasen, die Festkörbe vorzu-bereiten. Auf den Boden des Körbchens legt man Moos oder gefärbte grüne Holzwolle, dann füllt man den Korb mit Eiern und Süßigkeiten. Man kann auch ein kleines Ge-schenk hineinlegen. Wer ein Osterei findet, der wird das ganze Jahr lang glücklich. Warum wählt man einen Hasen, der das alles schenkt? Erzählte man in unserem Land doch bis ins 16. Jahrhundert, dass Füchse die Geschenke brach-ten. In anderen Ländern waren es Kuckucke, Hähne, Krani-che, Störche, Auerhähne.

Ostern feiert man immer am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond, und der Hase gilt als Tier des Mondes. Der Hase war ein Lieblingstier der griechischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit: Aphrodite, der heidnischen Göttin der Germanen: Holde (Frau Holle), sowie der germa-nischen Göttin des Frühlings: Ostara. In der byzantini-schen Symbolik galt der Hase als Christussymbol. Deshalb schickt uns Christus zu Ostern Eier mit dem Hasen. Im 19. Jahrhundert überschritt der Osterhase die deutschen Grenzen und breitete sich weltweit aus. Jetzt kann man zu Ostern überall die Osterhasen sehen. Es sind Schokola-den- und Marzipanhasen, verschiedene Teigwaren in Form von Hasen, Papier- und Spielhasen, oder einfach Hasenfi-guren. Fenster und Türen werden mit Hasenfiguren ge-schmückt. Gestickte Silhouetten von Hasen kann man auf Vorhängen oder auf Handtüchern sehen. Manchmal kann man zu Ostern auch Menschen in Hasenkostümen begeg-nen, die Passanten auf der Straße mit Eiern beschenken.

So wurde allmählich der Osterhase ein Liebling aller Er-wachsenen und Kinder. Mariya Perski

Откуда взялся Пасхальный заяц?

Пасха – важнейший праздник всего христианского мира. В Германии два символа Пас-хи – пасхальное яйцо и пас-хальный заяц. И яйцо и заяц - признаки жизни и плодо-родия. Ведь яйцо – чудо, из которого появляется новая жизнь. А у зайцев именно

весной появляется большое количество детёнышей. Если Вы увидели зайчиху с зайчатами, это означает, что зима окончилась. Так вместе с природой возрож-дается и жизнь. Считается, что заяц приносит пасхаль-ные яйца, которые он берёт у курицы, разрисовывает их или красит, а затем прячет. Ведь заяц проворнее, чем курица.

В воскресное пасхальное утро по всей Германии Вы увидите одинаковую картину: дети ищут в домах, во дворах, в садах пасхальные яйца. Ищут долго и тща-тельно, в каждой комнате, под кроватью и в шкафу, под лестницей и в траве, заглядывают под каждый кустик, в каждое укромное местечко. Поиск всегда сопровожда-ется весёлым смехом и шутками. Родители помогают, зайцам, подготовить праздничные корзинки. На дно корзинки укладывается зелень или стружки, окрашен-ные в зелёный цвет, а затем она наполняется яйцами, сладостями, можно положить небольшой подарок. Кто найдёт пасхальное яйцо, тот будет счастливым весь год. Почему же именно заяц избран дарителем пасхаль-ных яиц? Ведь до 16-го века в нашей земле считалось, что яйца приносят лисы, в других регионах это были кукушки, петухи, журавли, аисты, глухари.

Пасха празднуется в первое воскресенье весеннего пол-нолуния, а заяц считается животным Луны. Заяц – лю-бимое животное греческой богини любви и плодородия Афродиты, языческой германской богини Гольды (фрау Холле), германской богини весны Остары. В византий-ской символике заяц считался символом Христа. Вот и получается, что как бы сам Христос посылает нам на Пасху яйца. В 19-ом веке пасхальный заяц шагнул за границы Германии и распространился по всему миру. Теперь на Пасху Вы везде увидите его: шоколадные и марципановые зайцы, различные изделия из теста в виде зайцев, бумажные и игрушечные зайцы, статуэтки зайцев, окна и двери украшаются фигурками зайцев, вышитые их силуэты можно увидеть на шторах, на по-лотенцах. Иногда на Пасху можно встретить людей, наряжённых в костюмы зайцев, которые дарят прохо-жим яйца.

Так постепенно пасхальный заяц стал любимцем всех взрослых и детей. Мария Перская

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Gesellschaft/Общество

Literaturkreis 2010 Als Nachfolgerinnen der Damen Marion Klewitz und Regina Pütz, den bisherigen Leiterinnen unseres Lesekreises, sind Thesi Junkers und ich am Anfang des Jahres 2010 „in die Fußstapfen“ der beiden getreten. Wir teilen uns diese Aufgabe, die uns – und hoffentlich auch weiterhin den Teilnehmerinnen und Teilnehmern – große Freude bereitet. Im vergangenen Jahr fanden 10 Veranstaltungen statt.

In der „Abteilung Prosa“ führte Frau Junkers ihre Zuhör-er in die Welt der Satire ein, die durch Spott, Ironie und Übertreibung bestimmte Ereignisse oder Zustände kriti-siert und machte sie mit Geschichten des 1924 in Budapest geborenen Ephraim Kishon bekannt, der seit 1981 in der Schweiz lebte und in Israel 2005 begraben wurde.

Die französische Schriftstellerin George Sand (1804-1876), die unter diesem männlichen Pseudonym veröffent-lichte, war mit vielen bedeutenden Männern ihrer Zeit (u.a. Franz List, Hector Berlioz, Honoré de Balzac, Ivan Turge-nev) befreundet. „Ein Winter auf Mallorca“ ist ein hochin-teressantes Buch über die Beschwernisse, die sie während ihrer gemeinsam mit Frédéric Chopin und zwei Kindern auf der Trauminsel der Deutschen verbrachten Zeit erlebte.

Bettina von Armin (1785-1859), die Schwester des Dich-ters Clemens von Brentano, hinterließ nach ihrem Tode ei-nen großen Briefwechsel – vor allem mit Johann Wolfgang von Goethe. „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ war Thema der dritten Prosaleserrunde.

„Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844) hat wahrlich nichts mit den wunderbaren Schneelandschaften eines deutschen „Bilderbuch“–Winters zu tun, sondern Heinrich Heine, der in Düsseldorf geborene und in Paris gestorbene (1797 -1856) vielseitig begabte Dichter übt mit diesem Werk bittere Kritik an den Zuständen der deutschen Ge-sellschaft, Politik und Kultur seiner Zeit.

Die „Abteilung Lyrik“ begann im Februar als Fortsetzung einer Reihe von Balladen aus meinem Deutschkurs mit „Bel-sazar“ von Heinrich Heine. Belsazar, der König von Babylon, fordert Gott heraus und findet in derselben Nacht den Tod.

Im April versuchte „Der Zauberlehrling“ von Goethe (1749-1832) die Geister, über die der alte Hexenmeister herrscht, seinem Willen zu unterwerfen. Er scheiterte je-doch kläglich. Die fantastische Vertonung des französi-schen Komponisten Paul Dukas (1865–1935) machte die Gewalt der Zauberkräfte noch deutlicher.

In Theodor Fontanes (1819 – 1898) Ballade „Archibald Douglas“ steht die Treue eines alten verbannten Adeligen zu seinem König im Mittelpunkt und endet mit Versöhnung.

Auf Wunsch unseres Mitglieds Vadim Margolius machten wir einen „Sprung in die Moderne“ hin zu Bertold Brecht (1898-1956). In der „Ballade von der Hanna Cash“ wird die Anhänglichkeit des „Weibes“ an einen Mann in schlimmen Zeiten geschildert und in einem Lied aus der „Drei-

groschenoper“ von Brecht, die durch die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Kurt Weill (1900-1950) Weltruhm erlangte, enthält die „Ballade der Seeräuber-Jenny“ star-ken gesellschaftlichen Sprengstoff.

Der Jahrestag der „Reichspogromnacht“ am 9. September und die jährlich stattfindende Gedenkfeier am „Platz der Synagoge“ in Opladen waren Auslöser, der „Todesfuge“ des jüdischen Dichters Paul Celan (1920 -1970) einen Nach-mittag zu widmen. Dieses Gedicht wird allgemein für eine der wichtigsten lyrischen Aufarbeitungen des Holocaust gehalten. Vom Dichter selbst auf einer CD gelesen, lässt das Gedicht den totalen Schrecken der Konzentrations- und Todeslager nachempfinden.

Den überraschenden Abschluss bildete ein Nachmittag un-seres Mitglieds Vadim Margolius, der auf eigenen Wunsch das Ende unseres Literaturjahres gestaltete. Er stellte zwei Kurzgeschichten des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig (1881-1942) vor, der sich schon am Anfang des 20. Jahrhunderts als Europäer und Pazifist verstand. Wir lernten „Das brennende Geheimnis“ und „Der versie-gelte Zug“ kennen. „Der versiegelte Zug“ thematisiert die historisch belegte „Reise“ Lenins im April 1917 in einem verplombten Eisenbahnwagen von der Schweiz über Deutschland, Schweden und Finnland nach Petrograd (Russland).

In Vadim Margolius haben wir ein „junges Talent“ entdeckt und freuen uns auf eine weitere Mitarbeit.

Alle Vereinsmitglieder, die den Schritt ins Alte Bürger-meisteramt in Schlebusch in der Fußgängerzone noch nicht gewagt haben, sind herzlich eingeladen und jederzeit will-kommen, gemeinsam sowohl die Schönheit der deutschen Dichtersprache als auch der deutschen Prosa kennen zu lernen. Renate Kretschmer

Литературный кружок в 2010 году

В начале 2010г. я и Тези Юнкерс, как последовательни-ца М. Клевиц и Р. Пютц, встретились, чтобы обсудить дальнейшую его работу. Мы разделили тематику, кото-рая не только нам, но и, надеюсь, в дальнейшем всем слушателям принесет большое удовлетворение. В ис-текшем году было проведено 10 заседаний кружка.

Literaturkreis im Dezember 2010 mit Vadim Margolius

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Раздел прозы курирует Тези Юнкерс. Она пригласила слушателей в мир сатирических рассказов Эфраима Ки-шона полных усмешек, иронии и сарказма, критикую-щих определенные события и порядки в обществе. Ав-тор родился в 1924г. в Будапеште, с 1981г. проживал в Швейцарии и после смерти в 2005г. был похоронен в Израиле. Француженка Жорж Занд (1804-1876), печатав-шаяся под мужским псевдонимом, дружила со многими выдающимися деятелями культуры, среди которых Франц Лист, Гектор Берлиоз, Оноре де Бальзак и Иван Тургенев. В её весьма интересном романе «Зима на Майoрке» описаны трудности, с которыми столкнулись Фредерик Шопен и писательница с двумя ее детьми во время пребывания на острове немецкой мечты.

Бетина фон Армин (1785-1859), сестра поэта Клеменса фон Брентано, оставила после своей кончины обшир-ную переписку, в которой центральное место занимают письма Иоганна Вольфганга фон Гёте. «Письма Гёте ребенку» - такова была третья тема заседания кружка.

Произведение Генриха Гейне «Германия. Зимняя сказ-ка» (1844) - не о чудесном снежном ландшафте, и это не поэтическая зарисовка немецкой зимы. В нем разносто-ронне одаренный поэт, родившийся в Дюссельдорфе и умерший в Париже (1797 -1856), подвергает горькой критике нравы, политическую систему и культуру не-мецкого общества того времени.

В феврале состоялось первое заседание «лириков», на котором я продолжила цикл «Баллады». С некоторыми из них уже познакомились слушатели моего курса не-мецкого языка. Правитель Вавилона - герой баллады Генриха Гейне «Бельзацар»- бросает вызов Господу, и ночью его настигает кара - смерть.

В апреле ученик волшебника, в одноименном стихотво-рении Гёте, попытался выступить против воли своего наставника и потерпел жалкое фиаско. В музыкальной интерпретации французского композитора Пауля Дука-са (1865-1935), волшебная сила тайной власти находит еще более впечатляющее воплощение.

Центральной темой баллады «Арчибальд Дуглас» Тео-дора Фонтане (1818-1898) является преданность. По приказу монарха его поданный был казнен и сожжен, а заканчивается это стихотворение примирением палача и жертвы.

По предложению члена нашего общества Вадима Мар-голиуса мы совершили «прыжок в современность», обратившись к творчеству Бертольда Брехта (1898-1956). В его «Балладе Ханны Кэш» идет речь о взаи-мной привязанности женщины и мужчины в трудные времена, а песня «Баллада морского разбойника Джонни» из «Трехгрошевой оперы», написанной в со-авторстве с композитором Куртом Вейлем (1900-1950), получила всемирную известность и вызвала большой общественный резонанс.

События «хрустальной ночи 9 сентября» и ежегодные связанные с ними памятные мероприятия на площади

Синагоги в Опладене, определили наш следующий вы-бор - «Фуга смерти» еврейского поэта Пауля Целана (1920-1970). Это стихотворение принято считать одним из важнейших среди лирических стихов, посвященных теме Холокоста. Мы прослушали так же на СД его ав-торскую запись, проникнутую глубоким сочувствием к жертвам концентрационных лагерей и лагерей смерти.

Неожиданным завершением заседаний кружка в 2010 году стала инициатива В. Марголиуса: он предложил обсудить два коротких рассказа австрийского писателя Стефана Цвейга (1881-1942), называвшего себя в начале 20-го века «европейцем и пацифистом ». Мы познако-мились с его «Жгучей тайной» и «Опечатанным ваго-ном». В основе второго рассказа – исторически досто-верные данные о переезде В. Ленина в опечатанном же-лезнодорожном вагоне в апреле 1917г. из Швейцарии, через Германию, Швецию и Финляндию, в Петроград (Россия). В лице В. Марголиуса открылся «молодой талант» и мы рады дальнейшему с ним сотрудничеству.

Всем членам «Нашего двора», еще не осмелившимся сделать первый шаг в здание Старой Ратуши (Шлебуш), наше чистосердечное приглашение. Добро пожаловать в наш кружок - будем вместе знакомиться с красотой не-мецкоязычной поэзии и прозы. Рената Кречмер

Gesellschaft/Общество

Die „Tafel“ – der Tisch für eine Mahlzeit

Vom Standpunkt des Emigranten-Rentners aus betrachtet ist mein Alltag eine der attraktivsten Erfahrungen der deutschen Wirklichkeit. Eine der Komponenten dieses All-tags ist auf jeden Fall die „Tafel“*, die dazu beiträgt, die Ernährung der armen und unvermögenden Bürger zu unter-stützen.

Das Hauptkundenkontingent der Leverkusener „Tafel“ stellen arbeitlose Emigranten, ältere Rentner und hiesige Arbeitlose dar. Die Anzahl der Tafelnutzer steht in engem Zusammenhang mit den Krisenerscheinungen der Wirt-schaft dieses Landes. So würden auch gerne Menschen mit Migrantenhintergrund, deren Einkommen nur geringfügig über der Arbeitslosenunterstützung liegt, mit Vergnügen die Segnungen der „Tafel“ in Anspruch nehmen. Die Ar-mutsschwelle in Deutschland ist natürlich nicht vergleich-bar mit der in den Ländern der Dritten Welt oder in der GUS, wobei die der GUS ist allerdings höher ist, als die in der Dritten Welt.

Ein Emigrantenehepaar aus den ehemaligen Republiken der UdSSR, wohnhaft in Leverkusen, bekommt monatlich 646 € Unterstützung, eine praktisch kostenlose ärztliche Be-treuung und zahlt obendrein keine Miete. Hinzu kommen recht günstige Preise, Sonderverkäufe und Saisonrabatte. Wir alle stammen aus der ehemaligen Sowjetunion, wo es ein Sprichwort gibt: „Wenn dir jemand etwas gibt – dann nimm. Wenn dich jemand schlägt, dann lauf weg“. Die Nahrungsmittel der „Tafel“ sind eine gute Ergänzung zum monatlichen Budget und es wäre schon seltsam, sie nicht zu nehmen – und deshalb kommen wir gerne zur „Tafel“.

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Danke allen lokalen Organisationen und Privatleuten, die diese ehrenamtliche Arbeit übernommen haben. Wir haben dort außerdem die Gelegenheit, uns mit Landsleuten zu treffen, gemeinsam die Probleme der Welt „zu lösen“ oder Karten zu spielen.

Darüber hinaus gibt es allerdings auch Menschen, die über die Mindesthaltbarkeit meckern oder die einfach die Nase hoch tragen. Ja, die Daten sind zwar manchmal im Grenz-bereich, aber werden nicht überschritten. Die deutsche Lebensmittelqualitätsüberwachung und das deutsche Le-bensmittelrecht lassen es im Gegensatz zum korrupten russischen Machtsystem nicht zu, dass etwas verteilt wird, das gesundheitsschädlich sein könnte. Für den Korb der „Tafel“ bezahlt man symbolisch 1 Euro und muss dafür höchstens 2 Stunden Wartezeit opfern. Ein anderer Vor-teil für uns ist der, auch jene Nahrungsmittel kennen zu lernen und zu probieren, die wir uns nicht vom Inhalt un-seres Portemonnaies leisten können, wie z.B. französischen Weichkäse oder exotische Früchte, die in den Geschäften nur eine begrenzte Zahl von Abnehmern gegen hohe Preise finden. Diese landen zuerst bei „Tafel“ und dann auf unse-rem Tisch. Es ist sehr angenehm, dass 2010 die „Tafel“ auch für jede dort registrierte Familie ein Weihnachts-geschenk bereithält. Mark Gladstein

* Die Tafelidee wurde vor 30 Jahren in den USA ins Leben gerufen. Die Leverkusener „Tafel“ ist eine von 860 Tafeln in Deutschland und arbeitet seit 10 Jahren. Die Tafeln sind nicht an Parteien oder Kirchen gebunden. Sie helfen allen Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind. In Leverkusen sammeln mehr als 50 ehrenamtliche Tafel-helfer die Nahrungsmittel und geben sie an 7 Ausgabestellen an Bedürftige ab. Die Arbeit der Tafel wird durch Sponso-ren ermöglicht, die mit Le-bensmittel-, Geld- und Sach-spenden das Engagement der Ehrenamtlichen unterstützen (Redaktion).

«Тафель»- стол для еды

С точки зрения эмигранта-пенсионера устроенный быт является одним из наиболее привлекательных элемен-тов немецкой действительности. Составляющим его, безусловно, является «Тафель», который призван по-мочь организовать нормальное питание бедным и мало-имущим гражданам.

Основной контингент леверкузенских отделений «Та-феля» составляют не нашедшие работу эмигранты, по-жилые люди, получающие т.н. «грундзихерунг» и мест-ные безработные. Количество последних, в связи с кри-зисными явлениями в экономике страны, постоянно растет. Впрочем, многие наемные работники с миграци-онным фоном с их нынешними заработками, едва пре-вышающими пособие по безработице, с удовольствием пришли бы в «Тафель». Конечно, порог бедности в Гер-мании, не смотря на нынешние проблемы экономики, не сравнимо выше, чем в странах третьего мира или в СНГ.

Семья престарелых советских эмигрантов из 2-х чело-век проживающая в Леверкузене, получает на жизнь 646 евро в месяц, имеет практически бесплатное медицин-ское обслуживание и не платит за аренду жилья. Миро-воззрение советского человека довольно хорошо отра-женно в поговорке « дают – бери, а бьют –беги», поэто-му-то мы и охотно посещаем пункты «Тафеля». Полу-чаемые там продукты представляются мне как прибавка к бюджету и, конечно, смешно ею пренебрегать. Спаси-бо всем местным организациям, которые принимают добровольное участие в организации и работе филиа-лов «Тафеля». Встречаясь раз или два в неделю у пунк-тов «Тафеля», мы общаемся с соотечественниками, об-суждаем актуальные мировые проблемы или играем в карты.

Встречаются среди нас и высокомерные особы, отказы-вающие от «даров» по причине, якобы «просроченных сроков реализации» или просто из-за надменности. Продукты из «Тафеля», действительно на «грани», но не за ней. Санитарно-эпидемиологический контроль качества продуктов питания, правоохранительная сис-тема Германии, в отличии от коррумпированной рос-сийской власти, не допускают того , чтобы что-то из «Тафеля» могло навредить здоровью. Одноразовая про-дуктовая корзина в «Тафеле» стоит символически – од-но евро, правда, времени приходится потратить на ее получение до 2-х часов. Еще одной из выгод, предо-

ставляемых «Тафелем», является возможность попробовать продукты, которые нам «не по карману», например, мягкие французские сыры, экзотические фрукты и др. Они весьма дороги и раскупаются в магазинах не полно-стью. Их передают на «Тафель», а затем они попадают и на наш стол. Приятно и то, что каждая прикрепленная к «Тафелю» семья, получила от этой организации в 2010г. рождественский подарок. Марк Гладштейн

Tafelhelfer(rinnen) Traute Joost, Gerti Forter Brigitte und Thorsten Steinke in Quettingen, 28.11.2010.

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Literarische Schaffen / Творчество

Vorwort der Redaktion In den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts veröffentlich-ten die sowjetischen Schriftsteller Ilij Ilf und Evgenij Petrov das satirische Buch „Zwölf Stühle“. Es machte die beiden jungen Autoren in der ehemaligen Sowjetunion so-fort bekannt. Ihr Hauptheld mit Namen Ostap Bender ist ein bezaubernder, findiger und nie verzagender Abenteu-rer, der die Brillanten der verstorbenden „Madame Petu-chova“ sucht.

Michael Miroschnik, Mitglied von „Nasch Dwor – Unser Hof e.V.“ hat eine humoristische Erzählung, betitelt „Der Mo-nolog des Ostap Bender“, verfasst und sich mit dieser russisch geschriebenen Ge-schichte an einem internati-onalen Wettbewerb betei-ligt. Der Autor verlegt diese Erzählung in die Zeit nach dem Ende des 20. Jahrhun-derts. Sie erscheint in der Zeitung „Echo“ in verkürzter Form. Michael Miroschnik erhielt dafür einen Preis des „Hauses Deribass (Dort-mund-Odessa)“ – eine Neu-auflage der „Zwölf Stühle“ mit einer Widmung des Klubs.

На международный конкурс «Бендер и теперь живее всех живых» к 100-летию со дня рождения Остапа Бендера

Монолог Остапа Бендера „Лед тронулся, господа присяжные заседатели! Совет-ский Союз распался. Пока его вновь создадут можете петь «Боже, царя храни…» Граница открыта. Снимите свою пятнистую касторовую шляпу, Ипполит Матве-евич, и уверенно двигайтесь в сторону западных демо-кратий. Забудьте, что вы – российский гражданин и предводитель дворянства. Теперь у вас есть справка, что ваша бабушка была полунемка. Не волнуйтесь и не дро-жите от страха. Такие справки есть у многих. Они лега-лизованы спецслужбами. Но если ГПУ будет нужно, оно и за рубежом к вам придет. С такой справкой вас охотно примут в Германию. Там вас ожидает достойное гиганта мысли и особы, приближенной к императору, социальное пособие. Оно вполне удовлетворит ваши скромные советские запросы. О дореволюционных - забудьте.

А теперь ближе к телу. Вас интересует, что будет с Рос-сией? Лучше не оглядываться, а идти только вперед. Главное - успеть перешагнуть границу, пока ее не за-крыли. Бояться нечего – я всегда буду рядом. А меня, Остапа Бендера, или Остапа-Сулеймана-Берта-Мария Бендера, Германия приютит как сына турецкого под-

данного. Там любят таких. Так что ускоренно по-стигайте турецкий язык. И помните: намаз совершается пять раз в день. Коран, как и маленький коврик для на-маза, всегда должен быть с вами. Вся надежда на то, что Запад нас заметит. Но моя конечная цель – не посеще-ние Черного камня в Мекке и не социальная квартира в Берлине, а Рио-де- Жанейро, голубая мечта моего дет-ства. Чтоб достичь ее, нужны деньги, и они у нас будут. Откуда? Это моя забота. За дело берусь я! Фальшивые доллары печатать не будем. В Германии сейчас сильная конкуренция фальшивомонетчиков. Можно было бы за-возить в Западную Европу клопов на продажу, но эти доисторические животные нигде, кроме стран СНГ, не выживают.

Отмывать грязные деньги тоже не для нас. Меня Сенат на это не уполномочил, и у нас просто прищепок для сушки не хватит. Предоставим это олигархам. Искать новые сокровища мадам Петуховой Клавдии Ивановны в гостином гарнитуре, обитом английским ситцем, - дло неблагодарное. Сейчас я вспоминаю, как вы с про-нонсом говорили: «Гутен морген» и «Гебен зи мир би-те…». Это было в городе Пятигорске у подножья скалы Машук, возле галереи в провале. Ваши глубокие знания немецкого языка нам еще пригодятся в Германии. Не растеряйте их по дороге к границе. Ударить автопро-бегом по бездорожью сегодня не имеет смысла. На не-мецких скоростных автобанах мы никому не нужны. Со-рок пять миллионов автомобилей на восемьдесят два миллиона граждан - это вам не васюкинский «Клуб че-тырех коней» и не пароход «Скрябин», а что-то намного большее. Это праздник, но не на нашей улице…

Учитесь жить шикарно, Киса. В России мы не раскру-тимся - рэкет не даст. Мы начнем с города Гейдель-берга, с частных туалетов. Все российские олигархи начинали с этого: туалеты, цветной металлолом или джинсовые «варенки». Мы ворвемся в этот город, как большое крымское землетрясение 1927 года, в малино-вых пиджаках и желтых башмаках. Солидные люди из тайной организации «Меч и орало» поддержат нас и обеспечат надежную «крышу». Отцу Федору Вострякову, священнику церкви Фрола и Лавра, ничего о наших пла-нах не рассказывайте. Он может быть нашим конкурен-том по бизнесу. С Кислярским до нашего исхода из России не общаться. Пусть носится со своей допровской корзиной вокруг ГПУ и губпрокуратуры. Я уверен, что по финансовому обороту и мировой известности мы переплюнем американскую фирму «Макдональдс» и со временем расширим свой бизнес на все четыре стороны Федеративной Республики Германии. Мы начнем решительное наступление нашего бизнеса на все страны Европейс-кого Союза. Европа надолго запо-мнит нас, а Германия никогда не забудет. Заседание продолжается, господа!“ Михаил Мирочник A. Mironov in der Rolle

als Ostap Bender

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Geschichte/История

„Mir seind Deitsche“ So hat mein Vater immer in seinem fränkischen Dialekt gesagt, wenn er nach seiner Nationalität gefragt wurde.

Das erste, an das ich mich aus meiner Kindheit erinnere, war ein Traum: Immer wieder träumte ich dieselbe Ge-schichte: Mitten in der Nacht wurden wir vier Kinder aus dem Schlaf gerissen, unsere Mutter schrie, wir sollten uns unter dem Fenster auf den Boden legen. Lange konnte ich nicht verstehen, ob es nur ein Traum war oder tatsächlich passiert war. Später hörte ich zufällig, wie meine Mutter ihrer Freundin eine Geschichte erzählte und plötzlich war klar, dass es kein Traum war, sondern wirklich geschah..

Damals lebten wir in dem Dorf Bikowo in Ost-Kasachstan. Es war Winter 1962, überall lag Schnee, und es war eisig kalt. Zu dieser Zeit fanden Wahlen statt. Wie es bei uns üblich war, musste jeder wählen gehen, aber nicht jeder hielt es für nötig, auch wirklich zum Wahllokal zu gehen. Wahlen waren für viele im Dorf, ein Grund zu feiern. Mein Vater, August Iosifovitsch Gertner, der als einziger Mann im Dorf keinen Alkohol getrunken hatte, wurde beauftragt diejenigen, die noch nicht gewählt hatten, zu Hause zu besuchen. Unser Dorf bestand aus zwei Teilen, dazwischen lag eine große Wiese. Es war schon dunkel, man konnte nichts mehr sehen und Straßenbeleuchtung gab es nicht. Mein Vater fuhr mit einem Pferdeschlitten über die Wiese, als das Pferd plötzlich stehen blieb. Als mein Vater nach dem Grund schauen wollte, sah er, dass ein Betrunkener mitten im Weg lag. Mit viel Mühe zog er den Mann auf den Schlitten und brachte ihn zu seiner Frau nach Hause. Wenn mein Va-ter ihn nicht gefunden hätte, wäre er mit Sicherheit bei dieser Kälte erfro-ren. Nachdem der Vater den Mann sei-ner Frau übergeben hatte, fuhr er weiter.

Nach einigen Stunden wachte „unser Held“ auf und konnte nicht verstehen, warum er zu Hause war. Seine Frau er-zählte ihm alles, und er wurde wütend. „Faschist, er hat meinen Vater getötet“ schrie er (sein Vater war im 2. Weltkrieg gefallen). Der Mann riss sein Jagdgewehr von der Wand und lief nach draußen. Gott sei Dank war seine Frau schneller. Als sie vor unserem Haus stand, rief sie „Versteckt Euch, mein Mann will Euch töten“. Am nächsten Morgen wussten alle im Dorf, was in der Nacht geschehen war. Wenig später kam der hiesige Parteisekretär der Kommunistischen Partei zu uns nach Hause und wollte mei-nen Vater sprechen. Sein Anliegen war, dass der Vater keine Anzeige erstatten möge, weil der Mann als Mitglied der Partei aufgenommen werden sollte. Bei der nächsten Versammlung wurde dieser Mann einstimmig in die KP der UdSSR aufgenommen. Ludmila Gertner

«Мы – немцы»* Не знаю, сколько мне было лет, но это событие стало первым, которое я запомнила с раннего детства. Мне часто снился один и тот же сон: мы, четверо детей, про-сыпаемся от крика мамы. Она велит нам лечь на пол под окно. Довольно долго после этого я не могла сооб-разить: было ли это во сне или наяву?. Позже я слу-чайно услышала разговор мамы с подругой, и сразу по-няла, что это действительно произошло в нашей жизни.

В те годы мы жили в деревне Быково на востоке Казах-стана. Стояла зима 1962 года, было снежно и очень хо-лодно. В этот день проходили выборы, и, как обычно, все должны были принимать в них участие. Впрочем, находились и такие, которые полагали, что приходить на избирательный участок им не обязательно. Для боль-шинста деревенских жителей выборы были праздником. Моему отцу - Августу Иосифовичу Гертнеру, единствен-ному трезвеннику, поручили навестить еще не проголо-

совавших односельчан. Наша деревня состояла как бы из двух частей, между которыми находился большой луг. Совсем стемнело, уличное освещение отсутствовало, ничего не разглядеть. Отец поехал через луг на санях, запряженных лошадью, и вдруг она внезапно остановилась. Отец спрыгнул с саней, чтобы узнать при-чину остановки, и увидел, что по сре-дине дороги лежит пьяный человек. С большим трудом отцу удалось вта-щить его на дроги, и затем перевести домой к жене. Если бы он это не сде-лал, то с уверенностью можно сказать, что в такой холод зтот человек бы замерз. После того как отец передал нетрезвого крестьянина его жене, он отправился выполнять поручение.

Спустя несколько часов «герой» про-снулся и долго не мог понять, почему он находиться дома. Жена все ему рас-

сказала, и тогда он рассвирепел. «Фашист, он убил моего отца» - кричал мужчина. (Его отец погиб во время Великой Отечественной войны). Он сорвал со стены охотничье ружье и бросился наружу. Слава богу, жена оказалась проворнее, и, подбежав к нашему дому закричала: «Прячьтесь, мой муж хочет вас убить!».

Утром вся деревня уже знала, что произошло минувшей ночью. Чуть позже к нам в дом пришел секретарь мест-ной ячейки Коммунистической партии, чтобы побесе-довать с отцом. Он сказал, что того, которого спас мой отец, хотят принять в члены партии, и поэтому не следует подавать никаких заявлений… На следующем партийном собрании его единогласно приняли в ряды КПСС. Людмила Гертнер

Von links: Ludmila, Schwester Valentina und Cousine Nina

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Gesellschaft / Общество

Frauen in Leverkusen (3). Ute Mader Ute Mader wurde 1955 in München geboren. Sie studierte Hispanistik, Italianistik und Kunstgeschichte, Politik und Philosophie. Seit 1990 leitet sie den Fachbereich Fremd-sprachen der Volkshochschule Leverkusen, deren Leiterin Annette Lorey ist. Das Spektrum der Fremdsprachen, die in der VHS Leverkusen unterrichtet werden, ist sehr groß. Neben den meisten europäischen Sprachen gibt es auch Kurse in Türkisch, Chinesisch, Latein – und natürlich auch Russisch.

Frau Mader hat auch die Leitung des Kommunalen Kinos der VHS. Die Verbindung von Sprache und Film prägt seit-her das jährlich an die 100 Filme umfassende Angebot. So gibt es in diesem Jahr eine umfangreiche französische Filmreihe, und auch die alle zwei Jahre stattfindenden Jüdischen Filmtage sind wieder an der Reihe. Es werden Filme aus den USA, der Schweiz, den Philippinen, aus Finnland, Italien, Kenia, Österreich, Chile und Deutschland gezeigt. Leider sind kaum russische Filme bei den Film-verleihern zu bekommen. Es war ihr jedoch in der Ver-gangenheit möglich, zwei russische Autorenfilme von Alexander Sokurow und Andrej Tarkowski zu zeigen. Außerdem wurden zwei Dokumentarfilme von unserem Arnold Broditschanski gezeigt.

Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Eine einmalige Chance. Für Ute Mader steht fest, dass “durch die Synchronisation 50% der Atmosphäre eines Films verloren gehen“. Zum besseren Verständnis jedoch wird das fremdsprachige Material von ihr aufgearbei-tet und in einem Faltblatt kurz vorgestellt. Um die Kosten für das Kommunale Kino möglichst gering zu halten, sucht Ute Mader nach Partnern. Dazu gehören der Filmclub Leverkusen und die Deutsch-französische Ge-sellschaft, sowie die Naturschutzverbände NABU und BUND. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen kommt mehr Publikum ins Kino. Frau Mader übernahm die Leitung des Kommunalen Kinos zu einer Zeit, als die Stadt „kein Geld mehr“ hatte. Durch geschickte Vernetzung ist es ihr dennoch gelungen, diese Oase des Films auch gegen innerstädtischen Widerstand zu erhalten und ein außer-gewöhnlich vielseitiges Programm auf die Beine zu stellen. Hierfür erhielt sie den ersten Preis der Stiftung Deutsche Kinemathek, ein sichtbarer Beweis ihrer wertvollen Filmarbeit in Leverkusen.

Ute Mader spricht nicht gern von sich. In ihrem Büro fällt ein riesengroßer Gummibaum( ficus elastica ) auf. „Den ha-be ich in 10 Jahren groß gezogen“. Dann verrät sie weiter: “Ich rette Pflanzen, wie diese hier“. Sie zeigt auf einen arg ramponierten ficus benjamini. “Den grünen Daumen ha-be ich von meiner Mutter geerbt“. Auf die Frage: “Wel-ches ist das Geheimnis?“, eine knappe Antwort im Hinaus-gehen: „Keines“. Dann ruft sie mir doch noch hinterher: „Umtopfen!“ Maria Zoschke

Женщины Леверкузена (3). Ута Мадер

Ута Мадер родилась в 1955г. в Мюнхене. Изучала испа-нистику, италистику, историю искусств, политику и философию. С 1990 руководит курсами иностранных языков при Высшей народной школе Леверкузена, кото-рую возглавляет Аннета Лорей. На курсах представлен широкий спектр языков (18), среди которых есть и рус-ский.

Одновременно с курсами г-жа Мадер возглавила kом-мунальное кино при VHS. Ежегодно там показываются до 100 кинофильмов на родном языке. В этом году ши-роко представлена французская фильмотека и уже во второй раз будет проведен День еврейского кино. В плане так же кинофильмы из США, Швейцарии, Филип-пин, Финляндии, Италии, Кении, Австрии, Чили и Гер-мании. К сожалению, получить на прокат русские филь-мы в этом году не удалось. Когда была возможность, то показывали произведения Александра Сокурова и Андрея Тарковского, и помимо них - документальные фильмы нашего Арнольда Бродичанского.

Демонстрация кинофильмов сопро-вождается субтитрами на немецком языке. По мнению У. Мадер при синхронном переводе теряется по-ловина «души» фильма. В стремле-нии достигнуть максимального со-ответствия, она перерабатывает тек-стовой материал и кратко анонси-рует его на разворотном листе. Что бы достичь максимально низких цен г-жа Мадер ищет партнеров. К ним относятся Фильм-клуб Леверку-зена, немецко-французское общест-

во, союзы по защите природы NABU и BUND. Благода-ря совместной работе с другими организациями все больше зрителей приходят ь кино. Ута Мадер приняла руководство Коммунальным кино в то время, когда у города не было больше денег на его содержание. Благо-даря умелой организации, ей удалось преодолеть вну-тригородское сопротивление и организовать показ раз-нообразных кинопрограмм. Она получила первый приз Объединения в поддержку немецкой кинотеки, что яв-ляется очевидным доказательством важности, работы проводимой У. Мадер в Леверкузене.

О себе она говорит неохотно. Посетители в ее бюро всегда обращают внимание на каучуконосный фикус. - «Дерево за 10 лет сильно выросло». Затем, словно раз-глашая тайну, продолжает – «Я спасла растения, как и это» и указывает на другой сильно поврежденный фи-кус. - «А умение ухаживать за комнатными растениями я получила в наследство от моей мамы». На мой вопрос - «В чем здесь секрет?», следует краткое – « Его нет » и добавляет - «Я просто пересадила фикус!»

Мария Цошке

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Gesellschaft / Общество

Physik-Nobelpreise 2010 an zwei Russen Andre Geim heißt eigentlich Andreas Heim. Er ist deutscher Herkunft und wurde 1958 in Sotschi im Nordkaukasus (Re-gion Krasnodar) geboren. Die Vorfahren stammen von der unteren Wolga, sein Vater Kon-stantin Alexejewitsch (1910-1998) arbeitete als Chefinge-nieur in einer Fabrik für Va-kuumgeräte. Auch die Mut- ter Nina Nikolaijewna Bayer (* 1927) war Ingenieurin.

Wegen seiner deutschen Her-kunft konnte er sich nicht am Moskauer Institut für Inge-nieurwesen und Physik (MIFI) einschreiben lassen. Er stu-dierte am Moskauer Institut für Physik und Technologie (MFTI), und arbeitete nach der Promotion 1987-1990 am Institut für Festkörperphysik der Russischen Akademie der Wissenschaften in Tschernogolowka. Die Eltern und der Bruder wanderten in den 90er-Jahren nach Deutsch-land aus. Andre Geim ging nach mehreren Forschungsauf-enthalten in England und Dänemark in die Niederlande (dort erhielt er auch die niederländische Staatsangehörig-keit) und später nach Großbritannien. 2001 wurde er Pro-fessor an der Universität von Manchester. Zur Zeit ist er Direktor des Manchester Centre for Mesoscience and Nanotechnology.

Der Schüler von Andre Geim ist Konstantin Novoselov. Er wurde 1974 in Nischni Tagil im mittleren Ural geboren. Der Vater Sergej war Ingenieur, die Mutter Tatjana Glebowna Englischlehrerin. Novoselov studierte am selben Moskauer Institut und in Tschernogolowka wie Geim. Die Promotion erfolgte 2004 in Nijmegen in den Niederlanden. Seit 2001 arbeitet er zusammen mit Geim an der Universität von Manchester.

Beide Forscher sind bekannt für ihre physikalischen For-schungen an Supraleitern, starken Magneten und Mikro-strukturen. Eine lustige, aber dennoch wichtige Entdeck-ung war der Mechanismus der „Klebetechnik“, mit der ein Gecko auf glatten Oberflächen klettern kann. Auch für Experimente zur Schwebetechnik in sehr starken Magne-ten konnten die Forscher Erklärungen geben. Damit konn-ten Sie sogar einen Frosch im Magneten zum Schweben bringen.

Der Nobelpreis wurde den beiden Forschern verliehen für ihre bahnbrechenden Forschungen an Graphen, einem zwei-dimensionalen Material aus einer einzelnen Kohlenstoff-Schicht, die nur ein Atom dick ist. Dieses ultradünne Ma-terial ist auch Bestandteil von Graphit im Bleistift, bei dem viele Schichten übereinander liegen. Die Eigenschaf-ten der Monoschichten sind außergewöhnlich. Günter Junkers

Физики из России - лауреаты Нобелевской премии 2010г. Андрея Гейма зовут, вообще-то, Андреас Хайм. У него немецкие корни, он родился в 1958г. на Северном Кав-казе в Сочи (Краснодарский край). Его родители родом с Нижней Волги, отец – Константин Алексеевич (1910-1998), работал главным инженером, а мама – Нина Ни-колаевна Байер (*1927), инженером на фабрике вакуум-ного оборудования.

Из-за немецкого «следа» Андрея не приняли на учебу в МИФИ. Он окончил МФТИ, а затем была аспирантура (1987-1990) в институте твердого тела РАН в Черного-ловке. В 90-х годах родители и брат переехали на ПМЖ в Германию. Андрей Гейм работал в исследова-тельских учреждениях Англии, Дании и Голландии (там он получил голландское гражданство) и позже в Великобритании. С 2001г. он является профессором Манчестерского университета, а в настоящее время еще и директором Манчестерского центра Мезонауки и Нанотехнологий.

Ученик Андрея Гейма - Константин Новоселов, родился в 1974г. на Среднем Урале в Нижнем Тагиле. Его отец Сергей работал инженером, а мать Татьяна Глебовна – учительницей английского языка. Как и А. Гейм, К. Новоселов закончил МФТИ и работал в Черноголовке. Диссертацию защитил в Ньюмегене (Нидерланды). С 2001г. работает вместе с А. Геймом в Манчестерском университете.

Оба физика получили известность за исследования в областях сверхпроводимость, магнетизм и микроструктура тел. Курьезным, но весьма важным стало открытие ими, при изучении перемещения по гладкой поверхности ящ-рицы – геконна, механизма склеивания. Для объяснения сильного магнетизма в эк-периментах, связанных с технической стороной неве-сомости, ученые заставили плавать в воздухе лягушку.

Нобелевская премия была вручена им за создание гра-фита (двухмерного материала на основе углерода) с атомарной толщиной слоя, что открывает новую эру в материаловедении. Этот ультратонкий материал явля-ется так же компонентом карандашных стержней, в них атомы углерода образуют многоуровневые, лежащие один над другим, слои. Монослоистось графита (гра-фена) придает материалам необычные свойства. Гюнтер Юнкерс

Andre Geim - Андрей Константи�нович Гейм

Konstantin Novoselov Константин Сергеевич Новосёлов

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Unsere Stadt / Наш город

Streifzüge durch Leverkusen - ein starkes Stück Rheinland

Unter diesem Titel hat Hiltrud Meier-Engelen im letzten Jahr ein Büchlein mit Fotos von Renate Kretschmer zusam-mengestellt. Der kleine Löwe Leo beobachtet die Fotogra-fin bei ihrem Rundgang durch die Stadt. Überall ist er mit dabei, wenn es zu den Sehenswürdigkeiten von Leverkusen geht. Am Eingang zum Bayerwerk an der Kaiser-Wilhelm Allee trifft er gleich seinen großen Bruder aus Stein, der auch im alten Firmenlogo abgebildet war. Hinter der neuen Konzernzentrale und dem Hochhaus sind der Japanische Garten und das BayKomm.

Über die Geschichte der Stadt kann man im Stadtarchiv viel lernen. Auch das Bild, das Malchas Cickisvilli von Max Römer für die Villa Römer gemalt hat, ist erwähnt. Die Partnerstädte, der Neulandpark, die Sportarena, das Kunstmuseum im Schloss Morsbroich, der Wildpark Reu-schenberg, der Sensenhammer in Schlebusch, und natür-lich die neuen Stadtmitte in Wiesdorf werden besucht und beschrieben. Zum Schluss besucht Leo noch den Künstler Kurt Arentz, der den Bronze-Löwen geschaffen hat, der als Preis für verdiente Bürger der Stadt ausgewählt wur-de.

Mit diesem Buch fördert Hiltrud Meyer-Engelen auch den Verein „Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“. Die Mitglieder dieses Vereins setzen sich dafür ein, die Stadt Leverkusen mit allen Vorzügen (Sport, Schulen, Kultur) zwischen den Großstädten Köln und Düsseldorf bekannt zu machen. Die meisten Bürger kennen ihren Stadtteil, aber sie sollen sich zu Leverkusen als Ganzes bekennen. Dafür gibt es viele Projekte wie Stadtrundfahrten, Wanderwege, eine Schulfibel für Kinder, das Leverkusen-Spiel „Leverku-sen – eine Stadtrundfahrt“ und den jährlichen Fotokalen-der.

Günter Junkers

Экскурсия по Леверкузену - яркой части Рейнландии Под таким названием была представлена в истекшем году книжка Гильтруды Майер-Энгелен с фотография-ми Ренаты Кречмер. Маленький Лео сопровождает фо-тографа во время ее похода по городу и всегда при ней, когда идет речь о достопримечательностях Левер-кузена. При входе на «Предприятия Байера» на аллее кайзера Вильгельма малыша встречает его большой собрат в камне, отображенный на старом фирменном логотипе. Позади Нового управления и высотного здания расположились Японский парк и «Байком».

В городском архиве можно много прочитать об истории города, упоминается и о портрете фон Макса Рёмера, написанного художником Малхасом Цицкашвили. Ко-нечно же, авторы посетили и описали Нойландпарк, Спортарену, художественный музей замка Морсброх, Вильдпарк в Рёйшенберге, Индустриальный музей Шле-буша, новый центр Висдорфа. А в заключении Лео на-нес визит мастеру Курту Аренцту, создателю бронзовой фигурки, которой ныне награждают граждан за заслуги перед городом.

Помощь в создании этой книги оказало объединение « Леверкузен - яркая часть Рейнландии», члены которого выступают за то, что бы наш город, расположенный между мегаполисом Кёльном и столицей земли Дюс-сельдорфом, по таким показателям как спорт, образова-ние и культура не оказался бы в их тени. Большинство горожан знакомы с отдельными районами города, а им следует узнать весь Леверкузен. Для этого имеется мно-го возможностей: городские экскурсии, отдельные маршруты, детский букварь, городская игра «Поездка по Леверкузену» и ежегодно издаваемые фотокалендари.

Гюнтер Юнкерс

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Gesellschaft/Общество

„Echo“- Fragebogen beantwortet von Sam Kofi Nyantakyi Sam Kofi Nyantaki ist der Vorsitzende des Leverkusener Integrationsrates und des Vereins „Fest zum Weltkinder-tag“, und Fotojournalist, er ist verheiratet (eine Tochter).

ECHO: Welchen Fehler entschuldigen Sie bei sich selbst nicht?

SKN: In schwierigen Situationen nicht souverän zu bleiben.

ECHO: Welche Eigenschaften schätzen Sie an Ihren Freunden?

SKN: Engagiertheit und ein Gespür für fremde Not.

ECHO: Was fehlt Ihnen hier in Deutschland, was Sie in Ihrem Herkunftsland früher hatten?

SKN: Das besondere Lebensgefühl gemischt mit afrikanischem Rhythmus.

ECHO: Was verabscheuen Sie? SKN: Mit Rauchen anzufangen.

ECHO: Was schätzen Sie nicht? SKN: Wenn offensichtlich gute

Ideen nicht so schnell in die Tat umgesetzt werden.

ECHO: Was bedeutet der Begriff „Ehre“ für Sie?

SKN: Wertschätzung.

ECHO: Was möchten Sie sein? SKN: Das, was ich bin.

ECHO: Was ist Ihr/e: Lieblings-blume, Lieblingstier, Lieb-lingsvogel und Lieblings-baum?

SKN: Lieblingsblume - Lavendel, Tier - der Hund, Vogel – das Rotkehlchen, Baum - die Pla-tane.

ECHO: Ihr Lieblingsmaler? SKN: Claude Monet.

ECHO: Lieblingsschriftsteller oder Dichter? SKN: Wiliiam Shakespeare

ECHO: Ihr Lieblingsheld? SKN: Che Guevara.

ECHO: Ihr Traum vom Glück? SKN: Frieden.

ECHO: Ihr Lebensmotto? SKN: Nicht immer die bequemen Wege gehen, nur die an-

strengenden, die einen fordern, bringen einen weiter und dazu gehört auch, niemals zu früh aufzugeben.

ECHO: Hätten Sie unbegrenzte Macht, was würden Sie an erster Stelle tun?

SKN: Absoluten Frieden auf der Erde schaffen.

«Эхо» - анкета с Cэмом Кофи Ньянтаки

Cэм Кофи Ньянтаки – председатель Интеграционного совета Леверкузена и общества «Праздник Международ-ный день детей», фотожурналист, женат (одна дочь).

Эхо: Какие ошибки Вы себе не прощаете? CKH: Если в затруднительных ситуациях не удалось

остаться суверенным.

Эхо: Какие качества цените Вы в своих друзьях? CKH: Обязательность и чутье чужой беды.

Эхо: Чего не хватает Вам здесь в Германии, и что было у Вас в стране исхода?

CKH: Особенное восприятие жизни смешанное с афри-канскими ритмами

Эхо: Что вызывает у Вас отвраще-ние? CKH: Начинать дело с курения.

Эхо: Что Вы не приемлете в людях? CKH: Когда очевидная хорошая идея не быстро материализуется в дело.

Эхо: Что означает для Вас понятие "честь»? CKH: Уважение.

Эхо: Кем хотели бы Вы быть? CKH: Тем, кто я есть.

Эхо: Ваши любимые: цветы, жи-вотное, птица, и дерево? CKH: Лаванда, собака, малиновка, платан.

Эхо: Любимый художник? CKH: Клод Моне.

Эхо: Любимый писатель? CKH: Уильям Шекспир.

Эхо: Любимый герой? CKH: Че Гевара.

Эхо: Ваше представление о счастье? CKH: Для меня это - «мир»

Эхо: Ваш жизненный девиз? CKH: Идти не по проторенным, а по сложным дорогам,

требуя от себя мобилизации, благодаря этому про-двигаться вперед и никогда преждевременно не сдаваться.

Эхо: Что бы вы сразу сделали, если бы получили безграничную власть?

CKH: Абсолютный мир на всей земл.

Sam Kofi Nyantakyi, der neue Vorsitzende des Leverkusener Integrationsrates

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Unsere Stadt / Наш город^

Brücken in Leverkusen Fotos von Adalhild Goebel, Leverkusen

Rheinbrücke vom Neulandpark aus am Abend Autobahnbrücke über die Dhünn

Fußgängerbrücke über die Dhünn

Fußgängerbrücke vom Neulandpark zum Rheinufer

links: Überdachte Fußgängerbrücke über die Wupper

Brücken über Flüsse und Straßen laden ein zum

Spaziergang durch Stadt und Natur.

Rechts:Hängebrücke im Neulandpark