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212 Bericht: Analyse organischer Stoffe: 1. Elementaranalyse Bd. 204 140~ zu Stickstoff reduziert. SO 2 wird an Mangandioxid (bei 135~ entfernt. Stiekstoff und Kohlendioxid werden manometrisch bestimmt. Wasser wird vorher an Uran bei 800~ zu Wasserstoff reduziert und ebenfalls manometrisch bestimmt. Fiir die Stickstoff- and Kohlendioxidmenge mfissen Korrekturen angebracht werden, da der Stickstoff etwa 0,14~ Kohlendioxid enth/~lt, w/~hrend das Kohlen- dioxid noch 0,05~ Stickstoff enth/~lt. -- Arbeitsweise. Ein Aufsehlul]r6hrchen wird mit 3--5 mg Probe und 1 g Kupferoxid beschickt and 1,5 Std auf 925 ~ bis 950~ erhitzt. Dann gibt man das gShrchen in das Reaktionsgef/~g (A) (Abb. 1), evakuiert 6 rain und erhitzt auf 600~ Dann schlieBt man das Ventil 1, bricht die Spitze des AufschluBr5hrchens ab und saugt die Verbrennungsprodukte fiber die Kupferamalgamschieht (K) in die Falle B (--95~ und fiber die Capillare C in die FalleD (--196~ sowie dutch den UranreaktorE (140~ Nach 3 rain Pumpen 6ffnet man das Ventil 4 uud pumpt das AufschluBrShrchen noch 3 rain aus. Dann schliegt man die Ventile 2, 3 und 4. Man migt nun den Stickstoff, indem man alas Quecksilber im M~nometerrohr 0 so Iange steigen 1/~Bt, bis in der Gasbiirette H eine bestimmte Volumenmarke erreicht ist. Nun taut man die Falle D auf. leitet das Gas (CO 2 und S02) fiber die MnO2-Schicht F (135~ (zur Absorption yon S02) und miBt das Volumen yon C02. Dann wird die Falle B aufgetaut und der WasserdamPf fiber die auf 800 ~C erhitzte Uranschicht G geleitet. Der entstandene Wasserstoff wird ebenfalls manometrisch bestimmt. 1 Mikroehim. et Ichnoanalyt. Acta (Wien) 1962, 993; vgl. diese Z. 208, 136 (1964). -- 2 Mikrochim. et Ichnoanalyt. Acta (Wien) 1968, 561--566. Lawrence Radiation Lab., Univ. Livermore, Calif. (USA). G. KAI~Z In einem Hinweis zur Stickstoffbestimmun~ nach dem Kjeldahl-Verfahren empfehlen W. Kii~ER~ und H. J. BAUER1, das iibergetriebene Ammoniak in gesi~tt. Borsaurel6sung aufzufangen und direkt mit Si~uremafllSsung zu titrieren. Das bereits yon L. W. WINKLER2 vorgeschlagene Verfahren wird in einer Parnas- Wagner-Apparatur folgendermM~en ausgeffihrt: In der Vorlage befinden sich 25 ml gesi~tt. BorsaurelSsung. Im kraftigen Wasserdampfstrom und unter Kfihlung wird das Ammoniak in 5 mill quantitativ iiberdestflliert (mindestens 40--60 ml Destfllat), wobei das Ablaufrohr nieht in die BorsaurelSsung eintaucht. AnschlieBend titriert man das nur locker an die Bors/~ure gebundene Ammoniak mit Sauremagl6sung gegen Tashiro-l~/Iischindicator (l~ethylrot+l~ethylenblau). Enthalt das zur Wasserdampfdestillation verwendete Wasser NH3-Spuren, so miissen diese dureh Zusatz yon Schwefels/~ure, Alaun oder Aluminiumsulfat (yon den beiden letzten je etwa 1 g/l) gebunden werden. 1 Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 102, 431 (1963). Lebensmittelchem. Abt. Stendal, Bezirkshygieneinst. Magdeburg. -- 2 Z. Angew. Chem: 26, 232 (1913); vgl. diese Z. 53, 51 (1914). D. KLOCI~Ow Eine Verbesserung der direkten Sauerstoffbestimmung in organisehen Ver- bindungen beschreiben ]g. A. BO~DA~EVSI~AJA und M. O. KOR~VN 1. Die Fehler- queHen bei der iibliehen Korean 2- und tier Unterzaucher-3~ethode 3 werden meist durch geringen Sauerstoffgehalt im Stickstoff, durch die l~eaktion yon Quarz mit Kohlenstoff bei Temperaturen fiber 1000~ und durch Jodpentoxid ver- ursacht. Die Stickstoffreinigung erfolgt nach dem jetzigen Vorschlag an Ni-RuB bei 900~ die Oxydation yon CO an CuO bei 100--150~ und die Absorption yon CO2 in Ascarit. Start Pt-RuB wird Ni-Rug bei der Temperatur 90O~ als Fiillung im Verbrennungsrohr angewendet. -- DarsteUunq yon Ni-Rufi. 200 g Nickelnitrat werden in Wasser gelSst und mit 50 g RuB, der vorher mit Salzs~ure bearbeitet wurde, gemiseht. Die so erhaltene Paste wird bei 110~ getrocknet

Eine Verbesserung der direkten Sauerstoffbestimmung in organischen Verbindungen

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212 Bericht: Analyse organischer Stoffe: 1. Elementaranalyse Bd. 204

140~ zu Stickstoff reduziert. SO 2 wird an Mangandioxid (bei 135~ entfernt. Stiekstoff und Kohlendioxid werden manometrisch bestimmt. Wasser wird vorher an Uran bei 800~ zu Wasserstoff reduziert und ebenfalls manometrisch bestimmt. Fiir die Stickstoff- and Kohlendioxidmenge mfissen Korrekturen angebracht werden, da der Stickstoff etwa 0,14~ Kohlendioxid enth/~lt, w/~hrend das Kohlen- dioxid noch 0,05~ Stickstoff enth/~lt. - - Arbeitsweise. Ein Aufsehlul]r6hrchen wird mit 3--5 mg Probe und 1 g Kupferoxid beschickt and 1,5 Std auf 925 ~ bis 950~ erhitzt. Dann gibt man das gShrchen in das Reaktionsgef/~g (A) (Abb. 1), evakuiert 6 rain und erhitzt auf 600~ Dann schlieBt man das Ventil 1, bricht die Spitze des AufschluBr5hrchens ab und saugt die Verbrennungsprodukte fiber die Kupferamalgamschieht (K) in die Falle B (--95~ und fiber die Capillare C in die Fa l l eD (--196~ sowie dutch den Uranreak torE (140~ Nach 3 rain Pumpen 6ffnet man das Ventil 4 uud pumpt das AufschluBrShrchen noch 3 rain aus. Dann schliegt man die Ventile 2, 3 und 4. Man migt nun den Stickstoff, indem man alas Quecksilber im M~nometerrohr 0 so Iange steigen 1/~Bt, bis in der Gasbiirette H eine bestimmte Volumenmarke erreicht ist. Nun taut man die Falle D auf. leitet das Gas (CO 2 und S02) fiber die MnO2-Schicht F (135~ (zur Absorption yon S02) und miBt das Volumen yon C02. Dann wird die Falle B aufgetaut und der WasserdamPf fiber die auf 800 ~ C erhitzte Uranschicht G geleitet. Der entstandene Wasserstoff wird ebenfalls manometrisch bestimmt.

1 Mikroehim. et Ichnoanalyt. Acta (Wien) 1962, 993; vgl. diese Z. 208, 136 (1964). -- 2 Mikrochim. et Ichnoanalyt. Acta (Wien) 1968, 561--566. Lawrence Radiation Lab., Univ. Livermore, Calif. (USA). G. KAI~Z

In einem Hinweis zur Stickstoffbestimmun~ nach dem Kjeldahl-Verfahren empfehlen W. K i i ~ E R ~ und H. J. BAUER 1, das iibergetriebene Ammoniak in gesi~tt. Borsaurel6sung aufzufangen und direkt mit Si~uremafllSsung zu titrieren. Das bereits yon L. W. WINKLER 2 vorgeschlagene Verfahren wird in einer Parnas- Wagner-Apparatur folgendermM~en ausgeffihrt: In der Vorlage befinden sich 25 ml gesi~tt. BorsaurelSsung. Im kraftigen Wasserdampfstrom und unter Kfihlung wird das Ammoniak in 5 mill quantitativ iiberdestflliert (mindestens 40--60 ml Destfllat), wobei das Ablaufrohr nieht in die BorsaurelSsung eintaucht. AnschlieBend titriert man das nur locker an die Bors/~ure gebundene Ammoniak mit Sauremagl6sung gegen Tashiro-l~/Iischindicator ( l~ethylrot+l~ethylenblau) . Enthal t das zur Wasserdampfdestillation verwendete Wasser NH3-Spuren, so miissen diese dureh Zusatz yon Schwefels/~ure, Alaun oder Aluminiumsulfat (yon den beiden letzten je etwa 1 g/l) gebunden werden.

1 Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 102, 431 (1963). Lebensmittelchem. Abt. Stendal, Bezirkshygieneinst. Magdeburg. -- 2 Z. Angew. Chem: 26, 232 (1913); vgl. diese Z. 53, 51 (1914). D. KLOCI~Ow

Eine Verbesserung der direkten Sauerstoffbestimmung in organisehen Ver- bindungen beschreiben ]g. A. BO~DA~EVSI~AJA und M. O. KOR~VN 1. Die Fehler- queHen bei der iibliehen Korean 2- und tier Unterzaucher-3~ethode 3 werden meist durch geringen Sauerstoffgehalt im Stickstoff, durch die l~eaktion yon Quarz mit Kohlenstoff bei Temperaturen fiber 1000~ und durch Jodpentoxid ver- ursacht. Die Stickstoffreinigung erfolgt nach dem jetzigen Vorschlag an Ni-RuB bei 900~ die Oxydation yon CO an CuO bei 100--150~ und die Absorption yon CO2 in Ascarit. Start Pt-RuB wird Ni-Rug bei der Temperatur 90O~ als Fiillung im Verbrennungsrohr angewendet. -- DarsteUunq yon Ni-Rufi. 200 g Nickelnitrat werden in Wasser gelSst und mit 50 g RuB, der vorher mit Salzs~ure bearbeitet wurde, gemiseht. Die so erhaltene Paste wird bei 110~ getrocknet

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1964 Spez. analyt. Meth. : 2. Analyse v. Mat. d. Ind., d. Handels u. d. Landw. 213

un4 die Fraktion 0,5--1,0 mm in ein Quarzrohr gebracht. Durch einstfindige Durchspfilung mit Stickstoff (10--20 ml/min) wird die Luft verdr~ngt und der RuB noch weitere 2 Std bei 900~ gegliiht. Nach Erkalten wird mit Wasserstoff reduziert. -- Aus den Beleganalysen ist zu ersehen, dub die Abweichungen nicht -1=0,2--0,3~ iiberschreiten. Die Verbrennungsdauer ist 20--25 min. Der Blind- verbrauch war nie grSBer als 100--150 #g.

x ~. anal. Chim. 18, 644--649 (1963) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) -- 2 Kol~- ~v~, M. 0. : Zavodskaja Laborat. 10, 241 (1941). -- a UxTEXZAVC~ER, J . : Ber. dtsch, chem. Ges. 73, 391 (1940). -- SCI~i)TZE, M. : diese Z. 118, 245 (1940).

J . GASl~AI~I6

Zur Best immung des Fluors bei der organischen Elementaranalyse kann nach B. VAN ZA~TE~, D. DECA~ und G. LELIAERT 1 mit Vorteil die Neutronenaktivie- rungsanMyse herangezogen werden. ~Tber die ]~eaktion I~F (n, y) 2~ wird bei einer 10 sec w~hrenden Bestrahlung yon 1 mg F ill einem thermischen FluB yon 10 TM n �9 cm -2 �9 sec -1 eine Aktivitgtsrate yon 1,4 �9 10 ~ ZerL/sec erhalten. Zur Mes- sung wird die 10 see lung bestrahlte, in einem NylonbehMter verpackte Probe mit einem pneumatischen System in die Z~hlposition geschossen; a]le Zeitmessungen werden fiber einen thermostatisierten Quarzoscillator gesteuert and zeigen eine Reproduzierbarkeit yon 1 msec. Zur Aktivit~tsmessung wird ein 2 • 2 Zoll-Flach- kristall (5,1 • 5,1 cm) verwandt, an den fiber einen auf 1,4 MeV eingestellten Im- pulshShenanalysator zehn Z~hleinheiten angeschlossen sind, deren jede 10 sec lung die Impulse sammelt. St6rungen durch andere, in organisehen Verbindungen vor- kommende Elemente (C, H, O, N, S, P, C]) sind bei Bestrahlung im thermischen NeutronenfluB nicht zu beffirchten. Zur Eliminierung yon ~ehlern dutch unter- schiedliche Geometrie der Proben wird empfohlen, das Untersuchungsmaterial zu pulverisieren und n6tigenfalls durch Zusatz yon Rohrzueker die Bestrahlungs- behMter immer vSllig zu ffillen. Die Eiehung der gemessenen Impulsr~te wird durch Bestrahlung yon NH~F oder yon p-Fluorbenzoesgure vorgenommen. Als FluBmonitor dient in allen FMlen Platin; das durch Zerfall des ~gPt gebildete l~Au wird naeh Abklingen der anderen Aktivit~ten am nhchsten Tag gemessen. Bei Beachtung der angefiihrten Gesichtspunkte And die Bestimmungen mit einem relativen Fehler yon 1--2~ mSglich.

Int. J. apph Radiat. 14, 105--111 (1963). Studiecentrum voor Kernenergie, Mol (Belgien). , K. I-L NXEB

IV. Speziel le ana ly t i sche Methoden

2. A n a l y s e y o n M a t e r i a l i e n d e r I n d u s ~ r i e , d e s H ~ n d e l s

u n d d e r L a n d w i r t s c h a f t

Die Meihode 1 der Best immung yon in Wasser liisliehen Polysacehariden in Hydrolyseprodukten yon Pflanzenmaterial lggt sich nach E. F. LICHO~OS und I. I. KOROL'~OV 2 welter verfeinern. Papierchromatographisch a werden aus einem Gemisch die einzelnen Mono- und Polysaecharide getrennt und nach Eluieren be- stimmt. Das Ver{ahren ermSglicht es auch, das Fortschreiten der in l~ Schwe- felsi~ure langsam laufenden Hydrolyse festzustellen. Diese Methode gibt richtige l~esultate nicht nur bei aus IIexosen bestehenden Polysacchariden wie es bei der Methodik nach BELJAEVSI(Iff 1 der Fall ist, sondern auch bei den pentosenhaltigeu Polysacchariden. (N~here methodische Angaben fehlen.)

I BELffAEVSKIJ, I. A.: Gidroliznaja prom. SSSR 5 (1953). -- 2 ~. priM. Chim. 36, {152--1154 (1963) [Russiseh]. -- 3 L Z. E~EL'JANOVA, U. T. A. B A ~ O W t : An~Iyl,. cbimija 1 (1958). M. BA~TU~EK