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Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden usw. 295 wendung yon S/~ure-Basenindieatoren 1, nur ist an Stelle yon pg der negatiw ~, Log- arithmus der Metall-Ionenkonzentration P~I zu setzen. Die Gleiehung dpE 0,188 dI EI (1--~) {siehe1) iibergeht also in die Gleichung dp~ 0,188 0,188 (1 -~- KMA[M]) dI EI (1--~) EI KMA[M] Darm bedeuten E die Extinktion, I die prozentisehe Lichtdureh]~ssigkeit, ~ den Dissoziationsgrad des Indicators, [M] die Metall-Ionenkonzentration, KMA die Stabilit/~tskonstante der Metall-Indieatorverbindung. Aus der Gleichung werden die mathematisehen Ansdrficke ffir die exakte Bestimmung des ~quivalenzpunktes abgeleitet. Die Berechnungen werden sowohl ffir einfarbige Indicatoren als auch ffir die praktisch fast ausschlieBlich vorkommenden zweifarbigen Indieatoren durchgeffihrt. Die Abh/ingigkeit yon dem BEE~schen Gesetz sowie der Einflu$ der Acidit~t werden untersueht. Aus den Bereehnungen ergibt sieh, dab die Genauigkeit und die Seh~rfe der Titrationen sehr hoeh sind. Ffir die komplexometrisehe Kupfer- titration bei PH 5 liegt z. B. der theoretische Fehler bei etwa ~= 0,01~ und wird bei h6heren p~-Werten noeh kleiner. Bei Verwendung yon Verg]eiehsl6sungen wird die Feststellung des Endpunktes so scharf, dab andere Faktoren die praktisch er- reiehbare Genauigkeit bestimmen. Die Anwendung der Ammoniakpuffer bei den komplexometrisehen Titrationen (z. B. yon Zn, Cu, Ni, Co) setzt die Titrations- seh/~rfe infolge Bildung der Metallammine etwas herab. Wenn sehr hohe Genauig- keit erwfinseht ist, wird ein niehtkomplexbildender Puffer (z. ]3. Hydrogencarbonat) empfohlen. Um in diesem Falle das Ansfallen eines l~iederschlages vor Erreiehen des _~quivalenzpunktes zu vermeiden, legt man die Komplexonl6sung vor und tltrier~ mit der 1VfetallsalzlSsung. Der Verlauf der komplexometrischen Titrationen yon Kup/er und Magnesium wird besehrieben und die prak~isch erreiehbaren Genauigkeiten werden angegeben. A. KURTENACKER. Eine photometrisehe )Iethode zur Bestimmung yon Ammoniumacetat mit empfindliehem SCHIFFsehem Reagens besehreiben S. N. Bm~TTACEA~YA und A. GHOSE 2. Das Reagens (farblose LSsung yon fuehsinschwefliger S~ure) nimmt auf Znsatz yon Alkali infolge Neutralisation der freien und an Fuchsin gebundenen sehwefligen S/~ure wieder die ursprfingliehe Fuehsinfarbe an. ~hnlieh wie Alkali wirken aueh Salze yon schw/~eheren S/~uren als H2SOa, z.B. Ammoniumacetat. Die Intensit~t der Farbe ist abh/s vonder Ammoniumaeetatkonzentration, die also dureh Messung der Farbintensit/it bestimmt werden kann. -- Empfindliches 3 Sc~n~Fsches Reagens wird naeh W. G. TOBIE bereitet: Man entfi~rbt 0,5 g Fuchsia mit SO~, dessen Menge so berechnet wird, dab 1 g SOe/Liter frei bleibt. Man ffillt auf 1 Liter auf, lal]t fiber Nacht stehen und entfernt die verbliebene sehwaehe Gelb- f/~rbung durch wenig A-Kohle. In/~hnlicher Weise werden 2 weitere L6sungen mit 2 bzw. 3 g SOJ1 hergestellt. Gemessen wird bei 535 m~t im Beekman-Spektral- photometer (Modell DU), Spaltbreite 0,04 mm. Die !V[essungen werden 15 rain naeh Misehen des Reagenses mit der AmmoniumacetatlSsung durehgeffihrt (willkiirlieh festgesetzt) Zun/~chst stellt man sich Eiehkurven -- Ammoniumaeetatkonzen- tration gegen Extinktion -- her: Zu je 5 ml ScmFFschem Reagens gibt man 1 ml AmmoniumacetatlSsung, deren Konzentration variiert wird. Jeweils naeh 15 min RI~GBOM, A., und F. SU~D~AN; diese Z. 116, 104 (1939). 2 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 11, 244--248 (1954). Presidency College und :Bose Inst., Calcutta (Indien). 3 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 405 (1942); Food Research 3, 499 (1938).

Eine photometrische Methode zur Bestimmung von Ammoniumacetat mit empfindlichem Schiffschem Reagens

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Page 1: Eine photometrische Methode zur Bestimmung von Ammoniumacetat mit empfindlichem Schiffschem Reagens

Bericht: Allgemeine analytische ~e thoden usw. 295

wendung yon S/~ure-Basenindieatoren 1, nur ist an Stelle yon pg der negatiw ~, Log- arithmus der Metall-Ionenkonzentration P~I zu setzen. Die Gleiehung

dpE 0,188

dI E I (1--~) {siehe 1) iibergeht also in die Gleichung

dp~ 0,188 0,188 (1 -~- KMA[M])

dI E I (1--~) E I KMA[M]

Darm bedeuten E die Extinktion, I die prozentisehe Lichtdureh]~ssigkeit, ~ den Dissoziationsgrad des Indicators, [M] die Metall-Ionenkonzentration, KMA die Stabilit/~tskonstante der Metall-Indieatorverbindung. Aus der Gleichung werden die mathematisehen Ansdrficke ffir die exakte Bestimmung des ~quivalenzpunktes abgeleitet. Die Berechnungen werden sowohl ffir einfarbige Indicatoren als auch ffir die praktisch fast ausschlieBlich vorkommenden zweifarbigen Indieatoren durchgeffihrt. Die Abh/ingigkeit yon dem BEE~schen Gesetz sowie der Einflu$ der Acidit~t werden untersueht. Aus den Bereehnungen ergibt sieh, dab die Genauigkeit und die Seh~rfe der Titrationen sehr hoeh sind. Ffir die komplexometrisehe Kupfer- t i tration bei PH 5 liegt z. B. der theoretische Fehler bei etwa ~= 0,01~ und wird bei h6heren p~-Werten noeh kleiner. Bei Verwendung yon Verg]eiehsl6sungen wird die Feststellung des Endpunktes so scharf, dab andere Faktoren die praktisch er- reiehbare Genauigkeit bestimmen. Die Anwendung der Ammoniakpuffer bei den komplexometrisehen Titrationen (z. B. yon Zn, Cu, Ni, Co) setzt die Titrations- seh/~rfe infolge Bildung der Metallammine etwas herab. Wenn sehr hohe Genauig- keit erwfinseht ist, wird ein niehtkomplexbildender Puffer (z. ]3. Hydrogencarbonat) empfohlen. Um in diesem Falle das Ansfallen eines l~iederschlages vor Erreiehen des _~quivalenzpunktes zu vermeiden, legt man die Komplexonl6sung vor und tltrier~ mit der 1VfetallsalzlSsung. Der Verlauf der komplexometrischen Titrationen yon Kup/er und Magnesium wird besehrieben und die prak~isch erreiehbaren Genauigkeiten werden angegeben. A. KURTENACKER.

Eine photometrisehe )Iethode zur Bestimmung yon Ammoniumacetat mit empfindliehem SCHIFFsehem Reagens besehreiben S. N. Bm~TTACEA~YA und A. GHOSE 2. Das Reagens (farblose LSsung yon fuehsinschwefliger S~ure) nimmt auf Znsatz yon Alkali infolge Neutralisation der freien und an Fuchsin gebundenen sehwefligen S/~ure wieder die ursprfingliehe Fuehsinfarbe an. ~hnlieh wie Alkali wirken aueh Salze yon schw/~eheren S/~uren als H2SOa, z .B. Ammoniumacetat. Die Intensit~t der Farbe ist abh/s v o n d e r Ammoniumaeetatkonzentration, die also dureh Messung der Farbintensit/it bestimmt werden kann. - - Empfindliches

3 Sc~n~Fsches Reagens wird naeh W. G. TOBIE bereitet: Man entfi~rbt 0,5 g Fuchsia mit SO~, dessen Menge so berechnet wird, dab 1 g SOe/Liter frei bleibt. Man ffillt au f 1 Liter auf, lal]t fiber Nacht stehen und entfernt die verbliebene sehwaehe Gelb- f/~rbung durch wenig A-Kohle. In/~hnlicher Weise werden 2 weitere L6sungen mit 2 bzw. 3 g SOJ1 hergestellt. Gemessen wird bei 535 m~t im Beekman-Spektral- photometer (Modell DU), Spaltbreite 0,04 mm. Die !V[essungen werden 15 rain naeh Misehen des Reagenses mit der AmmoniumacetatlSsung durehgeffihrt (willkiirlieh festgesetzt) Zun/~chst stellt man sich Eiehkurven - - Ammoniumaeetatkonzen- tration gegen Extinktion - - her: Zu je 5 ml ScmFFschem Reagens gibt man 1 ml AmmoniumacetatlSsung, deren Konzentration variiert wird. Jeweils naeh 15 min

RI~GBOM, A., und F. SU~D~AN; diese Z. 116, 104 (1939). 2 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 11, 244--248 (1954). Presidency College und

:Bose Inst., Calcutta (Indien). 3 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 405 (1942); Food Research 3, 499 (1938).

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wird bei 535 m# gemessen. So erh~lt man ffir jede der 3 Sc~IrTschen Reagens- lSsungen (mit versehiedenem S02-Gehalt ) eine Kurve. Je steiler der Anstieg der Kurve ist, um so empfindlicher ist das Reagens. Die Konzentrationen der zu unter- suchenden AmmoniumacetatlSsungen mfissen in den ]inearen Teil einer der Eich- kurven fallen, um gute Ergebnisse zu liefern, gegebenenfalls muB die zu unter- suchende L5sung geeignet verdfinnt werden. Mit den 3 ReagenslSsungen kann ein Ammoniumacetatkonzentrationsbereich bis zu etwa 25 g/1 bestimmt werden. Die empfindlichste ReagenslSsung ist die mit 1 g SO2/1. Durch Acetonzusatz zum P~eagens wird dieses noch empfindlicher, weft wahrscheinlich ein Tell des freien SOz gebunden wird. Ffir solch eine ReagenslSsung mit Acetonzusatz mull eine neue Eichkurve aufgenommen werden. Die Methode ist schnell und empfindlich, die Ergebnisse liegen innerhalb einer Fehlergrenze yon 1% der ~u nach Standard- methoden, wie Alkalidestillation.

Das vorstehende Prinzip kann Each S. N. BHATTACttARYA und A. GHOSE 1 aueh zur Bestimmung der relativen StSrke organischer Sduren dienen, sofern diese schwa- chef sind als H2SO 3. Wendet man die S~uren als Ammoniumsalze an, so wird um so mehr SO 2 gebunden, je sehwi~cher die S~ure ist; es entsteht also eine um so inten- sivere Farbe. Die Farbintensit~t ist nmgekehrt proportional der St~rke der S~ure und damit ihrer Dissoziationskonstanten, wie die Untersuchungsergebnisse fiir Oxal-, Citronen-, ~u Ameisen-, Milch-, Bernstein-, Essig-, Butter- und Propion- s~ure zeigen. Die Absorptionsmaxima der Mischungen yon vorbehandeltem SCmFF- schem Reagens mit den Ammoniumsalzen der verschiedenen Sauren liegen alle bei 535 m/~, diese Wellenl~nge ist auch ffir Fuchsin selbst charakteristisch. Die F~rbung ist also die gleiche wie die des Fuchsins. Bei dieser Wellenl~nge wurden alle Mes- sungen mit dem Beckman-Sp~ktralphotometer (Modell DU), Spaltbreite 0,04 mm gemessen. Die geeignete Konzentration der Ammoniumsalze ist 0,272 n, da die ent- wickelte Farbe hier im empfindlichen Bereich des Reagenses liegt. Gemessen wird 15 min nach Mischen des Reagenses mit dem Salz. Luft hat kaum EinfluB auf die Reaktion. H. SPECKER.

Ein Universalindicatorpapier ffir den Bereich yon pH 0--11 arbeiteten F. ~ T A und K. KXME~ ~ aus und prfiften dessen Eigenschaften. Zur Herstellung eignet sich besonders glattes Filtrierpapier mittlerer St~rke yon 75--80 g/m 2, das einen Wassertropfen sofort aufsaugt. ]:)as Papier muff neutral sein. Saures Papier wh'd m i t destilliertem Wasser ausgewaschen bis grfine Bromthymolblaul5snng nicht mehr nach Gelb umschl~gt, und getrocknet. Das Papier trKnkt man in geschlossenem Gef~B mit methanolischer IndicatorlOsung, entnimmt es mit der Pinzette, li~Bt es abtropfen und so trocknen, dab es mit dem Abtropfende aufgeh~ngt wird. Die fertigen Streifen (1 • 7 cm) bewahrt man im Dunkeln auf. Die eine IndicatorlSsung I enthMt 2,000 g Hexamethoxylrot, 0,018 g Me~hylorange, 0,035 g Methylrot, 0,750 g Bromthymolblau und 0,320 Phenolphthalein in 1000 ml, die andere (II) 0,220 g Trop~olin 00, 0,220 g Dimethylgelb, 0,070 g Bromkresolgrfin, 0,750 g Bromthymolblau und 0,320 g Phenolphthalein in 1000 ml. Im p~-Bereich 5--9 sind I-Papiere empfindlicher als II-Papiere. Die Brillanz der F~rbungen ist im neutralen und alkalischen Bereich grSl]er, da t texamethoxylrot ab p~ 5 farblos ist. II-Papiere besitzen dagegen den Vorteil der leiehteren Herstellung. Die grSl]ten Fehler in gut gepufferten L5sungen betragen etwa =j= 0,6 bis 0,7, aer durchsehnitt- liche Fehler entspricht etwa =L0,3--0,4 pH-Einheiten. In schleeht gepufferten LSsungen sind die Abweichungen gr5Ber. H. FREYTAG.

1 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 11, 249--252 (1954). Chem. Listy 48, 669--673 (1954) [Tschechisch]. Hochsehule fiir Chemie, Prag.