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Auf tIandel, Industrie und Landwirtseha~t bezi~gliehe. 465 Eine Bestimmung yon Glycerin in Giirungsrfiekst{inden empfehlea P h . J. ELVlI~G, B. W•RSnOWSKY, E. SHOEMAKER u n d J. M~_I~GOLIT 1. Des Prinzip dieses Verfahrens beruht auf der Oxydation des Glycerins zu Form- aldehyd mittels Per] odsfiure. Zur Entfernung st6render Substanzen wird mit Kalk und J~thanoll0sung geklart. Die Ermittlung des Formaldehyds ist po- larographiseh odor nach der Sulfitmethode mit ansehliel]ender elektrometri- seher Titration ra0glieh, die fiir Reihenuntersuchungen die beste ist. KIiirung: Die etwa 150 mg Glycerin enthaltende Probe wird im 50 ml-~e~kolben bis zur Marke mit dest. Wasser verdiinnt. 10 ml dieser StammlSsnng gibt man zu 1 g CaO, des sich in einem EnLSNM~YER-Kolben befindet, und erwgrmt auf dem Wasserbade 30 Minuten lang auf 50~ C. Dann fiigt man 50 ml 95~oigen Xthylalkohol zu, rtihrt um lind dekantiert durch einen B~)cI~Ea-Trichter, leicht saugend unter Verwendung eines feinen Fflterpapiers. Der Riickstand wird fii~ifmal mit je 5 ml CaO-ges~t~tig*oem Athgnol (95%) gewaschen. Waschfliissigkeit mid Filtrat werden ver- einigt und in ein 250 ml-Becherglas mit dreimal 7 ml dest. ~Vasser iibergespiilt. Znm Gemisch fiigt m~n 1 ml einer 30%igen Natronlauge und engt auf dem Wasserbade auf etwa 20 ml ein. Die LSsung wird gegen Methylro~ mit 2 n Sehwefe]sgure neutra- lisiert0; yore Indikator sind nur 1-2 Tropfen zu verwenden, da ein D~berschnJ~bei tier Oxydation stSrt. Die L6sung iibertrggt m~n schlieBIieh in einen 100 ml-KzELDAItn- Kolben mid verdiinnt mi~ etwa 50 ml Wasser. Oxydation: 5 ml der 0,5 n Perjods~,ure werden tier LSsung im Kj~.LDAI~L-Kolben zugesetzt, der an des Destillationsgerat angesch]ossen wird. Des Destillat f~ngt man in einer Vorlage in 50 ml Wasser auf. Der Xtihler muff etwa 2 cm in des Wasser ein- tauehen. Man erwarmt zuerst den Inhalt des KJELDAI~L-Kolbens vorsiehtig und destil- liert dann (34 ml je rain) bis auf 5 ml ab. Die weitere Behandlung ist dann die iibliehe. Titration: Sobald die Jodfarbe im Destillat sichtbar wird, bringt man sie mittels vorsieh'tiger Zugabe yon 0,1 n ThiosulfatlSsung zum Verschwinden. Dalm neatralisiert man sorgsam des alImisensgurehaltige Destillat mit 0,1 n Natronlauge bis zum pH-Wert 9,3 (elektrometrische ~estimmung~ BScX~IANN-pK-Megger~t und Glaselektrode). Zum Gemiseh ftigt man sonaeh 25 ml einer 12~/oigen Na~SOs-LSsung zn und titriert des freigewordene Alkali po~entiometrisch mit 0,1 n tIC1 auf des Anfangs.p]~ yon 9,3 zuriick. Thymolblas kann zur leiehteren Erkennung des Endpunktes zugeffigt werden. Im Blindversuch wird der ttC1-Verbraueh der gleichen Menge desk. Wassers besldmmt und vom Verbraueh tier Probe abgezogen. ~o Glycerin = ml verbr. HCt x S~llrenormaliti~t x 4,605 aliquoter Tell der Einwaage Polarographische Bestimmung: Des Formaldehyddestfllat iibertragt man in einen 250 ml-MeBkolben, so dag des Gesamtvolumen 225 ml nicht iibersteigb. Man ftig%25 In] n LiOtt-LSsung in 0,1 n LiC1-LSsung zu und verdfinnt zur Marke. Die Mischung ist dann an LiOtI 0,1 n und an LiC1 0,01 m Zelle und Elektrode werden mehrmals mi~ diesem L5sungsgemiseh gesptil~, die Zelle wird gefiillt mid naeh Erreiehung kons~anter Temperatur polarographiert. Man benutzt eine tropfende Hg-Kathode and eine ruhende Hg-Polanode. Des Galvanometer wird abweehselnd bei --1,40 und --1,63 Volt ab- gelesen. Die Diffore:az beider Ablesungen entsprieht tier tIShe tier Formaldehydstufe (Diffusionsstrom). ]~,in Vergleich mit einer Formaldehyd-LSsung yon nahezu gleicher Konzentration ist erforderlich. Es sind dann ~f V s - C s. 153,4 ~o Glycerin = ]~s" s ' Analytic. Chem. ~0, 25 (1948). 31"

Eine Bestimmung von Glycerin in Grärungsrückständen

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Page 1: Eine Bestimmung von Glycerin in Grärungsrückständen

Auf tIandel, Industrie und Landwirtseha~t bezi~gliehe. 465

Eine Bes t immung yon Glycerin in Giirungsrfiekst{inden empfehlea Ph . J. ELVlI~G, B. W•RSnOWSKY, E. SHOEMAKER und J. M~_I~GOLIT 1. Des Prinzip dieses Verfahrens beruh t auf der Oxydat ion des Glycerins zu Form- aldehyd mit te ls Per] odsfiure. Zur En t f e rnung st6render Subs tanzen wird mi t Kalk und J~thanoll0sung geklart. Die E rmi t t l ung des Formaldehyds ist po- larographiseh odor nach der Sulf i tmethode mi t ansehliel]ender elektrometri- seher T i t r a t ion ra0glieh, die fiir Reihenuntersuchungen die beste ist.

KIiirung: Die etwa 150 mg Glycerin enthaltende Probe wird im 50 ml-~e~kolben bis zur Marke mit dest. Wasser verdiinnt. 10 ml dieser StammlSsnng gibt man zu 1 g CaO, des sich in einem EnLSNM~YER-Kolben befindet, und erwgrmt auf dem Wasserbade 30 Minuten lang auf 50 ~ C. Dann fiigt man 50 ml 95~oigen Xthylalkohol zu, rtihrt um lind dekantiert durch einen B~)cI~Ea-Trichter, leicht saugend unter Verwendung eines feinen Fflterpapiers. Der Riickstand wird fii~ifmal mit je 5 ml CaO-ges~t~tig*oem Athgnol (95%) gewaschen. Waschfliissigkeit mid Filtrat werden ver- einigt und in ein 250 ml-Becherglas mit dreimal 7 ml dest. ~Vasser iibergespiilt. Znm Gemisch fiigt m~n 1 ml einer 30%igen Natronlauge und engt auf dem Wasserbade auf etwa 20 ml ein. Die LSsung wird gegen Methylro~ mit 2 n Sehwefe]sgure neutra- lisiert0; yore Indikator sind nur 1-2 Tropfen zu verwenden, da ein D~berschnJ~ bei tier Oxydation stSrt. Die L6sung iibertrggt m~n schlieBIieh in einen 100 ml-KzELDAItn- Kolben mid verdiinnt mi~ etwa 50 ml Wasser.

Oxydation: 5 ml der 0,5 n Perjods~,ure werden tier LSsung im Kj~.LDAI~L-Kolben zugesetzt, der an des Destillationsgerat angesch]ossen wird. Des Destillat f~ngt man in einer Vorlage in 50 ml Wasser auf. Der Xtihler muff etwa 2 cm in des Wasser ein- tauehen. Man erwarmt zuerst den Inhalt des KJELDAI~L-Kolbens vorsiehtig und destil- liert dann (34 ml je rain) bis auf 5 ml ab. Die weitere Behandlung ist dann die iibliehe.

Titration: Sobald die Jodfarbe im Destillat sichtbar wird, bringt man sie mittels vorsieh'tiger Zugabe yon 0,1 n ThiosulfatlSsung zum Verschwinden. Dalm neatralisiert man sorgsam des alImisensgurehaltige Destillat mit 0,1 n Natronlauge bis zum pH-Wert 9,3 (elektrometrische ~estimmung~ BScX~IANN-pK-Megger~t und Glaselektrode). Zum Gemiseh ftigt man sonaeh 25 ml einer 12~/oigen Na~SOs-LSsung zn und titriert des freigewordene Alkali po~entiometrisch mit 0,1 n tIC1 auf des Anfangs.p]~ yon 9,3 zuriick. Thymolblas kann zur leiehteren Erkennung des Endpunktes zugeffigt werden. Im Blindversuch wird der ttC1-Verbraueh der gleichen Menge desk. Wassers besldmmt und vom Verbraueh tier Probe abgezogen.

~o G l y c e r i n = ml verbr . HCt x S~llrenormaliti~t x 4,605 a l iquoter Tell der E i n w a a g e

Polarographische Bestimmung: Des Formaldehyddestfllat iibertragt man in einen 250 ml-MeBkolben, so dag des Gesamtvolumen 225 ml nicht iibersteigb. Man ftig% 25 In] n LiOtt-LSsung in 0,1 n LiC1-LSsung zu und verdfinnt zur Marke. Die Mischung ist dann an LiOtI 0,1 n und an LiC1 0,01 m Zelle und Elektrode werden mehrmals mi~ diesem L5sungsgemiseh gesptil~, die Zelle wird gefiillt mid naeh Erreiehung kons~anter Temperatur polarographiert. Man benutzt eine tropfende Hg-Kathode and eine ruhende Hg-Polanode. Des Galvanometer wird abweehselnd bei --1,40 und --1,63 Volt ab- gelesen. Die Diffore:az beider Ablesungen entsprieht tier tIShe tier Formaldehydstufe (Diffusionsstrom). ]~,in Vergleich mit einer Formaldehyd-LSsung yon nahezu gleicher Konzentration ist erforderlich. Es sind dann

~ f �9 V s - C s . 153,4 ~o Glycerin = ]~s" s '

Analytic. Chem. ~0, 25 (1948).

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4 6 6 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

worin bedeuten: Hf die Formaldehydstufenhiihe der Probe, I-Is die Stufenh6he der Vergleichsformaldehyd-L6sung, Vs das Volumen der benutzten Standard-Stamm- 15sung, CS rag Formaldehyd je ml der Standard-StammlSsung, S das Gewieht des aliquoten Einwaagenanteils in rag.

Das Verfahren wurde an syn the t i schen Gemischen yon Glycer in -Wasser und Glycer in -Glucose-Wasser geprt if t und ergab mi t den Sol lwer ten inner- ha]b enger Grenzen i ibere ins t immende Zahlen. Weinproben l iefer ten fol- gende W e r t e : Ein Muskate l lerwein 0,75, 0,7t , 0,71 nnd 0,79~o, ein Sher ry- wein 0,89 und 0,86% Glycerin. H. FREYTAG.

Die Bes t immung yon Persu l ia t in Latex-Polymer isa t ionsemuls ionen unte r - suchten nach drei Methoden I. M. KOLTIIOFF, L. S. Guss , D. R. MAY und A. I. MEDALI~ 1. E s hande l t sich um die Bes t immung kleiner Persu l fa tmengen (0,~ his 0,2~o), die als K a t a l y s a t o r der Po lymer i sa t ion yon Butadien; S ty ro l oder yon beiden in Emuls ion mi t SeifenlSsffng angewendet werden.

1. D i e F e ( I I ) - M e t h o d e . - l%eagenzien: I . 0,005 tool Ce(IV)-sulfatlSsung. Die L5sung yon Ce(IV)-ammoniumsulfat-dihydrat (63 g) erfolgt in 50 ml konz. Schwefels~iure, die mit 500 ml Wasser verdiinnt werden; naeh dem Riihren wird filtriert, auf Raum- temperatur abgekiihlt und auf 1 Liter verdtinnt. 100 ml dieser Stamml6sung werden mit molarer Schwefels~ure auf 2 Liter verdiinnt. - II. 0,007 tool Fe(II)-sulfat. 28 g FeSO 4 �9 7 H~O (oder 39 g FeSO a �9 (1~H4)2S04 �9 6 It~Q) werden einer LSsung yon 30 ml konz. Schwefelsiiure in 500 ml Wasser zugegeben, l~ach Abkiihlung wird auf 1 Liter mit Wasser verdiirm~ und yon dieser Stamm15snng werden 140 ml auf 2 Liter auf- gefiillt. - I l l . 0,0005 tool Fe(II)-PhenanthroHn-Indikator. 0,174 g FeS0 t �9 7 H~O, in 20 mlWasser ge15st, werden mit 0,371 g o-Phenanthrolinhydrat versetzt, l~ach vSlligem LSsen erg~nzt man auf 25 ml und verdiinnt auf das 100fache.- IV. 0,1 n arsenige S~ure. Man ]5st 0,2472 g reines troekenes As(HI)-oxyd in 20 ml n lk~atronlauge, ffigt n Schwefels~iure bis gerade zur sauren l~e~ktion zu ~nd verdiinnt mi~ W~sser genau auf 500 ml. Titerstellungen: Genau 10 ml IV versetzt man mit l0 ml 6 n Schwefel- s~ure und verdiinnt auf 100 ml. l~ach Zugabe yon 3 Tropfen 0,01 tool Os-tetroxyd- LSsung (Ms I(atalysutor) lind yon 2 ml I I I wird mit I auf Farblos titriert. Zur Feat- stellung der Indikator-Korrektur fiigt man 2 ml I zu 100 ml Wasser nnd t i t r ier t zum gleichen Endpunkt. Dieser Wert wird vom vorigen abgezogen. Zur Titerstellung der Eisen(II)-LSsunggibt man10 ml I I in einen 250mLERLENMEYER-Kolben, der 10ml 6n Sehwefels~,ure und 100 ml Wasser enth~lt. Iqach Zufiigung yon 2 ml l l I wird mit I auf Farblos titriert. Die Einstellv~ng ist t~glich vor jeder Bestimmung efforderlich.

Zur Persulfatbestimmung werden 5 g Latex im 100 ml-Becherglas eingewogen und nach dem Versetzen mit 10 ml Wasser dutch Zugabe yon 1 ml 6 n Schwefels~ure koaguliert, unter starkem Riihren bis'zum Klarwerden der iiberstehenden Flfissigkeit und Ausdriicken des Koagulats. Die Fliissigkeit wird in einem 250 ml-Kolben filtriert. Becher und Koagulat werden gq'iindlich gewaschen. Naeh Zugabe yon 10 ml 6 n Schwe- fels~ure wird mit Wasser auf 100 ml erginzt und 10 Minuten lang Stickstoff durehge- lei tet . / )ann setzt man i0 ml I I und etwa 0,5 g NaHCO a zu, leitet weitere 20 Minuten Stickstoff dutch und t i t r iert nach Beif/igung yon 2 ml I l l mit I. Wird die Analyse raseh ausgeffihrt, so kann auf die Entfernung der Luft verziehtet werden. Man finder mg Persulfat = 135 (V o --V)N, worin V o die 10 ml I I ~quivalente Anzahl ml I, V die bei der Titration verbrauchten ml I und lg die Normalit~t der I-L6sung bedeuten.

Das Fil trat der anges/~uerten peroxyd-haltigen SeifenlSsnngen liefert nach der Fe(II)-Methode hohe Persulfatwerte. Der Ausschlug der Luit w~hrend der Persulfat-

1 j . Polymer. Sci. 1, 340 (1946).