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Kompetenzbilanz Ein Instrument zur Selbsteinschätzung und beruflichen Entwicklung für berufstätige Mütter und Väter an Weiterbildung Interessierte Berufsrückkehrer/innen © 2000 KAB Süddeutschlands/Deutsches Jugendinstitut, München

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Kompetenzbilanz

Ein Instrument zur Selbsteinschätzungund beruflichen Entwicklung für

◆ berufstätige Mütter und Väter◆ an Weiterbildung Interessierte ◆ Berufsrückkehrer/innen

© 2000 KAB Süddeutschlands/Deutsches Jugendinstitut, München

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© 2000 KAB Süddeutschlands/Deutsches Jugendinstitut, München

Diese Arbeitsmappe ist das Ergebnis eines europäischen Kooperationsprojekts zur Ent-wicklung eines Instruments, mit dem soziale Kompetenzen aus Familientätigkeit erfasstund bewertet werden können. Mit der hier vorliegenden Kompetenzbilanz können in derFamilie erworbene Qualifikationspotenziale für die betriebliche Personalentwicklung unddie berufliche Weiterbildung nutzbar gemacht werden.

Mit der Kompetenzbilanz wird der betrieblichen Personalarbeit ein Instrument zur Verfü-gung gestellt, um die gerade auch in der Familienarbeit erworbenen Kompetenzen vonMitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu erkennen und als Leistungspotenzial zu er-schließen. Damit wird auch ein Beitrag geleistet zu einer besseren Verbindung von Berufund Familie und zu einer gerechteren Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwi-schen Frauen und Männern.

Die Kompetenzbilanz: Eigene Stärken erkennen und beruflich nutzen

Wolfgang ErlerAnnemarie Gerzer-SassChristine NußhartJürgen Sass

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F ü h rungsaufgaben übernehmen ◆ K a rr i e re p l a n u n g◆ Anerkennung von Familientätigkeit ◆ B e ru f l i c h eWeiterbildung planen ◆ B e rufliche Position verbes-sern ◆ Berufliche Veränderungen zielstrebig planen◆ Eigene Stärken erkennen ◆ F ü h ru n g s a u f g a b e nü b e rnehmen ◆ K a rr i e replanung ◆ A n e r k e n n u n gvon Familientätigkeit ◆ B e rufliche We i t e r b i l d u n gplanen ◆ B e rufliche Position verbessern ◆ B e ru f l i-che Ve r ä n d e rungen zielstrebig planen ◆ E i g e n eStärken erkennen ◆ F ü h rungsaufgaben übern e h-men ◆ K a rr i e replanung ◆ Anerkennung von Famili-entätigkeit ◆ Berufliche Weiterbildung planen ◆ Be-rufliche Position verbessern ◆ B e ru f l i c h eVe r ä n d e rungen zielstrebig planen ◆ Eigene Stär-ken erkennen ◆ F ü h rungsaufgaben übernehmen ◆K a rr i e replanung ◆ Anerkennung von Familientätig-keit ◆ Berufliche Weiterbildung planen ◆ BeruflichePosition verbessern ◆ B e rufliche Ve r ä n d e ru n g e nz i e l s t rebig planen ◆ Eigene Stärken erkennen ◆F ü h rungsaufgaben übernehmen ◆ K a rr i e re p l a n u n g◆ Anerkennung von Familientätigkeit ◆ B e ru f l i c h eWeiterbildung planen ◆ B e rufliche Position verbes-sern ◆ Berufliche Veränderungen zielstrebig planen◆ Eigene Stärken erkennen ◆ F ü h ru n g s a u f g a b e nübernehmen ◆Karriereplanung ◆ Anerkennung vonFamilientätigkeit ◆ B e rufliche Weiterbildung planen

Lebensgeschichte alsLerngeschichte

Familie als Lernort

PersönlichesKompetenzprofil

Soziale Kompetenzenberuflich nutzen

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Die Kompetenzbilanz: Eigene Kompetenzen erkennen und beruflich nutzen

Soziale Kompetenzen – Schlüssel auch fürIhre berufliche Entwicklung

Was brauchen Unternehmen? Sie brauchen Menschen, die inder Lage sind, immer wieder Neues zu lernen, Veränderungen zumeistern, Konflikte zu lösen und mit anderen gut und erfolgreichzusammen zu arbeiten. Damit dies gelingt, sind vielfältige Kompe-tenzen notwendig. Diese sozialen Kompetenzen werden abernicht erlernt wie das Einmaleins: Sie werden durch Erfahrung erworben, und zwar gerade an Lernorten außerhalb von Schuleund Ausbildung, nämlich am Arbeitsplatz und im persönlichen Le-bensbereich, vor allem in der Familie.

Was leistet die Kompetenzbilanz?

Sie richtet ihren “Suchscheinwerfer” auf den persönlichen Le-bensbereich und auf Erfahrungen aus der Familienarbeit. Der Be-reich des berufsfachlichen Lernens wird darin nicht bearbeitet.Anhand von Übungen, durch Beispiele angeleitet, werden Sie dievielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen entdecken, die Ihnenim Laufe Ihres Lebens und hier vor allem in der Familie zugewach-sen sind.

Was bringt Ihnen die Kompetenbilanz?

Sie gibt Ihnen Hinweise auf Ihre Stärken und ermutigt Sie, Ihre ei-genen Erwartungen an die berufliche Entwicklung klar zu formulie-ren, Ziele und Zwischenschritte abzustecken.

Die Kompetenzbilanz kann als Wegweiser dienen, um den eigenenStandort in Ihrer beruflichen Entwicklung vor dem Hintergrund deseigenen Lebenslaufs neu zu bestimmen: Können Sie Ihre Fähig-keiten und Interessen am Arbeitsplatz einbringen? Welche Ent-wicklungsmöglichkeiten bietet Ihnen Ihr derzeitiger oder ein mögli-cher anderer Arbeitsplatz?

Mit der Kompetenzbilanz erarbeiten Sie sich Ihr persönlichesKompetenzprofil.

Im Gespräch mit Ihren betrieblichen Vorgesetzten bzw. Personal-verantwortlichen oder auch in Ihrer Weiterbildung können Sie Ihreberuflichen Perspektiven besprechen und auf dieser Grundlagemit Ihrer persönlichen Situation abgestimmte Zielvorstellungenentwickeln.

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Die Schritte zu Ihrer persönlichen Kompetenzbilanz

Lebensgeschichte als Lerngeschichte

Diese Arbeitsmappe begleitet Sie bei einem Rückblick auf diewichtigsten Lern- bzw Erfahrungsfelder in Ihrer Biografie, inner-halb und außerhalb der Familie. Sie erstellen eine Liste mit wich-tigen Einflussfaktoren, Ereignissen, ebenso auch für die in Ihrerpersönlichen Entwicklung weichenstellenden Themen. Dabei be-ziehen Sie Einflüsse aus Ihrem persönlichen Erfahrungsbereich(wie Freundschaften, Ehrenamt, bürgerschaftliches Engagement,Vereine usw.) mit ein.

Familie als Lernort

Danach werfen Sie - als Frau oder Mann - einen Blick auf Ihrenpersönlichen Lebensbereich “Familientätigkeit”, vor allem darauf,wie Sie in diesem Erfahrungs- und Lernfeld soziale Kompetenzenneu ausgebildet oder weiterentwickelt und trainiert haben. Dabeihelfen Ihnen Beispielblätter, in denen die eher ungewohnte Per-spektive “Alltagserfahrung in der Familie als Ort des Lernens unddes Erwerbs von Kompetenzen” verdeutlicht wird.

Ihr persönliches Kompetenzprofil

Dazu liegt Ihnen eine Liste von Einzelkompetenzen vor: Entspre-chend Ihrer persönlichen Einschätzung bewerten Sie, wie starkdie Kompetenz bei Ihnen ausgeprägt ist. In einem nächstenSchritt geht es darum, Ihr persönliches Kompetenzprofil durch ei-ne Fremdeinschätzung zu prüfen und zu schärfen: Eine vertrautePerson aus Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld nimmt dabeidiese Fremdeinschätzung vor. Bei größeren Abweichungen von Ih-rer eigenen Selbsteinschätzung können Sie Ihr Kompetenzprofilim Rahmen eines klärenden Gesprächs verändern.

Wie Sie Ihr persönliches Kompetenzprofil nutzen, hängt ganz vonder persönlich-biografischen Situation ab, in der Sie sich geradebefinden: Ob Sie sich am bisherigen Arbeitsplatz weiterent-wickeln, den Arbeitgeber wechseln, aus der Familienphase oderaus einer Berufsunterbrechung wieder in eine Erwerbstätigkeitzurückkehren wollen. Sie können die Kompetenzbilanz aber auchals eine Art Zwischenbilanz nutzen, um zu sehen, wo Sie derzeitpersönlich stehen.

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Wir lernen auf verschiedene Weisen auf verschiedenen Wegen: Woher kommen meine Fähigkeiten bzw. Kompetenzen?

Kompetenzen sind Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens ineiner Vielzahl von oft ganz unterschiedlichen Lernorten und Erfah-rungsfeldern entwickelt werden. Neben den formellen Lernortenwie Schule, Ausbildung, Beruf gibt es eine Reihe weiterer Lern-und Erfahrungsfelder, in denen bewusst oder unbewusst, neueFähigkeiten und Fertigkeiten, also Kompetenzen erworben wer-den. Hierzu zählen die Familie, die Freunde bzw. die Freundescli-que, der Verein, politisches Engagement, Medien usw. Nach neue-sten Untersuchungen stammen sogar mehr als 70% unserererlernten Fähigkeiten aus diesen sogenannten informellen Lernfel-dern.

Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt beispielhaft einigeStationen im Leben auf, die möglicherweise für Ihre Erfahrungenund Ihr Lernen von Bedeutung waren. Die informellen Lernfelder –also alles, was ausserhalb von Schule und Beruf gelernt wird –sind durch blaue, die formellen Lernfelder durch rote Linien ge-kennzeichnet.

Lebensgeschichte als Lerngeschichte

Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e 5

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Beispielhafte Lernorte und Erfahrungsfelder im Lebensverlauf

Das eigene Elternhaus

Freundeskreis/Clique

Vereine/Clubs

Politische Parteien

Initiativen

Ehrenämter

Andere Lernfelder z.B.:

Meine jetzige Familie

HobbysGarten/Natur

Musik/Malen usw.

Gesundheit

Berufsausbildung

Beruf/Berufstätigkeit

Berufliche Weiterbildung

BerufsschuleFachschulen

Fachhochschulen

Betriebliche Ausbildung

Universität

Schule

Kindergarten

Grundschule

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Andere Schularten

Formelle Lernorte Informelle Lernorte

Biografische Lernorte

Da jeder eine eigene Lebensgeschichte hat mit ganz unterschied-lichen Lernfeldern und mit unterschiedlicher Bedeutung, möchtenwir Sie nun bitten, für sich selbst eine ganz persönliche »MindMap« zu gestalten.

Wir haben als Darstellungsform eine „Mind Map“ gewählt. MindMap bedeutet soviel wie »Erinnerungs- oder Gedankenlandkarte«.

6Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e :Beispielhafte Lern o rte und Erf a h ru n g s f e l d e r

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Arbeitsschritt 1: Kompetenzerwerb in meinem Lebensverlauf

Gestalten Sie selbst Ihre persönliche “Mind Map”: Schreiben Siealle Aufgaben, Aktivitäten oder Personen auf, die in Ihrem bisheri-gen Lebensverlauf wichtig waren und wo Sie glauben, etwas dazugelernt zu haben. Ihre eigene Familie sollten Sie hierbei zunächsteinmal ausklammern, weil es hierzu später eine besondere MindMap gibt. Hierzu einige Punkte, die Ihnen dabei helfen können:

1. Vorteil einer Mind Map?

Eine Mind Map ist sozusagen eine bildhafte Erinnerung, eine gra-phische Darstellung Ihrer Gedanken, Ideen und Ihrer Überlegun-gen. Das Besondere dabei ist, dass Sie mit Hilfe dieser Methodesehr viel schneller Ihre Ideen "sprudeln" lassen können als wennSie z.B. einen oder mehrere Sätze formulieren. Eine Mind Mapregt die Kreativität an.

2. Was brauchen Sie dazu?

Sie benötigen dazu nur Papier und Bleistift.Verwenden Sie Farben und Symbole (Kreise,Kästchen, Linien usw.), um bestimmte Dinge hervorzuheben.

Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

3. Wie gehen Sie vor?

Zunächst ermitteln Sie die Lernorte und Ereignisfelder, die in IhrerBiografie von Bedeutung waren. Zeichnen Sie den zentralen Ge-danken ("Die wichtigsten Lern- bzw Erfahrungsfelder in meinemLebensverlauf") in die Mitte des Blattes. Anschließend überlegenSie, welche Lernerfahrungen in Ihrem bisherigen Lebensverlauf fürSie von Bedeutung waren.

Zeichnen Sie diese Lern- und Erfahrungsfelder rund um den zen-tralen Gedanken in der Mitte und verbinden Sie diese Felder miteiner Linie oder einem Pfeil mit dem Mittelpunkt. Danach notierenbzw. zeichnen Sie zu jedem einzelnen Erfahrungsfeld Ihre beson-deren Lernerfahrungen, die Sie dort gemacht haben. VerbindenSie wiederum die einzelnen Lernerfahrungen durch eine Linie mitdem dazugehörigen Erfahrungsfeld. Siehe hierzu das Beispiel aufder nächsten Seite.

Selbstverständlich müssen Sie nicht unbedingt eine Mind Mapzeichnen, wenn Ihnen diese Art der Darstellung nicht gefällt. Siekönnen natürlich auch eine ganz andere Form der Darstellungwählen oder gleich zum nächsten Schritt übergehen und IhreLernerfahrungen in eine Tabelle übertragen (siehe hierzu Seite 10).

7Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e :Arbeitsblatt

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Wichtige Lernerfahrungen in meinem LebensverlaufEin Beispiel, wie Sie Ihre persönliche Mind Map gestalten können

Denken Sie dabei vor allem an die informellen Lernorte bzw. Erfahrungsfelder (also nicht an Schule und Ausbildung)und überlegen Sie, welche besonderen Lernerfahrungen Sie hier gemacht haben!

meine Lernerfahrungen

z.B. Erfahrungsfeld/Lernort:

Lernerfahrung z.B.:

Durchsetzungs-fähigkeit

SportvereinJugendtrainer/in z.B. ein besonderes Ereignis,

eine besondere Lernsituation …

Wichtige Lern- bzwErfahrungsfelder in

meiner Biografie

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Organisations-fähigkeit

Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e :Arbeitsblatt

weitere Beispiele...

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Gestalten Sie hier nun Ihre persönliche Mind Map:

Übertragen Sie anschließend den Inhalt Ihrer bildlichen Darstellung in die Tabelle auf der nächsten Seite.

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➡Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e :

Persönliche Mind Map

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Wichtige Lernerfahrungen in meiner Biografie

Lern- bzwErfahrungsfelder

Was habe ich dabei gelernt?Welche Kompetenzen habe ich dabei erworben?

Was ist heute noch für mich vonBedeutung?

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Z.B.: Sportverein - Jugendtrainer/in Z.B.: Durchsetzungsfähigkeit, Organisationsfähigkeit Durchsetzungsfähigkeit,Organisationsfähigkeit

Lebensgeschichte als Lern g e s c h i c h t e :E rg e b n i s

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Der Lernort Familie

Familie ist der Ort, wo Lebenserfahrung erworben wird, also dasnoch vor dem Beruf wichtigste informelle Lernfeld für den Erwerbvon sozialen Kompetenzen (siehe hierzu die Abbildung auf dernächsten Seite).

Typisch für die Familie ist dabei die Vielschichtigkeit und Vielfaltder Fähigkeiten, die je nach Situation und Anforderung unter-schiedlich sind. So ist z.B. die Organisation des Haushalts etwasanderes als die Organisationsfähigkeit, die man bei einer plötz-lichen Erkrankung des Kindes braucht. Daran wird deutlich, dass

durch die verschiedenen Tätigkeitsfelder vorhandene Fähigkeitenverstärkt, ergänzt und weiterentwickelt werden.

Familie zeichnet sich somit als eine “lernende Organisation” aus,wenn auch das Lernen nicht in organisierter Form stattfindet, son-dern als Erfahrungslernen. Aufgrund ihrer Unmittelbarkeit, Ver-bindlichkeit, Verantwortlichkeit und ihrer emotionalen Bezüge hatFamilie eine stärkere und oft nachhaltigere Wirkung auf die Kom-petenzentwicklung als formale Lernprozesse.

11Der Lern o rt Familie

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Das alltägliche Familienleben zeichnet sich durch sehr vielfältige Lernfelder aus, zum Beispiel:

Die oben gezeigte Abbildung gibt nur beispielhaft die wichtigstenLernfelder in und um die Familie wieder. Gestalten Sie auf demfolgenden Arbeitsblatt wiederum Ihre ganz persönliche

Einkaufen

ErledigungenElternabende

Lehrergespräche

mit dem Kind beschäftigen

für das Kind sorgenHilfe bei Hausaufgaben

spielen

und vieles mehrErzieherinnengespräche

Arbeitsteilung zu Hause

Erziehungsfragenabstimmen/aushandeln

Beziehungsfragen

waschen/bügeln

kochenreparieren

Gartenarbeiten

planen/organisieren

Ausflüge/UrlaubFamilienfeiern

Hausbau/Renovierung

Krankheit des Kindes

Krankheit der Eltern

KindergartenHortGroßmutterAndere

Nachbarschaft

Eltern-Kind-GruppenFamilieninitiativen

Sport mit dem Kind

Elternbeirat

BesorgungenBetreuung

Besuche/Einladungen

Aktivitäten im Umfeld der FamilieHausarbeit

Partnerschaft

Kindererziehung

besondere Ereignisfelder

Eltern/Schwiegereltern

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Organisation der Kinderbetreuung

“Mind Map”, mit allen Aufgaben, Aktivitäten und Personen, die fürSie im Zusammenhang mit Ihrer Familie als “Lernfeld” wichtigwaren oder jetzt wichtig sind.

Lernfeld Familie

Außerhäusliche Tätigkeiten

Der Lern o rt Familie:Verschiedene Lern f e l d e r

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Arbeitsschritt 2: Lern- bzw Erfahrungsfelder in der Familie

meine Lernerfahrungen

z.B. Erfahrungsfeld/Lernort:

Im folgenden geht es nun um Ihre Familie.Versuchen Sie, die aus Ihrer Sicht wichtig-sten Lern- und Erfahrungsfelder darzustel-len: Was war oder ist für ihre Familiensituati-on, für Ihre "Familiengeschichte" besonderscharakteristisch? Was haben Sie in be-stimmten Erfahrungsfeldern, Situationenoder bei bestimmten Ereignissen gelernt?

Die nebenstehende Abbildung dient wiederals Hilfestellung und Anregung.

Selbstverständlich bleibt es wieder Ihnenüberlassen, ob Sie eine Mind Map zeichnenoder eine andere Darstellungsform vorzie-hen.

besondereLernerfahrung z.B.:

Elternbeirat

Verantwortungübernehmen

Lern- bzw.Erfahrungsfeld:Meine Familie

13Der Lern o rt Familie:A r b e i t s b l a t t

z.B ein besonderes Ereignis,eine besondere Situation…

Teamarbeit

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Gestalten Sie hier wiederum Ihre persönliche Mind Map:

14Der Lern o rt Familie:Persönl iche Mind Map

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Vertiefung am Beispiel: Ein Kind wird plötzlich krank

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine sechsjährige Tochter, die,nachdem sie aus der Schule nach Hause gekommen ist, rötlicheFlecken auf der Haut hat. Sie sind natürlich aufgeregt und besorgtund fragen sich: Sind es die Masern, eine Allergie oder irgend et-was anderes? Was ist zu tun? Glücklicherweise sind Sie als Vateroder Mutter - in unserem Beispiel – in Teilzeit beschäftigt und ar-beiten nur vormittags, so dass Sie sich ganz um Ihr Kind kümmernkönnen. Jetzt gibt es eine Reihe von Schritten, die Sie sich genauüberlegen müssen. Als erstes werden Sie sicherlich Ihr Kind beru-higen und versorgen. Danach rufen Sie Ihren Hausarzt an, in derHoffnung, dass er Sprechstunde hat. Wenn er nicht erreichbar ist,müssen Sie nach alternativen Lösungen suchen: z.B. im Telefon-buch nach einem anderen Arzt/ärztlichen Notdienst in Ihrer Nähe,Freunde anrufen oder Nachbarn fragen, ob sie einen Arzt oderÄrztin kennen usw. Wenn Sie beim Arzt oder bei einer Ärztin ge-wesen sind und dieser bzw. diese festgestellt hat, dass das Kindz.B. Windpocken hat und mindestens zwei Wochen ins Bettgehört, geht es mit dem “Organisieren” weiter: Partner oder Part-nerin benachrichtigen, Arbeitgeber anrufen usw. usw.

Wenn Sie eine solche Situation zum erstenmal erleben, werdenSie einiges möglicherweise falsch machen, einiges “intuitiv” rich-tig. Auf jeden Fall haben Sie etwas dazugelernt und beim näch-sten Mal – in einer ähnlichen Situation – werden Ihnen diese Er-fahrungen nützen.

Auf der folgenden Seite wird versucht, nicht nur die verschiede-nen Aktivitätsfelder sowie die einzelnen Handlungsschritte unddie dazu benötigten Kompetenzen deutlich zu machen, sondernauch die Vielschichtigkeit der Handlungen und Überlegungendarzustellen. Mit anderen Worten: In einer solchen Situation mußvieles gleichzeitig überlegt und bedacht werden. Und dabei mußmehr oder weniger gleichzeitig auch gehandelt werden. Daranwird deutlich, dass das Handeln in unterschiedlichen Anforderun-gen, Situationen und mit unterschiedlichen Personen, Kompeten-zen erfordert.

15Der Lern o rt Familie:Ve rtiefung am Beispiel

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Arbeitsblatt 2 Teil 2: Beispiel »Krankheit des Kindes«

Arzt

Erzieherin/Lehrer

Partner/Partnerin

Freunde/Nachbarn

Kinderbetreuung

Arbeitsplatz/Vorgesetzte

Familien- undHausarbeiten

Aktivitätsfelder(Auswahl)

Prioritäten setzen

Planen undorganisieren

Konfliktbewältigung

Verantwortungübernehmen

Flexibilität

Informations-bereitschaft

Durchsetzungs-fähigkeit

ErforderlicheKompetenzen

(Auswahl)

Komplexe Bewältigungsstrategien

Anwendung von Kompetenzen in unterschiedlichen Situationen

Anreicherung von vorhandenen Kompetenzen durchneue Erfahrungen bzw. Aspekte

Erwerb neuer Kompetenzen

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KontakteAushandelnAbstimmen

Koordinieren

Der Lern o rt Familie:Ve rtiefung am Beispiel

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Mögliche Beispiele aus Ihrer Familiensituation

Wir möchten Sie nun bitten, sich an zwei, drei oder auch mehrBeispiele zu erinnern, die für Sie in Ihrer persönlichen Familien-erfahrung bedeutsam sind oder bedeutsam waren. Dabei kannes um ganz alltägliche Situationen gehen oder auch um besonde-re Ereignisse. Hierzu ein paar Anregungen, die Ihnen das Überle-gen erleichtern sollen und die natürlich auch nur beispielhaft seinkönnen:

●● Einkaufen mit einem Kleinkind in einem Supermarkt amspäten Nachmittag, wenn alles überfüllt ist

●● Schulprobleme ihres Kindes/Probleme im KindergartenFamilienfeier/Kindergeburtstag

●● Spielen mit dem Kind

●● Erziehungsfragen, Erziehungsprobleme

●● Urlaub/Ausflüge mit der Familie

●● Hausbau/Wohnungsrenovierung.

Stellen Sie nun wie in der Abbildung auf der vorausgegangen Sei-te, Ihre eigenen Beispiele dar: Bei welchen Ereignissen, Arbeitsab-läufen oder Erfahrungen werden welche Kompetenzen benötigtoder wurden bestimmte Fähigkeiten besonders gefordert? Verbin-den Sie die einzelnen Kompetenzen mit Pfeilen oder Linien mitden Aktivitätsfeldern, wo sie angewendet wurden. Dabei könnensich die Linien auch kreuzen, dann nämlich, wenn Sie eine be-stimmte Kompetenz an mehreren Stellen benötigen. Benutzen SieFarben, um Besonderheiten kenntlich zu machen. Das Arbeitsblattdazu finden Sie auf der nächsten Seite.

17Der Lern o rt Familie:I h re Familiensituation

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Verwenden Sie hier ein Beispiel aus Ihrer Familienerfahrung

AktivitätsfelderErforderlicheKompetenzen

Komplexe Bewältigungsstrategien

Ereignis, Erfahrungsfeld aus meiner Familienerfahrung

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KontakteAushandelnAbstimmen

Koordinieren

Der Lern o rt Familie:I h re Famil iensituation

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Arbeitsschritt 3: Vertiefung am Beispiel eines Tagesablaufs

Ein weiterer Zugang zur Ermittlung Ihrer Kom-petenzen kann sein, sich einen Tagesablaufvorzustellen. Das Ziel dabei ist, sich bewusstzu machen, was für die Bewältigung des Ta-ges an Kompetenzen eingesetzt, trainiert,vielleicht auch neu dazugelernt wurde.

Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungenauch negative Erlebnisse an diesem Tag, auchdabei lernen wir.

Kompetenzen?

Kompetenzen?Ereignis

Ereignis

Kompetenzen?

Welche negativenErfahrungen habe

ich gemacht?

Was habe ichdabei gelernt?

?

Besonderes Ereignis

Ziel

19

Kompetenzen?

Welche Erfahrungenhabe ich gemacht?

Welche Kompetenzenhabe ich gebraucht?

Was habe ichdabei gelernt?

Ereignis

Ereignis

Ereignis

Ereignis

Ereignis

Kompetenzen?

Der Lern o rt Familie:Arbeitsblatt Ta g e s a b l a u f

Start

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Stellen Sie nun hier einen für Sie typischen Tagesablauf dar:

20Der Lern o rt Familie:Arbeitsblatt Ta g e s a b l a u f

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Übertragen Sie abschließend wiederum Ihre wichtigsten Lernerfahrungen in die folgende Tabelle:

21

Wichtige Lernerfahrungen aus meiner Familientätigkeit

Lern- bzw.Erfahrungsfelder

Was habe ich dabei gelernt?Welche Kompetenzen habe ich dabei erworben?

Welche Bedeutung hat dies fürmich über die Familie hinaus?

Der Lern o rt Familie:E rg e b n i s

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Viele Kompetenzen haben oft unterschiedliche Aspekte, je nachdem in welchen Situationen sie angewandt werden. Denken Sieetwa an die Kompetenz "Durchsetzungsfähigkeit" bei dem Bei-spiel "krankes Kind": Hier benötigen Sie z.B. die Durchsetzungs-fähigkeit bei der Erzieherin oder Lehrerin/Lehrer, beim Arzt, bei derOrganisation einer Kinderbetreuung, beim Partner bzw. bei derPartnerin und beim Kind selbst. Die "Durchsetzungsfähigkeit" er-scheint dann jeweils in einem anderen Licht, je nachdem in wel-cher Situation Sie sich befinden und welche Rolle Sie dabei ein-nehmen: Als "Bittsteller" bei der Kinderbetreuung, als sichsorgende Mutter/Vater gegenüber dem Kind oder als verunsicher-te Klientin/Klient beim Arzt bzw. bei der Ärztin.

Wenn Sie nun einen Schritt weiter gehen und sich Ihren Arbeits-alltag bzw. Ihre Arbeitssituation vorstellen, werden Sie erken-nen, dass viele Aufgaben und Herausforderungen, die Sie in der

Familienarbeit bewältigt haben, durchaus mit den Anforderungenvergleichbar sind, die am Arbeitsplatz gestellt werden.

Am Beispiel der Kompetenz "Durchsetzungsfähigkeit" läßt sichdas gut veranschaulichen (siehe hierzu die Abbildung auf dernächsten Seite). Dort werden auf der linken Seite ganz unter-schiedliche Situationen rund um die Familie aufgezeigt, in denen"Durchsetzungsfähigkeit" gefordert ist. Auf der rechten Seitefinden Sie beispielhafte Situationen aus dem Arbeitsleben. Siesehen, dass diese Fähigkeit sich nicht allein auf Ihr Familienlebenoder Ihren Privatbereich beschränkt, sondern auch an Ihrem Ar-beitsplatz gebraucht wird. Das gilt natürlich auch für viele anderesoziale Kompetenzen.

Das Beispiel soll Ihnen zeigen, wie Sie Fähigkeiten aus Ihrer Fami-lientätigkeit in die Arbeitswelt übertragen können und wie dieseTeil Ihres beruflichen Kompetenzprofils werden.

Rollenwechsel: Lernort Familie – Lernort Arbeitswelt

22Der Lern o rt Familie:Rol lenwechsel zum Lern o rt Arbeitswelt

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Die Kompetenz “Durchsetzungsfähigkeit” in verschiedenen Rollen und Situationen

Im privaten Bereich/in der Familie Im Beruf/am Arbeitsplatz

der Ärztin/dem Arzt

der Tochter

der Freundin

einem Versichrungsvertreter

dem Sohn

der Lehrerin/dem Lehrer einer Kollegin

der Abteilungsleiterin

dem Vorgesetzten

den Kollegen

23

Durchsetzungsfähigkeitgegenüber

Durchsetzungsfähigkeitgegenüber

Der Lern o rt Familie:Rol lenwechsel zum Lern o rt Arbeitswelt

dem Partner/der Partnerin

dem Freund

dem Team

einer Baufirma

den Kunden

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Mein persönliches Kompetenzprofil

Ihre Arbeitsschritte in diesem Teil sind:

1. Die eigenen Kompetenzen bewerten: Sie erstellen IhrKompetenzprofil und machen damit Ihre persönlichenPotenziale sichtbar.

2. Die Selbsteinschätzung überprüfen: Sie holen sichRückmeldungen von außen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Liste von Kompetenzen,die in der modernen Arbeitswelt ebenso wie in der Familienarbeitund in anderen Lebensbereichen benötigt und entwickelt werden.Die Beschäftigung mit Ihrer Lerngeschichte und mit Ihrer Famili-entätigkeit hat Ihren Blick dafür geschärft. Gehen Sie nun daran,Ihr Können anhand der in der folgenden Liste aufgezählten Kom-petenzen zu bewerten.

Stellen Sie fest, wie die jeweilige Kompetenz bei Ihnenausgeprägt ist!

Stellen Sie auch fest, welchen Einfluss Ihre Familientätigkeitdabei hat.

Das Ergebnis dieser Arbeitist Ihr persönliches Kompetenzprofil.

Das Kompetenzprofil ist eine wichtige Ergänzung zu ihren fachli-chen Fähigkeiten und Fertigkeiten! Nützen Sie diese Potenziale fürIhre zukünftige berufliche Weiterentwicklung.

Sie erhalten außerdem einen Überblick über die Kompetenzen, dieSie sich an Ihrem Arbeits- und Lernort Familie erworben haben.Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sich bewusst, wie lehrreichIhre Familientätigkeit war und noch immer ist. Dieser Teil desKompetenzprofils kann Ihnen gute Dienste leisten, wenn Sie z.B.in einem Bewerbungsgespräch deutlich machen wollen, welcheKompetenzen Sie sich in Ihrer Familientätigkeit tatsächlich erwor-ben haben.

Machen Sie sich bewusst: Sie entscheiden, wer Ihre Kompetenz-bilanz sehen soll! Sie entscheiden, wie Sie Ihre Kompetenzbilanznutzen!

24Mein persönliches Kompetenzpro f i l

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Mein persönliches Kompetenzprofil:Kompetenz-Feld Kompetenzen Kompetenzprofil = Grad Ihres Könnens

Das kann ich …

Diese Kompetenzenwurden in der Familientätigkeit …

Kreuzen Sie bitte an, was auf Sie zutrifft! sehr gut (1) (3)(2) (4)neu

erworbenweiter

entwickeltnicht

beeinflusst

Selbstorganisation/Selbstmanagement

1. Für das eigene Leben Ziele entwickeln

2. Gesetzte Ziele auch verwirklichen

3. Mit den eigenen Zielen verantwortlich umgehen

4. Für die eigene Gesundheit sorgen

5. Die Folgen des eigenen Handelns einschätzen

6. Übernommene Aufgaben zuverlässig erledigenund zu Ende führen

7. Sich an gemeinsame Vereinbarungen halten

8. In schwierigen Situationen und unterZeitdruck handeln

9. Über längere Zeit konzentriert an einerAufgabe bleiben können

10. Gestellte Aufgaben auch gegen Widerstände ver-wirklichen

11. Mit Störungen im Arbeitsablauf konstruktivumgehen

12. Auf andere Menschen zugehen und Kontakteherstellen

13. Längere Zeit konzentriert zuhören

14. Schwierige Sachverhalte ruhig und klar darstellen

15. Das eigene Gesprächsverhalten kritischüberprüfen

16. Auch in Konfliktsituationen persönliche Gefühle undBedürfnisse ausdrücken

Verantwortungs-bewusstsein

Belastbarkeit, Fähigkeitzur Stressbewältigung

Kommunikationsfähigkeit

25Mein persönliches Kompetenzpro f i l :S e l b s t e i n s c h ä t z u n g

Selbsteinschätzung

nicht gut (5)

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Mein persönliches Kompetenzprofil:Kompetenz-Feld Kompetenzen Kompetenzprofil = Grad Ihres Könnens

Das kann ich …

Diese Kompetenzenwurden in der Familientätigkeit …

Kreuzen Sie bitte an, was auf Sie zutrifft! sehr gut (1) (3)(2) (4)neu

erworbenweiter

entwickeltnicht

beeinflusst

Kommunikationsfähigkeit 17. Unterschiedliche Meinungen als Chance und Anre-gung verstehen

18. Kritik gegenüber anderen so auszudrücken, dass sieangenommen wird

19. Auch in schwierigen Situationen Unterstützung vonanderen annehmen

20. In schwierigen Situationen anderen meine Unterstüt-zung anbieten

21. Bereitschaft, zugunsten von gemeinsamenLösungen Kompromisse zu schließen

22. Unterschiedliche soziale und kulturelle Verhaltens-weisen erkennen und akzeptieren

23. Mit Menschen aus anderen Kulturenzusammenarbeiten

24. Ziele und Vorstellungen an neue Situationen/veränderte Bedingungen anpassen können

25. Mit verschiedenen Anforderungen gleichzeitigumgehen

26. Offen sein für neue Aufgaben undHerausforderungen

27. Unterschiedliche Vorgaben koordinieren

28. Längerfristig planen

29. Unterschiedliche Zeitstrukturen aufeinander abstim-men

30. Gefundene Lösungen realisieren

31. Sich selbständig Informationen beschaffen und aus-werten

32. In schwierigen Situationen Lösungsmöglichkeitenentwickeln und in praktisches Handeln umsetzen

Kooperationsfähigkeit/Teamfähigkeit

Interkulturelles Handeln

Flexibilität und Mobilität

Organisationsfähigkeit

26Mein persönliches Kompetenzpro f i l :S e l b s t e i n s c h ä t z u n g

Selbsteinschätzung

nicht gut(5)

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Mein persönliches Kompetenzprofil:Kompetenz-Feld Kompetenzen Kompetenzprofil = Grad Ihres Könnens

Das kann ich …

Diese Kompetenzenwurden in der Familientätigkeit …

Kreuzen Sie bitte an, was auf Sie zutrifft! sehr gut (1) (3)(2) (4)neu

erworbenweiter

entwickeltnicht

beeinflusst

Führungsfähigkeit 33. Sich durchsetzen können

34. Fähigkeit, Aufgaben an andere zu delegieren

35. Andere für gemeinsame Ziele und Aufgabenmotivieren und begeistern

36. Kontrolle über andere ausüben wollen und können

37. Auf Wirtschaftlichkeit und Qualität in derArbeit achten

38. Entscheidungen treffen unter Berücksichtigung mög-licher Folgen

27Mein persönliches Kompetenzpro f i l :S e l b s t e i n s c h ä t z u n g

Selbsteinschätzung

nicht gut (5)

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Klärung meines persönlichen Kompetenzprofils durch Fremdeinschätzung:

Die Fremdeinschätzung bietet Ihnen die Chance, sich bei anderenPersonen eine Rückmeldung einzuholen und damit die eigene Be-wertung zu überprüfen.

Sie entscheiden, wen Sie dazu als Gesprächspartner/Gesprächs-partnerin ansprechen wollen.

Es können zum Beispiel folgende Möglichkeiten sein:

Einige Überlegungen dazu:

●● Was muss die Person Ihrer Wahl mitbringen: Z. B. Kritikfähig-keit, Offenheit, Ehrlichkeit, Verschwiegenheit, ausreichendZeit ...

●● Notieren Sie sich, was Sie von Ihrer Gesprächspartnerin/IhremGesprächspartner erwarten.

●● Treffen Sie klare Vereinbarungen für das Gespräch:

An welchem Tag wollen Sie das Gespräch über IhrKompetenzprofil führen?

Wo werden Sie sich treffen (einen möglichst störungsfreienRaum in angenehmer Umgebung wählen)?

Wie lange wollen Sie sich dafür Zeit nehmen?

Was ist Ihre “Gegenleistung”, Ihr Dankeschön?

●● Vergewissern Sie sich, dass das Gespräch an einem geeigne-ten Ort stattfindet und genügend Zeit zur Verfügung steht.

Möglichkeit 3:Falls Sie gerade in einer Weiterbildungsmaßnahme sind: IhreTrainerin/Ihr Trainer könnte hier ein Gesprächspartner sein,ebenso Beratungsstellen für Weiterbildung usw.

Möglichkeit 1:Gespräch mit einer Person aus Ihrem Umfeld, das kann eineKollegin/ein Kollege sein, ein Freund/eine Freundin oder IhrPartner bzw. Partnerin.

Möglichkeit 2:Gespräch mit Vorgesetzten, Abteilungsleiter, Personalverant-wortlichen

28Mein persönliches Kompetenzpro f i l :F re m d e i n s c h ä t z u n g

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So könnte Ihr Gespräch zur Fremdeinschätzung ablaufen:

1. Informieren Sie Ihren Gesprächspartner/Ihre Gesprächspartne-rin über die Kompetenzbilanz, über die Zielsetzung und Arbeits-weise.

2. Bitten Sie Ihre Gesprächspartnerin/Ihren Gesprächspartner,ihre oder seine Einschätzung zu den einzelnen Kompetenzenauf die dafür vorgesehenen zusätzlichen Unterlagen in der Anla-ge einzutragen.

3. Vergleichen Sie Ihr persönliches Kompetenzprofil mit derFremdeinschätzung

4. Wenn die Fremdeinschätzung wesentlich von der Eigenein-schätzung abweicht, fragen Sie nach: Was waren für IhreGesprächpartnerin/Ihren Gesprächspartner die Gründe fürdie abweichende Bewertung?

5. Führen Sie abschließend – aber nur wenn Sie möchten – eineSchlussbewertung durch, in der Sie aufgrund der Rückmel-dung von außen Ihre Selbsteinschätzung nochmals kritischüberprüfen und gegebenenfalls auch korrigieren. Eine entspre-chende Unterlage hierfür finden Sie in der Anlage.

Grundsätzlich gilt: Sie entscheiden über Ihr Kompetenzprofil!Also auch darüber, an welchen Stellen Änderungen vorgenommenwerden können. Sie entscheiden selbst, wie Ihr Profil aussieht;doch nehmen Sie auch die Anregungen und Hinweise aus derFremdeinschätzung ernst.

In der Anlage finden Sie ein Arbeitsbatt zur Fremdeinschät-zung.

Am Ende steht ihr persönliches Kompetenzprofil, mit dem Siedann weiter arbeiten können.

29Mein persönliches Kompetenzpro f i l :F re m d e i n s c h ä t z u n g

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Soziale Kompetenzen beruflich nutzen

Mit Ihrem persönlichen Kompetenzprofil verfügen Sie nun übereine umfangreiche Bilanz Ihrer sozialen Kompetenzen und damitüber eine wichtige Grundlage für Ihre berufliche Weiterentwick-lung.

Ihr nächster Schritt ist zu entscheiden, wie Sie Ihre sozialen Kom-petenzen künftig gezielt nutzen. Vergleichen Sie daher Ihr Kom-petenzprofil mit den Anforderungen aus Ihrer Arbeitsplatzbe-schreibung oder einer Stellenausschreibung (z.B. in einerStellenanzeige in der Zeitung). Überlegen Sie auch, welche Kom-petenzen Sie noch weiterentwickeln möchten und wie.

Dazu in der rechten Spalte einige Anregungen, wie Sie mit IhremKompetenzprofil weiter arbeiten können.

In der Anlage finden Sie - neben der Fremeinschätzung - eineherausnehmbare Version des Kompetenzprofils, in die Sie danndas Ergebnis Ihrer Selbsteinschätzung übertragen können. Fallseine Fremdeinschätzung durchgeführt wurde, tragen Sie dort dieSchlussbewertung beider Einschätzungen ein.

Verwenden Sie das Kompetenzprofil:

● um Klarheit zu gewinnen, welche dieser Kompetenzen Sie bis-her bereits am Arbeitsplatz nutzen;

● ergänzend zu Ihren Bewerbungsunterlegen über Ihr fachlichesWissen und Können;

● als Grundlage für das nächste Personalgespräch;

● als Orientierungshilfe bei einer beruflichen Neuorientierung;

● wenn Sie sich für einen beruflichen Aufstieg oder eineFührungsaufgabe interessieren;

● wenn Sie nach einer Elternzeit wieder in den Beruf zurückkeh-ren;

● wenn Sie sich nach einer längeren Berufsunterbrechung neuorientieren wollen.

Soziale Kompetenzen beruf lich nutzen 30

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Checkliste zur Nutzung des Kompetenzprofils

Mein Kompetenzprofil will ichnutzen für...

31Soziale Kompetenzen beruf lich nutzen

Unterstützung hierzu hole ichmir bei...

Bis wann erledigt...Dazu sind folgende Schrittenotwendig...

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Zum Schluss ...

32

Sie sind am Ende der Kompetenzbilanz an-gelangt! Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem Er-folg, vor allem zu Ihrem persönlichen Kom-petenzprofil!

Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ihre Zielerealisieren und Ihr Kompetenzkapital künftigoptimal einsetzen können.

Ein letzter Tipp: Legen Sie die Kompetenz-bilanz nicht in irgend eine Schublade! Neh-men Sie sie immer wieder auf, ergänzen undaktualisieren Sie Ihre persönliche Kompe-tenzbilanz regelmäßig! Denn eine Kompe-tenzbilanz ist Teil des lebenslangen Lernens!

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Christine NußhartKatholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB)Süddeutschlands e.V.Pettenkoferstraße 8, 80336 MünchenTel. 0049-89-55 25 49-27Fax 0049-89-550 38 82Email [email protected]

Wolfgang ErlerAnnemarie Gerzer-SassJürgen SassDeutsches Jugendinstitut e.V. (DJI)Nockherstraße 2, 81541 MünchenTel. 0049-89-6 23 06-248 (Erler)Tel. 0049-89-6 23 06-251 (Gerzer-Sass)Tel. 0049-89-6 23 06-252 (Sass)Fax 0049-89-6 23 06-162Email [email protected] - [email protected] - [email protected]

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Wilma HenderrikseDe Jong & van Doorne-Huiskes en PartnersKerkstraat 19ENL - 3581 RA Utrecht Email [email protected]

Lis BavidgeFair Play ConsortiumRoman Mews Back Roman GroveGB - Leeds LS8 2EW

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