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Eine empirisch-theologische Analyse kirchliche Ehevorbereitungsangebote

2. Verantwortlichentreffen im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt17.06.2019

Zur Ehe berufen

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TOP 2: 7 Thesen zur Grundlegung

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These 1p Mit Papst Franziskus hat ein Umschwung kirchlicher

Lehrverkündigung von einer stärker augustinisch-platonischen Sichtweise hin zu einer thomanisch-aristotelischen Grundperspektive eingesetzt. Dies ist mit einer tendenziell optimistischeren Betrachtung menschlicher Wirklichkeit verbunden (vgl. Feil 2016, 2). Eine solche lässt sich u.a. inkarnationstheologisch begründen.n „Der Gottmensch ist der erste Anfang des endgültigen

Gelungenseins, der Bewegung der Selbsttranszendenz der Welt in die absolute Nähe zum Geheimnis Gottes. Diese hypostatische Union darf im ersten Ansatz nicht so wehr als etwas gesehen werden, was Jesus von uns unterscheidet, sondern als etwas, was einmal und nur einmal geschehen muss, wenn die Welt beginnt, in ihre letzte Phase [...], in der sie ihre endgültige Konzentration, ihren endgültigen Höhepunkt und ihre radikale Nähe zum absoluten Geheimnis, Gott genannt, verwirklichen soll. Von da aus erscheint die Inkarnation als der notwendig, bleibende Anfang der Vergöttlichung der Welt im ganzen (Rahner 1984, 183).

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These 2

p Dieser „bejahende Realismus“ korreliert mit einer neuen Hochschätzung des sensus fidei, also des authentischen Zugangs zur Heilswahrheit durch den einzelnen Gläubigen (sensus fidei fidelis) sowie alle Glieder der Kirche (sensusfidei fidelium).n „Der Herr vergibt alles“, antwortete sie mir mit

Überzeugung. „Frau, wie aber können Sie das wissen?“ „Wenn der Herr nicht alles vergäbe, gäbe es die Welt nicht.“ Ich hätte sie gerne gefragt: „Sagen Sie mir, liebe Frau, haben Sie an der Gregoriana studiert?“, denn das ist die Weisheit, die der Heilige Geist gibt: die innere Weisheit. (Angelus-Ansprache, 17.03.2013)

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These 3

p Der sensus fidelium handelt nichtnur von Glaubens-, sondern auchvon Sittendingen (de rebus fideiet morum, LG 12). Insofern ist zufragen, “how the moral sense of the faithful in their daily decision making and practise can feed into the moral insight of the Church” (Knieps-Port le Roi, 2017, 282).

p Problemen Diachronie, faktischer Dissens …

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These 4

p Kriterien für die authentische Partizipation am sensus fidei sind: Teilhabe am Leben der Kirche, Hören auf Gottes Wort, Offenheit gegenüber der Vernunft, grundsätzliche Anerkennung des Lehramtes, Heiligkeit als „Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm 14,17), Streben nach dem Aufbau der Kirche (vgl. CTI 2015, 69-75).

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These 5

p Die Theologie geht einerseits „in die Schule des sensus fidelium“ (CTI 2015, 63), befördert und bereichert ihn aber auch andererseits mit ihren wissenschaftlichen Mitteln. Will die Theologie als Wissenschaft (scientia fidei) „in die Schule des sensus fidelium“ gehen, muss sie dies auf wissenschaftliche Weise tun. Dabei ist sie u.U. angewiesen auf Nachbardisziplinen.

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These 6

p Die Ehe muss auch vom Beziehungsleben junger Gläubiger, von ihren Transzendenzerfahrungen, Ängsten und Träumen her gedeutet und verstanden werden, will die Kirche ihrer eigenen Lehre vom sensus fidei gerecht werden.

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These 7

p Um in den Ehevorbereitungsangeboten die Kluft zwischen Lebenswirklichkeit und kirchlicher Lehre zu schließen, muss der – u.a. von unserem Projekt erhobene - sensus fideizur Ehe nicht nur inhaltlich stärker berücksichtigt werden, die Ehevorbereitung selbst sollte ein Forum des sensusfidei zur Verständigung über die Ehe sein.

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Nochmals: die sieben Thesenp These 1: Mit Papst Franziskus hat ein Umschwung kirchlicher Lehrverkündigung von einer stärker

augustinisch-platonischen Sichtweise hin zu einer thomanisch-aristotelischen Grundperspektive eingesetzt. Dies ist mit einer tendenziell optimistischeren Betrachtung menschlicher Wirklichkeit verbunden (vgl. Feil 2016, 2). Eine solche lässt sich u.a. inkarnationstheologisch begründen (vgl. Rahner 1984, 183).

p These 2: Dieser »bejahende Realismus« korreliert mit einer neuen Hochschätzung des sensus fidei, also des authentischen Zugangs zur Heilswahrheit durch den einzelnen Gläubigen (sensus fidei fidelis, vgl. Angelus-Ansprache, 17.03.2013) sowie durch alle Glieder der Kirche (sensus fidei fidelium).

p These 3: Der sensus fidelium handelt nicht nur von Glaubens-, sondern auch von Sittendingen (de rebus fidei et morum, LG 12). Insofern ist zu fragen, »how the moral sense of the faithful in their daily decision making and practise can feed into the moral insight of the Church« (Knieps-Port le Roi, 2017, 282).

p These 4: Kriterien für die authentische Partizipation am sensus fidei sind: Teilhabe am Leben der Kirche, Hören auf Gottes Wort, Offenheit gegenüber der Vernunft, grundsätzliche Anerkennung des Lehramtes, Heiligkeit als »Friede und Freude im Heiligen Geist« (Röm 14,17), Streben nach dem Aufbau der Kirche (vgl. CTI 2015, 69-75).

p These 5: Die Theologie geht einerseits „in die Schule des sensus fidelium“ (CTI 2015, 63), befördert und bereichert ihn aber auch andererseits mit ihren wissenschaftlichen Mitteln. Will die Theologie als Wissenschaft (scientia fidei) „in die Schule des sensus fidelium“ gehen, muss sie dies auf wissenschaftliche Weise tun. Dabei ist sie u.U. angewiesen auf Nachbardisziplinen.

p These 6: Die Ehe muss auch vom Beziehungsleben junger Gläubiger, von ihren Transzendenzerfahrungen, Ängsten und Träumen her gedeutet und verstanden werden, will die Kirche ihrer eigenen Lehre vom sensusfidei gerecht werden.

p These 7: Um in den Ehevorbereitungsangeboten die Kluft zwischen Lebenswirklichkeit und kirchlicher Lehre zu schließen, muss der – u.a. von unserem Projekt erhobene - sensus fidei zur Ehe nicht nur inhaltlich stärker berücksichtigt werden, die Ehevorbereitung selbst sollte ein Forum des sensus fidei zur Verständigung über die Ehe sein.

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Literatur

p Feil, Michael (2016): Beobachtungen und Analysen zum Nachsynodalen Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus. Bonn.

p Franziskus (2013): Angelus. In: https://w2.vatican.va/content/francesco/de/angelus/2013/documents/papa-francesco_angelus_20130317.html [16.06.2019].

p Internationale Theologische Kommission (CommissioTheologica Internationalis, 2015): Sensus Fidei und SensusFidelium im Leben der Kirche. Bonn (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls ; 199).

p Knieps-Port le Roy, Thomas (2017): Church Teaching on Marriage and Family – A Matter of Sensus Fidelium? In: Curran, Charles E. u.a. (Hg.): The Sensus Fidelium on Moral Theology. Readings in Moral Theology No. 18. New York, 280-291.

p Rahner, Karl (1984): Grundkurs des Glaubens. Freiburg/Br.

TOP 4Weiteres Vorgehen

Operative FolgeschritteThomas Brenner, MagTheol.

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Spätsommer 2019

§ Was:Qualitative Interviews (inkl. kompletter Transkription)§ Wen:Ebene der Brautleute§ Wo:2-2-2 (Eichstätt-Passau-Regensburg) = 6 Brautpaare§ Ziel:Bedürfnisse und „Transzendenzen“ der KursteilnehmerInnen eruieren -> Grundlage für quantitative Fragebögen

Bis Sommer 2020

§ Was:Quantitative Erhebung§ Wen:Ebene der Brautleute§ Wo:Flächendeckend in den Bistümern Eichstätt, Passau, Regensburg§ Auftrag:theologisch-partizpiativ

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Ziel der Fragebögen

Über Fragebögen - an Schwierigkeiten des Themas Sakramententheologie „herankommen“ (Verständnis)Und- (spirituellen) Bedürfnissen der KursteilnehmerInnen „nachspüren“

Durchführung

Drei Befragezeitpunkte:§ Vor dem Ehevorbereitungsseminar

(bei der Anmeldung)§ Unmittelbar nach dem

Ehevorbereitungsseminar§ 4-6 Wochen nach dem

Ehevorbereitungsseminar

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Wichtig

Dekanekonferenz!Priesterrat

Zeitgleich/Parallel

Internationale ErhebungWo: Vereinigten Staaten, Chile, Südkorea, AustralienWie: Qualitativ