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econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013 - Regionalteil Schwarzwald-Baar/Bodensee

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econo - Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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Reg

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Uhrig:Kanäle werdensexy!

Cube-Projekt:Urban arbeitenauf dem Land

Inno-Netzwerk:„Wir müssenzerstören“

CHRISTOF BROMBERGER,JOACHIM WERNER

PackungPackungBrombergers volle

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Fichtner (2), Bromberger

92 Regionalteil • Schwarzwald-Baar-Heuberg

Mit weit ausholenden Armbewe-gungen zeichnet Christof Brom-berger ein imaginäres Quadratauf den neuen Hallenboden: „Hierhat es gestanden“, schmunzelt derGeschäftsführer der BrombergerPackungen. „Es“ meint ein Haus,genauer ein Fertighaus. Dank ihmwurde der Erweiterungsbau beiBromberger zu einem bundesweitbeachteten Ereignis.

Denn das Fertighaus auf demNachbargrundstück des Brom-berger’schen Stammsitzes in Do-naueschingen stand der Erweite-rung im Weg. „Zum Abreißen wares zu schade“, so Mit-Geschäfts-führer Joachim Werner. Alsowollte man es kurzerhand für ei-nen Euro loswerden. Einzige Be-dingung: Der Übernehmer muss

es abbauen und an anderer Stellewieder aufbauen. Ein netter Gag –mit weitreichenden Folgen.

Bromberger: „Nur wenige Stun-den, nachdem die Lokalzeitungdarüber berichtet hatte, hatten wirAnfragen von Medien aus ganzDeutschland.“ Das Haus war dannauch rasch weg.

Für Bromberger war damit derWeg für die Erweiterung frei. Ei-nen mittleren Millionen-Euro-Betrag hat das Familienunterneh-men in die Erweiterung der Flä-chen um rund 50 Prozentinvestiert. Zwar war der General-unternehmer der Konzern Züblin,doch laut Werner wurden den-noch „90 Prozent der Arbeiten anHandwerker aus der Region verge-ben“. Eine Vorgabe des Bauherrn.

Bromberger Packungen hat Logistik und Produktion kräftig ausgebaut.

Die Baustelle des Familienunternehmens fand bundesweit Beachtung

Die volle Packung

Christof Bromberger (l.)und Joachim Werner führenBromberger Packungen

Was vor 110 Jahren als „Litho-graphische Kunstanstalt KarlBromberger“ begann, hatte bereitsfünf Jahre nach Gründung namhaf-te Kunden wie den Musikinstru-mentenhersteller Hohner – diedamals vom ersten Mitarbeiter perFahrrad abgeklappert wurden.

Die Kunden sind bis heute nam-haft, der Service von Brombergerreicht indes weit über das Litho-grafische hinaus: „Wir bieten allesvom Entwurf der Packungen biszur Logistik“, so Bromberger. Undso wird hochwertige Wäscheebenso verpackt wie Alkoholikaoder werden für Schokoladen auf-wendige Verkaufs-Displays ent-wickelt. Auch Hersteller von Kos-metik und medizinischen Produk-ten setzen auf die Lösungen aus

Donaueschingen. Bromberger:„Die Kundenbreite macht uns un-abhängiger von konjunkturellenEinbrüchen.“ Der Umsatz des ren-tablen Unternehmens mit rund100 Mitarbeitern pendelt um die16 Millionen Euro pro Jahr.

Doch die Breite machte ebenauch die Investition notwendig.Die Produktion, teils unter beson-deren hygienischen Bedingungen,hat nun mehr Raum, die Logistikist am Standort konzentriert. DieAußenstelle in Bräunlingen wurdedafür aufgegeben.

Zusätzlich hat das Unterneh-men die Abläufe im Innern derBauten optimiert. „Bei bis zu 120Prozent Auslastung war es an vie-len Stellen doch kitzelig“, erläutertder Geschäftsführer. Doch jetzt hat

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Aus der Luft werden die Dimen-sionen sichtbar: Oben befinden

sich die Erweiterungsflächen

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nicht nur das Werkzeuglager ge-nügend Raum, die Logistik istpraktikabel. Auch die Produktionhat angemessene Erweiterungs-optionen. Bromberger „Wir kön-nen sie wie eine Ziehharmonikaaufstellen.“

Doch der Neubau ist nicht ein-fach nur eine Erweiterung. FürBromberger hat sich das Unterneh-men mit dem aktuellen Millionen-Aufwand richtig zukunftssicheraufgestellt: „Der Platz reicht unsfür zehn bis 15 Jahren.“ Die vollePackung eben – wobei es nun keinweiteres Grundstück mit einemHaus für Erweiterungen gibt. Oderwie Bromberger es ausdrückt: „Esist ausgemoschtet.“

Dirk [email protected]

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Jigal Fichtner

94 Regionalteil • Schwarzwald-Baar-Heuberg

KURZ NOTIERT

Sechs-Tage-WocheEine positive Bilanz zog Pierrevon Lamsweerde wenige Wo-chen nach der Übernahme derGeschäftsaktivitäten des Leuch-tenherstellers Hess durch Nor-deon: „Die Auftragslage ist gut,wir fahren derzeit eine Sechs-Tage-Woche in der Produktion“,so der Nordeon-CEO bei einemBesuch von Rupert Kubon, OBin Villingen-Schwenningen. Ak-tuell arbeiten 185 Mitarbeiterbei Hess, 20 davon sind Leih-arbeiter. Derweil gab dieStaatsanwaltschaft Mannheimbekannt, das mittlerweile ge-gen 22 Personen im Zuge derHess-Pleite ermittelt werde. Da-runter sollen Handwerker sein,deren Arbeiten am Hess Privat-haus über die AG abgerechnetworden sein sollen.

Finkbeiner sägt mehrDas Sägewerk Finkbeiner inGremmelsbach hat in 2013deutlich mehr Holz verarbeitet,als im Vorjahr. Nach Angabenvon Geschäftsführer AndreasFinkbeiner waren es 175 000Festmeter. Man habe sogar diePreise anheben können. Für2014 kündigte er Investitionenunter anderem in Trocknungs-anlagen an.

Binder bindet sichDer Tuttlinger Klimaschrankher-steller Binder hat mit der Mess-kircher Bix Lackierungen einenZehn-Jahres-Vertrag abge-schlossen. Im Gegenzug inves-tiert Bix in eine vollautomati-sche Roboterpulverbeschich-tungsanlage. Sie soll mehr als40 000 Module pro Jahr bear-beiten können.

Lebenshilfe bautDie Lebenshilfe im LandkreisTuttlingen investiert 3,3 Millio-nen Euro in ein Wohnheim mit24 Plätzen in Spaichingen. DasLand bezuschusst den Bau mitrund einer Million Euro. DerSpatenstich ist laut LandratStefan Bär für das kommendeFrühjahr geplant.

Thomas Uhrig hat ein Problem.Die erneuerbaren Energien sind inaller Munde und auch er hat einSystem, mit dem sich Energie auffür Laien simple Art gewinnenlässt. Experten gehen davon aus,das Uhrigs „Therm-Liner“ bis zu30 Prozent des Wärmebedarfs imLand decken könnte. Doch UhrigsProblem: „Unsere Technik istnoch viel zu wenig bekannt.“

Das hängt vor allem mit einemzusammen: Der „Therm-Liner“wird in Abwasserkanäle eingebaut.Das macht das Thema um einigesweniger sexy als eine funkelndePhotovoltaik-Anlage oder ein stolzaufragendes Windrad. Dabei ha-ben Uhrigs Anlagen einen ent-scheidenden Vorteil: „Die Technikist nicht kompliziert.“

Im Prinzip handelt es sich dabeium Wärmetauscher-Elemente, die

im Kanal verankert werden. Wennes Sinn macht Hunderte Meterlang. Gekoppelt mit einer Wärme-pumpe lässt sich die Energie ausdem Abwasser nutzen.

Wobei sich der Nutzen des Sys-tems nach Angaben von MarkBiesalski sogar auf simple Artnoch steigern lässt: Der Geschäfts-führer der Uhrig Kanaltechnikhätte gerne, dass die Unterneh-men nicht benötigte Prozesswär-me in die Kanäle leiten – statt indie Luft zu blasen. Dort könntedas System die Wärme dann ineiniger Entfernung bei Wohnhäu-sern wieder nutzbar machen. Kurzgesagt: Der Kanal wird auf dieseWeise zum Nahwärmenetz.

Was Uhrig und Biesalksi vorstel-len ist indes kein Hirngespinst ausdem Tüftlerzimmer. Die GeisingerUhrig-Gruppe mit der Kanaltech-

Der Bauunternehmer Thomas Uhrig hat ein System, mit dem sich

Wärmeenergie satt erzeugen lässt. Nur ist der Ort wenig sexy

Energie-Kanal

Der„Therm-Liner“ entziehtAbwasser die Wärme undmacht sie wieder nutzbar

nik und der Tiefbau ist seit 1963im Tiefbau tätig. Das Unterneh-men mit mehr als 100 Mitarbei-tern und einem Büro in Krefeldzählt zu den Innovationstreibernder Branche. Man hat Technikenzur Kanalsanierung entwickeltoder macht über spezielle Bauwer-ke im Boden Regenüberlaufbe-cken überflüssig. Rund 30 Millio-nen Euro setzt das Unternehmenum, „bislang haben wir immerschwarze Zahlen geschrieben“, soGeschäftsführer Uhrig.

Was fehlt ist nun ein durchschla-gender Erfolg mit dem „Therm-Liner“. 45 Projekte vom Präsiden-ten-Sitz in Paris bis zu Mehrfami-lienhäusern in Konstanz hat Uhrigbislang realisiert. Uhrig: „Allelaufen besser, als zuvor berechnet.“Nur war große Überzeugungs-arbeit nötig. Dirk Werner

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13/2013 · 20. Dezember 2013 econo

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Fürstenberg realisiert größte InvestitionDer Spaichinger BürgermeisterHans Georg Schuhmacher istins Visier der StaatsanwaltschaftRottweil geraten. Dort sind be-reits seit Februar 2013 zahlreicheAnzeigen gegen den Schultes ein-gegangen, laut einem Sprecherhandele es sich um „vermögens-rechtliche Vorwürfe“. GenauereAngaben machte er nicht.

Schumacher hat sich Mitte De-zember in einer Bürgerversamm-lung den Anschuldigungen gestellt.Und alles von sich gewiesen: Kei-ne Beschäftigung von städtischenMitarbeitern für private Zweckeoder falsch abgerechnete Reisenoder Begünstigungen für seine Fa-milienmitglieder. Die Versamm-lung war unterdessen emotional,einige Zuhörer hielt es kaum aufden Plätzen. Wobei Schuhmacherdurch seine Einlassung weiteresUngemach drohen kann: Er hataus nicht-öffentlichen Akten zi-tiert. Das soll strafbar sein. wer

BM in Not

Der Gütenbacher Sondermaschi-nen- und Anlagenbauer Renaschließt den Standort Gutmadin-gen. 30 der 70 Mitarbeiter müssendas Unternehmen wohl verlassen.Und das sogar „zeitnah“, wie dasUnternehmen in einer Betriebsver-sammlung angekündigt hat.

Nach Angaben des Unterneh-mens habe eine Standortanalyse

Rena kehrt Gutmadingen den Rückenergeben, dass eine Konzentrationnotwendig sei. Deshalb wolle mandie 2014 ohnehin auslaufendenVerträge für den Standort Gutma-dingen nicht verlängern. Die Ka-pazitäten sollen unter anderemnach Gütenbach verlagert werden.Dort hat das Unternehmen ohne-hin den Stammsitz mit Millionen-Aufwand ausgebaut.

Rena ist nach eigener Einschät-zung einer der weltweit führen-den Hersteller von Maschinen undAnlagen zur Wasseraufbereitungund nasschemischen Oberflächen-behandlung. Zu den Kunden zäh-len Medizintechniker ebenfallswie Kläranlagen und Unterneh-men aus dem Sektor der erneuer-baren Energien. wer

Die Fürstenberg Brauerei hat inden Ausbau des StammsitzesDonaueschingen investiert: NachAngaben des Unternehmens flos-sen 1,2 Millionen Euro in einePalettierung in der Flaschenabfül-lung. Nach Angaben von Ge-schäftsführer Georg Schwendeist dies die größte Einzelinvestition

der vergangenen Jahre und trage„wesentlich zur langfristigen Stand-ortsicherung bei“.

Die neue Anlage ermöglicheeine flexiblere Sortiments-Bestü-ckung, sagte Schwende weiter.Zudem steigere der Invest die Effi-zienz. So habe die Brauerei in denvergangenen zehn Jahren den

Wasserverbrauch in der Flaschen-abfüllung bereits um 25 Prozentreduziert.

Die zur Brau Holding Interna-tional gehörende FürstenbergBrauerei zählt nach Angaben vonSchwende zu den führenden Brau-ereien im Land – mit langer Tradi-tion: seit 1283 wird gebraut.wer

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Fotos: Sachs Engineering GmbH

96 Regionalteil • Hegau-Bodensee

KURZ NOTIERT

Werft wird überbautDer Gemeinderat in Kressbronnhat den Weg frei gemacht fürdie Bebauung des Areals derehemaligen Bodan-Werft. Da-mit können bis zu 125 Wohnun-gen auf maximal 16 700 Qua-dratmetern Bruttogeschossflä-che entstehen. Das Projekt ist inder Gemeinde nicht unumstrit-ten. Die Bodan-Werft war 2011spektakulär in die Pleite ge-rutscht, sie war die älteste Werftam See und hat fast alle großenBodenseeschiffe gebaut.

Kaserne ziehtMehr als 60 Interessierte aus derganzen Republik kamen zumdritten Investorendialog derBodensee Standort Marketingnach Sigmaringen. Es war derStartschuss für die Vermarktungdes 215 Hektar großen Arealsder Graf-Staufenberg-Kaserne,die im Zuge der Bundeswehr-reform dicht gemacht wird. ImRahmenprogramm sprachTorsten Oestergaard vom Glo-bushersteller Columbus VerlagPaul Oestergaard über die Vor-teile der Region.

Escad erweitertDie Escad-Group hat eine Nie-derlassung im „CompetencePark“ am Flughafen Friedrichs-hafen eröffnet, an dem Ingeni-eure und Techniker arbeiten.Escad-Geschäftsführer GerdKnoll will für den Bereich zu-dem noch weitere Mitarbeitereinstellen.

Konstanz investiertDie Stadt Konstanz hat nachknapp einjähriger Bauzeit denneu gestalteten Straßenab-schnitt der „Oberen Laube“ er-öffnet – und das trotz archäolo-gischer Funde. Rund zwei Milli-onen Euro flossen in dieUmgestaltung, die unter ande-rem einen besseren Verkehrs-fluss ermöglich soll und 75neue Parkplätze geschaffen hat.Es ist der letzte Baustein derUmgestaltung der Verkehrswe-ge in dem Bereich.

Das Projekt wird nicht nur dasOrtsbild von Engen prägen – je-denfalls beim Blick von der Auto-bahn. Es hat auch das Zeug dazu,die Art zu Arbeiten zu verändern.

„Ich habe hier einen Bedarf er-kannt“, sagt Wolfgang Sachs. Erist der Initiator des „Cube“, seineSachs Holding wird ein Mieterund Eigentümerin des eigenwilli-gen Neubaus sein.

Sechs Stockwerke hoch, mitmarkanten Fensterbändern sowiebesonders energieeffizient wirddas Dienstleistungs- und Techno-logiezentrum direkt an der Auto-bahnausfahrt am Rand des Enge-ner Gewerbegebietes entstehen.Auf 5400 Quadratmetern Flächeist Platz für bis zu 17 Mieteinhei-ten. Bislang sind nach Auskunft

von Sachs zwei Stockwerke ver-mietet: „Leider kann ich nochkeine Namen nennen“. Klar istnur, dass ein Stockwerk von Sachsselbst belegt wird.

Aktuell führt Sachs weitere Ver-handlungen. Denn das Interesseam „Cube“ sei groß – immerhinsteckt nicht nur ein Gebäude hin-ter dem Namen, sondern ein Ge-samtkonzept. Sachs: „Der Work-Life-Balance-Aspekt macht dasObjekt zu einem Vorzeigeprojekt.“Denn im „Cube“ mietet man sichnicht nur Flächen und es stehenfür alle Tagungs- und Seminarräu-me zur Verfügung. „Wir bietenauch ein überbetriebliches Ge-sundheitsmanagement“, erläutertder Initiator. Das bedeutet kon-kret: Im Gebäude befindet sich

Die Sachs Holding investiert rund acht Millionen Euro in den„Cube“.

Der ist mehr als ein Gebäude: Dahinter steckt ein Gesamtkonzept

Wohlfühl-Kubus

Mehr als eine Hülle:Der„Cube“ soll mit Work-Life-Balance die Fachkräfte locken

eine Cafeteria mit ausgewogenemErnährungskonzept – die allenUnternehmen im Gewerbegebietoffen steht – dazu kommen Räu-me für Fitness, Massagen samtDuschen. Kurzum: Das „Cube“soll mit dem Wohlfühl-FaktorFachkräfte locken.

Denn darum geht es am Ende.Auch Sachs Engineering ist ste-tig auf der Suche nach qualifizier-ten Mitarbeitern. Der 1998 vonWolfgang Sachs gegründeteDienstleister beschäftigt aktuellmehr als 50 Ingenieure. Sachs:

„Wir decken die gesamte Palettevon der Konzeptentwicklung biszur Serienreife ab.“ Die Kundenkommen aus der Energiebrancheebenso wie aus der Bahn- oder derMedizintechnik, ja sogar Landma-

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Die Sparkasse Singen-Radolf-zell hübscht sich auf: In den kom-menden Jahren sollen rund 21Millionen Euro in den Umbau unddie Aufstockung der Zentrale desInstituts in der Singener Innenstadtinvestiert werden. „Wir werdenunser Haupthaus auf den neuestenStand in Sachen Energie, Raumnut-zung und Arbeitsorganisation brin-gen“, sagte der Vorstandsvorsitzen-de Udo Klopfer. Das ist notwen-dig: Die Zentrale stammt aus demJahr 1980. Zudem sollen 2400Quadratmeter neue Fläche entste-hen. 2016 will Klopfer die Arbei-ten abgeschlossen haben – nacheinem Jahr Bauzeit. wer

Mehr Platz

Die Gastronomen-Familie Föhrinvestiert rund 4,5 Millionen Euroin den Neubau eine Betriebs beiRavensburg. Der Bau soll der Fa-milie die Zukunft sichern: Joa-chim Föhr ist seit 20 Jahren Päch-ter des Graf-Zeppelin-Hausessowie der Kurgarten-Gastronomiein Friedrichshafen. Die Neuaus-schreibung durch die Stadt erweistsich indes als Hängepartie. Föhrmacht deshalb Nägel mit Köpfen.Der Neubau soll als Event-Gastro-nomie aufgestellt sein. red

Lieber neu

Geldsegen für die Stadtkasse: Kon-stanz kann mit Gewerbesteuer-nachzahlungen in Höhe von rund21 Millionen Euro rechnen. DerGrund: Ein Unternehmen in derStadt hat einen Patentstreit ge-wonnen, das treibt den Gewinnmassiv in die Höhe – und füllt denStadtsäckel. Zwar muss die Stadtüber den Finanzausgleich vondem Geld abgeben, aber rund 14Millionen Euro bleiben wohl inKonstanz. OB Uli Burchardt hatins Spiel gebracht, mit dem Geldin Grundstücke für sozialen Woh-nungsbau zu investieren. wer

Geld satt!

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186.237Arbeitsplätze und

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Danke an unsere Unternehmen –danke an eine starke Region

KEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEKEDANKEKEDANKEDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEKEDANKEKEDANKEDANKEDANKEDANKEKEDANKEKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEKEDANKEKEDANKEDANKEDANKEDANKEKEDANKEKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANDANKEDANDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKE

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schinenhersteller lassen bei Sachsentwickeln. Der Ruf ist derart gut,dass Sachs inzwischen neben demStammsitz in Engen-WelschingenNiederlassungen in Berlin, Krakau,Belgrad und Teheran unterhält.

Damit beginnen die Probleme.Denn Sachs weiß, was er den In-genieuren als attraktiver Arbeitge-ber bieten muss. Und da genügtder Hinweis auf die günstige Le-benshaltung im ländliche Raumkaum. Deshalb der „Cube“.

Rund acht Millionen Euro willSachs in das Gebäude investieren,der Baudienstleister Goldbeckwird wohl den Zuschlag für dieAusführung erhalten. Den Baustarthat Sachs inzwischen auf das zwei-te Quartal 2014 verschoben.Sachs: „Es ist halt eine richtig gro-ße Projektentwicklung.“

Zudem verhandelt der Initiatoraktuell noch mit „zwei bis vier“weiteren Investoren und Miteigen-tümern. Doch das Gesamtkonzeptfür den „Cube“ steht und wirdnicht mehr verhandelt. Sachs:

„Die Zeit ist einfach reif dafür.“Dirk Werner

[email protected]

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econo 13/2013 · 20. Dezember 2013 Foto: Jigal Fichtner

Frau Imdahl, Herr Frank, Sieführen das seit fünf Jahrenbestehende Innovations-

netzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg – was ist aus Ihrer Sichtüberhaupt eine Innovation?➤ Angela Imdahl: Aus philoso-phischer Sicht ist die Innovationdie Zerstörung überalterter Ele-mente. Deshalb muss eine Innova-tion auch so viele Widerständeüberwinden, weil die Zerstörungnaturgemäß niemand möchte.Wichtig ist dabei: Nur einen Pro-zess zu verschlanken ist noch kei-ne Innovation. Die entsteht erst,wenn Kundenprobleme bessergelöst werden als zuvor. Was zähltist die Sicht der Kunden.➤ Armin Frank: Vor diesem Hin-tergrund ist die Unsicherheit vielerAutomobilzulieferer beim ThemaElektromobilität verständlich: Bis-lang waren sie in einer Art Abhän-gigkeit, jetzt sollten sie innovativwerden, um die Zukunft zu sichern.Und bei dieser Zerstörung desAlten hilft das Netzwerk?

Angela Imdahl und Armin Frank vom Innovationsnetzwerk SBH über

den Verein, die Rasanz der Veränderung und notwendige Zerstörungen

„Wir müssen liefern!“

Angela Imdahl und Armin Franktreiben das Innovations-netzwerk seit fünf Jahren voran

➤ Frank: Das ist sehr überspitztausgedrückt, trifft aber den Kern.Wir organisieren unter anderemNetzwerktreffen vor Ort in Unter-nehmen, bei denen sich die Teil-nehmer direkt auf Augenhöheaustauschen können. Unsere Ar-beit in den vergangenen fünf Jah-ren hat dafür eine wichtige Ver-trauensgrundlage geschaffen.➤ Imdahl: Wichtig ist uns beiden Treffen, dass vor allem diekleinen und mittleren Unterneh-men Denkanstöße erhalten.Gerade bei denen kümmert sichaber meist der Chef um die In-novationen und hat eigentlichkeine Zeit dafür…➤ Imdahl: Ja, das ist durchausein Problem und der Grund dafür,dass die hiesige Region im Innova-tionsindex von 12 Regionen nurauf Platz 9 rangiert.➤ Frank: Natürlich sind vieleVerantwortliche im Tagesgeschäftverhaftet. Aber genau deshalb isteine Mitgliedschaft bei uns sinn-voll: Sie bekommen regelmäßig

die Möglichkeit, die eigenen An-sätze mit denen von anderen imDialog zu überprüfen. Die Mit-glieder haben also einen Know-how-Gewinn, deshalb haben wirauch einen steten Zuwachs anTeilnehmern.Was sind die Schwerpunkte desInnovationsnetzwerks?➤ Imdahl: Aus der Erfahrung he-raus haben wir zwei Kernthemenals wichtig für die Sicherung desWohlstandes in der Region identifi-ziert: Greentech und Elektromobi-lität. Aus dem Trauma des Nieder-gangs der Uhren- und Phonoindus-trie in der Region müssen wir dierichtigen Schlüsse ziehen. Damalswurde die Dynamik der Märktenicht richtig erkannt, man glaubte,alles bliebe gleich. Die Folgen wa-ren dramatisch. Deshalb müssenwir heute frühzeitig auf die Dyna-mik aufmerksam machen und ge-rade die kleinen und mittlerenUnternehmen mit ins Boot holen.Was antworten Sie denjenigen,die sagen, das hat noch Zeit?

➤ Frank: Denen antworte ich mitmeinen 40 Jahren Berufserfahrungunter anderem in der Entwicklung:Neuerungen kommen schneller, alses vorhergesagt wurde! Deshalbmüssen wir jetzt die Innovationenliefern, die die Märkte verlangen.Sonst machen es andere.Das Netzwerk hat sich jetzt alsVerein organisiert, warum?➤ Imdahl: An unserer ehrenamt-lichen Arbeit unter dem Dach derregionalen Wirtschaftsförderungändert sich nichts. Die bewährtenStrukturen wie die Netzwerktref-fen behalten wir bei. Aber wirkönnen über die moderaten Mit-gliedsbeiträge jetzt größere Projek-te angehen.➤ Frank: Für mich ist die wich-tigste Änderung die Verstärkungdes Leitungsteams durch erfolgrei-che Unternehmer. wer

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98 Regionalteil •

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