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Eine schwere Brautkrone Hüttenberger Trachten im Pavillon der Regionen Zweieinhalb Kilo ist sie schwer, die Braut- krone. Aber Louisa Viehmann trägt sie stolz und mit Würde. Der Bräutigam, Owen Spen- cer, hat da gut Lachen – sein Zylinder ist im Vergleich zur Brautkrone ein Leichtgewicht. Jedenfalls geben die beiden ein schönes Paar in ihrer Hüttenberger Tracht, mit der sie im Außenbereich des Pavillons der Re- gionen, der vom Verein Region Gießener Land gestellt wird, am Wochenende flanier- ten und sich bewundern ließen. Im Braut- kleid kann Louisa ganz zufrieden sein, was die Stofffülle anbelangt, denn als der Regen kommt am Samstag während der Eröffnung der Landesgartenschau wird es auch gleich kühler, ein leichter Wind stellt sich ein. So muss die junge Frau nicht frieren. Die mit Perlen und Pallietten besetzte Tracht, kost- barste Handarbeit, verziert mit bestickten Bändern und Borten, sowie der Kopf- schmuck der Bräutigam trägt ebenfalls den dazu passenden Bänderschmuck – wird nur selten getragen. An besonderen Tagen eben. An einem Tag, an dem der Minister- präsident vorbeikommt sowie viele Garten- schaugäste. Die Tanzgruppe der Landfrauen Hütten- berg präsentierte die »Vielfalt der Hütten- berger Tracht« eben mit dem Brautpaar und Teil- nehmerinnen in ver- schiedenen Trachten sehr anschaulich und mit Hingabe. Das Tragen der Hüttenberger Tracht war im damaligen Dorf Lützellinden über lange Jahre Tradition. Auch, weil die letzte Trachten- trägerin 2011 verstarb, ist es das Bestreben der Tanzgruppe, die Erinne- rung an die schönen al- ten Trachten und ihr Brauchtum zu bewah- ren. Wer sich für das Brauchtum rings um Trachten und volkstüm- liche Gepflogenheiten interessiert, findet Infos im Heimatmuseum Lüt- zellinden und bei den Landfrauen Hüttenberg- Lützellinden. (cl) Kostbar, die Hochzeitstracht des Brautpaares, dargestellt von LouisaViehmann und Owen Spencer. (Foto: Schepp)

Eine schwere Brautkrone · 2015. 7. 22. · 10 bis 18 Uhr Gartenforum Spargel Œ Anbau und Verwendung 10 bis 18 Uhr Molekular gärten Harfe und Pauke. Zu jeder vollen Stunde ein 20-minutiges

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Page 1: Eine schwere Brautkrone · 2015. 7. 22. · 10 bis 18 Uhr Gartenforum Spargel Œ Anbau und Verwendung 10 bis 18 Uhr Molekular gärten Harfe und Pauke. Zu jeder vollen Stunde ein 20-minutiges

Mittwoch, 30. April 2014 Nummer 100 - Seite 27Aus der Stadt Gießen

10 bis 18 Uhr Blumenhalle

Blumenschau Frühlingsduft und Formen-zauber mit Wettbewerbsarbeiten der Hessi-sche Landesmeisterschaft der Floristen

12 und 16 Uhr LichtKirche

Mittagsgedanken und Reisesegen

10 bis 18 Uhr Pavillon der Regionen

Die Wärmewende – Freilandhecken, Rück-zugsort für Flora/Fauna: Wo kommt die»nachwachsende Wärme« her?

10 bis 18 Uhr Datscharadio – Aktionstage

Expeditionen in die regionale Gartenkul-tur. Ein umgebauter Caravan ist Sendestu-dio, Gartenbüro und Klanginstallation.

10 bis 18 Uhr Gartenforum

Spargel – Anbau undVerwendung

10 bis 18 Uhr Molekulargärten

Harfe und Pauke. Zu jeder vollen Stundeein 20-minutiges Konzert »mit Gräsern undBlattstauden«, denn das ist mit dem Zu-sammenspiel von Harfe und Pauke zu ver-gleichen« – Karl Foerster.

11 bis 17 Uhr SWG-Bühne

Das Stadttheater Gießen präsentiert sichmit verschiedenen Programmpunkten ausTanz, Musiktheater und Schauspiel

11 bis 14.30 Uhr Blumenhalle

Spielleute der Busecker Schloßremise

11.30 bis 16 Uhr Wieseckaue

Offenes Spiel- und Mitmachangebot fürKids und Teens sportlich oder kreativ

12 bis 15 Uhr Rhododendronhain

Pflanzenträume – Die schönsten Gedichte

13 Uhr LichtKirche

Konzert mit Purephonic. Guter Groove undgute Botschaft.

13.30 Uhr Gärtnertreff

Demenzgarten. Landschaftsarchitekt Dir-lenbach gibt Tipps und Anregungen.

14.30 Uhr Molekulargärten

Landschaftsgärtner, Landschaftsarchitek-ten und fachkundige Personen führendurch die spannende Welt der MolekularenGärten.Vom Bauerngarten bis zum »Gartenunter der Lupe«, über die Vielseitigkeit derGartengestaltung und alles zur Entstehungdes Gartens bis hin zur Pflege.

10 bis 18 Uhr Gartenforum

Bei Licht betrachtet – Pflanzenlicht in In-nenräumen.

10 bis 18 Uhr Blumenhalle

Blumenschau Frühlingsduft und Formen-zauber mit Wettbewerbsarbeiten der Hessi-schen Landesmeisterschaft der Floristen.

11 bis 17 Uhr Gärtnertreff:Kostenloser Bodentest mit Rasenberatung.Untersuchung der Gartenerde auf ph-Wertund Gesamtnährstoffgehalt. Man kannErdproben mitbringen

12 und 16 Uhr LichtKirche

Mittagsgedanken und Reisesegen

15 bis 16.30 Uhr SWG-Bühne: Thilo& Starlights – Best-Ager-ProgrammDas Gesangsduo Renate & Thilo, von derGruppe « Thilo & Starlights« gastiert

17.30 Grüner Hörsaal/Wissenschaftsachse::

Vortragsreihe der THM – Nachbarrecht:»Rechtsfragen rund um den Garten«Referent: Prof. Dr. Carsten Zack, Techni-sche Hochschule Mittelhessen

Eine schwere BrautkroneHüttenberger Trachten im Pavillon der Regionen

Zweieinhalb Kilo ist sie schwer, die Braut-krone. Aber Louisa Viehmann trägt sie stolzund mit Würde. Der Bräutigam, Owen Spen-cer, hat da gut Lachen – sein Zylinder ist imVergleich zur Brautkrone ein Leichtgewicht.Jedenfalls geben die beiden ein schönesPaar in ihrer Hüttenberger Tracht, mit dersie im Außenbereich des Pavillons der Re-gionen, der vom Verein Region GießenerLand gestellt wird, am Wochenende flanier-ten und sich bewundern ließen. Im Braut-kleid kann Louisa ganz zufrieden sein, wasdie Stofffülle anbelangt, denn als der Regenkommt am Samstag während der Eröffnung

der Landesgartenschau wird es auch gleichkühler, ein leichter Wind stellt sich ein. Somuss die junge Frau nicht frieren. Die mitPerlen und Pallietten besetzte Tracht, kost-barste Handarbeit, verziert mit besticktenBändern und Borten, sowie der Kopf-schmuck – der Bräutigam trägt ebenfallsden dazu passenden Bänderschmuck – wirdnur selten getragen. An besonderen Tageneben. An einem Tag, an dem der Minister-präsident vorbeikommt sowie viele Garten-schaugäste.

Die Tanzgruppe der Landfrauen Hütten-berg präsentierte die »Vielfalt der Hütten-

berger Tracht« eben mitdem Brautpaar und Teil-nehmerinnen in ver-schiedenen Trachtensehr anschaulich undmit Hingabe. Das Tragender Hüttenberger Trachtwar im damaligen DorfLützellinden über langeJahre Tradition. Auch,weil die letzte Trachten-trägerin 2011 verstarb,ist es das Bestreben derTanzgruppe, die Erinne-rung an die schönen al-ten Trachten und ihrBrauchtum zu bewah-ren. Wer sich für dasBrauchtum rings umTrachten und volkstüm-liche Gepflogenheiteninteressiert, findet Infosim Heimatmuseum Lüt-zellinden und bei denLandfrauen Hüttenberg-Lützellinden. (cl)

Kostbar, die Hochzeitstracht des Brautpaares, dargestellt vonLouisaViehmann und Owen Spencer. (Foto: Schepp)

Zur Eröffnung warsie leider nicht da,

»und deshalb bin ichso happy, dass ich be-reits bei der erstenFührung für Dauer-karteninhaber mitge-hen durfte«. IngridSchneider findet dasEreignis toll, freutsich riesig und ist aufalle Veränderungengespannt. »Wir gehenregelmäßig im Hal-lenbad saunieren undhaben den Fortgangder Arbeiten beob-achtet. Das wird nie fertig, haben wir an-fangs gedacht, und jetzt ist alles so wunder-schön geworden«. (atr)

Ingrid Schneider

Gesicht derGartenschau

Das Programmam Donnerstag

Das Programmam Mittwoch

Und dann war da noch…...das Zebra Stelzentheater aus München.

Eine Truppe junger Menschen, die nicht nurdurch ihre fantastischen Kostüme auffällt,sondern so zielsicher auf den Stelzen durchdie Publikumsmenge marschiert, als ob essich um einen Strandspaziergang handelt.Währen der ersten beiden Tage der Landes-gartenschau war die Gruppe aus fröhlichenMenschen und waghalsigen Künstlern inder Wieseckaue unterwegs. Es wurdefreundlich gegrüßt, geduldig zum Foto mitPassanten posiert und tapfer gegen den Re-gen angekämpft.

Mit den Walking Roses – ein bühnenbild-nerisches Kunstwerk in Weiß und Rot – warnatürlich der thematische i-Punkt für dasEreignis in Gießen gesetzt. Staunen undApplaus war den stelzensicheren Akteurengewiss. (cl)

Walking Roses. (Foto: Schepp)

Duftende »Hörer-Beete«HR4-Aktion – Vier Kandidaten am Start – Ab heute Internetabstimmung

Die grüne Gärtnerschürze umgebunden,die kleine Schippe geschwungen, und losging’s: Vier HR4-Hörer machten sich gesternvormittag in Windeseile an die Arbeit undbepflanzten »ihre« Beete. Doris Möller (Als-feld), Dorothea Haas (Hofbiber), Karin Pro-kopetz (Groß-Zimmern) und Willi Laiacker(Pohlheim-Hausen) hatten die Initiatorender »Frühjahrsbeet-Aktion« des HessischenRundfunks zuvor mit Fotos ihrer Gärtenüberzeugt. Sie wurden zu einer kleinenPflanzaktion auf die Landesgartenschaueingeladen – und alle stellten mit beeindru-ckendem Geschick unter Beweis, wie manein tristes Viereck in ein attraktives Duft-und Kräuterbeet verwandelt. Wer dasSchönste geschaffen hat, werden die HR-4-Hörer per Internetabstimmung entschei-den, freigeschaltet werden die Fotos heutevormittag. Reporterin Isabella von der Re-cke, die das Kleeblatt gestern betreute undper Livereportage den Hörern vorstellte, warsich mit den Zuschauern vor Ort einig: »Gut,dass wir uns nicht für eines entscheidenmüssen – alle sind toll geworden«.

In der Tat: Schopflavendel, Heliotrop,Duftgeranie, Solanum, Verbenen und Co.fügten sich zu einem harmonischen kleinenPflanzen-Kunstwerk in Grün-Weiß-Blau.Interessant war, dass ganz unterschiedlicheBeete entstanden, obwohl jeder die gleichen

Pflanzen zur Verfügung hatte. Willi Laiackerentpuppte sich als akribischer Gärtner, erpflanzte ein Lavendelstämmchen in die Mit-te und ordnete die anderen Pflanzen kreis-förmig an. »Ich mag die Ordnung und nehmees bei der Arbeit genau«, schmunzelte er.Seine »Konkurrenten« entschieden sich an-ders: In einem Beet waren Blumeninselchenzu sehen, im nächsten Halbkreise und imvierten klar strukturierte Linien.

Apropos Konkurrenz: Die vier Kandidatentraten zwar gegeneinander an, fühlten sichaber durch die gemeinsame Leidenschaftauch miteinander verbunden. So wurdenicht nur konzentriert gearbeitet, sondernauch viel gelacht an diesem Vormittag. Undauch gegenseitige Hilfestellung gab es. Aufdie Frage »Willi, haben Sie mal eine Verbenefür mich übrig?«, folgte sogleich die bereit-willige Zustimmung des Pohlheimers.

Am heutigen Nachmittag sind die vierKandidaten sowie Christine Schwarzer(Baumschule Engelhardt), die die Blumenausgewählt und zur Verfügung gestellt hat,in der Sendung »Hallo Hessen« zu sehen.Wer beim Internet-Voting gewonnen hat,wird am 5. Mai in der HR 4-Frühsendungverkündet. Der Sieger ist Ehrengast auf derHR4-Schlagerparty am 11. Mai. Die Beetevor der Blumenhalle sind noch bis zum 12.Mai zu bestaunen. (cg)

Vier Kandidaten, vier Beete in Grün-Weiß-Blau. Wer das Schönste geschaffen hat, entschei-den die Radiohörer. (Foto: Schepp)

Er überblickt alles. (Foto: Schepp)