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Edom in den Schriften von Jakob Frank – David Meier 1 Edom in den Schriften von Jakob Frank Von den Sündern wird es keiner verstehen; aber die Verständigen verstehen es, dass jeder, der vom Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs einen Funken hat, in die Religion Edoms eintreten muss. Jakob Frank 1 Einführung Die Lehren von Jakob Frank sind sehr kompliziert. Unsystematisch zusammengewürfelt muss man sie sich aus verschiedenen Schriften zusammensuchen. Als Quellen hat man die „Chroniken“, die „Worte des Herrn“ und die so genannten „Roten Briefe“. Die daraus zu erkennenden Lehren sind wild zusammengewürfelt aus allen Jakob Frank zur Verfügung stehenden Quellen. Man findet biblische Einflüsse aus dem Alten wie aus dem Neuen Testament, eine starke kabbalistisch mystische Prägung aus dem Zohar und dem Bahir sowie weitere Lehren, Riten und Ideen von den Sabbatianern, den Dönmehs und vom islamischen Sufismus. Zudem verflochten in dem Gewirr sind viele russische Volksmärchen, leicht verändert und seiner Lebensgeschichte angepasst, dies vor allem in den „Worte des Herrn“. Und als wäre dies nicht schon genug, hat Franka uch noch eigene Theorien und Ideen, die er geschickt in den oben genannten Quellen zu verwurzeln versucht. Unter anderem reinterpretiert er auf diesem Weg die Idee der Trinität und der Shekhina. Mir soll es hier jetzt aber um die Rolle Edoms in den Lehren Jakob Franks gehen. Dabei ist aufzuzeigen, wie Frank Edom benutzt und was er damit bezweckt. Edom in „Worte des Herrn“ Wir können annehmen, dass Jakob Frank die rabbinische Tradition geläufig war, Edom als ein Synonym für das Christentum zu benutzen. In der Zeit nach dem Bar Kochba Aufstand 1 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 371).

Edom in den Schriften von Jakob Frank

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Jakob ben Lejba (hebr.: יעקב פרנק, eigentlich Jankiew Lejbowicz; * 1726[1]in Korolówka[2], Podolien, Polen-Litauen; † 10. Dezember 1791 in Offenbach am Main, Isenburg-Büdingen) 1759 in Warschau röm.-katholisch auf den Namen Jakob Joseph Frank [3] getauft, war ein Ostjude, der in Polen-Litauen als erster versuchte, die Tore der Schtetls zu öffnen, innerhalb welchen die Juden infolge ihres Lebens in der gefühlten Diaspora noch in ungünstigen, mittelalterlichen Verhältnissen harrten und sich vor der modernen Welt verschlossen. Anders als in Westeuropa, wo diese Bewegung zeitgleich unter Moses Mendelssohn begann (Öffnung zur modernen Welt durch Aufklärung unter Erhalt der Tradition), bediente sich Frank des jüdischen Messianismus, die ungebildeten, leichtgläubigen Ostjuden schnell hinter sich zu scharen, um mit höchster Autorität - als wiedergeborener Messias - die Sinnlosigkeit des Talmuds und die mit ihm verbundene totale Thora (Gesetzes)-Treue als Ursache ihrer schlechten Lebensverhältnisse zu benennen bzw. die Konversion zum Christentum als eine nötige Stufe, von der aus man weitergehen müsse zu proklamieren. Vom polnischen König August III. als Dank für den Übertritt zum Katholizismus in die Szlachta geadelt, entfaltete sein Kontra-Talmudismus oder auch Frankismus genannt, bis weit ins 20.Jahrhundert hinein in ganz Europa große Wirkung. Jakob Frank ist eine der wichtigsten Figuren innerhalb des jüdischen Messianismus, der als erster in der Geschichte des Judentums sich vollständig vom Land Israel trennte.[4]

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Edom in den Schriften von Jakob Frank – David Meier

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Edom in den Schriften von Jakob Frank

Von den Sündern wird es keiner verstehen; aber die Verständigen verstehen es, dass jeder, der vom Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs einen Funken hat, in die Religion Edoms eintreten muss. Jakob Frank1

Einführung

Die Lehren von Jakob Frank sind sehr kompliziert. Unsystematisch zusammengewürfelt muss

man sie sich aus verschiedenen Schriften zusammensuchen. Als Quellen hat man die

„Chroniken“, die „Worte des Herrn“ und die so genannten „Roten Briefe“. Die daraus zu

erkennenden Lehren sind wild zusammengewürfelt aus allen Jakob Frank zur Verfügung

stehenden Quellen. Man findet biblische Einflüsse aus dem Alten wie aus dem Neuen

Testament, eine starke kabbalistisch mystische Prägung aus dem Zohar und dem Bahir sowie

weitere Lehren, Riten und Ideen von den Sabbatianern, den Dönmehs und vom islamischen

Sufismus. Zudem verflochten in dem Gewirr sind viele russische Volksmärchen, leicht

verändert und seiner Lebensgeschichte angepasst, dies vor allem in den „Worte des Herrn“.

Und als wäre dies nicht schon genug, hat Franka uch noch eigene Theorien und Ideen, die er

geschickt in den oben genannten Quellen zu verwurzeln versucht. Unter anderem

reinterpretiert er auf diesem Weg die Idee der Trinität und der Shekhina.

Mir soll es hier jetzt aber um die Rolle Edoms in den Lehren Jakob Franks gehen. Dabei ist

aufzuzeigen, wie Frank Edom benutzt und was er damit bezweckt.

Edom in „Worte des Herrn“

Wir können annehmen, dass Jakob Frank die rabbinische Tradition geläufig war, Edom als ein

Synonym für das Christentum zu benutzen. In der Zeit nach dem Bar Kochba Aufstand

1 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 371).

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Edom in den Schriften von Jakob Frank – David Meier

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identifiziert die Aggadah Edom generell mit Rom. Später wurde der Begriff ein Synonym für

das christliche Rom und somit dann für das Christentum im Allgemeinen.1

Am 18. Juni 1756 wurden die Frankisten aus Brody verbannt.2 Dies bereits am Anfang der

Frankistischen Bewegung in Polen; Jakob Frank ist erst gerade von einer dreijährigen

Handelsreise durch den Balkan zurückgekehrt. Die Gruppierung war noch klein in ihrer Zahl

und sie hatten keinen Schutz von irgendwelchen Obrigkeiten. Zudem waren die Juden

angehalten, die Obrigkeit über verdächtige Sekten aufzuklären. In Kopyczyniec wurde dies

von einigen traditionellen Juden gemacht und in Folge darauf wurde Jakob Frank, zusammen

mit 13 seiner Anhängern, ins Gefängnis geworfen. Im Protokoll der Inquisition Jakob Franks

wird die folgende Aussage von ihm zitiert:

“Dann kam ich zurück nach Kopyczyniec, wo man mich und andere unter dem Einfluss der

Talmudisten gefangen nahm. Aber wir haben gehofft, dass, wenn der hiesige Pfarrer,

Szczepankiewicz kommt, wir befreit werden. So geschah es.“3

Wie kommt es nun, dass ein Pfarrer an diesem Punkt interveniert und somit die Frankisten

frei kommen? Das Rabbinat von Podolien hat herausgefunden, dass es ein verbreitetes Netz

von Sabbatianern gibt. Und die Frankisten waren in ihren Augen nur ein weiterer Zweig der

sabbatianischen Bewegung. Als die Rabbinen Jakob Emden fragten, wie mit diesen Ketzern

umzugehen sei, da gab er ihnen die Anweisung, sich an die kirchliche Obrigkeit zu wenden.4

Während Frank im Gefängnis sass, da hatte er eine Idee, die die folgende Geschichte der

Frankisten massgeblich beeinflussen sollte. Er sah den einzigen Ausweg aus der Bedrängnis

in einer Wende dem Christentum zu, um somit die kirchliche Obrigkeit für seine Sache zu

gewinnen. Von nun an treten die Frankisten als Gegner des Talmuds und der Talmud getreu

lebenden Juden auf, woher sie auch ihren Namen Contra Talmudisten erhielten. Der Begriff

Frankisten wurde erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich.. Um diese Einstellung zu untermalen,

sollten nun einige der Frankisten zum Christentum konvertieren. Diese Idee wird von einer

Vision eingerahmt, die Frank angeblich während seiner Haft gesehen hat:

1 Herr, Moshe David: "Edom." In: Encyclopaedia Judaica (S. 379). 2 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 175). 3 Kraushar, Alexander: Frank i frankisci polscy Volume I (S. 184); übersetzt in Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 176). 4 nach Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 177).

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“Es geschah, dass der Herr im Arrest in Kopyczyniec eine Offenbarung des Heiligen Geistes

hatte und er rief mit lauter Stimme: ‚Ich werde zur christlichen Religion übergehen und 12

(Leute) mit mir.’ Sie waren am 15. in den Arrest hineingegangen und am 21. zogen sie

hinaus. Von dort bestieg der Herr ein Pferd, und als er (auf ihm) sass, zog er, zur Zeit, als ihn

alle umringten, aus und fuhr nach Hetmanszczyzna, wie geschrieben steht: Bederech

hameiłech naiłech ‚Auf der Strasse des Königs werden wir gehen’ und auf dem wahrhaften

Weg.“1

Hier finden wir nun die erste, noch versteckte Erwähnung der Idee Edoms: „Bederech

hameiłech naiłech“. Dies ist ein Zitat aus dem Tanach, wo geschrieben steht:

raE+b ymeä hT,Þv.nI al{ïw> ~r<k,êb.W hd<äf'B. ‘rbo[]n: al{Ü ^c,ªr>a;b. aN"å-hr"B.[.n:

`^l<)WbG> rboà[]n:-rv<)a d[;î lwamoêf.W !ymiäy" ‘hJ,nI al{Ü %leªnE %l,M,äh; %r<D<ó

„Lass uns doch durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht durch die Äcker und durch die

Weinberge ziehen und wollen kein Wasser aus den Brunnen trinken; auf der Straße des

Königs wollen wir gehen und nicht abbiegen zur Rechten oder zur Linken, bis wir durch dein

Gebiet gezogen sind.“2

In dieser Bibelstelle will das Volk Israel durch das Königreich von Edom ziehen. Also fragen

sie den König Edoms, ob sie durch sein Land ziehen dürfen. mit dem Versprechen, nicht vom

Wege abzuweichen und nicht einmal von seinen Quellen zu trinken. Mit diesem Zitat macht

Jakob Frank zum ersten Mal klar, dass die Wende zum Christentum nur eine temporäre Sache

sein soll, eine Station der Frankisten auf dem „wahrhaften Weg“. Sie wollen nach Edom

hinein, aber nicht da verweilen und es wieder verlassen, ohne was davon zu nehmen. Also

Christen werden , ohne den christlichen Glauben wirklich anzunehmen.

Ähnlich wie die Dönmehs mit dem Islam übernehmen die Frankisten das Kleid des

Christentums, es ist die einzige Möglichkeit des Existierens unter den gegebenen Umständen.

Das Ziel war es, einen Schutzbrief und eine Niederlassungsgenehmigung zu erhalten. Die

1 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 178). 2 Numeri 20, 17. (Dieses und folgende Zitate aus der Bibel nach der Elberfelder Übersetzung)

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Edom in den Schriften von Jakob Frank – David Meier

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absolute Notwendigkeit der Taufe in den Lehren Jakob Franks wurde erst später aufgegriffen,

als es keinen anderen Ausweg mehr gab.1

Aber die Frankisten haben nicht mit den eigenen Plänen der Kirche gerechnet. Diese nämlich

sahen in den Frankisten eine Möglichkeit der Judenmission. Nicht nur um die Frankisten

selbst zu Christen zu machen, sondern auch um sie als Missionare unter den Juden

einzusetzen.2

Die Sicht Jakob Franks, das Christentum nur als Tarnung zu benutzen, festigt sich, wenn

einige weitere Vorkommnisse beachtet werden. Die Frankisten erhielten nun also einen

Schutzbrief vom Bischof Dembowski aus Kamieniec, nach einer öffentlichen Disputation mit

einigen Rabbinern. Dembowski hat zudem die Verbrennung von Talmuds befohlen und die

Juden wurden verfolgt. Aber schon bald darauf, am 6. November 1757 stirbt Dembowski und

die Frankisten verlieren ihren Schutzengel. Die Juden, verständlicherweise aufgebracht über

das Unheil, das die Frankisten über sie brachten, begannen gegen die Frankisten vorzugehen.

Jakob Frank flieht nach Istanbul, wo er die Erlaubnis erhielt, sich in Dziurdziów

niederzulassen. Eine Gruppe der Frankisten ist ihm nach Istanbul gefolgt. In den Chroniken

steht geschrieben, dass sie nun gemeinsam zum Grossmufti gingen um offiziell zum Islam zu

konvertieren.

“Im März fuhr der Herr mit ihnen in vier Schlitten nach Horoszczuk zum G(ross)mufti, und

den ganzen Weg befahl er (ihnen) Lieder mit lauter Stimme zu singen. Dort beim Grossmufti

nahmen sie die islamische Religion an, und der Herr selbst gab jedem einzelnen türkische

Namen.“3

Seine Konversion zum Islam ist von Frank selbst in den Chroniken sowie auch im Protokoll

der Inquisition beschrieben.

“Wenn ich es so verstanden hätte, dass der moslemische Glauben gut sei, dann würde ich

nicht zum christlichen Glauben kommen. […] Aber ich hielt diesen Glauben im Herzen als

nicht wahr. Ich nahm ihn nur oberflächlich an.“4

1 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 178 - 179). 2 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 178). 3 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 194). 4 Kraushar, Alexander: Frank i frankiści polscy, Volume I (S. 189); übersetzt in Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 195).

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Obwohl er sagt, dass er den moslemischen Glauben nur oberflächlich angenommen habe, ist

hier deutlich ein gleiches Muster wie bei seiner Konversion zum Christentum zu bemerken.

Er nimmt eine Religion an, um den Schutz der Obrigkeit zu erlangen, welche Religion dies

nun ist, scheint ihm gleichgültig zu sein. Jedoch gewann das Christentum einen weiteren

wichtigen Aspekt dazu. Änderungen und plötzliche Entwicklungen sind typisch für die

Lehren Franks. Es gibt kein System und eine Konsistenz zu finden ist schwierig. So wird das

Christentum nun von einer Tarnung zu einem wichtigen Schritt in die richtung des wahren

Glauben, welcher jenseits des Christentums zu finden ist.

“Frank versuchte in seiner Lehre das Christentum nicht einfach als “Scheinchristentum”

aufzunehmen, sondern ihm Elemente zu entnehmen, die auf die „wahre Religion“ hinweisen.

Er verstand unter der Taufe nicht einfach eine „Hülle“, wie es der Islam für die Dönme ist. Er

sah sie als eine nötige Stufe, von der aus man allerdings weitergehen müsse.“1

Die Notwendigkeit der Taufe, beschrieben als der einzige Weg zur wahren Religion, finden

wir im Manifest, welches als Hintergrund für eine weitere öffentliche Disputation mit den und

gegen die Juden diente. Dies war im Mai 1759, als die Frankisten zurück nach Polen kamen.

Unter der Nummer 6 der Auflistung steht: “6. A person can achieve faith in the Messiah the

King only through baptism.”2 Die Taufe in der Religion Edoms ist der einzige Weg zum

glauben an den König Messias. Und obwohl die Kirche darunter klar den Messias Jesus

verstand, sah Jakob Frank in dem Messias eher sich selbst, oder dann „die Jungfrau“, die

Inkarnation der Schekhina. Welche am Ende dann durch seine Tochter Eva personifiziert

wurde. Es ist wichtig anzumerken, dass die meisten Frankisten diese Umstände

wahrscheinlich nicht bemerkten. Nur der engste Kreis um Frank, die so genannten „Brüder“,

war eingeweiht. Dies geht aus einem Zitat aus den „Worte des Herrn“ hervor:

“Diese Geschichte, wie das ‚Buch der Worte’ kundgibt, befahl der Herr vor seinem Ableben

dem Herrn Wołowski allen Leuten der Kompanie in Offenbach bekannt zu machen“3

1 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 216). 2 Maciejko, Pawel: “Frankism”. In: The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe 3 Kraushar, Alexander: Frank i frankiści polscy, Volume II (S. 392); übersetzt in Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 294).

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Jakob Frank trägt einem seiner Anhänger auf, seine Lehren der ganzen Kompanie bekannt zu

machen. Daraus können wir schliessen, dass diese also die wirklichen Lehren Franks nicht

gekannt haben.

Aber auch nach der Taufe Jakob Franks finden sich in der Kirche Elemente, die von der

Wahrhaftigkeit des Glaubens Franks nicht überzeugt waren. “Even after their apostasy

Frank’s followers were continually watched by the priests who had doubts about their

reliability and the sincerity of their conversion.”1 Sie wurden befragt und “it became apparent

from these [confessions] that the real object of their devotion was Frank, as the living

incarnation of God.”2 Als nun Jakob Frank, als Folge dieser Geständnisse nach Warschau

geschickt wird um von der Inquisition befragt zu werden, beginnt seine christliche Fassade zu

bröckeln. Die Obrigkeit war überzeugt davon, dass Frank seine Konversion nur vortäuscht

und er wurde in ein Kloster in Częstochowa ins Exil geschickt. Wo er 13 Jahre lang verwahrt

bleibt.

Über die Praktizierung eines Scheinchristentums haben wir eine interessante Quelle in der

Anklage von Jakob Galinsky, einem Rabbiner aus Gilna. Er war selbst ein Anhänger Jakob

Franks und wurde auch getauft. Er kehrte zurück zum Judentum, jedoch blieb seine Frau im

Gefolge Franks und lebte mit ihm. Wahrscheinlich getrieben von Wut und Eifersucht, wendet

er sich an die vereinigte österreichisch-böhmische Hofkanzlei am Hof Maria Theresias in

Wien, wo er Jakob Frank des Scheinchristentums anklagt.3 In seiner Anklage lesen wir:

“Mithin müssen wir pro forma diese Nazarenische Religion antreten, die Religion vor den

Augen der Christen ehrlich halten, damit wir zeigen, dasz wir die Religion ehrlicher halten,

als die Christen selbst; […] und wenn wir uns auch zum Christenthum bekennen, die

vorgeschriebene Gesetze des Christenthums beobachten, so müssen wir keineswegs aus

unsern Herzen die drey Knöpf des Glaubens unserer Herrn Könige Sabatha Zabi, Barachiah

und Chacham Jacob Frank, die Vollkommenheit aller andern, vergessen.“4

1 Scholem, Gershom: „Frank, Jacob, and the Frankists“. In: Encyclopaedia Judaica (S. 66) 2 Scholem, Gershom: „Frank, Jacob, and the Frankists“. In: Encyclopaedia Judaica (S. 66) 3 nach Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 269). 4 Žaček, Vaclav: Zwei Beiträge zur Geschichte des Frankismus in den böhmischen Ländern (S. 401-402). Davidowicz zitiert aus derselben Quelle, jedoch fehlerhaft. Nach der mir zur Verfügung stehenden Quelle vertauschte er Sabatha mit Sabtaha und das letzte Komma fehlt, was ein Verständnis des Zitates schwierig macht.

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Seine Anklage muss mit dem Wissen seiner Beweggründe gelesen werden. Trotzdem geben

sie uns eine spannende Einsicht von einem anderen Blickwinkel. Obwohl sie so leben sollten

wie Christen, sollen sie niemals „die drey Knöpf1 des Glaubens unserer Herrn Könige“,

welche Shabbetai Zvi, Baruchio Russo und Jakob Frank sind, vergessen.

Die Wichtigkeit der Taufe setzt Jakob Frank auch klar ab von seinen Vorgängern wie

Shabbetai Zvi oder Baruchio Russo. Wenn wir tiefer in seine Kabbalistischen Ideen

eintauchen, lernen wir, dass es zwei verschiedene ‚dat’ gibt. Einerseits דת, Hebräisch für

Religion. Und anderseits דעת, Hebräisch für Wissen oder Erkenntnis. Um nun דעת zu

erreichen, muss man erst durch das דת hindurch. Also: Es gibt keine Erkenntnis ohne die

vorhergegangene Taufe. Dies genau ist in den Augen Franks auch der Grund, wieso Shabbetai

Zvi und all die anderen vor ihm in ihrer Mission gescheitert sind. Sie waren nicht getauft.

“Jener Erste2 war nicht im verborgenen ‘Das’, weil man in dieses ‘Das’ nicht eintreten kann,

bevor man nicht zu Esau gelangt ist.”3

Edom in „die Roten Briefe“

Während des Aufenthaltes im Gefängnis in Częstochowa, von 1760 bis 1773, schrieb Jakob

Frank den ersten und den zweiten der so genannten „Roten Briefe“. Nach der

Eröffnungspassage des ersten Briefes, wurden sie zwischen 1764 und 1768 verfasst.4 Die

Briefe wurden in roter Tinte geschrieben, was ihnen den Namen gab. Was aber auch auf

Edom hindeuten kann. Denn rot auf Hebräisch, adom, schreibt man אדום, genau gleich wie

Edom, אדום.

Die Briefe Nummer eins und zwei wurden von Frank selbst verfasst, oder von einem seiner

Gefolgsleute. Die Briefe erzählen in apokalyptischen Bildern die Geschichte von kommenden

Kriegen und Schlachten. Die Warnung an traditionelle Juden wird ausgesprochen, dass sie

verzehrt werden würden, wenn sie nicht konvertieren. Die Briefe wurden an Juden verteilt

und an Gruppierungen, die den Frankisten nahe standen. Ein dritter Brief der zu den Roten

Briefen gehört wurde nach dem Ableben Franks verfasst und wurde zu Propagandazwecken

1 Hierbei handelt es sich um eine Kabbalistische Lehre, siehe Zohar III, 73a. 2 Shabbetai Zvi 3 Kraushar, Alexander: Frank i frankiści polscy, Volume I (S. 391); übersetzt in Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 343). 4 “Rote Briefe” folio 2a.

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gebraucht. Natürlich im Glauben, dass Franks Tod nur von kurzer Dauer sein würde, seine

Wiederkunft wurde erwartet.1

Der erste Brief ist im Grossen und Ganzen eine Collage von Passagen aus dem Tanach. Frank

ordnet sie ganz nach seinem Geschmack und verwendet auch nur die Passagen, die seine Idee

unterstützen. Er sammelt also Tanach Passagen, setzt sie neu zusammen und verwurzelt so

seine Ideen im Tanach.

Wenn man sich den ersten Brief genau anschaut, dann finden wir eine versteckte Botschaft,

die nur von den Verständigen verstanden werden kann. Frank sagt ganz klar, dass man den

christlichen Glauben nur annehmen soll um nachher darüber zu triumphieren.

“Eine Nation kommt, rebelliert (gegen) die Nation der Nachkommen Edoms, der Kriegslärm

(ertönt), wenn König gegen König drängt. „Sie werden geläutert und gereinigt. Doch die

ruchlosen Sünder sündigen weiter. Von den Sündern wird es keiner verstehen; aber die

Verständigen verstehen es,“2 dass jeder, der vom Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs einen

Funken hat, in die Religion Edoms eintreten muss. Wer nun diese Religion in Liebe annimmt,

wird aus allen errettet werden und verdient alle die von Jesaja und allen (anderen) Propheten

versprochenen Tröstungen.“3

Der erste Teil dieses Zitats steht im Zusammenhang mit einer Stelle aus dem Tanach.

„Der HERR aber sprach zu ihr: Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Volksstämme

scheiden sich aus deinem Innern; und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere, und

der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“4

Die traditionelle christliche Interpretation dieser Stelle würde sein, dass der ältere, welcher

Esau ist, dem jüngeren Jakob dienen wird. Jakob als den Urvater des Christentums, von dem

die Christen abstammen. Die Christen würden also daraus lesen, das schlussendlich Jakob,

also die Christen, diejenigen sein werden, die den Heil bringenden Sieg davon tragen. Aus

dem zweiten Teil, „dass jeder, der vom Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs einen Funken

hat, in die Religion Edoms eintreten muss“, würde ersichtlich, dass die Taufe und die

Konversion den für die Juden einzige Weg darstellt.

1 Nach Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 248-249). 2 Daniel 12, 10. 3 „Rote Briefe“ folio 2a. 4 Genesis 25, 23.

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Aber Frank möchte seinen Anhängern hier etwas ganz anderes vermitteln. Die Franksiten

stellen hier die jüngere Religion dar, den jüngeren „Volkstamm“. Und dieser Stamm kommt

nun und rebelliert gegen die Nachkommen Edoms, in Franks Augen also die Christen. Die

Stelle aus dem Tanach sagt, dass „der Ältere […] dem Jüngeren dienen“ wird. Der ältere der

zwei Söhne Rebekkas ist Esau, welcher Edom gründete. Dann wechselt Frank zu einer

zweiten, nun wortwörtlich zitierten Stelle aus dem Tanach. „Viele werden geprüft und

gereinigt und geläutert werden. Aber die Gottlosen werden weiter gottlos handeln. Und die

Gottlosen werden es alle nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen.“1 Nach

dem finalen Kampf zwischen Edom, dem Christentum, und der neuen Religion, den

Frankisten, werden sie „geprüft und gereinigt und geläutert werden.“

Der erste Brief endet mit “[…] dem Einsichtigen und den Weisen genügt eine Anspielung”.2

Der zweite Brief ist wiederum gefüllt mit vielen Passagen aus dem Tanach. Er beschreibt

noch grössere Schrecken, die über die Erde kommen werden.

“Denn der erste Brief war ein Wachruf. Und dieser Brief soll euch (Blatt 3a) lehren, was (in

der Zukunft) in allen Ländern geschehen wird […].“3

Jakob Frank sagt, dass sogar Zeiten kommen werden, in denen die Frankisten sogar ihre

Frauen und Kinder vergessen werden, so hart wird die Bedrängnis sein.

“Denn all die Kaiser und Könige, sogar das Reich Preussen, alle Herzöge und alle Fürsten und

die Prinzen dieser Welt werden euch sehr hassen.“4

Er beschriebt die Verfolgung und dass sogar die Preussen sie hassen werden. Wieso denn

„sogar das Reich der Preussen“? Preussen wurde dazumal von Frederick dem Grossen regiert.

Er war berühmt dafür, dass er allen in seinem Reich Religionsfreiheit zugestand. Und sogar

der werde die Frankisten hassen. Nun, Frederick wird wohl nicht plötzlich beginnen, die

Christen zu hassen. Also haben wir hier eine weitere Stelle, die auf die Zukunft der

Frankisten, die über das Christentum hinaus geht hinweist. Aber nach all dem, nach

Verfolgung und Bedrängnis, werden die Frankisten Erfolg haben und die Welt regieren.

1 Daniel 12, 10. 2 „Rote Briefe“ folio 2a. 3 „Rote Briefe“ folio 2b – 3a. 4 „Rote Briefe“ folio 2b.

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“[...] “und er trat heraus aus Tausenden (von Heiligen).” Durch seine Heiligkeit wird das

Licht scheinen, es wird als ein Zeichen des Endes der Zeit scheinen. […] Und ich sage euch,

dass der Schwache den Starken schlagen wird.“1

Die Stelle im Tanach, auf die Frank hier im letzten Teil des Satzes anspielt, ist folgende:

„Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen! Der

Schwache sage: Ich bin ein Held!2“.3 Die ganze Stelle im Buch Joel, aus der hier Frank zitiert,

erzählt uns vom kommenden Gericht Gottes über die Welt, wie die Ungläubigen gerichtet und

bestraft werden. Nur Juda wird blühen und spriessen.

„Ägypten wird zur Öde und Edom zu einer öden Wüste werden wegen der Gewalttat an den

Söhnen Juda, weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben. Aber Juda soll ewig

bewohnt werden und Jerusalem von Generation zu Generation.“4

Edom wird „zu einer öden Wüste werden“, die Christen werden für ihre Sünden bestraft

werden für das, was sie Juda angetan haben. Jakob Frank sieht sich selbst und seine Anhänger

als Juda, als die wahren Juden, die einzigen die die Erlösung erlangen werden.

Der dritte Brief aus der Reihe wurde nicht mehr von Jakob Frank selbst, sondern von einigen

seiner Gefolgsleute verfasst, wahrscheinlich um das Jahr 1800 herum.5 Wenn man den Inhalt

beschaut, dann ging es ihnen darum, den Glauben der Frankisten zu stärken. Nun, da Jakob

Frank schon seit mehreren Jahren, er starb im Jahre 17916, tot ist. Es finden sich im dritten

Brief keine neuen Sachen, die Lehren Jakob Franks werden in anderen Worten verpackt

wiedergegeben. Im ersten Teil werden die Juden wiederum vor der Ausrottung gewarnt, wenn

sie nicht konvertieren.7 Spannend zu sehen ist, dass die strenge und apokalyptische Weise, in

der die ersten zwei Briefe verfasst wurden, verloren ging.

1 „Rote Briefe“ folio 3a – 3b. 2 Eine geläufigere Übersetzung von „ynIa") rABðGI rm:ßayO vL'êx;h;(“ ist: der Schwache spreche: Ich bin stark! 3 Joel 4, 10. 4 Joel 4, 19 - 20. 5 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 369). 6 Scholem, Gershom: „Frank, Jacob, and the Frankists“. In: Encyclopaedia Judaica (S. 66) 7 „Rote Briefe“ folio 3b.

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Ein schönes Beispiel, wie Zitate reinterpretiert wurden, ist im dritten Brief zu finden. Ein Zitat

aus dem Zohar wird genommen und so ausgelegt, dass klar wird, dass in Jakob Frank und

dem Christentum der Weg zur Vollendung ist.

“Er wird alles vollenden, wie im Zohar steht: “bis ein Mann in der Art von Edom (Adam) und

eine Frau in der Art wie Eva kommen.“1”2

Das original Zitat aus dem Zohar ist folgendes:

.3וברנש כגוונא דאדם, כגוונא דחוה, עד דתיתי אתתא, ן כך קיימא עלמאובגי

Der Zohar erwähnt Adam, אדם, was fast gleich geschrieben wird wie Edom, אדום. Also

nehmen sie einfach eine Stelle aus dem Zohar und ändern die Ordnung und die Betonung

eines Wortes. Und schon wird daraus eine Quelle die sagt, dass „ein Mann in der Art von

Edom“, also ein Christ, und eine Frau „in der Art wie Eva“ alles vollenden werden. Das

Ganze macht noch viel mehr Sinn, wenn man die Tochter Jakob Franks in Betracht zieht. Er

gab ihr den Namen Eva und an einem Punkt in den Lehren Jakob Franks wurde sie dann zur

Inkarnation der Shekhina.4

Aber der dritte Brief beinhaltet interessanterweise sozusagen keinen Hinweis auf einen Weg

über das Christentum hinaus, es gibt kein Land jenseits von Edom. Man erwartete die

Auferstehung Jakob Franks und bis dann, so sieht es aus, müssen sie Christen bleiben.

“Er ist es, der uns geführt hat auf den wahren Weg zur heiligen Religion Edoms.”5 „[...] “in

der Zukunft einmal werden die Engel den Herrn suchen werden; [...] und wo werden sie ihn

finden? In Edom“, denn es heisst: „wer ist jener, der aus Edom kommt?“. Und wer ihm in

diese heilige Religion folgt und dem Haus Jakobs anhängt, wird in seinem Schatten Schutz

finden […].“6

1 Zohar I 145b. 2 Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 376). 3 Zohar I 145b. 4 Siehe dazu Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S. 336). 5 „Rote Briefe“ folio 4a. 6 „Rote Briefe“ folio 4b.

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Die Autoren des dritten Briefes repetieren Passagen und Ideen aus den ersten zwei Briefen,

zitieren den Tanach, den Zohar und die „Worte des Herrn“. Aber es macht den Anschein, als

hätten sie die wahre Botschaft Franks und seine extremen Ideen nicht verstanden. Oder aber

sie verstanden sie, waren aber nicht überzeugt und mutig genug, ohne Jakob Frank weiter zu

machen. Die Idee vom „wahrhaften Weg“,1 der über Edom hinaus führt ist nicht zu finden.

Der dritte Brief ist mehr eine christliche Predigt an die Frankisten, voller Hoffnung auf die

Wiederkehr Jakob Franks. Trotzdem, sie predigen nicht den wahren christlichen Glauben,

Jakob Frank ist immer noch ihr Herr und Meister. Dies ohne Konsequenzen ausser „der Last

des Schweigens“.2 Warten auf die Auferstehung Jakob Franks ist alles was übrig bleibt.

Schlusswort

Ich hoffe, in den obigen Seiten aufgezeigt zu haben, wie Jakob Frank Edom verwendet, den

christlichen Glauben (miss-)braucht und wie auch eine Bedeutungsverschiebung von Edom

zustande kommt. Die Entwicklung seiner Lehren, von Edom als Tarnung um einen

Schutzbrief zu erlangen bis hin zur Idee, dass die Frankisten die Welt über Edom hinaus

regieren werden, fasziniert mich unglaublich.

1 Siehe oben, Seite 3. 2 Mehr über die „Last des Schweigens“ in Davidowicz, Klaus Samuel: Jakob Frank (S.348 - 353).

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Bibliographie

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