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Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 59 s~ure zu und ft~hrt die Bestimmung in der bekannten Weise nach Kjeldahl zu Ende. Nitrite wirken noeh lebhafter auf Ameisens~iure ein als Nitrate. Eine kleine Verbesserung der Kj eldahl- Methode schlagen A. Gr6goire und Era. Carpiauxl) vor. Um das bei Gegenwart yon Seifen fitiehtiger Fettsauren auftretende li~stige Sch~umen der zu destillierenden Fliissigkeit zu vermindern, geben sie in den Destillations- kolben etwas Chlorkalzium. Zur Auffindung einer bequeraenHalogenbestimmung im Benzoyl- ~hloramid hat E. M ohr ~) eine geihe yon Versuchen angestellt. Es getang dem Verfasser jedoch nicht, die yon Hoogewerf und van Dorp ~) ftir die Bromamide und die von Hantsch und Dollfus ~) ffir Azetyl- chloramid und Phenylazetylbromamid ausgearbeiteten jodometrischen ]3estimmungen nach Uberftihrung des Broms in unterbromigsaures Alkali auf das Benzoylchloramid zu ~ibertragen. Die Ergebnisse sehwankten, trotz mannigfaltiger Abiinderung der Versuehsbedingungen, regellos inner- halb welter Grenzen, so dass die Halogenbestimmung gewichtsanalytiseh ausgeffihrt werden musste. Die abgewogene Substanzmenge wird in 20 cc~'~ wiisserigem Ammoniak nnd 30cc~ ~asser ge]0st; man koeht diese LSsung 5 Minuten, versetzt mit 4ccm mAgNO~ and s~tuert mit verdtinnter, chlorfreier Salpetersi~ure an. Das auf dem Filter gesammelte Chlorsilber wird mit heissem Wasser, dann mit absolutem Alkohol und wieder mit Wasser gewaschen. Hierau[" 15st man mit Ammoniak, f~llt mit Salpetersaure wieder aus und filtriert in der abliehen Weise durch einen G ooehtiegel etc. 2. Qualitative und quantitative Analyse. Zum qualitutiven Naehweis yon Kurbonylferroeyanid teilt G as ~u b o n 5) eine rasche und empfindliche Methode mit. Man versetzt die zu untersuehende, m0glichst konzentrierte LOsuug, die neben Karbonyl: ferroeyanid Ferrocyanide entMlt, in der Siedehitze mit Salpeters~ure. Dabei wird das Karbonylferroeyanid vollsti~ndig oxydiert und fitllt als sehSner violetter Niedersehlag aus, wahrend das Ferrocyanid in Nitro- ferroeyanid tibergeht. Spuren yon Karbonylferrocyanid werden wegen der starken Fhrbung des Nitroferroeyanids nur naeh einiger Ubnng er- kannt. Eine~ allerdings nieht sehr genaue, titrimetrisehe Bestimmung des Karbonylferroeyanids beruht darauf, dass dieses gegen die oxydierende Wirkung yon Permanganat widerstandsf'~higer ist, als das Ferrocyanid. Man titriert die schwach sehwefelsaure LSsung tropfenweise mit Per- manganat, bis in dem einfallenden Tropfen das Karbonylferroeyanid als brauner Nieders lag za erkennen ist. l) Bill. acad. roy. Belgique 17, 36 (1903); dutch Ztschrft. f. Unters. d. Nahrangs- u. Genussm. 7, 282 (1904). -- '2) Journ. f. prakt. Chem. 72, 297 (1905). -- 3) ~ec. tray. chim. 6, 379 (1887); 8, 179 (18~9). -- 4) Ber. Deutseh. Chem. Ges. 35, 253 1902). -- 5) Journ. des usines ~ gaz 29, 205 (1905); dutch Chem. Ztg. 29, R. 293 (1905).

Eine kleine Verbesserung der Kjeldahl-Methode

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Page 1: Eine kleine Verbesserung der Kjeldahl-Methode

Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 59

s~ure zu und ft~hrt die Bestimmung in der bekannten Weise nach K j e l d a h l zu Ende. Nitrite wirken noeh lebhafter auf Ameisens~iure ein als Nitrate.

Eine kleine Verbesserung der Kj e l d a h l - Methode schlagen A. G r 6 g o i r e und Era. C a r p i a u x l ) vor. Um das bei Gegenwart yon Seifen fitiehtiger Fettsauren auftretende li~stige Sch~umen der zu destillierenden Fliissigkeit zu vermindern, geben sie in den Destillations- kolben etwas Chlorkalzium.

Zur Auffindung einer bequeraen Halogenbestimmung im Benzoyl- ~hloramid hat E. M o h r ~) eine geihe yon Versuchen angestellt. Es getang dem Verfasser jedoch nicht, die yon H o o g e w e r f und van D o r p ~) ftir die Bromamide und die von H a n t s c h und D o l l f u s ~) ffir Azetyl- chloramid und Phenylazetylbromamid ausgearbeiteten jodometrischen ]3estimmungen nach Uberftihrung des Broms in unterbromigsaures Alkali auf das Benzoylchloramid zu ~ibertragen. Die Ergebnisse sehwankten, trotz mannigfaltiger Abiinderung der Versuehsbedingungen, regellos inner- halb welter Grenzen, so dass die Halogenbestimmung gewichtsanalytiseh ausgeffihrt werden musste.

Die abgewogene Substanzmenge wird in 20 cc~'~ wiisserigem Ammoniak nnd 3 0 c c ~ ~asse r ge]0st; man koeht diese LSsung 5 Minuten, versetzt mit 4ccm mAgNO~ and s~tuert mit verdtinnter, chlorfreier Salpetersi~ure an. Das auf dem Filter gesammelte Chlorsilber wird mit heissem Wasser, dann mit absolutem Alkohol und wieder mit Wasser gewaschen. Hierau[" 15st man mit Ammoniak, f~llt mit Salpetersaure wieder aus und filtriert in der abliehen Weise durch einen G ooeht iege l etc.

2. Q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e A n a l y s e .

Zum quali tut iven Naehweis yon Kurbonylferroeyanid teilt G as ~u b o n 5) eine rasche und empfindliche Methode mit. Man versetzt die zu untersuehende, m0glichst konzentrierte LOsuug, die neben Karbonyl: ferroeyanid Ferrocyanide entMlt, in der Siedehitze mit Salpeters~ure. Dabei wird das Karbonylferroeyanid vollsti~ndig oxydiert und fitllt als sehSner violetter Niedersehlag aus, wahrend das Ferrocyanid in Nitro- ferroeyanid tibergeht. Spuren yon Karbonylferrocyanid werden wegen der starken Fhrbung des Nitroferroeyanids nur naeh einiger Ubnng er- kannt. Eine~ allerdings nieht sehr genaue, titrimetrisehe Bestimmung des Karbonylferroeyanids beruht darauf, dass dieses gegen die oxydierende Wirkung yon Permanganat widerstandsf'~higer ist, als das Ferrocyanid. Man titriert die schwach sehwefelsaure LSsung tropfenweise mit Per- manganat, bis in dem einfallenden Tropfen das Karbonylferroeyanid als brauner Nieders lag za erkennen ist.

l) Bill. acad. roy. Belgique 17, 36 (1903); dutch Ztschrft. f. Unters. d. Nahrangs- u. Genussm. 7, 282 (1904). -- '2) Journ. f. prakt. Chem. 72, 297 (1905). -- 3) ~ec. tray. chim. 6, 379 (1887); 8, 179 (18~9). - - 4) Ber. Deutseh. Chem. Ges. 35, 253 1902). -- 5) Journ. des usines ~ gaz 29, 205 (1905); dutch Chem. Ztg. 29, R. 293 (1905).