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1 Zu Fuß DAS GUTE LEBEN UND WIE MAN‘S MACHT Ein Konzept zum Nachmachen: Nachhaltigkeit und Innovation im Bregenzerwald Sonntag, 2. bis Freitag, 7. Juni 2019 Reiseleitung: Gerhard Rohrmoser Der vordere Bregenzerwald, als maleri- sche Bergregion über dem Bodensee zwi- schen dem Allgäu und der Schweiz bekannt, wird von uns als eine zukunftsweisende Modell-Region erkundet, die bereits über Generationen hinweg kommunale Nachhal- tigkeitsinitiativen entwickelt und lebt. Wir lernen in der Gemeinde Hittisau (Österreich) zahlreiche „best practice“-Beispiele mit in- novativem Vorbildcharakter aus den Berei- chen Architektur-, Holzbaukultur, Energie, Handwerkskultur, Suffizienz, sanften Touris- mus, nachhaltiger Landnutzung und natur- naher Waldbewirtschaftung kennen sowie die charismatischen Menschen, die diese In- halte vor Ort „leben“ und weiterentwickeln. Wir gehen der Frage nach, was es braucht, damit regionale Wertschöpfungsketten en- keltauglich funktionieren und wie ländliche Regionen – auch für junge Leute – attraktiv bleiben. ZIELSETZUNG Die Teilnehmenden • kennen Konzepte des „sanften Tourismus“, aktiver Beteiligung der Bürger*innen im länderübergreifenden Naturpark Nagelfluh- kette • kennen die Entwicklung zur E5 Region mit Schwerpunkt Energiesparen und dem Um- stieg auf regenerative Energieträger, • erhalten Einblick in eine Vielzahl bür- gerschaftlich getragener Nachhaltigkeits- Initiativen • entwickeln Ideen wie zahlreichen Impul- se auch für die Situation in Deutschland fruchtbar gemacht werden können ZIELGRUPPE • Interessierte ab 18 Jahren • Interessierte an Umwelt und Erneuerbaren Energien, Holz- und Forstwirtschaft, Archi- tektur, Landschaftsplanung, (Kommunal-) politik • Slow-Food-Bewegte, bürgergesellschaft- lich Aktive und solche, die es werden wollen Besonders geeignet für Veganer*innen, Vegetarier*innen & Slow-Foodies „Sanfter Tourismus“ im österreichischen Bregenzerwald: Was braucht es, damit regionale Wertschöpfungsketten zukunftsfähig funktionieren und wie funktioniert gelebte kommunale Nachhaltigkeit? PROGRAMM Veranstalterin: Heinrich Böll Stiftung NRW • Graf-Adolf-Str. 100, 40210 Düsseldorf • 0211 9365080 19-2301

Ein Konzept zum Nachmachen: Nachhaltigkeit und Innovation im … · 2019-01-30 · desicht die Seminarinhalte bereichern. ABLAUF An jedem Tag finden mindestens 6 Unterrichtsstunden

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Zu FußDAS GUTE LEBEN UND WIE MAN‘S MACHT

Ein Konzept zum Nachmachen: Nachhaltigkeit und Innovation im BregenzerwaldSonntag, 2. bis Freitag, 7. Juni 2019 Reiseleitung: Gerhard Rohrmoser

Der vordere Bregenzerwald, als maleri-sche Bergregion über dem Bodensee zwi-schen dem Allgäu und der Schweiz bekannt, wird von uns als eine zukunftsweisende Modell-Region erkundet, die bereits über Generationen hinweg kommunale Nachhal-tigkeitsinitiativen entwickelt und lebt. Wir lernen in der Gemeinde Hittisau (Österreich) zahlreiche „best practice“-Beispiele mit in-novativem Vorbildcharakter aus den Berei-chen Architektur-, Holzbaukultur, Energie, Handwerkskultur, Suffizienz, sanften Touris-mus, nachhaltiger Landnutzung und natur-naher Waldbewirtschaftung kennen sowie die charismatischen Menschen, die diese In-halte vor Ort „leben“ und weiterentwickeln.

Wir gehen der Frage nach, was es braucht, damit regionale Wertschöpfungsketten en-keltauglich funktionieren und wie ländliche Regionen – auch für junge Leute – attraktiv bleiben.

ZIELSETZUNGDie Teilnehmenden • kennen Konzepte des „sanften Tourismus“, aktiver Beteiligung der Bürger*innen im länderübergreifenden Naturpark Nagelfluh-kette• kennen die Entwicklung zur E5 Region mit Schwerpunkt Energiesparen und dem Um-stieg auf regenerative Energieträger, • erhalten Einblick in eine Vielzahl bür-gerschaftlich getragener Nachhaltigkeits- Initiativen • entwickeln Ideen wie zahlreichen Impul-se auch für die Situation in Deutschland fruchtbar gemacht werden können

ZIELGRUPPE• Interessierte ab 18 Jahren• Interessierte an Umwelt und Erneuerbaren Energien, Holz- und Forstwirtschaft, Archi-tektur, Landschaftsplanung, (Kommunal-)politik• Slow-Food-Bewegte, bürgergesellschaft-lich Aktive und solche, die es werden wollen

Besonders

geeignet für

Veganer*innen,

Vegetarier*innen

& Slow-Foodies

„Sanfter Tourismus“ im österreichischen Bregenzerwald: Was braucht es, damit regionale Wertschöpfungsketten zukunftsfähig funktionieren und wie funktioniert gelebte kommunale Nachhaltigkeit?

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Veranstalterin: Heinrich Böll Stiftung NRW • Graf-Adolf-Str. 100, 40210 Düsseldorf • 0211 9365080

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REFERENTGeführt wird die Tour von Gerhard Rohrmoser, Landschaftsarchitekt und Forst-Ingenieur, aus dem benachbarten Oberstdorf und langjähriger Dozent in der Erwachsenenbildung mit den Schwerpunkten Ökologie, Regionale Entwicklung und Kommunale Nachhaltigkeitsiniti-ativen.

UNTERKUNFT & VERPFLEGUNGIm Preis inbegriffen ist die Übernachtung mit Frühstück, alle Abendessen mit 3-Gänge Menü und Lunchpakete (Vollpension), Führungen und Eintritte, Transporte während der Reise, sowie die Nutzung der finnischen Außensauna. Die Verpflegung ist regional/lokal, möglichst biologisch. Besonders auch für Vegetarier*innen und Veganer*innen geeignet.Die Beherbergung findet in der gemütlichen Pension Bals in Hittisau statt. Der Gastgeber, Gerhard Beer, ist gleichzeitig Bürgermeister in der Gemeinde Hittisau und kann aus Gemein-desicht die Seminarinhalte bereichern.

ABLAUFAn jedem Tag finden mindestens 6 Unterrichtsstunden statt. Wir behalten uns leichte Ände-rungen im Programmablauf vor. Stand: Oktober 2018

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Sonntag, 2. Juni 2019 • Anreise und Check-InUhrzeit Ort Inhalt Dauer

(in Min)

18.00 Pension Bals Einstieg und Überblick:Kennenlernen, Vorstellung des Programms, Klären von Erwartungen, kurzer Einstieg in die Themen der Woche

90

20.00 Pension Bals Gemeinsames Abendessen

Montag, 3. Juni 20199.00 - 10.30

Pension Bals Vortrag, Filmbeiträge und Dialog Teil I Das enkeltaugliche (langfristig nachhaltige) „ma-gische Dreieck“ Holzbaukunst, Waldökologie und Handwerkstradition im Bregenzerwald. Die „Kraft des Waldes“ verknüpft mit einer an-spruchsvollen, zeitgenössischen Architektursprache und selbstbewusster Handwerkskultur gemeinsam auf den Werkstoff Holz fokussiert. Welche positiven Impulse dieses magischen Dreiecks lassen sich evtl. auch auf Deutschland ableiten?

90

10.45 - 12.15

Pension Bals Vortrag und Dialog Teil II Pioniere und Potentiale für ein „gutes Leben“ auf dem Lande. Regionale Ressourcenkreisläufe ent-wickeln und gemeinsam gesellschaftlich vor Ort gestalten. Dargestellt an zwei tragenden Säulen der Daseinsfürsorge: Energiemanagement und Baukul-tur.

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FTeil II: die Energieregion Vorderwald und ihre regenerativen Energiebausteine Wasser, Sonne, Biomasse - Acht Gemeinden für eine zukunftsfähi-ge Klima- und Energiepolitik. Was braucht es, um Energieautarkie-Vorreiter zu werden? Welche der Instrumente und Methoden lassen sich auf ländliche Regionen in Deutschland übertragen?

ab 12.30 - ca. 16.30

Exkursion mit Mittagspause im Gelände

Nachhaltigkeit pur: vom Baum zum Holz – Basis für architektonische Vielfalt in Form und Funktion.Ein faszinierender Exkurs zu dem ökologisch, klimaneutralen Baustoff und den regional wirksa-men Wertschöpfungsketten, beginnend vom natur-nah bewirtschafteten Bergwald bis zur heimischen Werkstoffveredelung im lokalen Sägewerk vor Ort. Besuch der wasserradgetriebenen 400-jährigen Gattersäge Bartenstein an der Bolgenach und Ein-blicke in innovative Holzsägetechniken anhand einer modernen Blockbandsägeanlage.

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19.30 - 21 Uhr

Pension Bals Vortrag und Dialog: Dominik Barthenstein Der Referent ist u.a. Gemeinderatsmitglied und In-itiator des E-5 Teams in Hittisau und berichtet von Nachhaltigkeitsstammtischen, V- Talern, visionären Energiekonzepten und innovativen, gemeinwohlori-entierten Projekten in der regionalen Entwicklung als gesellschaftlicher Motor für ein „gutes Leben“ im Bregenzerwald am Beispiel der Gemeinde Hit-tisau.

90

360

Dienstag, 4. Juni 20199.00 - 11.00

Exkursion/ Betriebsbesichti-gung

Die Werkraumbewegung im Bregenzerwald : Innovative regionale Handwerkskultur als tra-gende Säule in der RegionalentwicklungWir verschaffen uns einen Eindruck von der Bedeu-tung des innovativen Handwerks und seiner kultu-rellen und ökonomischen Schubkraft im ländlichen Raum der Zukunft: altbewährtes, faszinierend neu in Form und Funktion gedacht und gemacht.

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11.15 - 15.45

Exkursion mit Mittagspause im gelände

Im Herz des Naturparks NagelfluhketteNachhaltige Landnutzungsformen in den Alpen: Bergwaldbewirtschaftung und bergbäuerliche Al(m/p)wirtschaft als gesellschaftlich anerkanntes immaterielles kulturelles UNESCO- Weltkultur-Er-be. Welche ökologischen und sozialen Strategien und „enkeltaugliche“ (nachhaltige) Wissenstransfers lassen sich aus diesen Nachhaltigkeitsstrukturen auch für einen Austausch mit einem urbanen Umfeld ableiten.

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16.00- 17.30

Betriebsbesichti-gung

Altes Handwerk – neu gedacht Besuch der Küferwerkstatt Lässer und aktuelle Einblicke in ein faszinierendes, altes Handwerk mit vielseitig-neuen Ideen zu Suffizienz, Lebensqualität, regionalem Wertschöpfungspotential und Nachhal-tigkeitskultur.

90

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Mittwoch, 5. Juni 201909.00 -11.00

Vortrag und Dialog: Carina Niedermair Der Naturpark Nagelfluhkette – Neue Wege und Nachhaltigkeitsstrategien für eine grenzüber-greifende enkeltaugliche Regionalentwicklung in den Alpen Biodiversitätssicherung und regionale Wertschöp-fungspotentiale in der Landnutzung in einer jahr-hundertealten Kulturlandschaft. Ein grenzübergrei-fendes EU- Erfolgsmodell für Gäste und Bewohner zwischen Vorarlberg und dem Allgäu

90

11.15 - 16.45

Rothenberg Vielgenerationen Dauerwald

Exkursion Teil I: Wie harmonieren naturnahe Waldbewirtschaftung und regionale Wertschöp-fungsketten? Welche Strategien und Instrumente lassen sich durch diese Form der naturnahen Landnutzung für ländliche Räume in Deutschland ableiten und ist eine Übertragbarkeit realisierbar?

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HofkäsereiEngel in Krumbach

Exkursion Teil II: “Neue, alte Wege“ in der Land-wirtschaftNur noch 0,3% der in Europa produzierten Milchmenge wird am Hof verarbeitet. Klima- und ressourcenschonende Käseerzeugung und Vermark-tung direkt am Hof bedeutet jedoch auch einen regionalwirtschaftlichen „Jungbrunnen“ mit lokalen Wertschöpfungspotentialen. Welche innovativen Kooperations- und Finanzierungsmodelle zwischen Landwirt und “Städter*innen“ sind künftig auch in Deutschland denkbar? Welche neuen Strategien und Wege sind dabei für den deutschen Konsumenten?

90

Krumbach Exkursion Teil III: zukunftsfähige Ortsentwick-lung und innovative Raumplanung im ländlichen Raum am Beispiel der preisgekrönten Ortskern- entwicklung von Krumbach Wie entwickeln sich Dorfstrukturen und die Be-dürfnisse der im „Dorf“ lebenden Menschen künf-tig in ländlichen Räumen? Welche Strategien und Instrumente lassen durch innovative Architektur und Siedlungsplanung für ländliche Räume auch in Deutschland ableiten und ist eine Übertragbarkeit realisierbar?

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Donnerstag, 6. Juni 201809.00 - 11.30

Pension Bals Film & Diskussion: Künftige Optionen in der regi-onalen Entwicklung des ländlichen Raums Das Modell – Global Village Andermatt CHIn unserer globalisierten Welt verstärken sich zu-nehmend investorenzentrierte Entwicklungsmodelle von außerhalb auch auf Regionen des ländlichen Raums. Welche Kooperations- und Finanzierungs-modelle zwischen Stadt und Land, globalem Kapital und regionalen Ressourcen gestalten künftig den ländlichen Raum wirklich “enkeltauglich“?

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11.45 - 16.00

Exkursion Die Wildflusslandschaft Subersach und das größ-te Quelltuffgebiet der Nordalpen – wie wichtig ist Wildnis heute?Ursprünglich erhaltene Wildflusslandschaften und Quellgebiete und ihre Bedeutung für Biodiversität, Landschaftskultur, Naturhaushalt und Tourismus in Zeiten des Klimawandels. Wie viel Wildnis wollen wir gesamtgesellschaftlich und was bedeutet dies?

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19.30 - 21.30

Pension Bals Film & Diskussion: Moderne Holzbauarchitektur – neue Visionen für den urbanen Raum Der Sektor Bauen verursacht derzeit ca. 40% des weltweiten Energieverbrauchs. Dies muss sich schnell und gravierend ändern. Welche neuen Stra-tegien und Wege sind dabei nutzbare und wirkliche Alternativen?

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Freitag, 7. Juni 201909.00 - 10.00

Pension Bals Was kann ich persönlich für mehr Umwelt- und Klimaschutz tun?Nach einer Woche inhaltlicher Arbeit und Wis-senstransfer zu Konzepten und Projekten in den Bereichen Umwelt-, Klimaschutz und nachhaltiger Entwicklung steht die Frage nach den konkreten Möglichkeiten, Ideen und Initiativen der Einzelnen, sich zu diesen Themen konstruktiv einzubringen.

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10.15 - 12.30

Pension Bals Was wir von dem Vorarlberger Modell im Bregen-zerwald lernen können Wie wirken lokale Nachhaltigkeitsstrategien und gesellschaftliches Engagement im Bereich Energie, sanfter Tourismus, naturnahe Waldbewirtschaftung, regionale Ressourcenkreisläufe in Landwirtschaft und Baukultur als aktiver Klimaschutz. Welche dieser Ideen, Initiativen und Entwicklungen sind auch auf andere Regionen z.B. in Deutschland über-tragbar und wie lässt sich der ländliche Raum der Zukunft lebenswert und positiv gestalten?

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12.30 - 14.00

Pension Bals Abschlussbesprechung, Seminarkritik 90

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