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Eine Bemerkung über die Ordnungen von 2 (mod U)bei ungeradem U
Von
HELMUT MÜLLER
Abstrakt. Da 2 und eine ungerade Zahl u, u ^ 3 teilerfremd sind, existiert dieOrdnung l�u� von 2 �mod u� in der primen Restklasse Z=uZ. Im Zusammenhang mitdem ,,qx� 1ª-Problem haben Z. Franco und C. Pomerance die Verteilung von l�u�studiert und dabei gezeigt, daû die asymptotische Dichte der Zahlen u, für die l�u� nichtdurch eine feste Zahl n teilbar sind, Null ist. In dieser Note wird dieses Ergebnis fürprimes n � q quantifiziert: Es gilt für x! 1
x
log 1=�qÿ1�x�Xu % xqBl�u�
1� x
log 1=qx:
1. Es sei u ^ 3 eine ungerade natürliche Zahl. Dann sind 2 und u teilerfremd, so daû esZahlen l 2 N gibt mit
2l � 1 �mod u� :Der kleinste dieser Exponenten l � l�u� heiût Ordnung der Restklasse 2 �mod u� in derprimen Restklassengruppe �Z=uZ��. Bekannlich teilt l�u� stets f�u�, wobei mit derEulerschen Funktion f�u� die Anzahl der primen Restklassen modulo u bezeichnet ist.
Im Zusammenhang mit einer Vermutung von R. E. Crandall über das ,,qx� 1ª-Problemhaben Z. Franco und C. Pomerance ([2] 1)) die Verteilung der Ordnungen l�u� studiert unddabei folgendes Resultat erzielt (Theorem 5):
Für jedes feste n 2 N hat die Menge der ungeraden Zahlen u mit nBl�u� die asymptotischeDichte 0.
Ziel dieser Note ist es, für primes n diese Aussage in einer etwas quantitativeren Form zubeweisen, nämlich
Satz. Ist q 2 N, q ^ 3 eine Primzahl, so gilt für x!1x
log 1=�qÿ1�x�Xu % xqBl�u�
1� x
log 1=qx:
Arch. Math. 69 (1997) 217±2200003-889X/97/030217-04 $ 2.30/0� Birkhäuser Verlag, Basel, 1997 Archiv der Mathematik
Mathematics Subject Classification (1991): 11A25, 11N25.1) Bei der Aufzählung der ,,Wieferichª Zahlen bis 1000 ist die 55 vergessen worden.
Wie in [2] werden die gesuchten Zahlen u mit qBl�u� mit Hilfe der Lösungsanzahlengeeigneter Kongruenzen bestimmt. Daher betrachten wir zunächst für eine ungeradePrimzahl p die Kongruenz
xq ÿ 2 � 0 �mod p� ;�1�ihre Lösungsanzahl sei ��p�. Für sie gilt bekanntlich
��p� � 0 oder ��p� � �pÿ 1; q� :Verschwindet ��p�, so teilt q die Ordnung l�p�. Wegen l�p� jf�p� � pÿ 1 erhalten wir weiterdie ¾quivalenzen
p �j 1 �mod q� () ��p� � 1p � 1 �mod q� () ��p� � 0 oder ��p� � q :
�2�
Ehe wir mit dem Beweis des Satzes beginnen, notieren wir noch das folgende, leicht zubeweisende
Lemma. Ist 1 < n1 < n2 < . . . eine Folge natürlicher Zahlen mitXni % x
1ni� a log log x� b� o�1�
für a, b 2 R und x! 1 , so gibt es ein g > 0 mitYni % x
�1ÿ 1
ni
�� g � log ÿax :
Be we i s de s Sa tz es. Im folgenden seien mit c1; c2; . . . geeignete Konstantenbezeichnet, deren exakte Werte hier nicht interessieren. Da das Polynom xq ÿ 2 über Q�x�irreduzibel ist, gilt nach dem Primidealsatz (siehe z. B. [1], Lemma 2.11, S. 93) für x!1X
p % x
��p�p� log log x� c1 � o�1� :�3�
Zerlegen wir nun diese Summe inXp % x
��p�p�Xp % x��p��1
1p� q
Xp % x��p��q
1p
�4�
und verwenden den Primzahlsatz für die arithmetische Progression in der FormXp % x
p�h �mod q�
1p� 1
f�q� log log x� c2 � o�1� für �h; q� � 1 ;
so erhalten wir nach (2) für x! 1Xp % x��p��1
1p�
Xp % x
p�j 1 �mod q�
1p� qÿ 2
qÿ 1log log x� c3 � o�1� :
218 H. MÜLLER ARCH. MATH.
Mit (4) und (3) folgt darausXp % x��p��1
1p� 1
q�qÿ 1� log log x� c4 � o�1�
und weiter Xp % x��p��0
1p�Xp % x
1pÿXp % x��p��1
1pÿXp % x��p��q
1p
� 1ÿ qÿ 2qÿ 1
ÿ 1q�qÿ 1�
� �log log x� c5 � o�1�
� 1q
log log x� c5 � o�1� :�5�
Setzen wir noch für x > 3
P1�x� :�Yp % x
qjl�p�
p und P2�x� :�Y
p % x��p��0
p ;
dann wird P1�x� stets von P2�x� geteilt. Da für alle Primteiler p von u offensichtlich l�p� j l�u�gilt, erhalten wirX
u % xqBl�u�
1 %Xu % x
pju)qBl�p�
1 �Xu % x
�u;P1�x���1
1 %Xu % x
�u;P2�x���1
1 :
Nach Theorem 3.5 in ([3], Seite 105) ist diese Summe für x!1
� x � f�P2�x��P2�x� � x �
Yp % x
��p��0
�1ÿ 1p� :
Nach obigem Lemma und (5) ist dies weiter
� xlog1=qx
:
Damit ist die obere Abschätzung des Satzes bewiesen. Um auch die untere Abschätzung zuerhalten, setzen wir
S :�Xu % x
q2Bupju)p�j 1 �q�
1 �Xu % x
qBf�u�
1 %Xu % x
qBl�u�
1 :
Um S weiter abzuschätzen, definieren wir eine zahlentheoretische Funktion f für einePrimzahlpotenz pe durch
f �pe� :�1; p � q; e � 1;
1; falls p �j 1 �mod q� ;0; sonst;
8><>:
219Vol. 69, 1997 Eine Bemerkung über die Ordnungen von 2 (mod U)
und setzen f auf N multiplikativ fort. Dann gilt
S �Xn % x
f �n� :
Wegen 0 % f �n� % 1 und des Primzahlsatzes für die arithmetische Progression in der FormXp % x
f �p� �Xp % x
p�j 1 �mod q�
1 � qÿ 2qÿ 1
� xlog x
läût sich auf f ein Satz von E. Wirsing ([4]) anwenden, der hier für x!1 liefert
S � c6 � xlog x
�Y
p % x
n1� f �p�
p� f �p2�
p2 � � � �o:�6�
Bis auf eine Konstante ist das Produkt gleichYp % x
p�j 1 �mod q�
n1� 1
p� 1
p2 � � � �o�
Yp % x
p�j 1 �mod q�
�1ÿ 1
p
�ÿ1� c7log �qÿ2�=�qÿ1�x
nach obigem Lemma. Setzen wir dies in (6) ein, so folgt schlieûlich
S � c8 � x
log 1=�qÿ1�x;
womit der Satz bewiesen ist.
Will man die Unsymmetrie in den Abschätzungen des Satzes vermeiden, wird man wohlberücksichtigen müssen, daû die Bedingungen
��p� � 0 und l�p� � 0 �mod q�nicht äquivalent sind, wie sich an dem Beispiel p � 151, q � 5, l�151� � 15, aber225 � 2 �mod 151� ablesen läût.
Literatur
[1] P. D. T. A. ELLIOTT, Probabilistic Number Theory I. New York-Heidelberg-Berlin 1979.[2] Z. FRANCO and C. POMERANCE, On a Conjecture of Crandall Concerning the qx� 1 Problem. Math.
Comp. 64, 1333 ± 1336 (1995).[3] H. HALBERSTAM and H.-R. RICHERT, Sieve Methods. London 1974.[4] E. WIRSING, Das asymptotische Verhalten von Summen über multiplikative Funktionen. Math.
Annalen 143, 75 ± 102 (1961).
Eingegangen am 1. 10. 1996
Anschrift des Autors:
Helmut MüllerMathematisches SeminarUniversität HamburgBundesstraûe 55D-20146 Hamburg
220 H. MÜLLER ARCH. MATH.