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263 11. Organische Chernie im Allgemeinen und Phytochemie. Ein ueues Alkoholometer. Von Reynolds. Diem Instrument griindet sich auf die Capillarattraction und ist deshalb auch bei solchen Flussigkeiten, wie leichteu Weinen, anwendbar, deren Gehalt durch die gewohnlichen Araometer wegen Gegenwart anderer Substanzen, als Wein- stein, Extractivstoff etc. nicht ermittelt werden kann. Die Einrichtung des von den Erfindern Musculus, Valsar & Go. Liquometer genannten Instruments ergiebt sich aus der nebenstehenden Figur. Das Capillarrohr AB, ungefahr 4 Zoll lang und in 20 Grade getheilt, geht ver- schiebbar durch ein Loch in einem Brette, das zum Deckel des Gefiisses PPCC dient. Letzteres nimmt die zu prii- fende Fliissigkeit auf. Beim p Gebrauch steclit man das Rohr durch das Loch itu Deckel und taucht es mit der Spitze etwa l/lo Zoll tief in die Flussigkeit, dann saugt man C ~ am obern Ende des Rohrs, -T= SO dass die Innenwande des r Rohrs von der Fliissigkeit benetzt werden. Hierauf stellt man das Rohr so, dass es mit der Spitze eben die Oberflache des Liquidurns beruht und saugt wiedey auf. Der Punct, bis zu welchem die Fliissigkeit hinterher herabsinkt, giebt den Alko- holgrad an. Dieser ist stets etwas hoher, als wenn wan ihn

Ein neues Alkoholometer

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11. Organische Chernie im Allgemeinen und Phytochemie.

Ein ueues Alkoholometer. Von R e y n o l d s .

Diem Instrument griindet sich auf die Capillarattraction und ist deshalb auch bei solchen Flussigkeiten, wie leichteu Weinen, anwendbar, deren Gehalt durch die gewohnlichen Araometer wegen Gegenwart anderer Substanzen, als Wein- stein, Extractivstoff etc. nicht ermittelt werden kann.

Die Einrichtung des von den Erfindern M u s c u l u s , V a l s a r & Go. Liquometer genannten Instruments ergiebt sich aus der nebenstehenden Figur. Das Capillarrohr AB, ungefahr 4 Zoll lang und in 20 Grade getheilt, geht ver- schiebbar durch ein Loch in einem Brette, das zum Deckel des Gefiisses PPCC dient. Letzteres nimmt die zu prii- fende Fliissigkeit auf. Beim p Gebrauch steclit man das Rohr durch das Loch itu Deckel und taucht es mit der Spitze etwa l/lo Zoll tief in die Flussigkeit, dann saugt man C ~

am obern Ende des Rohrs, -T= SO dass die Innenwande des

r Rohrs von der Fliissigkeit benetzt werden. Hierauf stellt man das Rohr so, dass es mit der Spitze eben die Oberflache des Liquidurns beruht und saugt wiedey auf. Der Punct, bis zu welchem die Fliissigkeit hinterher herabsinkt, giebt den Alko- holgrad an. Dieser ist stets etwas hoher, als wenn wan ihn

Page 2: Ein neues Alkoholometer

a s Ueber Bereitung von Copal- und Rernsteinlack.

durch Destillation bestimmt ; die Erfinder haben deshalb eine Tafel entworfen, die zur Vergleichung der Resultate b e i d e r Nethoden dient und zugleich die wegen Differenz der Teni- peratur bei der Yrhfiing nothigen Correctionen angiebt. Man hilt Rich sonst miiglichst an einc Temperatur Ton 15°C.

'/,,,.Grade ab- 1 zuziehen zur 1 Uebereinstim- I

muug mit den I Hesultaten der i

Destillation.

1 Mit.dMBI: , quometer 1 gef'undene

Grade.

Grade zu addiren oder zu subtrahiren fur Temperaturen unter und iiber 15".

Temperaturgrade iiber oder uiiter 15°C. 1 0 3 0 7" 9'J

Man gebraucht die Tabelle in Solgender. W&e: 1YY;Bnn die Temperatur des zu yriifendeni P'ehes statb dar Xomalh temperatur von 16" urn 3 Grad Liker ist und mepn. das Liquometcr 10" zcligt, so sucht man die Zabl, 10 in dor awei- ten Colurnne und sieht nach, welche Zahl darsekben parallel ist in der uber 3 " stehenden Colunina Jlan findet O;l, und soviel ist demnach von 10 zu subtrahiren1.p 9,90". Urn nun diess wieder in Uebereinstimmung mi$ d q n D~stillatiansresul- tate zu bringen, hat man dic der %ah1 19, in, der 2. Qoluplne entsprechende %ah1 0,55 fiir 9,qO au rednciren. So ergiebt sich 9,35". Die ICohre hat niir 20 Grade. Bat eine Flus- sigkeit hiihcrn Alkoholgehalt, so verdiinnt man eia bestimm- tes Volnni dersclben mit dem doppclten oder dreifachen Was- ser und multiplicirt die alsdann gefundene Zahl mit 2 d e r 3. (Pkarnzac. Journ. and Transact. Octhr, 1867. See. Ser- I"d. IX. Nr. IT? l? 171 f.). WP.

Ueber BBreitung von Copal - uiid Berhsteinlaek hat H e n r y IT i o I e t ti e (Directour des poudres et salpGtPee L Lfle) seine Erfahrungen voroflentlicht. Schon irn Juni 1862