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manuscripta math. 13, 101 - 108 (1974) ~by Springer-Verlag 1974
EINE BEMERKUNG ZUR STABILIT~T V0N ENTFALTUNGEN
Hans Soheerer
In his stability theorem on unfoldings of germs of C~-functions G. Wassermann has proved the equivalence of several properties of a~ unfolding, e. g. "infini- tesimally stable" and "universal". This paper which is close to his work adds another equivalent property. Two examples show that this property can also be considered in the context of other stability theorems.
0. EINLEITUNG
Der Stabilit~tssatz von G. Wassermann ([2] Theorem
4.11.) zeigt die Aquivalenz der Eigenschaft "stabil"
einer Entfaltung mit verschiedenen anderen Eigenschaf-
ten, z. B. "universell" und "infinitesimal stabil". Die
folgenden Zeilen fGgen eine weitere ~quivalente Eigen-
schaft, "parameterstabil", hinzu.
Die Eigenschaft "parameterstabil" kann man auch im
Zusammenhang mit anderen Stabilit~tss~tzen betrachten;
dazu werden zwei Beispiele angegeben. Die Beweise laufen
im Grunde darauf hinaus, gewisse Differentialgleichungen
in (differenzierbarer) ~bh~ngigkeit von einem Parameter
zu l~sen.
Die Arbeit schlie~t sich eng an [2] an und benGtzt
genau die Bezeichnungen und Begriffe yon [2]. Einige
seien jedoch hier kurz wiedergegeben.
Dank des Autors geht an G. Wassermann fGr seinen Rat.
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2 SCHEERER
i. DEFINITIONEN, RESULTAT.
Es sei s(n,p) die Menge der Keime im Nulipunkt
yon C~-Abbildungen f: ~n ) ~P und m(n,p) sei
die Teilmenge [flf(O) = 0] von s(n,p) . (Wir unter-
scheiden in der Notation selten zwischen Abbildungen
und deren Keimen.) Ffir p = 1 schreiben wit E(n)
statt ~(n,1) und m(n) start m(n,1) . Man bemerke,
da6 a(n) eine Algebra fiber E mit maximalem Ideal
~(n) ist.
Einen R m werden wir oft aufspalten als ~n • Er ,
dann bedeutet (x,u) E R n • Rr , dab x E ~n und
u E ~r ist. Ist f E ~(n+r) , so ist fie n die
Funktion (flE~(x) = f(x,O) . Ein f E m(n,p) definiert
einen Ringhomomorphismus f*: s(p) ) s(n) , ins~
besondere die Projektion ~n • Rr ) Rr eine Inklusion
s(r) ~ ~(n+r)
1. Sei ~ E m(n) . Ein f E s(n+r) heist Entfaltun~ von
, falls fl~ n = ~ ist.
2. Sind f E a(n+r) , g E ~(n+s) Entfaltun~en yon U ,
so besteht ein Morphismus f ~ g aus einem Paar ((@,k)
mit ~ E ~(n+r,n+s) , k E ~(l+r) , so dab folgende
Ei~enschaften erfUllt sind:
(i) Der Keim ~ hat die For~ (~,~) ~it
E ~(n+r,n) und ~ E ~(r,s) , d.h.
~(x,u) = (| .
(ii) Es ist ~IR n = idRn und klR = id~ .
(iii) Man hat f(x,u) = k(g$(x,u),u).
3. Die Entfaltun6 g von ~ heiBt"universell", falls
ffir ~ede andere Entfaltun~ f yon ~ ein Morphismus
f ) g existiert.
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SCHEERER 3
4. Eine Entfa!tung f E ~(n+r) von ~ heiBt "infini-
tesimal stabil", falls gilt:
~(n+r) = (af/Sxl,...,Bf/SXn)~(n+r)+
+ (af/Sul,...,Sf/SUr)~(r) + F*~(l+r)
mit F(x,u) = (f(x,u),u) (Zur Notation: Sind al,.~ m
Elemente einer Algebra A , und ist B eine Unteralgebra
yon A , so ist (al,...,am) B der yon [al,...,am) er-
zeugte B - Untermodul yon A .)
5 T DEFINITION: Eine Entfaltung f E a(n+r) von ~ E m(n)
heiBt "parameterstabil", falls gilt: FGr jede Entfaltung
g @ a(n+r+s) von f (dann ist g auch Entfaltung yon
) existiert ein Morphismus (~,h): g > f von Ent-
faltungen von ~ mit ~I~ n+r = id und k(~,u,O) =
fGr ~ E ~ , u E ~r
Wir zeigen:
SATZ: Die Eigenschaften "infinitesimal stabil" un d "para-
meterstabil" sind ~quivalent.
BEMERKUNG: Eine "infinitesimale" Version yon "parameter-
stabil" ist in [2] enthalten und impliziert, wie im An-
schluB an Definition 4.8 von [2] an~edeutet, "infinite-
simal stabil".
2. BEWEIS DES SATZES
2.1 ZUR ILLUSTRATION:
LEMMA: Aus "parameterstabil" folgt "universell".
BEWEIS: Sei f eine parameterstabile Entfaltung von
E m(n) und g E ~(n+s) eine Entfaltung yon U �9 Dann
ist f ~ g(x,u,v) = f(x,u) + g(x,v) - ~(x) , x E ~n ,
v E ~s , eine Entfaltung von ~ , so da~ g > f ~ g
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4 SCHEERER
existiert. Abet f ~ g ist auch eine Entfaltung von f .
Daher erh~lt man einen Morphismus g ) f durch Zusammen-
setzen yon g ~ f ~ g nJit einem Morphismus f ~ g ~ f ~
2.2 "PARAMETERSTABIL" IMPLIZIERT "INFINITESIMAL STABIL".
Sei f E s(n+r) parameterstabil. Sei h E s(n+r) und
bilden wit die Entfaltung g E s(n+r+l) yon f dutch
g(x,u,t) = f(x,u)+ th(x,u) Sei (~,k): g ~ f ein
Morphismus von Entfaltungen yon ~ mit den in der De-
finition yon "parameterstabil" geforderten Eigenschaften.
Differenziert man nun die Gleichung k(fr =
= g(x,u,t) nach t und setzt t = 0 , so erh~lt man
h E (Sf/Sxl,...,Sf/SXn)~(n+r) +
+ (Sf/Sul,...,Sf/SUr)s(r) + F*s(l+r)
2.3 "INFINITESIMAL STABIL" IMPLIZiERT "PARA~IETERSTABIL".
Sei f E s(n+r) und g E s(n+r+s) eine Entfaltung
von f Wir benutzen die Aquivalenz von "universell" und
"infinitesimal stabil" (L2], Theorem 4.11.) .
Sei h = gl~ n+r+s-1 falls s > 1 . Wegen der Existenz
von f > h und f universell ist h universell, also
infinitesimal stabil. Es genGgt also, die Behauptung f~r
s = 1 zu zeigen. Der Allgemeinfall ergibt sich dann als
Zusammensetzung g > h
von Entfaltungen yon
der Definition 5-
Neh~len wir an, es sei
> .~ > f , ein Morphismus
mit den zusgtzlichen Eigenschaften
s = 1 , und spalten wir ~n+r+l
auf als R n ~r • • ~ mit Koordinaten (x,u,t) . Da f
infinitesimal stabil, also universell, ist, gilt fNr jede
ganze Zahl k ~ 1 ([2], Theorem 3.22.(b)) die Gleichung
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SCHEERER 5
~(n) = (8~/SXl,...,8~/SXn)~(n) +
+ (Ss +
+ (1,U,...,~k-1)~ + ~(n) k
Nach ~2~, Theorem 3.19o ist ~ rechts-links endlich be~
stimmt. Also ist nach ~2~, Corollary 2.17.,
~(n) k c (8~/SXl,~176 , falls nur k gro~
genug ist. Dann kann man den Summanden ~(n) k aus der
Gleichung weglassen. Nun ist gl~ n+r = f ~ Man erh~lt
also jedes Element aus ~(n) durch Einschr~nkung eines
Elementes aus
(Sg/Sxl,---,Sg/SXn)~(n+r+l) + (Sg/Sul,--.,Sg/SUr)~(r+l) +
+ (1,g,...,gk-1)~(r+l)
auf ~n . Also gilt die Gleichung
~(n+r+l) = (Sg/Sxl,...,Sg/SXn~(n+r+l) +
+ (Sg/Sul,...,Sg/SUr)~(r+l) +
+ (l,g,...,gk-1)~(r+l) + m(r+l)~(n+r+l)
Nach dem Vorbereitungssatz yon Malgrange (~2~, Theorem
1.16.) kann man den Summanden m(r+l)~(n+r+l) aus der
Gleichung weglassen. Es gibt also Keime
~l,.~ E ~(n+r+l) , ~l,...,~r E ~(r+l) und E ~(l+r+l) , welche die Gleichung
8g/St(x,u,t) = ~ 8g/Sxi(x,u,t)~i(x,u,t ) +
+ ~ 8g/Suj(x,u,t)~j(u,t) +
+ ~(g(x,u,t),u,t)
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6 SCHEERER
erfGllen. Aus Lemma 1.29. yon [2] ergibt sich nun die
Existenz eines Morphismus g > f mit den gesuchten
Eigenschaften (vergl. S. 107-108 yon [2]).
3. WEITERE BEiSPIELE FUR "PARAMETERSTABIL".
FGr jede Art von Stabilit~tssatz k~nnen wir die Frage
nach der MSglichkeit der Erggnzung yon "parameterstabil"
stellen.
3.1. BEISPIEL DER RECHTSBESTIMMTHEIT.
F~r ein f E e(n) bezeichne jk(f) den k-jet yon f
(im Nullpunkt). Sei nun g E e(n+r) und ~: ~n+r >
ein Reprgsentant yon g . Sei gu der Keim im Nullpunkt
von gu(X) = g(x,u) .
LEMMA: Sei f E ~(n) , so dab m(n) k c m(n)<Sf/Sxl,...
..,Sf/aXn> (dies impliziert, dab f dutch seinen k-jet
rechts endlich bestimmt ist, [2] Theorem 2.6.). Sei
g E s(n+r) , so dab der Keim im Nullpunkt der Abbildtm 6
u~ > jk(gu) gleich dem Keim im Nullpunkt yon
u, > jk(f) is_~t.
Dann existiert H 6 ~(n+r,n) m it folgenden Eigen-
schaften :
(i) i(O,u) : o ,
(ii) HIR n ist ein DiffeonJorphismus,
(iii) guHu = f mit Hu(X ) = H(x,u)
~it anderen W0rten: Der Diffeomorphismus, welcher die
Rechtsg%uivalenz yon gu mlt f liefert, kann yon u
differenzierbar abh~ngig ~ewEhlt werden.
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SCHEERER 7
BEWEIS: Der Beweis yon Theorem 2.6. in [2] kann in Ab-
hgngigkeit yon einem Parameter durchgef~hrt werden.
3.2. STABILITAT VON ABBILDUNGEN.
DEFINITION: S ei f: X > Y eine C~-Abbildung differen-
zierbarer Mannigfaltigkeiten, sei X kompak t. Die Ab-
bildung f heiBt "parameterstabil", falls ~ilt:
FGr jede Umgebun~ P yon 0 in einem ~k und jede
C~-Abbildun~ F: X • P > Y m it F 0 = f existiert
ein__~e Umgebung P von 0 E P und C~-Abbildungen
G: X x ~- ) X , H: Y x ~ ) Y
so dab gilt:
(i) G O = id X , H 0 = idy .
(ii) ~Gr alle u E ~ sind G u , H u Diffeomor-
phismen.
(iii) FGr alle u E ~ ist HuFuG u = f
LEI~A: FGr f: X ) Y wie oben sind folgende Aussagen
gguivalent:
(i)
(ii)
Die Abbildung ist infinitesimal stabil.
Sie i st parameterstabil.
(Zur Def. yon "infinitesimal stabil" sei auf
L1], Chap. X, verwiesen.)
BEWEIS: Die Implikation (ii) > (i) ist klar.
F~r die andere Richtung vereinfachen wir den Beweis von
(2,3) in [1], Chap. X, benutzen jedoch die Kquivalenz von
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"stabil" mit "infinitesimal stabil".
Sei U = X x P x I mit I = [0,1] , sei V = Y x P x I.
Sei ~: U > Y definiert dutch (x,p,t), > F(x,tp) (Wit
nehmen P s~ernfGrmig in 0 an). L~ngs ~ hat man ein
Vektorfeld 8F/St . W~hlt man eine Umgebung ~ von 0 E P
klein genug, so ist ~(p,t) stabil, also infinitesimal
stabil, fGr alle PEP , t E I . Daher kann man wie in
[1], Chap. X, (2.3) 1. Tell, schlieBen, dab
8F/St = a(~) + B(~) ist fGr ein Vektorfeld ~ l~ngs der
Projektion V ) Y und fGr ein Vektorfeld ~ lgngs der
Projektion U > X . Dabei wird das Vektorfeld ~(~) dutch
die Formel a(~)(x,p,t) = ~(F(x,p,t),p,t) und das Vektor-
feld ~(~) durch die Formel ~(~)(x,p,t) = ~x(~(p,t)~(x,p,t)
definiert, wobei ~x(F(p,t)) das Differential yon F(p,t )
im Punkte x ist. Ferner kann man erreichen, da~
(bzw. ~ ) l~ngs der Einschr~nkung yon V > Y auf
Y • [0] • I (bzw. yon U > X auf X • [0] • I ) ver-
schwindet. Durch Integration von ~ bzw. ~ folgt die BeY
hauptung wie in [1], Chap. X, (2.3) 3. Tell
LITERATUR.
1. TOUGERON, J. C.: Id@aux de fonctions diff@rentiables.
Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete 71 .
Berlin-Heidelberg~New York: Springer 1972
2. WASSERMANN, G.: Stability of Unfoldings. Lecture Notes
in Mathematics 393. Berlin-Heidelberg-New York: Springer
1974.
Mathematisches Institut
D-6900 Heidelbarg
Im Neuenheimer Feld 9
(Eingegangen am 14. Ma• 1974)
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