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Evaluation 2011–2014 Abschlussbericht Teil 2.1

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Evaluation 2011–2014

Abschlussbericht Teil 2.1

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Evaluation 2011–2014 Abschlussbericht

Inhalt

3 Ergebnisse der quantitativen BefragungIn drei Befragungen standen 36 Kitas des Rhein-Sieg-Kreises von Mitte 2011 bis Mitte 2014 dem Verein kivi e.V. Rede und Antwort. Ziel der Evaluation war es, dem Einfluss der Aktion im Kita-Alltag auf den Grund zu gehen und den Wünschen sowie der Kritik der Erzie-herinnen und Erzieher ein Sprachrohr zu geben. Die über hundert Fragen und zigtausenden Antworten sollen nun themenspezifisch ausgewertet und dargestellt werden. von Peter Andre, kivi e.V.

22 Die Effekte von KITA-Vital aus Sicht der Kinder – Ein EvaluationsversuchDie Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wurde mit der Aufgabe betraut, den Erfolg der KITA Vital-Maßnahmen aus der Perspektive der Kinder zu erheben. Im Fokus stand dabei nicht die Erhebung primärer Ziel-parameter wie Veränderungen des Body Mass Index oder des Körperfettanteils, sondern von Veränderungen des Wissens bzw. der Verhaltensweise der Kinder im Hinblick auf die Bereiche Ernährung, Bewegung und Entspannung. Zudem sollte nicht über die Kinder berichtet werden, sondern vielmehr ein Ansatz in Anlehnung an die „neue Kindheitsforschung“ gewählt werden, also die Kinder unmit-telbar „Auskunftsgeber“ sein.

von Prof. Dr. Karin Hummel / Prof. Dr. Christian Rexrodt Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Sozialversicherung

31 Über »KITA Vital«

34 Impressum

1.1 Warum evaluieren?

»KITA Vital«, ein Programm des Vereins kivi und des Rhein-Sieg-Kreises, nimmt sich zum Ziel, einen Platz für Gesundheit im Alltag der Kindertagesstätten zu schaffen. So sollen schon im frühen Alter die Weichen in Richtung eines gesundsheitsbe-wussten Lebens gestellt werden.

36 Kitas des Kreises nahmen bis zum Sommer 2014 an dem Projekt teil, inzwischen ist sogar schon der vierte Jahr-gang auf dem Weg zur Zertifizierung.

Über 60 Qualitätskriterien gilt es im finalen Audit zu bestehen. Die Kitas stellen sich also einer anspruchsvollen Aufgabe. Im Mittelpunkt des Prozesses stehen Bewegung, Entspannung und gesunde Ernährung. Ebenfalls eine wich-tige Rolle spielen die Zahngesundheit, die Elternarbeit und auch die Gesundheit der Erzieher. Kivi ist überzeugt mit diesem ganzheitlichen Ansatz, den Kindern schon im frühen Alter das Erfahren von Gesundheit zu ermöglichen, um sie so im besten Fall gesund und widerstandsfähig ins Leben zu schicken.

Doch der Einsatz so vieler Ressourcen und so viel Herz-bluts lässt sich mit Überzeugung allein kaum rechtfertigen. Eine wissenschaftliche Evaluation sollte mit großem Aufwand Erfolg oder Misserfolg der Aktion überprüfen und Schwächen sowie Stärken herauskristallisieren. Sie sollte die Wirksam-keit der Maßnahmen testen, helfen die Qualität der Aktion zu verbessern und nicht zuletzt für Transparenz sorgen.

1.2 Wie evaluieren?

Fachkundige Unterstützung holte man sich deswegen mit Imke Niebaum, Professorin für Angewandte Sozialwissen-schaften, an der Fachhochschule Köln. Auch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg begleitete kivi und half nicht zuletzt bei der Datenauswertung.

Befragt wurden die ersten drei Jahrgänge, also 11/12, 12/13 und 13/14. Die 36 Kitas, 12 pro Jahr, mit über 250 Erzie-herInnen zeigten sich engagiert und beteiligten sich an den Befragungen.

Verschiedene Befragungsmethoden und Zielgruppen sollten zu einer umfassenden Bewertung der Aktion führen. Befragt wurden:

1. Die pädagogischen Kräfte in drei unterschiedlichen quan-titativen Befragungen jeweils zu Beginn der Umsetzungs-phase und gut ein Jahr später

2. Die Eltern (stichprobenartig) dreier Kitas in mehreren Gesprächen durch Studenten der FH Köln unter Leitung von Prof. Niebaum

3. Die Kinder einer Kita in einem eigens von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg konzipierten SpielNeben der groß angelegten Projektevaluation wurden

auch die einzelnen Schulungen, Workshops und Tagungen evaluiert. Die Referenten erhielten so direkt nach der Veranstal-tung eine Rückmeldung und auch kivi konnte aus dem Feed-back lernen.

Im Folgenden sind die Ergebnisse der quantitativen Untersuchung zusammengefasst.

Ergebnisse der quantitativen Befragung

Peter Andre, kivi e.V.

In Zusammenarbeit mit

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Evaluation 2011–2014 | Teil 2.1 Abschlussbericht: ergebnisse der quantitat iven befragung

1.4 Zu den Befragten

97% der Befragten sind weiblich.

Alter, Berufserfahrung und Beschäftigungszeit in der entsprechenden Einrichtung verteilen sich wie folgt:

Befragung der pädagogischen Kräfte (PK), Frage 5.1

PK, Fragen 1.1 & 1.2

1.5 Zur Interpretation der Daten

In vielen Bereichen lassen sich deutliche Veränderungen innerhalb der gut neun Monate Projektzeit feststellen. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass vielfach »KITA Vital« Grund und Ursache dieser Veränderung ist. Insbesondere bei konkreten Fragestel-lungen, wie etwa der Regelmäßigkeit von Entspannungsübungen, die eben auch im Fokus der Gesundheitsaktion liegt, scheint diese Annahme nur natürlich. Auch, weil die Teilnahme an »KITA Vital« nun einmal die einzige große Gemeinsamkeit der 36 verschiedenen Kitas ist.

Bei anderen Fragen mag diese Vermutung vermessen sein. Fest steht und nicht vergessen werden sollte, dass die Methode der Untersuchung nicht zuletzt durch das Fehlen einer Kontrollgruppe keinen direkten Rückschluss auf die Kausalität zulässt.

An dieser Stelle bleibt es deswegen weitestgehend bei einer simplen Darstellung der Ergebnisse.

1.3 Die Quantitative Befragung

Drei Befragungen stellten sich die Erzieher und Erzieherinnen der an »KITA Vital« teilnehmenden Einrichtungen. In über hundert Fragen erkundete sich kivi nach der Gesundheitsarbeit der Kitas. Neben den drei Säulen der Aktion, nämlich Bewegung, Ernäh-rung und gesunder Ernährung, standen auch Maßnahmen zur Zahngesundheit, die Elternarbeit, die Zusammenarbeit im Team, die Einstellung zur Gesundheit und nicht zuletzt auch das gesundheitsfördernde Arbeitsumfeld im Mittelpunkt.

Jahrgänge Die ersten drei KITA-Vital-Jahrgänge seit 2011, das heißt 11/12, 12/13 und 13/14, nahmen an der Untersuchung teil. Die Fragen sind größtenteils gleich geblieben, um die Ergebnisse vergleichbar zu halten. Die vielen Antworten wurden zwar auch jeweils einzeln ausgewertet, aufgrund der höheren Stichprobe wird in diesem Rahmen, soweit möglich, aber nur auf die zusam-mengefassten Ergebnisse zurückgegriffen.

T0-T1 Die Befragung der Einrichtungsleitungen und die der pädagogischen Kräfte wurde jeweils zu einem T0- und einem T1-Zeit-punkt durchgeführt. Ziel war es, eine zeitliche Veränderung zu bestimmen. Der T0-Zeitpunkt war der Beginn Umsetzungsphase am Anfang des Kita-Jahres, der T1-Zeitpunkt fiel stets nach rund neun Monaten Umsetzungszeit auf das Ende des Kita-Jahres.

Ausschließlich zum T1-Zeitpunkt wurde der Ergänzungsbogen ausgeteilt, dessen Fragen ohnehin von Jahr zur Jahr an aktuelle Belange angepasst wurden. Hier ist also ein jahrgangsübergreifender Vergleich nur bedingt möglich.

Kontrollgruppe Dieselben Fragebögen erhielt zusammen mit den teilnehmenden Kitas auch eine deutlich kleinere „Kontroll-gruppe“ an Kitas. Der Versuch, auf diese Weise festzumachen, wie sich Kitas ohne die Aktion »KITA Vital« entwickeln, scheiterte aber am geringen Rücklauf, der teils unpassenden Fragestellung und der schon im Vorfeld viel zu klein angelegten Gruppe.

Im Folgenden seien die drei Befragungen und ihre inhaltlichen Schwerpunkte noch einmal kurz zusammengefasst.

1) Befragung der Einrichtungsleitungen

Zielgruppe: Projektverantworliche, das waren aber ausnahmslos die KITA-Leitungen T0-T1: Ja Stichprobe: nT0=35 nT1=32 Themen: Strukturdaten der Einrichtung (Träger, Gruppenanzahl, Kinderanzahl ...) | Bewegung, Ernährung, Entspannung,

Zahngesundheit | Bedeutung der Gesundheit für die Arbeit in der Kita | Anregungen, Wünsche, Kritik sowie im Kleineren: Mitarbeitergesundheit, Elternarbeit

2) Befragung der pädagogischen Kräfte

Zielgruppe: Alle pädagogischen Kräfte T0-T1: Ja Stichprobe: nT0=275 nT1=229 Themen: Gesundheitsbewusstsein | Eigenes Gesundheitsverhalten | Erwartungen von »KITA Vital«

sowie im Kleineren: Elternarbeit; Gewichtung von Bewegung, Ernährung und Entspannung in der Kita

3) Ergänzungsbogen

Zielgruppe: Alle pädagogischen Kräfte T0-T1: Nein, er wurde nur zum T1-Zeitpunkt ausgegeben. Die Fragen des Ergänzungsbogens wurden zudem Jahr für

Jahr nach aktuellem Interesse angepasst. Stichprobe: n=216 Themen: Fortbildungen & neue Maßnahmen & neue Materialien | Zufriedenheit mit kivi und den Veranstaltungen | Mitarbei-

tergesundheit | Erwartungen & Anregungen

Um die Ergebnisse übersichtlich zu halten, wird eine Evaluationsfragestellung nach der anderen untersucht. Dafür werden dann Ergebnisse aus allen drei Befragungen herangezogen.

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2.1 Stellenwert der Gesundheitsarbeit

„Gesundheitsfördernde Kindertageseinrichtung“ bedeutet für mich ...

Diese offene Frage wurde im gleichen Wortlaut den Einrichtungsleitungen gestellt.1 Die Antworten variierten naturgemäß stark. Zwischen T0 und T1 war kein grundlegender Unterschied auszumachen.

In der Mehrzahl der Antworten wurden alle drei Säulen, auf denen »KITA Vital« steht, erwähnt: gesunde Bewegung, Entspan-nung und Ernährung. Sie sollten nachhaltig Einzug in den Kita-Alltag erhalten und ein gesundes Aufwachsen ermöglichen. In diesem Zusammenhang wird häufig von „Sensibilisierung“ und „Gesundheitsbewusstsein“ gesprochen. Es ginge eben nicht nur darum, dass die Kinder gesund aufwachsen, sondern darum, dass sie sich dessen auch bewusst seien, dass sie verstünden, was ihnen gut tut. „Resilienz zu schaffen, Kinder stark zu machen“ für das vor ihnen liegende Leben, gehöre, so die Auffassung vieler Erzieher, also ebenfalls zur gesundheitsfördernden Einrichtung.

Einig waren sich die meisten Leitungen auch darin, dass die Entwicklung nicht bei den Kindern Halt machen dürfe, sondern auch Eltern und Erzieher einbeziehen müsse. Gerade die Eltern seien als Multiplikatoren unerlässlich. Die Wirkung von »KITA Vital« könnte, so das Argument, potenziert werden, wenn der „Transport des Wissens in die Familie“ gelinge. Auch die Erzieher sollen sich ihrer „Vorbildfunktion“ bewusst werden. Die Gesundheit mit den Kindern zu leben, scheint vielen Leitungen unerlässlich.

Grafik 1

Selbsteinschätzung: Das ohnehin schon positive Selbstbild verstärkt sich noch einmal deutlich (1)2. Nur noch 10% von ehemals 45% der Kitaleitungen sehen ihre Kita nicht als gesundheitsfördernd an.

Stellenwert der Gesundheitsarbeit im Allgemeinen: Schon zum T0-Zeipunkt war man sich einig, dass gesundheits-fördernde Maßnahmen für die pädagogische Arbeit bedeutend sind (2, 3). Die Zustimmung stieg zum T1-Zeitpunkt leicht an.

Stellenwert der Gesundheitsarbeit in der Kita: Die Aufmerksamkeit, die der Gesundheitsarbeit zuteil wurde, ist von T0 auf T1, deutlich gestiegen (4). Das Thema genießt in Mitarbeiterbesprechungen eine höhere Bedeutung (5) und auch im Woche-nablauf wird mehr Zeit für Gesundheitsförderung eingeplant (6) – wobei letztere Veränderung gering ist und ihre Ursache haupt-sächlich in einer Verschiebung von „trifft zu“ nach „trifft voll zu“ findet.

2.2 Gesundheit der Kinder

2.2.1 Gewichtung von Bewegung, Entspannung und Ernährung

Die Befragung aller pädagogischen Kräfte der Kitas liefert ein klares Bild: Bewegung und Ernährung nahmen schon zu T0 eine erfreu-lich wichtige Rolle im Alltag ein, die Entspannung kam dafür eher zu kurz.

In den neun Monaten »KITA Vital« ist die Aufmerksamkeit für gesunde Ernährung ungefähr um weitere 10%, während die der Entspannung sogar drastisch um fast 30% gestiegen ist. Die Rolle der Bewegung blieb unverändert auf sehr hohem Niveau.

Deutlich wird hier insbesondere, die Sonderstellung der Entspannung als jenes KITA-Vital-Element, das vor Projektbeginn in vielen Kitas noch nicht auf der Agenda stand.

Grafik 2

1 Befragung der Einrichtungsleitung (EL), Frage 582 Die Zahlen in Klammern geben an, auf die wievielte Frage der benachbarten Grafik sich die Auswertung bezieht.

Grafik 1: Befragung der Einrichtungsleitung (EL), Fragen 33-36, 39, 41

Grafik 2: Befragung der pädagogischen Kräfte (PK), Fragen 2.13-2.15

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2.2.2 Bewegung

Bewegungsmöglichkeiten: Sowohl in den Innen- als auch in den Außenbereichen konnte das Bewegungsangebot an Attraktivität gewinnen. Nach Selbsteinschätzung der Leitungen waren die Bewegungsmöglichkeiten zwar schon zum T0-Zeit-punkt attraktiv, dieses Urteil konnte aber zu T1 noch einmal übertroffen werden. Insbesondere der Anteil von „trifft voll zu“ erfreute sich starken Zuwachses.

Bewegungsraum: Die Anzahl der Einrichtung blieb bei nahezu 100%, die Nutzung des Raumes veränderte sich ebenfalls nicht.3 Grafik 3b

Angeleitete Bewegungsangebote: Die gegenüberliegende Grafik bietet ein widersprüchliches Bild. Angeleitete Bewe-gungsangebote werden in der Tendenz sowohl häufiger als auch seltener durchgeführt. Es erhöhte sich der Anteil von „Täglich“, gleichzeitig wuchs aber auch der von „Einmal pro Woche“.

An der Form der angeleiteten Bewegungsangebote lässt sich höchstens eine höhere Vielfalt erkennen.4 Auch die genutzten Räumlichkeiten zur Bewegung sind etwas vielfältiger geworden.5

Grafik 3a: EL, Frage 22

2.2.3 EntspannungDass die Entspannung wichtiger geworden ist und eine größere Rolle im Alltag spielt, bestätigt Grafik 4.

100% der Kitas führen nun Entspannungsübungen durch (1), deren Häufigkeit und Vielfalt leicht zunahm (2 bzw. 3). Ebenso haben nun nahezu 100% der Kitas einen eigenen, frei zugänglichen Ruhebereich in den Gruppen (4).

Grafik 4

3 EL, Frage 21, 224 EL, Frage 24, 255 EL, Frage 23

Grafik 3b: EL, Fragen 47-49, 51

Grafik 4: EL, Fragen 25-27

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2.2.4 Ernährung

Die Angebote zur Ernährung steigerten sich ebenfalls auf ein erfreulich hohes Niveau. Gerade die Ausrichtung an die DGE-Standards erfährt nun eine ziemlich hohe Zustimmung (1) – hier war die Veränderung am größten. Das Trinkwasser-, Obst- und Gemüseangebot war schon vorher auf sehr hohem Niveau, konnte sich aber nochmals steigern (4, 5). Zudem werden nun von fast allen Kitas verbind-liche Absprachen mit den Eltern getroffen (2, 3). Der Einsatz für eine gesündere Ernährung erfährt also auch Einzug in die Elternarbeit.

Kaum etwas geändert hat sich hingegen an der Struktur des Ernährungsangebotes. In nahezu allen Einrichtungen wird ein Mittagessen angeboten.6 Ungefähr in der Hälfte der Einrichtungen bereitet dies ein Koch und in der anderen Hälfte ein Caterer zu.7 Lediglich beim Frühstück ist eine kleine Änderung beobachtbar: Statt 46% bieten nun 61% ein „gemeinsames Frühstück zum verein-barten Zeitpunkt an“.8

Grafik 5: EL, Fragen 52-56

2.2.5 Zahngesundheit

Hervorragende Werte erzielen die Kitas zum T1-Zeitpunkt in puncto Zahngesundheit: Die Zahnpflege ist zu 100% fester Bestandteil des Tagesablaufes geworden. Bestätigt wird dieses Ergebnis in der Ergänzungsbefragung: Hier stimmten 94% der pädagogischen Kräfte der Aussage zu, dass die Kinder täglich unter Anleitung ihre Zähne putzten („trifft voll zu“ & „trifft zu“).9

Grafik 6: EL, Fragen 52-56

6 EL, Frage 297 EL, Frage 298 EL, Frage 289 Ergänzungsbefragung (ER), eine eindeutige Fragennummer lässt sich hier nicht bestimmen, da die Reihenfolge der Fragen Jahr vor Jahr variierte

2.3 Gesundheit der Erzieher

2.3.1 Mitarbeitergesundheit in der Kita

Wie ein kurzer Blick auf die Ergebnisse der Frage 2.6 der Befragung der pädagogischen Kräfte (Grafik 7) zeigt, hat sich in puncto Gesundheit offenbar nichts am Arbeitsumfeld der Erzieherinnen und Erzieher geändert. Der Stand ist zu T0 wie zu T1 ziemlich gemischt: Das Arbeitsumfeld wird nur von gut einem Drittel der Befragten als gesundheitsfördernd beschrieben, rund 20% sind konträrer Auffassung.

Grafik 7: PK, Frage 2.6

Deutlich spezifischer untersuchen die Fragen in Grafik 8 das Arbeitsumfeld der pädagogischen Kräfte. Hier verstärkt sich der gemischte Eindruck. Sowohl bezüglich rückenfreundlicher Arbeitsweise (1), Entspannungseinheiten (3) und der Rücksichtnahme auf Kollegen (5) ist die Streuung groß. Etwas besser schneiden hingegen „ausreichende Pausenzeiten“ ab (2). Ziemlich unzufrieden zeigen sich die pädagogischen Kräfte allerdings in Sachen Lärmreduzierung (4)

Anmerkung: Die Buchstaben in den Klammern hinter Fragen aus der Ergänzungsbefragung geben an, in welchen Jahrgängen die Fragen gestellt wurden. Die Fragen variierten im Ergänzungsbogen nämlich Jahr für Jahr. a steht für den Jahrgang 11/12, b für 12/13 und c für 13/14.

Grafik 8: Ergänzungsbefragung (ER)

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Die Stichprobe ist bei (4) vermutlich aufgrund eines verwirrenden graphischen Fehlers im Fragebogen so gering.Nur geringfügig verbesserte sich auch das Votum in den Fragen 42 und 43 der Leitungsbefragung (Grafik 9). Im Mittelpunkt

standen hier die Entlastung des Personals (1) und erwachsenengerechtes Mobiliar (2).

Grafik 9: EL, Fragen 42-43

2.3.2 Gesundheitsbewusstsein

Auch die Einstellung der pädagogischen Kräfte zur eigenen Gesundheit hat sich im Laufe der Umsetzungsphase nicht verändert. Doch auch wenn die Veränderung von T0 auf T1 hier allenfalls marginal ist, zeigen die Fragen in Grafik 10 doch, dass Gesundheit fast durchweg einen hohen Stellenwert bei den Erzieherinnen und Erziehern genießt.

Grafik 10: PK, Fragen 2.1-2.5 | *... ausreichende Entspannung unmittelbar in einer direkten Beziehung stehen.

2.3.3 Eigenes Gesundheitsverhalten

Ähnlich wenig hat sich im Blick auf das Gesundheitsverhalten der pädagogischen Kräfte getan:Am Gesundheitszustand hat sich nach eigener Einschätzung nichts verändert (1). Bewegung und Sport genießen zum T1-Zeit-

punkt keinen höheren Stellenwert. Der Anteil der Sportfreudigen ist aber ohnehin recht hoch (2, 3).Deutlich weniger Erzieher versuchen sich an Entspannungsmethoden, dafür ist hier von T0 auf T1 ein kleiner Zuwachs zu

beobachten (4, 5). Auch in puncto Ernährung zeigt sich ein kleiner Trend in Richtung einer ausgewogenen Ernährung. Zum T1-Zeit-punkt bezeichnen nur rund 20% ihre Ernährungsgewohnheiten als nicht ausgewogen (6, 7).

Im Übrigen lässt sich beobachten, dass die Erzieher bezüglich Entspannung am neugierigsten sind. Auch der Ernährung kommt größere Aufmerksamkeit zuteil als der Bewegung.

Grafik 11a: PK, Fragen 3.1-3.5

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Erwarteten die pädagogischen Kräfte überhaupt einen Einfluss von »KITA Vital« auf ihr eigenes Gesundheitsverhalten?

Vielleicht lässt sich in den Fragen 4.1, 4.3 und 4.5 der Befragung pädagogischer Kräfte eine Antwort finden (siehe Grafik 18, Seite 12).

Hier liegt der Anteil der Befragten, die sich Anregungen zur Bewegung, Ernährung oder auch Entspannung wünschen, bei 30 bis 50 Prozent. Im Vergleich zu den anderen Punkten ist das wenig. Zum T1-Zeitpunkt ist der Anteil jeweils abnehmend, allerdings ist dies auch bei vielen anderen Punkten so.

Grafik 11b: PK, Fragen 3.6-3.7

2.4 Zur Umsetzung

2.4.1 Zusammenarbeit im Team

Jeweils rund 90% stimmen den beiden Aussagen zu. Das Team scheint damit intensiv am KITA-Vital-Prozess beteiligt zu sein.

Grafik 12: ER

2.4.2 Zusammenarbeit mit den Kindern

Auch den Kindern wird von Seiten der pädagogischen Kräfte in der Ergänzungsbefragung eine Teilhabe am Projekt bescheinigt.

Grafik 13: ER

2.4.3 Zusammenarbeit mit den Eltern

Die Auffassung der Erzieher über die Partizipation der Eltern ist hingegen recht gemischt. Stärker vertreten ist aber das Urteil, dass die Eltern aktiv an der Aktion teilhaben.

Grafik 14: ER

Die Fragen in Grafik 15 aus der Befragung pädagogischer Kräfte zeigen zudem, dass sich nach eigener Einschätzung der Erzieher nichts am Erfolg der Elternarbeit verändert hat. Es gelingt oder gelingt eben nur bedingt, die Eltern von den pädagogischen Zielen zu überzeugen und an deren Umsetzung zu beteiligen. Der recht hohe Anteil von „trifft teilweise zu“ in beiden Fragen verdeutlicht, dass es nicht immer einfach fällt, die Eltern zu erreichen.

Grafik 15: PK, Fragen 2.11-2.12 | *in 11/12 hieß es statt „die Eltern“ „auch ‚schwierige Eltern‘“

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Ein etwas anderes Bild ergibt sich allerdings mit Blick auf die Leitungsbefragung. Hier entsteht der Eindruck, dass die Kitas in der Elternarbeit keinesfalls passiv geblieben sind. Nach (1) versuchen die Leitungen verstärkt, die Eltern in die Aktion mit einzubringen. Auch das Informationsangebot für die Eltern ist deutlich aufgestockt worden (2). Ebenso wurden Absprachen über Ernährung nun in nahezu allen Einrichtungen getroffen (3, 4).

Grafik 16: EL, Fragen 44-45, 53-54

2.4.4 Fortbildung

Hier zeigt sich, dass die Gesundheitsförderung auch in der Fortbildungsplanung verstärkt berücksichtigt wird.

Anmerkung: An anderen Stellen der Befragung wurde konkret gefragt, welchen Themen sich die abgeschlossenen Fortbil-dungen widmeten. Der Vergleich von T0 und T1 war hier aber nicht aufschlussreich.

Grafik 17: ER

3.1 Erwartungen

Befragung der pädagogischen Kräfte

„Was erhoffen Sie sich als pädagogische Kraft von KITA Vital ...“

Die meisten Erzieherinnen und Erzieher (60-70%) erwarten Anregungen im Bewegungs-, Ernährungs- und Entspannungsbereich. Auffällig ist, dass im Vergleich dazu die Erzieher weniger häufig erwarten, dass durch KITA Vital das eigene Gesundheitsbewusstsein oder das des Teams verstärkt wird (30-50%). Andererseits ist es immerhin noch mindestens jeder Dritte, der sich Anregungen für das eigene gesunde Leben erhofft.Zum T1-Punkt erfahren alle Punkte weniger Zustimmung - in den meisten Fällen fällt sie um 10 bis 20 Prozent.110

Grafik 18a: PK, Fragen 4.1-4.6 (Mehrfachantworten möglich)

10 1 Die Darstellung der T1-Ergebnisse findet sich in der Einzelauswertung der Befragung.

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Grafik 18b: PK, Fragen 4.1-4.6 (Mehrfachantworten möglich)

Befragung der Einrichtungsleitungen

„Wünsche an KITA Vital“

In der offenen Frage 59 hatten die Teilnehmer die Möglichkeit ihre „Wünsche an KITA Vital“ zu äußern. Da der T0-Zeitpunkt mit dem Beginn der Aktion zusammenfällt, werden die T0-Antworten als „Erwartungen“ in diesem Teil beschrieben. Zum T1-Zeitpunkt war den Teilnehmern das Projekt ja schon bekannt, analysiert werden die T1-Antworten deswegen im Teil „Wünsche und Anregungen“.

T0: Immer wieder zum Ausdruck gebracht wurde der oft nicht weiter beschriebene Wunsch, dass kivi beraten und die Einrich-tungen begleiten solle. „Ein offener, kritischer Blick von außen“ müsse kivi sein, hieß es in einer Antwort.

Wichtig schien den Befragten insbesondere eine Fülle an praxisnahen Ideen – Inspirationen und Anregungen, die sich nicht nur in der Theorie, sondern auch im Alltag bewähren könnten. Ebenso bedeutend war ihnen, bei der Elternarbeit unterstützt zu werden, „da viele Eltern die gesundheitsförderlichen Aufgaben der Kita übertragen“.

Von den drei Säulen der Aktion erfuhr die Entspannung die höchste Aufmerksamkeit – knapp gefolgt von der Ernährung. Hier erhoffte man sich detaillierte Tipps.

Selten wurden auch konkrete ökonomische Probleme angesprochen. Wo einen Raum zur Entspannung hernehmen, wenn keiner verfügbar ist? Wie mit Personalmangel umgehen?

3.2 Erwartungen erfüllt?

Ergängzungsbefragung

„Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt? Wenn ja: In welchen Bereichen?“

Im Ergänzungsbogen wird eben diese Frage in offener Form an die Erzieherinnen und Erzieher gestellt.

Bewegung, Ernährung, Entspannung Mit rund 50 Nennungen sticht hier deutlich der Bereich Ernährung hervor. Hier scheinen die Erzieher besonders zufrieden zu sein. Ungefähr 40 Befragte erwähnten die Entspannung und nur rund 20 die Bewegung. Hier wird noch einmal deutlich, welch unterschiedliche Aufmerksamkeit den verschiedenen KITA-Vital-Elementen zuteil wird. Ursache dafür ist unter anderem, darauf deuteten einige Antworten hin, dass bestimmte Bereiche (meistens Bewegung) schon vorher im Fokus der Gesundheitsarbeit standen und andere (meistens Entspannung) vernachlässigt wurden. Die Erwartungs-haltung mag sich daher in den verschiedenen Bereichen unterschieden haben.

Zahngesundheit Die Zahnhygiene, auch die Unterstützung durch den zahnärtzlichen Dienst, wurde 7 Mal genannt.

Gesundheitsbewusstsein Häufig erwähnt (rund 15 Mal) wurde, dass sich durch »KITA Vital« ein Gesundheitsbewusstsein heraus-gebildet habe – sowohl bei den Erziehern als auch im Team. „Das Gesundheitsbewusstsein ist bei allen Beteiligen wachgerüttelt und gestärkt“, heißt es etwa in einer Antwort.

Kivi Viel Lob bekam auch die Beratung und Betreuung durch den Verein kivi, insbesondere durch Yasmin Gross, einer „kompetente[n] Ansprechpartnerin, die uns in allen Bereichen mit wertvollen Vorschlägen, Ideen (auch organisatorischen) berei-chert“. „In allen Bereichen erfahren wir durch kivi eine gute Unterstützung“, antwortete eine andere Erzieherin.

Ebenso viel Aufmerksamkeit (rund 10 Nennungen) erfuhren die kivi-Veranstaltungen. „Interessant und unterstützend“ urteilte eine Befragte. Viele neue Anregungen hätten die Workshops und Tagungen geboten.Im Gesamten war die Rückmeldung äußerst positiv (nach negativer Kritik war aber ja auch nicht gefragt). Es fanden sich so nur wenige negative Stimmen, unter denen sich auch keine inhaltlichen Gemeinsamkeiten finden ließen.

3.3 Überzeugung von KITA Vital

Grafik 19: ER

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3.4 Wünsche und Anregungen

Befragung der Einrichtungsleitungen

„Wünsche an KITA Vital“

Aus der Fülle an verschiedenen Erwartungen, die zum T0-Zeit-punkt geäußert wurden (siehe 3.1), blieb zum T1-Zeitpunkt nur noch ein einziger Wunsch übrig: Mehr Hilfe bei der Elternar-beit. Das Stichwort Elternarbeit viel genauso häufig wie zum T0-Zeitpunkt, was zeigt, dass hier noch Handlungsbedarf besteht.

Ein weiterer großer Wunsch der Kitaleitungen ist es, sich auch weiterhin der Unterstützung des Vereins kivi sicher sein zu können und die Fortbildungen und Tagungen des Vereins besuchen zu dürfen.

Eine Erzieherin beendete den Fragebogen mit dem Wunsch, „noch mehr Kitas für das Projekt zu gewinnen“. Allen solle bewusst werden, dass Gesundheit das „höchste Gut“ sei.

Ergängzungsbefragung

„Gibt es Ihrerseits Anregungen für die Zukunft von KITA Vital?“

Ein ähnliches Bild lässt sich aus in der Ergänzungsbefragung gewinnen.

Elternarbeit „Elternarbeit sollte noch mehr unterstützt werden“, antwortete eine Erzieherin. Ihr folgten dreizehn weitere, die sich mehr Unterstützung dabei wünschten, die Eltern für das Projekt zu gewinnen. Eltern sollten mehr über die Aktion informiert werden, hieß es etwa an einer Stelle. Mehrmals wünschten sich Befragte auch einen offiziellen Elternabend in der eigenen Einrichtung. Eine Erzieherin schlug ein Ideenportal im Internet für die Eltern vor. Welchen konkreten Vorschlag die pädagogischen Kräfte auch machten, einig waren sie sich, dass in der Elternarbeit mehr geschehen müsse.

Kivi-Veranstaltungen Viele Antworten widmeten sich den kivi-Veranstaltungen. Die häufigste Forderung war hier, dass die Workshops für alle Kräfte der Einrichtungen zugäng-lich sein sollten (6 Nennungen). Ähnlich oft wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, die kivi-Veranstaltungen auch in Zukunft noch besuchen zu dürfen (4). Mehr Veran-staltungen und Angebote wünschten sich drei Befragte. Weitere drei kritisierten die Termine der Veranstaltungen: Außerhalb der Dienstzeit sollten sie sein, war hier der Konsens.

Neue Ideen und Austausch Im Jahrgang 12/13 und 13/14 wünschten sich einige Erzieherinnen eine Ideensamm-lung oder „Ideenbörse“, in der verschiedene Angebote anderer KITA-Vital-Kitas dokumentiert und präsen-tiert werden (6). Weitere Vernetzung und verstärkten Austausch mit den anderen Kitas, z.B. durch die Quali-tätszirkel, waren drei Erzieherinnen wichtig. Zwei weitere wünschten sich Hilfe bei der Literaturauswahl.

Träger Drei Mal wünschten sich die Erzieher, auch den Träger mit in die Entwicklung einzubeziehen.

Zusammenfassung

Aus Sicht der Projektbegleitung soll hier eine Zusammenfas-sung der Ergebnisse gewagt werden.

Wie bereits erwähnt, sind die Rückschlüsse auf die Wirkung von KITA Vital mit etwas Vorsicht zu genießen, da ein direkter Vergleich zu einer Kontrollgruppe nicht geklappt hat. Auch sind zuverlässige und wissenschaftlich solide Aussagen über eine Entwicklung zwischen Anfangserhebung (T0) und Enderhebung (‚T1) auf Grund der kurzen Zeit (ca. 9 Monate) und einer zum Teil variierender Fragestellung nur der Tendenz nach zu treffen.

Dennoch sind einige zusammenfassende Aussagen zu den Äußerungen der beteiligten Kita-Leitungen und Kita-MitarbeiterInenn u.E. möglich und aufschlussreich und spie-geln zuverlässig die Einschätzung und Meinung der befragten Kita-Fachkräfte wider. Um hier zu prägnanten Aussagen zu gelangen, werden die Kategorien „trifft voll zu“ und „trifft zu“ als Zustimmung zusammengefasst. „Trifft eher nicht zu“ und „trifft gar nicht zu“ wird als Ablehnung zusammengefasst, während „trifft teilweise zu“ als „ausgewogen“ oder „unschlüssig“ gewertet wird.

1) Die Strukturen der Gesundheitsförderung in den Einrichtung wird durch KITA Vital verbessert.

Die Überzeugung der Leitungen in einer gesundheitsfördernde Einrichtung zu arbeiten steigt von 53% auf 90% .Gesundheitsförderung nach Meinung von 97% der Leitungen (entgegen 72%) fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes und nach 75 % fester Bestandteil von Mitarbeiter-besprechungen (entgegen 43%).In 85% der Einrichtungen wird Gesundheitsförderung nun innerhalb der Wochenplanung fest eingeplant (entgegen 76%).

2) Die Kinder werden durch KITA Vital mit mehr und besseren Angeboten der Gesundheitsförderung und -erziehung erreicht und dürfen sich in einer „gesunden Einrichtung“ entwickeln.

Die Rolle der Bewegungserziehung und der Ernährungser-ziehung ist auf einem gleichbleibenden hohem Niveau (über 90%); hingegen erhöht sich die Rolle der Entspannung von 49% auf 77%.

Attraktive Bewegungsangebote innerhalb und außerhalb der Einrichtungen werden von der Leitung durchweg höhere Bedeutung zugemessen (97%).

Entspannung ist in den Einrichtungen wichtiger geworden und 100% der Einrichtungen führen Entspannungsübungen durch.

Gesunde Ernährung und damit Obst, Gemüse und stän-diges Angebot von Trinkwasser verbleibt auf einem hohen Niveau (über 90%).

Einrichtungen die sich bislang noch nicht oder nur teil-weise an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert haben (32%), stellten ihr Verpflegungsan-gebot entsprechend in der Zeit um (auf 97%).

Zähne-putzen findet nun in allen Einrichtungen (entgegen 78%) statt.

3) Die Gesundheit der ErzieherInnen wurde durch KITA Vital in den Blick genommen und erste Anstrengungen zur Verbesserung der Arbeits- und Gesundheitssitua-tion erreicht.

gesundheitliche Belastungen in Kitas – vor allem Lärmbela-stungen – haben Meinung der Fachkräfte nach wie vor einen deutlich zu hohen Level (78%).

Maßnahmen zur Erzieherinnengesundheit (z.B. Pausen-zeiten) wurden bereits eingeleitet – hier besteht jedoch noch weiterer Handlungsbedarf.

Das Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitsverhalten der Fachkräfte verbleibt in der Untersuchungszeit auf einem sehr hohen positiven Level.

4) Die Einrichtungsentwicklung KITA Vital in den Kitas wird gemeinsam von den Fachkräften und der Leitung mit einem hohen Engagement und viel Erfolg betrieben.

Das Team und die Leitung arbeiten gemeinsam an der Umset-zung von KITA Vital.

Die Kinder und die Eltern werden zu einem hohen Teil beteiligt (lediglich in 2% bzw. 7% der Leitungen sehen das nicht so), wobei die Beteiligung der Eltern lediglich von 50% der Fachkräfte als gelingend bezeichnet wird.

Absprachen mit den Eltern über klare Regelungen zum Verzehr von Süßigkeiten und zur Mitbringen von gesunden Lebensmitteln werden etwas höher bewertet (nun fast 100%) als am Anfang.

97% der befragten Fachkräfte sind von KITA Vital über-zeugt, davon rund die Hälfte davon sehr.

5) Die Zufriedenheit der Leitungen und der Fachkräfte mit der Begleitung durch kivi e.V. im Programm KITA Vital ist sehr hoch.

In allen Bereichen der Gesundheitsförderung fühlen die Fach-kräfte deutlich ihre Erwartungen gegenüber dem Projekt erfüllt.

Nach Meinung der Fachkräfte (15 Äußerungen) hat sich das Gesundheitsbewusstsein bei allen Beteiligten deutlich erhöht.

Die Rückmeldung der Fachkräfte zur Projektumsetzung und zur Begleitung der Projektreferentin Yasmin Gross ist durchweg und überaus positiv.

Page 12: eil 2 - Kivi e.V. · Diese offene Frage wurde im gleichen Wortlaut den Einrichtungsleitungen gestellt.1 Die Antworten variierten naturgemäß stark. Zwischen T0 und T1 war kein grundlegender

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Evaluation 2011–2014 | Teil 2.1 Über KITA vital

• MöglichkeitzurTeilnahmeamQualitätszirkel2ximJahr(für Leitung)

• MöglichkeitzurBuchungeineskostenfreienTeam-oderLeitungscoachings

• QualitätsprüfungdurchdenRhein-Sieg-KreisanHandder Qualitätsstandards

• VerleihungdesZertifikates„GesundheitsförderndeEinrichtung im Rhein-Sieg-Kreis“

Für die Projektumsetzung mit allen genannten Leistungen wird eine einmalige Kostenbeteiligung von 400 bis 800 Euro je nach Einrichtungsgröße erhoben. Eigenbeiträge können als Prämie nach der Zertifizierung an die Einrichtung zurück gezahlt werden (möglich durch Förderung der Unfallkasse NRW).

Qualitätskonzept KITA VitalDas Zertifikat „KITA Vital“ ist ein Qualitätszeichen für gesund-heitsfördernde Kindertagesstätten im Rhein-Sieg-Kreis. Die Umsetzung des Projektes erfolgt durch den Verein kivi in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises.

Die Einrichtungen entwickeln ihr Gesundheitsprofil entlang der anerkannten Qualitätsstandards des Rhein-Sieg-Kreises. Dabei werden sie durch Fachkräfte von kivi e.V. auf dem Weg zu einer „gesunden Kindertagesstätte im Rhein-Sieg-Kreis“ individuell beraten. Zahlreiche Leistungen und Angebote unterstützen die Einrichtungsentwicklung.

Das Zertifikat wird vom Landrat des Rhein-Sieg-Kreises an Kindertagesstätten verliehen, die eine ca. einjährige Entwicklungsphase durchlaufen und sich der Qualitätsprüfung nach festgelegten Qualitätsstandards erfolgreich unterzogen haben.

Weitere Infos: www.kivi-ev.de

Evaluation KITA VitalDas Kreisgesundheitsamt und kivi e.V. haben sich zusam-mengeschlossen, um mit der Aktion KITA Vital eine Gesund-heitsinitiative für unsere Kindergarten-Kinder zu starten und Fachkräfte in ihren Bemühungen um Gesundheitsförderung, Erziehung und Bildung zu unterstützen. Mit der Fachhoch-schule Köln, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben wir zwei Univer-sitäten für die wissenschaftliche Begleitforschung der Aktion gefunden.

Leistungen und KostenDiese Leistungen kann jede Einrichtung abrufen, die an der Aktion KITA Vital teilnimmt:

• SchulungdesgesamtenKita-Teams(ganztägigerWork-shop in der Kita)

• RegelmäßigeFachberatungenundUnterstützungderKita zur Umsetzung des Gesundheitsprogramms bis zur Zertifizierung

• Teilnahmeanmind.3zentralenWorkshopszuGesund-heitsthemen (halbtägige Workshops für Fachkräfte)

Impressum

Herausgeber: kivi e.V. Verein zur Förderung der Gesundheit im Rhein-Sieg-Kreis Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 53721 Siegburg [email protected] www.kivi-ev.de

in Zusammenarbeit mit: Rhein-Sieg-Kreis, Der Landrat, Kreisgesundheitsamt

Bilder: Julia Pierce, kivi e.V.

Redaktion: Karsten Heusinger Alle Rechte vorbehalten. Gestaltung: www.rolfbartsch.info Druck: flyeralarm.de Auflage: 500 Stand: September 2015 Wir danken unseren Föderern und Sponsoren.

www.rhenag.de

Nähe I Tradition I Nachhaltigkeit I Servicequalität

„Wir fühlen uns mit der Region sehr verbunden. Weil wir nicht nur hier arbeiten, sondern auch hier leben. Deshalb sponsert die rhenag Jahr für Jahr über 200 Regionalprojekte.“

Brigitte Schäfer Seit 36 Jahren ein Teil der rhenag

REGIONALENGAGIERT

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